MG42_Gehaeusestudie

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- 1 - MG42 Gehäusestudie Seit Anfang 2008 sammle ich Gehäusedaten vom MG42. Meinen Erkenntnissen nach gibt es 3 Hauptvarianten und ein paar Untervarianten. Diese Untervarianten entstehen durch die verschiedenen Kornsockelbereiche. Wie allgemein bekannt ist, ist das MG53 eine Kopie des MG42. Aber meiner Meinung nach handelt es sich nicht um eine Kopie, sondern um eine Weiterentwicklung, da es doch ein paar Unterschiede zum MG42 aufweist. Das MG53-Gehäuse unterscheidet sich zum Beispiel von den 3 Wehrmachtsvarianten und ist anhand weniger Gehäusemerkmale sehr leicht erkennbar. Das Fehlen der Kreiskornmontage und der genietete Schieber der Laufwechselklappe fallen beim MG53-Gehäuse sofort ins Auge. Einer der Gründe für meine Gehäusestudie war das Auftauchen vieler MG42- Fälschungen am deutschsprachigen Markt. Anhand meiner Vergleiche will ich den Sammlern das Erkennen dieser Fälschungen erleichtern. Hilfe erwünscht! Wenn ihr also stolze MG42-Besitzer seid, teilt mir bitte die Details eurer MG42 mit und schickt mir Fotos für meine Datenbank. Desto mehr Fotos desto besser;-) Mindestens folgende Detailaufnahmen werden benötigt: Mündungsbereich Hintere Lafettenaufnahme Anschlag für den Spannschieber Kornsockelbereich Bereich zwischen Kimme + Steuerkurve Gehäusebeschriftung + Seriennummer Das ist meine Emailadresse: [email protected] Letzte Aktualisierung: 6. November, 2009

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MG42 Gehäusestudie

Seit Anfang 2008 sammle ich Gehäusedaten vom MG42. Meinen Erkenntnissen nach gibt es 3 Hauptvarianten und ein paar Untervarianten. Diese Untervarianten entstehen durch die verschiedenen Kornsockelbereiche.

Wie allgemein bekannt ist, ist das MG53 eine Kopie des MG42. Aber meiner Meinung nach handelt es sich nicht um eine Kopie, sondern um eine Weiterentwicklung, da es doch ein paar Unterschiede zum MG42 aufweist. Das MG53-Gehäuse unterscheidet sich zum Beispiel von den 3 Wehrmachtsvariantenund ist anhand weniger Gehäusemerkmale sehr leicht erkennbar. Das Fehlen der Kreiskornmontage und der genietete Schieber der Laufwechselklappe fallen beim MG53-Gehäuse sofort ins Auge.

Einer der Gründe für meine Gehäusestudie war das Auftauchen vieler MG42-Fälschungen am deutschsprachigen Markt. Anhand meiner Vergleiche will ich den Sammlern das Erkennen dieser Fälschungen erleichtern.

Hilfe erwünscht! Wenn ihr also stolze MG42-Besitzer seid, teilt mir bitte die Details eurer MG42 mit und schickt mir Fotos für meine Datenbank. Desto mehr Fotos desto besser;-)

Mindestens folgende Detailaufnahmen werden benötigt:

Mündungsbereich Hintere Lafettenaufnahme

Anschlag für den Spannschieber

Kornsockelbereich Bereich zwischen Kimme + Steuerkurve

Gehäusebeschriftung + Seriennummer

Das ist meine Emailadresse: [email protected]

Letzte Aktualisierung: 6. November, 2009

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Kurze Einführung in die MG42-Gehäuselehre3 Details sind wichtig für die Einteilung der Gehäusevarianten: - der Mündungsbereich - die hintere Lafettenaufnahme - der Kornsockelbereich

Der Mündungsbereich: Es gibt 2 unterschiedliche TypenTyp 1: „Löcher“ Typ 2: „keine Löcher“

Die hintere Lafettenaufnahme: Hier gibt es auch 2 unterschiedliche TypenTyp 1: Kurz Typ 2: Lang

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Der Kornsockelbereich: es gibt 3 unterschiedliche Typen + den MG53-Typ

Typ 1: “Doppel U” = UU Typ 2: „kurze Stufe“ = _/

Typ 3: „lange Stufe“ = __/ MG53-Typ

Typ 1: „Doppel U“ = UU

Das ist der erste produzierte Typ. Hier sind 2 u-förmige Einbuchtungen zu sehen, darum nenne ich diesen Typ “UU” (gesprochen “Doppel U”).

Typ 2: „kurze Stufe“ = _/

Da ist eine kurze Fläche mit einer anschließenden Stufe, darum nenne ich diesen Typ „kurze Stufe“.

Typ 3: „lange Stufe“ = __/

Da ist eine lange Fläche mit einer anschließenden Stufe, darum nenne ich diesen Typ „lange Stufe“.

MG53-Typ

Die Fläche geht fast gerade weiter, nur ein kleiner Knick oder eine minimalste Stufe ist vorhanden. Der Bereich sieht fast aus wie ein Berg in einer Ebene.

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Und hier ist die Schlussfolgerung meiner Gehäusestudie:

MG 42 Gehäusevarianten

Gehäusevariante: Mündungs-bereich:

hintere Lafetten-aufnahme:

Kornsockel-bereich:

1 Variante 1a Löcher Kurz UU2 Variante 1b Löcher Kurz Kurze Stufe3 Variante 2a Löcher Lang UU4 Variante 2b Löcher Lang Kurze Stufe5 Variante 3a Keine Löcher Lang UU6 Variante 3b Keine Löcher Lang Kurze Stufe7 Variante 3c Keine Löcher lang Lange Stufe

Es gab 3 verschiedene Gehäuseproduzenten:

- Johannes Grossfuss AG- Deutsche Kühl-u. Kraftmaschinen GmbH- Waffenfabrik Steyr

Metall und Lackierwarenfabrik Johannes Grossfuss AG

Gehäuse von dieser Firma wurden bei Maget und Mauser verbaut. Codiert waren sie mit bpr.

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-variante

1 Löcher Kurz UU 1a2 Löcher Kurz Kurze Stufe 1b3 Löcher Lang Kurze Stufe 2b4 Keine Löcher Lang Kurze Stufe 3b

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Deutsche Kühl- u. Kraftmaschinen GmbH

Gehäuse von diesem Hersteller wurden bei Gustloff und Mauser verbaut. Gustloff verwendete nur Gehäuse von diesem Produzenten. Zu Beginn waren die Gehäuse mit arz codiert, ab Ende 1944 wurde der Code jedoch auf rea geändert.

Waffenfabrik Steyr

Steyr verbaute nur Gehäuse aus Eigenproduktion und darum wurden die Gehäuse nicht zusätzlich codiert.

MG 53 Gehäuse

Mündungsbereich Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockelbereich

MG53 Gehäuse Keine Löcher Kurz Keine Stufe

Weniger ist mehr! Ich liste nicht alle mir bekannten MG42 auf, sondern nur diejenigen, welche für eine übersichtliche Darstellung der Varianten notwendig sind.

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-variante

1 Löcher Kurz UU 1a2 Löcher Lang UU 2a3 Löcher Lang Kurze Stufe 2b4 Keine Löcher Lang Kurze Stufe 3b5 Keine Löcher Lang Lange Stufe 3c

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-variante

1 Löcher Kurz UU 1a2 Löcher Lang UU 2a3 Keine Löcher Lang UU 3a4 Keine Löcher Lang Kurze Stufe 3b

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MG42 von Maget, Maschinen- und Gerätebau GmbH, 1942-1945

Code Jahr Serien-nummer

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-code

bpr 1942 382 Löcher Kurz UU bprcra 1942 450 Löcher Kurz UU bprcra 1942 3605 a Löcher Kurz UU bprcra 1943 6302 a Löcher Kurz UU bprcra 1943 5579 c Löcher Kurz _/ bprcra 1943 8983 c Löcher Kurz ? bprcra GH (1943) 1462 d Löcher Kurz UU bprcra GH (1943) 21xx d Löcher Kurz _/ bprcra GH (1943) 4964 e Löcher Kurz _/ bprcra GH (1943) 9142 e Löcher Lang _/ bpr cra GH (1943) 1755 g Löcher Lang _/ bprcra NC (1944) 7177 g Keine Löcher Lang _/ bprcra NC (1944) 3242 j Keine Löcher Lang _/ bpr PJcra NC (1944) 8337 m Keine Löcher Lang _/ bpr PJswd NC (1945) 1211 n Keine Löcher Lang _/ bpr PJswd NC (1945) 8093 p Keine Löcher Lang _/ bpr PJ

Maget verwendete nur „bpr“ Gehäuse!

- Wie man hier sehr schön sieht, wechselte Maget 1945 den Jahrescode nicht, nur die Herstellercodierung wurde auf swd geändert.

- Die Gehäusecodierung befindet sich zwischen Kurvenstück und Aufsatzlager.

- Bei einigen Gehäusen (vor allem c + d-Block) ist eine Art Schutzschild auf der Laufwechselklappe vorhanden. Dieses Schild verhindert ein unbeabsichtigtes Rausrutschen des Haltbolzens der Kimmeneinheit beim Entfernungseinstellen. Der Haltebolzen erhielt später eine Sicherungsscheibe.

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MG42 von „Waffenfabrik Steyr“, 1942-1945

Code Jahr Serien-nummer

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-code

bnz 1942 163 Löcher Kurz UUbnz 1942 1184 Löcher Kurz UUbnz 1943 1470 Löcher Kurz UUbnz 1943 2879 a Löcher Kurz UUbnz GZ (1943) 3677 a Löcher Kurz UUbnz GZ (1943) 5748 c Löcher Kurz UUbnz PJ (1944) 80 Löcher Lang UUbnz PJ (1944) 4946 Löcher Lang UUbnz PJ (1944) 8965 Keine Löcher Lang UUbnz PJ (1944) 5621 a Keine Löcher Lang UUbnz PJ (1944) 8480 a Keine Löcher Lang _/bnz PJ (1944) 6140 c Löcher Kurz UUbnz PJ (1944) 6286 c Keine Löcher Lang _/swj PJ (1944) 6622 c Keine Löcher Lang _/swj PJ (1944) 692 d Keine Löcher Lang _/swj XE (1945) 234 Keine Löcher Lang _/swj XE (1945) 3062 Keine Löcher Lang _/

Steyr verbaute nur Gehäuse aus Eigenproduktion!

- Wie man sehr schön erkennen kann, änderte Steyr während des Jahres 1944 den Herstellercode von bnz auf swj.

- Steyr verbaute später noch vereinzelt frühere Gehäuse (zB bnz PJ 6140 c).

- Jedes Jahr startete man bei Steyr mit der Nummerierung von Neuem.

- Bei späten Steyr-Gehäusen (1945) war der Schieber der Laufwechselklappe aufgenietet. Diese Machart wurde beim MG53 übernommen.

- Die Gehäusebeschriftung war bei Steyr immer elektrograviert!

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MG42 von „Gustloff-Werke“, Suhl, 1943-1945

Code Jahr Serien-nummer

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-code

dfb 1943 1543 ? ? ? ?dfb 1943 2234 Löcher Kurz UU arzdfb 1943 9317 Löcher Kurz UU arzdfb FG (1943) 1598 a Löcher Kurz ? arzdfb MU (1944) 6584 c Löcher Kurz UU arzdfb MU (1944) 944 d Löcher Lang UU arzdfb MU (1944) 6559 d Löcher Lang UU arz dfb MU (1944) 134 e Löcher Lang _/ arz dfb MU (1944) 325 e Keine Löcher Lang _/ arzdfb MU (1944) 3125 f Keine Löcher Lang _/ arzdfb MU (1944) 8834 f Keine Löcher Lang __/ arzdfb MU (1944) 853 h Keine Löcher Lang __/ arzdfb MU (1944) 3328 h Keine Löcher Lang __/ readfb MU (1944) 924 i Keine Löcher Lang __/ reasvq SM (1945) 6690 j Keine Löcher Lang __/ reasvq SM (1945) 6838 j Keine Löcher Lang _/ reasvq SM (1945) 7156 j Keine Löcher Lang _/ reasvq SM (1945) 9964 j Keine Löcher Lang __/ reasvq SM (1945) 555 k Keine Löcher Lang ? rea

Gustloff verbaute nur Gehäuse der“Deutschen Kühl- u. Kraftmaschinen GmbH“!

- Die Gehäusecodierung befindet sich links neben der Gehäusebeschriftung.

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MG42 von „Mauser AG“, Werk Borsigwalde, 1943-1945

Code Jahr Serien-nummer

Mündungs-bereich

Hintere Lafetten-aufnahme

Kornsockel-bereich

Gehäuse-code

ar JT (1943) 1354 ? ? ? ?ar JT (1943) 3221 Löcher Kurz _/ bprar JT (1943) 8999 Löcher Kurz UU arzar JT (1943) 3740 a Löcher Kurz ? ?ar DF (1944) 3xxx a? Löcher Lang UU arzar DF (1944) 16 b Keine Löcher Lang _/ bprar DF (1944) 1813 b Keine Löcher Lang _/ arzar DF (1944) 3293 b Keine Löcher Lang ? arzar DF (1944) 3786 b Keine Löcher Lang _/ bpr PJar DF (1944) 358 d Keine Löcher Lang _/ bpr PJar DF (1944) 874 d Keine Löcher Lang __/ reaar DF (1944) 1721 d Keine Löcher Lang __/ reaar DF (1944) 3265 d Keine Löcher Lang _/ bpr PJar DF (1944) 412 e Keine Löcher Lang __/ readd DF (1945) 888 e Keine Löcher Lang ? ?dd DF (1945) 3869 e Keine Löcher Lang _/ bpr PJdd DF (1945) 4894 e Keine Löcher Lang ? ?

Mauser verwendete bpr und arz/rea Gehäuse!

- Wie man sehr schön sieht hat Mauser den Jahrescode 1945 nicht gewechselt, nur der Herstellercode wurde geändert. Auch bei Mauser kam es noch vereinzelt vor, dass später noch frühere Gehäuse verbaut wurden.

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Meine MG42-Studie ist noch nicht abgeschlossen, vor allem weil noch ein paar sehr interessante Details fehlen. So gibt es zum Beispiel bei Maget im c + d-Block bei der Laufwechselklappe eine Art Schutzschild für den Haltebolzen der Kimmenbaugruppe. Anhand gewisser Gehäusemerkmale kann man auch sehr gut den Wechsel vom alten geraden Spannschieber zum neuen Spannschieber mit Hebelübersetzung beobachten. Unterstützt mich bitte bei meiner kleinen Studie und versorgt mich weiterhin mit MG42-Daten. DANKE!

Jeder macht Fehler, ich auch.

Wenn du einen Fehler findest, darfst du ihn behalten;-)

Ein paar meiner privaten Vergleichsstücke:

- ENDE -