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career network Freiräume Astrid Klein- hanns-Rollé glaubt fest daran, dass jeder Mit- arbeiter sein Bestes geben will. Seite 72 Geldströme Laut Mercer steigen die Grund- gehälter in Österreich im nächsten Jahr um drei Prozent an. Seite 75 WISSENSDURST Das WdF ortet einen großen Bedarf an einer eigenen Vertriebsausbildung Seite 73 FACHKRÄFTEMANGEL Der Industrie gehen offenbar die passenden Fachkräfte aus Seite 74 AUFSTEIGER REINHARD BÖCSKÖR, WIENERBERGER © Lukas Erhart © IV/Markus Prantl „Mancher wäre überrascht, wozu seine Mitarbeiter fähig sind“ © Wienerberger/Andi Bruckner Die besten Bewerber sitzen nicht zuhause. Deshalb macht Monster jetzt mobil. Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone ® und iPad ® gibt’s ab sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace! medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 11. NOVEMBER 2011 – 71 © BMWFJ/Oreste Schaller GEEHRT Elf weitere Unternehmen dürfen seit Montag das von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner verliehene Gütesiegel für „Staatlich ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe“ tragen. Seite 73 © WU Executive Academy

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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Freiräume Astrid Klein- hanns-Rollé glaubt fest daran, dass jeder Mit- arbeiter sein Bestes geben will. Seite 72

Geldströme Laut Mercer steigen die Grund-gehälter in Österreich im nächsten Jahr um drei Prozent an. Seite 75

Wissensdurst

Das WdF ortet einen großen Bedarf an einer eigenen Vertriebsausbildung Seite 73

FachkräFtemangel

Der Industrie gehen offenbar die passenden Fachkräfte aus Seite 74

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„Mancher wäre überrascht, wozu seine Mitarbeiter fähig sind“

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Die besten Bewerbersitzen nicht zuhause.Deshalb macht Monster jetzt mobil.Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellenjederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone® und iPad® gibt’s absofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace!

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72 – careernetwork Career portrait Freitag, 11. November 2011

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Wien. „Ich wollte eine Schule grün-den, in der Freude und nicht Angst regiert; Stärken gefördert und nicht Fehler herausgearbeitet werden, man fürs Leben lernt und nicht für den nächsten Test; die Relevanz die Inhalte bestimmt und nicht der Lehrplan; die Persönlichkeit entfal-tet statt eingeengt wird; die Lehrer als Beste ihres Faches faszinieren und motivieren ...“

Astrid Kleinhanns-Rollé ging schon in jungen Jahren mit gro-ßem Idealismus an das Thema Bildung heran: „Es hat mich schon sehr früh – eigentlich schon als Schülerin, als ich begonnen habe, Nachhilfe zu geben – in den Bil-dungssektor verschlagen“, erzählt die heutige Managing Direktorin der WU Executive Academy gegen-über medianet. „Ich habe selbst ein Nachhilfeinstitut aufgebaut mit speziellem Fokus auf Lerntech-niken und der Idee, dass man alles lernen kann, wenn man es richtig aufbereitet“, so Kleinhanns weiter. „Und während des Studiums bin ich auch als Trainerin und Vortra-gende in der Erwachsenenbildung für unternehmensinterne sowie

öffentliche Weiterbildungsakade-mien tätig gewesen und habe wie bereits erwähnt mit dem Gedanken gespielt, eine Schule zu gründen.“ Warum es nie dazu gekommen ist? „In Österreich ist das gesetzliche Korsett einfach zu eng, um große Änderungen zu ermöglichen“, so die lapidare und ernüchternde Antwort.

Grenzenlos

Weniger eingeengt war Klein-hanns schließlich in ihrer eigenen bildungstechnischen Entwicklung und in ihrem Studium der Han-delswissenschaften: Ursprünglich an der Johannes Kepler Universi-tät in Linz inskribiert, verfasste sie schließlich ihre Dissertation („Collaborative Advantage through Globally Dispersed Teams“) an den Universitäten Harvard, MIT Sloan und Singapore: „Ich habe die rele-vanten Wissenschaftler zu meinem Thema identifiziert, an ihre Tür geklopft und mein Thema prä-sentiert“, beschreibt Kleinhanns, wie es dazu kam. „So habe ich ei-ne Stelle als Visiting Scholar für

zwei Jahre in Harvard bekommen. Im Rahmen meiner empirischen Studie habe ich dann als Research Associate zusätzlich an der MIT Sloan School mit einer Professorin gearbeitet, mit der ich auch ge-meinsam publiziert habe und die auch Teil meines Rigorosum-Kol-legiums geworden ist. Und meine Interviews haben mich unter ande-rem in weite Teile Asiens geführt, wo ich auch ein halbes Jahr an der National University of Singapore gearbeitet habe.“

„Nach dem Motto ‚Just do it‘ habe ich wohl die erlebnisreichste Zeit meines Lebens verbracht“, er-innert sie sich gern an ihre Globe-trottertage zurück, die nicht nur in ihre Tätigkeit bei der Boston Consulting Group – „auch hier ha-be ich viel reisen müssen und bin zum ersten Mal in meinem Leben mit meinem Arbeitspensum kein Außenseiter gewesen“ –, sondern auch heute – als Ausläufer in die ei-gene Urlaubsplanung – einfließen: „Ich reise gerne in ‚fremde‘ Länder“, so die amüsierte Umschreibung für Destinationen wie Usbekistan, Kolumbien, Iran oder Burma.

So unkonventionell wie ihre Ur-laubsdestinationen ist auch ihr Führungsstil: „Ich glaube daran, dass grundsätzlich jeder Mitarbei-ter danach strebt, eine gute Leis-tung zu erbringen und sein Bes- tes zu geben. Als Führungskraft geht es darum, Freiräume zu ge-stalten, in denen Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Ideen umsetzen können.“ Als Vorbild habe ihr dies-bezüglich Harvard gedient, wo Möglichkeiten zum Lernen ange-boten werden, „die die Studieren-den dazu animieren“, ihr Bestes zu geben. Nur so sei es auch möglich gewesen, die WU Executive Aca-demy innerhalb weniger Jahre zu den führenden Business Schools des deutschsprachigen Raums zu entwickeln: „Dieser enorme Erfolg ist zu 100 Prozent von unseren Mit-arbeitern erreicht worden, die über sich hinausgewachsen sind und sich teilweise selbst überrascht ha-ben, wozu sie fähig sind“, ist Klein-hanns auf das mittlerweile 50-köp-fige Team stolz. „So mancher wäre überrascht, wozu seine Mitarbeiter fähig sind, wenn er sie nur ließe“, empfiehlt sie abschließend. � (jawe)

Am 8. Juli 1973 in Linz geboren, studierte Astrid Klein-hanns-Rollé Handelswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz. Schon während des Studiums sammelte sie umfangreiche Praxiserfahrungen. So baute sie ein eigenes Nachhilfe- und Bildungsinstitut auf, war von 1991 bis 1994 als Projektmanagerin bei einer Kinderorganisation …

1973–1994

… arbeitete Teilzeit für das Berufsförderungsinstitut in Linz, war von 1993 bis 1998 Obfrau einer Studieren-denorganisation und in der Folge Vorsitzende der Öster-reichischen Hochschülerschaft. Im Anschluss an ihre Dissertation 2001 war sie drei Jahre für die strategische Beratergruppe The Boston Consulting Group tätig.

1995–2003

Seit November 2004 ist Kleinhanns-Rollé Managing Director der WU Executive Academy, wo sie „alle bisherigen Stationen in einem Job verbinden kann“, wie sie betont.

2004–Heute

10 Fragenan astrid KleinHanns-rollé

Als Kind … war ich schon davon über-zeugt, dass man fast alles erreichen kann, wenn man nur an sich glaubt.

Mein Lebensmotto ist … „It’s not length of life but depth of life“.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … ein Lebewesen in Not.

Darüber kann ich lachen … wenn sich Erwachsene oder Kinder zu ernst nehmen.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Plan B 4.0: So retten wir unsere Welt!“ von Lester R. Brown.

In 20 Jahren werde ich … nur das bereuen, was ich nicht getan habe und weniger das, was ich getan habe – quasi: Just do it!

Davor habe ich Angst … solche Gedan-ken vermeide ich.

Das ist meine größte Stärke … bzw. bereitet mir am meisten Freude: Ideen verwirklichen.

Das ist meine größte Schwäche … Grenzen akzeptieren (z.B. dass der Tag nur 24 Stunden hat).

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Der Blick eines Astronauten im All auf die Erde würde uns allen guttun. Der Blick einiger Entscheidungsträger vor Ort auf Armut, Hunger, Krankheit und Krieg würde viele Probleme unserer Welt lösen.

„Erfolg bedeutet oft und viel lachen“

Warum sie ihre eigene Schule gründen wollte, sie ihre Dissertation in Harvard schrieb und sie glaubt, dass jeder sein Bestes geben möchte, verrät die Geschäfts­führerin der WU Executive Academy, Astrid Kleinhanns­Rollé, im Gespräch.

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Wien. Kontaktfreudig, zielorien-tiert, erfolgshungrig und mit einer gesunden Portion an Frustrations-toleranz ausgestattet – so sieht der ideale Vertriebsmitarbeiter aus, wie eine vom Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) in Auf-

trag gegebene Triconsult-Studie belegt. „Diese drei Eigenschaften sind mit einer deutlichen Mehrheit unabdingbare Eigenschaften eines guten Vertrieblers“, so Roland Graf vom WdF.

Grundsätzlich habe der ekla-tante Widerspruch zwischen dem „wesentlichen Beitrag zum Unter-nehmenserfolg“ und dem „Image der Vertriebsmitarbeiter“ das WdF bewogen, zu eruieren, ob „eine neu eingerichtete reine Verkaufsaus-bildung das Image heben könnte“, erklärt Graf den Grund der Analy-se. Und die Antwort auf die Frage fiel Graf zufolge nicht nur deutlich

aus (lediglich 16% glauben nicht an eine imagefördernde Wirkung einer speziellen Ausbildung), son-dern zeigte auch ein konkretes An-forderungsprofil: „Die Ausbildung muss berufsbegleitend sein, aber nicht zwangsläufig mit einem aka-

demischen Grad abschließend“, so Graf gegenüber medianet. Der-zeit seien 42% der Branche „aka-demisiert“ – knapp ein Drittel sei nach der Lehre direkt in den Vertrieb eingestiegen, beschreibt man beim WdF den Status quo der Branche.

Kommunikativ

Inhaltlich sollte die Ausbildung die Bereiche Kommunikation und Verkaufstechnik – je 93% befürwor-ten laut Studie diese Themenfelder – abdecken. Technische Kompe-tenzen (41%) und EDV-Wissen (37%)

werden gegenüber dem Marketing-wissen (65% Befürworter) deutlich zurückgereiht.

Mentoren-Programm

Verstärkt werde die Sehnsucht nach einem marktgängigen An-gebot an Verkaufsunterstützung durch den „Wunsch nach einem Mentoren-Programm“, betont man seitens des Wirtschaftsforum.

Diese Forderung unterstützten demzufolge vor allem jene, die den Vertrieb ausgelagert haben (82% statt im Schnitt 68%). „Dies korre-liert auch mit den Beschwerden

über ein Imageproblem im internen und externen Geschäftsbereich“, so Graf weiter: Hier meinten etwa 37% der ausgelagerten Teams, unter ih-rem Wert geschlagen zu werden (gegenüber 28% im Schnitt).

Das Fazit der Studie sei laut Graf klar: „Die Vertriebsmanager sehen genau, wo es krankt, es bietet ih-nen nur niemand Adäquates an. Die besten Tools, das ist klar her-ausgekommen, scheitern, wenn es keine Kommunikationsprofis gibt. Argumentationen und Einwand-behebung sind erlernbar, aber nicht maschinenlesbar“, so der WdF-Mann abschließend. � (red)

careernetwork – 73personalmanagementFreitag, 11. November 2011

Reinhard Böcskör

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Reinhard�Böcskör�(46)�übernimmt�die�Marke-

tingleitung�der�Wiener-berger�Ziegelindustrie�GmbH.�Der�bisher�für�diesen�Bereich�verant-wortliche�Gerhard�Stau-dinger�(46)�wird�sich�künftig�verstärkt�um�den�Vertrieb�kümmern.

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Gabriele Baier

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Geschäftsführerin�das�Geschäftsführungsteam�bei�emporia�Telecom.�Die�gebürtige�Linzerin�leitete�zuvor�zwei�Jahre�Teilbereiche�der�Ge-sundheitsinformatik�bei�der�gespag.�

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Josef�Neu-hold�(54)�hat�bei�Samson�Druck�die�

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börseDie Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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studie Der Vertriebsreport des WdF ortet Sehnsucht nach einer eigenen Vertriebsausbildung und Mentoren

Image ist nicht allesRoland Graf, Generalsekretär des WdF: „Die Ausbildung muss vor allem berufsbegleitend sein.“

EDV-Wissen und betriebswirtschaftliche Kenntnisse stehen nicht im Vordergrund.

auszeichnung Elf Unternehmen dürfen künftig das Bundeswappen im geschäftlichen Verkehr tragen

mitterlehner zeichnet lehrbetriebe ausWien. Wirtschaftsminister Rein-hold Mitterlehner hat am Montag elf Unternehmen für ihre außerge-wöhnlichen Leistungen in der Lehr-lingsausbildung mit dem Gütesiegel „Staatlich ausgezeichneter Aus-bildungsbetrieb“ prämiert. „Ange-sichts des demografischen Wandels und der aktuellen Wirtschaftsent-wicklung ist die Ausbildung junger Fachkräfte wichtiger denn je. Daher leisten die heute ausgezeichneten Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur Krisenprävention und zur Aufwertung des Standorts Ös-terreich“, so Mitterlehner bei der Festveranstaltung im Wirtschafts-ministerium.

Insgesamt führen derzeit in Österreich 230 der 37.500 Ausbil-dungsbetriebe die 1993 eingeführte

Auszeichnung. „Unsere Auszeich-nung bringt den Unternehmen Wettbewerbsvorteile und dient zugleich als positiver Ansporn für andere Wirtschaftstreibende“, so Mitterlehner.

Staatlich ausgezeichnet

Künftig dürfen somit Böhler Miller, Fill, KTM-Sportmotorcycle, Metro Cash & Carry, Narowetz, Oberklammer, Johann Schmutz, Schninerl Metallbau, Team 7 Natürlich Wohnen, Trumpf Ma-schinen Austria und Zauner das Bundeswappen im geschäftlichen Verkehr mit dem Zusatz „Staat-lich ausgezeichneter Ausbildungs- betrieb“ tragen, wie das Ministeri-um mitteilte. (red)

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Minister Mitterlehner verlieh das Gütesiegel für vorbildliche Ausbildungsbetriebe.

„Kommunikation,

Erfolgshunger, aber auch

Frustrationstoleranz

sind unabdingbare

Eigenschaften eines

guten Vertrieblers.“

Roland GRaf, Wdf

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Das Ende der SchönwetterthemenFachkräftemangel – Daily Business in Österreichs HR-Abteilungen. Spricht man von Besetzungsproblemen, fallen meist auch rasch Schlag-worte wie Employer Bran-ding, Personalmarketing, Nachfolgeplanung, Wieder-einstiegsmöglichkeiten für Frauen, Diversity- oder Ta-lent Management. Ein Blick auf die demografischen Da-ten unterstreicht die Wich-tigkeit dieser Themenfelder zusätzlich, denn die Zeiten von geburtenstarken Jahr-gängen sind vorbei. Kaum ein HR-Experte wird abstreiten, wo die Herausforderungen der Zukunft liegen.

Doch ein Blick in die Gegen-wart zeigt, dass diese Themen derzeit vom Gros der Unter-nehmen erst am Rande be-handelt werden. So offenbart beispielsweise das „P&P Stra-tegiebarometer“ der Perso-nal- und Managementpartner Dr. Pendl & Dr. Piswanger, wofür an die 400 Top-Mana-ger befragt wurden: Lediglich zwei Prozent aller Befragten billigen dem Diversity- und Gendermanagement im lau-fenden Jahr strategische Be-deutung zu, drei Prozent der Nachfolgeplanung, vier dem Gesundheitsmanagement und sechs Prozent dem Employer Branding. Ebenfalls abge-schlagen: Nachhaltigkeitsma-nagement (fünf Prozent).

Natürlich: Baustellen wie Weiterentwicklung der Füh-rungskompetenz (20 Prozent) oder Personal-, Team- und Organisationsentwicklung (15 Prozent) dürfen keines-falls vernachlässigt werden. Eine Verschiebung in der Prioritätenreihung wird al-lerdings in den kommenden Jahren nicht ausbleiben. Und fest steht auch, dass meist der erfolgreich ist, der recht-zeitig zu planen beginnt.

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

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74 – careernetwork Jobwatch Freitag, 11. November 2011

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von

arbeitsmarkt Jährlich fehlen der Industrie 10.000 Fachkräfte – bis 5.000 Lehrlinge könnten aktuell aufgenommen werden, rechnet die IV vor

Der Industrie fehlen FachkräfteWien. „Das Industrieland Österreich braucht die besten Hände und Köpfe, um dauerhaft Wettbewerbs- fähigkeit, Wachstum und Wohl-stand sichern zu können.“ Mit ein-dringlichen Worten stellte Chris-toph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), am Montag klar, dass am Fach-kräftesektor aktuell einiges im Ar-gen sei: Der heimischen Industrie fehlen jährlich 10.000 Fachkräfte – von gut ausgebildeten Fachar-beitern bis zu Uni-Absolventen. Besonders akut sei der Bedarf da-bei in Technischen Berufen.

Dem nicht genug, werde es auch bei der Ausbildung von Lehrlingen

eng: Die Industrie könnte derzeit 4.000 bis 5.000 Lehrlinge aufneh-men, so Neumayer.

Demografische Gefahr

Aufgrund der demografischen Entwicklung werde sich an der Situation in den kommenden Jah-ren auch nichts zum Positiven ver-ändern, prognostiziert der IV-Ge-neralsekretär: Bereits 2015 wird es in Österreich um 45.000 weniger 10 bis 14-Jährige geben. Dazu komme der allgemeine Trend zur höheren Schule und die schwierige Positio-nierung der Lehrlingsausbildung. Denn: Die Schere zwischen den

Anforderungen der Unternehmen und den Qualifikationen, die die Jugendlichen mitbringen, klaffe immer weiter auseinander. „Bei den einfachsten Anforderungen in Rechnen, Schreiben und Lesen besteht ein gravierender Nachhol-bedarf“, erklärt Alexander Bouvier, Vorstand der Treibacher Indus-trie. 83% aller Lehrlinge würden den Aufnahmetest nicht bestehen, klagt die IV.

Trockener Nachwuchspool

Werden die aktuellen Rahmen-bedingungen für die Lehrlings-ausbildung nicht verändert, drohe

daher bereits jetzt ein massiver Einbruch bei Quantität und Qua-lität im Bereich der Berufsausbil-dung, fürchtet Neumayer ein Aus-trocknen des „Nachwuchspools“ und ein Kippen des Lehrstellen- markts.

Schon jetzt sei der Fachkräf-temangel in der Industrie jeden-falls deutlich zu spüren: „Drei von vier Leitbetrieben haben Probleme, qualifiziertes Personal in Produkti-on, Technik, Forschung, Innovation und Entwicklung zu finden.“

Um dieser Entwicklung ent-gegenwirken zu können, sei laut Industriellenvereinigung eine Re-form im Schulsystem und eine Ver-besserung bei der Bildungs- und Berufsinformation notwendig. Die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sollten im gesamten Bil-dungssystem, vom Kindergarten bis zur Uni, verankert werden, so Bouvier abschließend. � (red)

Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär: „Österreich braucht die besten Hände und Köpfe.“

Ph Rechtschreibprobleme

Große MängelSalzburg. 20% der Maturanten ha-ben massive Schwächen bei der Rechtschreibung – zumindest unter Bewerbern an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Salzburg. Deren Aufnahmetests zeigen bestürzende Resultate. Zehn Prozent der Bewer-ber an der PH haben keine Chan-ce, den Aufnahmetest zu bestehen, vorwiegend wegen sehr schlech-ter Rechtschreibkenntnisse „flie-gen“ diese Bewerber. Neben dem schlechtesten Zehntel sind weitere zehn Prozent heuer zwar aufge-nommen worden. Diese müssten aber noch einen Rechtschreibkurs absolvieren, heißt es. Somit sind 80 der knapp 400 Maturanten, die Volksschul-, Haupt- oder Sonder-schullehrer werden wollen, als Pro-blemfälle einzustufen, bestätigt die Pädagogische Hochschule. � (Ag.)

Studie Führungsschwäche

Weit verbreitetWien. Schlechte Führung ist ein massives Problem für Österreichs Unternehmen, wie eine aktuelle Studie von Train Consulting und der Motivforschung Karmasin zeigt. So geben 95% an, Führungsprobleme in ihrem Unternehmen zu beobach-ten – ein Drittel davon sogar häufig oder sehr häufig. 93% der Betriebe haben bereits Maßnahmen gesetzt, trotzdem bleibt das Problem beste-hen. Fast immer sind Führungs-probleme strukturelle Probleme, so das ernüchternde Ergebnis. (red)

R. Seliger, Train Consulting: „Ursache ist nicht Persönlichkeit der Führungskraft“.

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C. Neumayer, IV: „Auch wenn Konjunktur zurückgeht, werden Fachkräfte gesucht.“

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Pay-check careernetwork – 75Freitag, 11. November 2011

„Friendly Takeover“ bringt Leben in BrancheSt. Florian/Dorf a.d. Pram. Der Personaldienstleister T.T.I. und Squadra Personal Services bündeln ihre Kräfte: Mit einem „friendly Takeover“ nutzte T.T.I.-Gründer und -Eigentü-mer Johann Höfler die „unwi-derstehliche Gelegenheit“, die von der SGS Industrial Services GmbH gehaltenen Anteile an Squadra zu erwerben, wie er betont: „Der Wert von Squadra definiert sich nicht nur über eine hervorragende Kunden-struktur, sondern auch über ein ausgezeichnetes Management-Team, das über einzigartiges Branchen-Know-how verfügt. Die Chance, dass T.T.I. und Squadra ihre Kräfte bündeln und in Zukunft gemeinsam marschieren, musste ich ergrei-fen“, so Höfler. Die T.T.I. Perso-naldienstleistung GmbH zählt mit einem Jahresumsatz von knapp 98 Mio. € zu den Top 5 der Branche und erweitert mit dem Erwerb von Squadra (Jah-resumsatz elf Mio. €) nunmehr den Geschäftsbereich Personal-beratung. (red)

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T.T.I.-Gründer Johann Höfler (li.) und Squadra-Chef Hans-Peter Panholzer.

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Die Jobbörse für Fach- und Führungskräfte

Gehaltsstudie In Österreich steigen die Grundgehälter im Jahr 2012 um 3,0%, prognostiziert man bei Mercer

Mehr Geld im BörserlWien. Österreich gehört auch 2012 zu den Spitzenreitern Westeuropas – zumindest was die Steigerungs-rate bei den Grundgehältern anbe-langt: Wie die neueste Gehaltsstu-die des Beratungsunternehmens Mercer ergab, werden die Gehälter in der Alpenrepublik im kommen-den Jahr voraussichtlich um drei Prozent steigen – und somit um 0,8 Prozentpunkte über der prognos-tizierten Inflationsrate von 2,2% liegen.

In Westeuropa ist im nächsten Jahr mit durchschnittlichen Ge-haltssteigerungen von 2,7% zu rechnen. Gleichauf mit Österrei-ch liegen Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Schweden und Großbritannien an der Spitze der Steigerungsrangli-ste. Die Schlusslichter in Westeu-ropa bilden die Schweiz (2,2%), Portugal und Irland (jeweils 2,1%). In Griechenland erwartet die Be-schäftigten trotz des von der Euro-Krise ausgelösten radikalen Spar-kurses im Land mit 2,6% ein immer noch beachtliches Gehaltsplus.

Inflation knabbert am Plus

„Die Gehaltssteigerungen lassen sich nur unter der Einbeziehung der Inflationsraten richtig einord-nen. In einigen Ländern, zum Bei-spiel in Deutschland, Frankreich und in der Schweiz, profitieren die Arbeitnehmer von einer vergleichs-weise niedrigen Inflationsrate.

In Schweden, Dänemark und Groß-britannien dagegen werden relativ hohe Inflationsraten erwartet. Das Gehaltsplus, das die Arbeitnehmer dort im nächsten Jahr erhalten, wird daher kaum spürbar sein“, erklärt Mercer-Expertin Christa Zihlmann in einer Aussendung.

Massive Unterschiede

In Osteuropa sind 2012 mit durchschnittlich 5,7% deutlich hö-here Steigerungsraten zu erwarten, wobei die Unterschiede in dieser Region drastisch sind: Während Arbeitnehmer in Weißrussland, der Ukraine und in Usbekistan etwa mit einem Anstieg um zehn Prozent rechnen können, liegt die prognostizierte Wachstumsrate für Montenegro nur bei zwei Pro-zent. „Für Weißrussland erwartet man jedoch 2012 eine Inflations-rate von 35,5 Prozent und auch in Usbekistan wird die Inflationsrate mit 11,8 Prozent über der durch-schnittlichen Gehaltssteigerung liegen“, so Zihlmann weiter.

Auch im Mittleren Osten und in Afrika ist von sehr unterschied-lichen Steigerungsraten auszu-gehen. Die größten Zuwächse in diesen Regionen sind für Paki-stan und den Iran (jeweils 14,8%) sowie für Ägypten (15,3%) zu er-warten. Am niedrigsten werden die Steigerungen in Bahrain (4,6%) und in Kamerun (7,8 %) ausfallen. (red)

Damit liegt man gemeinsam mit sieben weiteren Nationen an der Spitze Westeuropas.

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Im Schnitt dürfen die Westeuropäer mit einer Gehaltssteigerung um 2,7% rechnen.

GehaltssteiGerunG in WesteuroPa 2012

Gehaltssteigerung Inflationsrate Differenz (Prozentpunkte)Belgien 3,0% 2,0% 1,0Dänemark 2,8% 2,4% 0,4Deutschland 3,0% 1,3% 1,7Finnland 3,0% 2,0% 1,0Frankreich 2,9% 1,4% 1,5Griechenland 2,6% 1,0% 1,6Großbritannien 3,0% 2,4% 0,6Irland 2,1% 0,6% 1,5Irland 3,0% 1,6% 1,4Niederlande 3,0% 2,0% 1,0Österreich 3,0% 2,2% 0,8Schweden 3,0% 2,5% 0,5Schweiz 2,2% 0,9% 1,3

Quelle:Mercer

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