Kontakt sev 2015 13

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In 15 Jahren, wenn die angeblich aus Sicherheitsgründen nötige 2. Gotthard- Strassenröhre fertig wäre, werden Autos und Lkw mit smarten Technologien aus- gerüstet sein, die Kollisionen nahezu ausschliessen. Experten zeigten an einer Medienkonferenz des VCS auf, wie die Fahrsicherheit stetig erhöht wird. Zu- sammen mit kostengünstigen Massnah- men im Tunnel macht dies die drei Milli- arden teure 2. Röhre völlig überflüssig. Seite 9 Tunnelsicherheit jetzt Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 13 23. Juli 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Nicht mehr Co-Präsident der Unia, aber in diversen Funktionen weiter aktiv. Interview Seiten 6 – 7 Renzo Ambrosetti gi vbo Seite 4 Kein Westschweizer See mehr ohne GAV Bei SBB Cargo Internatio- nal wird die Arbeitszeit vorübergehend erhöht. Seite 2 Starker Franken Hes Wer seit knapp vier Jahren bei der SBB als Temporärer arbeitet, steht auf der Abschussliste: Der SEV hat eine lange Liste von Fällen, in denen die SBB die Vereinbarung auf diese Weise umgeht, insbesondere bei der Wagenreinigung und in den Industriewerken. Aber auch Leute, die die vier Jahre überschritten haben, werden abserviert oder hinge- halten. Zwar sollen nun die ersten An- stellungen erfolgen, aber das Ausmass der Umgehung der Vereinbarung ist massiv grösser als deren Einhaltung. Der SEV kümmert sich um die Betroffe- nen . pmo Dossier, Seiten 10 bis 12 SBB missachtet Temporäre Es war ein Erfolg der GAV-Ver- handlungen: Nach vier Jahren haben Temporäre bei der SBB das Anrecht auf eine feste Stelle. Doch die Umsetzung wird zum Drama auf dem Buckel der Schwächsten. SBB umgeht systematisch Vereinbarung zur Festanstellung der Temporären Keystone (Martin Ruetschi) Jahrelang räumten sie in den Wagen den Abfall weg und hielten die Züge in Schuss – und nun werden sie einfach entsorgt. Bald ist es fünf Jahre her seit der lan- gen Abschlussnacht des SBB-GAV 2011. Damals kam es zum inzwischen berüch- tigten «Beschluss 25», der besagt, dass nach weiteren Kategorien von Triebfahr- zeugführenden zu suchen sei, die die Bedingungen für die spezielle Lohn- kurve für Lokführer/innen erfüllen. Dieser Beschluss hat nur dann einen Sinn, wenn die beiden Parteien, zum Zeitpunkt als er vereinbart wurde, da- von ausgingen, dass es solche weiteren Kategorien gibt. Das hat die SBB aber nicht davon abgehalten, hartnäckig die Position zu vertreten, es gebe gar keine weiteren Kategorien, auf die die ver- schiedenen Vorgaben zutreffen. Der SEV versuchte die SBB davon zu überzeugen, dass man gemeinsam auf die Suche gehe. Doch alles führte zu nichts, sodass der SEV schliesslich das Schiedsgericht anrief, das nun genau so entschieden hat: SBB und SEV müs- sen gemeinsam nach weiteren Katego- rien suchen. Wer dereinst in den Genuss der «Lok- führerkurve» kommen wird, das steht noch immer in den Sternen … pmo Fokus, Seite 20 Schiedsgericht entscheidet beim «Beschluss 25» im Sinn des SEV Triebfahrzeugeführende unter der Lupe

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In 15 Jahren, wenn die angeblich ausSicherheitsgründen nötige 2. Gotthard-Strassenröhre fertig wäre, werden Autosund Lkw mit smarten Technologien aus-gerüstet sein, die Kollisionen nahezuausschliessen. Experten zeigten an einerMedienkonferenz des VCS auf, wie dieFahrsicherheit stetig erhöht wird. Zu-sammen mit kostengünstigen Massnah-men im Tunnel macht dies die drei Milli-arden teure 2. Röhre völlig überflüssig.

Seite 9

Tunnelsicherheit jetzt

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 13

23. Juli2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Nicht mehr Co-Präsidentder Unia, aber in diversenFunktionen weiter aktiv.

Interview Seiten 6 – 7

Renzo Ambrosetti

gi

vbo

Seite 4

Kein Westschweizer See mehr ohne GAVBei SBB Cargo Internatio-nal wird die Arbeitszeitvorübergehend erhöht.

Seite 2

Starker FrankenHes

Wer seit knapp vier Jahren bei der SBBals Temporärer arbeitet, steht auf derAbschussliste: Der SEV hat eine langeListe von Fällen, in denen die SBB dieVereinbarung auf diese Weise umgeht,insbesondere bei der Wagenreinigungund in den Industriewerken. Aber auchLeute, die die vier Jahre überschrittenhaben, werden abserviert oder hinge-halten. Zwar sollen nun die ersten An-stellungen erfolgen, aber das Ausmassder Umgehung der Vereinbarung istmassiv grösser als deren Einhaltung.Der SEV kümmert sich um die Betroffe-nen . pmo

Dossier, Seiten 10 bis 12

SBB missachtet TemporäreEs war ein Erfolg der GAV-Ver-handlungen: Nach vier Jahrenhaben Temporäre bei der SBBdas Anrecht auf eine festeStelle. Doch die Umsetzungwird zum Drama auf demBuckel der Schwächsten.

SBB umgeht systematisch Vereinbarung zur Festanstellung der Temporären

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Jahrelang räumten sie in den Wagen den Abfall weg und hielten die Züge in Schuss – und nun werden sie einfach entsorgt.

■ Bald ist es fünf Jahre her seit der lan-gen Abschlussnacht des SBB-GAV 2011.Damals kam es zum inzwischen berüch-tigten «Beschluss 25», der besagt, dassnach weiteren Kategorien von Triebfahr-zeugführenden zu suchen sei, die dieBedingungen für die spezielle Lohn-kurve für Lokführer/innen erfüllen.Dieser Beschluss hat nur dann einenSinn, wenn die beiden Parteien, zum

Zeitpunkt als er vereinbart wurde, da-von ausgingen, dass es solche weiterenKategorien gibt. Das hat die SBB abernicht davon abgehalten, hartnäckig diePosition zu vertreten, es gebe gar keineweiteren Kategorien, auf die die ver-schiedenen Vorgaben zutreffen.Der SEV versuchte die SBB davon zuüberzeugen, dass man gemeinsam aufdie Suche gehe. Doch alles führte zu

nichts, sodass der SEV schliesslich dasSchiedsgericht anrief, das nun genauso entschieden hat: SBB und SEV müs-sen gemeinsam nach weiteren Katego-rien suchen.Wer dereinst in den Genuss der «Lok-führerkurve» kommen wird, das stehtnoch immer in den Sternen … pmo

Fokus, Seite 20

Schiedsgericht entscheidet beim «Beschluss 25» im Sinn des SEV

Triebfahrzeugeführende unter der Lupe

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Gesetzlose Zone imNachtzug Genf–Vevey■ Unter diesem Titel berichtete«20 minutes» über eine «feineEquipe», die sich am Samstag,27. Juni im Regionalexpress zwi-schen Genf-Flughafen (ab 23.12)und Vevey in der ersten Klasseeinnistete und zu lauter MusikZigaretten und Joints rauchte.Als bei Coppet ein Fahrgast dieTransportpolizei anrief, fragte ihndie Frau am Telefon, ob jemandangegriffen worden sei. Als erverneinte, sagte sie, sie leiteden Alarm weiter, doch zweiflesie an einer Intervention. In Lau-sanne verdufteten die Stören-friede unbehelligt. «Die SBB tutihr Möglichstes, um solch unge-bührliches Verhalten zu bekämp-fen», sagte ein SBB-Sprecher.«Rund 250 Bahnpolizisten/innenpatrouillieren rund um die Uhrin Zügen und Bahnhöfen, undPräventionsassistenten sind oftpräsent.» Letztere wurden aber2011 vom SBB-Sicherheitsdienstabgelöst, und dieser wird Ende2015 abgeschafft. Somit werdenkünftig in den unbegleiteten Zü-gen, deren Zahl mit der Umwand-lung von IR in RE stieg, wenigerSicherheitsleute patrouillieren.

Schärfere Bussengegen Lohndumper■ Der Bundesrat schlägt demParlament in seiner Botschaft zurÄnderung des Entsendegesetzesvor, die Obergrenze der Bussenfür Verstösse gegen die mini-malen Lohn- und Arbeitsbedin-gungen von 5000 auf 30 000 Fran-ken zu erhöhen. AusländischeArbeitgeber sollen so davon ab-gehalten werden, Personal zuDumping-Bedingungen in derSchweiz einzusetzen. Bussenbis 30 000 Franken zahlen neuauch Schweizer Arbeitgeber, dieNormalarbeitsverträge mit zwin-genden Mindestlöhnen miss-achten. Der Schweizerische Ge-werkschaftsbund begrüsst dieVorlage und «erwartet nun vomParlament, dass es diese raschberaten und beschliessen wird.»Und er fordert mehr Kontrollen,die Verhängung von Arbeitsun-terbrüchen bei klarem Dumpingsowie GAV mit Mindestlöhnenfür dumpinggefährdete Branchenwie Gartenbau und Handel.

NEWS

Das Reinigen von Dieselmo-toren ist eine ölige Sache. Des-halb gab es im IW Biel für dieseArbeit langeZeit auch diesogenannteSchmutzzula-ge. Dann plötz-lich sollte diesnicht mehr derFall sein – die Zulage wurde abSeptember 2013 nicht mehrbezahlt.Die lokale Personalkommissionsetzte sich für ihre Kollegenein, wie es ja auch ihre Aufgabe

ist, und erreichte, dass ab De-zember 2014 die Zulage wiederausgerichtet wurde. Doch diebetroffenen Mitarbeiter und diePeko waren noch nicht ganz zu-frieden: Es leuchtete ihnennicht ein, weshalb nicht auchfür die Monate dazwischen dieZulage nachgezahlt wird. Einigevon ihnen wandten sich mit ei-

nem Rechtsschutzge-such an den SEV, undauch die Peko suchtedessen Hilfe.Der SEV nahm nochmalsGespräche auf und er-reichte tatsächlich, dass

alle rund 25 Betroffenen eineeinmalige Nachzahlung von450 Franken erhalten. Auchkleine Anliegen sind es wert,ernst genommen und bis ansEnde behandelt zu werden. pmo

Wer zeitweise mit vielSchmutz zu tun hat, be-kommt eine Zulage. ImIW Biel musste das Per-sonal dafür kämpfen.

Doch Geld für Schmutz

Erfolg im Industriewerk Biel

Aufgrund des Wertverlusts desEuro gegenüber dem Schwei-zer Franken konnte SBB CargoInternational bei den vertrags-schliessenden Parteien glaub-haft belegen, dass sich die Er-tragslage des Unternehmensverschlechtert hat. Das Unter-nehmen hat aufgezeigt, dass

verschiedene Massnahmen ge-plant sind, um die Ertragslagezu verbessern. Als Beitrag desPersonals wurde nun eine be-fristete Zusatzvereinbarungzum Gesamtarbeitsvertrag vonSBB Cargo International abge-schlossen.Diese sieht als zentralen Punktvor, dass die tägliche Arbeits-zeit, die gemäss GAV 492 Mi-nuten beträgt, im Jahr 2015rückwirkend ab Februar auf510 Minuten täglich angeho-

ben wird. Im Jahr 2016 liegtdie tägliche Arbeitszeit bei 504Minuten. Ab 2017 gelten wie-der die Bestimmungen desGAV, der entsprechend um einJahr verlängert wird. Bis Ende2017 gilt zudem eine Lohn-und Arbeitsplatzgarantie fürdie gesamte Belegschaft.Um sicherzustellen, dass dasPersonal dennoch genügend Er-holungszeit erhält, werden neu7 freie Tage im Monat garantiert(bisher 6). Das Kader leistet

ebenfalls seinenAnteil, indem esauf rund 2 bis 8 %Lohn verzichtet.Weitere Punktebetreffen die Re-gelung des Aus-gleichs von Minus-stunden und dieDurchführung derPersonalbeurtei-lung. Als Ausgleichdes persönlichenZeiteinsatzes er-

halten die Mitarbeitenden zu-dem jeweils Ende 2017 und2018 eine Leistungsprämie, dieinsgesamt 1,7 % des Jahres-basissalärs ausmacht.SBB Cargo International wirdden Vertragspartnern viertel-jährlich aufzeigen, wie sich dieErtragslage entwickelt. Solltediese besser ausfallen als jetztdargelegt, wird die Verein-barung überprüft.

Gemeinsame Medienmitteilung von

SEV, Transfair, VSLF & KVöV vom 7. Juli

Unter dem Druck derFrankenstärke habensich SBB Cargo Interna-tional und ihre Perso-nalorganisationen da-rauf geeinigt, den GAVmit einer auf zwei Jahrebefristeten Vereinba-rung zu ergänzen, diedie Produktivität desPersonals steigert. AlsGegenleistung garan-tiert das Unternehmenden Beschäftigten Löh-ne und Arbeitsplätze bisEnde 2017.

Arbeitsplatzgarantie gegenArbeitszeiterhöhung

SBB Cargo International und Gewerkschaften vereinbaren Massnahmenpaket

SBB

2015/16 ist der Arbeitstag 18 bzw. 12 Min. länger, bei 7 garantierten Freitagen/Mt.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Am 12. Juni hat der Verband öf-fentlicher Verkehr VöV den SEVüber diese Beschlüsse infor-miert und darauf hingewiesen,dass auch er keine Verhandlun-gen mit der Steuerbehörde füh-ren, sondern nur in Gesprächenversuchen konnte, die Folgenetwas abzumildern.Für den SEV stellt sich die Aus-gangslage sehr schwierig dar:Die Steuerkonferenz ist wederVerhandlungspartnerin nochVertragspartnerin des SEV.

Die Änderungen bedeuten,dass ab 2016 neu alle Mitar-beitenden mit einem GA-FVPfür sich und ihre Angehörigeneinen Privatanteil als Leistungmit Geldwert versteuern müs-sen. Kosten für den Arbeitswegkönnen nur noch in bestimmtenFällen in der Steuererklärunggeltend gemacht werden. Ab2016 müssen die Transportun-ternehmungen zudem vergüns-tigt oder gratis abgegebeneGA-FVP an pensionierte Mitar-beitende und deren Angehörigeals Ruhegehalt deklarieren.Eine SEV-interne Arbeitsgrup-pe berät zurzeit mit Vertreterndes betroffenen Personals undder Pensionierten das weitereVorgehen und prüft sämtlicheMöglichkeiten, um die Mass-nahmen abzufedern. SEV

Die SchweizerischeSteuerkonferenz hat dieRegeln für die Besteue-rung der Fahrvergünsti-gungen für Personalund Pensionierte (FVP)auf 2016 geändert.

Diktat der Steuerbehörden

Neue Regeln für die FVP-Besteuerung

SGB

Bild der Woche

Vor 10 Jahren wurde in der Schweiz ein 14-wöchiger Mutterschaftsurlaub, während dem dieMütter 80 % ihres Lohns erhalten, für obligatorisch erklärt. Diesen Geburtstag feierten Frauendes SGB (und SEV) am 1. Juli öffentlich auf dem Bundesplatz und forderten weitere Fortschrit-te beim Schutz von Mutter- und Elternschaft sowie in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Der Schweizer Tourismus leidet: Gäste aus derEuro-Zone zahlen so viel wie noch nie für Ferien inder Schweiz. Die Auswirkungen sind teilweiseschon spürbar. Hotels haben geschlossen, odersie klagen über rückläufige Buchungen. Da dieSchweiz schon lange ein teures Ferienland war,hat die Euro-Schwäche eine Zuspitzung bewirkt,die anscheinend nun deutlich mehr Opfer fordertals frühere Veränderungen.

Wer ist schuld daran? Die Nationalbank, die dieUntergrenze zum Euro im Januar aufgegeben hat?Die Euro-Länder, die ohne Rücksicht auf Verluste(auch in den eigenen Kreisen) ihr Konstrukt auf-rechterhalten wollen? Die Grossbanken und Fi-nanzinstitute, die das System im letzten Jahrzehntzum Selbstbedienungsladen entwickelt haben?

Tatsache ist, dass mit Griechenland ein andereseuropäisches Ferienziel noch viel mehr unter denFolgen leidet, die letztlich alle irgendwo einen ge-meinsamen Ursprung haben. (Natürlich hat Grie-chenland selbst einiges zum Desaster beigetra-gen, aber da könnten einem auch in der Schweizein paar Sünden aus früheren Zeiten einfallen.)

In der aldi-sierten Welt verschwindet Solidaritätals Grundlage des Handelns bei vielen Leuten ausden Überlegungen. Wo das Schöne am billigstenist, da führt die Ferienreise hin. Schon der Flug ansMittelmeer ist billiger als die Bahnfahrt ins Tessin– und dann die Hotels erst!

Ferien in der Schweiz wären eine solidarischeHandlung, verbunden allerdings auch mit einemschönen Anteil Eigennutzen: Denn wir alle im öf-fentlichen Verkehr profitieren natürlich von einemintakten Schweizer Tourismus. Und der Umkehr-schluss stimmt erst recht: Im öffentlichen Verkehrleiden wir mit unter der Schwäche des SchweizerTourismus.

Ferien in Griechenland wären noch etwas solidari-scher: Ein Land, dessen Wirtschaft in erster Linievom Tourismus abhängt, bekommt jetzt nicht etwaInvestitionshilfen und eine Anschubfinanzierung,sondern Auflagen bezüglich Stellenabbau undRentenkürzungen, und dies bei einer Arbeitslosig-keit, die gegen 30 Prozent geht.

Die nächsten Ferien im schönen, leidenden Grie-chenland, das es wirklich brauchen kann: weshalbnicht?

ZUR SACHE

«Planen wir doch unsere nächsten Ferien inGriechenland.»

Peter Moor-Trevisan, Chefredaktor kontakt.sev

Seit Längerem klagen Kollegenvon BLS Cargo, die im TessinGüterzüge rangieren und vor-bereiten, über viele rückständi-ge Freitage. BLS Cargo ver-sprach eine Normalisierung bisEnde 2015 und zog zu diesemZweck in den letzten MonatenAngestellte ihrer italienischenTochter, die in Domo II arbeiten,für Nachtschichten beim Ran-gierteam in Castione bei.

Korrekt gemeldetDer SEV ging der Sache nachund erfuhr von den kantonalenKontrollbehörden, dass sie überden Einsatz der italienischenKollegen mit einer Meldung fürentsandtes Personal informiertwurden. Die Meldung wurdemit korrekten Angaben zu denModalitäten des Einsatzes inder Schweiz und zu den italieni-

schen Anstellungsbedingungenweitergeleitet. Sie erlaubt ei-nen Einsatz von maximal 90Tagen im Jahr. Bisher habendie kantonalen Behörden alsonichts daran auszusetzen ge-habt, auch wenn noch ein paarAbklärungen laufen.

Verlängerung nicht bewilligtDie 90 Tage scheinen nicht zugenügen, denn BLS Cargo hateine Verlängerung des Einsat-zes italienischer Mitarbeiter be-antragt. Doch die tripartiteKontrollkommission hat dasGesuch abgelehnt und BLS Car-go aufgefordert, den GAV BLSeinzuhalten. Der SEV steht vollhinter dieser Haltung, denn siebekräftigt das Prinzip, dass fürArbeit auf Schweizer Schienen(und darum herum) SchweizerLöhne bezahlt werden müssen.

Fragwürdige ArbeitszeitenNeben den Zweifeln, ob italieni-sche Anstellungsbedingungenin der Schweiz opportun sind,geben auch die Arbeitszeitender italienischen Kollegen zudenken. Ihre Rotation Nachmit-tagsschicht – Morgenschicht –Nachtschicht, wie sie in Italiengängig ist, bedeutet, dass sienach zwei Schichten innerhalbvon 24 Stunden und einernachmittäglichen Ruheschichtmit dem Dienstauto nach Cas-tione fahren, ihre Nachtschichtleisten und gegen 3 Uhr frühwieder hinters Steuer sitzen,um nach Domodossola zurück-zufahren. Eine Grauzone in denArbeitszeitvorschriften scheintfür solche Dienstpläne einenSpalt offen zu lassen, aber obdies vernünftig ist, ist eine an-dere Frage. Pietro Gianolli / Fi

Seit einigen Monatenwerden die BLS-Rangie-rer im Tessin durch ita-lienische Kollegen ausDomodossola verstärkt.Der SEV verfolgt die An-gelegenheit sehr genau.

Verstärkung aus Italien

BLS Cargo muss auf Mitarbeiter aus Domodossola zurückgreifen

Bahn

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Auf Schweizer Schienen müssen Schweizer Löhne gelten.

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Gesetzlose Zone imNachtzug Genf–Vevey■ Unter diesem Titel berichtete«20 minutes» über eine «feineEquipe», die sich am Samstag,27. Juni im Regionalexpress zwi-schen Genf-Flughafen (ab 23.12)und Vevey in der ersten Klasseeinnistete und zu lauter MusikZigaretten und Joints rauchte.Als bei Coppet ein Fahrgast dieTransportpolizei anrief, fragte ihndie Frau am Telefon, ob jemandangegriffen worden sei. Als erverneinte, sagte sie, sie leiteden Alarm weiter, doch zweiflesie an einer Intervention. In Lau-sanne verdufteten die Stören-friede unbehelligt. «Die SBB tutihr Möglichstes, um solch unge-bührliches Verhalten zu bekämp-fen», sagte ein SBB-Sprecher.«Rund 250 Bahnpolizisten/innenpatrouillieren rund um die Uhrin Zügen und Bahnhöfen, undPräventionsassistenten sind oftpräsent.» Letztere wurden aber2011 vom SBB-Sicherheitsdienstabgelöst, und dieser wird Ende2015 abgeschafft. Somit werdenkünftig in den unbegleiteten Zü-gen, deren Zahl mit der Umwand-lung von IR in RE stieg, wenigerSicherheitsleute patrouillieren.

Schärfere Bussengegen Lohndumper■ Der Bundesrat schlägt demParlament in seiner Botschaft zurÄnderung des Entsendegesetzesvor, die Obergrenze der Bussenfür Verstösse gegen die mini-malen Lohn- und Arbeitsbedin-gungen von 5000 auf 30 000 Fran-ken zu erhöhen. AusländischeArbeitgeber sollen so davon ab-gehalten werden, Personal zuDumping-Bedingungen in derSchweiz einzusetzen. Bussenbis 30 000 Franken zahlen neuauch Schweizer Arbeitgeber, dieNormalarbeitsverträge mit zwin-genden Mindestlöhnen miss-achten. Der Schweizerische Ge-werkschaftsbund begrüsst dieVorlage und «erwartet nun vomParlament, dass es diese raschberaten und beschliessen wird.»Und er fordert mehr Kontrollen,die Verhängung von Arbeitsun-terbrüchen bei klarem Dumpingsowie GAV mit Mindestlöhnenfür dumpinggefährdete Branchenwie Gartenbau und Handel.

NEWS

Das Reinigen von Dieselmo-toren ist eine ölige Sache. Des-halb gab es im IW Biel für dieseArbeit langeZeit auch diesogenannteSchmutzzula-ge. Dann plötz-lich sollte diesnicht mehr derFall sein – die Zulage wurde abSeptember 2013 nicht mehrbezahlt.Die lokale Personalkommissionsetzte sich für ihre Kollegenein, wie es ja auch ihre Aufgabe

ist, und erreichte, dass ab De-zember 2014 die Zulage wiederausgerichtet wurde. Doch diebetroffenen Mitarbeiter und diePeko waren noch nicht ganz zu-frieden: Es leuchtete ihnennicht ein, weshalb nicht auchfür die Monate dazwischen dieZulage nachgezahlt wird. Einigevon ihnen wandten sich mit ei-

nem Rechtsschutzge-such an den SEV, undauch die Peko suchtedessen Hilfe.Der SEV nahm nochmalsGespräche auf und er-reichte tatsächlich, dass

alle rund 25 Betroffenen eineeinmalige Nachzahlung von450 Franken erhalten. Auchkleine Anliegen sind es wert,ernst genommen und bis ansEnde behandelt zu werden. pmo

Wer zeitweise mit vielSchmutz zu tun hat, be-kommt eine Zulage. ImIW Biel musste das Per-sonal dafür kämpfen.

Doch Geld für Schmutz

Erfolg im Industriewerk Biel

Aufgrund des Wertverlusts desEuro gegenüber dem Schwei-zer Franken konnte SBB CargoInternational bei den vertrags-schliessenden Parteien glaub-haft belegen, dass sich die Er-tragslage des Unternehmensverschlechtert hat. Das Unter-nehmen hat aufgezeigt, dass

verschiedene Massnahmen ge-plant sind, um die Ertragslagezu verbessern. Als Beitrag desPersonals wurde nun eine be-fristete Zusatzvereinbarungzum Gesamtarbeitsvertrag vonSBB Cargo International abge-schlossen.Diese sieht als zentralen Punktvor, dass die tägliche Arbeits-zeit, die gemäss GAV 492 Mi-nuten beträgt, im Jahr 2015rückwirkend ab Februar auf510 Minuten täglich angeho-

ben wird. Im Jahr 2016 liegtdie tägliche Arbeitszeit bei 504Minuten. Ab 2017 gelten wie-der die Bestimmungen desGAV, der entsprechend um einJahr verlängert wird. Bis Ende2017 gilt zudem eine Lohn-und Arbeitsplatzgarantie fürdie gesamte Belegschaft.Um sicherzustellen, dass dasPersonal dennoch genügend Er-holungszeit erhält, werden neu7 freie Tage im Monat garantiert(bisher 6). Das Kader leistet

ebenfalls seinenAnteil, indem esauf rund 2 bis 8 %Lohn verzichtet.Weitere Punktebetreffen die Re-gelung des Aus-gleichs von Minus-stunden und dieDurchführung derPersonalbeurtei-lung. Als Ausgleichdes persönlichenZeiteinsatzes er-

halten die Mitarbeitenden zu-dem jeweils Ende 2017 und2018 eine Leistungsprämie, dieinsgesamt 1,7 % des Jahres-basissalärs ausmacht.SBB Cargo International wirdden Vertragspartnern viertel-jährlich aufzeigen, wie sich dieErtragslage entwickelt. Solltediese besser ausfallen als jetztdargelegt, wird die Verein-barung überprüft.

Gemeinsame Medienmitteilung von

SEV, Transfair, VSLF & KVöV vom 7. Juli

Unter dem Druck derFrankenstärke habensich SBB Cargo Interna-tional und ihre Perso-nalorganisationen da-rauf geeinigt, den GAVmit einer auf zwei Jahrebefristeten Vereinba-rung zu ergänzen, diedie Produktivität desPersonals steigert. AlsGegenleistung garan-tiert das Unternehmenden Beschäftigten Löh-ne und Arbeitsplätze bisEnde 2017.

Arbeitsplatzgarantie gegenArbeitszeiterhöhung

SBB Cargo International und Gewerkschaften vereinbaren Massnahmenpaket

SBB

2015/16 ist der Arbeitstag 18 bzw. 12 Min. länger, bei 7 garantierten Freitagen/Mt.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Am 12. Juni hat der Verband öf-fentlicher Verkehr VöV den SEVüber diese Beschlüsse infor-miert und darauf hingewiesen,dass auch er keine Verhandlun-gen mit der Steuerbehörde füh-ren, sondern nur in Gesprächenversuchen konnte, die Folgenetwas abzumildern.Für den SEV stellt sich die Aus-gangslage sehr schwierig dar:Die Steuerkonferenz ist wederVerhandlungspartnerin nochVertragspartnerin des SEV.

Die Änderungen bedeuten,dass ab 2016 neu alle Mitar-beitenden mit einem GA-FVPfür sich und ihre Angehörigeneinen Privatanteil als Leistungmit Geldwert versteuern müs-sen. Kosten für den Arbeitswegkönnen nur noch in bestimmtenFällen in der Steuererklärunggeltend gemacht werden. Ab2016 müssen die Transportun-ternehmungen zudem vergüns-tigt oder gratis abgegebeneGA-FVP an pensionierte Mitar-beitende und deren Angehörigeals Ruhegehalt deklarieren.Eine SEV-interne Arbeitsgrup-pe berät zurzeit mit Vertreterndes betroffenen Personals undder Pensionierten das weitereVorgehen und prüft sämtlicheMöglichkeiten, um die Mass-nahmen abzufedern. SEV

Die SchweizerischeSteuerkonferenz hat dieRegeln für die Besteue-rung der Fahrvergünsti-gungen für Personalund Pensionierte (FVP)auf 2016 geändert.

Diktat der Steuerbehörden

Neue Regeln für die FVP-Besteuerung

SGB

Bild der Woche

Vor 10 Jahren wurde in der Schweiz ein 14-wöchiger Mutterschaftsurlaub, während dem dieMütter 80 % ihres Lohns erhalten, für obligatorisch erklärt. Diesen Geburtstag feierten Frauendes SGB (und SEV) am 1. Juli öffentlich auf dem Bundesplatz und forderten weitere Fortschrit-te beim Schutz von Mutter- und Elternschaft sowie in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Der Schweizer Tourismus leidet: Gäste aus derEuro-Zone zahlen so viel wie noch nie für Ferien inder Schweiz. Die Auswirkungen sind teilweiseschon spürbar. Hotels haben geschlossen, odersie klagen über rückläufige Buchungen. Da dieSchweiz schon lange ein teures Ferienland war,hat die Euro-Schwäche eine Zuspitzung bewirkt,die anscheinend nun deutlich mehr Opfer fordertals frühere Veränderungen.

Wer ist schuld daran? Die Nationalbank, die dieUntergrenze zum Euro im Januar aufgegeben hat?Die Euro-Länder, die ohne Rücksicht auf Verluste(auch in den eigenen Kreisen) ihr Konstrukt auf-rechterhalten wollen? Die Grossbanken und Fi-nanzinstitute, die das System im letzten Jahrzehntzum Selbstbedienungsladen entwickelt haben?

Tatsache ist, dass mit Griechenland ein andereseuropäisches Ferienziel noch viel mehr unter denFolgen leidet, die letztlich alle irgendwo einen ge-meinsamen Ursprung haben. (Natürlich hat Grie-chenland selbst einiges zum Desaster beigetra-gen, aber da könnten einem auch in der Schweizein paar Sünden aus früheren Zeiten einfallen.)

In der aldi-sierten Welt verschwindet Solidaritätals Grundlage des Handelns bei vielen Leuten ausden Überlegungen. Wo das Schöne am billigstenist, da führt die Ferienreise hin. Schon der Flug ansMittelmeer ist billiger als die Bahnfahrt ins Tessin– und dann die Hotels erst!

Ferien in der Schweiz wären eine solidarischeHandlung, verbunden allerdings auch mit einemschönen Anteil Eigennutzen: Denn wir alle im öf-fentlichen Verkehr profitieren natürlich von einemintakten Schweizer Tourismus. Und der Umkehr-schluss stimmt erst recht: Im öffentlichen Verkehrleiden wir mit unter der Schwäche des SchweizerTourismus.

Ferien in Griechenland wären noch etwas solidari-scher: Ein Land, dessen Wirtschaft in erster Linievom Tourismus abhängt, bekommt jetzt nicht etwaInvestitionshilfen und eine Anschubfinanzierung,sondern Auflagen bezüglich Stellenabbau undRentenkürzungen, und dies bei einer Arbeitslosig-keit, die gegen 30 Prozent geht.

Die nächsten Ferien im schönen, leidenden Grie-chenland, das es wirklich brauchen kann: weshalbnicht?

ZUR SACHE

«Planen wir doch unsere nächsten Ferien inGriechenland.»

Peter Moor-Trevisan, Chefredaktor kontakt.sev

Seit Längerem klagen Kollegenvon BLS Cargo, die im TessinGüterzüge rangieren und vor-bereiten, über viele rückständi-ge Freitage. BLS Cargo ver-sprach eine Normalisierung bisEnde 2015 und zog zu diesemZweck in den letzten MonatenAngestellte ihrer italienischenTochter, die in Domo II arbeiten,für Nachtschichten beim Ran-gierteam in Castione bei.

Korrekt gemeldetDer SEV ging der Sache nachund erfuhr von den kantonalenKontrollbehörden, dass sie überden Einsatz der italienischenKollegen mit einer Meldung fürentsandtes Personal informiertwurden. Die Meldung wurdemit korrekten Angaben zu denModalitäten des Einsatzes inder Schweiz und zu den italieni-

schen Anstellungsbedingungenweitergeleitet. Sie erlaubt ei-nen Einsatz von maximal 90Tagen im Jahr. Bisher habendie kantonalen Behörden alsonichts daran auszusetzen ge-habt, auch wenn noch ein paarAbklärungen laufen.

Verlängerung nicht bewilligtDie 90 Tage scheinen nicht zugenügen, denn BLS Cargo hateine Verlängerung des Einsat-zes italienischer Mitarbeiter be-antragt. Doch die tripartiteKontrollkommission hat dasGesuch abgelehnt und BLS Car-go aufgefordert, den GAV BLSeinzuhalten. Der SEV steht vollhinter dieser Haltung, denn siebekräftigt das Prinzip, dass fürArbeit auf Schweizer Schienen(und darum herum) SchweizerLöhne bezahlt werden müssen.

Fragwürdige ArbeitszeitenNeben den Zweifeln, ob italieni-sche Anstellungsbedingungenin der Schweiz opportun sind,geben auch die Arbeitszeitender italienischen Kollegen zudenken. Ihre Rotation Nachmit-tagsschicht – Morgenschicht –Nachtschicht, wie sie in Italiengängig ist, bedeutet, dass sienach zwei Schichten innerhalbvon 24 Stunden und einernachmittäglichen Ruheschichtmit dem Dienstauto nach Cas-tione fahren, ihre Nachtschichtleisten und gegen 3 Uhr frühwieder hinters Steuer sitzen,um nach Domodossola zurück-zufahren. Eine Grauzone in denArbeitszeitvorschriften scheintfür solche Dienstpläne einenSpalt offen zu lassen, aber obdies vernünftig ist, ist eine an-dere Frage. Pietro Gianolli / Fi

Seit einigen Monatenwerden die BLS-Rangie-rer im Tessin durch ita-lienische Kollegen ausDomodossola verstärkt.Der SEV verfolgt die An-gelegenheit sehr genau.

Verstärkung aus Italien

BLS Cargo muss auf Mitarbeiter aus Domodossola zurückgreifen

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Auf Schweizer Schienen müssen Schweizer Löhne gelten.

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Der vom SEV mit der Société denavigation sur les lacs de Neu-châtel et Morat SA (LNM) abge-schlossene GAV bringt demPersonal echte Verbesserun-gen: «Die LNM hat die Lohn-summe um 2,2 % erhöht unddie Lohnmaxima angehoben»,erklärte der Leiter der SEV-Ver-handlungsdelegation, Gewerk-schaftssekretär Jean-Pierre Eti-que. «Dies zeigt den Willen,den Rückstand gegenüber an-dern Unternehmen der Bran-che aufzuholen. Zwar bleibtnoch einiges zu tun, doch istdies ist ein positives Signal.»Etique verwies auch auf dieneue Zulage von 100 Frankenim Monat für Inhaber einesEidgenössischen Fähigkeits-

zeugnisses oder gleichwertigenAbschlusses und auf den bes-seren Schutz im Krankheitsfall:im ersten Jahr wird der Lohn zu100 % weiterbezahlt, im zwei-ten Jahr zu 90 %.«Mit diesem GAV festigt derSEV seine Stellung als Gewerk-schaft Nummer 1 des öffentli-

chen Verkehrs in der Schweizweiter», freute sich SEV-Vize-präsidentin Barbara Spalinger.«Nun haben alle Schiffsbetrie-be in der Westschweiz mit unseinen GAV, und in der übrigenSchweiz fehlen nur noch Bo-den-, Vierwaldstätter- und Wa-lensee. Dank unserer guten

Übersicht über die Arbeitsbe-dingungen in der Branche undgrossem Fachwissen könnenwir das Personal kompetentverteidigen. Das ist auch nötig,denn Gemeinden, Kantone undBund üben auf die öV-Unter-nehmen immer mehr Druckaus.»

«Die GAV-Verhandlungen fan-den in einem sehr konstrukti-ven Klima statt», sagte Verwal-tungsratspräsident Olivier Arni.«Dieses Klima ist vielverspre-chend für die Zukunft. Wasden Inhalt betrifft, zeugt derzehntägige Vaterschaftsurlaubvon der Modernität des Ver-trags. Dies ist auch symbolischsehr wichtig.» LNM-DirektorJean-Jacques Wenger fand esgut, «dass sich die Sozialpart-ner dank den GAV-Verhandlun-gen besser kennenlernten. DerVertrag ist sehr vollständig. Ichdenke nicht, dass man künftigviel daran ändern muss.»Für Pascal Aeby, Vizepräsidentdes VR, «ist nach einem langenWeg mit gelegentlichen Blocka-den und manchmal schwierigenMomenten das Ziel erreichtworden: der Vertrag ist der LNMwirklich dienlich.»Um eine korrekte Umsetzungdes GAV sicherzustellen, wollensich SEV und Direktion weiter-hin regelmässig treffen. vbo / Fi

Ende Juni wurde auf der«Ville de Morat» in Neu-enburg der erste GAV fürdas Personal der Schiff-fahrtsgesellschaft LNMunterzeichnet.

Ein GAV für die LNM. Endlich!Erster Gesamtarbeitsvertrag für den Neuenburger- und Murtensee

vbo

Von links: Jean-Jacques Wenger, Direktor der LNM, Jean-Pierre Etique, Gewerkschaftssekretär SEV,Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV, Raoul Béguelin, Sektionspräsident VPT Neuchâtel Navigati-on, Olivier Arni, Verwaltungsratspräsident LNM, und Pascal Aeby, Vizepräsident des Verwaltungsrats.

Die Privatwirtschaft mussGewinne erarbeiten, mussständig forschen und in-vestieren, um konkurrenz-fähig zu bleiben. Nur sokann sie auch anständigeLöhne bezahlen. Die poli-tische und gewerkschaft-liche Linke bevorzugt diesoziale Marktwirtschaft.Es ist ihr ständiger Kampf,sie sozialverträglicher zugestalten. Um nicht, wieHelmut Schmidt es nennt,den «Raubtierkapitalis-mus» aus dem globalenSpielcasino zu bekom-men. Dem es nicht mehrum die Realwirtschaft undihre Beschäftigung geht,sondern lediglich nochum Gewinn um jedenPreis.

Als Korrektiv haben wirden Service public. Dassind kommunale Betriebevon der Kehrichtabfuhrbis zum Kunstmuseum.Es sind die kantonalenSchulen, Universitäten,Spitäler, Strassen und,und. Schliesslich habenwir national die SBB,Post, ETH Zürich undLausanne, Autobahn-und Postautonetz, AHV,Sozialversicherungenund, und. Genossen-schaften wie Coop, Mi-gros, Mobi-liar-Versicherung,Wohnbaugenossenschaf-ten sind in diesem Mixein drittes Element.Zurück zum Service pu-blic. Er ist nicht buchhal-

terisch, er ist volkswirt-schaftlich gewinnorien-tiert. Nehmen wir dieSBB als Beispiel. Sie be-dient Strecken, die nurrote Zahlen schreiben.Wie andere, Privatbah-nen genannt, und dasPostauto auch. Ein Priva-ter würde sich nicht umden Auftrag reissen. Fürdie Strecke Zürich–Bernallerdings schon. DieSBB braucht diesenGoldesel, um sich Ver-luststrecken leisten zukönnen. Das ist das Ge-schäftsgeheimnis desService public: Tun, wasvolkswirtschaftlich, wasfür die Gesellschaft Sinnmacht. Auch die Privat-wirtschaft profitiert von

einer starken öffentli-chen Infrastruktur.Dieser Service-public-Auftrag, um konkret zuwerden, wird von BAV-Direktor Peter Füglistalerdehnbar interpretiert. Fürseine Liberalisierungs-und Privatisierungsideengibt es keine Legitimati-on durch die Verfassung,gibt es keinen politischenAuftrag, weil der Service

public bisher grosso mo-do parteiübergreifendunbestritten ist. Wenn ergewählt wurde, um daszu ändern, um den Ser-vice public als Maulwurfzu untergraben, soll mandas der Öffentlichkeitmitteilen. Muss man unssein Pflichtenheft offen-legen. Um allenfalls dasStimmvolk zu konsultie-ren, ob es das so will.

Der MaulwurfMEINE MEINUNG

«Für die Liberalisie-rungs- und Privatisie-rungsideen von BAV-Di-rektor Peter Füglistalergibt es keine Legitimationdurch die Verfassung, gibtes keinen politischenAuftrag.»

Helmut Hubacher

Page 5: Kontakt sev 2015 13

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Die Demo vor dem TPG-Sitzbeim Depot Le Bachet inGrand-Lancy im Süden derStadt Genf hatte einen Beige-schmack von Déjà-vu. Der Zufallwollte es, dass sie genau einJahr nach der ersten Kundge-bung stattfand, die die dreiTPG-Gewerkschaften gemein-sam gegen die Sparmassnah-men auf dem Rücken des Per-sonals durchführten.Einen Streik und ein Abkom-men später versammelten sicham Donnerstag 25. Juni wieder120 Kollegen/innen und forder-ten die Einhaltung des Abkom-mens vom 3. Dezember, das dieBeilegung des Konflikts ermög-licht hatte. «Wir sind wirklichwütend», rief Vincent Leggiero,Präsident der SEV-VPT-SektionTPG, über den Platz. «Die Ge-meinschaft der Gewerkschaftenverlangt, dass die Direktion dasvon ihr unterzeichnete Abkom-men einhält und rasch zusätzli-ches Personal einstellt, vor al-lem im Betrieb.»

Unterbestand von 17 StellenIm Juni verzeichnete das Unter-nehmen beim Betrieb einenUnterbestand von 17 Vollzeit-

stellen (es waren 16,95 Stellenvakant). Dies ist eine krasseVerletzung des Abkommens, indem sich die Direktion dazuverpflichtete, den Personalbe-stand 2015 auf der Höhe vom31. Dezember 2014 zu belas-sen. Seit Februar, als der Un-terbestand bereits 11,58 Stel-len betrug, hat sich dieser alsosogar noch vergrössert.Vincent Leggiero sprach Klar-text: «Die Absenzenrate be-trägt 7 %, 8 % und manchmalgar 9 %. Damit ist sie doppeltso hoch wie die schweize-rische Durchschnittsrate von4 %. Jene, die aushelfen, er-kranken ebenfalls. Es ist einTeufelskreis, aus dem manausbrechen muss. Die TPG ha-ben ihr Netz in den letztenacht Jahren verdoppelt, abernur 30 % mehr Stellen ge-schaffen. Sie haben einen

monströsen Produktivitäts-gewinn erzielt, den bezahlenwir jetzt. Sie antworten, siehätten die Kapazität der Fahr-zeuge erhöht, doch diesemuss jemand lenken.»

Personalmangel hatStreikbewegung ausgelöstNeben Vincent Leggiero riefenauch Vertreter der beiden an-deren Gewerkschaften in Erin-nerung, dass letztes Jahr derPersonalmangel einer der Aus-löser der Streikbewegung ge-wesen ist. Und dass die kanto-nale Schlichtungsstelle fürkollektive Arbeitsbeziehungen(CRCT) festgehalten hat, dass124 zusätzliche Stellen nötigsind, um die definierten Rou-lements einzuhalten.«Hat die Direktion begriffen,welche Verbitterung und Wutbeim Betriebspersonal latent

vorhanden ist?», fragten dieRedner. «Ist sie sich bewusst,wie sich ihre Politik auf dieGesundheit ihrer Mitarbeiten-den auswirkt? Oder braucht esdafür erste Unfälle? Täglichverhindern die Chauffeure sol-che Katastrophen, doch auchdie Aufmerksamsten werdenbald einmal von der wachsen-den Müdigkeit übermanntwerden.» «Der Vorschlag derDirektion, die Chauffeure da-durch zu entlasten, dass sienur noch Teilzeit arbeiten, istkeine Lösung», hielt ChristianAbbas von der A.S.I.P. fest.

Pensenreduktionen lösendas Problem nichtDies unterstrich auch VincentLeggiero: «Man sagt euch: ‹Ihrseid müde? Ihr fallt fast um vorMüdigkeit? Dann müsst ihr halteuer Pensum senken, um euch

zu erholen.› Das heisst, dasPersonal soll für seine Müdig-keit bezahlen! Und wer machtdie Arbeit jener, die ihr Pen-sum gesenkt haben?»Für die Gewerkschaften istklar: Die wirkliche Lösung istdie Einstellung von zusätz-lichem Personal und die Ver-besserung der Fahrpläne mitlängeren Wendezeiten an denEndstationen. «Wir sitzen denganzen Tag am Steuer, denndie Wendezeiten sind zu kurz.Wenn wir losfahren, haben wirschon wieder Verspätung», be-schrieb Alain Perroud (Trans-fair) den Alltag.«Diese Demo ist eine War-nung», sagte Vincent Leggiero.«Wir sind wütend. Die TPGmüssen das Abkommen einhal-ten. Wir haben am 19. Novem-ber nicht aus irgendeiner Lau-ne heraus gestreikt. Wennnötig werden wir zeigen, dasses eine Überlebensfrage ist.»

Verhandlungen blockiertDie im Abkommen vorgesehe-nen Verhandlungen über dieFahr- und Arbeitszeiten und dasAngebot sind an einem totenPunkt angelangt. Solange dieTPG hier nicht Hand bieten, tundies die Gewerkschaften beimMinimalbetrieb im Streikfallauch nicht. Zudem hat die Di-rektion vergessen, dass die TPGden 2017 geplanten Solidari-tätsfonds für die Pensioniertenmitzufinanzieren haben. vbo / Fi

Genfer Verkehrsbetriebe TPG: Die Direktion ist gewarnt

120 TPG-Angestellte er-innerten die Direktionam 25. Juni an das Ab-kommen, das sie nachdem Streik vom 19. No-vember unterschrieb.

Abkommen vom Dezember ist einzuhaltenVi

vian

Bol

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120 TPG-Mitarbeitende am 25. Juni vor dem Direktionssitz beim Depot Le Bachet: «Wir sind wütend!»

SEV-GATA – die Abteilung Luft-verkehr des SEV – ist mit demResultat zufrieden. Für PhilippHadorn, Präsident von SEV-GATA und Gewerkschaftssekre-tär SEV, ist der Lohnabschlussein Erfolg: «Auch wenn es ein-zelne Ausschlussgründe gibt,handelt es sich doch im Prinzipum eine generelle Lohnerhö-hung von mindestens 50 Fran-ken.» Über alle Mitarbeitendenwird die Lohnerhöhung 1,5

Prozent ausmachen, wobei dieindividuellen Spitzen bis 5 Pro-zent erreichen können.«Das Bodenpersonal hat inden vergangenen Jahren nichtdie ihm zustehende Verbesse-rung seiner Arbeitsbedingun-gen erhalten. Umso erfreuli-cher ist es, dass wir nun beimLohn eine gewisse Anerken-nung erreicht haben», ergänztHadorn. Die letzte generelleLohnanpassung erfolgte im

Rahmen des neuen GAV im Juli2014 rückwirkend per 1. Janu-ar 2014 in der Höhe von einemProzent.Hadorn bedauert, dass rund100 Mitarbeitende von der Er-höhung ausgeschlossen sind:«Das Leben wird für alle teu-rer!» Als wesentlich beurteilt erjedoch die Lösung als Ganzes,die für rund 1300 Personen ei-ne Verbesserung bringt. Zu-dem haben die Gewerkschaf-

ten erreicht, dass Einzelfällebei den Ausgeschlossenen in-dividuell beurteilt und korri-giert werden können. Zudemmuss Swiss den Gewerkschaf-ten Rechenschaft ablegen,dass die vereinbarte Erhöhungvon 1,5 Prozent tatsächlichumgesetzt wird.Die neuen Löhne werden ab Ja-nuar 2016 ausbezahlt. Für2017 finden wiederum Lohn-verhandlungen statt. SEV-GATA

Mehr Lohn für das Swiss-Bodenpersonal

SEV-GATA begrüsst Lohnabschluss mit Swiss

Alle bei der Swiss amBoden Beschäftigten er-halten nächstes Jahrmonatlich mindestens50 Franken mehr Lohn.Die Lohnerhöhung kannbis zufünf Prozent aus-machen, allerdings sindauch wenige Sonder-fälle von der Erhöhungausgenommen.

Page 6: Kontakt sev 2015 13

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

■ kontakt.sev: Es ist bekannt,dass Renzo Ambrosetti seitEnde Juni nicht mehr Co-Präsident der Unia ist.Nicht alle wissen aber, dassdeine Familie mit der Bahnziemlich eng verbunden ist.

Renzo Ambrosetti: In der Tatbin ich in vier Generationender Einzige, der einen ande-ren Weg eingeschlagen hat.Mein Grossvater und mein Va-ter haben bei der SBB gear-beitet, und jetzt auch meinSohn. Mein Vater erhielt vomSEV ein Stellenangebot, daser aber schliesslich ablehnte.

■ Du bist also nahe an der Ge-werkschaft aufgewachsen.

Natürlich, die Diskussionenüber die Gesellschaft und allihre Aspekte waren in undausserhalb der Familie immerwichtig. So trat ich denn 1978

nach dem Abschluss des Jus-studiums, als ich nicht Anwaltwerden wollte, eine Stellebeim Smuv* in Lugano an.Dort bin ich von der Pike aufGewerkschafter geworden.

■ Auf diesem Weg hast du esweit gebracht …

Ich bin aber auch 37 Jahrelang diesen Weg gegangen.Ich wurde Regionalsekretär,kantonaler Sekretär, kam 1994in die nationale Smuv-Leitungund wurde 2000 zum Smuv-Präsidenten gewählt. 2004kam die Fusion mit der GBIzur Unia, bei der ich bis letz-ten Monat Co-Präsident war.

■ Du hast aber auch interna-tionale Mandate ausgeübt?

Ja, 2007 wurde ich Präsidentdes europäischen Metallge-werkschaftsbundes EMB. Mei-ne Erfahrung mit Unia erlaub-te mir, im Prozess der Fusionmit den Bereichen Textilienund Chemie eine wichtige Rol-le zu spielen. 2011 entstanddie IndustriAll, ein europäi-scher Gewerkschaftsbund mitsieben Millionen Mitgliedern,bei dem ich Vizepräsident bin.Ich bin auch im Exekutiv-ausschuss des Weltdachver-bands der Gewerkschaftender Industrie.

■ Wie kann eine Gewerk-schaft auf diesen Ebenenagieren?

Ich muss vorausschicken, dassich in diesen Dachverbändenkeine operative Rolle spiele,denn dafür ist der General-

sekretär mit seinen Leuten zu-ständig. Das Präsidium hatmehr strategische Aufgaben.Auf europäischer Ebene koor-diniert der Sekretär die natio-nalen Vertragspolitiken, die oftsehr verschieden sind. Er defi-niert Industriestrategien in Eu-ropa, erarbeitet Rahmenver-träge und koordiniert dieTätigkeit der Betriebskommis-sionen der multinationalenKonzerne. Nicht zuletzt unter-stützen wir die Gewerkschaf-ten osteuropäischer Länder,denn sie waren auf die Verän-derungen, die das kapitalis-tische System mit sich brach-te, sehr schlecht vorbereitet.

■ Kann man dort überhauptetwas gegen Arbeitsbedin-gungen tun, die bei uns alsDumping gelten, in ande-ren Ländern aber als Chan-ce für die Entwicklung?

Es gilt vor allem, zu verhin-dern, dass man sich auf einenKrieg zwischen Armen be-schränkt, der niemandem et-was nützt. Ein anderer Aspekt,der bei uns oft vernachlässigtwird, ist, dafür zu sorgen, dassVerlagerungen, wenn sie nichtverhindert werden können,wenigstens diesen Ländernwirkliche Entwicklungschan-cen bieten, auch bei den Ar-beitsbedingungen. Die Ent-scheidzentren bleiben oft beiuns. Deshalb sind diese ge-werkschaftlichen Verbindun-gen sehr wesentlich und wir-ken in zweierlei Hinsichtpositiv: Sie helfen, die Anstel-lungs- und Arbeitsbedingun-

gen und damit die Lebensbe-dingungen in diesen Ländernzu verbessern und verringerndie Ungleichheiten im Wettbe-werb mit unseren Ländern.

■ In der Schweiz leidet dasTessin besonders stark un-ter den Folgen der Per-sonenfreizügigkeit.

Die Personenfreizügigkeit istin einem der sieben bilate-ralen Abkommen mit der EUgeregelt. Diese Verträge sindfür ein Land, das zwei Drittelseiner Produktion nach Euro-pa exportiert, sehr wichtig.Ohne sie wäre es zum Bei-spiel für Stadler viel schwieri-ger, Züge nach ganz Europazu exportieren. Die Personen-freizügigkeit ist aber zweifel-los eine heikle Sache. Um dienegativen Auswirkungen ein-zugrenzen, haben wir in derSchweiz flankierende Mass-nahmen, wie sie anderswofehlen, obwohl es dort nochschlimmere Dumping-Erschei-nungen gibt. Zum Beispiel

denkt man auf europäischerEbene erst jetzt über eine Re-vision der Gesetze zu den ent-sandten Arbeitskräften nach.

■ Im Tessin werden aber im-mer wieder krasseste Dum-pingfälle bekannt, wie neu-lich jener eines Reisebürosin Chiasso, das 9 FrankenStundenlohn bezahlte …

Dass diese Erscheinungen zu-nehmen, hat mehr mit der Ver-rohung der Arbeitswelt undder Aufgabe jeder ethischenRücksichtnahme seitens derArbeitgeberschaft zu tun alsmit der Personenfreizügigkeitan sich. Der besagte Fall be-trifft ein multinationales, bör-senkotiertes Unternehmen mitMilliardenumsatz, das bei denLöhnen knausert und sich apriori weigert, einheimischesPersonal anzustellen. Nachmeiner Meinung sind dies Fir-men, auf die unser Kanton ver-zichten kann und muss, auchum den gesunden und ehr-lichen Teil seiner Wirtschaft zuschützen, der unter der ille-galen Konkurrenz unfairerPraktiken leidet.

■ Hast du als Tessiner in Bernnicht den Eindruck, dass esdiesseits des Gotthards et-was an Sensibilität für dieProbleme des Tessins fehlt?

Ja, doch sind wir Tessiner da-ran auch ein wenig selber

schuld, denn wir sind seltenimstande, klare Forderungenzu präsentieren. Und die Bun-desratsmitglieder regelmäs-sig zu beschimpfen, wie esdie Lega in ihrem Sonntags-blatt tut, ist kaum geeignet,diese für unsere Probleme zusensibilisieren. Doch es ist si-cher noch zu wenig bekannt,welche Zustände bei uns herr-

Ende Juni hat Renzo Ambrosetti das Co-Präsidium der Unia abgegeben. Im Interview blickt er zurück aufseine Tätigkeit in der Unia und deren Entstehung. Und er analysiert den heutigen Arbeitsmarkt.

Von der Basis an dieSpitze der Gewerkschaft

Begegnung mit dem ehemaligen Co-Präsidenten der Unia

«Es gilt vor allem, zu verhindern, dass man sich aufeinen Krieg zwischen Armen beschränkt, der nieman-dem etwas nützt.» Renzo Ambrosetti, Vizepräsident von IndustriAll

gi

Renzo Ambrosetti (62) wurdein Basel geboren, wo sein Vaterseine Bähnlerkarriere begann, inder er es bis zum Inspektor desBahnhofs Bellinzona brachte.Renzo Ambrosetti wuchs dannim Kanton Tessin auf und stu-dierte Jus in Zürich.Er ist verheiratet, hat zweierwachsene Kinder und pendeltzwischen Monte Carasso undBern hin und her. Demnächstwird er in Lugano ein Bürohaben.Hobbys: die Berge und derSport im Allgemeinen.

BIO

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

schen, in unserem Dreieck,eingekeilt in der Lombardei,wo schwere wirtschaftlicheProbleme immer mehr Men-schen dazu zwingen, jede Artvon Ausnutzung zu akzeptie-ren. Neulich lobte ein hoherSeco-Beamter das Potenzialfür Tessiner Firmen, in derLombardei aktiv zu werden. Erschien völlig zu ignorieren,auf welche bürokratischenHürden Firmen, die dies ver-sucht haben, gestossen sind,ganz zu schweigen von Ein-schüchterungen durch Pneu-aufschlitzen usw. Das machtmir Sorgen. Wir stehen, glaubich, an einem wichtigenScheideweg: Entweder kön-nen wir wieder für Ordnungsorgen, oder dann wird sichdas Gesetz des Dschungelsdurchsetzen.

■ Bist du nicht ein bisschengar pessimistisch?

Die Verhältnisse werden immerkomplexer und verworrener. EinBeispiel: In einigen Branchenhaben wir ein Kautionssystemeingeführt, damit allenfallsnicht einbezahlte Sozialbei-träge usw. gedeckt sind. Kaumstand die Regel, wurde sieschon umgangen: Mithilfe ge-fälliger Treuhänder wurdenScheingesellschaften wie SAGLgegründet, mit bis zu 20 Pro-zent Angestellten, die Vollzeitarbeiten. Es ist fundamentalwichtig, die flankierendenMassnahmen zu verbessernund insbesondere die GAV-An-wendung auszudehnen, wie esdie Gewerkschaften fordern.

■ Warum werden diese Mass-nahmen nicht verstärkt?

Die Arbeitgeber leisten dage-gen starken Widerstand undbehaupten, die Gewerkschaf-ten hätten schon zu starkenEinfluss auf den Arbeitsmarkt,obwohl es konkrete Beweisedafür gibt, dass unsere Forde-rungen berechtigt sind. ImTessin haben wir etwa 15 Nor-malverträge erreicht, die Min-destlöhne festlegen (wennauch vielleicht zu tiefe) undArbeitszeitvorschriften, dieuns die Möglichkeit geben,konkret zu intervenieren. DassEnde 2013 der politische Wil-le fehlte, diese Massnahmenzu verbessern, hat dazu bei-getragen, dass am 9. Februar2014 die Initiative der SVPangenommen wurde. FallsBundesrat und Arbeitgebervon griffigeren Massnahmenweiterhin nichts wissen wol-

len, fürchte ich, dass das Volkdiese Haltung der Abschot-tung bestätigen wird, wenn esüber die Beziehungen mit derEU abstimmen wird. Das hättedesaströse Folgen für die gan-ze Wirtschaft.

■ Du bist einer der Baumeis-ter der Fusion von Smuvund GBI, deren Verhältnisnicht wirklich idyllisch war.Wie hast du das geschafft?

Zwischen den beiden Organi-sationen gab es tatsächlicheinen gewissen Gegensatz,

doch in beiden ist allmählichdas Bewusstsein gewachsen,dass auf ihre traditionellenBranchen, Industrie und Bau-gewerbe, eine Redimensionie-rung zukam und dass es nötigsein würde, sich der «gewerk-schaftlichen Wüsten» imDienstleistungssektor anzu-nehmen. So entstanden ersteGedanken und später dieIdee, eine neue Gewerkschaftzu gründen.

■ Diese Welten zusammenzu-bringen war nicht einfach.

Es ist uns gelungen, indemwir vier Sektoren bildeten, dieje über ihre Autonomie verfü-gen, aber bei wichtigen Kämp-fen gemeinsam agieren undsich gegenseitig unterstützen.Nach elf Jahren wage ich zusagen, dass Unia eine Erfolgs-geschichte ist. Denn um dieseGewerkschaft kommt manheute in der schweizerischenSozialpolitik nicht herum.

■ Die Bedeutung der Unia istunbestritten. Droht sie da-mit aber nicht im SGB eineVormachtrolle zu spielen?

Meiner Meinung nach spielendie anderen Verbände auf je-den Fall weiterhin eine we-sentliche Rolle. Ich bin einüberzeugter Befürworter derheutigen Struktur, die sichdurch gewerkschaftliche Viel-falt auszeichnet und durch Of-fenheit gegenüber anderenArbeitsrealitäten, die nochnicht in die Gewerkschafts-welt integriert werden konn-ten. Auch wenn klar ist, dassdie Unia im SGB ein gewissesGewicht hat. Ich glaube auchnicht, dass die Unia kurzfris-

tig weitere Sektoren integrie-ren könnte. Paul Rechsteinerfördert ausgezeichnet die In-tegration der verschiedenenVerbände im Dachverband, indem der SEV stets eine erst-rangige Rolle gespielt hat undweiter spielt. Es kommt vor,dass die einzelnen Verbändeihre Grenzen nicht erkennen,was ihnen schaden kann. Dasbeste Beispiel für Zusammen-arbeit ist der Streik im Indus-triewerk Bellinzona, bei demder SEV die branchenspezi-fischen Kenntnisse einbrachte

und Unia die materiellen Res-sourcen für die Aktion.

■ Gibt es nicht Doppelspurig-keiten zwischen der Arbeitder Unia und jener des SGB?

Es ist nur eine Frage der Koor-dination. Es gibt allgemeineFragen wie die Vorlage «Al-tersvorsorge 2020», um diesich der SGB kümmert, undsolche, die unsere Sektorenbetreffen und von der Uniabearbeitet werden. Bei einerdritten Art von Problemen, dieuns sehr stark betreffen, wieetwa bei jenen aufgrund derEuro-Schwäche, arbeiten wireng zusammen.

■ Kann sich Renzo Ambrosettiwirklich zurückziehen undein Rentnerleben führen?

Nun ja, bis nächstes Jahr be-halte ich meine internationa-len Mandate und bleibe Präsi-dent des Sektors Immobiliender Unia. Ich verfolge weiter-hin die flankierenden Mass-nahmen und die Tätigkeit derparitätischen und tripartitenKommissionen und präsidiereweiter die (kantonale) Asso-ciazione interprofessionale dicontrollo AIC, die sich um dieKontrolle entsandter Arbeits-kräfte kümmert. Und ichmöchte auch ein wenig Gross-vater sein. Pietro Gianolli / Fi

Vollständiges Interview unterwww.sev-online.ch

* Smuv = Schweiz. Metall- undUhrenarbeiterverband, 1992umbenannt in GewerkschaftIndustrie, Gewerbe, Dienst-leistungen, wobei die Abkür-zung Smuv beibehalten wurde.

gi

Renzo Ambrosetti im SEV-Regionalsekretariat in Bellinzona.

«Beim Streik im Industriewerk Bellinzonabrachte der SEV die branchenspezifischenKenntnisse ein und Unia die Ressourcen.»

Page 7: Kontakt sev 2015 13

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

■ kontakt.sev: Es ist bekannt,dass Renzo Ambrosetti seitEnde Juni nicht mehr Co-Präsident der Unia ist.Nicht alle wissen aber, dassdeine Familie mit der Bahnziemlich eng verbunden ist.

Renzo Ambrosetti: In der Tatbin ich in vier Generationender Einzige, der einen ande-ren Weg eingeschlagen hat.Mein Grossvater und mein Va-ter haben bei der SBB gear-beitet, und jetzt auch meinSohn. Mein Vater erhielt vomSEV ein Stellenangebot, daser aber schliesslich ablehnte.

■ Du bist also nahe an der Ge-werkschaft aufgewachsen.

Natürlich, die Diskussionenüber die Gesellschaft und allihre Aspekte waren in undausserhalb der Familie immerwichtig. So trat ich denn 1978

nach dem Abschluss des Jus-studiums, als ich nicht Anwaltwerden wollte, eine Stellebeim Smuv* in Lugano an.Dort bin ich von der Pike aufGewerkschafter geworden.

■ Auf diesem Weg hast du esweit gebracht …

Ich bin aber auch 37 Jahrelang diesen Weg gegangen.Ich wurde Regionalsekretär,kantonaler Sekretär, kam 1994in die nationale Smuv-Leitungund wurde 2000 zum Smuv-Präsidenten gewählt. 2004kam die Fusion mit der GBIzur Unia, bei der ich bis letz-ten Monat Co-Präsident war.

■ Du hast aber auch interna-tionale Mandate ausgeübt?

Ja, 2007 wurde ich Präsidentdes europäischen Metallge-werkschaftsbundes EMB. Mei-ne Erfahrung mit Unia erlaub-te mir, im Prozess der Fusionmit den Bereichen Textilienund Chemie eine wichtige Rol-le zu spielen. 2011 entstanddie IndustriAll, ein europäi-scher Gewerkschaftsbund mitsieben Millionen Mitgliedern,bei dem ich Vizepräsident bin.Ich bin auch im Exekutiv-ausschuss des Weltdachver-bands der Gewerkschaftender Industrie.

■ Wie kann eine Gewerk-schaft auf diesen Ebenenagieren?

Ich muss vorausschicken, dassich in diesen Dachverbändenkeine operative Rolle spiele,denn dafür ist der General-

sekretär mit seinen Leuten zu-ständig. Das Präsidium hatmehr strategische Aufgaben.Auf europäischer Ebene koor-diniert der Sekretär die natio-nalen Vertragspolitiken, die oftsehr verschieden sind. Er defi-niert Industriestrategien in Eu-ropa, erarbeitet Rahmenver-träge und koordiniert dieTätigkeit der Betriebskommis-sionen der multinationalenKonzerne. Nicht zuletzt unter-stützen wir die Gewerkschaf-ten osteuropäischer Länder,denn sie waren auf die Verän-derungen, die das kapitalis-tische System mit sich brach-te, sehr schlecht vorbereitet.

■ Kann man dort überhauptetwas gegen Arbeitsbedin-gungen tun, die bei uns alsDumping gelten, in ande-ren Ländern aber als Chan-ce für die Entwicklung?

Es gilt vor allem, zu verhin-dern, dass man sich auf einenKrieg zwischen Armen be-schränkt, der niemandem et-was nützt. Ein anderer Aspekt,der bei uns oft vernachlässigtwird, ist, dafür zu sorgen, dassVerlagerungen, wenn sie nichtverhindert werden können,wenigstens diesen Ländernwirkliche Entwicklungschan-cen bieten, auch bei den Ar-beitsbedingungen. Die Ent-scheidzentren bleiben oft beiuns. Deshalb sind diese ge-werkschaftlichen Verbindun-gen sehr wesentlich und wir-ken in zweierlei Hinsichtpositiv: Sie helfen, die Anstel-lungs- und Arbeitsbedingun-

gen und damit die Lebensbe-dingungen in diesen Ländernzu verbessern und verringerndie Ungleichheiten im Wettbe-werb mit unseren Ländern.

■ In der Schweiz leidet dasTessin besonders stark un-ter den Folgen der Per-sonenfreizügigkeit.

Die Personenfreizügigkeit istin einem der sieben bilate-ralen Abkommen mit der EUgeregelt. Diese Verträge sindfür ein Land, das zwei Drittelseiner Produktion nach Euro-pa exportiert, sehr wichtig.Ohne sie wäre es zum Bei-spiel für Stadler viel schwieri-ger, Züge nach ganz Europazu exportieren. Die Personen-freizügigkeit ist aber zweifel-los eine heikle Sache. Um dienegativen Auswirkungen ein-zugrenzen, haben wir in derSchweiz flankierende Mass-nahmen, wie sie anderswofehlen, obwohl es dort nochschlimmere Dumping-Erschei-nungen gibt. Zum Beispiel

denkt man auf europäischerEbene erst jetzt über eine Re-vision der Gesetze zu den ent-sandten Arbeitskräften nach.

■ Im Tessin werden aber im-mer wieder krasseste Dum-pingfälle bekannt, wie neu-lich jener eines Reisebürosin Chiasso, das 9 FrankenStundenlohn bezahlte …

Dass diese Erscheinungen zu-nehmen, hat mehr mit der Ver-rohung der Arbeitswelt undder Aufgabe jeder ethischenRücksichtnahme seitens derArbeitgeberschaft zu tun alsmit der Personenfreizügigkeitan sich. Der besagte Fall be-trifft ein multinationales, bör-senkotiertes Unternehmen mitMilliardenumsatz, das bei denLöhnen knausert und sich apriori weigert, einheimischesPersonal anzustellen. Nachmeiner Meinung sind dies Fir-men, auf die unser Kanton ver-zichten kann und muss, auchum den gesunden und ehr-lichen Teil seiner Wirtschaft zuschützen, der unter der ille-galen Konkurrenz unfairerPraktiken leidet.

■ Hast du als Tessiner in Bernnicht den Eindruck, dass esdiesseits des Gotthards et-was an Sensibilität für dieProbleme des Tessins fehlt?

Ja, doch sind wir Tessiner da-ran auch ein wenig selber

schuld, denn wir sind seltenimstande, klare Forderungenzu präsentieren. Und die Bun-desratsmitglieder regelmäs-sig zu beschimpfen, wie esdie Lega in ihrem Sonntags-blatt tut, ist kaum geeignet,diese für unsere Probleme zusensibilisieren. Doch es ist si-cher noch zu wenig bekannt,welche Zustände bei uns herr-

Ende Juni hat Renzo Ambrosetti das Co-Präsidium der Unia abgegeben. Im Interview blickt er zurück aufseine Tätigkeit in der Unia und deren Entstehung. Und er analysiert den heutigen Arbeitsmarkt.

Von der Basis an dieSpitze der Gewerkschaft

Begegnung mit dem ehemaligen Co-Präsidenten der Unia

«Es gilt vor allem, zu verhindern, dass man sich aufeinen Krieg zwischen Armen beschränkt, der nieman-dem etwas nützt.» Renzo Ambrosetti, Vizepräsident von IndustriAll

gi

Renzo Ambrosetti (62) wurdein Basel geboren, wo sein Vaterseine Bähnlerkarriere begann, inder er es bis zum Inspektor desBahnhofs Bellinzona brachte.Renzo Ambrosetti wuchs dannim Kanton Tessin auf und stu-dierte Jus in Zürich.Er ist verheiratet, hat zweierwachsene Kinder und pendeltzwischen Monte Carasso undBern hin und her. Demnächstwird er in Lugano ein Bürohaben.Hobbys: die Berge und derSport im Allgemeinen.

BIO

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

schen, in unserem Dreieck,eingekeilt in der Lombardei,wo schwere wirtschaftlicheProbleme immer mehr Men-schen dazu zwingen, jede Artvon Ausnutzung zu akzeptie-ren. Neulich lobte ein hoherSeco-Beamter das Potenzialfür Tessiner Firmen, in derLombardei aktiv zu werden. Erschien völlig zu ignorieren,auf welche bürokratischenHürden Firmen, die dies ver-sucht haben, gestossen sind,ganz zu schweigen von Ein-schüchterungen durch Pneu-aufschlitzen usw. Das machtmir Sorgen. Wir stehen, glaubich, an einem wichtigenScheideweg: Entweder kön-nen wir wieder für Ordnungsorgen, oder dann wird sichdas Gesetz des Dschungelsdurchsetzen.

■ Bist du nicht ein bisschengar pessimistisch?

Die Verhältnisse werden immerkomplexer und verworrener. EinBeispiel: In einigen Branchenhaben wir ein Kautionssystemeingeführt, damit allenfallsnicht einbezahlte Sozialbei-träge usw. gedeckt sind. Kaumstand die Regel, wurde sieschon umgangen: Mithilfe ge-fälliger Treuhänder wurdenScheingesellschaften wie SAGLgegründet, mit bis zu 20 Pro-zent Angestellten, die Vollzeitarbeiten. Es ist fundamentalwichtig, die flankierendenMassnahmen zu verbessernund insbesondere die GAV-An-wendung auszudehnen, wie esdie Gewerkschaften fordern.

■ Warum werden diese Mass-nahmen nicht verstärkt?

Die Arbeitgeber leisten dage-gen starken Widerstand undbehaupten, die Gewerkschaf-ten hätten schon zu starkenEinfluss auf den Arbeitsmarkt,obwohl es konkrete Beweisedafür gibt, dass unsere Forde-rungen berechtigt sind. ImTessin haben wir etwa 15 Nor-malverträge erreicht, die Min-destlöhne festlegen (wennauch vielleicht zu tiefe) undArbeitszeitvorschriften, dieuns die Möglichkeit geben,konkret zu intervenieren. DassEnde 2013 der politische Wil-le fehlte, diese Massnahmenzu verbessern, hat dazu bei-getragen, dass am 9. Februar2014 die Initiative der SVPangenommen wurde. FallsBundesrat und Arbeitgebervon griffigeren Massnahmenweiterhin nichts wissen wol-

len, fürchte ich, dass das Volkdiese Haltung der Abschot-tung bestätigen wird, wenn esüber die Beziehungen mit derEU abstimmen wird. Das hättedesaströse Folgen für die gan-ze Wirtschaft.

■ Du bist einer der Baumeis-ter der Fusion von Smuvund GBI, deren Verhältnisnicht wirklich idyllisch war.Wie hast du das geschafft?

Zwischen den beiden Organi-sationen gab es tatsächlicheinen gewissen Gegensatz,

doch in beiden ist allmählichdas Bewusstsein gewachsen,dass auf ihre traditionellenBranchen, Industrie und Bau-gewerbe, eine Redimensionie-rung zukam und dass es nötigsein würde, sich der «gewerk-schaftlichen Wüsten» imDienstleistungssektor anzu-nehmen. So entstanden ersteGedanken und später dieIdee, eine neue Gewerkschaftzu gründen.

■ Diese Welten zusammenzu-bringen war nicht einfach.

Es ist uns gelungen, indemwir vier Sektoren bildeten, dieje über ihre Autonomie verfü-gen, aber bei wichtigen Kämp-fen gemeinsam agieren undsich gegenseitig unterstützen.Nach elf Jahren wage ich zusagen, dass Unia eine Erfolgs-geschichte ist. Denn um dieseGewerkschaft kommt manheute in der schweizerischenSozialpolitik nicht herum.

■ Die Bedeutung der Unia istunbestritten. Droht sie da-mit aber nicht im SGB eineVormachtrolle zu spielen?

Meiner Meinung nach spielendie anderen Verbände auf je-den Fall weiterhin eine we-sentliche Rolle. Ich bin einüberzeugter Befürworter derheutigen Struktur, die sichdurch gewerkschaftliche Viel-falt auszeichnet und durch Of-fenheit gegenüber anderenArbeitsrealitäten, die nochnicht in die Gewerkschafts-welt integriert werden konn-ten. Auch wenn klar ist, dassdie Unia im SGB ein gewissesGewicht hat. Ich glaube auchnicht, dass die Unia kurzfris-

tig weitere Sektoren integrie-ren könnte. Paul Rechsteinerfördert ausgezeichnet die In-tegration der verschiedenenVerbände im Dachverband, indem der SEV stets eine erst-rangige Rolle gespielt hat undweiter spielt. Es kommt vor,dass die einzelnen Verbändeihre Grenzen nicht erkennen,was ihnen schaden kann. Dasbeste Beispiel für Zusammen-arbeit ist der Streik im Indus-triewerk Bellinzona, bei demder SEV die branchenspezi-fischen Kenntnisse einbrachte

und Unia die materiellen Res-sourcen für die Aktion.

■ Gibt es nicht Doppelspurig-keiten zwischen der Arbeitder Unia und jener des SGB?

Es ist nur eine Frage der Koor-dination. Es gibt allgemeineFragen wie die Vorlage «Al-tersvorsorge 2020», um diesich der SGB kümmert, undsolche, die unsere Sektorenbetreffen und von der Uniabearbeitet werden. Bei einerdritten Art von Problemen, dieuns sehr stark betreffen, wieetwa bei jenen aufgrund derEuro-Schwäche, arbeiten wireng zusammen.

■ Kann sich Renzo Ambrosettiwirklich zurückziehen undein Rentnerleben führen?

Nun ja, bis nächstes Jahr be-halte ich meine internationa-len Mandate und bleibe Präsi-dent des Sektors Immobiliender Unia. Ich verfolge weiter-hin die flankierenden Mass-nahmen und die Tätigkeit derparitätischen und tripartitenKommissionen und präsidiereweiter die (kantonale) Asso-ciazione interprofessionale dicontrollo AIC, die sich um dieKontrolle entsandter Arbeits-kräfte kümmert. Und ichmöchte auch ein wenig Gross-vater sein. Pietro Gianolli / Fi

Vollständiges Interview unterwww.sev-online.ch

* Smuv = Schweiz. Metall- undUhrenarbeiterverband, 1992umbenannt in GewerkschaftIndustrie, Gewerbe, Dienst-leistungen, wobei die Abkür-zung Smuv beibehalten wurde.

gi

Renzo Ambrosetti im SEV-Regionalsekretariat in Bellinzona.

«Beim Streik im Industriewerk Bellinzonabrachte der SEV die branchenspezifischenKenntnisse ein und Unia die Ressourcen.»

Page 8: Kontakt sev 2015 13

......

8 AKTUELLkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

■ Stufe Division, WahlkreisVertrieb und Service (VS): Fürdie vier Sitze kandidierten fünfKolleg/innen, davon vier vomSEV-AS, die das Rennen mach-ten. Gewählt sind (Rangfolgenach erhaltenen Stimmen):Diana Oertig, Reiseverkäuferinin St. Gallen, SEV-AS

Remo Tschannen, FachlicherLeiter im Bahnhof Bern, SEV-ASClemens Cola, Reiseverkäuferin Romanshorn, SEV-ASRuth Schweizer, Reiseverkäu-ferin in Greifensee, SEV-AS.■ Stufe Division, WahlkreisZugführung: Für die fünf Sitzekandidierten neun Personen,davon vier vom SEV-LPV, vondenen drei die Wahl schaff-ten, nebst zwei vom VSLF:Michel Roth, Lokführer in Genf,SEV-LPVUrs Frank, Lokführer in Olten,SEV-LPVRichard Odermatt, Lokführerin Interlaken, VSLFMathias Bachofner, Lokführerin Zürich in der SpezialgruppeICE / DB, SEV-LPVHans-Peter Moser, Lokführerin Interlaken, VSLF

■ Peko Fläche VS Romandie:Für die fünf Sitze gab es sechsKandidierende, davon fünfvom SEV. Gewählt sindKarine Posse, Verkäuferin inMartigny, SEV-ASMichel Paquis, Reiseverkäuferin Lausanne, SEV-ASJohan Haas, Reiseverkäufer,Martigny, SEV-ASJean-Michel Béléna, Verkaufs-berater, Lausanne, TransfairYaneck Rigo, dual tätig in Ver-kauf und Zugbegleitung inLausanne, SEV-ZPV

■ Peko Fläche VS Nordwest-schweiz / Zentralschweiz / So-lothurn-Aargau: Für die fünfSitze kandidierten sechsSEV-Mitglieder. Gewählt sind:Barbara Ettlin, Verkäuferin inEmmenbrücke und Luzern,SEV-ASDaniel Pfirter, Geschäftsfüh-rer in Pratteln, SEV-ASMichèle Blanco, Reiseverkäu-ferin in Basel, SEV-ASDaniel Hafner, Geschäftsfüh-rer SBB Reisebüro in Gren-chen, SEV-ASDaniel Rogenmoser, Teamlei-ter Geld und Papier in Oensin-gen, SEV-TS

■ Peko Fläche VS Säntis-Bo-densee / Graubünden-Walen-see: Für die drei Sitze kandi-dierten vier SEV-Mitglieder.Gewählt sind:Alexander Niedermann, Team-leiter Sofortverkauf in St. Gal-len, SEV-ASAlois Tschaudi, TeamleiterGeld und Papier sowie Tech-nik in St. Gallen, SEV-TSClaudia Bai, Reiseverkäuferinin Ziegelbrücke, SEV-AS

■ Peko Fläche Zugführung:Für die 13 Sitze kandidierten19 Personen, davon siebenvom SEV-LPV. Von diesenschafften sechs die Wahl,nebst sieben Kollegen/-innendes VSLF:

Yan Nick, Lokführer in Bellin-zona, SEV-LPVMarkus Kröpfli, Lokführer inBiel, SEV-LPVAndré Alder, Lokführer inGenf, VSLFJean-Luc Gremaud, Lokführerin Lausanne, VSLFMaja Fischer, Lokführerin inSchaffhausen, SEV-LPVChristof Schai, Lokführer inChur, SEV-LPVRahel Wyss, Lokführerin inBrugg, VSLFChristof Bucheli, Lokführer inBasel, SEV-LPVOliver Altorfer, Lokführer inOlten, VSLFDaniel Ruf, Lokführer in Zü-rich, VSLFThomas Jacquart, Lokführerund Helpdesk Rollmaterial inBern, VSLFHanspeter Aregger, Lokführerin Luzern, SEV-LPVMatthieu Jotterand, Lokführerin Genf, VSLF

■ Peko Fläche Zugbereitstel-lung West: Für die zwei Sitzekandidierten zwei Kollegenvom SEV-RPV und zwei vomSEV-TS. Gewählt sind die bei-den Kollegen:Pierre Burkhalter, Rangier-spezialist und Login-Ausbild-ner in Lausanne, SEV-RPVGiovanni Musaro, Handwerk-meister in der ServiceanlageGenf, SEV-TS

■ Peko Fläche Zugbereitstel-lung Mitte: Für drei Sitze kan-didierten sechs Personen, da-von fünf vom SEV; gewähltsind:Markus Lanz, MitarbeiterKombiteam Fernverkehr undInstandhaltungskoordinatorin der Serviceanlage Basel,SEV-TSFrederico Mafli, Kurativ-Mitar-beiter und First-Level-Sup-porter in der ServiceanlageBellinzona, SEV-TSGerardo Sibilia, Rangierer imPersonenbahnhof Basel, SEV-RPV

■ Peko Fläche Industriewerk(IW) Biel: Für die drei Sitzebewarben sich vier Kandida-ten, davon drei vom SEV-TS,die die Wahlen gewannen:Peter Wymann, Schreiner-,Glaser- sowie Malerarbeiten,SEV-TSRoland Maeder, Handwerk-meister, SEV-TSRaphael Boscacci, Motoren-revisionen, SEV-TS

■ Peko Fläche IW Bellinzona:Für die sechs Sitze kandidier-ten sieben Kollegen. Von die-sen wurden sechs vom SEV-TSund von der Unia unterstützt– und gewählt:Gianni Frizzo,Mauro Beretta, Ivan Cozzag-lio, Giancarlo Penone, FioreRaso und Manuele Dell’Era. Fi

Für zehn Personalkom-missionen des Personen-verkehrs gab es mehrKandidat/-innen als Sitze– und daher Kampfwah-len. Dabei setzten sichdie folgenden Kollegenund Kolleginnen durch.

Personalkommissionen P sind nun komplettErgebnis der schriftlichen Peko-Wahlen beim Personenverkehr SBB

Die Peko PersonenverkehrStufe Division wählte an ihrerkonstituierenden Sitzung RalphKessler, Zugchef in Olten, SEV-ZPV(Sektion Aargau-Solothurn) alsPräsidenten.Die übrigen Peko Divisionenwählten folgende Präsidenten/-in:Infrastruktur: Walter Buch-mann, SEV-BAU;Cargo: Alex Brunner, VSLF;Konzernbereiche + Immobilien:Liliana Staub, SEV-AS.

Die Peko Stufe Konzern wird neuvon Walter Buchmann,SEV-BAU, präsidiert.

Peko-Präsidien

Nationalrätin Bea Heim undNationalrat Beat Jans wurdenkürzlich vom Bundesamt fürVerkehr eingeladen, um an ei-ner Kontrolle von Güterzügenvor Ort teilzunehmen. Bea

Heim hatte letztes Jahr einenVorstoss zur Sicherheit desSchienengüterverkehrs einge-reicht und insbesondere aufdie Problematik der Kontrollenhingewiesen.Nun konnte sie zusammen mitanderen Interessierten feststel-len, dass das BAV seine Arbeitsehr ernst nimmt. Auch der SEVweist seit Jahren darauf hin,dass die Kontrollen zwar seriössind, aber deutlich intensiviertwerden müssten. «Zu beden-ken ist vor allem, dass Güter-

züge mit Gefahrengütern beiuns mitten durch Städte fahren,beispielsweise in Genf und Lau-sanne wie auch in Basel und Ol-ten!», betonte Bea Heim, dieauch die IGöV präsidiert. DieFachleute hatten ihrerseits dar-auf hingewiesen, dass in Euro-pa zu wenig hoheitliche Vor-schriften bezüglich der Fahr-zeuge und deren Wartung be-stehen; die geltenden Bran-chenregelungen würden sichstark an den Interessen der Un-ternehmen orientieren.

Die Solothurner Nationalrätinkündigte an, dass sie im Parla-ment verhindern wolle, dassbei den Kontrollen und damitbei der Sicherheit gespart wird,

nicht zuletzt mit Blick aufs Per-sonal. Sie sprach sich weiterdafür aus, dass Entgleisungs-detektoren zum europäischenStandard gehören sollten. pmo

BAV lud Parlamentarier zu Güterverkehrskontrollen ein

Es fehlt an Vorschriften,die über die Grenzenhinweg gelten, und anGeld, um mehr zu kon-trollieren: Dies die Er-kenntnisse eines Besu-ches bei Zugkontrollen.

Gute, aber zu wenig Kontrollen

zVg

Bea Heim und Beat Jans (links und rechts) bei einer BAV-Kontrolle.

Page 9: Kontakt sev 2015 13

POLITIK/LESERBRIEFE ......

9kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Unter dem Titel «Sicherheit imGotthard-Strassentunnel jetzt»lud der Verkehrs-Club derSchweiz am 14. Juli zu einer Me-dienkonferenz in Bern. «Wir zei-gen heute, wie eine möglichsthohe Sicherheit zu günstigenKonditionen und möglichstrasch umgesetzt werden kann»,sagte Co-Geschäftsleiterin Caro-line Beglinger einleitend. Mo-derne Sicherheitssysteme imFahrzeug- und Infrastruktur-bereich könnten die Tunnel-sicherheit kurzfristig verbes-sern, statt erst in 15 Jahren mitder zweiten Tunnelröhre.VCS-Präsidentin Evi Allemannforderte fünf Massnahmen:■ Rasche Einrichtung eines«Thermoportals» am Nordein-gang des Tunnels in Göschenenzum Erkennen und Stoppen

überhitzter Fahrzeuge, wieschon seit 2013 eines in Airolovorhanden ist. Den Bau dieserzweiten Anlage für rund zweiMio. Franken hat der Bundesratin seiner Antwort auf eine Mo-tion von Ständerätin GéraldineSavary für 2016 angekündigt.■ Einbau einer versenkbarenMittelleitplanke, die Kollisionenweitgehend verhindern undrund 70 Mio. Franken kostenwürde – «gut 40 Mal weniger alseine zweite Röhre.»■ Ausrüstung neuer Lastwagenund später aller Fahrzeuge mitsmarter Technik wie Spurhalte-system, Notbremseassistenz-system und Abstandshalter-assistent. «In 15 Jahren, wenneine zweite Röhre fertig gebautwäre, werden die Fahrassistenz-systeme das Autofahren erheb-lich vereinfachen. Durch die flä-chendeckende Ausstattung allerFahrzeuge mit solchen Syste-men spielt es dann für die Si-cherheit keine Rolle, ob die Fahrtdurch einen Tunnel mit Gegen-verkehr oder durch richtungs-

getrennte Tunnelröhren führt.»■ Reduktion der Geschwindig-keit im Tunnel auf 60 Kilometerpro Stunde: «Die zeitlich etwaslängere Durchfahrt (zirka vier Mi-nuten länger) würde sich für denGewinn an Sicherheit auf alleFälle lohnen.»■ Konsequente Verlagerung derGütertransporte auf die Schiene:«Die heute durch den Strassen-tunnel transportierte Gütermen-ge inklusive der Gütermenge aufder alten Bahntrasse könnte dieNeat problemlos schlucken.»Passieren weniger Lkw den Tun-nel, sinkt das Risiko schwererUnfälle mit Toten und Schwer-verletzten.Zusammenfassend hielt Evi Al-lemann fest: «All diese Mass-nahmen setzen auf smarteTechnik und intelligent einge-setzte Infrastruktur und kosteneinen Bruchteil der drei Milliar-den, die eine zweite Röhre ver-schlingen würde. Auf einen zu-sätzlichen Sicherheitsgewinnam Gotthard brauchen wir alsonicht 15 Jahre zu warten.»

Laut Markus H. Muser, Ge-schäftsleiter der Arbeitsgruppefür Unfallmechanik (AGU), undIain Knight, Direktor der ApolloVehicle Safety Limited (Grossbri-tannien), sind Fahrassistenz-systeme bei Lastwagen- undAutoherstellern voll im Trend. ImHintergrund spielten EU-Vorga-ben und Marktkräfte mit, erklär-te Knight. Aus Sicht von MarkusH. Muser muss in der Schweizdie Prüfung und Validierung derFahrassistenzsysteme zielstre-biger vorangetrieben werden,damit ihre Vorteile voll zum Tra-gen kommen. «Grosses Potenzi-al gerade in Tunnels haben derAbstandshalter-, der Spurhalte-und der Spurwechselassistent.»Für den Tessiner Grossrat Ivo Du-risch ist eine zweite Röhre einfalscher Ansatz, weil sie durchmassiven Mehrverkehr die Si-cherheit auf der ganzen Streckezwischen Basel und Chiasso ge-fährdet statt erhöht und die heu-te schon gesundheitsschädlicheOzonbelastung, besonders imTessin, verstärkt. Fi

Der VCS zeigt auf, wiedie Sicherheit im Gott-hard-Strassentunnel ra-scher und günstiger ver-bessert werden kann alsmit einer 2. Röhre: durchdie Ausrüstung der Fahr-zeuge mit Fahrassistenz-systemen wie Spur- undAbstandhalter, mit einerversenkbaren Mittelleit-planke, mit Thermo-Sen-soren vor den Eingängen(gegen überhitzte Fahr-zeuge) und einer Tempo-reduktion auf 60 km/h.

Sicherheit ohne 2. Röhre verbessernVerkehrs-Club fordert moderne Sicherheitssysteme für Gotthard-Strassentunnel

Fi

Ivo Durisch, Markus H. Muser, Evi Allemann, Iain Knight und Caroline Beglinger am 14. Juli in Bern.

Der SBB-Chef verdiente letz-tes Jahr 1,072 Mio. Franken –gegenüber 0,944 Mio. im Vor-jahr (+ 13,6 %). Dies ist dembundesrätlichen «Kaderlohn-reporting 2014» zu entnehmen.

Meyers höherer Lohn ist auf einendeutlichen Anstieg bei den varia-blen Leistungskomponenten, Er-folgsanteilen und Bonifikationenzurückzuführen. Diese stiegen umüber die Hälfte. Der fixe Lohnan-teil des SBB-Chefs blieb mit580 000 Franken konstant. Im Be-richt wird Meyers höherer Lohn

denn auch mit der «besserenKonzernzielerreichung» begründet.Dies sei der Grund für den deutli-chen Anstieg des CEO-Lohns wieauch der Löhne der übrigenacht Konzernleitungsmitglie-der von total 4,92 Mio. (+ 16,8 %gegenüber 2013), wovon die Fix-löhne 2,82 Mio. ausmachten.

Der 60%-Job als Verwaltungsrats-präsident wurde Ulrich Gygi mit285 140 Franken entschädigt(+ 1%). Die übrigen acht VR-Mit-glieder verdienten zusammen807 113 Franken (+ 6,7 %).

2014 erwirtschaftete die SBB ei-nen Konzerngewinn von 373 Mio.Franken – 135 Mio. mehr als imVorjahr. Weil gleichzeitig die Ver-schuldung anstieg, sprach der Bun-desrat im März von einer «heraus-fordernden» finanziellen Situationfür die Bundesbahnen. Er erwarteeine nachhaltige Verbesserungder Jahresergebnisse und einehöhere Produktivität, insbesonde-re im Personenverkehr.

Den zweithöchsten Kaderlohn beiden Bundesbetrieben hatte Ruag-Geschäftsführer Urs Breitmeier

mit 874 400 Franken (+ 3,4%). DieRuag habe die Erwartungen desBundesrates vollständig erfüllt, soder Bericht. Am drittmeisten ver-diente Susanne Ruoff, die Kon-zernleiterin der Post, mit 824 585Franken (+ 7,5 %). Ihr Grundlohnstieg um 40 000 auf 570 000 Fran-ken. Mit 631 544 Franken ver-diente auch Ulrich Fricker, Ge-schäftsleiter der Suva, leicht mehrals im Vorjahr. Und SRG-General-direktor Roger de Weck legtemit 560 411 Franken gegenüber2013 ebenfalls deutlich zu. sda / Fi

Kaderlöhne: Andreas Meyer bleibt bei den bundesnahen Unternehmen klarer Topverdiener

Im Kaderlohnbericht des Bun-desrates (siehe Artikel untenlinks – Red.) werden die höhe-ren Bezüge des CEO und derübrigen Konzernleitungsmit-glieder der SBB mit der «bes-seren Konzernzielerreichung»begründet. 2014 erwirtschafte-te die SBB einen Gewinn von373 Mio. Weil aber die Ver-schuldung anstieg, erwartetder Bundesrat eine nachhaltigeVerbesserung der Jahresergeb-nisse und höhere Produktivität.Damit beginnt das Säbelras-seln zwischen Chefs und Basisvon Neuem. Tourenoptimierun-gen, längere Arbeitszeiten,Lohndruck usw. werden wiederdie ersten Angriffsziele sein.Da aber bei der Basis nichtmehr viel zu holen ist, müssenwohl andere Ziele erfasst wer-den. Wie wäre es mit einerstark abgespeckten Verwal-tung, weniger unnützen Pro-jektstudien, weniger, abertransparenteren Führungsstu-fen und dem Verzicht auf Bonibei den Spitzenverdienern?

Hans Küffer, pens. Lokführer, Biel

ModerneRaubritter

Leserbriefe

Als im alten römischen Reichdie Kassen wieder einmal leerwaren, kam Kaiser Vespasian(69 bis 79 n. Chr.) auf die Idee,eine Pissoirsteuer einzuführen.Seine Berater sagten: «Daskannst du doch nicht machen!»Doch er antwortete: «Geldstinkt nicht (non olet)!»Da heute die meisten Bahn-höfe schon taxpflichtige WC-Anlagen haben, kann mankeine Pissoirsteuer mehr ein-führen. Doch die Steuerverwal-tung wurde bei den GA derPensionierten fündig.Die meisten Pensionierten sindvermutlich wegen zu tiefemEinkommen von der direktenBundessteuer befreit. Es mussschon himmeltraurig aussehenum die Bundeskasse, wenn sieauf die wenigen Franken ange-wiesen ist.. Urban Zimmerli, Aarburg

Der Kaiserlässt grüssen

Page 10: Kontakt sev 2015 13

eder könnte ein Einzelfallsein: G.* in der Region Bernerhält nach dreieinhalb Jah-

ren als Reiniger einfach keinAufgebot mehr, O. arbeitet in

J Zürich seit 15 Jahren ohneFestanstellung, E. in der Ost-schweiz wird kurz vor Ablaufder vier Jahre als Temporärmit-arbeiter gekündigt. Nur weil

der SEV die Namen und die Fäl-le zusammenträgt, wird dasBild klar. Die SBB unterläuftdie Vereinbarung zur Festan-stellung der Temporären syste-

matisch und versteckt sich beijedem Versuch des SEV, dieEinzelnen zu schützen, hinterneuen Ausreden. Weitaus amstärksten betroffen ist die Wa-

genreinigung, diese aber dafürgleich in der ganzen Schweiz(siehe Beispiele unten).

SBB unterläuft Vereinbarung zur Anstellung der temporären Mitarbeitenden systematisch

Die Liste ist lang, und sie wird laufend länger: Die Liste der Kollegen, die dem SEV berichten, wie die SBBsie als Temporäre behandelt: «Zufällige» Kündigungen nach dreieinhalb Jahren, verweigerte Festanstel-lungen, Schikanen. Dabei hatte es im letzten Herbst nach einer klaren Regelung ausgesehen.

Temporäre bei der SBB:Ein Drama ohne Ende

«Though this be madness, yet there is method in’t.»(Und ist es Wahnsinn, so hat es doch Methode.)

William Shakespeare in «Hamlet»

Wik

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Fortsetzung auf Seite 12

......

10 DOSSIER kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Die Entwicklung der Interpreta-tion anhand der verfügbaren Do-kumente:

So stand es in der Medienmit-teilung vom 17. September2014 zum GAV-Abschluss: «Wei-ter beinhaltet das Gesamtver-handlungsergebnis Regelungenfür temporäre Mitarbeitende,die länger als vier Jahre bei derSBB tätig sind. Sie erhalten neuein Angebot für eine Festanstel-lung. Voraussetzungen sind einebestandene Prüfung und/oderein entsprechender Eignungs-test.»

Die Interpretation ist klar: Werzu diesem Zeitpunkt vier Jahretemporär bei der SBB tätig war,erhält in nächster Zeit das An-gebot einer Festanstellung.

Zudem steht in der Vereinba-rung zwischen SBB und Ge-werkschaften: «Die vorliegen-de Vereinbarung tritt mit ihrerUnterzeichnung in Kraft und giltwährend der Laufzeit des GAV2015. (...) Die SBB und SBB Car-

go sorgen innerhalb einer Fristvon zwei Jahren ab Inkrafttretenfür die vollständige Umsetzungdieser Vereinbarung.»

Die Interpretation ist klar: Werzu diesem Zeitpunkt bei der SBBseit vier Jahren temporär imEinsatz war, erhält in den nächs-ten zwei Jahren ein Stellen-angebot.

Und das schreibt die SBB am15. Juni 2015 in einem Mailan den SEV: «Wie in der Verein-barung festgehalten, werden dietemporären Mitarbeitenden, diemehr als vier Jahre bei der SBBim Einsatz stehen, innerhalb derÜbergangsfrist von zwei Jahrenvon uns ein Stellenangebot er-halten, wenn wir freie Stellenhaben» (kursive Auszeichnungenim Original; Anm. d. Red.).

Die Auslegung hat geändert: Im-mer noch scheint der Vereinba-rungszeitpunkt als Stichtag zugelten, neu soll die Anstellungaber daran gebunden sein, dasseine Stelle vorhanden ist.

INFO

Paolo Brunello, 48-jährig, hatsechs Jahre als Wagenreinigerin Chiasso gearbeitet. «Ich ha-be am 15. Januar 2009 begon-nen. Bei Adecco haben sie mirgesagt, dass ich zuerst eineAusbildung erhalte für dieschwierige Arbeit in der Fas-nachtszeit.» Paolo blieb jedochbeschäftigt bis im Januar die-ses Jahres. Dann wurde ihmmitgeteilt, die Zusammenar-beit werde Ende Monat been-det. «Es hat aber nicht wenigerArbeit! Als ich begonnen habe,waren wir drei Temporäre, dar-aus wurden gegen zehn. Ichverstehe nicht, weshalb siemich nach Hause schicken. DieArbeit hat mir gefallen, ich binmit allen gut ausgekommen,ich habe mich angestrengt undwar sehr flexibel.» In diesensechs Jahren hat er viermal anWeihnachten und viermal anNeujahr gearbeitet und nienein gesagt, wenn sie ihn füreinen Einsatz angefragt haben.

Ob er Perspektiven für seineZukunft habe, wollen wir wis-sen. «Ich weiss nicht mehr, womir der Kopf steht. Ich sucheArbeit, was auch immer, aberauch die Temporärbüros haben

gesagt, dass ich mit 48 Jahrenzu alt sei. Nach sechs Jahrenbei der SBB muss ich mich nunmit der italienischen Arbeits-losenentschädigung von 1034Euro monatlich begnügen, da-bei habe ich Frau und Kind.»Im September endet dieser An-spruch, und Paolo weiss nicht,

wie er dann seine Wohnungnoch bezahlen soll. Nach wievor weiss er nicht, weshalbihm gekündigt wurde. EinemKollegen haben sie erzählt, ersei unzuverlässig. «Das verste-

he ich nicht, und ich finde esauch ungerecht, mich nach die-ser langen Zeit so zu behan-deln. Ich weiss, dass sie mir ei-ne Anstellung hätten anbietenmüssen, und ich vermute, dasssie mich deswegen loswerdenwollten.» – Das lässt sichkaum bestreiten. gi

2009 bis 2015 – und weg …

Paolo Brunello, Chiasso

gi

Grenzgänger, temporär: nach sechs Jahren bei der SBB gekündigt.

Keys

tone

Der Zug fährt ab und die temporären Reiniger bleiben auf der Strecke.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Seit 2008 ist Murat Reinigerbei der SBB. Für ihn als SEV-Mitglied war der GAV-Ab-schluss erfreulich, denn dasbedeutete für ihn, dass ihmendlich eine feste Stelle ange-boten werden müsste, nachden vielen Jahren als Temporä-rer. Aber dann kam die grosseEnttäuschung, als er AnfangJahr nachfragte. Zuerst hiesses, er solle Geduld haben, eskönne bis zwei Jahre dauern.Mit dieser Auskunft war ernicht der Einzige in Genf.Verheiratet und Vater einesKindes ist er etwas überrascht,weil es für ihn keinen Zweifelgibt, dass mehr als genug Ar-

beit für die Reiniger vorhandenist. «Die Festangestelltenreichten nicht aus, um alle Ar-beiten zu erledigen. In der Ser-viceanlage Genf versuchtensie, die Verträge der Temporä-ren nicht mehr zu erneuern,aber sie stellten bald fest, dassdas nicht ging.» Mit Unterbe-ständen kann die Arbeit nichterledigt werden.Murat wünscht sich weiterhineine Festanstellung. Sie bräch-te ihm vor allem Sicherheit,aber auch einen höheren Lohn.Aber es geht auch um die Wert-schätzung: «Als Temporärer istman minderwertig. Man wirdneben den anderen wenig be-achtet.» Oft arbeitet er nachts,in unregelmässigen Diensten.In der Julihitze ist es eine äus-serst schwere Arbeit, aber Mu-rat gefällt sie, und er möchtesie weiter ausüben. Noch hat erGeduld und wartet gespanntauf die Anwendung der Verein-barung des GAV. Hes / pmo

«Haben Sie Geduld»Murat Tasdelen arbeite-te temporär seit 2008,zuerst in der Servicean-lage Genf (CEG), späterals Wagenreiniger inden Bahnhöfen Corna-vin und am Flughafen.

Murat Tasdelen, Genf

Camci unterschrieb seinen Ein-satzvertrag in der Wagenreini-gung der SBB am 4. Mai 2007.Mehr als acht Jahre lang dauer-te sein «Temporäreinsatz» fürAdecco – das sind knapp 3000Tage. Nun hat er auf den 2. Julidie Kündigung erhalten.Man kann nicht sagen, dass dieKündigung überraschend ge-kommen ist. Zu deutlich warenim Vorfeld die Anzeichen, dassman Camci loswerden wollte.Eine erste Ermahnung hat Cam-ci im September 2014 erhalten,weil er einen Schaden an einemESA-Fahrzeug verursacht hat.Diese Ermahnung kann er noch

akzeptieren, nicht aber was da-nach folgte.Im Januar 2015 wurde Camciermahnt, weil er auf einer Toureine «Raumverantwortlich-keitsliste» nicht unterschrie-ben habe. Diese Aufgabe warerst wenige Tage zuvor einge-führt worden. Die zweite Er-mahnung im Mai wurde mitMängeln in der Sauberkeit ei-nes kontrollierten Fahrzeugsbegründet.Am 1. Juni folgte die Kündi-gung. Begründet wurde sie mitden vorangegangenen Ermah-nungen und erneut mit Quali-tätsmängeln. Es verblüfft, dassein Mitarbeiter acht Jahre langgut arbeitet, aber dass man ge-nau ab dem Moment, wo er An-recht auf eine Festanstellunghat, mit seiner Leistung nichtmehr zufrieden ist. Das zeigt,dass man diesen 53-jährigenMann bei der SBB einfachnicht anstellen wollte.Camci ist im Team in St. Gallen

beliebt. So überrascht es nicht,dass seine Kündigung denAusschlag gab für die Lancie-rung einer Petition, die von derSBB-Konzernleitung die Rück-nahme der Kündigungen amStandort St. Gallen fordert. BisRedaktionsschluss sind bereitsüber 1000 Unterschriften fürCamci und seine Kollegen zu-sammengekommen. fb

Der Fall von RamazanCamci zeigt drastisch,wie langjährige Tempo-räre in der Wagenreini-gung St. Gallen syste-matisch rausgeworfenwerden. Jetzt wehrt mansich in der Ostschweiz.

Plötzlich ists nicht mehr recht

Ramazan Camci, St.Gallen

SEV

Der Rauswurf von RamazanCamci: keine saubere Sache.

Page 11: Kontakt sev 2015 13

eder könnte ein Einzelfallsein: G.* in der Region Bernerhält nach dreieinhalb Jah-

ren als Reiniger einfach keinAufgebot mehr, O. arbeitet in

J Zürich seit 15 Jahren ohneFestanstellung, E. in der Ost-schweiz wird kurz vor Ablaufder vier Jahre als Temporärmit-arbeiter gekündigt. Nur weil

der SEV die Namen und die Fäl-le zusammenträgt, wird dasBild klar. Die SBB unterläuftdie Vereinbarung zur Festan-stellung der Temporären syste-

matisch und versteckt sich beijedem Versuch des SEV, dieEinzelnen zu schützen, hinterneuen Ausreden. Weitaus amstärksten betroffen ist die Wa-

genreinigung, diese aber dafürgleich in der ganzen Schweiz(siehe Beispiele unten).

SBB unterläuft Vereinbarung zur Anstellung der temporären Mitarbeitenden systematisch

Die Liste ist lang, und sie wird laufend länger: Die Liste der Kollegen, die dem SEV berichten, wie die SBBsie als Temporäre behandelt: «Zufällige» Kündigungen nach dreieinhalb Jahren, verweigerte Festanstel-lungen, Schikanen. Dabei hatte es im letzten Herbst nach einer klaren Regelung ausgesehen.

Temporäre bei der SBB:Ein Drama ohne Ende

«Though this be madness, yet there is method in’t.»(Und ist es Wahnsinn, so hat es doch Methode.)

William Shakespeare in «Hamlet»

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Fortsetzung auf Seite 12

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Die Entwicklung der Interpreta-tion anhand der verfügbaren Do-kumente:

So stand es in der Medienmit-teilung vom 17. September2014 zum GAV-Abschluss: «Wei-ter beinhaltet das Gesamtver-handlungsergebnis Regelungenfür temporäre Mitarbeitende,die länger als vier Jahre bei derSBB tätig sind. Sie erhalten neuein Angebot für eine Festanstel-lung. Voraussetzungen sind einebestandene Prüfung und/oderein entsprechender Eignungs-test.»

Die Interpretation ist klar: Werzu diesem Zeitpunkt vier Jahretemporär bei der SBB tätig war,erhält in nächster Zeit das An-gebot einer Festanstellung.

Zudem steht in der Vereinba-rung zwischen SBB und Ge-werkschaften: «Die vorliegen-de Vereinbarung tritt mit ihrerUnterzeichnung in Kraft und giltwährend der Laufzeit des GAV2015. (...) Die SBB und SBB Car-

go sorgen innerhalb einer Fristvon zwei Jahren ab Inkrafttretenfür die vollständige Umsetzungdieser Vereinbarung.»

Die Interpretation ist klar: Werzu diesem Zeitpunkt bei der SBBseit vier Jahren temporär imEinsatz war, erhält in den nächs-ten zwei Jahren ein Stellen-angebot.

Und das schreibt die SBB am15. Juni 2015 in einem Mailan den SEV: «Wie in der Verein-barung festgehalten, werden dietemporären Mitarbeitenden, diemehr als vier Jahre bei der SBBim Einsatz stehen, innerhalb derÜbergangsfrist von zwei Jahrenvon uns ein Stellenangebot er-halten, wenn wir freie Stellenhaben» (kursive Auszeichnungenim Original; Anm. d. Red.).

Die Auslegung hat geändert: Im-mer noch scheint der Vereinba-rungszeitpunkt als Stichtag zugelten, neu soll die Anstellungaber daran gebunden sein, dasseine Stelle vorhanden ist.

INFO

Paolo Brunello, 48-jährig, hatsechs Jahre als Wagenreinigerin Chiasso gearbeitet. «Ich ha-be am 15. Januar 2009 begon-nen. Bei Adecco haben sie mirgesagt, dass ich zuerst eineAusbildung erhalte für dieschwierige Arbeit in der Fas-nachtszeit.» Paolo blieb jedochbeschäftigt bis im Januar die-ses Jahres. Dann wurde ihmmitgeteilt, die Zusammenar-beit werde Ende Monat been-det. «Es hat aber nicht wenigerArbeit! Als ich begonnen habe,waren wir drei Temporäre, dar-aus wurden gegen zehn. Ichverstehe nicht, weshalb siemich nach Hause schicken. DieArbeit hat mir gefallen, ich binmit allen gut ausgekommen,ich habe mich angestrengt undwar sehr flexibel.» In diesensechs Jahren hat er viermal anWeihnachten und viermal anNeujahr gearbeitet und nienein gesagt, wenn sie ihn füreinen Einsatz angefragt haben.

Ob er Perspektiven für seineZukunft habe, wollen wir wis-sen. «Ich weiss nicht mehr, womir der Kopf steht. Ich sucheArbeit, was auch immer, aberauch die Temporärbüros haben

gesagt, dass ich mit 48 Jahrenzu alt sei. Nach sechs Jahrenbei der SBB muss ich mich nunmit der italienischen Arbeits-losenentschädigung von 1034Euro monatlich begnügen, da-bei habe ich Frau und Kind.»Im September endet dieser An-spruch, und Paolo weiss nicht,

wie er dann seine Wohnungnoch bezahlen soll. Nach wievor weiss er nicht, weshalbihm gekündigt wurde. EinemKollegen haben sie erzählt, ersei unzuverlässig. «Das verste-

he ich nicht, und ich finde esauch ungerecht, mich nach die-ser langen Zeit so zu behan-deln. Ich weiss, dass sie mir ei-ne Anstellung hätten anbietenmüssen, und ich vermute, dasssie mich deswegen loswerdenwollten.» – Das lässt sichkaum bestreiten. gi

2009 bis 2015 – und weg …

Paolo Brunello, Chiasso

gi

Grenzgänger, temporär: nach sechs Jahren bei der SBB gekündigt.

Keys

tone

Der Zug fährt ab und die temporären Reiniger bleiben auf der Strecke.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Seit 2008 ist Murat Reinigerbei der SBB. Für ihn als SEV-Mitglied war der GAV-Ab-schluss erfreulich, denn dasbedeutete für ihn, dass ihmendlich eine feste Stelle ange-boten werden müsste, nachden vielen Jahren als Temporä-rer. Aber dann kam die grosseEnttäuschung, als er AnfangJahr nachfragte. Zuerst hiesses, er solle Geduld haben, eskönne bis zwei Jahre dauern.Mit dieser Auskunft war ernicht der Einzige in Genf.Verheiratet und Vater einesKindes ist er etwas überrascht,weil es für ihn keinen Zweifelgibt, dass mehr als genug Ar-

beit für die Reiniger vorhandenist. «Die Festangestelltenreichten nicht aus, um alle Ar-beiten zu erledigen. In der Ser-viceanlage Genf versuchtensie, die Verträge der Temporä-ren nicht mehr zu erneuern,aber sie stellten bald fest, dassdas nicht ging.» Mit Unterbe-ständen kann die Arbeit nichterledigt werden.Murat wünscht sich weiterhineine Festanstellung. Sie bräch-te ihm vor allem Sicherheit,aber auch einen höheren Lohn.Aber es geht auch um die Wert-schätzung: «Als Temporärer istman minderwertig. Man wirdneben den anderen wenig be-achtet.» Oft arbeitet er nachts,in unregelmässigen Diensten.In der Julihitze ist es eine äus-serst schwere Arbeit, aber Mu-rat gefällt sie, und er möchtesie weiter ausüben. Noch hat erGeduld und wartet gespanntauf die Anwendung der Verein-barung des GAV. Hes / pmo

«Haben Sie Geduld»Murat Tasdelen arbeite-te temporär seit 2008,zuerst in der Servicean-lage Genf (CEG), späterals Wagenreiniger inden Bahnhöfen Corna-vin und am Flughafen.

Murat Tasdelen, Genf

Camci unterschrieb seinen Ein-satzvertrag in der Wagenreini-gung der SBB am 4. Mai 2007.Mehr als acht Jahre lang dauer-te sein «Temporäreinsatz» fürAdecco – das sind knapp 3000Tage. Nun hat er auf den 2. Julidie Kündigung erhalten.Man kann nicht sagen, dass dieKündigung überraschend ge-kommen ist. Zu deutlich warenim Vorfeld die Anzeichen, dassman Camci loswerden wollte.Eine erste Ermahnung hat Cam-ci im September 2014 erhalten,weil er einen Schaden an einemESA-Fahrzeug verursacht hat.Diese Ermahnung kann er noch

akzeptieren, nicht aber was da-nach folgte.Im Januar 2015 wurde Camciermahnt, weil er auf einer Toureine «Raumverantwortlich-keitsliste» nicht unterschrie-ben habe. Diese Aufgabe warerst wenige Tage zuvor einge-führt worden. Die zweite Er-mahnung im Mai wurde mitMängeln in der Sauberkeit ei-nes kontrollierten Fahrzeugsbegründet.Am 1. Juni folgte die Kündi-gung. Begründet wurde sie mitden vorangegangenen Ermah-nungen und erneut mit Quali-tätsmängeln. Es verblüfft, dassein Mitarbeiter acht Jahre langgut arbeitet, aber dass man ge-nau ab dem Moment, wo er An-recht auf eine Festanstellunghat, mit seiner Leistung nichtmehr zufrieden ist. Das zeigt,dass man diesen 53-jährigenMann bei der SBB einfachnicht anstellen wollte.Camci ist im Team in St. Gallen

beliebt. So überrascht es nicht,dass seine Kündigung denAusschlag gab für die Lancie-rung einer Petition, die von derSBB-Konzernleitung die Rück-nahme der Kündigungen amStandort St. Gallen fordert. BisRedaktionsschluss sind bereitsüber 1000 Unterschriften fürCamci und seine Kollegen zu-sammengekommen. fb

Der Fall von RamazanCamci zeigt drastisch,wie langjährige Tempo-räre in der Wagenreini-gung St. Gallen syste-matisch rausgeworfenwerden. Jetzt wehrt mansich in der Ostschweiz.

Plötzlich ists nicht mehr recht

Ramazan Camci, St.Gallen

SEV

Der Rauswurf von RamazanCamci: keine saubere Sache.

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DOSSIER......

12kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

SEV-Vizepräsident Manuel Aval-lone war Leiter der gewerk-schaftlichen Verhandlungsde-legation für den GAV 2015. Erhat die Vereinbarung zu dentemporär Angestellten mit derSBB unterschrieben.

■ kontakt.sev: Was war vor ei-nem Jahr die Absicht bei derVereinbarung zu den tempo-rär Angestellten?

Manuel Avallone: Die SBB lässtin verschiedenen Bereichen wieIndustriewerken oder in derWagenreinigung die Arbeit vonsehr vielen Temporärmitarbei-tenden machen. Wir haben eingewisses Verständnis dafür,wenn es darum geht, zeitlich li-mitierte «Arbeitsspitzen» mitzusätzlichem Personal zu be-wältigen. Wenn aber temporärMitarbeitende seit 5, 10 odersogar über 15 Jahren am glei-chen Ort eingesetzt werden,dann handelt es sich um ei-nen Personalunterbestand. Kon-kret: das Tagesgeschäft kannnicht mit dem eigenen Personalerledigt werden, es brauchtmehr Leute. Deshalb haben wireine Beschränkung gefordertund mit der SBB vereinbart,dass die Anzahl der Temporär-mitarbeitenden über den gan-zen Konzern gerechnet maximal4 % betragen darf, und dassden Temporärmitarbeitendennach 4 Jahren ein Angebot füreine Festanstellung gemachtwerden muss.

■ Was hat sich in der Zwi-schenzeit geändert?

Die SBB tut sich mit der Umset-zung schwer und definiert nuneigene, nicht vereinbarte zu-sätzliche Bedingungen, indemsie den Temporärmitarbeiten-den nur ein Angebot unterbrei-ten will, wenn eine offene Stel-le vorhanden ist. Zudem habenwir klare Anzeichen, dass siedie Festanstellungen umgeht.

■ Wie beurteilst du die Hal-tung der SBB?

Sie ist unglaubwürdig und wi-derspricht dem Sinn der Verein-barung. Wenn jemand über vieroder mehr Jahre eine Arbeit

macht, ist diese offensichtlichnötig, und da ist es Sache derSBB, organisatorisch dafür zusorgen, dass die entsprechen-de Stelle vorhanden ist.

■ Wie geht es weiter in Sa-chen Vereinbarung?

Die Vereinbarung ist seit dem1.1.2015 in Kraft. Die SBB hatzwei Jahre Zeit, um sie voll-ständig umzusetzen. Bis dahinmüssen auch alle offenen Fra-gen geklärt sein. Dazu habenwir regelmässige Treffen mitder SBB vereinbart.

■ Was empfiehlst du einemTemporären, der erfährt,dass die SBB bei der Tempo-rärfirma seine Entlassunggefordert hat?

Er oder sie soll unverzüglichbeim direkten Vorgesetztennach den Gründen fragen undim Anschluss sofort den Kon-takt zum SEV suchen. Nur sokönnen wir dafür sorgen, dassdie Vereinbarung korrekt um-gesetzt wird und die Temporär-mitarbeitenden innerhalb derSBB nicht mit fadenscheinigenBegründungen ihre Arbeit ver-lieren.

■ Temporäre wurden in derVergangenheit von den SEV-Werbern häufig nicht aktivangegangen, um sie als Mit-glied zu werben. Müsstesich das ändern?

Ja. Mit der Vereinbarung ver-tritt der SEV auch die Interes-sen der Temporärmitarbeiten-den. Diese können wir aber nurvertreten, wenn sie im SEV or-ganisiert sind. Temporärmitar-beitende sind also im SEVherzlich willkommen.

Fragen: pmo

Sechs Fragen an Manuel Avallone

«Die Haltung der SBBist unglaubwürdig»

Dabei scheint der Fall klar: Mitdem Abschluss des Gesamt-arbeitsvertrags 2015 wurdebei vier Jahren Tätigkeit für dieSBB eine klare Linie gezogen –sowohl bei Festangestelltenals auch bei Temporären. Inden ersten vier Anstellungs-jahren kann die SBB aus wirt-schaftlichen Gründen auchbei unbefristeten Anstellungeneine Kündigung aussprechen,und im Gegenzug gilt für Tem-poräre: Wer vier Jahre bei derSBB im Einsatz stand, be-kommt eine feste Stelle ange-boten.

Lange AusnahmelisteHier gilt es eine Klammer zuöffnen: Die Vereinbarung ent-hält eine lange Liste von Aus-nahmen. Kein Anrecht auf einStellenangebot haben■ externe Arbeitskräfte in Rot-tenverstärkungen (dabei han-delt es sich um rund 500 Tem-poräre, die vor allem beiGleisbaufirmen angestellt sind,aber dauerhaft bei der SBB imEinsatz stehen)■ Temporärmitarbeitende beiRailclean■ Personen im Ad-interim-Management■ Temporärarbeitende in Spe-zialistenfunktionen (IT, Ingeni-eure)■ Angestellte von Drittfirmenmit Verträgen mit der SBB.Konkret sind es also vor allemLeute bei der Wagenreinigungund in den Industriewerken,

die von der Vereinbarung profi-tieren können – oder ebenkönnten, wenn die SBB sichdenn daran halten würde.Kurz nach Bekanntwerden derVereinbarung wurde der SEVschon mit Kündigungen vonTemporären konfrontiert, dieüber vier Jahre im Einsatz wa-ren, oder eben knapp darunter.Häufig wurden diese Kündi-gungen mit mangelhafter Leis-tung begründet. Nur stellt sichdie Frage, weshalb die Leis-tung dreieinhalb Jahre langgenügt haben soll und genauin dem Moment ungenügendwurde, als es um eine Festan-stellung ging.

15 Jahre gelten nichtsDer eingangs genannte O. wur-de 1999 als Hilfsangestellter inder Wagenreinigung ange-stellt, befristet bis 30. Septem-ber 1999. Er arbeitet noch im-mer dort, eine feste Anstellungerhielt er nie. Auf Bewerbun-gen erhielt er so nette Schrei-ben wie: «Vielen Dank, dassSie mit uns die Schweiz bewe-gen wollen. (...) Wir können Siejedoch nicht berücksichtigen,weil wir Kandidaten/innen ha-ben, die unseren Vorstellungenbesser entsprechen. (...) Viel-leicht möchten Sie sich zu ei-nem späteren Zeitpunkt für einanderes Stellenangebot beider SBB bewerben?» Was erdann drei Jahre später wiedermachte und erneut eine Absa-ge erhielt …Ebenfalls in Zürich arbeitet K.,seit 14 Jahren ohne Festanstel-

lung, aber zur vollen Zufrieden-heit der SBB. Nun sollte ereiner der ersten sein, die tat-sächlich fest angestellt wer-den, und was findet die SBBheraus: Er ist «aus medizini-schen Gründen für die Funkti-on als Reiniger untauglich».Daran gilt es nicht zu rütteln;störend ist, dass es nicht frü-her untersucht wurde, vor al-lem aber stellt sich die Frage:Wird die SBB hier ihre sozialeVerantwortung wahrnehmen,zu der sie sich gegenüber ih-rem Personal in solchen Fällenverpflichtet hat, oder heisst eseinfach «dumm gelaufen»?Für den SEV ist es häufigschwierig, den Betroffenenkonkret zu helfen, da die SBBnicht als handelnde Firma auf-tritt, sondern die Temporärfir-ma vorschiebt. Immerhin ver-suchen die Gewerkschaftssek-retäre vor Ort, den Langzeit-temporären beim Gesuch umFestanstellung zu helfen, undbei den kurz vor Fristablauf Ge-kündigten gibt es die Möglich-keit, eine neue Anstellung (al-lenfalls über eine andereTemporärfirma!) zu erreichen.

Erste AnstellungenIn diesen Tagen sollen erst-mals rund ein Dutzend tempo-rär Angestellte von der SBB einStellenangebot erhalten, noch-mals so viele sollen in einemMonat folgen. Man darf ge-spannt sein. Peter Moor

* Alle Namen sind der Redak-tion bekannt.

Fortsetzung von Seite 10

Im Herbst 2013 hat die Zeitschrift«HR Today» (eine Fachzeitschriftfür Personalführung) über dieSituation der temporär Angestell-ten im Industriewerk Bellinzonageschrieben. Damals waren 95von insgesamt 370 BeschäftigtenTemporäre. Der Artikel zitierteden SBB-Personalchef MarkusJordi: «In Bellinzona wurdenExterne nicht nur zur Abfederungvon Spitzen eingestellt. DieserZustand ist historisch gewachsen,er entspricht aber nicht unsererPersonalpolitik.» Jordi ergänzte,dass die SBB daran sei, dieAnzahl der Temporärverträge zureduzieren.

Tatsächlich liegt nun, rund zweiJahre später, die Zahl derTemporärangestellten deutlichtiefer, bei 54. Betrachtet man dieZahlen, die dem SEV vorliegen,etwas genauer, springt einemdie Beschäftigungsdauer jenerMitarbeitenden ins Auge, die«verabschiedet» worden sind.Ausgehend vom September 2014(als die Vereinbarung über dieTemporären abgeschlossenwurde), weisen bei 26 Vertrags-auflösungen deren 13 eineBeschäftigung von über vierJahren auf. Dabei ist zusätzlichzu beachten, dass 2015 bereitswieder 12 neue Mitarbeiter

temporär eingestellt wurden.Es fällt schwer, daraus nichtabzuleiten, dass Temporär-personal ausgewechselt wurde,um die Vereinbarung zur Fest-anstellung zu umgehen. Anzu-fügen bleibt, dass immerhin dreiPersonen fest angestellt wurden.

Aufgrund der Ausführungen vonMarkus Jordi von 2013 lässt sichfesthalten, dass die SBB sehrwohl über Statistiken zu denTemporären verfügte. Umso mehrstellt sich die Frage, wozu siezwei Jahre Umsetzungsfristbraucht.

gi / pmo

IW Bellinzona: Abbau – bei den langjährigen Temporären

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14 SEKTIONENkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

In Sargans verteilten am 29. Juni SEV-Präsident Giorgio Tuti, Gewerkschafts-sekretär Felix Birchler, RPV-Zentralprä-sident Hanspeter Eggenberger undAnita Mattes vom RegionalsekretariatSt. Gallen Gipfeli und Schoggiprügelibei den Mitarbeitenden der Bus Ost-schweiz AG. Danach besuchten sie dasSchalterpersonal sowie das Personal-zimmer der Lokführer/innen und desZugpersonals. Anwesende Lokführer/in-nen bereiteten sich gerade auf ihre pe-riodische Prüfung vor. Beim Besuch imneuen Personalzimmer der SOB trafendie SEV-Leute nur wenige Mitarbeiten-de an. Aber die grosszügige und helleAusstattung des Personalzimmers ge-fällt den Mitarbeitenden und somitauch dem SEV.In Landquart konnte Giorgio Tuti einemRangierlokführer gleich die neusten In-fos zum «Beschluss 25» mitteilen, dieam nächsten Tag an die Öffentlichkeitgingen. Er ärgert sich seit Jahren, dassLokführer und andere Triebfahrzeugfüh-

rer lohnmässig nicht gleich bewertetwerden. Das vom SEV aufgerufeneSchiedsgericht verpflichtet nun SBB undSEV, bis Ende Jahr gemeinsam nach Kri-terien für allfällige weitere Anspruchs-gruppen für die Lokführerlohnkurve zusuchen. Dagegen hatte sich die SBBvier Jahre lang gewehrt. Was bedeutetdieses Urteil? Die SBB kommt nicht mehrdarum herum, zusammen mit dem SEVzu überprüfen, welche andern Trieb-fahrzeugführenden ebenfalls lohnmäs-sig zum Lokpersonal gezählt werden.In Chur war das Schalterpersonal starkbeschäftigt. So wurden die SEV-Unter-lagen und die Süssigkeiten am unbe-setzten Schalter deponiert. Der SEVhofft, dass die Mitbringsel gut ange-kommen sind. Auch in den Personal-zimmern der SBB und RhB sowie beider Wagenreinigung zauberten dieSchoggiprügeli ein Lächeln auf die Ge-sichter. Antonio Gisondi freute sich be-sonders über ein Wiedersehen mit dem«presidente». Anita Mattes

■ SEV Regionalsekretariat St. Gallen

«SEV bi dä Lüt» reist nach Sargans,Landquart und Chur

zVg

Von links: Giorgio Tuti, Hanspeter Eggenberger, Antonio Gisondi, Felix Birchler undweitere RhB-Angestellte vor den Ahnentafeln.

Ein Grillplausch in Wil über den Mittagwar der Höhepunkt auf der Tour «SEV bidä Lüt» am 11. Juni. Über 40 Mitarbei-tende trafen sich beim Depot der Frauen-feld–Wil-Bahn zum Bratwurstessen. Da-bei bot sich auch die Gelegenheit, SEV-Präsident Giorgio Tuti Fragen zu stellenoder mit ihm zu diskutieren. Zuerst ver-teilte aber Giorgio Tuti zusammen mitFelix Birchler, GewerkschaftssekretärSEV, Gottfried Solenthaler, PräsidentVPT Thurbo und Elena Obreschkow,

Sektionscoach SEV, Gipfeli auf demBahnhof und an die Buschauffeure derWil Mobil. Nach dem Mittag ging es wei-ter nach Kreuzlingen und Romanshorn.An allen Standorten waren die ausSicht des SEV ungerechtfertigten Kündi-gungen der temporären MitarbeitendenThema Nummer 1. Die Wagenreiniger inRomanshorn freuten sich speziell überden Besuch des SEV. Auf der ganzenTour waren erneut die Schoggiprügeliein willkommener Genuss. Anita Mattes

■ SEV Regionalsekretariat St. Gallen

«SEV bi dä Lüt» besucht Wil,Kreuzlingen und Romanshorn

zVg

Der Grillplausch beim Depot der Frauenfeld–Wil-Bahn wurde rege benützt.

Deine starke Gewerkschaft Ton syndicat fort Il tuo forte sindacato

Bildungstagung: Freitag, 20. November 2015, 09.45–16.30 mit anschliessendem Apéro Check-in ab 08.30 Uhr

Life in balanceSpagat zwischen Berufsalltag und Familie

Tagungsreferat mit Prof. Dr. Elisabeth Zemp StutzGender Medizinerin und stv. Direktorin Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut TPH, Basel

An dieser Tagung setzen wir uns mit folgenden Fragen auseinander:• Wie bringe ich Familienarbeit und beruflichen Alltag unter einen Hut?• Wie schaffe ich Erholungsinseln für mich?• Wie wichtig sind Ernährung und Bewegung für meine Gesundheit?• Wie bewahre ich mein gesundes Selbstwertgefühl?• Wie gestalte ich meine verschiedenen Lebensphasen?

Workshopthemen1. Zeitmanagement aus Frauensicht2. Gendermedizin; gesunder Körper, gesunder Geist3. Ernährung/Bewegung für Frauen mit unregelmässigen Arbeitszeiten4. Selbstbewusst Grenzen setzen – Timeout statt Burnout 5. Rentenalter: «Leben im ständigen Wandel»

Anmeldefrist bis: 31. Oktober 2015

Anmeldung ausschliesslich via Internetwww.sev-online.ch (Frauen > Bildungstagung)

Die Tagung wird organisiert und finanziert durch:

!

Nach einigen Tagen kühlen und sehrfeuchten Wetters hatte Petrus ein Einse-hen. Bei stahlblauem Himmel und herr-lichem Sonnenschein trafen sich am24. Juni 60 Kolleg/innen zum Sektions-ausflug. Die Reise führte von St. Gallenmit dem Voralpenexpress via Rappers-wil nach Arth-Goldau. Von da aus ginges mit dem Bus nach Arth am See. DieFahrt dauerte zum Glück nicht lange,denn infolge Fehlplanung des Busunter-nehmens war der Bus etwas kleiner alserwartet. Die Sturzgefahr war gleichNull und der Körperkontakt 100 %. AmZiel angekommen hiess es, die Strassezu überqueren und schon war die Scharin der «Gartenlaube» – so hiess dasGasthaus. Der Empfang war herzlich.Direkt am See und bei schönstem Wet-

ter genossen alle das Zusammensein.Das sehr aufgestellte Personal (inklusi-ve Wirtin) servierte ein Mittagessen,das in allen Belangen auf sehr hohemNiveau lag und von allen auch gerühmtwurde. Nach dem Dessert hiess es, sichnoch etwas die Beine zu vertreten oderdie 10 bis 20 Meter zum Schiffssteg zugehen. Die anschliessende Schifffahrtmit dem schönen «MS Zug» führte ent-lang der wunderschönen Gestade desZugersees via Immensee und Oberwilnach Zug. Bis zur Rückreise blieb eineStunde Zeit. Diese wurde genutzt für ei-nen kleinen Spaziergang oder für denBesuch eines Cafés zum Genuss eineseinheimischen Stücks Torte. Dann ginges über Zürich zurück in heimatlicheGefilde. Peter Spörri

Petrus (Peter) sei Dank■ PV St. Gallen

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SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Nicht nur bei der Eisenbahn, auch beiden Armeeanlagen gibt es Historic. Am17. Juni nahmen 14 Kollegen die Gele-genheit wahr, die Festung Waldbrand inBeatenberg zu besichtigen. Ein privaterSammler hat die ausgediente Festungvon der Armee gekauft, die im Reduit-Gedanken das Tor zum Berner Oberlandbis Kiesen hätte schützen können. 450Meter lang mit insgesamt zwei Kilome-tern Stollen wurde die Anlage ab 1940aus dem Felsen gehauen. Etwa 400 Per-sonen konnten sich darin verschanzen.Sie wurde bis 1986 für Wiederholungs-kurse für die Festungsartillerie genutzt.Einer der Mitbesucher hat darin in den1970er-Jahren drei Wiederholungskur-se absolviert. Zusammen mit dem letz-ten Festungswärter wurden die ver-schiedenen Teile, samt Sanitätszimmer,Offiziers- und Mannschaftsunterkünf-

ten und allen sonstigen Anlagen, erkun-det. Eindrücklich war insbesondere,dass alle Ausrüstungen noch vollstän-dig vorhanden sind und zusätzlich eineSammlung von Armeefahrzeugen zu be-staunen war. Der Besuch ist zur Nachah-mung empfohlen – warme Kleidung vor-ausgesetzt. Ob wir wollen oder nicht,auch die Armee hat eine Geschichte, diezu bewahren sich lohnt. Andreas Lüthi

Historic in ehemaligen Armeeanlagen■ PV Bern

zVg

Seit Anfang Juli und noch bis zum 5. Au-gust 2015 laufen die Wahlen für die Per-sonalkommission bei der RhätischenBahn. Zu wählen ist in den zwei Wahlkrei-sen Produktion (ohne Lokpersonal) undVertrieb (ohne Zugpersonal). Für beideSitze stellen sich je zwei Kandidaten zurVerfügung.Alle vier Kandidaten sind Mitglieder desSEV. Der SEV verzichtet deshalb auf eineWahlempfehlung, fordert seine Mitgliederaber auf, unbedingt von ihrem WahlrechtGebrauch zu machen!

Kandidaten im Wahlkreis Produktion(ohne Lokpersonal):■ Hansjürg Minder, *1962, Fahrdienst-leiter im Oberengadin; Co-Präsident SBV

SEV RhB; auch schon erprobt als SEV-De-legationsmitglied in den FAV-Verhandlun-gen mit der Rhätischen Bahn;■ Jean-Claude Compagnoni, *1961,Betriebsangestellter in Chur; viel Erfah-rung als langjähriges Mitglied der Perso-nalkommission bei der SBB.

Kandidaten im Wahlkreis Vertrieb(ohne Zugpersonal):■ Andreas Brot, *1973, Kunden- undReiseberater in Davos; Co-Präsident SBVSEV RhB; bereits bisher bewährtes Mit-glied der Personalkommission RhB;■ Arno Wyss, *1987, FachspezialistVertriebssysteme; der junge Herausforde-rer für einen Sitz in der Peko Unterneh-mung. SEV

PEKO-WAHLEN RHÄTISCHE BAHN

Wahltermin nicht verpassen

Die ersten Pilotprojekte mit «MobileProzesse Instandhaltung IT» begannen2003 und 2007. Leider scheiterten da-mals beide Testphasen. Grund dafürwaren die Argumente «zu teuer und zukompliziert». Im Dezember 2013 ent-schied der Lenkungsausschuss «MobileProzesse Instandhaltung», ein drittesPilotprojekt «Mobile Prozesse Instand-haltung IT» im Bereich Clean- / und Prä-ventiv-Module in den Serviceanlagendurchzuführen.

Ausgangslage und ZielsetzungMit dem Samsung Galaxy Tab 4 sowieeiner speziell entwickelten App könnenim Bereich der Instandhaltung verschie-dene SAP-PM-Funktionen mobil be-arbeitet werden. Konkret heisst dies:■ Aufträge teilt Teamleiter den Mitar-

beitenden elektronisch zu.■ Mitarbeiter kann seine Aufträge auf

dem Tablett sichten, auswählen, aus-führen und zurückmelden sowieArbeitspläne inkl. DMS-Dokumentekonsultieren.

■ Teamleiter kontrolliert die rückgemel-deten Aufträge von Mitarbeitendenund quittiert sie. Die Daten werdenan SAP übermittelt.

■ In SAP werden Aufträge und Zeiten jeMitarbeiter ohne Eingriff der Dispoautomatisch verbucht.

■ Mitte November 2014 wurde ein Pilotin der neuen Halle der ServiceanlageZürich Herdern erfolgreich durchge-führt.

Bis Mitte 2016 soll die mobile Lösungin allen Serviceanlagen mit folgendenZielsetzungen eingeführt werden:■ Reduktion des administrativen Auf-

wands in der Dispo / Administration■ Qualität in den Serviceanlagen stei-

gern■ optimale Nutzung der mobilen Hilfs-

mittel für Business-Prozesse.

Personelle AuswirkungenDurch die flächendeckende Umsetzung«Mobile Prozesse Instandhaltung IT»kann eine Reduktion von insgesamt vierFTE bis Ende 2018 im Bereich Dis-po / Administration erfolgen (Total Mit-arbeitende Dispo / Administration: 155FTE). Die Reduktion erfolgt in den Re-gionen Zürich (2 FTE), Mitte (1 FTE) undWest (1 FTE) im Rahmen natürlicherFluktuationen (kein Ersatz von vakantwerdenden Stellen).

SBB Cargo BereichsspezifischeArbeitszeitregelung (BAR)Rangier Cargo Produktion (RCP)Technische Kontrolleure Cargo (TKC)Nach dreijähriger Denkpause wurde am24. Juni endlich die erste Verhand-lungsrunde gestartet! Nachdem beideSeiten ihre Positionen dargelegt haben,startet am 14. August die zweite Runde.Ziel ist, auf den Fahrplanwechsel2015 / 2016 fertig zu sein. Zu gegebe-ner Zeit werden wir über den Verlaufder BAR-Verhandlungen informieren.

Medienstelle SEV-TS

Mobile Prozesse Instandhaltung ITbei Zugbereitstellung

■ Unterverband TS

Am 25. Juni versammelten sich im Bahn-hof Olten die angemeldeten Mitgliederzur Reise. Leider interessierte sich nureine kleine Zahl Mitglieder für den An-lass, doch sollte es sich einmal mehrzeigen, dass die Abwesenden stets un-recht haben. Von Olten fuhr die Scharnach Arth-Goldau, wo sie nach einemkurzen Spaziergang den seit einigenJahren neu gestalteten Tierpark erreich-te. Die pensionierten Eisenbahner wa-ren begeistert von der Anlage, da siemit einem Zoo, wie man ihn kennt, nurnoch wenig gemein hat. Der Park ist aufeine artgerechte Tierhaltung ausgelegt.So haben Hirsche, Bären, Wölfe und an-dere Tiere teils sehr grosse Areale zurVerfügung. Einige Tiere wie z . B. dieDamhirsche können sich in der Anlage

zwischen den Besuchern frei bewegen.Nach einem ersten Rundgang im neu an-gelegten Teil des Parks versammeltensich die Teilnehmenden in der «GrünenGans», einem vor erst acht Monaten er-öffneten Restaurant, zum Mittagessen.Das geschickt angelegte Gebäude istvon oben als solches kaum zu erkennenund passt sich perfekt der Umgebungan. Nach «Chämibraten mit Gumel» undeinem leckeren Dessert machte sich dieGruppe zum zweiten Rundgang im süd-lichen Teil des Parks bereit. Danachging es zum Bahnhof und von dort mitdem Zug nach Brunnen. Eine Schifffahrtauf dem Vierwaldstättersee mit seinereindrucksvollen Kulisse brachte die Rei-senden nach Luzern, mit der Bahn kehr-ten sie heim nach Olten. Arnold Seiler

Begeisterung für Tierparkanlage■ PV Olten und Umgebung

Obmann Rolf Wacker konnte 34 Perso-nen zur Hauptversammlung begrüssen.Das Jahresprogramm umfasst sechs An-lässe des Stammes der SOB und zweiAnlässe des SEV-VPT. Die Versammlunggenehmigte einstimmig den ausführli-chen Bericht des Obmanns sowie denvom Rechnungsrevisor geprüften Kas-senbericht. Bei den Mutationen gab eseinen Übertritt: Walter Kälin wurde will-kommen geheissen. Es waren auch fünfTodesfälle von Mitgliedern sowie von-zwei uns nahestehenden Personen zubeklagen. Für 50 Jahre SEV-VPT-Mit-

gliedschaft konnte Martin Schnürigergeehrt werden. Geburtstagsgratula-tionen gingen an elf Personen.Den Antrag für den Zusammenschlussder Pensioniertengruppen Süd und Ostnahmen die Mitglieder einstimmig an.Die Pensioniertenreise führt ins Goms.Die Wanderung findet im Toggenburgstatt. Sie beginnt in Ebnat-Kappel undführt der Thur entlang nach Wattwil undLichtensteig. Peter Lutz, Obmann Ost,informierte über den Rentenkongress,der am 27. August im Restaurant Kreuzin Jona stattfindet. Albert Reinhard

Ja zum Zusammenschluss derPensioniertengruppen Süd und Ost

■ VPT SOB, Pensioniertengruppe Süd

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Aus allen Teilen der Schweiztrafen sich die Sektionspräsi-denten PV, die Zentralaus-schussmitglieder, die Frauen-kommission in corpore und dieRPK zum Kaffee im BahnhofBiel. Nach kurzem «Grüezi,bonjour und buongiorno» ginges weiter Richtung Ligerz mitdem Vinifuni auf das WeingutFestiguet der Familie Teutsch.Reisten doch einige Gäste beiDauerregen an, war es umsoerfreulicher, dass die aufkom-mende Sonne den Kampf ge-gen die Wolken gewann. Wasfür ein Geschenk, den Bieler-see, das Seeland und die Kon-turen der Berner Alpen beiimmer schöner werdendemWetter geniessen zu dürfen.

Rolf Teutsch bewirtschaftet mitseiner Familie das «Festiguet».Hoch über dem Bielersee mitBlick auf die Kirche von Ligerzund die Petersinsel erfuhr dieGruppe viel Interessantes überden Weinanbau. Der sprachge-wandte Besitzer verstand es,seinen Gästen auf äusserst hu-morvolle Art das Einmaleins derEntstehung des Weins näher-zubringen. Dass zu einem Reb-bergbesuch auch die beliebtenDegustationen gehören, ver-steht sich von selbst. Nirgendsmundet der Wein so gut wie inder Produktionsgegend. Aus-reichend und charmant wurdendie edlen Rebensäfte serviert.Nebst Weinkunde gab es zu-sätzlich eine perfekte Lektionin Geschichte und Geografie.Die Präsentation war so span-nend, dass niemand das Bijouverlassen wollte. Der Spazier-gang durch die Rebberge anden See war dann noch dasTüpfelchen auf dem «i».Das Kirchlein von Ligerz, demheiligen Michael geweiht, liegtam Pilgerweg «Bielersee». Esist eines der bemerkenswer-testen Gotteshäuser im Bern-biet, ein echtes Wahrzeichenfür die ganze Region. Die Lage,die imposante Grösse und dasIneinander zweier Baustile fie-len sofort auf. Fast in jedemKalender der Schweizer Heimat

wird diese äusserst beliebteHochzeitskirche präsentiert.Im Hotel / Restaurant Kreuz inLigerz war für das Mittagessenreserviert. Vorgängig konntendie Gäste aus drei Menüs aus-wählen, was ausgezeichnet ge-klappt hat – bravo Ruedi! Nunkam die Geselligkeit mit ange-regten Diskussionen so richtigzum Zuge. Die 2. ZV-Sitzungwird den 33 Gästen in besterErinnerung bleiben und siesetzt die Tradition unvergessli-cher Ausflüge fort. Nebst derGemütlichkeit gehörten dieWeiterbildung und das Kennen-lernen anderer Gegenden unse-rer faszinierenden Heimat zum2. ZV-Treffen, das in gewohnterWeise in Form eines Ausflugsorganisiert war. Otto Huser

■ Unterverband PV

Ausflug in die Weinberge

zVg

Winzer Rolf Teutsch (links) imGespräch mit Eligio Zappa,Präsident PV Ticino e Moesano.

zVg

Herzlichen Dank für die per-fekte Organisation an RuediFlückiger (Bild) und sein Teamder PV-Sektion Biel.

Deine starke GewerkschaftTon syndicat fortIl tuo forte sindacato

Jugendtagung 2014

«Wer jetzt nichts sagt, soll später die Klappe halten.»

25. Oktober 2014, 10:15–18:00, Hotel Bern, Zeughausgasse 9, Bern

• das politische System der Schweiz in wenigen Worten• die Gewerkschaft SEV: Unterstützungsangebote• sicher und motiviert eigene Ideen einbringen• Idee und Projekte gemeinsam mit Freunden umsetzen

Jetztanmelden!

Der Anlass wird organisiert und finanziert durch:

Anmeldungen:bis 15. Oktober 2014

via Mail an [email protected] Facebook > Jugendtagung SEV Young

Der Zentralausschuss (ZA) trafsich Mitte Juni zur Sitzung inBuchs. Zentralpräsident (ZP)Hanspeter Eggenberger infor-mierte über die SBB-Geschäfteund deren Projekte.Die Peko-Neuwahlen laufenund der ZA ist gespannt, wiedie RPV-Kollegen abschneiden.Für die zukünftige Neuausrich-tung der Peko haben die SBBund die Verhandlungsgemein-schaft je eine Arbeitsgruppegebildet. Im laufenden GAVwird es aber keine Änderungengeben. Der ZP hat einen Antragzur Überprüfung der verschie-denen Berufskleidercodes andie Peko Konzern gestellt. DerRückblick auf die Delegierten-versammlung (DV) ist positiv,

sowohl organisatorisch alsauch inhaltlich. An der DVtauchte die Frage auf betref-fend die 18-Prozent-Abzügebeim Bruttolohn, die in derPräsentation zum Zukunftsmo-dell Valida gezeigt wurden.Hier handelt es sich um die So-zialbeiträge, AHV, AL usw. Inein paar Monaten wird eine Si-mulation auf der Website derSBB aufgeschaltet, in der alleihre persönlichen Daten einge-ben können um zu sehen, wieviel Geld man mit Valida erhält.Der RPV ruft alle Mitgliederauf, die Petition «Schluss mitden dreckigen Kündigungen inder Wagenreinigung» zu unter-schreiben, die überall auflie-gen sollte. MedienstelleRPV

Positiver Rückblick auf die DV■ Unterverband RPV

Bei bestem Ausflugswetter tra-ten SEV-Vizepräsidentin Barba-ra Spalinger, Gewerkschafts-sekretär Felix Birchler, MeinradAmmann von den Schifffahrts-betrieben Walensee, VPT-Thur-bo-Sektionspräsident GottfriedSolenthaler und Anita Mattesvom Regionalsekretariat St. Gal-len die traditionelle Sommer-tour auf den Schiffen der SBSund URh an. Zuerst wurde zuKaffee und Gipfeli in der Bras-serie im Bahnhof Romanshorneingeladen. Einige Gewerk-schaftsmitglieder nutzten die

Gelegenheit zum Gespräch mitden Zuständigen der SektionVPT Bodensee SBS. Die Mitar-beitenden der SBS sind froh,dass fast alle beim SEV organi-siert sind und sie mit der Ge-werkschaft eine Ansprechpart-nerin für Mitarbeiterfragen und-anliegen haben. Mit der MSZürich ging es dann zuerst bisnach Kreuzlingen. Danachschipperte der SEV die wun-derschöne Strecke auf dem Un-tersee und dem Rhein mit demSchiff der URh bis hinab nachSchaffhausen. Anita Mattes

■ SEV Regionalsekretariat St. Gallen

«SEV bi de Lüt» auf Schiffen

zVg

Die lange Schifffahrt von Kreuzlingen nach Schaffhausen wurdezum Gespräch, informativen Austausch und zur Arbeit genutzt.Gottfried Solenthaler, Felix Birchler, Meinrad Ammann und BarbaraSpalinger (von links) verfolgen gespannt das Anlegemanöver inDiessenhofen.

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SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Bei kühlem Wetter, aber mitSonnenschein, versammeltensich die Mitglieder im BahnhofRomanshorn zum Jahresaus-flug 2015. Mit dem Schnellzugab Romanshorn und Halten inAmriswil, Weinfelden und Frau-enfeld machten schlussendlich37 Mitglieder an diesem Aus-flug mit. Die Vorstandsmitglie-der waren ein bisschen ent-täuscht über den magerenBesuch. Im Flughafen Zürichwurde umgestiegen und der IRder SBB brachte die Gruppenach Zug. Ein kleiner Spazier-gang führte an die Landestelleam Zugersee, wo das Motor-schiff Zug wartete. Auf derFahrt von Zug nach Arth wur-den Kaffee und Gipfeli serviert.

Die Teilnehmenden genossendie schöne 50-minütige Schiff-fahrt. Der Bus in Arth brachtesie bis vor die Tore des Tier-parks, dessen Besuch alsNächstes auf dem Programmstand. Zum Mittagessen in der«Grünen Gans» trafen allepünktlich ein und waren über-rascht von der Grösse diesesneuen und schönen Restau-rants. Das vorzügliche Essenmit Dessert und guter Bedie-nung rundete diesen Eindruckab. Alle waren begeistert undfanden es schade, dass nichtmehr Mitglieder dabei waren.Nach dem Mittagsspaziergangdurch den Tierpark ging es wei-ter zum Bahnhof Arth-Goldau,wo der Voralpen-Express die

Gruppe nach Herisau brachte.Mit dem Zug ging es zu denEinstiegsorten zurück.Als Fazit dieses Ausfluges warvon allen Seiten nur Gutes zuhören. Das gibt dem VorstandMut, einen nächsten Ausflugzu planen. Dank geht an Präsi-dent Albert Mazenauer undKassier Hans Hänseler, die un-ermüdlich viel Zeit in den Aus-flug investiert haben.Ein Aufruf geht an alle Sekti-onsmitglieder zur Teilnahme amöffentlichen Rentenkongressim Hotel Kreuz in Rapperswil-Jona. Reserviert euch den 27.August von 14.15 bis 17 Uhr.Der PV Thurgau möchte miteinem grossen Mitgliederauf-marsch glänzen. Toni Arnold

Ausflug Zugersee und Tierpark Goldau■ PV Thurgau

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Wie abgesprochen traf dieRhB-Pensioniertenschar um 10Uhr in Rhäzüns bei der Talstati-on der Luftseilbahn Rhäzüns-Feldis (LRF) ein. Die Gruppeumfasste schlussendlich 32Personen. Ein Erfolg, nachdemdie Anmeldungsausschreibung«in die Hosen ging». Jä nu …Da die LRF nicht so viel Platzim Angebot hat, fuhren dieTeilnehmenden hoch über demHinterrhein in drei Fahrten zumschönen kleinen Bergdorf Fel-dis (1450 m). Die eindrucksvol-le Fahrt endete nach rund 10Minuten. In Feldis gingenschon die weiteren Plauder-stunden los. Die Teilnehmen-den wurden in drei Gruppenaufgeteilt, um das spannendealte Museum mit der faszinie-renden Feldiser Geschichte zuerleben. Der 90-jährige PlaschBarandun (pensionierter Post-halter) konnte mit seinen Ge-schichten alle in den Bann zie-hen.In der Zwischenzeit machtendie anderen Gruppen einen

Spaziergang durch Feldis, dasbereits 1292 geschichtlichzum ersten Mal erwähnt wird,und bestaunten die schönenalten Häuser. Auch zu erfahrenwar, dass Feldis zur alten Zeitdem Bistum Chur gehörte (alssogenannter Hof).Um 12.30 Uhr war die Kultur-stunde beendet. Gemeinsamschritt die Schar mit grossemHunger Richtung GaststätteMira Tödi, wo ein feines Mit-tagessen serviert wurde – na-türlich mit einem guten Glas

Wein. Später begab sich danndie gesamte Pensionierten-gruppe wieder Richtung Luft-seilbahn, um ins Tal nach Rhä-züns zu gelangen. Dort fandein schöner und lehrreicherTag sein Ende und alle tratendie Heimreise an. Mit dem Hin-weis auf den nächsten Ausflugam 17. September zum Jucker-hof in Seegräben hat man sichverabschiedet.Es lebe die Gruppe Pensionier-te RhB SEV VPT!

Felix Murk

Ausflug auf die Sonnenterrasse Feldis■ VPT RhB, Gruppe Pensionierte

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Die Pensioniertenschar an der Bergstation in Feldis.

Die in Verbindung mit dem Ge-sangsfest (siehe Bericht inkontakt.sev Nr. 12/2015) or-ganisierte Vereinsreise führteüber Zürich, Bern ins BernerOberland, dem Thunersee ent-lang nach Beatenbucht. Vondort liessen sich die Teilneh-menden mit Stand- und Grup-penumlaufbahn bequem aufsNiederhorn transportieren.Das Niederhorn liegt hochüber dem Thunersee auf1950 m, eine Aussichtsplatt-form mit der Kulisse vonEiger, Mönch und Jungfrau.Dazu lässt sich eine wunder-bare Rundsicht ins Justistalsowie der Ausblick auf das er-weiterte Alpenpanorama ge-niessen. Im Bergrestaurantstärkte sich die Gruppe für dieWeiterfahrt und den Hotelbe-zug in Interlaken. Anderntagswar frühe Tagwache angesagt,um rechtzeitig in Meiringenam Gesangsfest vorzutragen.Danach hatten die Sänger dieMöglichkeit, individuell aus-gesuchte Chorbeiträge anzu-hören, die tolle Feststimmungzu geniessen und die Kame-radschaft unter den Sängernund Sängerinnen zu pflegen.Dann stand Busfahrer Hanszur Stelle, um die Sänger

nach Brienz zu chauffieren.Mit Chorgesang erfreuten siedie übrigen Passagiere aufder Schifffahrt von Brienznach Interlaken. Mit dem Ga-ladiner aller beteiligten Chöreund der Rückfahrt nach Inter-laken endete für den Sänger-bund der offizielle Teil desGesangsfests. Gut ausgeruhtkonnten die Teilnehmendenam dritten Tag zu einer ausge-suchten Seenfahrt starten.Die Heimfahrt über den Brü-nigpass, via Ägerisee, Hulft-eggpass nach Romanshornführte an sieben Seen vorbei.In Ägeri/Morgarten gab es einfeines Mittagessen. Eigens fürdie in dieser Zeit dort durch-fahrende Tour de Suisse hat-ten findige Köpfe ein auf dieRadfahrer abgestimmtes Liedumgeschrieben, das der Sän-gerbund während der Durch-fahrt des Trosses mit Fahnen-gruss zum Besten gab. Miteinem Fortissimo aus Regen-güssen kurz vor Ankunft imOberthurgau endete die drei-tägige Expedition ins BernerOberland. Diese erfolgreicheEpisode in der Geschichte desSängerbunds wird in besterErinnerung bleiben.

Thomas Decurtins

Vereinsreise aufs Niederhorn■ Sängerbund Romanshorn

40 gutgelaunte Pensioniertevon Freiburg und Umgebungmachten sich am 16. Juni aufdie Reise Richtung Lausanne.An der Bahnstrecke Bex–Vil-lars–Bretaye, unmittelbar vorder Endstation gelegen, befin-det sich die Haltestelle les Bou-quetins – die Steinböcke, dasZiel unseres Ausfluges. In Bexgings mit dem Car nach Villarssur Ollon, da die Bahnstreckeinfolge Erneuerungsarbeitenausser Betrieb war. War dasWetter schon bei der Abfahrt inFreiburg nicht gut, schüttete esbeim Kaffee- und Apérohalt inVillars wie aus Kübeln. Der vor-gesehene Markt vor dem Bahn-hof wurde fast überflutet. Nachder kurzen Bahnfahrt nach LesBouquetins, der Regen hatte

nun nachgelassen, genossendie Teilnehmenden im Restau-rant Crazy Moose des «Maisonde Montagne de Bretaye» einfeines Mittagessen, serviertvon drei zackigen Kellnern.Beim Kaffee erschien der Pa-tron und offerierte zur Verdau-ung ein Schnäpschen. Das Spe-zielle daran war, die Gläschenmit dem Schnaps hatte er aufeinem Ski vor und hinter derBindung montiert. Kein Tropfenging beim Servieren verloren.Trotz des misslichen Wetters,die Berge Dents du Midi, MontBlanc usw. versteckten sich dieganze Zeit hinter den Wolken,waren sich alle Teilnehmendeneinig, einen schönen und ge-mütlichen Tag erlebt zu haben.

Franz Rohner

Pensionierte reisen nachLes Bouquetins

■ PV Fribourg

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SEKTIONEN......

18kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Der EBC Winterthur organisier-te Anfang Juni die 15. SVSE-Schweizermeisterschaft Bad-minton in Pfäffikon ZH. Beischönem Hochsommerwetterspielten 33 gutgelaunte Teil-nehmende in vier Kategorienum Meisterehren. Da eineHandvoll Spieler gesundheits-bedingt Forfait gab, mussteder Spielplan leicht angepasstwerden. Positiv fiel die Teilnah-me mehrerer Login-Lernenderauf, die das Blut der Badmin-tongemeinde auffrischten.Nach den Gruppenspielenwurden in der Festbeiz vorzüg-liche Spaghetti verzehrt. Da-nach wurden die Spieler vonder harten Realität wieder ein-geholt, die Finalrunde wurdeeingeläutet. Es galt, sämtlicheKräfte nochmals zu mobilisie-ren, damit man möglichst nahe

ans oder sogar aufs Podest ge-langte.Siegerin bei den Damen wurdeAndrea Buri. In der KategorieHerren gewann Martin Balz,bei den Senioren MarkusSchwendener sowie Robin Fry-dig bei den U16. Nach derÜbergabe von Podest- und Teil-nehmerpreisen verabschiedetedas OK müde, aber glücklicheGesichter. Es hofft, möglichstviele Teilnehmende bald wie-derzusehen!Eine Woche zuvor hatte dasSVSE-Badminton-Swiss-Teamam Vierländerturnier in Berlinmit einer kämpferischen Leis-tung den 3. Platz erreicht,nachdem man sich in den viervorangegangenen Länderver-gleichen mit der Schlusslater-ne begügen musste. HerzlicheGratulation! Roger Baumann

■ SVSE Badminton

Erfolge beim SVSE Badminton

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Gutgelaunte Teilnehmende an der SVSE-Schweizermeisterschaft.

Schreiben für kontakt.sevMittwoch, 16. September 2015, Zentralsekretariat SEV, Bern

Inhalt Anhand von Beispielen und Übungen lernen die Teilnehmer/innen kurze, treffende Zeitungsberichte zu verfassen, insbesondere für den Sektionsteil von kontakt.sev.

Nutzen Die Teilnehmenden kennen die Grundregeln des journalistischen Schreibens und wenden diese als Berichterstatterinnen und Berichterstatter an.

Zielpublikum Männer und Frauen, die aus eigenem Antrieb oder aufgrund einer Funktion Berichte für Zeitungen schreiben.

Referent Peter Moor-Trevisan, Leiter Kommunikation SEV

Kosten Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder 250 Franken

Anmeldung bis 4. September an Zentralsekretariat SEV, Bildung, Postfach, 3000 Bern 6, 031 357 57 57, [email protected], www.sev-online.ch

Wie wird meine Sektion aktiv – wie funktioniert eine gewerkschaftliche Organisation (Modul 2)Mittwoch bis Freitag, 28. bis 30. Oktober 2015, Seminarhotel Rigi, Weggis LU

Inhalt Kommunikationstheorie ganz praktisch; Sektionsmitglieder aktiv halten und die Sektions- arbeit effektiv mitgestalten; Arbeiten in einem Team – faire Arbeitsteilung; Austausch und neue Impulse für die Sektionsarbeit; Funktionsweisen von demokratischen Organisationen; die Verkehrs- und Sozialpolitik des SEV.

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen Arbeitsformen und Instrumente, um die Sektionsmitglieder zu organisieren und die Sektionsarbeit wirkungsvoll zu gestalten – kennen ihre Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten innerhalb des SEV und seinen Gremien – setzen sich aktiv mit den Aufgaben und politischen Positionen der Gewerkschaften auseinander

Zielpublikum: Interessierte Mitglieder, die in der Gewerkschaft SEV aktiv werden möchten Mitglieder von Sektionsvorständen, Kommissionen und anderen Gremien

Anmeldung bis 18. September an [email protected] oder Telefon 031 357 57 11

Einführung ins Arbeitszeitgesetz (AZG) – zusätzlicher KursMittwoch, 11. November 2015, Zentralsekretariat SEV in Bern

Das Arbeitszeitgesetz (AZG) ist ein spezifisches Gesetz für den öffentlichen Verkehr und die Post. Hier ersetztdas AZG das Arbeitsgesetz, das die meisten anderen Branchen abdeckt. In diesem Seminar wird eineÜbersicht über die wichtigsten Regeln des AZG vermittelt.

Inhalt Arbeitszeitgesetz (AZG) und die dazugehörende Verordnung (AZGV)

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen die wichtigsten Bestimmungen des AZG und der AZGV – können die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen in ihrem Arbeitsalltag überprüfen – können im Rahmen der betrieblichen Mitwirkung die Einhaltung des Gesetzes in der Dienstplangestaltung sicherstellen

Zielpublikum Alle Angestellten des öffentlichen Verkehrs

Referent Martin Allemann, Gewerkschaftssekretär SEV, Team Arbeitszeit

Anmeldung [email protected] oder Telefon 031 357 57 11

Bildung SEV: Es hat noch freie Plätze! Zögere nicht, melde dich an!

Die Männerchorreise war auchdieses Jahr, unter der bewähr-ten Leitung von Hans Schwei-zer, ein ganz spezieller Ausflugund führte ins Appenzeller-land. Bei gutem Reisewetterstiegen die erwartungsvollen«Männerchörler» mit ihren An-gehörigen in Trimbach und Ol-ten in einen modernen Car derFirma Born AG. Die Fahrt führtenach Baden und durch dasSurbtal nach Eglisau zu einemKaffee- und Gipfelihalt im Res-taurant Rheinfels. Die Fahrtführte weiter über Winter-thur–Wil–St. Gallen in die Re-gion Appenzellerland, wo dieGruppe inmitten einer sanftenHügellandschaft die wunder-schöne Aussichtsplattform mitdem Erlebnisrestaurant Wald-egg pünktlich zur Mittagszeiterreichte. Nach dem vom PV-Präsidenten Heinz Bolliger ge-

spendeten Apéro und einemspeziellen Appenzellermenüblieb genügend Zeit, die Land-schaft, etwas Folklore und dieGastfreundlichkeit hautnah zuerleben. Der zweite Reiseteilführte über Waldstatt–Watt-wil–Ricken zu einem gemütli-chen Trinkhalt im RestaurantWidenbad. Weiter ging dieFahrt via Rapperswil an den Zü-richsee und entlang der Gold-küste durch Zürich auf die A1,via Aarau nach Olten und Trim-bach. Es war ein schöner undgemütlicher Tag mit viel Spass,der allen in bester Erinnerungbleiben wird.Der Probenbetrieb beginntnach den Sommerferien am18. August um 14 Uhr im Pro-belokal des Mühlemattsaals inTrimbach. Neue Sänger sindimmer herzlich willkommen!

Josef Elsener

Reise ins Appenzellerland■ Männerchor PV Olten und Umgebung

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich. ISSN 1662-8454. Auf-lage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage 43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt 14.11.2014. Hg: SEV, www.sev-online.ch. Redaktion: Peter Moor (Chef-redaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, Anita Merz,Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter. Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstr. 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Abos und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste, Steinerstr. 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected], Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Das Jahresabo kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–. Inserate: ZürichseeWerbe AG, Seestr. 86, 8712 Stäfa; Tel. 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch. Produktion:AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, www.mittellandzeitungsdruck.ch.

ACHTUNG, SOMMERPAUSE: Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint erst am 27. August 2015.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil ist am 20. August um 8 Uhr, Inserateschluss am 17. August um 10 Uhr.

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SEKTIONEN / AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Am 20. Juni fand das traditionelle Fami-lienpicknick statt. Familie Egger hat er-neut nach Stugl/Stuls eingeladen. DieAngereisten konnten per Extrahalt be-quem und direkt neben dem Party-gelände aussteigen. Wenn auch dasWetter etwas launisch war, herrschteunter den ZPVlern eine gelöste Stim-mung. Dank der tollen Gastgeberquali-täten konnte das mitgebrachte Grillgutmit Beilagen dekoriert werden! DerNachmittag verging wie im Flug mit Dis-kussionen, Wettkämpfen am Ping-

Pong-Tisch oder beim Boggia- und Dart-spiel. Dazwischen gab es Kaffee und Ku-chen. Die vorbeifahrenden Kollegen/in-nen wurden freudig gegrüsst und nachMöglichkeit auch beschenkt. Da nie-mand Heimweh hatte, gab es das volleVerwöhnprogramm mit feinem Nachtes-sen! Schliesslich bestiegen wir mit vol-len Bäuchen den letzten Zug, und zurückbleibt die Erinnerung an einen schönenTag. Vielen Dank an die Gastgeber, dieOrganisatoren der Extrahalte und an dieDessertkünstler/innen. Martha Knupp

Gute Stimmung am Familienpicknick■ ZPV RhB

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Im beruflichen Alltag ist Ihre Türe immer offen: Sie sind da für Ihre Mitarbeitenden undderen Anliegen. Sie versuchen, ihnen zu helfen und Lösungen anzubieten. Wer nimmt sichIhrer Anliegen an?Auch Sie haben Rechte, Ansprüche, Anliegen. Denn auch Sie als Vorgesetzte/r sindArbeitnehmende/r. Manchmal stehen vielleicht auch Sie an, wissen nicht mehr weiter mitIhren persönlichen Fragen, stehen gar dann und wann in einem eigentlichen Zwiespaltzwischen Aufgabenerfüllung und Wahrnehmung der persönlichen Anliegen und Rechte.Vielleicht können wir Ihnen da Hilfe anbieten?Der SEV bietet für die Kader – ob dem GAV unterstellt oder nach OR angestellt – einebesondere Sprechstunde an, um auf deren individuelle Bedürfnisse einzugehen. Siekönnen Zeit buchen, und unser Zentralpräsident AS oder ein Profi aus der SEV-Zentraleist für Sie da:

19. August 2015, zwischen 7 und 18 Uhr, im Bahnhofbuffet Olten

Mehr Infos dazu – z. B. die vorgesehenen Zeitfenster – finden Sie auf der Webseitehttp://as-online.ch/de/organisation/branchen/branche-kader/sprechstunden-fuer-kader/

Zu einem späteren Zeitpunkt bieten wir diese Sprechstunde auch in Luzern, Lausanneund Zürich an. Wir freuen uns, wenn Sie rege davon Gebrauch machen. Wir sind für Sieda! SEV Zentralsekretariat

SEV AS Unterverband Administration und Services

SEV-Sprechstunden für die Kader

Am 7. Juli durften wir im Elisabethenheim in Luzern unserem ältesten MitgliedRosa Möckli zum 100. Geburtstag gratulieren.

Mit Familie und Freunden feierte sie ihren Jubiläumstag und freute sich über unserenBesuch. Präsident René Wolf und Sekretärin Trudy Hofstetter überbrachten der Jubilarindie besten Glückwünsche und wünschten alles Gute für die Zukunft. PV Luzern

Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!

Eine Delegation des Vorstands der VPT-Sektion SGV, bestehend aus Präsident Kurt Hunzi-ker, Kassierin Susanne Mathis und SEV-Gewerkschaftssekretär Roman Gugger, besuchteim Juni die Fahrdienstmitarbeitenden auf dem Vierwaldstättersee. Dank des dichtenFahrplans konnten fast alle diensthabenden Kollegen/innen besucht und mit einer vomSEV gestalteten Übersicht über die Arbeitszeitregelungen bei der SGV und einemVPT-Chäferli überrascht werden. Die sympathische Aktion kam gut an und führte zuzahlreichen interessanten Gesprächen. Roman Gugger

«SEV bi de Lüt» unterwegs auf dem Vierwaldstättersee

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Von links: Kurt Hunziker, Roman Gugger und Susanne Mathis im Gespräch mitSGV-Mitarbeitenden.

SEV und Unterverbände

Sektionen7. August14 Uhr,Basel,KlubhausFC Polizei(SportanlageSt. Jakob)

■ ZPV Basel

Sommernachtsplausch 2015Alle sind willkommen:Mitglieder, Nichtmitglieder,Nichteisenbahner, Freunde,Freundinnen, Kinder, Gross-eltern sowie Pensionierte

Zu unserem Sommernachtsplausch mit Plausch-match Zugpersonal gegen Lokpersonal sind alleherzlich eingeladen. Getränke müssen vor Ortgekauft werden. Ein Grill steht zur Verfügungsowie ein gedeckter Aussenplatz, Aufenthalts-raum und WC-Anlage. Grilladen müssen selbermitgebracht werden; Salate, Brot und Kuchenhat es vor Ort.

27. August14.15 bis 17 Uhr,Jona,Hotel Kreuz

ab 16.30 Uhr,Bratwurst undBürli

■ SEV

Rentenkongress«Hände weg vonunseren Renten!Jetzt AHV stärken!»

2015 ist ein entscheidendes Jahr für die Zukunftunseres Rentensystems. Die Renten müssen ge-sichert und die AHV als erfolgreichste Altersver-sicherung weiter gestärkt werden. Den Anliegender Rentner/innen muss in Bundesbern das nöti-ge Gehör verschafft werden. Zum Schutz unsererRenten und zur Stärkung der AHV! Hauptrefera-te: Paul Rechsteiner, Präsident SGB und Stände-rat SG; Helmut Hubacher, Alt-Nationalrat, Baselund ehemaliger Präsident SP Schweiz. Kurzrefe-rate: Bernadette Häfliger Berger, VizepräsidentinSyndicom; Katharina Prelicz-Huber, PräsidentinVPOD; Rita Schiavi, Mitglied GeschäftsleitungUnia; Giorgio Tuti, Präsident SEV. DazwischenMusik mit den Lokofonikern. Die Veranstaltungist öffentlich. Anreise per Bahn empfohlen (nurwenige Parkplätze vorhanden).

17. Oktober ■ Unterverband Bau

Ausflug der Frauen

Besuch der Saline Schweizerhalle. Erfahre mehrüber die Welt des Salzes und lass dich überra-schen! Weitere Auskunft erteilt Lea Boner,079 746 10 70, [email protected].

kontakt.sev erscheint im Sommer unregelmässig.

Die nächste Ausgabe (Nr. 14) erscheint erst wieder am 27. August. Die Redaktion

kontakt.sev im August 2015

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20 AGENDAkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Pensionierte SBB

Sektionen VPT

18. August ■ PV Luzern

Wanderung GrindelwaldFirst– Schwarzwaldalp

Luzern ab 7.05 Uhr, Grindelwald an 9.39 Uhr.Schwarzwaldalp ab 16.46 Uhr, Meiringen ab17.42 Uhr, Luzern an 18.55 Uhr. Ausrüstung –Gruppe 1: Trekkingausrüstung; Gruppe 2: Wander-schuhe und Wanderstöcke. Verpflegung Grup-pen 1 und 2: Picknick. Marschzeit – Gruppe 1:1 Stunde, Gruppe 2: 3½ Stunden. Nichtwande-rer: Picknick oder Restaurant Grosse Scheidegg.Zuschläge: Grindelwald–Schwarzwaldalp CHF10.70, Grosse Scheidegg–Schwarzwaldalp CHF4.80, Grindelwald–First CHF 14.50, (FVP-Touris-tikkarte gültig). Anmeldung bitte bis 8. Augustan Ferdi Jutzi, 041 610 17 92, 079 304 78 38oder [email protected].

13. August9 Uhr,Biel,Bahnhofhalle

■ PV Bielwww.sev-pv.ch/biel-bienne

Sektionsreise insWaldenburgertalAnmeldeschluss:31. Juli

Fahrt über Oensingen–Balsthal nach Walden-burg. Im Restaurant Löwen werden wir zumApéro und Mittagessen erwartet. Im Preis von55 Franken inbegriffen sind Apéro, Menü, Wein,Wasser sowie Kaffee oder Tee. Den Besuch imVelo-Solex-Museum können wir empfehlen. Um15.06 Uhr fahren wir mit dem «Waldenburgerli»nach Liestal. Weiter geht es via Basel zurück indie Heimat. Ankunft in Biel um 17.10 Uhr. Fahr-ausweise (GA oder Tageskarte gültig) bitteselber besorgen. Mit der Einzahlung von CHF 55pro Person (Partner/in nicht vergessen) auf PC25-10462-2, Verband pensionierter Eisenbahner,Sektion Biel, 2503 Biel/Bienne sind Sie dabei.

11. August7.33 Uhrab Rapperswil

■ PV Glarus-Rapperswilwww.sev-pv.ch/gl-rw

Sektionsreise insBünderland nach Vals

Das Programm habt ihr alle per Post erhalten. Dadie Übermittlung mittels Einzahlungsschein nichtimmer einwandfrei funktioniert, sind Teilneh-mende, die das Vegimenü wünschen, gebeten,sich beim Präsidenten zu melden, 055 210 10 08oder [email protected]. Reiseleiter ist wie ge-wohnt René Läubli. Anmeldung bis 1. Augustdurch Einzahlung mit dem dem Programm beige-legten Einzahlungsschein.

6. August ■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Kein Stammtisch

Der Stamm fällt im August aus.

6. Augustab 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Mo-nat. Alle sind herzlich eingeladen.

5. August10 Uhr, Zürch,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

5. August8.30 Uhr,Basel,BahnhofSchalterhalle

■ PV Basel

Sektionsreise:Fahrt ins Blaue

Alle Mitglieder samt Partner/innen sind eingela-den. Mit dem öV geht es via … nach … zumMittagessen. Zurück in Basel SBB um 17 Uhr.Kosten für Apéro, Mittagessen (inkl. Getränke)60 Franken pro Person. Einzahlung bis 25. Juliauf PC 40-6925-4. Fahrausweis: GA oder Halb-taxabo mit Tageskarte 2. Klasse. Die Teilneh-menden der Ausflüge 2013 und 2014 werdenpersönlich angeschrieben. Weitere Auskünfteerteilen Reiseleiter Alfred Lüthi, 061 361 28 81,Walti Merz, 061 303 01 90 und Rolf Deller,079 619 51 58.

4. AugustBasel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Zug-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlichwillkommen.

22. SeptemberBiel

■ VPT Bahndienst-leistungen

Pensionierten-Ausflug

Die persönliche Einladung wird per Post zuge-stellt. Anmeldung bitte bis 30. August an ElyWüthrich, 079 287 50 50. Die Sektion freut sichauf zahlreiche Teilnehmende.

9. September(Nur bei gutemWetter, kein Ver-schiebedatum)

■ VPT BLS, Pensionierte

Wanderung in der Unesco-Biospäre Entlebuch:Sörenberg Rossweid–Kemmeriboden Bad

Route: Rossweid–Salwideli–Kemmeriboden Bad,zirka 3 Stunden. Stöcke empfohlen. Verpflegungaus dem Rucksack. Spiez ab 7.54 Uhr, Bern ab8.36 Uhr, Burgdorf (via Bern) ab 8.07 Uhr, Huttwil(via Wolhusen) 8.43 Uhr. Treffpunkt = Schüpf-heim Postauto, ab 9.33 Uhr, Sörenberg Post an9.57 Uhr. Im Kemmeriboden Bad kann, wer Lusthat, die berühmten «Meränggen» versuchen.Rückfahrt ab Kemmeriboden Bad um 15.25 Uhr.Anmeldung am Vortag ab 16 Uhr bei SamuelHug, 062 962 18 02, [email protected].

25. AugustVerschiebe-datum beiSchlecht-wetter:1. September

■ VPT RBS, Pensionierte

WanderungEngelberg–Grafenort(durch die Aaschlucht)

Diese Wanderung führt durch eine äusserst ein-drückliche Schlucht. Minimale Trittsicherheit aufgut angelegtem Weg nötig; +80 / –470 m, 3 Stun-den. Gute Ausrüstung, Wanderstöcke empfeh-lenswert. Rucksackverpflegung. Worb Dorf ab7.15 Uhr; Solothurn ab 8.01 Uhr via Olten; Bernab 8.00 Uhr, Luzern ab 9.10 Uhr, Engelberg an9.53 Uhr. Rückfahrt: Grafenort ab 16.17 Uhr.Anmelden bis 22. August bei Kurt Bühler,031 839 11 15 oder [email protected].

22. August9 Uhr, OberdorfSO, Weissenstein

■ VPT BLT

Sektionsbummel

Der diesjährige Sektionsbummel führt uns aufden Weissenstein. Genauere Infos und Anmel-demöglichkeit an den Anschlagbrettern.

12. AugustVerschiebe-datum:19. August

■ VPT RBS, Pensionierte

Wanderung vom Emmentalins Eriz: Schangnau–OberGemmi–Rotmoos–Innereriz

Sehr schöne Wanderung von zirka 3 Stunden.Wanderstöcke empfehlenswert. Mittagsverpfle-gung aus dem Rucksack. Solothurn RBS ab 6.49Uhr, Worb Dorf ab 7.00 Uhr, Bern ab 7.36 Uhr,Escholzmatt ab 8.22 Uhr, Schangnau an 8.40 Uhr.Rückfahrt ab Innereriz, Säge ab 16.07 Uhr, Thunab 17.04 Uhr, Bern an 17.23 Uhr. Anmeldung bisam 9. August an Franz Schnider, 032 672 31 92,oder [email protected].

12. August(Mittwoch)Verschiebe-datum:Mittwoch,19. August

■ VPT BLS, GruppePensionierte

Wanderung «Überden Endlosen»: Hildis-rieden–Beromünster

Wanderroute: Hildisrieden Dorf (685 m; Start-kafi), Älmeringe, Brome Pt. 768, Pt. 805, Wald-hus, St. Wendelin, Beromünster; +200 / –250 m,zirka 3¾ Stunden. Verpflegung aus dem Ruck-sack. Bern ab 9.00 Uhr, Luzern an 10.00 Uhr;Burgdorf ab 8.19 Uhr, Olten ab 9.06 Uhr, LuzernSBB an 9.55 Uhr, Bus (Perron K, Linie 50 Menzi-ken) ab 10.05 Uhr, Hildisrieden Dorf an 10.30Uhr. Beromünster Post ab 15.47 Uhr, Sursee ab16.18 Uhr nach Bern oder 16.26 Uhr nach Olten.Durchführung bei gutem Wetter. Anmeldung bis10. August (resp. 17. August bei Verschiebung)abends an Oscar Siegenthaler, 033 222 28 58,079 364 92 80, [email protected].

28. JuliVerschiebe-datum beiSchlecht-wetter:4. August

■ VPT RBS, Pensionierte

WanderungTreib–Volligen–Rütli

Abwechslungsreiche Wanderung, die zu den ge-schichtlichen Wurzeln der Schweiz führt, zumRütli; +/–260 m, 2½ Stunden. Gute Ausrüstung,Wanderstöcke empfehlenswert. Rucksackverpfle-gung. Worb Dorf ab 6.15 Uhr; Solothurn ab 7.02Uhr via Olten, Bern ab 7.00 Uhr, Luzern ab 8.18Uhr, Brunnen SGV ab 9.49 Uhr, Treib an 9.57 Uhr.Rückfahrt: mit dem Schiff, Rütli ab 15.06 Uhr.Anmelden bitte bis 25. Juli bei Kurt Bühler,031 839 11 15 oder [email protected].

18. September15 Uhr, AarburgOftringen, HotelRestaurant Krone

■ ZPV Aargau / Solothurn

Herbstversammlung

Der Vorstand lädt euch zur Herbstversammlungein – wieder mal an einem neuen Ort. Traktan-den- und Anmeldeliste sind ab 20. August in denDepots Brugg und Olten im Aushang. Ab zirka 18Uhr Essen und gemütliches Zusammensein.

1. September10.30 bis 13.30Uhr, Zürich-Flug-hafen, BZ Ost,SitzungszimmerGlarus, 4. Stock

■ AS Ost

Sprechstunde für Mitgliederin der BZ Ost

Wir sind interessiert am Informationsaustausch,liefern Antworten auf eure Fragen oder suchenmit euch nach Lösungsansätzen zu Problemen.

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AGENDA ......

21kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Sport und Kultur

9. August9.03 Uhr, PTT abEinsiedeln nachOchsenboden

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Mittlere Bergtour Fluebrig(Diethelm) SZ

Route via Schärmen zum Diethelm, Abstiegdirekt oder via Turner über Fläschlihöchi nachStuden in 6 Stunden, +/–1200 m. Rucksackver-pflegung. Anmeldung bis 7. August an RöbiSchnurrenberger, 052 242 18 62, 051 281 54 12.

8. AugustSchiessbetriebvon 13.30 bis15.30 Uhr,Gossau SG

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Kleinkaliber-Plausch-schiessen

Mitglieder, Angehörige und Gäste sind herzlichwillkommen! Vorkenntnisse im Schiesssportnicht nötig. Munition und Startgeld 15 Franken.Anschliessend an den Schiessbetrieb Rangverle-sen in der Festwirtschaft. Keine Voranmeldungnötig. Bei guter Witterung freiwillige Wande-rung über Zellersmühle, der Glatt entlang zumSchiessstand Espel in 2¼ Stunden. Infos kurz-fristig im EWF-Gästebuch.

8. August12 bis 18 Uhr,Prés-d’Orvin,Chalet

■ Bergklub Flügelrad Bielwww.bergklub-fluegelrad.ch

2. Risotto-Essen

Mit Risotto zum Preis von 5 Franken pro Portionmöchten wir alle Teilnehmenden verwöhnen.Willkommen sind sowohl unsere Mitglieder alsauch Nichtmitglieder. Weitere Details siehe Ein-ladung auf unserer Website (unter Downloads).Anmeldeschluss: 3. August.

4. August9.32 Uhr,Sion,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Suonen-WanderungAnzère–Grimisuat

St. Gallen ab 5.44 Uhr, Zürich ab 7.02 Uhr viaVisp nach Sion, ab 9.40 Uhr nach Anzère (PTT).Route: Anzère-Télécabine, Chemin du Musée,Etang Long, Bisse de Bitailla nach Grimisuat in4½ Stunden, +300 /–980 m. Heimfahrt ab Grimi-suat um 16.27 oder 17.02 Uhr via Sion. Ruck-sackverpflegung. Anmeldung bitte bis 2. Augustan Rolf Vogt, 027 346 11 94.

3. August ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Bergwanderung T3:Engstlenalp–Tälli

Winterthur ab 7.30 Uhr, Zürich ab 8.04 Uhr viaLuzern–Meiringen nach Engstlenalp. Wanderzeitzirka 3½ Stunden und 400 m Auf- / Abstieg T3.Verpflegung aus dem Rucksack. Heimkehr:Zürich an 18.56 Uhr, Winterthur an 19.33 Uhr.Anmeldungen bitte bis 31. Juli an HansruediAebersold, 052 242 59 80 oder 079 794 38 19,[email protected].

25. Juli ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Bergwanderung Hahnen

Abfahrt in Luzern um 7.10 Uhr. Route: Brunni-bahn, Ober Zieblen, Hahnen, Hahnenband, Hin-ter Horbis, Engelberg; zirka 8 Stunden. Berg-schuhe, Regenschutz, eventuell Wanderstöcke;Verpflegung aus dem Rucksack. Anmeldungbitte bis 18. Juli bei Tourenleiter Guido Kälin,079 192 99 02 oder auf der Website.

9. September ■ PV Glarus-Rapperswil

Wanderung amPfannenstiel

Anreise: Rapperswil ab 13.10 Uhr (S 7), Meilenab 14.01 Uhr (Bus Nr. 922). Wanderung via Pa-noramaweg, vorderer Pfannenstiel, RestaurantBergheim, Uetiker Tobel zum Bahnhof Uetikon.Die Wanderzeit ist wählbar von ¾ bis 2 Stunden.Auskunft bei Kurt Krummenacher, 055 210 85 32.

3. September ■ PV Wallis

Jahresausflug 2015 nachLa Chapelle d’Abondance

Die Familie Trincaz empfängt uns in ihrem Res-taurant «Les Cornettes». Menü: «Quiche savoy-arde», Schweinebraten mit Beilage, Käse und«Omelette norvégienne». Kosten: CHF 40 proPerson (inkl. Bus, Apéro, Wein, Wasser und Kaf-fee). Brig ab 8.58 Uhr; Lausanne ab 9.45 Uhr;Aigle (Bus) Place de la Gare ab 10.30 Uhr, Mon-they Place de la Gare CFF ab 10.45 Uhr, Chapelled’A. an 11.30 Uhr. Heimreise: Chapelle d’A. ab15.30 Uhr, Monthey an 16.15 Uhr, Aigle an 16.30Uhr. Anmeldung bis spätestens 24. August beiWalter Schmid mit dem Anfang Jahr zugestelltenTalon, 027 923 54 31, [email protected].

3. September11.30 Uhr,Tenero,Azienda Agricolaal Saliciolo

■ PV Ticino

Sommertreffen

Alle Kolleginnen und Kollegen sind eingeladen.Um 11.30 Uhr Apéro; 12.30 Uhr kaltes Buffet.Kosten: 50 Franken pro Person, inklusive Ge-tränke. Weiter Infos und Anmeldungen bitte bis28. August an Marco Hefti, 091 796 28 16 [email protected].

27. August12.30 Uhr,Romanshorn,Bahnhof (Gleis 5)

■ PV Thurgau

Rentenkongress

Auf zum Rentenkongress! Der PV Thurgau willmit einem grossen Aufmarsch glänzen und fährtgemeinsam zu diesem Rentenkongress. Der Vor-stand freut sich auf grosse Beteiligung.

27. August ■ PV Jura

Jahresausflug ins Elsass

Porrentruy, Parc Zigguratt ab 7.15 Uhr, Delémont,Parking du Gros-Prés ab 7.45 Uhr, 7.50 Uhr abDelémont–Messehallen der «Grün 80», Kaffee-und Gipfelihalt; 10 Uhr Besuch Automobilmuse-um in Mulhouse. Für Personen, die nicht so gutzu Fuss sind, hat es ein Restaurant. 11.30 UhrWeiterfahrt mit dem Car nach Baldersheim insRestaurant Cheval Blanc (Menü: Pastetli, Geflü-gelfrikassee, Dessert); 15 Uhr: Weiterfahrt nachBelfort, an 15.45 Uhr. Freie Zeit zum Besuch derAltstadt oder der Zitadelle. 17 Uhr: Rückfahrtnach Porrentruy, an 17.45 Uhr, Delémont an18.15 Uhr. Unkostenbeitrag: CHF 60 (inkl. Car-fahrt, Ausflüge, Kaffee, Gipfeli, Museumseintrittund Mittagessen (ohne Getränke). Identitäts-karte und Euro nicht vergessen. Anmeldung bittebis 22. August bei Präsident Pierre Ackermann,032 422 48 35 oder bei Sekretär Oscar Schaub,032 422 67 76.

25. August14.30 Uhr,Solothurn,Landhaus, inder Säulenhalle

■ PV Olten und Umgebung

Sommerversammlung

Die erste Versammlung mit dem neuen Sektions-präsidenten Heinz Bolliger weist verschiedeneHöhepunkte auf. Themen: Vorstellen der neuenAnlaufstelle der Alzheimervereinigung des Kan-tons Solothurn; Heisser Wahlherbst 2015: Zuden bevorstehenden nationalen Wahlen äussernsich namhafte Kandidaten mit kurzen Referatenzu aktuellen Themen. Der Männerchor umrahmtdie Veranstaltung, zu der alle Mitglieder mitPartner/innen herzlich eingeladen sind.

25. August ■ PV Buchs–Chur

Sektionsreise:Bodensee–Konstanz

Fahrt mit dem Zug nach Steckborn. Dort steigenwir um auf das Schiff nach Konstanz und genies-sen bei einem feinen Mittagessen die schöneFahrt auf dem Untersee und Rhein. Nach ein-stündigem Aufenthalt in Konstanz fahren wir viaKreuzlingen–Weinfelden–Wil heimwärts. Aufder Hinfahrt schenken wir ab Romanshorn einenApéro aus und auf der Rückfahrt verteilen wir abWil einen Zvieri. Billette bitte selber besorgen(GA oder Tageskarte FVP gültig). Wegen Platz-zahl zum Mittagessen ist die Teilnehmerzahl auf80 Personen beschränkt. Kosten: 43 Franken. An-meldeschluss: 10. August. Allen Mitgliedernwird bis Ende Juli ein detailliertes Programm mitEinzahlungsschein für die Anmeldung zugestellt.

20. August ■ Pensioniertes Zugperso-nal der Depots Basel,Bern, Luzern, Olten, Zug,Aarau und Seetal

Ausflug Baselbiet abgesagt

Der Ausflug ins Baselbiet im August, wie amTreffen vom 5. Mai in Reinach AG angekündigt,findet aus organisatorischen Gründen nicht statt.Der Ausflug wird aber im Mai / Juni 2016 statt-finden.

10. bis12. August13.37 Uhr abGstaad zumLauenensee

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Mittlere BergtourGeltengebiet

Aufstieg Geltenhütte (Halbpension). Tour nachVerhältnissen. Heimreise ab Iffigenalp. Ruck-sackverpflegung. Anmeldung bitte bis 8. Augustan Ruedi Flachmüller, 052 222 26 71.

19. August10 Uhr ab Bernvia Zofingen

■ PV Bern

Sektionsausflugan den Sarnersee

Hinfahrt mit der Bahn nach Sachseln über Zofin-gen–Luzern. Weiterfahrt ab Luzern um 11.12Uhr. Rückfahrt individuell (via Brünig oder Lu-zern; Alternative: mit Schiff von Alpnach-stad–Luzern). Fahrausweise selber besorgen.Mittagessen im Hotel Kreuz in Sachseln. Mine-ral, Süssgetränke und der Kaffee sind im Preisinbegriffen. Anmeldung bis spätestens Ende Julimit der Einzahlung von 25 Franken auf unser PC-Konto 30-2569-9, SEV, Sektion Bern PV, 3000Bern, Vermerk: «Sektionsreise». Den angemelde-ten Teilnehmenden wird vor der Reise ein detail-liertes Programm zugestellt. Allfällige weitereAuskünfte erteilt Max Krieg, 031 381 24 55 oder079 704 31 18.

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22 AGENDAkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Arnold Margrit, Witwe des Hans, Ittigen;gestorben im 94. Altersjahr. PV Bern.

Blatter Hans, pensionierter Rangier-angestellter, Bern; gestorben im 80. Alters-jahr. PV Bern.

Büchel Walter, pensionierter Hallenchef,Salmsach; gestorben im 88. Altersjahr.PV Thurgau.

Burger Joseph, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Allschwil; gestorben im95. Altersjahr. PV Basel.

Bürki Josef, pensionierter Spezialmon-teur, Gossau SG; gestorben im 80. Alters-jahr. PV St. Gallen.

Christen Hanna, Witwe des Robert,Münchenbuchsee; gestorben im 96. Al-tersjahr. PV Biel.

Dubuis Georges, pensionierter Zug-führer, La Tine; gestorben im 87. Alters-jahr. PV Biel.

Eggmann Otto, pensionierter Lokomo-tivführer, Rapperswil SG; gestorben im94. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Eichenberger Walter, pensionierterGleismonteur, Etziken; gestorben im90. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Gamma Jakob, pensionierter Stellwerk-beamter, Erstfeld; gestorben im 87. Alters-jahr. PV Uri.

Gasser Hans, Biberist; gestorben im90. Altersjahr. VPT RBS.

Grässli Rudolf, pensionierter Bahnhof-vorstand, Sargans; gestorben im 79. Al-tersjahr. PV Buchs-Chur.

Grossmann Margrit, Witwe des Xaver,Brunnen; gestorben im 92. Altersjahr.PV Luzern.

Gschwend Ruth, Witwe des Paul,Romanshorn; gestorben im 90. Alters-jahr. PV Thurgau.

Hess Anton, pensionierter Werkführer,Muttenz; gestorben im 91. Altersjahr.PV Basel.

Hilpertshauser Arthur, pensionierterLokomotivführer, Winterthur; gestor-ben im 84. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Hobi Alfred, pensionierter Rangier-meister, Zürich; gestorben im 91. Alters-jahr. PV Zürich.

Holdener Urs, pensionierter Stellwerk-beamter, Olten; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Imboden Alois, pensionierter Zug-führer, Naters; gestorben im 81. Alters-jahr. PV Wallis.

Kneubühl Dora, Witwe des Hansueli,Aegerten; gestorben im 79. Altersjahr.PV Biel.

Lam Ty, Betriebsangestellter, NiederglattZH; gestorben im 57. Altersjahr. TS Zürich.

Lüthi Agnes, Witwe des Helmut, Zürich;gestorben im 85. Altersjahr. PV Zürich.

Magnin Roger, pensionierter Zugführer,St-Maurice; gestorben im 81. Altersjahr.PV Wallis.

Meier Anna, Witwe des Leo, Goldau;gestorben im 92. Altersjahr. PV Luzern.

Moser Hansruedi, pensionierter Loko-motivführer, Zürich; gestorben im 84. Al-tersjahr. PV Zürich.

Mory Jean-Louis, pensionierterGruppenchef, Bern; gestorben im77. Altersjahr. PV Bern.

Oehy Karl, pensionierter Meister,Herisau; gestorben im 92. Altersjahr.VPT Südostbahn.

Peter Ida-Rosita, Witwe des Martin, Glis;gestorben im 69. Altersjahr. PV Wallis.

Racine Ruth, Witwe des Alfred, Luzern;gestorben im 65. Altersjahr. PV Luzern.

Schalch Viviane, Witwe des Rolf,Delémont; gestorben im 70. Altersjahr.PV Jura.

Schmid Maria, Witwe des Albert,Winterthur; gestorben im 90. Altersjahr.PV Luzern.

Sieber Eduard, pensionierter Zugführer,Sargans; gestorben im 91. Altersjahr.PV Buchs-Chur.

Spengler Hermann, pensionierterSpezialhandwerker, Kriens; gestorbenim 86. Altersjahr. PV Luzern.

Strebel Margaritha, Witwe des Josef,Olten; gestorben im 94. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Studer Hansruedi, pensionierterLokomotivführer, Lyss; gestorben im90. Altersjahr. PV Biel.

Tardivo Luigi, pensionierter Betriebs-angestellter, Bachenbülach; gestorbenim 63. Altersjahr. PV Winterthur-Schaff-hausen.

Trummer Fritz, pensionierter Zugführer,Biel; gestorben im 88. Altersjahr. PV Biel.

Wapp Hans, pensionierter Techniker,Luzern; gestorben im 92. Altersjahr.PV Luzern.

Welti Kurt, pensionierter Handwerks-meister, Zürich; gestorben im 91. Alters-jahr. PV Zürich.

Winkler Madeleine, Witwe des Paul,Biel; gestorben im 96. Altersjahr. PV Biel.

Wyss Heinz, Spezialmonteur, Meiringen;gestorben im 56. Altersjahr. VPT Brünig.

Zimmermann Elfriede, Witwe des Emil,Gossau SG; gestorben im 88. Altersjahr.PV St. Gallen.

Unsere Verstorbenen

6. und7. September

■ EWF Herisau

GemeinschaftstourRegion Biel

Details zur Wanderroute und Anmeldeschlusswerden baldmöglichst auf www.ewf-herisau.chaufgeschaltet.

5. und6. September

■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Bergwanderung Bristen

Abfahrt in Luzern um 8.18 Uhr. Route: Aufstiegvon Breitlaui zum Bristensee in zirka 3 Stunden.Übernachtung in Selbstversorgerhütte am Bris-tensee. Anderntags Aufstieg über den Laucher-grat zum Bristen und zurück nach Breitlaui, zirka8 bis 9 Stunden. Bergschuhe, Regenschutz, Zwi-schenverpflegung für zwei Tage, Frühstück fürSonntag. Das Abendessen organisiert der Tou-renleiter. Anmeldung bis 31. August bei MartinSchmid, 051 281 34 28 oder auf der Website.

29. August9. Uhr,Delémont,Place sous lePont de la RDU

■ SVSE Pétanque

28. Schweizermeisterschaft

Weitere Infos und Anmeldung bis 10. August beiEdgar Bapst, Dos-Chez-Mérat 24, 2854 Basse-court, 079 103 43 71, [email protected].

28. August8.58 Uhr,Airolo

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung Passodell Uomo

Mit Bus und Standseilbahn nach Piora. Routeüber Cadagno–Passo dell Uomo zur Lukmanier-Passhöhe in 4½ Stunden, +520/–400 m. Ruck-sackverpflegung. Heimfahrt ab Disentis. Anmel-dung bis 26. August an Ernst Egli, 071 277 72 36.

27. AugustWettswil,Sportplatz Moos

■ FC Zugpersonal

42. Schweizermeisterschaftdes Zugpersonals

Das Turnier dauert von 9.45 bis 17 Uhr. Zuschau-er/innen sind herzlich willkommen! Details siehewww.fczpz.ch.

27. bis30. August

■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Grenzschlängeln und Alpin-wandern im Val Formazzaund Val Bavona

Abfahrt in Luzern um 6.18 Uhr, Rückkehr um21.41 Uhr. Route: Alpe di Cruina–Passo San Gia-como–Rifugio Maria Luisa–Tamierpass–RifugioPiano delle Creste–Bocchetta della Crosa–Boc-chetta Formazzöö–Grossalp–Pizzo Bombögn–Campo; zirka 4 bis 8 Stunden pro Tag. Übernach-tung im Rifugio Maria Luisa, Rifugio Piano delleCreste und Capanna Grossalp. Bergschuhe,Regenschutz, SAC-Ausweis, Hüttenschlafsack;Zwischenverpflegung für vier Tage. Anmeldungbis 20. August bei Tourenleiter Martin Schmid,051 281 34 28 oder auf der Website.

25. August18.10 Uhr, ZürichHB, VIP-RaumEscher N1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen. Der VIP-Raum befin-det sich im Nordtrakt Zürich im 2. Obergeschoss.

23. bis25. August9.49 Uhr abLandquart

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Mittlere Bergtour: Lischa-na–Val Minger–Il Fuorn

Via Scuol nach San Jon; in drei Tagen via Lischa-nahütte–Piz Lischana–S-charl nach Il Fuorn(Ofenpass). Weitere Info siehe Website. Anmel-dung bis 1. August an Urs Seiler, 052 242 43 79oder per E-Mail (Teilnehmerzahl beschränkt).

21. August(Neues Datum)8.40 Uhr,Unterterzen,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte BergtourMaschgenkamm

Luftseilbahn bis Tannenbodenalp. Route viaChatzenberg–Grosssee–Zigerfurgglen–Obersäss–Tannbodenalp in 4 Stunden, +/ –770 m. Ruck-sackverpflegung. Anmeldung bis 19. August anOskar Frigg, 078 768 63 75, 071 371 27 68 oderper E-Mail.

21. und22. August

■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Klettern amBergseeschijen

Wir geniessen das Klettern im wunderschönenUrnergranit im IV und V Grad. Übernachtung inder Bergseehütte mit Halbpension. Zürich ab7.09 Uhr, Göscheneralp an 9.30 Uhr. Anmeldenan Elias Laumer, 055 280 26 33, 078 613 26 33oder [email protected].

16. August11 Uhr,Kandersteg,Klubhaus

■ Bergklub Flügelrad Bern

Grillieren im Klubhaus

Ab 11 Uhr bräteln in der Klubhütte. Salat undGetränke sind vorhanden. Fleisch und Gemüsefür den Grill selber mitnehmen. Desserts sindwillkommen. Anmeldung bis am 11. August anden Presi, 034 413 01 59 oder 079 697 83 93.

15. August ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

3-Gipfel-Bergtourim Urnerland

Abfahrt in Luzern um 6.18 Uhr, Rückkehr um 20.41Uhr. Route: Haldi–Schwarzgrat–Bälmeten–HochFulen–Plattigrat–Gross Spitzen–Sittlisalp; zirka8 bis 9 Stunden. Bergschuhe, Regenschutz; Ver-pflegung aus dem Rucksack. Anmeldung bis14. August bei Tourenleiter Martin Schmid,051 281 34 28 oder auf der Website.

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SERVICE ......

23kontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Im europäischen Fernverkehr wird das Bahn-angebot seit einigen Jahren immer schlechter.Zwar gab es mal die Phase, als Hochgeschwin-digkeitszüge auf dem Vormarsch waren, dochdas war nur ein Strohfeuer. Die netzübergrei-fenden Verbindungen bleiben im Benelux sowiezwischen der Schweiz und ihren unmittelbarenNachbarn qualitativ gut (danke, Lyria!), viel-leicht auch in Skandinavien. Aber überall sonstin Europa ist ein Rückzug auf die nationale Di-mension oder ein eigentlicher Krieg der Netz-betreiber zu beobachten.Bei den Verbindungen durch den Ärmelkanal-tunnel, in Mittel- und Osteuropa sowie nach Ita-lien ist die Entwicklung frappant (NZZ vom 1. Ju-ni). Wer weiterhin mit dem Zug reist, verdientgrosses Lob. Für Zugreisen nach England gabes früher mal Thalys, ein Gemeinschaftsunter-nehmen von SNCF, SNCB, NS und DB, das eineHochgeschwindigkeitsflotte betrieb. Jetzt liefernsich hier SNCF und DB einen direkten Konkur-renzkampf. Dabei scheint jedes Mittel erlaubtzu sein. Dies natürlich zum Schaden der treuenBahnkundschaft, die von einem Vernetzungsef-fekt und vorteilhaften Globalpreisen zu profitie-ren hoffte. In Österreich haben die ÖBB dasRail-Jet-Netz aufgebaut, dem die Privatgesell-schaft Westbahn (mit der SNCF als Aktionärinund präsidiert vom ehemaligen SBB-Direktor)

scharfe Konkurrenz macht. Die beiden Opera-teure erkennen ihre Billette gegenseitig nicht anund tun alles, damit die Anschlüsse zwischen ih-ren Zügen nicht klappen.Ein weiteres Beispiel ist der Express «Vindobo-na», der ein halbes Jahrhundert lang Berlin überPrag mit Wien verband: Er wurde abgeschafftunter dem Vorwand, dass er in Österreich denStundentakt störe. Der Ersatzzug Prag–Bratisla-va–Budapest umfährt nun Wien mit seinem ho-hen Kundenpotenzial … Zwischen Polen undDeutschland wurden die Bahnverbindungengestrichen und den Fernbussen überlassen.Und wer von München nach Rom fahren will,hat heute die Wahl zwischen dem fünfzehn-stündigen ICE-Angebot Karlsruhe–Lötschberg–Mailand mit fünfmaligem Umsteigen und einerzehnstündigen Verbindung mit Umsteigen undeiner Stunde Warten in Bologna …Solche Beispiele gibt es viele. Ist das die neueQualität der liberalisierten europäischen Bahn:dass sie die Kund/innen abschreckt? Die Zei-ten, als die Staatsbahnen zusammenarbeite-ten, um der Kundschaft mit dem «Trans EuropExpress» möglichst gute Verbindungen anzu-bieten und das Reisen möglichst angenehm zumachen, scheinen endgültig vorbei zu sein. DasBedauerlichste an dieser Entwicklung ist: Es istnicht die Konkurrenz der Low-cost-Airlines und

der Fernbusse, die der Bahn schadet, sondernsie schadet sich mit der Angebotsverschlechte-rung vor allem selber. Dies, weil sich Netzbetrei-ber bis aufs Blut bekämpfen, um sich hier unddort ein paar Strecken abzujagen.Für die grosse Mehrheit der Europäer/innen,die auf ein effizientes und vorbildliches konti-nentales Bahnnetz gehofft hatten, ist die Libe-ralisierung eine Katastrophe. Die Vorbilder gu-ter Bahnqualität findet man nun in Japan undChina, aber auch in der Schweiz … Das hat his-torische Gründe: Ende des 19. Jahrhunderts lie-ferten sich in unserem Land fünf Privatbahneneinen unerbittlichen Konkurrenzkampf, wie erheute in Europa tobt. Der damalige Bundesratschlug deshalb vor, die Bahn zu verstaatlichen.Die Vorlage, die dem Volk 1898 zur Abstimmungvorgelegt wurde, beschreibt genau das gleicheChaos, wie es heute in Europa herrscht: ruinö-ser Wettbewerb, absichtlicher Bruch von An-schlüssen, eine Vielzahl inkompatibler Billette,ein erbärmlicher Kundenservice … Die Stimm-bürger/innen nahmen die Schaffung der SBBals einer der ersten Staatsbahnen auf dem Kon-tinent denn auch mit absolutem Mehr an. Die-ses Erbe verpflichtet und muss von der Schweizgegen die aktuellen Fehlentwicklungen in Euro-pa verteidigt werden.

Michel Béguelin / Fi (Kolumne in contact.sev 12/2015, gekürzt)

Das Massaker des europäischen Personenverkehrsnetzes

§Link zum Recht

Die Wahrung der Verhältnismässigkeit ist ein wichtiger Grundsatz im Rechtsstaat und imRecht allgemein, den auch Arbeitgeber gegenüber ihren Angestellten beachten müssen.

Verhältnismässigkeitheisst, dass jede Mass-nahme – zum Beispieleine Sanktion – recht-mässig, zielführend undzumutbar sein muss.Und dass die mildest-mögliche Massnahmezu wählen ist, wennmehr oder weniger ein-schneidende Massnah-men zur Wahl stehen.

«Ist es heute nicht unver-hältnismässig heiss?» DieseKlage war in den letzten Wo-chen mehrfach zu hören.Doch in welchem Verhältnissteht denn diese Hitze? ZumSommer 2003? Dann wärees eigentlich normal warm.Zum Winter? Dann wäre es

Was ist verhältnismässig?

ein gefühlter Kochtopf. Odereinfach zu unserem Empfin-den? Dann wird es sehr sub-jektiv.Etwas «steht in keinem Ver-hältnis» – zum Beispiel derLohn eines CEO – oder «istunverhältnismässig» – zumBeispiel eine Strafe – sindRedewendungen, die immerwieder auftauchen. Dochwas heisst das eigentlich?

Ein wichtiges RechtsprinzipRechtlich bedeutet Verhält-nismässigkeit die Angemes-senheit eines Verhältnisses.Das heisst, es wird eine Ab-wägung vorgenommen. Imöffentlichen Recht, zu demunter anderem auch dieGAV-Arbeitsverträge der SBBgehören, ist die Verhältnis-mässigkeit ein zwingender

Grundsatz. Aber auch im Pri-vatrecht, zu dem alle Ar-beitsverträge nach OR zäh-len, ist das Verhältnismäs-sigkeitsprinzip zu beachten.

Ein relativer BegriffOb eine Handlung oderMassnahme, etwa eine Stra-fe, verhältnismässig ist,muss also in einem Verhält-nis stehen, an irgendeinemMassstab geprüft werden.Beim obigen Sommerhitze-beispiel wird man am ehes-ten über den statistischenMittelwert der Tagestempe-ratur in unseren Breitengra-den zum Ziel kommen. Fürunsere tägliche Arbeit aberbringen uns meteorologi-sche Werte nicht weiter.Massstab sind hier dieGesetze, die allgemeine

Lebenserfahrung (oft auchals gesunder Menschenver-stand bezeichnet) und vorallem das Verhältnis derzu beurteilenden Handlungzum Gesetz und zum er-wünschten Ziel.Um verhältnismässig zusein, muss eine Handlungoder Massnahme …■ irgendwie erlaubt sein:Disziplinarische Massnahmenkönnen nur ergriffen werden,wenn es in den Regelwerkenauch eine Legitimation dafürgibt. Wird zum Beispiel voreiner Entlassung eine Ab-mahnung verlangt und wirddiese nicht vorgenommen,dann ist die Kündigung un-verhältnismässig.■ geeignet sein, das ange-strebte Ziel zu erreichen.Ungeeignete Massnahmensind nicht verhältnismässig.Dazu gehören etwa Sicher-heitsvorschriften, welchedie Sicherheit nicht erhö-hen. Oder Vorgaben zur Ar-beitszeit, die keine Produk-tivitätssteigerung bringenoder die Mitarbeitenden

über den Beschäftigungs-grad hinaus belasten. Undwenn mehrere Mittel ziel-führend sind, ist das mil-destmögliche zu wählen.■ zumutbar sein: Selbstwenn der Arbeitgeber einWeisungsrecht hat und eineAnweisung somit rechtlichgedeckt wäre, und selbstwenn diese Anweisung ge-eignet wäre, das Ziel zu er-reichen, muss sie für dieMitarbeitenden auch zumut-bar sein. So ist es nicht oh-ne weiteres zumutbar, amFreitag für die Buchhaltungeinen Wochenendeinsatz an-zuordnen, auch wenn danndie Arbeiten wahrscheinlichalle erledigt wären.Die Prüfung der Verhältnis-mässigkeit ist also einestrenge Abwägung in einemklar definierten System. Undauch wenn man schnell dasGefühl hat, dass etwas dochnicht stimme, kann es trotz-dem stimmen. Leider. Juris-tenfutter eben. Das Rechts-schutzteam kann helfen.

Rechtsschutzteam SEV

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24 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 13/1523. Juli 2015

Mit dem Urteil des Schieds-gerichts ist in der Sache nochüberhaupt nichts geregelt.Aber das Vorgehen ist nun klar,und zwar so, wie es der SEVimmer verstanden hatte.Ein Blick zurück: Der GAV 2011wurde in einer Nachtsitzungabgeschlossen; dabei wurdenzu einigen offenen Punkten Be-schlüsse gefasst, die die Par-teien zu einem weiteren Vorge-hen verpflichten, ohne dassdas Resultat bereits festgelegtwar. Einer dieser Beschlüsseträgt die Nummer 25 und istder Lohnkurve für Lokführerin-nen und Lokführer gewidmet.Er lautet: «Die Regelung Lok-personal wird in einer separa-ten Vereinbarung zwischenden Vertragsparteien fest-gehalten. Bis 31.3.2011 wer-den die Triebfahrzeugführer,

die nach den gleichen Kriterieneinzuordnen wären wie die be-reits zugeordneten Triebfahr-zeugführer, überprüft.»

SBB blockt abEnde März 2011 teilte die SBBdem SEV mit, dass sie die Über-prüfung durchgeführt habe undkeine weiteren Triebfahrzeug-führenden gefunden habe, diedie gleichen Kriterien erfüllen.Seither wird gestritten. Einer-seits darum, dass die Überprü-fung nicht einseitig, sonderngemeinsam zu erfolgen habe,und andererseits über den Be-griff «gleiche Kriterien». DieSBB wollte eine enge Ausle-gung, wogegen der SEV immerdarauf hinwies, dass der Aus-druck sinngemäss zu verstehensei, da der damalige Beschlusssonst völlig überflüssig wäre.

SEV geht vor GerichtDas Schiedsgericht, das derSEV nach zahllosen Anläufenfür eine einvernehmliche Lö-sung angerufen hatte, bestä-tigte nun die Haltung des SEVund entschied: «Die Parteiensind verpflichtet, in einempartnerschaftlichen VerfahrenKriterien für die Zuordnung al-lenfalls weiterer Triebfahrzeug-führer/innen zur Lokführer-lohnkurve zu entwickeln. Eswird den Parteien eine Frist bisEnde 2015 gesetzt.»

Zwei Punkte im Entscheid sindwesentlich: «partnerschaftli-ches Verfahren» und das Erhe-ben von Kriterien.Damit kommt die SBB nichtmehr darum herum, zusam-men mit dem SEV zu überprü-fen, welche anderen Triebfahr-zeugführenden allenfalls eben-falls lohnmässig zum Lokper-sonal gezählt werden. DieseFrage wird also bis Ende Jahrzu entscheiden sein.

Und nun?Es ist jedoch zu früh, um be-stimmten Kategorien Hoffnun-gen zu machen. Nach wie vorist unklar, welche Berufsgrup-pen diese Kriterien erfüllenkönnen – aber immerhin gehtauch das Schiedsgericht davonaus, dass es weitere Gruppengibt; andernfalls hätte es da-mals den Beschluss 25 garnicht gebraucht.Diese Klärung der Kriterienwird eine anspruchsvolle Sa-che werden, denn die SBB wirdweiterhin eine extrem engeAuslegung anstreben. Der SEVseinerseits wird im Interesseseiner Mitglieder alles daran-setzen, die Kategorien korrektzu benennen, über die schondamals nachgedacht wurde,als es in der langen Entschei-dungsnacht des GAV 2011nicht mehr für eine Einigung inder Sache reichte. Peter Moor

Der «Beschluss 25» ausdem GAV 2011 ist nichttotes Papier: Das vomSEV angerufeneSchiedsgericht ver-pflichtet SBB und SEV,gemeinsam nach Krite-rien für allfällige weite-re Anspruchsgruppenfür die Lokführer-Lohn-kurve zu suchen. Dage-gen hatte sich die SBBvier Jahre lang gewehrt.

Gericht verurteiltSBB-Sololauf

«Beschluss 25»: Schiedsgericht gibt SEV recht

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Nicht nur Personen- und Güterzüge brauchen Lokführer. Aber wer erfüllt wohl die Bedingungen?

In der letzten Ausgabe fragtenwir nach der Endstation der BLT-Tramlinie 10 in Rodersdorf SOmit Kehrschlaufe.Ein weiteres Bild ist unterwww.sev-online.ch zu finden.

Das Taschenmesser «Outrider»im SEV-Design geht an

Bernard Schneider ausBrügg, Mitglied VPT Seeland.

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Photomystère: «Wo ist das?»

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