Kontakt sev 2015 18

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Der Rutsch ist Tatsache, die Schweiz wählt rechts. Aus SEV-Sicht gibt es Lichtblicke: Die SEV-Profis Edith Graf- Litscher im Thurgau und Philipp Hadorn im Kanton Solothurn haben ihre Sitze halten können, Urs Huber behält den ersten Ersatzplatz. SGB-Präsident Paul Rechsteiner muss im Kanton St. Gallen in den zweiten Ständeratswahlgang, ebenso der ehemalige SEV-Sekretär Roberto Zanetti im Kanton Solothurn. Zur Sache, Seite 3 Das Gute im Schlechten Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 18 22. Oktober 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Fast alle Sitze der Personalkommissionen der SBB sind von SEV-Mitgliedern besetzt. Pekos und SEV müssen gut zusammenarbeiten. Seite 20 Miteinander fürs Personal Die ETF warnt die EU davor, jede Linie unbe- dingt auszuschreiben. Seite 5 Viertes Bahnpaket Fi Mit einer neuentwickel- ten App erhöht die SBB die Sicherheit. Seite 4 App im Führerstand pan. «Bührle braucht die AHV nicht. Aber die AHV braucht Bührle.» Das legendäre Wort des damaligen SP-Bundesrats Hans-Pe- ter Tschudi ist nach wie vor gültig: Gera- de für Leute mit geringem bis «norma- lem» Lohn ist die AHV das wichtigste Mittel gegen Altersarmut, viel wichtiger und viel günstiger als die zweite und dritte Säule, also die Pensionskassen und das steuerbefreite Sparen. Deshalb reden manche Reichen und Versicherer die AHV schlecht. Und deshalb muss die AHV gestärkt werden. Wir zeigen auf, was uns die AHV kostet, wie viel wir zu- rück erhalten und wer uns warum Angst macht, bald sei die AHV-Kasse leer. Dossier Seiten 10 – 12 Die AHV ist ein Erfolgsmodell Leute ohne dickes finanzielles Polster sind im Alter ganz be- sonders auf die AHV angewie- sen. Deshalb müssen wir die wichtigste Sozialversicherung mit allen Kräften verteidigen. Der Kampf um das wichtigste Sozialwerk der Schweiz ist in vollem Gang SGB / ma Alle profitieren von einer starken AHV, am meisten aber Frauen und Leute mit niedrigem oder normalem Einkommen. Auch wenn die Lehre von einem jun- gen Menschen viel Einsatz und Durch- haltewillen verlangt: sie ist immer noch der beste Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben. Und die Betriebe des öf- fentlichen Verkehrs bieten eine Vielzahl von Lehrberufen, sodass für die unter- schiedlichsten Interessen, Vorbildun- gen und Niveaus das Passende zu fin- den ist. Eine abgeschlossene Ausbildung ist noch immer die beste Versicherung ge- gen das Abrutschen ins Prekariat und die beste Voraussetzung für einen Auf- stieg auf der Karriereleiter. kontakt.sev sprach mit Doris Kubli, de- ren Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass sich die richtigen, geeignetsten Leute beim Ausbildungsverbund Login um eine Lehrstelle im öV bewerben. Interview Seiten 6 & 7 Eine Ausbildung im öffentlichen Verkehr ist nach wie vor ein sicherer Wert Die Ausbildung sichert die Beschäftigung pan.

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Der Rutsch ist Tatsache, die Schweizwählt rechts. Aus SEV-Sicht gibt esLichtblicke: Die SEV-Profis Edith Graf-Litscher im Thurgau und Philipp Hadornim Kanton Solothurn haben ihre Sitzehalten können, Urs Huber behält denersten Ersatzplatz. SGB-Präsident PaulRechsteiner muss im Kanton St. Gallenin den zweiten Ständeratswahlgang,ebenso der ehemalige SEV-SekretärRoberto Zanetti im Kanton Solothurn.

Zur Sache, Seite 3

Das Gute im Schlechten

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 18

22. Oktober2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Fast alle Sitze der Personalkommissionen derSBB sind von SEV-Mitgliedern besetzt. Pekosund SEV müssen gut zusammenarbeiten.

Seite 20

Miteinander fürs PersonalDie ETF warnt die EUdavor, jede Linie unbe-dingt auszuschreiben.

Seite 5

Viertes Bahnpaket

Fi

Mit einer neuentwickel-ten App erhöht die SBBdie Sicherheit.

Seite 4

App im Führerstand pan.

«Bührle braucht die AHV nicht. Aber dieAHV braucht Bührle.» Das legendäre Wortdes damaligen SP-Bundesrats Hans-Pe-ter Tschudi ist nach wie vor gültig: Gera-de für Leute mit geringem bis «norma-lem» Lohn ist die AHV das wichtigsteMittel gegen Altersarmut, viel wichtigerund viel günstiger als die zweite unddritte Säule, also die Pensionskassenund das steuerbefreite Sparen. Deshalbreden manche Reichen und Versichererdie AHV schlecht. Und deshalb muss dieAHV gestärkt werden. Wir zeigen auf,was uns die AHV kostet, wie viel wir zu-rück erhalten und wer uns warum Angstmacht, bald sei die AHV-Kasse leer.

Dossier Seiten 10 – 12

Die AHV ist ein ErfolgsmodellLeute ohne dickes finanziellesPolster sind im Alter ganz be-sonders auf die AHV angewie-sen. Deshalb müssen wir diewichtigste Sozialversicherungmit allen Kräften verteidigen.

Der Kampf um das wichtigste Sozialwerk der Schweiz ist in vollem Gang

SGB

/ ma

Alle profitieren von einer starken AHV, am meisten aber Frauen und Leute mit niedrigem oder normalem Einkommen.

■ Auch wenn die Lehre von einem jun-gen Menschen viel Einsatz und Durch-haltewillen verlangt: sie ist immer nochder beste Einstieg in ein erfolgreichesBerufsleben. Und die Betriebe des öf-fentlichen Verkehrs bieten eine Vielzahlvon Lehrberufen, sodass für die unter-schiedlichsten Interessen, Vorbildun-gen und Niveaus das Passende zu fin-den ist.

Eine abgeschlossene Ausbildung istnoch immer die beste Versicherung ge-

gen das Abrutschen ins Prekariat unddie beste Voraussetzung für einen Auf-stieg auf der Karriereleiter.kontakt.sev sprach mit Doris Kubli, de-ren Aufgabe es ist, dafür zu sorgen,dass sich die richtigen, geeignetstenLeute beim Ausbildungsverbund Loginum eine Lehrstelle im öV bewerben.

Interview Seiten 6 & 7

Eine Ausbildung im öffentlichen Verkehr ist nach wie vor ein sicherer Wert

Die Ausbildung sichert die Beschäftigung

pan.

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Neuer Bözbergtunnel■ Die SBB baut im Auftrag desBundes die Strecke ins Tessinbis 2020 zu einem 4-Meter-Korri-dor aus. Damit künftig Sattel-auflieger mit Eckhöhen bis 4 Me-ter transportiert werden können,müssen auf der 270 km langenStrecke zwischen Basel und deritalienischen Grenze rund 20Tunnel, 80 Perron-Dachkanten,Fahrstrom- und Signalanlagenund Überführungen angepasstwerden, was 710 MillionenFranken kostet. Das wichtigsteTeilprojekt ist der neue Bözberg-tunnel, der rund 350 Mio. kostet.

Das Bundesamt für Verkehr hatjetzt die Baubewilligung für denTunnel erteilt. Die Vorarbeitenbeginnen in diesen Tagen, derSpatenstich wird im März 2016in Schinznach stattfinden.

Fabi wird umgesetzt■ Die von Volk und Ständen gut-geheissene Vorlage betreffend«Finanzierung und Ausbau derBahninfrastruktur» (Fabi) ist mitneuen Planungsprozessen undFinanzierungszuständigkeitenverbunden. Dazu müssen ver-schiedene Verordnungen ange-passt werden. Geregelt wird bei-spielsweise der Verteilschlüsselfür den Finanzierungsbeitrag derKantone. Der Bundesrat hat dierevidierten Verordnungen letzteWoche verabschiedet. Sie wer-den zusammen mit der Verfas-sungsbestimmung und den an-gepassten Bundesgesetzen perAnfang 2016 in Kraft treten.

Winterschliessung■ Das Parkhotel «Brenscino» inBrissago schliesst seine dies-jährige Sommersaison nächstenSonntag ab. Am 24. März nächs-

ten Jahres wird das SEV-eigeneHotel wieder aus dem Winter-schlaf erwachen und die Gästezu erholsamen Tagen in der ers-ten Frühlingssonne begrüssen.

www.brenscino.ch

NEWS

Vor rund einem Jahr diskutierteder Vorstand SEV Sparmass-nahmen. Er setzte vor allembei der Kommunikation an.Nun widmete er sich der ande-ren Seite der Rechnung undbesprach die Resultate einerArbeitsgruppe, die sich mitneuen Einnahmemöglichkeitenbeschäftigt hatte.Dabei zeigte sich: Neue Einnah-men sind fast noch schwierigerzu finden als Sparmöglichkei-ten. Letztlich blieben zweikonkrete neue Massnahmen.Jugendliche sollen nach Ab-schluss der Ausbildung nochbis zum Jahresende beitragsfreiim SEV bleiben, damit sie in al-ler Ruhe die Vorteile der Mit-gliedschaft erkennen können.

Heute kommt es häufig vor,dass sie in der Hektik des Lehr-abschlusses vorschnell die Mit-gliedschaft aufkündigen.

Bei Bedarf Spenden suchenUnd: Wo es um bestimmte, ein-zelne Aktionen oder Vorhabengeht, soll der SEV versuchen,Spendeaktionen durchzufüh-ren; damit sind nicht Bettel-briefe gemeint, wie sie von an-deren Organisationen regel-mässig ins Haus flattern, son-dern punktuelle Anfragen.Weitere Massnahmen werdenebenfalls geprüft, wobei dieseaber auf Bestehendem aufbau-en. So steht etwa eine Weiter-entwicklung der Kalender-Unfallversicherung zur Diskus-sion. Es hat sich gezeigt, dassin gewissen Bereichen zwardie Versicherung erwünscht,der gedruckte Kalender aberentbehrlich ist. Da andere Be-rufsgruppen den Kalendernach wie vor sehr gut nutzen,müssen Varianten entwickeltwerden.Einmal mehr wurden bessere

Übergänge von den Aktiven zuden Pensionierten angeregt.Geeignete Aktivitäten für dieMitglieder und ihre Lebenspart-ner/innen sollen dazu beitra-gen, dass diese stärker ins Sek-tionsleben eingebunden sind.Schliesslich gilt es, weiterePartnerschaften im Dienstleis-tungsbereich zu prüfen.

Vermögen bringt kein Geld mehrAnschliessend an diese Dis-kussion folgte die Behandlungdes Budgets 2016, wobei die-ses trotz schwieriger Rahmen-bedingungen praktisch ausge-glichen abschliesst, mit einemDefizit von 17 000 Franken.Dies liegt daran, dass der SEVbei den Kosten angesetzt hat,indem die alltäglichen Abläufeüberprüft und optimiert wur-den, zudem greifen ersteMassnahmen bei der Kommu-nikation. Weiter sind 2016 kei-ne ausserordentlichen Ausga-ben zu erwarten, und es istkein Kongressjahr.Finanzchef Aroldo Cambi nann-te drei kritische Punkte, die die

finanzielle Zukunft des SEV be-einflussen:■ Die sinkenden Mitglieder-zahlen führen zwangsläufig zueinem Rückgang der Beiträge.■ Bei den festverzinslichen An-lagen, die rund 60 Prozentdes Vermögens ausmachen, istauf Jahre hinaus kaum mehr miteiner Rendite zu rechnen. Da-durch muss der SEV eine mar-kante Reduktion des Finanz-ertrags in Kauf nehmen.■ Insgesamt bedeutet dies,dass der SEV mit schrumpfen-den finanziellen Mitteln aus-kommen muss. Dies führtzwingend dazu, dass die Kos-ten gesenkt werden müssen.Der Vorstand genehmigte dasBudget und nahm die Ausfüh-rungen zur Kenntnis. Zudempasste er das Beitragsregle-ment an, einerseits um die Bei-tragspflicht nach der Erstaus-bildung erst im folgendenKalenderjahr anzusetzen, an-dererseits auch, um währendZweitausbildungen den Beitragauf die Hälfte zu reduzieren.

Peter Moor

Budget ausgeglichen trotz Finanzen des SEV unter dauerndem Spardruck

Möglichst keine Mitglie-der verlieren, möglichstviele zusätzliche wer-ben und Ausgabensorgfältig planen: Aufdiesem Weg will derSEV seine finanzielleZukunft sichern.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Medienberichte weckten denAnschein, die Streikenden unddie Gewerkschaften seien diegrossen Verlierer des Abkom-mens mit der TPG-Direktionüber die Begleichung derStreikkosten von 350 000 Fran-ken. In Wirklichkeit müssen die688 Streikenden nur die Hälftebezahlen (175 000 CHF), davonwiederum je die Hälfte mit

zwei unbezahlten Arbeitsstun-den und mit einem Lohnabzugvon insgesamt 120 Franken,der je hälftig im Oktober undNovember vorgenommen wird.Der Lohnabzug wird den Strei-kenden aus dem SEV-Solidari-tätsfonds zurückerstattet, wiees das SEV-Reglement vor-sieht. Und die Extra-Arbeits-stunden werden ihnen auf

Wunsch aus einem zweiten So-lidaritätsfonds mit weiteren 120Franken entschädigt. Daraufdürften aber etliche aus Über-zeugung und aus Solidaritätmit jenen, die dieses Geld wirk-lich brauchen, verzichten.Finanziert wird dieser zweiteFonds mit den 5000 Franken,welche die SEV-VPT-Sektion TPGvon den andern VPT-Sektionenbereits erhalten hat, sowie mitfreiwilligen Beiträgen der Nicht-streikenden, die gemäss Abma-chung mit den TPG nichts andie Streikkosten bezahlen müs-sen, obwohl der Streik auch ih-nen genützt hat. Die danachnoch ungedeckten Kosten wer-den zu drei gleichen Teilenvom SEV, vom VPT und von derVPT-Sektion TPG bezahlt. vbo / Fi

Kosten des Streiks bei den Genfer Verkehrsbetrieben TPG

SEV spricht Finanzhilfe für die StreikendenDer Vorstand SEV hatam Freitag beschlossen,den 688 TPG-Kolleg/in-nen, die letzten Herbstgestreikt haben, ihrenBeitrag an die Kostendes Streiks von je 120Franken aus dem SEV-Solidaritätsfonds abzu-gelten. Abgegolten wer-den auf Wunsch auchdie von den TPG verlang-ten zwei Gratisarbeits-stunden aus einem zwei-ten Fonds, alimentiertmit Beiträgen der Nicht-streikenden, des VPTund der VPT-Sektionen.

Dem

ir Sö

nmez

Der 19. November 2014 ist in Genf ein historisches Datum.

garstigem Umfeld

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Am letzten Sonntag haben in der Schweiz die Wah-len zum nationalen Parlament stattgefunden. Von«Richtungswahlen» konnte man im Vorfeld lesen,und die Richtung, die die Mehrheit der Wählendenoffenbar will, ist jetzt klar: Die SVP hat einen Siegdavon getragen, der zu Recht historisch genanntwird.

Warum und wie dieser Wahlsieg zustande gekom-men ist, wollen wir hier nicht diskutieren. Uns inte-ressiert eher, welches die Folgen dieses Resultats

sind, vor welchen Anforderungen wir uns in dennächsten Jahren in unserer politischen Aufgabesehen. Fest steht, dass grüne, umweltpolitischeAnliegen (etwa im Bereich der Förderung desSchienenverkehrs) schwerer durchzusetzen seinwerden und dass rote, sozialpolitische Fragen aufVerfassungs- und Gesetzesebene keine Lösung inunserem Sinn finden werden. Eine Erhöhung derRenten, eine Besserstellung der Arbeitnehmendenwerden im National- und Ständerat kaum eineMehrheit finden. Das hat eine Mehrheit der Wäh-lenden so entschieden, damit gilt es zu leben.

Die Gewerkschaften werden ihr Gewicht aber wei-terhin in die Waagschale werfen: In GAV-Verhand-lungen werden wir uns für die Anliegen der Ange-stellten einsetzen, und wenn nötig werden wir mitReferenden und Initiativen Einfluss auf die Politiknehmen. Damit wir damit auch in einem allgemeinraueren Umfeld Erfolg haben, werden wir auch inZukunft, wie in den letzten Jahrzehnten, auf denEinsatz und die Mithilfe unserer Basis angewiesensein. Ein politischer Erfolg bei den Parlaments-wahlen hätte unsere Arbeit bedeutend erleichtert,verunmöglicht worden ist sie durch den Misserfolgnicht. Was jetzt auf uns wartet, ist aber «Knochen-arbeit». Wir sind dazu bereit, diese Arbeit zu über-nehmen.

Wenn ich sage «wir», dann meine ich damit auchdie beiden SEV-Profis, Philipp Hadorn und EdithGraf-Litscher, die schon bisher im Nationalrat mit-gearbeitet haben und die die Wiederwahl ge-schafft haben. Wir gratulieren ihnen beiden undallen anderen, die bisher und neu im Parlamentdie Interessen der Gewerkschaften und damit derarbeitenden Bevölkerung vertreten haben undkünftig vertreten werden.

Nach den Wahlen ist vor den Wahlen, sagt man.Für mich und uns bedeutet dieser Spruch: Die Ar-beit geht weiter, sie fängt heute an. Für uns Ge-werkschaftsprofis genau so wie für euch, die Ba-sis. Ich zähle auf euch!

ZUR SACHE

«Was jetzt auf uns wartet, ist «Knochenarbeit».Wir sind dazu bereit, diese Arbeit zuübernehmen.» Giorgio Tuti, Präsident SEV

VBZ

Bild der WocheDas nebenstehen-de Sujet brauchendie Verkehrsbetrie-be Zürich für einePlakataktion: «Wenndie Laser-Attackengegen uns nichtaufhören, werdenwir bald so herum-fahren müssen.»Allein 2014 gab es38 Laserpointer-At-tacken auf Mitar-beitende der VBZ,für diese sind das38 zu viel. In einerSensibilisierungs-Kampagne zeigensie sich mit ihrenFahrerinnen undFahrern solidarisch.Die Kampagne solldie Bevölkerungaufrütteln und aufdie Konsequenzensolcher «nieder-trächtiger» Laser-Attacken aufmerk-sam machen.

Die Europäische Transport-arbeiter-Föderation ETFlanciert eine sogenannteBürgerinitiative für«Fairen Transport». Innerteinem Jahr muss innerhalbder EU eine Million Unter-schriften gesammelt werden.Der SEV und allenfalls weitereSchweizer Gewerkschaftenwerden nach Möglichkeit inder Schweiz ebenfalls eineSammelaktion bei EU-Bürgernlancieren.Am 29. Oktober führt die ETFeinen europaweitenAktionstag der Zugbe-gleiter durch. Damit soll aufdie Bedeutung der Kollegin-nen und Kollegen für dieEisenbahnsicherheit sowie fürKomfort und Sicherheit derFahrgäste hingewiesenwerden. Das im SEV organi-sierte Zugpersonal wird sichebenfalls am Aktionstagbeteiligen.

Der Vorstand führte eineAussprache zur Reform derAltersvorsorge durch.Einzelne Elemente der Versiondes Ständerats fandendurchaus Zustimmung, wobeijedoch Befürchtungendominieren, dass der Natio-nalrat daraus eine reineAbbauvorlage machen könnte.Umso mehr soll die InitiativeAHVplus weiterhin alsDruckmittel eingesetztwerden.Der Bereich Touristik istbeim SEV weiterhin einAufbauprojekt. Der Vorstandstimmte einem Konzept zu,mit dem in den nächstenbeiden WintersaisonsMitglieder geworben werdensollen. Die zuständigeVizepräsidentin BarbaraSpalinger sprach von einemExperiment: Im Sinn einer«Schnuppermitgliedschaft»sollen die Geworbenen erst

nach der Wintersaison2016/17 erstmals beitrags-pflichtig werden.In Übereinstimmung mit demneuen GAV der SBB passteder Vorstand das Personal-reglement des SEV an:Mitarbeiterinnen haben neuAnrecht auf 18 (statt 16)Wochen Mutterschaftsurlaub,und Väter erhalten nach derGeburt eines Kindes neu 10statt 5 Urlaubstage.Nach wie vor beschäftigt sichder SEV mit der neuenSteuerpraxis bei denFahrvergünstigungen. Dieursprüngliche Idee, dieRechtmässigkeit der neuenVorschriften mit einemGutachten infrage zu stellen,wurde fallengelassen, dapotenzielle Gutachter keineAussicht auf Erfolg sahen. Eswerden weitere Möglichkei-ten zu einer Verbesserunggeprüft.

VORSTAND IN KÜRZE

Page 3: Kontakt sev 2015 18

Neuer Bözbergtunnel■ Die SBB baut im Auftrag desBundes die Strecke ins Tessinbis 2020 zu einem 4-Meter-Korri-dor aus. Damit künftig Sattel-auflieger mit Eckhöhen bis 4 Me-ter transportiert werden können,müssen auf der 270 km langenStrecke zwischen Basel und deritalienischen Grenze rund 20Tunnel, 80 Perron-Dachkanten,Fahrstrom- und Signalanlagenund Überführungen angepasstwerden, was 710 MillionenFranken kostet. Das wichtigsteTeilprojekt ist der neue Bözberg-tunnel, der rund 350 Mio. kostet.

Das Bundesamt für Verkehr hatjetzt die Baubewilligung für denTunnel erteilt. Die Vorarbeitenbeginnen in diesen Tagen, derSpatenstich wird im März 2016in Schinznach stattfinden.

Fabi wird umgesetzt■ Die von Volk und Ständen gut-geheissene Vorlage betreffend«Finanzierung und Ausbau derBahninfrastruktur» (Fabi) ist mitneuen Planungsprozessen undFinanzierungszuständigkeitenverbunden. Dazu müssen ver-schiedene Verordnungen ange-passt werden. Geregelt wird bei-spielsweise der Verteilschlüsselfür den Finanzierungsbeitrag derKantone. Der Bundesrat hat dierevidierten Verordnungen letzteWoche verabschiedet. Sie wer-den zusammen mit der Verfas-sungsbestimmung und den an-gepassten Bundesgesetzen perAnfang 2016 in Kraft treten.

Winterschliessung■ Das Parkhotel «Brenscino» inBrissago schliesst seine dies-jährige Sommersaison nächstenSonntag ab. Am 24. März nächs-

ten Jahres wird das SEV-eigeneHotel wieder aus dem Winter-schlaf erwachen und die Gästezu erholsamen Tagen in der ers-ten Frühlingssonne begrüssen.

www.brenscino.ch

NEWS

Vor rund einem Jahr diskutierteder Vorstand SEV Sparmass-nahmen. Er setzte vor allembei der Kommunikation an.Nun widmete er sich der ande-ren Seite der Rechnung undbesprach die Resultate einerArbeitsgruppe, die sich mitneuen Einnahmemöglichkeitenbeschäftigt hatte.Dabei zeigte sich: Neue Einnah-men sind fast noch schwierigerzu finden als Sparmöglichkei-ten. Letztlich blieben zweikonkrete neue Massnahmen.Jugendliche sollen nach Ab-schluss der Ausbildung nochbis zum Jahresende beitragsfreiim SEV bleiben, damit sie in al-ler Ruhe die Vorteile der Mit-gliedschaft erkennen können.

Heute kommt es häufig vor,dass sie in der Hektik des Lehr-abschlusses vorschnell die Mit-gliedschaft aufkündigen.

Bei Bedarf Spenden suchenUnd: Wo es um bestimmte, ein-zelne Aktionen oder Vorhabengeht, soll der SEV versuchen,Spendeaktionen durchzufüh-ren; damit sind nicht Bettel-briefe gemeint, wie sie von an-deren Organisationen regel-mässig ins Haus flattern, son-dern punktuelle Anfragen.Weitere Massnahmen werdenebenfalls geprüft, wobei dieseaber auf Bestehendem aufbau-en. So steht etwa eine Weiter-entwicklung der Kalender-Unfallversicherung zur Diskus-sion. Es hat sich gezeigt, dassin gewissen Bereichen zwardie Versicherung erwünscht,der gedruckte Kalender aberentbehrlich ist. Da andere Be-rufsgruppen den Kalendernach wie vor sehr gut nutzen,müssen Varianten entwickeltwerden.Einmal mehr wurden bessere

Übergänge von den Aktiven zuden Pensionierten angeregt.Geeignete Aktivitäten für dieMitglieder und ihre Lebenspart-ner/innen sollen dazu beitra-gen, dass diese stärker ins Sek-tionsleben eingebunden sind.Schliesslich gilt es, weiterePartnerschaften im Dienstleis-tungsbereich zu prüfen.

Vermögen bringt kein Geld mehrAnschliessend an diese Dis-kussion folgte die Behandlungdes Budgets 2016, wobei die-ses trotz schwieriger Rahmen-bedingungen praktisch ausge-glichen abschliesst, mit einemDefizit von 17 000 Franken.Dies liegt daran, dass der SEVbei den Kosten angesetzt hat,indem die alltäglichen Abläufeüberprüft und optimiert wur-den, zudem greifen ersteMassnahmen bei der Kommu-nikation. Weiter sind 2016 kei-ne ausserordentlichen Ausga-ben zu erwarten, und es istkein Kongressjahr.Finanzchef Aroldo Cambi nann-te drei kritische Punkte, die die

finanzielle Zukunft des SEV be-einflussen:■ Die sinkenden Mitglieder-zahlen führen zwangsläufig zueinem Rückgang der Beiträge.■ Bei den festverzinslichen An-lagen, die rund 60 Prozentdes Vermögens ausmachen, istauf Jahre hinaus kaum mehr miteiner Rendite zu rechnen. Da-durch muss der SEV eine mar-kante Reduktion des Finanz-ertrags in Kauf nehmen.■ Insgesamt bedeutet dies,dass der SEV mit schrumpfen-den finanziellen Mitteln aus-kommen muss. Dies führtzwingend dazu, dass die Kos-ten gesenkt werden müssen.Der Vorstand genehmigte dasBudget und nahm die Ausfüh-rungen zur Kenntnis. Zudempasste er das Beitragsregle-ment an, einerseits um die Bei-tragspflicht nach der Erstaus-bildung erst im folgendenKalenderjahr anzusetzen, an-dererseits auch, um währendZweitausbildungen den Beitragauf die Hälfte zu reduzieren.

Peter Moor

Budget ausgeglichen trotz Finanzen des SEV unter dauerndem Spardruck

Möglichst keine Mitglie-der verlieren, möglichstviele zusätzliche wer-ben und Ausgabensorgfältig planen: Aufdiesem Weg will derSEV seine finanzielleZukunft sichern.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Medienberichte weckten denAnschein, die Streikenden unddie Gewerkschaften seien diegrossen Verlierer des Abkom-mens mit der TPG-Direktionüber die Begleichung derStreikkosten von 350 000 Fran-ken. In Wirklichkeit müssen die688 Streikenden nur die Hälftebezahlen (175 000 CHF), davonwiederum je die Hälfte mit

zwei unbezahlten Arbeitsstun-den und mit einem Lohnabzugvon insgesamt 120 Franken,der je hälftig im Oktober undNovember vorgenommen wird.Der Lohnabzug wird den Strei-kenden aus dem SEV-Solidari-tätsfonds zurückerstattet, wiees das SEV-Reglement vor-sieht. Und die Extra-Arbeits-stunden werden ihnen auf

Wunsch aus einem zweiten So-lidaritätsfonds mit weiteren 120Franken entschädigt. Daraufdürften aber etliche aus Über-zeugung und aus Solidaritätmit jenen, die dieses Geld wirk-lich brauchen, verzichten.Finanziert wird dieser zweiteFonds mit den 5000 Franken,welche die SEV-VPT-Sektion TPGvon den andern VPT-Sektionenbereits erhalten hat, sowie mitfreiwilligen Beiträgen der Nicht-streikenden, die gemäss Abma-chung mit den TPG nichts andie Streikkosten bezahlen müs-sen, obwohl der Streik auch ih-nen genützt hat. Die danachnoch ungedeckten Kosten wer-den zu drei gleichen Teilenvom SEV, vom VPT und von derVPT-Sektion TPG bezahlt. vbo / Fi

Kosten des Streiks bei den Genfer Verkehrsbetrieben TPG

SEV spricht Finanzhilfe für die StreikendenDer Vorstand SEV hatam Freitag beschlossen,den 688 TPG-Kolleg/in-nen, die letzten Herbstgestreikt haben, ihrenBeitrag an die Kostendes Streiks von je 120Franken aus dem SEV-Solidaritätsfonds abzu-gelten. Abgegolten wer-den auf Wunsch auchdie von den TPG verlang-ten zwei Gratisarbeits-stunden aus einem zwei-ten Fonds, alimentiertmit Beiträgen der Nicht-streikenden, des VPTund der VPT-Sektionen.

Dem

ir Sö

nmez

Der 19. November 2014 ist in Genf ein historisches Datum.

garstigem Umfeld

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Am letzten Sonntag haben in der Schweiz die Wah-len zum nationalen Parlament stattgefunden. Von«Richtungswahlen» konnte man im Vorfeld lesen,und die Richtung, die die Mehrheit der Wählendenoffenbar will, ist jetzt klar: Die SVP hat einen Siegdavon getragen, der zu Recht historisch genanntwird.

Warum und wie dieser Wahlsieg zustande gekom-men ist, wollen wir hier nicht diskutieren. Uns inte-ressiert eher, welches die Folgen dieses Resultats

sind, vor welchen Anforderungen wir uns in dennächsten Jahren in unserer politischen Aufgabesehen. Fest steht, dass grüne, umweltpolitischeAnliegen (etwa im Bereich der Förderung desSchienenverkehrs) schwerer durchzusetzen seinwerden und dass rote, sozialpolitische Fragen aufVerfassungs- und Gesetzesebene keine Lösung inunserem Sinn finden werden. Eine Erhöhung derRenten, eine Besserstellung der Arbeitnehmendenwerden im National- und Ständerat kaum eineMehrheit finden. Das hat eine Mehrheit der Wäh-lenden so entschieden, damit gilt es zu leben.

Die Gewerkschaften werden ihr Gewicht aber wei-terhin in die Waagschale werfen: In GAV-Verhand-lungen werden wir uns für die Anliegen der Ange-stellten einsetzen, und wenn nötig werden wir mitReferenden und Initiativen Einfluss auf die Politiknehmen. Damit wir damit auch in einem allgemeinraueren Umfeld Erfolg haben, werden wir auch inZukunft, wie in den letzten Jahrzehnten, auf denEinsatz und die Mithilfe unserer Basis angewiesensein. Ein politischer Erfolg bei den Parlaments-wahlen hätte unsere Arbeit bedeutend erleichtert,verunmöglicht worden ist sie durch den Misserfolgnicht. Was jetzt auf uns wartet, ist aber «Knochen-arbeit». Wir sind dazu bereit, diese Arbeit zu über-nehmen.

Wenn ich sage «wir», dann meine ich damit auchdie beiden SEV-Profis, Philipp Hadorn und EdithGraf-Litscher, die schon bisher im Nationalrat mit-gearbeitet haben und die die Wiederwahl ge-schafft haben. Wir gratulieren ihnen beiden undallen anderen, die bisher und neu im Parlamentdie Interessen der Gewerkschaften und damit derarbeitenden Bevölkerung vertreten haben undkünftig vertreten werden.

Nach den Wahlen ist vor den Wahlen, sagt man.Für mich und uns bedeutet dieser Spruch: Die Ar-beit geht weiter, sie fängt heute an. Für uns Ge-werkschaftsprofis genau so wie für euch, die Ba-sis. Ich zähle auf euch!

ZUR SACHE

«Was jetzt auf uns wartet, ist «Knochenarbeit».Wir sind dazu bereit, diese Arbeit zuübernehmen.» Giorgio Tuti, Präsident SEV

VBZ

Bild der WocheDas nebenstehen-de Sujet brauchendie Verkehrsbetrie-be Zürich für einePlakataktion: «Wenndie Laser-Attackengegen uns nichtaufhören, werdenwir bald so herum-fahren müssen.»Allein 2014 gab es38 Laserpointer-At-tacken auf Mitar-beitende der VBZ,für diese sind das38 zu viel. In einerSensibilisierungs-Kampagne zeigensie sich mit ihrenFahrerinnen undFahrern solidarisch.Die Kampagne solldie Bevölkerungaufrütteln und aufdie Konsequenzensolcher «nieder-trächtiger» Laser-Attacken aufmerk-sam machen.

Die Europäische Transport-arbeiter-Föderation ETFlanciert eine sogenannteBürgerinitiative für«Fairen Transport». Innerteinem Jahr muss innerhalbder EU eine Million Unter-schriften gesammelt werden.Der SEV und allenfalls weitereSchweizer Gewerkschaftenwerden nach Möglichkeit inder Schweiz ebenfalls eineSammelaktion bei EU-Bürgernlancieren.Am 29. Oktober führt die ETFeinen europaweitenAktionstag der Zugbe-gleiter durch. Damit soll aufdie Bedeutung der Kollegin-nen und Kollegen für dieEisenbahnsicherheit sowie fürKomfort und Sicherheit derFahrgäste hingewiesenwerden. Das im SEV organi-sierte Zugpersonal wird sichebenfalls am Aktionstagbeteiligen.

Der Vorstand führte eineAussprache zur Reform derAltersvorsorge durch.Einzelne Elemente der Versiondes Ständerats fandendurchaus Zustimmung, wobeijedoch Befürchtungendominieren, dass der Natio-nalrat daraus eine reineAbbauvorlage machen könnte.Umso mehr soll die InitiativeAHVplus weiterhin alsDruckmittel eingesetztwerden.Der Bereich Touristik istbeim SEV weiterhin einAufbauprojekt. Der Vorstandstimmte einem Konzept zu,mit dem in den nächstenbeiden WintersaisonsMitglieder geworben werdensollen. Die zuständigeVizepräsidentin BarbaraSpalinger sprach von einemExperiment: Im Sinn einer«Schnuppermitgliedschaft»sollen die Geworbenen erst

nach der Wintersaison2016/17 erstmals beitrags-pflichtig werden.In Übereinstimmung mit demneuen GAV der SBB passteder Vorstand das Personal-reglement des SEV an:Mitarbeiterinnen haben neuAnrecht auf 18 (statt 16)Wochen Mutterschaftsurlaub,und Väter erhalten nach derGeburt eines Kindes neu 10statt 5 Urlaubstage.Nach wie vor beschäftigt sichder SEV mit der neuenSteuerpraxis bei denFahrvergünstigungen. Dieursprüngliche Idee, dieRechtmässigkeit der neuenVorschriften mit einemGutachten infrage zu stellen,wurde fallengelassen, dapotenzielle Gutachter keineAussicht auf Erfolg sahen. Eswerden weitere Möglichkei-ten zu einer Verbesserunggeprüft.

VORSTAND IN KÜRZE

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Es gibt Dinge, die gehöreneinfach zusammen. Butterund Brot, Romeo und Julia,Pendler und Gratiszeitun-gen. Als Journalistin blickeich mit einem gewissen Arg-wohn auf die bunten Postil-len. Gratiszeitungen sindgeistiges Fast Food, schnellund einfach verfügbar er-zeugen sie ein kurzfristigesSättigungsgefühl, bestehendabei aber zu 80 Prozentaus leeren Kalorien und ge-fährden somit im Übermassdie Gesundheit ihres Konsu-menten. Und da gibt esauch noch die kleine abergewichtige Frage, wie weiteine Zeitung, die sich aus-schliesslich über Werbungfinanziert, im Zweifelsfallwohl die Interessen der Le-ser gegenüber den Interes-sen der Werbekundenwahrt.

Trotz alledem führe natür-lich auch ich mir hin undwieder einen Burger mitPommes zu. Mein Lieblings-imbiss ist der «Blick amAbend», genauer gesagtdas «Schatz-chäschtli». Ei-ne Rubrik, inder man fastimmer Einträ-ge nach demimmer glei-chen Schemafindet: «Du, w., blonde Lo-cken, hast mich, m., 1,80mgross, schwarzer Kapuzen-pulli, am Dienstagmorgenin der S8 angelächelt.Gasch mer nüm usemChopf, schrib doch uf @ir-gendwas.com».Grosses Kino! Vor allem,wenn man sich vorstellt,warum nicht an Ort undStelle Worte und Kontakt-

daten ausgetauscht werdenkonnten. Musste er einenHechtsprung aus dem Zug-fenster machen, um recht-zeitig ans Bewerbungs-gespräch zu kommen? Hatdie ältere Frau im Abteileinen Kreislaufkollaps ge-kriegt, sodass sie Mund-

zu-Mund-Beatmungmachenmusste, justals seine Hal-testelle kam?Oder ist esgar, weil er

wusste, dass sie die Tochterdes Oberhaupts jenes Clansist, mit dem seine Familieseit Jahren eine blutige Feh-de führt, und er sie darumunmöglich in Anwesenheitseines Cousins ansprechenkonnte?Er sucht sie, sie sucht ihn –alle suchen sich, weil sie,als sie gerade eben nochphysisch voreinander stan-

den, nicht den Mut aufbrin-gen konnten herauszufin-den, ob sie denn auchtatsächlich fündig ge-worden wären. Der«Blick am Abend»-Auf-ruf minimiert zwar dieChancen auf tatsäch-liches Liebesglück, da erleicht überlesen wird, re-duziert aber gleichzeitigdie Gefahr, zurückgewiesenzu werden, da man sich ein-reden kann, dass er überle-sen wurde. So wird dasSchatzchäschtli zum Sinn-bild einer ganzen Gesell-schaftslogik: Lieber nichtsgewinnen, als zu riskieren,dass man scheitert.Angst mag in manchen Si-tuationen sinnvoll sein, abersie bedeutet immer auchBlockade, bedeutet Still-stand. Dabei ist kaum einSturz je so fatal wie dieFurcht, die daran hindert,vom sicheren Sofa aufzuste-hen und hinauszugehen;

der Welt zu begegnen, siezu verändern, sich von ihrverändern zu lassen.Natürlich drücke auch ichmich aus Furcht vor demScheitern vor neuen Aufga-ben. Darum hier ein Schatz-chäschtli an mich selbst:«Der Unterschied zwischendem Meister und dem Schü-ler besteht darin, dass derMeister schon viel öfter ver-sagt hat, als der Schüler esje versucht hat.»

MEINE MEINUNG

Schatzchäschtli

«Das Schatzchäschtliist Sinnbild einer gan-zen Gesellschaftslogik:Lieber nichts gewinnen,als zu riskieren, dassman scheitert.»

Anja Conzett

Im Schienengewirr einer Bahn-hofsausfahrt kann es aucheinem erfahrenen Lokführer,einer pflichtbewussten Lokfüh-rerin passieren, dass irrtümlichdas falsche Signal angeschautwird. Eigentlich wäre es wün-schenswert, wenn immer einezweite Person auf der Lokomo-tive mitfahren würde, die dieerste in einem solchen Fall aufden drohenden Fehler auf-merksam machen könnte …

Nochmals hinschauenDoch es ist allen klar, dass diesWunschdenken bleibt. Mani

Haller, Leiter Zugführung beider SBB, freute sich aber, alser den Medien ein «positivesEreignis» ankündigen konnte:die Einführung der Warn-App,die Lokführende auf drohendeFehler aufmerksam macht.Grundsätzlich funktioniert sieso: Sie merkt, wenn sich derZug zu bewegen beginnt. Wenner dies aber nicht tun sollte– weil das Signal geschlossenist –, lässt die App auf demiPad des Lokführers eine gros-se «Halt!»-Meldung aufschei-nen, verbunden mit einem un-angenehmen Hupton. Der oderdie Lokführer/in wird dadurch«zum nochmaligen Hinschauenmotiviert», wie sich die SBBausdrückt, und quittiert an-schliessend die Meldung alsecht bzw. berechtigt, als Fehl-warnung – oder er oder siemerkt, dass die App nicht aus-

geschaltet ist, obschon im Ma-növerdienst gefahren wird. DieApp selber ist nicht mit demZugsicherungssystem ver-knüpft und bremst also denZug nicht.

Lokführende begrüssen AppDie SBB ist stolz auf ihre Ei-genentwicklung, die «nirgendssonst in Europa» eingesetztwird und die Sicherheit weitererhöht. Mit den Sozialpartnernwurde ausgehandelt, dass dieApp nur unterstützt, nicht aberzu Überwachungs- oder Kont-rollzwecken missbraucht wird.LPV-Zentralpräsident Hans-Rue-di Schürch begrüsst deshalbdie (im August erfolgte) Einfüh-rung der App, denn die grösst-mögliche Sicherheit ist den Lo-komotivführenden genauso einAnliegen wie den Bahnbetrei-bern und -Kund/innen.

Kostengünstiges SystemMit Kosten von 1,2 MillionenFranken für die in den letztenzwei Jahren betriebene Ent-wicklung – im Betrieb verur-sacht die App vernachlässigbartiefe Kosten – ist die Warn-Appeine kostengünstige Sicher-heitsinvestition. Sie wird der-einst von ETCS Level 2 überholtwerden und wird aus diesemGrund beispielsweise auf derneuen Gotthardstrecke, die be-reits mit diesem System aus-gerüstet wird, nicht zum Ein-satz kommen.

System nur für SBBZu bemerken ist, dass die Appnur für das iPad und das da-rauf funktionierende Lea-Sys-tem entwickelt wurde. Sie kanndeshalb nur vom Lokpersonalder SBB und ihrer Tochter-firmen genutzt werden. pan.

Der Berufsalltag der Lo-komotivführer/innen iststressig. Schnell pas-siert ein Fehler, der gra-vierende Folgen habenkann.

Ein Warnruf zur rechten ZeitDie SBB entwickelt eine App, die helfen kann, Unfälle zu verhindern

pan.

Zug fährt trotz geschlossenemSignal: «Halt!»

Page 5: Kontakt sev 2015 18

......

5INTERNATIONALkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Am 8. Oktober beriet der EU-Ministerrat in Luxemburg überden Vorschlag der EU-Kommis-sion für den politischen Teil desvierten Bahnpakets, das vomEU-Parlament bereits in ersterLesung verabschiedet wurde.Ein wichtiger Punkt darin ist dievon der Kommission gewollteAusschreibungspflicht für alleBahndienstleistungen im inlän-dischen Personenverkehr, diein der Verordnung 1370/2007über Verträge für öffentlicheDienstleistungen (englisch «Pu-blic Service Obligations» PSO)festgehalten werden soll. DieKommission will, dass alle Ver-

träge zwischen der öffentlichenHand und Bahnunternehmun-gen europaweit ausgeschrie-ben werden müssen. Sie erhofftsich davon Einsparungen fürdie öffentliche Hand dank mehrWettbewerb und Qualitätsver-besserungen im Bahnverkehr.

Gefahr für Sicherheit,Qualität und PersonalDoch die Gewerkschaften wieauch etliche Bahnen und Län-der sind gegen die Ausschrei-bungspflicht, weil diese dieQualität und Sicherheit desBahnangebots nicht verbes-sert. Im Gegenteil werden

Bahnunternehmen, die Aus-schreibungen dank tiefer Offer-ten gewonnen haben, bei Si-cherheit und Qualität sparen,um trotzdem Gewinne zu erzie-len. Bei direkten Vergaben vonDienstleistungsverträgen istdieses Risiko kleiner – und vorallem auch die Gefahr, dassauf dem Rücken des Personalsgespart wird.Mehr Ausschreibungswettbe-werb wird das Lohn- und Sozi-aldumping umso mehr verstär-ken, als die EU-Kommission inder PSO-Verordnung nicht vor-schreiben will, dass bei Aus-schreibungen minimale Anstel-lungsbedingungen definiertwerden müssen. Ebenso wenigwill sie vorschreiben, dass beiBetreiberwechseln das bisheri-ge Personal übernommen wer-den muss. Solche Vorschriftenwill die Kommission den ein-zelnen Ländern überlassen.Beides kritisiert die Europä-ische Transportarbeiter-Föde-ration (ETF) scharf: Ausschrei-bungen zu forcieren, ohne zuverhindern, dass Anbieter ihreOfferten auf Kosten des Perso-nals drücken und die Mitarbei-tenden der übernommenen Li-nien entlassen, ist unsozial!

Rosinenpickerei verbietenWeiter fordert die ETF, dassStaaten das Recht haben müs-sen, zu verhindern, dass sichBahnunternehmen auf rentableStrecken konzentrieren und we-niger rentable Leistungen ab-bauen. Denn durch solche Rosi-nenpickerei drohen vor allem inRandgebieten Verschlechte-rungen des Bahnangebots odergar Linienschliessungen, wäh-rend womöglich private Aktio-näre die Gewinne rentabler Li-nien abschöpfen. Die Staatenmüssen entsprechende Anträgeder Bahnen ablehnen können,da sie sonst unrentable Linienhoch subventionieren müssen,um sie aufrechtzuerhalten.

Effektvolle AktionUm den EU-Verkehrsministerndie Gefahren von Wettbewerbund Liberalisierung klarzuma-chen, empfing die ETF dieseam Morgen des 8. Oktobersam Place de l’Europe in Luxem-burg mit einer Mahnwache.Über 150 Gewerkschafter/innen vor allem aus Luxemburgund Frankreich, aber auch ausDeutschland, Grossbritannien,Italien, der Schweiz, Sloweni-en und Ungarn machten mit

Fahnen, Transparenten und Fa-ckeln auf die ETF-Forderungenaufmerksam.Der Präsident der ETF-Bahn-sektion, Guy Greivelding, ap-pellierte an die Minister, «dieZukunft des Bahnverkehrs nichtder Liberalisierung und demWettbewerb zu opfern». UndAlain Sutour, Präsident desETF-Ausschusses für Nahver-kehr, forderte die Minister auf,auch beim Nahverkehr wiederDirektvergaben zuzulassen.

Schweizer Bahnen ebenfallsgefährdetWarum auch eine vierköpfigeSchweizer Delegation anwe-send war, obwohl die Schweiznicht zur EU gehört, wollte einRTL-Fernsehteam von SEV-Vize-präsidentin Barbara Spalingerwissen. «Weil wir solidarischsind mit unseren Kolleg/innenin den EU-Ländern», erklärtesie. «Und weil die EU-Bahn-pakete auch die SchweizerGesetzgebung direkt beein-flussen. Wir wollen nicht,dass unser erfolgreiches, gu-tes Bahnsystem durch unsin-nige Vorschriften wie eine ab-solute Ausschreibungspflichtgefährdet wird.» Markus Fischer

Über 150 Gewerkschaf-ter/innen aus EU-Län-dern und der Schweizhaben am 8. Oktober inLuxemburg die EU-Ver-kehrsminister aufgefor-dert, weiterhin direkteVergaben von Bahnkon-zessionen zuzulassenund für Ausschrei-bungen soziale Stan-dards vorzuschreiben.

Bahngewerkschaften demonstrieren in Luxemburg gegen viertes Eisenbahnpaket

ETF warnt vor AusschreibungspflichtFi

Die internationale «Mahnwache» wurde auch von den Fenstern aus beobachtet.

Fi

Fahnenspalier vor dem Gebäudeeingang.

Barbara Spalinger in Aktion.

Fi

Guy Greivelding(l), Alain Sutour. Franzosen brachten Fackeln mit.

Die EU-Verkehrsminister einigtensich am 8. Oktober auf einen«Kompromiss», der neben derAusschreibung von Bahndienst-leistungen im Personenverkehrweiterhin die Möglichkeit derDirektvergabe vorsieht, aller-dings nur unter sehr restriktivenBedingungen: Die Behörde, dieden Vertrag direkt vergibt, mussnachweisen, dass damit Qualitätund Kosteneffizienz des Bahnbe-triebs steigen. Dies muss zudemeine vom jeweiligen Staat be-zeichnete unabhängige Stelle alsrichtig bestätigen. Nur bei sehrkleinen Aufträgen, die das ganzeBahnnetz eines (kleinen) Landesbetreffen, soll dieser Nachweisentfallen können.

Der Ministerrat will auch nichtverlangen, dass bei Ausschrei-bungen zwingend soziale Stan-dards vorgegeben werden müs-sen – im Gegensatz zum EU-Par-

lament. Diese wichtige Vorschrifthofft die ETF im Parlament dennauch noch durchzubringen.

Immerhin will der Ministerratden EU-Staaten ermöglichen, zuverhindern, dass sich Bahnbe-treiber auf rentable Linien kon-zentrieren (Rosinenpickerei).

Wie geht es weiter?

Die vom Ministerrat und bereitszuvor vom Parlament verabschie-deten Fassungen des ViertenEisenbahnpakets kommen imNovember in den «informellenTrilog»: Das heisst, Vertreter/innen von Ministerrat, Parlamentund EU-Kommission erarbeitenzusammen eine neue, gemein-same Fassung, die Anfang 2016nochmals ins Parlament kommt.Während des Trilogs und im Par-lament wird die ETF weiter fürVerbesserungen kämpfen. Fi

Ungenügender Kompromiss

Page 6: Kontakt sev 2015 18

■ kontakt.sev: Doris Kubli,man kann überall lesen,dass sich die Lehrstellen-suche für die Lernendenentspannt habe, und ver-schiedene Betriebe bekla-gen sich schon, dass sieMühe haben, ihre Lehrstel-len zu besetzen. Spürt auchLogin diese Entwicklung,haben auch Sie Problemebei der Rekrutierung?

Man muss dies differenziertanschauen, Pauschalaussagenstimmen so meiner Meinungnach nicht. Man muss zum ei-nen geografisch differenzieren:Der Lehrstellenmarkt ist nichtüberall gleich. Zum andern gibtes Unterschiede je nach Beruf.Es gibt Berufe, die bei den Ju-gendlichen heute nicht zu-oberst auf der Hitliste stehen,das ist ein Fakt. Manche Unter-nehmen sind bei den heutigen

Jugendlichen noch nicht ange-kommen. Es wächst eine neueGeneration heran, und gewisseUnternehmen haben die Haus-aufgaben noch nicht gemacht,sich wirklich auf diese einzu-stellen. Was ist für die jungenMenschen wichtig? Es ist zueinfach, zu sagen, sie hättenweniger schulische Fähigkei-ten und die Dossiers erfülltendie Qualität nicht. Man kanndie Frage auch umdrehen undfragen, welche Fähigkeiten siedenn zusätzlich haben. Sokönnen sie mit der Vernetzung,mit den Tools, mit den vielenInformationen umgehen undhaben andere Sozialkompe-tenzen als wir seinerzeit. Heu-te trampelt man oft zu sehrdarauf herum, was ihnen fehlt,da braucht es aus meiner Sichteine grundlegende Änderungder Philosophie.

■ Gehen wir noch einmal zu-rück zu meiner ursprüngli-chen Frage: Haben Sie heu-te mehr Schwierigkeiten alsfrüher, Jugendliche zu fin-den?

Nein, das Staatssekretariat fürBildung, Forschung und Inno-vation SBFI spricht von einer«stabilen Situation» undmöchte, dass es zu viele Lehr-stellen gibt, damit eine Wahl-möglichkeit besteht. Im letztenJahr konnten in der Schweiz8000 Lehrstellen nicht besetztwerden, das entspricht neun Prozent. Login rekrutiert über-

durchschnittlich gut, trotzdemkonnten auch wir drei Prozentder Lehrstellen nicht besetzen.Darum müssen wir uns laufendweiterentwickeln und auf dieneuen Marktsituationen aus-richten.

■ In manchen Berufen konnteLogin aber schon in der Ver-gangenheit nicht alle Lehr-stellen besetzen.

Ja, das ist nichts Neues. Des-halb sage ich auch, dass mandie Situation differenziert be-trachten muss. Bei den hand-werklichen Berufen ist esschwierig, und das hört manauch aus anderen Branchen.

■ Während vieler Jahre melde-te Login jährlich einenneuen Höchststand an Lehr-verhältnissen. Ist diese Zeitauch bei Login vorbei, müs-sen Sie froh sein, wenn Siedie Zahlen halten können?

Das Wachstum hat sich eindeu-tig verlangsamt. Wir gehen da-von aus, dass sich die Situa-tion konsolidiert. Es gibt auchVerschiebungen zwischen deneinzelnen Berufen, weil bei-spielsweise eine neue Berufs-lehre hinzukommt.

■ Bleiben wir gleich bei Ihrerletzten Aussage, bei den Ver-schiebungen. In diesem Jahrwerden die ersten «Fachleu-te öffentlicher Verkehr» aus-gebildet. Wer ergreift diesedreijährige Lehre? Was sind

das für Jugendliche, was ha-ben die früher gemacht?

Der Vergleich mit früher istschwierig, weil es heute eineandere Generation, andere Ju-gendliche sind und sich auchdas Umfeld verändert hat. Wirsuchen als Fachleute öffent-licher Verkehr Menschen, diefasziniert davon sind, im Be-trieb des öffentlichen Verkehrszu arbeiten, und die gerneKundenkontakt haben, vor al-lem auch auf dem Zug. Es ist

ähnlich wie früher der/die Zug-begleiter/in, aber diese Ausbil-dung gibt es nicht mehr. Heutelernt man Fachmann oder Fach-frau öV, wenn man direkt nachder Schule als Zugbegleiter/ineinsteigen möchte.

■ Früher hat man dafür docheine Lehre KV öV gemacht?

Ja, bis vor einem Jahr lief dasüber eine KV-öV-Lehre mit demSchwerpunkt Zugbegleitung imdritten Lehrjahr. Diesen Werde-gang gibt es in Zukunft sonicht mehr.Die Lehre KV öV ist mittlerweilefünfzehn Jahre alt, und die An-forderungen an die Ausbildunghaben sich verändert. Manmuss sich immer fragen: Willman Spezialist/innen odersetzt man auf die Breite in derAusbildung? KV-Leute haben

eher die Breite, während be-trieblich heute eher wiederSpezialist/innen gefragt sind.

■ Was gehört sonst noch zurAusbildung zur FachpersonöV?

Vor allem Planung und Disposi-tion. Die Idee dahinter ist, dassnicht nur die Tätigkeit auf demFahrzeug gelernt wird, sondernauch die Arbeiten im Hinter-grund, die Disposition von Per-sonal und Fahrzeugen. Es sind

zwei Fachrichtungen, die Ler-nenden spezialisieren sich aufeine von beiden, lernen aberwährend der Ausbildungenbeide kennen. Damit gibt esfür diese Berufsleute auchStellen bei Unternehmen imLokal- und Agglomerationsver-kehr.

■ Das ist kein handwerklicherBeruf, welches sind die Vor-aussetzungen, was mussich mitbringen?

Wichtig ist die Freude am öf-fentlichen Verkehr und dassman sich bewusst ist, dassman im Betrieb arbeitet. Dasbedeutet Einsätze in unter-schiedlichen Schichten undauch am Wochenende. Wennjemand geregelte Büroarbeits-zeiten sucht, ist es sicher nichtdas Richtige. Das ist wohl die

Wie sieht es bei Login aktuell aus mit der Besetzung der Lehrstellen?

«Es braucht eine Änderungder Philosophie»Im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die ersten Entscheide über die Zuteilung der Lehrstel-len fürs kommende Jahr. Gross die Erleichterung bei jenen, die eine Zusage erhalten, steigend die Hektikbei jenen, bei denen es mehr als einmal nicht klappt. Wie sieht die Situation auf dem Lehrstellenmarktgegenwärtig aus – sowohl für die künftigen Lernenden wie auch für die ausbildenden Unternehmen?

«Wir suchen als Fachleute öffentlicherVerkehr Menschen, die fasziniert davonsind, im öffentlichen Verkehr zu arbeiten.»

pan.

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Doris Kubli (39) hat nach derDiplommittelschule bei der SBBeine Lehre als Bahnbetriebsdis-ponentin absolviert. Nach einerersten Stelle in Aarau im Ver-kauf wechselte sie auf die Ge-neraldirektion. Nach zehn Jah-ren bei der SBB kam sie 2006 zuLogin, wo sie heute als LeiterinMarketingkommunikation dafürzuständig ist, «dass sich diegeeignetsten Jugendlichen füreine Lehre bei Login bewerben».

BIO

wichtigste Anforderung, des-wegen muss man das auch vonAnfang an kommunizieren.Bei den «Skills» verlangen wireine Schulbildung auf mittle-rem oder höherem Niveau undKenntnisse mindestens einerFremdsprache. Die Anforderun-gen sind damit etwas wenigerhoch als beim KV öV.

■ Wie ist die Situation bei den«Dauer-Sorgenkindern», beiden Gebäudereiniger/innenund den Gleisbauer/innen?

Die Netzelektriker/innen kom-men auch noch hinzu! Es sindwirklich unsere Sorgenkinder.Wir haben eine Kombinationungünstiger Voraussetzungen.Es sind keine Wunschberufe;wir bilden deshalb heute auchFachleute Betriebsunterhaltaus, die teilweise die gleichenAufgaben wie Gebäudereini-ger/innen haben, aber der Be-ruf geniesst ein besseresImage. Hinzu kommen die Ar-beitsbedingungen im öffent-lichen Verkehr. Wenn ich schonauf dem Bau eine Lehre ma-che, kann ich auch Maurer wer-den, da wird regelmässiger ge-arbeitet als bei denGleisbauern. Auch Netzelektri-ker haben – aus Sicht der Ju-gendlichen – ähnlich unattrak-

tive Arbeitszeiten. Undschlussendlich noch die medi-zinischen Voraussetzungen,die bei uns manchmal höhersind als bei der Konkurrenz.

■ Aber die medizinischen Vor-aussetzungen sind doch diegleichen, ob ich eine Stras-se oder eine Schienentrassebaue?

Bei den Grundvoraussetzun-gen schon, aber wir sind hierim sicherheitsrelevanten Be-reich des öffentlichen Ver-kehrs, da spricht das BAV mit.Ein Logistiker im öV und ein Lo-gistiker beiIkea habennicht die glei-chen medizini-schen Anforde-rungen zu erfüllen. Natürlichmüssen beide einen gesundenRücken haben, aber bei unskommen noch weitere Aspektehinzu.

■ Im sicherheitsrelevantenBereich ist der Konsum ge-wisser «Substanzen» einThema?

Auch, aber nicht nur. Es gehtauch um «Banales» wie dieFarbsichtigkeit. Bei vielen «un-serer» Berufe bedeutet eineFarbenblindheit das Aus. Am

Schluss entscheidet der Arzt,und wir verlieren teilweiseKandidat/innen, die wir sehrgern angestellt hätten.

■ Kommen wir noch einmalzurück zum Jugendlichen,der mit einem gewissenStolz seine Login-Lehre ab-solviert, weil er weiss, dassein Login-Abschluss schonein Qualitätsausweis ist.Hat er oder sie auch guteChancen, nach dem Lehrab-schluss eine gute Stelle zuerhalten, das heisst etwa ei-ne unbefristete Anstellung?

Wie sieht’s in diesem Be-reich aus? Gibt es für aus-gebildete Gebäudereiniger,die beispielsweise bei derWagenreinigung arbeiten,auch nur temporäre Anstel-lungen?

Grundsätzlich bilden die Unter-nehmen Lernende, insbeson-dere in den betrieblichen Be-reichen, aus, weil man siebraucht. Man benötigt dieseNachwuchskräfte und will überdie Berufslehren Fachkräfteheranziehen. Aber auch hier ist

es nicht in allen Berufengleich. In manchen Berufensind die Fachleute sehr ge-sucht, in anderen Bereichen istder Markt eher gesättigt. Vonbeiden Seiten braucht es einUmdenken. Das Modell Ausbil-dungsverbund funktioniert gut,wenn es für einen grossen Teilder Lehrabgänger/innen eineAnstellung in der Branche gibt.Ich komme noch einmal aufden Anfang des Gesprächs zu-rück. Ich sagte, dass man sichauf die neue Generation Ler-nender einstellen muss; wennetwa ein/e Lehrabgänger/in

nach relativkurzer Zeit eineWeiterbildungan einer Fach-hochschule an-

strebt, ist sie oder er vielleichteher an einer Teilzeitstelle in-teressiert, oder vielleicht willjemand zuerst ein Jahr oder einhalbes reisen gehen. Da kannder Übergang besser gelingen,wenn von beiden Seiten einegewisse Flexibilität vorhandenist.

■ Gibt es denn auch Rückmel-dungen von ehemaligenLernenden? Positive, dasssie eine gute Stelle haben,oder auch negative, dass es

nicht geklappt hat? Wasüberwiegt?

Der grössere Teil der Lehrab-gänger/innen hat direkt eineAnstellung bei einer der Part-nerfirmen. Wir fragen aber beiallen nach und möchten wis-sen, wie es weitergeht. Mit demEnde des Lehrvertrags ist un-sere Aufgabe nicht beendet.

■ Es gibt doch einen Stellen-markt? Finden die Jugendli-chen da eine Stelle?

Ja, es gibt jährlich den «Job-Markt». Da präsentieren sich dieUnternehmen, und es finden Ge-spräche statt. Zusätzlich habenwir auch eine Plattform, wo diebeteiligten Firmen ihre Stellenfür Lehrabgänger/innen aus-schreiben können. Wenn dienotwendige Flexibilität vorhan-den ist, gibt es tolle Stellen. Vie-le Jugendliche sind aber in einerguten Position: Sie wohnennoch zu Hause und wollen erstnoch reisen gehen, bevor siesich binden – sie gehen rechtunverkrampft an diese Situationheran und sagen: «Irgendetwasergibt sich dann schon.» DieWelt steht ihnen heute eher of-fen. Manchmal verliert die Bran-che Lernende, die sie gerne be-halten würde.

Interview: Peter Anliker

g

«Die Jungen heute können mit der Vernetzung, mitden Tools, mit den vielen Informationen umgehen undhaben andere Sozialkompetenzen als wir seinerzeit.»

pan.

Immer auf der Suche nach Jugendlichen mit einer Affinität zum öffentlichen Verkehr: Doris Kubli am Oltener Hauptsitz von Login.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Page 7: Kontakt sev 2015 18

■ kontakt.sev: Doris Kubli,man kann überall lesen,dass sich die Lehrstellen-suche für die Lernendenentspannt habe, und ver-schiedene Betriebe bekla-gen sich schon, dass sieMühe haben, ihre Lehrstel-len zu besetzen. Spürt auchLogin diese Entwicklung,haben auch Sie Problemebei der Rekrutierung?

Man muss dies differenziertanschauen, Pauschalaussagenstimmen so meiner Meinungnach nicht. Man muss zum ei-nen geografisch differenzieren:Der Lehrstellenmarkt ist nichtüberall gleich. Zum andern gibtes Unterschiede je nach Beruf.Es gibt Berufe, die bei den Ju-gendlichen heute nicht zu-oberst auf der Hitliste stehen,das ist ein Fakt. Manche Unter-nehmen sind bei den heutigen

Jugendlichen noch nicht ange-kommen. Es wächst eine neueGeneration heran, und gewisseUnternehmen haben die Haus-aufgaben noch nicht gemacht,sich wirklich auf diese einzu-stellen. Was ist für die jungenMenschen wichtig? Es ist zueinfach, zu sagen, sie hättenweniger schulische Fähigkei-ten und die Dossiers erfülltendie Qualität nicht. Man kanndie Frage auch umdrehen undfragen, welche Fähigkeiten siedenn zusätzlich haben. Sokönnen sie mit der Vernetzung,mit den Tools, mit den vielenInformationen umgehen undhaben andere Sozialkompe-tenzen als wir seinerzeit. Heu-te trampelt man oft zu sehrdarauf herum, was ihnen fehlt,da braucht es aus meiner Sichteine grundlegende Änderungder Philosophie.

■ Gehen wir noch einmal zu-rück zu meiner ursprüngli-chen Frage: Haben Sie heu-te mehr Schwierigkeiten alsfrüher, Jugendliche zu fin-den?

Nein, das Staatssekretariat fürBildung, Forschung und Inno-vation SBFI spricht von einer«stabilen Situation» undmöchte, dass es zu viele Lehr-stellen gibt, damit eine Wahl-möglichkeit besteht. Im letztenJahr konnten in der Schweiz8000 Lehrstellen nicht besetztwerden, das entspricht neun Prozent. Login rekrutiert über-

durchschnittlich gut, trotzdemkonnten auch wir drei Prozentder Lehrstellen nicht besetzen.Darum müssen wir uns laufendweiterentwickeln und auf dieneuen Marktsituationen aus-richten.

■ In manchen Berufen konnteLogin aber schon in der Ver-gangenheit nicht alle Lehr-stellen besetzen.

Ja, das ist nichts Neues. Des-halb sage ich auch, dass mandie Situation differenziert be-trachten muss. Bei den hand-werklichen Berufen ist esschwierig, und das hört manauch aus anderen Branchen.

■ Während vieler Jahre melde-te Login jährlich einenneuen Höchststand an Lehr-verhältnissen. Ist diese Zeitauch bei Login vorbei, müs-sen Sie froh sein, wenn Siedie Zahlen halten können?

Das Wachstum hat sich eindeu-tig verlangsamt. Wir gehen da-von aus, dass sich die Situa-tion konsolidiert. Es gibt auchVerschiebungen zwischen deneinzelnen Berufen, weil bei-spielsweise eine neue Berufs-lehre hinzukommt.

■ Bleiben wir gleich bei Ihrerletzten Aussage, bei den Ver-schiebungen. In diesem Jahrwerden die ersten «Fachleu-te öffentlicher Verkehr» aus-gebildet. Wer ergreift diesedreijährige Lehre? Was sind

das für Jugendliche, was ha-ben die früher gemacht?

Der Vergleich mit früher istschwierig, weil es heute eineandere Generation, andere Ju-gendliche sind und sich auchdas Umfeld verändert hat. Wirsuchen als Fachleute öffent-licher Verkehr Menschen, diefasziniert davon sind, im Be-trieb des öffentlichen Verkehrszu arbeiten, und die gerneKundenkontakt haben, vor al-lem auch auf dem Zug. Es ist

ähnlich wie früher der/die Zug-begleiter/in, aber diese Ausbil-dung gibt es nicht mehr. Heutelernt man Fachmann oder Fach-frau öV, wenn man direkt nachder Schule als Zugbegleiter/ineinsteigen möchte.

■ Früher hat man dafür docheine Lehre KV öV gemacht?

Ja, bis vor einem Jahr lief dasüber eine KV-öV-Lehre mit demSchwerpunkt Zugbegleitung imdritten Lehrjahr. Diesen Werde-gang gibt es in Zukunft sonicht mehr.Die Lehre KV öV ist mittlerweilefünfzehn Jahre alt, und die An-forderungen an die Ausbildunghaben sich verändert. Manmuss sich immer fragen: Willman Spezialist/innen odersetzt man auf die Breite in derAusbildung? KV-Leute haben

eher die Breite, während be-trieblich heute eher wiederSpezialist/innen gefragt sind.

■ Was gehört sonst noch zurAusbildung zur FachpersonöV?

Vor allem Planung und Disposi-tion. Die Idee dahinter ist, dassnicht nur die Tätigkeit auf demFahrzeug gelernt wird, sondernauch die Arbeiten im Hinter-grund, die Disposition von Per-sonal und Fahrzeugen. Es sind

zwei Fachrichtungen, die Ler-nenden spezialisieren sich aufeine von beiden, lernen aberwährend der Ausbildungenbeide kennen. Damit gibt esfür diese Berufsleute auchStellen bei Unternehmen imLokal- und Agglomerationsver-kehr.

■ Das ist kein handwerklicherBeruf, welches sind die Vor-aussetzungen, was mussich mitbringen?

Wichtig ist die Freude am öf-fentlichen Verkehr und dassman sich bewusst ist, dassman im Betrieb arbeitet. Dasbedeutet Einsätze in unter-schiedlichen Schichten undauch am Wochenende. Wennjemand geregelte Büroarbeits-zeiten sucht, ist es sicher nichtdas Richtige. Das ist wohl die

Wie sieht es bei Login aktuell aus mit der Besetzung der Lehrstellen?

«Es braucht eine Änderungder Philosophie»Im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die ersten Entscheide über die Zuteilung der Lehrstel-len fürs kommende Jahr. Gross die Erleichterung bei jenen, die eine Zusage erhalten, steigend die Hektikbei jenen, bei denen es mehr als einmal nicht klappt. Wie sieht die Situation auf dem Lehrstellenmarktgegenwärtig aus – sowohl für die künftigen Lernenden wie auch für die ausbildenden Unternehmen?

«Wir suchen als Fachleute öffentlicherVerkehr Menschen, die fasziniert davonsind, im öffentlichen Verkehr zu arbeiten.»

pan.

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Doris Kubli (39) hat nach derDiplommittelschule bei der SBBeine Lehre als Bahnbetriebsdis-ponentin absolviert. Nach einerersten Stelle in Aarau im Ver-kauf wechselte sie auf die Ge-neraldirektion. Nach zehn Jah-ren bei der SBB kam sie 2006 zuLogin, wo sie heute als LeiterinMarketingkommunikation dafürzuständig ist, «dass sich diegeeignetsten Jugendlichen füreine Lehre bei Login bewerben».

BIO

wichtigste Anforderung, des-wegen muss man das auch vonAnfang an kommunizieren.Bei den «Skills» verlangen wireine Schulbildung auf mittle-rem oder höherem Niveau undKenntnisse mindestens einerFremdsprache. Die Anforderun-gen sind damit etwas wenigerhoch als beim KV öV.

■ Wie ist die Situation bei den«Dauer-Sorgenkindern», beiden Gebäudereiniger/innenund den Gleisbauer/innen?

Die Netzelektriker/innen kom-men auch noch hinzu! Es sindwirklich unsere Sorgenkinder.Wir haben eine Kombinationungünstiger Voraussetzungen.Es sind keine Wunschberufe;wir bilden deshalb heute auchFachleute Betriebsunterhaltaus, die teilweise die gleichenAufgaben wie Gebäudereini-ger/innen haben, aber der Be-ruf geniesst ein besseresImage. Hinzu kommen die Ar-beitsbedingungen im öffent-lichen Verkehr. Wenn ich schonauf dem Bau eine Lehre ma-che, kann ich auch Maurer wer-den, da wird regelmässiger ge-arbeitet als bei denGleisbauern. Auch Netzelektri-ker haben – aus Sicht der Ju-gendlichen – ähnlich unattrak-

tive Arbeitszeiten. Undschlussendlich noch die medi-zinischen Voraussetzungen,die bei uns manchmal höhersind als bei der Konkurrenz.

■ Aber die medizinischen Vor-aussetzungen sind doch diegleichen, ob ich eine Stras-se oder eine Schienentrassebaue?

Bei den Grundvoraussetzun-gen schon, aber wir sind hierim sicherheitsrelevanten Be-reich des öffentlichen Ver-kehrs, da spricht das BAV mit.Ein Logistiker im öV und ein Lo-gistiker beiIkea habennicht die glei-chen medizini-schen Anforde-rungen zu erfüllen. Natürlichmüssen beide einen gesundenRücken haben, aber bei unskommen noch weitere Aspektehinzu.

■ Im sicherheitsrelevantenBereich ist der Konsum ge-wisser «Substanzen» einThema?

Auch, aber nicht nur. Es gehtauch um «Banales» wie dieFarbsichtigkeit. Bei vielen «un-serer» Berufe bedeutet eineFarbenblindheit das Aus. Am

Schluss entscheidet der Arzt,und wir verlieren teilweiseKandidat/innen, die wir sehrgern angestellt hätten.

■ Kommen wir noch einmalzurück zum Jugendlichen,der mit einem gewissenStolz seine Login-Lehre ab-solviert, weil er weiss, dassein Login-Abschluss schonein Qualitätsausweis ist.Hat er oder sie auch guteChancen, nach dem Lehrab-schluss eine gute Stelle zuerhalten, das heisst etwa ei-ne unbefristete Anstellung?

Wie sieht’s in diesem Be-reich aus? Gibt es für aus-gebildete Gebäudereiniger,die beispielsweise bei derWagenreinigung arbeiten,auch nur temporäre Anstel-lungen?

Grundsätzlich bilden die Unter-nehmen Lernende, insbeson-dere in den betrieblichen Be-reichen, aus, weil man siebraucht. Man benötigt dieseNachwuchskräfte und will überdie Berufslehren Fachkräfteheranziehen. Aber auch hier ist

es nicht in allen Berufengleich. In manchen Berufensind die Fachleute sehr ge-sucht, in anderen Bereichen istder Markt eher gesättigt. Vonbeiden Seiten braucht es einUmdenken. Das Modell Ausbil-dungsverbund funktioniert gut,wenn es für einen grossen Teilder Lehrabgänger/innen eineAnstellung in der Branche gibt.Ich komme noch einmal aufden Anfang des Gesprächs zu-rück. Ich sagte, dass man sichauf die neue Generation Ler-nender einstellen muss; wennetwa ein/e Lehrabgänger/in

nach relativkurzer Zeit eineWeiterbildungan einer Fach-hochschule an-

strebt, ist sie oder er vielleichteher an einer Teilzeitstelle in-teressiert, oder vielleicht willjemand zuerst ein Jahr oder einhalbes reisen gehen. Da kannder Übergang besser gelingen,wenn von beiden Seiten einegewisse Flexibilität vorhandenist.

■ Gibt es denn auch Rückmel-dungen von ehemaligenLernenden? Positive, dasssie eine gute Stelle haben,oder auch negative, dass es

nicht geklappt hat? Wasüberwiegt?

Der grössere Teil der Lehrab-gänger/innen hat direkt eineAnstellung bei einer der Part-nerfirmen. Wir fragen aber beiallen nach und möchten wis-sen, wie es weitergeht. Mit demEnde des Lehrvertrags ist un-sere Aufgabe nicht beendet.

■ Es gibt doch einen Stellen-markt? Finden die Jugendli-chen da eine Stelle?

Ja, es gibt jährlich den «Job-Markt». Da präsentieren sich dieUnternehmen, und es finden Ge-spräche statt. Zusätzlich habenwir auch eine Plattform, wo diebeteiligten Firmen ihre Stellenfür Lehrabgänger/innen aus-schreiben können. Wenn dienotwendige Flexibilität vorhan-den ist, gibt es tolle Stellen. Vie-le Jugendliche sind aber in einerguten Position: Sie wohnennoch zu Hause und wollen erstnoch reisen gehen, bevor siesich binden – sie gehen rechtunverkrampft an diese Situationheran und sagen: «Irgendetwasergibt sich dann schon.» DieWelt steht ihnen heute eher of-fen. Manchmal verliert die Bran-che Lernende, die sie gerne be-halten würde.

Interview: Peter Anliker

g

«Die Jungen heute können mit der Vernetzung, mitden Tools, mit den vielen Informationen umgehen undhaben andere Sozialkompetenzen als wir seinerzeit.»

pan.

Immer auf der Suche nach Jugendlichen mit einer Affinität zum öffentlichen Verkehr: Doris Kubli am Oltener Hauptsitz von Login.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Page 8: Kontakt sev 2015 18

......

8 AKTUELLkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

..

Die Stimmung im Demonstrationszugund im vollbesetzten Grossratssaal istdieselbe wie 2008 während dem Streik.«Kaum zu glauben, dass seither siebenJahre vergangen sind», meint ein Jour-nalist. Vom Auftragseinbruch betroffenist heute der Wagenunterhalt, den dieSBB 2008 in Bellinzona belassen woll-te. Die Lokabteilung dagegen, die da-mals nach Yverdon verlegt werden soll-te, scheint noch ein besser gefülltesAuftragsbuch zu haben, obwohl es zuihrer Zukunft ebenfalls offene Fragengibt. Insgesamt aber nehmen die im IW

Bellinzona geleisteten Arbeitsstundenspürbar ab, und die SBB scheint dieStrukturen an die gesunkene Nachfrageanpassen zu wollen. Der Wille, bei an-deren Kunden neue Aufträge hereinzu-holen, scheint ermattet zu sein. Hinzukommen weitere ungünstige Faktorenwie der starke Franken und der immerhärtere internationale Wettbewerb.

Basis legen für den Turn-aroundDie Officine befinden sich in einer Über-gangsphase. Vor wenigen Monatenwurde die Stiftung für ein «Kompetenz-zentrum für nachhaltige Mobilität» ge-gründet und dafür auch schon ein Di-rektor gefunden. In dieser Branche Trittzu fassen ist nicht einfach und benötigteine gewisse Zeit, während der das In-dustriewerk weiterhin dringend auf ge-nügend SBB-Aufträge angewiesen ist.Wenn aber die SBB nun dem Indus-

triewerk, das den Kern des zu entwi-ckelnden Kompetenzzentrums darstellt,in dieser Phase ihre Aufträge entzieht,zieht sie der ganzen Struktur den Bo-den unter den Füssen weg.Die über hundert IW-Mitarbeitendenwerden im Parlamentsgebäude vonzwei Schlüsselfiguren der Tessiner Poli-tik empfangen: von Christian Vitta, demLeiter des kantonalen Finanz- und Wirt-schaftsdepartements, der das Themabestens kennt, da er für die Machbar-keitsstudie zuständig war, die die Tessi-ner Regierung zum Kompetenzzentrumin Auftrag gab, sowie von NationalrätinMarina Carobbio in ihrer Funktion alsPräsidentin der Tessiner Deputation imeidgenössischen Parlament. Ihnen über-bringt die Belegschaft der Officine eineklare Botschaft: Die SBB hat sich ver-pflichtet, in den ersten Jahren des Kom-petenzzentrums ihre Aufträge ans IWnicht zu reduzieren, und dieses Ver-sprechen muss sie einhalten.

Die Botschaft findet offene Ohren: «DerKanton hat nicht Zeit und Geld ins Kom-petenzzentrum investiert, um einemprogrammierten Niedergang zuzuse-hen, wie wir ihn eben gerade abwendenwollten», betont Christian Vitta. «Auchangesichts der bevorstehenden Eröff-nung des Gotthard-Basistunnels kön-nen wir nicht akzeptieren, dass auf die-se Weise Arbeitsplatzperspektiven inunserem Kanton infrage gestellt wer-den», sagt Marina Carobbio Guscetti.Auf das Versprechen der Tessiner Poli-tik, den Kampf für das IndustriewerkBellinzona und dessen Arbeitsplätzevoll zu unterstützen, antworten die Mit-arbeitenden mit dem bekannten Ruf«Resistere, resistere, resistere». Hättensie und der ganze Kanton vor siebenJahren gegen die SBB-Pläne nicht Wi-derstand geleistet, ständen die Officineheute noch viel schlechter da … Gi / Fi

Politik will mitkämpfen gegen«programmierten Niedergang»

Die Mitarbeitenden des Indus-triewerks Bellinzona sind überdie sinkenden SBB-Aufträgesehr besorgt. Darum zogen sieletzten Dienstag über Mittagzum Parlamentsgebäude, umBehörden und Politiker/innenum Unterstützung zu bitten.

Industriewerkpersonal «besetzt» Parlamentssaal

Gi

Das IW-Personal nimmt die Versprechen von Christian Vitta und Marina Carobbio Gu-scetti, sich für genügend SBB-Aufträge ans IW einzusetzen, aufmerksam zur Kenntnis.

Page 9: Kontakt sev 2015 18

SERVICE ......

9kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage d/f/i 43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt 14.11.2014

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, PietroGianolli, Jörg Matter, Anita Merz, Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58.Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Aarau – www.mittellandzeitungsdruck.ch: ein Unternehmen der AZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 5. November 2015.Redaktionsschluss Sektionsteil: 29. Oktober 2015, 8 Uhr. Inserateschluss: 26. Oktober 2015, 10 Uhr.

Wow! Da hat ein Bahnunter-nehmen tatsächlich den Mut,für das Kerngeschäft zusätz-liches Personal einzustellen,sich dem Mainstream entge-genzusetzen und zu tun, waseine Firma im Dienstleistungs-sektor per se tun sollte: «Men-

schen für Menschen.» MeineHochachtung gilt den Verant-wortlichen dieses Entscheids –und für mich und meine Wan-dergruppe war es mit einGrund, am letzten Wochen-ende gleich in die BLS-Regionzu rollen … Wir genossen dieFahrt, die Gegend, das Zusam-mensein!

Johannes Werner, Neftenbach

Leserbrief

«Fokus», kontakt.sev17/15

BLS lässt ihre RE-Zügewieder begleiten

§Eine Postangestellte istnach einem Überfall dreiMonate lang arbeitsun-fähig. Als sie nach demProzess gegen die Tätererneut ausfällt, will dieSuva von einem Trauma-rückfall nichts wissen.

Neulich befasste sich das Bundesgericht mit einer traumabedingten Krankheit und Arbeitsun-fähigkeit, die die Suva nicht als Rückfall anerkannte und daher nicht dafür aufkommen wollte.

Die Postbüroleiterin Aline(Name geändert) wird einesMorgens bei der Ankunft amArbeitsplatz von zwei Indivi-duen überfallen und mit ei-ner Pistole bedroht. Weil sieum ihr Leben fürchten muss,bleibt ihr nichts anderes üb-rig, als den Räubern denTresor zu öffnen, worauf die-se mit der Beute in einem

Rückfall oder neue Erkrankung?Link zum Recht

gestohlenen Auto fliehen.Aline leidet nach dem Über-fall unter posttraumatischemStress und muss sich krank-schreiben lassen. Drei Mo-nate später kann sie ihre Ar-beit wieder aufnehmen.Nach 18 Monaten kommt eszum Prozess gegen die bei-den Räuber. Aline muss ge-gen sie aussagen und leidetdanach wieder unter Krank-heitssymptomen. Diese führtder Arzt auf das beim Über-fall erlittene Trauma zurückund erklärt Aline erneut fürarbeitsunfähig.Doch die Suva will diesmalnicht bezahlen. Aline be-schwert sich beim Kantons-gericht, das ihr Recht gibt.

Die Verordnung über die Un-fallversicherung (UVV) ver-pflichtet die Suva in ihremArtikel 11 dazu, bei Rückfäl-len und Spätfolgen Versiche-rungsleistungen zu gewäh-ren. Die Gerichte gehen beider Rechtsprechung auf-grund der allgemeinen Le-benserfahrung davon aus,dass ein psychisches Traumanormalerweise nach einigenWochen oder Monaten über-wunden sein sollte.

Geheilt oder nicht geheilt?Die Suva zieht den Fall ansBundesgericht weiter. Siestellt nicht in Abrede, dassder Überfall zu einem Traumaund damit zur ersten Arbeits-

unfähigkeit geführt hat,macht jedoch geltend, dassAline inzwischen wieder ar-beiten konnte: Dies beweise,dass sie geheilt gewesen sei.Ihre erneute Arbeitsunfähig-keit sei somit kein Rückfall.Und der Prozess gegen dieRäuber an sich stelle keinenUnfall dar.Das Bundesgericht geht vorallem der Frage nach, ob dieGegenüberstellung von Alinemit ihren Angreifern nachdem normalen Gang der Din-ge und der allgemeinen Le-benserfahrung dazu führenkonnte, dass die psychischenStörungen wieder auftratenund dass Aline erneut ar-beitsunfähig wurde. Das Ge-richt hält fest, dass der Über-fall auf Aline zweifellos ge-walttätig und traumatisierendwar, da sie zwei Männern al-lein gegenüberstand, mit ei-ner Pistole bedroht wurdeund um ihr Leben fürchtenmusste. Auch wenn sie ihreBerufstätigkeit ziemlich raschwieder aufnehmen konnte,dürfe die Suva daraus nichtfolgern, dass sie geheilt ge-wesen sei und dass somitkein Rückfall vorliege, befin-det das Gericht.

Scheinbare Heilung schliesstRückfälle nicht ausIm Urteil heisst es weiter,dass eine psychische Einwir-kung gleich wie eine physi-

sche Verletzung nicht mit ab-soluter Sicherheit als geheiltbeurteilt werden könne. Mankönne nie sicher sein, ob dieHeilung endgültig ist oder obes zu einem Rückfall kommt.Die Wiedererkrankung vonAline falle sehr wohl unterden UVV-Artikel 11.Für das Bundesgericht istklar, dass ein Aggressions-opfer, das mit den Angrei-fern konfrontiert wird, dastraumatisierende Erlebnisnochmals durchleben kannund dass dies neue psychi-sche Störungen hervorrufenkann. Alines Gegenüberstel-lung mit den Angreifern fand18 Monate nach dem Über-fall statt und etwas mehr alsein Jahr nach der Wiederauf-nahme der Arbeit. Das Ge-richt hält es denn auch fürplausibel, dass die Gegen-überstellung Alines erneutepsychisch bedingte Arbeits-unfähigkeit auslöste.

Suva muss bezahlenAus all diesen Gründenlehnt das Bundesgericht dieBeschwerde der Suva abund weist diese an, Alinenicht nur die geschuldetenVersicherungsleistungen zubezahlen, sondern auch dieGerichtskosten zu überneh-men und Aline eine Entschä-digung für die Verteidi-gungskosten zu entrichten.

Rechtsschutzteam SEV

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Nach den Räubern wollte sich auch die Suva aus dem Staub machen, wurde aber zurückgepfiffen.

Page 10: Kontakt sev 2015 18

ber die Altersvorsorge istein harter Richtungs-kampf im Gang. Ein Teil

der bürgerlichen Parteien unddie Arbeitgeber wollen vor al-lem eines: Die Leistungen ab-bauen – über ein höheres Ren-tenalter, über die Senkung desUmwandlungssatzes oder miteiner Sparbremse für die AHV.Seit Jahren reden diese Kreisedie AHV schlecht und bekämp-fen nun auch die vorgeschla-

Ügene Erhöhung der AHV-Ren-ten um 70 Franken für Allein-stehende und 226 Franken fürEhepaare.

Wichtigste EinkommensquelleDie AHV, wichtigstes Sozialwerkder Schweiz, hat die seit seinerGründung anhaltende Alterunggut geschultert. Nie kam eszum immer wieder angekündig-ten Kollaps. Zudem ist die AHVfür die grosse Mehrheit der Be-völkerung die wichtigste Ein-kommensquelle im Alter undauch die effizienteste und kos-tengünstigste Altersvorsorge.

Die AHV muss gestärkt werdenEs liegt auf der Hand: Eine guteReform gelingt nur, wenn, stattüber Mythen, über Fakten ge-sprochen wird. Offensichtlichist zudem, dass eine solcheReform vor dem Stimmvolk ein-zig Bestand haben kann, wennsie auch soziale Fortschrittebringt. Das wissen wir nichterst seit der kürzlich veröffent-lichten Studie der Zürcher Poli-tologie-Professorin Silja Häu-sermann. Das zeigen auch alleerfolgreichen Reformen derSchweizer Altersvorsorge. AusSicht der Arbeitnehmenden ist

damit klar: Statt die AHV zuschwächen, müssen wir siestärken.

Geld sparen dank der AHV:mehr Einkommen für JungeDie AHV bietet auch für Jungeviele Vorteile. Die Behauptung,dass Junge immer mehr für dieRentner/innen zahlen müssen,aber selber nie eine AHV-Rentebekommen werden, ist reineAngstmacherei.Gäbe es keine AHV, müsstenwir viel stärker privat fürs Altervorsorgen. Wir müssten Monatfür Monat Geld zur Seite legenund es, um einen Zins daraufzu erzielen, einer Bank oder ei-nem Lebensversicherer zurVerwaltung überweisen. Fürdiese wäre das ein grosses Ge-schäft. Auf einmal müsstenMillionen von Schweizer/innenzusätzlich Vorsorgelösungenkaufen. Manager und Aktionä-re von Versicherungen undBanken würden sich die Händereiben.

Mehr Geld zum Leben,dank der AHVOhne AHV würde die Altersvor-sorge für die grosse Mehrheitvon uns hingegen massiv teu-

Die AHV: Eine starkeAltersvorsorge für Jung und Alt

Die AHV stärken statt schwächen

Das Ringen um die künftige Ausgestaltung der Altersvorsorge ist in vollem Gang. Die vor-geschlagenen Reformen, die in der letzten Session vom Ständerat verabschiedet wurdenund in nächster Zeit vor den – dannzumal neu zusammengesetzten – Nationalrat kommen,machen mit dem Vorschlag, die AHV-Renten zu erhöhen, einen Schritt in die richtige Rich-tung. Es bleiben aber auch grobe Verschlechterungen wie die Erhöhung des Frauenrenten-alters und die Senkung des Umwandlungssatzes bei der 2. Säule. Doch worum geht esüberhaupt? Das Wissen um die AHV ist wichtig, damit bei der Diskussion nicht die «Stamm-tischparolen» obenaus schwingen.

«Dass die Menschen in der Schweiz heute in Würdealt werden können, ist den Sozialversicherungen

und allen voran der AHV zu verdanken.»Paul Rechsteiner, SGB-Präsident

SGB

Die Gegner der AHV reden unsere Altersvorsorge systematischschlecht. Sie wollen die Stimmberechtigten verunsichern, um fürihre Abbaureformen Mehrheiten zu finden. Deshalb präsentierensie immer wieder Katastrophenszenarien, die suggerieren, dieAHV sei finanziell am Ende.

Fi

......

10 DOSSIER kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Dieses Dossier ist ein Auszugaus der im August erschienenenBroschüre «AHV. Eine starkeAltersvorsorge für Jung und Alt»des Schweizerischen Gewerk-schaftsbundes. Die Autor/innenDoris Bianchi, Daniel Lampart,Jasmin Aregger, David Gallusserund Thomas Zimmermann zeigendarin auf, wie die AHV funktio-niert, warum die Finanzierungder künftigen Renten gesichertist und wer besonders davonprofitiert. Auch auf die zweiteSäule (Pensionskassen) und diedritte Säule (steuerbefreitesSparen) gehen sie kurz ein.

INFOrer. Wir müssten tiefer in dieTasche greifen, um gleich hoheRenten zu finanzieren. JedesJahr. Bis zur Pension. Die Be-träge sind beeindruckend: EinPaar, das vor der Pensionie-rung 11 000 Franken verdiente,bezieht heute eine AHV-Paar-rente von 3510 Franken. Dafürbezahlte das Paar über dasganze Berufsleben mit Lohn-beiträgen, Mehrwertsteuer etc.460 000 Franken. Um einegleich hohe Rente bei privatenAnbietern anzusparen, hättedas Paar rund 350 000 Frankenmehr auf die Seite legen müs-sen, fast doppelt so viel. Aufsolche Summen kommt nur,wer früh sehr viel spart. Ein

SGB

Fortsetzung auf Seite 12

* Jahrgang 1949, 11 000 Franken Einkommen vor Pensionierung. Alle Beiträge in Franken zu heutigen Preisen.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Viele unterschätzen die grosseBedeutung der AHV für die Frau-en. Nur die AHV berücksichtigtErziehungs- und Betreuungsarbeitbei der Rentenberechnung. In derzweiten Säule schneiden vieleFrauen schlechter ab.

Viele Frauen verfügen im Alter nurüber bescheidene Renteneinkom-men. Von 100 pensionierten Frau-en erhalten nahezu alle eine AHV-Rente. Aber nur 58 kriegen Geldaus der zweiten Säule (78 bei denMännern). Wer nicht leer ausgeht,erhält nicht viel. Die Pensionskas-senrenten der Frauen sind mitdurchschnittlich 1390 Franken proMonat zweimal, die Kapitalauszah-

lungen mit 50 000 Franken sogardreimal tiefer als bei den Män-nern. Bei der AHV hingegen sinddie Renten von Männern und Frau-en praktisch gleich hoch. Wieso istdas so?

Stolpersteine in derberuflichen Vorsorge

Für Frauen ist es schwierig, in derzweiten Säule eine anständigeRente anzusparen. Zwar sind heu-te die meisten Frauen berufstätig.Fast jede fünfte Frau ist jedochnicht versichert, da sie zu wenigverdient. Denn die zweite Säule isterst ab einem minimalen Jahres-lohn von 21 150 Franken obligato-

risch. Auch die Höhe des versicher-ten Lohnes ist zentral. Viele Frauenarbeiten Teilzeit. Sie erzielen ofteinen Lohn, der wegen des Koor-dinationsabzugs nur zu einem klei-nen Teil versichert ist. Die anhal-tende Lohndiskriminierung und dieKonzentration in schlechter be-zahlten Berufen wirken sich eben-falls negativ auf die Altersvorsorgeder Frauen aus. Das tiefere Ren-tenniveau rechtfertigt das tiefereFrauenrentenalter.

Solidarische undfamilienfreundliche AHV

Die AHV bringt den Frauen vieleVorteile. Hier sind alle versichert,egal ob sie Vollzeit, Teilzeit oder

gar nicht erwerbstätig sind. BeiVerheirateten werden bei der Ren-tenberechnung die während derEhe erzielten Einkommen zusam-mengezählt und durch zwei ge-teilt. Das Splitting verhindert, dassein Ehepartner alleine die Konse-quenzen tragen muss, wenn erbzw. vor allem sie wegen Fami-lienpflichten nicht immer 100 Pro-zent gearbeitet hat. Für die unbe-zahlte Familien- und Pflegearbeitgewährt die AHV Erziehungs- undBetreuungsgutschriften. Das wirktsich positiv auf die AHV-Rente aus.Auch die Rentenberechnungs-formel, die die Renten bei tieferenEinkommen schneller steigen lässt,schafft einen Ausgleich.

Die AHV: ein Glücksfall für die Frauen

Page 11: Kontakt sev 2015 18

ber die Altersvorsorge istein harter Richtungs-kampf im Gang. Ein Teil

der bürgerlichen Parteien unddie Arbeitgeber wollen vor al-lem eines: Die Leistungen ab-bauen – über ein höheres Ren-tenalter, über die Senkung desUmwandlungssatzes oder miteiner Sparbremse für die AHV.Seit Jahren reden diese Kreisedie AHV schlecht und bekämp-fen nun auch die vorgeschla-

Ügene Erhöhung der AHV-Ren-ten um 70 Franken für Allein-stehende und 226 Franken fürEhepaare.

Wichtigste EinkommensquelleDie AHV, wichtigstes Sozialwerkder Schweiz, hat die seit seinerGründung anhaltende Alterunggut geschultert. Nie kam eszum immer wieder angekündig-ten Kollaps. Zudem ist die AHVfür die grosse Mehrheit der Be-völkerung die wichtigste Ein-kommensquelle im Alter undauch die effizienteste und kos-tengünstigste Altersvorsorge.

Die AHV muss gestärkt werdenEs liegt auf der Hand: Eine guteReform gelingt nur, wenn, stattüber Mythen, über Fakten ge-sprochen wird. Offensichtlichist zudem, dass eine solcheReform vor dem Stimmvolk ein-zig Bestand haben kann, wennsie auch soziale Fortschrittebringt. Das wissen wir nichterst seit der kürzlich veröffent-lichten Studie der Zürcher Poli-tologie-Professorin Silja Häu-sermann. Das zeigen auch alleerfolgreichen Reformen derSchweizer Altersvorsorge. AusSicht der Arbeitnehmenden ist

damit klar: Statt die AHV zuschwächen, müssen wir siestärken.

Geld sparen dank der AHV:mehr Einkommen für JungeDie AHV bietet auch für Jungeviele Vorteile. Die Behauptung,dass Junge immer mehr für dieRentner/innen zahlen müssen,aber selber nie eine AHV-Rentebekommen werden, ist reineAngstmacherei.Gäbe es keine AHV, müsstenwir viel stärker privat fürs Altervorsorgen. Wir müssten Monatfür Monat Geld zur Seite legenund es, um einen Zins daraufzu erzielen, einer Bank oder ei-nem Lebensversicherer zurVerwaltung überweisen. Fürdiese wäre das ein grosses Ge-schäft. Auf einmal müsstenMillionen von Schweizer/innenzusätzlich Vorsorgelösungenkaufen. Manager und Aktionä-re von Versicherungen undBanken würden sich die Händereiben.

Mehr Geld zum Leben,dank der AHVOhne AHV würde die Altersvor-sorge für die grosse Mehrheitvon uns hingegen massiv teu-

Die AHV: Eine starkeAltersvorsorge für Jung und Alt

Die AHV stärken statt schwächen

Das Ringen um die künftige Ausgestaltung der Altersvorsorge ist in vollem Gang. Die vor-geschlagenen Reformen, die in der letzten Session vom Ständerat verabschiedet wurdenund in nächster Zeit vor den – dannzumal neu zusammengesetzten – Nationalrat kommen,machen mit dem Vorschlag, die AHV-Renten zu erhöhen, einen Schritt in die richtige Rich-tung. Es bleiben aber auch grobe Verschlechterungen wie die Erhöhung des Frauenrenten-alters und die Senkung des Umwandlungssatzes bei der 2. Säule. Doch worum geht esüberhaupt? Das Wissen um die AHV ist wichtig, damit bei der Diskussion nicht die «Stamm-tischparolen» obenaus schwingen.

«Dass die Menschen in der Schweiz heute in Würdealt werden können, ist den Sozialversicherungen

und allen voran der AHV zu verdanken.»Paul Rechsteiner, SGB-Präsident

SGB

Die Gegner der AHV reden unsere Altersvorsorge systematischschlecht. Sie wollen die Stimmberechtigten verunsichern, um fürihre Abbaureformen Mehrheiten zu finden. Deshalb präsentierensie immer wieder Katastrophenszenarien, die suggerieren, dieAHV sei finanziell am Ende.

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Dieses Dossier ist ein Auszugaus der im August erschienenenBroschüre «AHV. Eine starkeAltersvorsorge für Jung und Alt»des Schweizerischen Gewerk-schaftsbundes. Die Autor/innenDoris Bianchi, Daniel Lampart,Jasmin Aregger, David Gallusserund Thomas Zimmermann zeigendarin auf, wie die AHV funktio-niert, warum die Finanzierungder künftigen Renten gesichertist und wer besonders davonprofitiert. Auch auf die zweiteSäule (Pensionskassen) und diedritte Säule (steuerbefreitesSparen) gehen sie kurz ein.

INFOrer. Wir müssten tiefer in dieTasche greifen, um gleich hoheRenten zu finanzieren. JedesJahr. Bis zur Pension. Die Be-träge sind beeindruckend: EinPaar, das vor der Pensionie-rung 11 000 Franken verdiente,bezieht heute eine AHV-Paar-rente von 3510 Franken. Dafürbezahlte das Paar über dasganze Berufsleben mit Lohn-beiträgen, Mehrwertsteuer etc.460 000 Franken. Um einegleich hohe Rente bei privatenAnbietern anzusparen, hättedas Paar rund 350 000 Frankenmehr auf die Seite legen müs-sen, fast doppelt so viel. Aufsolche Summen kommt nur,wer früh sehr viel spart. Ein

SGB

Fortsetzung auf Seite 12

* Jahrgang 1949, 11 000 Franken Einkommen vor Pensionierung. Alle Beiträge in Franken zu heutigen Preisen.

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kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Viele unterschätzen die grosseBedeutung der AHV für die Frau-en. Nur die AHV berücksichtigtErziehungs- und Betreuungsarbeitbei der Rentenberechnung. In derzweiten Säule schneiden vieleFrauen schlechter ab.

Viele Frauen verfügen im Alter nurüber bescheidene Renteneinkom-men. Von 100 pensionierten Frau-en erhalten nahezu alle eine AHV-Rente. Aber nur 58 kriegen Geldaus der zweiten Säule (78 bei denMännern). Wer nicht leer ausgeht,erhält nicht viel. Die Pensionskas-senrenten der Frauen sind mitdurchschnittlich 1390 Franken proMonat zweimal, die Kapitalauszah-

lungen mit 50 000 Franken sogardreimal tiefer als bei den Män-nern. Bei der AHV hingegen sinddie Renten von Männern und Frau-en praktisch gleich hoch. Wieso istdas so?

Stolpersteine in derberuflichen Vorsorge

Für Frauen ist es schwierig, in derzweiten Säule eine anständigeRente anzusparen. Zwar sind heu-te die meisten Frauen berufstätig.Fast jede fünfte Frau ist jedochnicht versichert, da sie zu wenigverdient. Denn die zweite Säule isterst ab einem minimalen Jahres-lohn von 21 150 Franken obligato-

risch. Auch die Höhe des versicher-ten Lohnes ist zentral. Viele Frauenarbeiten Teilzeit. Sie erzielen ofteinen Lohn, der wegen des Koor-dinationsabzugs nur zu einem klei-nen Teil versichert ist. Die anhal-tende Lohndiskriminierung und dieKonzentration in schlechter be-zahlten Berufen wirken sich eben-falls negativ auf die Altersvorsorgeder Frauen aus. Das tiefere Ren-tenniveau rechtfertigt das tiefereFrauenrentenalter.

Solidarische undfamilienfreundliche AHV

Die AHV bringt den Frauen vieleVorteile. Hier sind alle versichert,egal ob sie Vollzeit, Teilzeit oder

gar nicht erwerbstätig sind. BeiVerheirateten werden bei der Ren-tenberechnung die während derEhe erzielten Einkommen zusam-mengezählt und durch zwei ge-teilt. Das Splitting verhindert, dassein Ehepartner alleine die Konse-quenzen tragen muss, wenn erbzw. vor allem sie wegen Fami-lienpflichten nicht immer 100 Pro-zent gearbeitet hat. Für die unbe-zahlte Familien- und Pflegearbeitgewährt die AHV Erziehungs- undBetreuungsgutschriften. Das wirktsich positiv auf die AHV-Rente aus.Auch die Rentenberechnungs-formel, die die Renten bei tieferenEinkommen schneller steigen lässt,schafft einen Ausgleich.

Die AHV: ein Glücksfall für die Frauen

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12kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Früher grassierte in derSchweiz die Altersarmut. Durchdie AHV konnte sie stark zu-rückgedrängt werden. Das hatauch die Jungen stark entlas-tet, die sich vorher meist umihre Eltern kümmern mussten.Heute profitieren die Jungendagegen oft von der gewonne-nen Unabhängigkeit der Eltern-generation, die sich etwa beider Betreuung der Grosskinderstark einbringt. Dass die Men-schen in der Schweiz heute inWürde alt werden können, istden Sozialversicherungen undallen voran der AHV zu verdan-ken. Trotzdem oder geradedeshalb wird die AHV nun seitzwanzig Jahren politisch ange-griffen. Zahllose Studien undBerichte haben die AHVschlechtgeredet. Viele wurdenim Auftrag von Banken undVersicherungen verfasst. Inmanchen Medien kann manden Eindruck gewinnen, dieAHV stehe vor dem Kollaps.

Fakten statt AngstmachereiDieser Desinformation möch-ten die Gewerkschaften Faktenentgegenhalten. Nur wer dieZusammenhänge versteht, istin der Lage, sich ein eigenesUrteil zu bilden. Und nur werdie Fakten kennt, kann sichwirkungsvoll an politischenDiskussionen beteiligen. DieFaktenkenntnis ist umso wich-tiger, als in den kommendenMonaten und Jahren grosseAuseinandersetzungen um dieAltersvorsorge anstehen.

Hohe Lebenserwartung ein SegenVerbreitet sind die Angstszena-rien der zunehmenden Lebens-erwartung und der Zunahmeder Zahl der Rentnerinnen undRentner. Klar ist, dass die Ren-ten jedes und jeder Einzelnenauch finanziert werden müs-

sen. Wenn aber unterstelltwird, dass die höhere Lebens-erwartung ein Problem sei,dann werden die Dinge vonden Füssen auf den Kopf ge-stellt. Eine tiefe Lebenserwar-tung verweist auf prekäre Le-bensumstände. Die Zunahmeder Lebenserwartung dagegenist ein Spiegel des wirtschaftli-chen und sozialen Fortschritts.Der wirtschaftliche Fortschrittfinanziert auch die länger lau-fenden Renten. Sofern eine So-zialversicherung dafür sorgt,dass der wirtschaftliche Fort-schritt auch allen zugute-kommt. Das ist bei der AHV wienirgends sonst der Fall.

Solidarisch und effizientDie AHV verbindet wie keineandere Versicherung das Prin-zip der grossen Zahl (der Versi-cherten) mit den Grundsätzender Solidarität. Darauf beruhtauch das Geheimnis der soli-den Finanzierung. Die Basis istdie unbeschränkte Beitrags-pflicht auf allen Erwerbsein-kommen unter Einschluss vonSonderbezügen wie die Boni.Das ist die breitestmöglicheGrundlage für die Finanzierungder AHV. Die Höhe der Rentenist andererseits beschränkt.Auch Millionäre erhalten keine

höheren Renten als Leute mitmittleren Einkommen.Deshalb war die AHV in denletzten 40 Jahren auch in derLage, die enorme Zunahme derZahl der Rentnerinnen undRentner ohne Beitragserhö-hung zu finanzieren. Ein einzi-ges Mal, vor bald 20 Jahren,wurde ein zusätzliches Mehr-wertsteuerprozent eingeführt.Und wenn es in den nächsten10, 15 Jahren wieder einesbraucht, ist es bei der AHV gutangelegt. Denn in der AHV ver-bindet sich der Grundsatz derSolidarität mit jenem der öko-nomischen Effizienz.

Gut für SchlechtergestellteAus demselben Grund ist dasPreis-/Leistungsverhältnis beider AHV für alle mit unterenund mittleren Einkommen ein-malig gut. Das gilt übrigensauch für das Verhältnis zwi-schen den Generationen. Gäbees die AHV nicht, sähe sich dieGeneration der Älteren wiederin die unwürdigen Zuständeder Abhängigkeit oder der Ar-mut zurückgeworfen. Aberauch für die Jungen ist die AHVein Segen. Dank der AHV hal-ten sich die Lohnabzüge inGrenzen. Zum Vergleich: Beiden Pensionskassen betragen

die durchschnittlichen Bei-tragssätze inzwischen über 18Prozent. In der AHV sind siemit 8,4 Prozent seit 40 Jahrenunverändert geblieben.Deshalb muss für Rentenver-besserungen jetzt wieder beider AHV angesetzt werden. Dasist nötig, weil die Renten hinterder Lohnentwicklung herhin-ken. Und weil die Renten derPensionskassen wegen der La-ge der Kapitalmärkte schlechterwerden. Die AHV-Finanzen sinddagegen viel weniger vom Aufund Ab an den Börsenmärktenabhängig. Sie sind stabiler.Die Auseinandersetzung umdie Renten ist für die Zukunftunserer Gesellschaft zentral.Die Gewerkschaften und diemit ihnen verbündeten Partei-en haben die Renten in den po-litisch schwierigen 20 Jahren,die hinter uns liegen, erfolg-reich verteidigt. Jetzt geht esdarum, die Renten wieder andie Lohnentwicklung anzunä-hern. Denn wer sein Lebenlang gearbeitet hat, der mussvon den Renten der ersten undder zweiten Säule auch an-ständig leben können. So wiees die Verfassung will. Darummuss die AHV gestärkt statt ge-schwächt werden.

Paul Rechsteiner, SGB-Präsident

AHV stärken statt schwächenSchlechtreden der AHV: Wer es macht und wem es nützt

Die AHV nützt Jung undAlt. Wie keine andereSozialversicherungsteht sie für den gesell-schaftlichen Zusam-menhalt und den sozia-len Ausgleich.

Arch

iv

heute 25-Jähriger mit einemLohn von 5000 Franken, müss-te dazu im Jahr 10 000 Frankenauf die Seite legen. Das sind4400 Franken mehr, als er heu-te für die AHV bezahlt!

Solidarisch und effizientDas Preis-Leistungs-Verhältnisder AHV ist für tiefe und mittle-re Einkommen viel besser, weilsie solidarisch finanziert ist.Auf allen Löhnen werden AHV-Beiträge bezahlt, auch auf denBoni der Topverdiener. Die Ma-ximalrente für Alleinstehendeist dagegen bei 2350 Frankengedeckelt. Sie ist nur doppeltso hoch wie die tiefste Rente.Spitzenverdiener zahlen so vielmehr ein, als sie ausbezahlt

bekommen. Davon profitierendie Normalverdienenden. DieAHV rechnet überdies Familien-arbeit für die Renten an, hat ei-ne effiziente Verwaltung undist dem Gemeinwohl verpflich-tet. Im Gegensatz zu denBanken und privaten Versiche-rungen. Sie melken die Versi-cherten mit Gebühren. Immermit dem Ziel, möglichst hoheProfite zu erzielen.

AHV wird schlecht geredetWer den Kollaps der AHV pre-digt, stellt sich in den Dienstder Kampagnen von Versiche-rungen und Banken. Zusam-men mit Grossverdienern be-kämpfen diese eine starke AHV– aus finanziellem Eigennutz.Seit Gründung der AHV habenBanken und Versicherungen al-

les darangesetzt, dass dieAHV-Renten tief bleiben undfür sich alleine nicht existenz-sichernd sind. Denn dadurchsteigt der Druck, möglichst vielGeld in die berufliche Vorsorgeund die private Vorsorge zu in-vestieren. Je tiefer die AHV-Renten, desto bessere Ge-schäftsmöglichkeiten winkenBanken und Versicherungen.Die jährlichen AHV-Einnahmenvon rund 40 Milliarden Frankenwerden umgehend wieder fürRenten ausgegeben. Über-schüsse gehen in den AHV-Ausgleichsfonds, der als Pufferfür schwankende Einnahmendient. Zurzeit verwaltet derFonds Vermögen von 43 Mil-liarden Franken. Zu verdienengibt es da für die Finanzbran-che kaum was. Anders sieht es

in der zweiten und dritten Säu-le aus. Das Anlagevermögender gesamten zweiten Säulebeläuft sich auf enorme 891Milliarden Franken. Die Bewirt-schaftung dieser Gelder ist eingrosses Geschäft für die Fi-nanzindustrie. Die Kosten fürdie Vermögensverwaltung, derAdministrativaufwand und dieGewinne für die gesamte zwei-te Säule beliefen sich im Jahr2013 auf 6,4 Milliarden Fran-ken. Das ist zehnmal mehr alsdie etwa 600 Millionen Fran-ken, die die gesamte Verwal-tung der AHV kostet.

Dritte Säule: für SteuersparerViel Geld machen Banken undVersicherungen auch mit derdritten Säule, die keine Sozial-versicherung ist. Sie bestim-

men die Zinssätze und die Ge-bühren selber. Die Zinsen sinddeshalb tiefer und die Kostenhöher als in der zweiten Säule.Kein Wunder, versuchen Ban-ken und Versicherer mit ihrenAngstkampagnen, die Bevölke-rung in die Privatvorsorge zutreiben.Gegen einen Ausbau der AHVund zusätzliche Lohnprozentesind auch jene, die die Interes-sen der Grossverdiener vertre-ten. Denn diese bezahlen vielmehr in die AHV ein, als siespäter als Rente erhalten. Siesind im Alter meist auch nichtauf die AHV angewiesen. Des-halb und um ihre hohen Gehäl-ter und Boni nicht durch AHV-Lohnprozente zu schmälern,sind viele Grossverdiener ge-gen eine Stärkung der AHV.

Fortsetzung von Seite 11

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13kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Zur Herbstversammlung vom 24. Sep-tember konnte Präsident Res Forrer 79Personen begrüssen. Die besten Gene-sungswünsche richtete er an alle, dieder Versammlung aus gesundheitlichenGründen fernbleiben mussten. Ein spe-zieller Gruss galt den Referenten Gior-gio Tuti, Präsident SEV, und Peter Hart-mann, der für den entschuldigten PaulRechsteiner einspringen konnte sowieden erstmals Teilnehmenden.Giorgio Tuti informierte u. a., dass imParlament über eine Erhöhung derAHV-Rente gesprochen wurde. Sensati-onell. Ein grosser Dank gilt dies-bezüglich Paul Rechsteiner. Was dieWahlen betrifft, verwies Giorgio Tuti aufkontakt.sev Nr. 16, wo ersichtlich ist,wer auf der gleichen Spur fährt wie derSEV. Betreffend Versteuerung des FVPkann der SEV leider nicht mit Steuer-ämtern kämpfen oder diskutieren.Die statutarischen Geschäfte warfenkeine grossen Wellen. Seit der letztenVersammlung waren bei den Mutatio-nen drei Austritte, sieben Neueintritteund leider zehn Todesfälle zu verzeich-nen. In einer Schweigeminute wurdeder Verstorbenen gedacht. 53 Mitglie-der konnten Geburtstage zwischen80 und 97 Jahren feiern. HerzlicheGratulation.

Wiedergewählt wurden Hans Schlegel,Peter Spörri und Walter Schweizer undbis zur HV 2017 ebenfalls RuediStrupler und Andreas Forrer. MarkusSchweizer wird neu Vizepräsident.Werner Reinli, Sepp Zahner und Oth-mar Zwyssig stellen sich erneut für dieGPK zur Verfügung. Walter Thalmannübernimmt das Amt von Eugen Atten-hofer und Walter Thalmann die Mit-gliederbetreuung.Das Referat von Peter Hartmann bein-haltete die finanzielle Lage des Kan-tons St. Gallen. Reiche und Firmenzahlen weniger Steuern. Im Kantonfehlt es an Geld. Verschiedene Mög-lichkeiten bestehen zur Verbesserungder Lage: Der Steuerabzug für Kran-kenkassenprämien bleibt, obwohl diePrämien immer steigen. Der Abzug fürden Arbeitsweg wird limitiert auf Höhedes 2.-Klasse-GA. Auch Peter Hart-mann setzt sich für Paul Rechsteinerein: «Er kämpft in Bern für den Ausbaudes öV in der Ostschweiz».Walter Schweizer berichtete über dasNeuste aus dem Seniorenrat. Es gibteine Fachkommission für Altersfragen,Vertreter in der Fachhochschule odereinen technischen Assistenten für äl-tere Personen von Alters- oderPflegeheimen. Peter Spörri

Reichbefrachtete Herbstversammlung■ PV St. Gallen

Zur Herbstversammlung am 3. Oktoberin Egnach begrüsste Präsident AlbertMazenauer 52 Mitglieder, den Sänger-bund Romanshorn und Paul Zurbuchen,der uns einen Film vorführte. Den Kran-ken und Verunfallten wünschte er guteGenesung. Unter Leitung von RomanLopar trug der Sängerbund fünf Liederzum Geniessen vor, die mit grossemApplaus goutiert wurden. Nachträglichherzliche Gratulation zur Auszeichnung«Sehr gut» beim Schweizerischen Sän-gerfest in Meiringen. Im Juni 2016 ver-tritt der Sängerbund die Schweiz amChorfestival in Tallin, Estland.Paul Zurbuchen zeigte den ersten Teilseines selbst gedrehten Films zum The-ma «Schiffsreise von Kreuzlingen bisSchaffhausen, zu Wasser und an Land».Die Reise ging von Kreuzlingen nachStein am Rhein und zeigte die schöneFlusslandschaft mit Aufnahmen vonWasservögeln mit ihren Jungen, Burgenund Schlössern und Orten mit alten his-torischen Gebäuden. Mit der Altstadtund Schloss Hohenklingen von Steinam Rhein endete der erste Teil.Nach einer kurzen Pause wurde das Ge-schäftliche abgewickelt. Hans Hänselermeldete, dass die Betreuer/innen vonApril bis August 43 Mitglieder besuch-ten. Sechs neue Mitglieder wurden auf-

genommen, zwei Mitglieder sind aus-getreten und ein Mitglied wechselte zurSektion Winterthur–Schaffhausen. Lei-der gab es auch elf Todesfälle. Mit einerSchweigeminute gedachte die Ver-sammlung der Verstorbenen. Ende Au-gust zählte die Sektion 336 Mitglieder.Als neues GPK-Mitglied wählte die Ver-sammlung mit Applaus Max Stecher.Für die Wahlen vom 18. Oktober wurdeden Versammelten nahegelegt, die rich-tigen Personen auf den Wahlzettel zuschreiben. «Auch im Thurgau haben wirgute Leute, die uns Gewerkschafter/innen vertreten werden.»Kurz darauf folgte der zweite Teil desFilms von Stein am Rhein nach Schaffhau-sen. Die Kurven sowie die vielenSchlauchboote sind eine grosse He-rausforderung für die Kapitäne. Diessen-hofen mit der alten Holzbrücke und demAnlegemanöver war eine Bravourleistung.Auch die Altstadt mit den schönen altenGebäuden wurde gezeigt sowie Schaff-hausen mit dem Wahrzeichen «Munot».Natürlich durfte auch der Rheinfall nichtfehlen. Mit einem Feuerwerk wurde dieVorführung beendet und mit grossem Ap-plaus seitens der Mitglieder verdankt.Herzlichen Dank auch an Hans und RuthHänseler für die herbstlich dekoriertenTische. Toni Arnold

Grosser Applaus für Filmvorführung■ PV Thurgau

Leider musste der UV Bau in den ver-gangenen Monaten feststellen, dassbei der Zeitwirtschaft von SBB I-IH im-mer noch erhebliche Probleme beste-hen. So kommt es tatsächlich immernoch vor, dass die GLZ-, UZ1- undUZ2-Saldi willkürlich verändert wer-den. Und es gibt immer noch Problememit der korrekten Berechnung bei Pi-ketteinsätzen. Es gibt sogar Mitarbei-tende, denen bei einer Arbeitszeit von8,75 Stunden vom System nur 6,75Stunden berechnet wurden, obwohldie Zeiten korrekt eingegeben undauch auf dem Zeitausweis so vermerktwurden.Der SEV und der Unterverband Bauhatten bereits Anfang Jahr die zustän-digen Stellen bei der SBB auf dieseProbleme aufmerksam gemacht. Siehaben sich deshalb jetzt nochmals beiden Verantwortlichen für das Zeitsys-tem gemeldet und auf die erneuten,teilweise immer noch vorhandenen,teilweise aber auch neuen Problemehingewiesen. Sie sind seitdem in Kon-

takt mit der SBB, um auf eine rascheLösung dieser leidigen Probleme hin-zuarbeiten. Bis dahin wird allen unse-ren Mitgliedern empfohlen, die Zeit-auszüge zu archivieren und genau zukontrollieren. Vor allem Zeitkontenver-änderungen zwischen den Monatenmüssen speziell kontrolliert werden.Bitte meldet allfällige Fehler euren Vor-gesetzten und informiert auch denSektionspräsidenten (Adresse sieheSEV-Mitgliederausweis), sodass derZentralvorstand eine Übersicht überdas gesamte Ausmass der Problemehat! Gerne unterstützen wir auch diejeweiligen Vorgesetzten bei Problemenmit dem Lesen und Interpretieren derZeitauszüge.Zusätzlich empfehlen wir den AZG-Kursdes Unterverbands Bau vom 28. Okto-ber in Bern, der auch zu einem besse-ren Verständnis der Zeitwirtschaft SBBbeitragen wird. Anmeldungen bitte perE-Mail an ZA-Präsident Christian Suter,[email protected].

Unterverband BAU

Immer noch erhebliche Problemebei der Zeitwirtschaft I-IH

■ Unterverband Bau

Die beiden SEV-Sekretäre Michael Bu-letti und Toni Feuz besuchten zusam-men mit den jeweiligen Gruppenpräsi-denten und Ortsverantwortlichen in denletzten beiden Wochen zahlreiche BLS-Bahnhöfe, -Werkstätten und -Personal-zimmer. Frühmorgens wurden auch anden Eingängen des Geschäftssitzes ander Genfergasse und dem Bollwerk inBern die informativen Flyer zum GAVBLS mit einer persönlichen Begrüssungund einer kleinen Stärkung in Form ei-nes Traubenzucker-Blisters überreicht.Aus Zeitgründen konnten nicht sämtli-che BLS-Bereiche flächendeckend be-

sucht werden, eine Fortsetzung ist je-doch bereits geplant.An einzelnen Tagen wurde die Delegati-on auch von Geschäftsleitungsmitglie-dern des SEV begleitet. In den zahlrei-chen Kontakten mit dem BLS-Personalwurden in erster Linie Fragen zum wei-teren Vorgehen bei den zurzeit sistier-ten GAV-Verhandlungen, aber auch zurAusgestaltung eines allfälligen neuenLohnsystems gestellt. Es zeigt sich,dass die Zögerlichkeit der BLS-Führungvor allem zum GAV-Fahrplan nicht ebenzur Zufriedenheit und Beruhigung desPersonals beiträgt. Toni M. Feuz

■ «SEV-Visite bi dr BLS» vom 12. bis 21. Oktober 2015

Energie für neue Herausforderungen

zVg

Sektionssekretär Reto Burger und der Präsident AS BLS Michael Streit begleitetenSEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger und die beiden für die BLS zuständigenSEV-Sekretäre Michael Buletti und Toni Feuz bei ihrer Visite in Bümpliz Nord.

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14kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Die Mitglieder der Branche ASInfrastruktur trafen sich zur3. Sitzung 2015 in Spiez. ZumGedenken an das verstorbeneMitglied René Zedi erhobensich die Teilnehmenden.René Zürcher gab die Rück-tritte aus dem BranchenfeldAS-Infrastruktur bekannt: Ma-thias Sterchi, Daniel Schütz,Stefan Bruderer sowie auch erselber wegen Berufswechsels.Grosser Dank geht an alle. Fürdie Nachfolge wurden einstim-mig Alex Bringolf als neuer Lei-ter der Branche Infrastrukturund Peter Bolliger als neuerKassier gewählt. Für das Amtdes Sekretärs konnte leidernoch keine Nachfolge gefun-den werden, und für die Re-gion Ost werden noch ein biszwei Branchenvertreter aus derBZ Ost gesucht.

Petition RegionalzulageDie Petition betreffend Beibe-haltung der bisherigen Regio-nalzulage der Mitarbeitendenaus den OBZ, die zwischenzeit-

lich ihre Arbeitsplätze in Oltenbzw. Lausanne haben, sowiedie Mitarbeitenden von CargoSBB, die nun ebenfalls in Oltenarbeiten müssen, wurde sei-tens SBB / SBB Cargo negativbeantwortet. Die Verantwort-lichen berufen sich auf dengültigen GAV, der mit den Sozi-alpartnern verhandelt wurde.Es wurde auch nicht geprüft,ob allenfalls eine zeitlich be-fristete Übergangslösung infra-ge käme. Es ist schade, dasskein «Goodwill» vorhandenwar, den Mitarbeitenden für ih-re Leistungen im Zusammen-hang mit den Migrationen zudanken. Die Anwesenden be-auftragten den SEV, dieses Ge-schäft in der KO GAV aufzuneh-men und weiterzuverfolgen.Die betroffenen Mitarbeiten-den sind natürlich enttäuscht.

Sprachanforderungen bei I-BMit der Konzernweisung K230.0 über die Sprachanforde-rungen bei I-B im Zusammen-hang mit periodischen Prüfun-

gen in sicherheitsrelevantenTätigkeiten werden neu dieSprachkompetenzen geregelt.In einem ersten Schritterheben die Vorgesetzten bisEnde 2015 bei den Mitarbei-tenden das Sprachwissen. DieTeilnehmenden diskutierten,wo bei Infrastruktur die Umset-zung Probleme geben könnte.Sie stellten auch fest, dass dieUmsetzung der BAV-Weisungbei BLS und SBB unterschied-lich angegangen wird. Künftigsoll das Sprachwissen auf Ni-veau A1 und SBB-Wortschatzbei der SBB periodisch geprüftwerden, bei der BLS wird es ei-nen einmaligen Sprachtest aufNiveau A2 geben.

Verschiedenes / SektionenPeriodische Prüfungen für ZVL«12450»: Für die Vorbereitun-gen auf die periodischen Prü-fungen bei den ZVL waren zuden Ausbildungstagen ge-mäss 12450 bisher unter-schiedliche Angebote vorhan-den. Im Unterverband wurde

diskutiert, einen Ausbildungs-tag wie beim LPV zu erarbei-ten und den betroffenen Mit-gliedern anzubieten. In derRegion Mitte (B-RME) sollendie Prüfungsvorbereitungenprofessionalisiert werden undzusätzliche, freiwillige Ausbil-dungen mit einem Ausbildnerder Linie angeboten werden.Auch soll das Training am Si-mulator gefördert und ange-boten werden. Die Teilneh-menden begrüssen diesesVorgehen und regten an, die-ses Konzept in geeigneterForm auch in den anderen BZeinzuführen.Migrationen BZ Mitte, Olten:Die Mitarbeitenden, die inden letzten Wochen in die BZOlten migrieren mussten,wurden von der Leitung derRegion am ersten Arbeitstagpersönlich begrüsst. BestenDank für diese Geste.Weitere Sparmassnahmen beiInfrastruktur: Mittels Funkti-onsanalysen werden bei Infra-struktur in einem Pilotprojekt

bei IH RME, ELA und AT rund500 Stellen analysiert und aufAnfang 2016 allfällige Anpas-sungen in der Organisation um-gesetzt. Gerüchte gehen um,die grosse Befürchtungen umweitere Stellenaufhebungenhegen. Was kommt da weiterauf die Mitarbeitenden zu?Reorganisation bei I – PJ (Pro-jekte): Bei der Information derMitarbeitenden gab es Pan-nen. So wurden Kolleg/inneneinem falschen Team zugeord-net oder es wurde ihnen einfalscher Name des künftigenVorgesetzten mitgeteilt. DieFehler werden baldmöglichstkorrigiert, ab Mitte Septem-ber finden freiwillige Infoan-lässe «Treffpunkt PJ CH» stattfür den Start ab 1. Januar2016.AS Branche Infrastruktur, Ter-mine 2016: 28. Januar, 2. Ju-ni, 26. August und 2. Dezem-ber. Die nächste Sitzungfindet am 6. November statt,die Einladungen erfolgenrechtzeitig. Alex Bringolf

Petition Regionalzulage: Mitarbeitende enttäuscht über Negativbescheid■ Unterverband AS, Branche Infrastruktur

Bereits zum zweiten Mal luddie Sektion die Mitglieder zumGrillplausch ein. Der Vorstandwill damit einen geselligen An-lass in ungezwungener Atmo-sphäre bieten, der auch dieMöglichkeit beinhaltet, überaktuelle gewerkschaftliche Fra-gen zu informieren.Im Vordergrund standen abereindeutig die Geselligkeit unddie Möglichkeit, ausserhalbdes Dienstes miteinander zuplaudern, Kollegen andererDienststellen näher kennenzu-lernen und zu erfahren, mitwelchen Problemen sie am Ar-beitsplatz konfrontiert sind.Die Mitglieder nutzten das An-gebot rege, im Laufe des Nach-mittags und abends schauten28 Personen rein und liessensich von Grillchef René Weg-müller verköstigen. Beim Höckwurde viel geflachst und ge-lacht.Im ernsthafteren Teil, den ge-werkschaftlichen Mitteilungen,informierte Präsident MarkusPfluger über die wichtigsten

Sektionsangelegen-heiten und RPV-Zen-tralsekretär BrunoKirchhofer sprachüber übergeordnetegewerkschaftlicheGeschäfte. Ein An-liegen war ihm derschweizweite Wer-beaktionstag vom30. November. Ba-sel ist dabei ein wichtigerStandort. Die Sektionen müs-sen sich untereinander abspre-chen und diesen Tag gemein-sam bestreiten. Enttäuschtwaren die Mitglieder, dass esZentralpräsident Hanspeter Eg-genberger nicht möglich war,teilzunehmen. Die brennendenFragen musste deshalb BrunoKirchhofer entgegennehmen.Verärgert sind vor allem dieLokführer Kategorie A Plus. Beider Zusammenstellung der De-legation für die weiteren Ge-spräche zum Beschluss 25, dieKriterien zur Überführung indie Lokführerkurve, wurde keinBasler Lokführer angefragt. Die

Betroffenen haben nur per Zufalldavon erfahren und fühlen sichvom Unterverband übergangen.Die Kollegen sind der Ansicht,dass sie durchaus mitreden kön-nen, da sie in Basel eine vielfälti-ge Auswahl von Triebfahrzeugen,bis hin zum Cisalpino, bedienenbzw. bedienen können müssen.Sie haben deshalb direkt beimSEV interveniert und werden nunzu den Diskussionen eingeladen.Der Vorstand blickt auf einen ge-lungenen Anlass zurück und willden Grillplausch nächstes Jahrwieder durchführen. Dies auch inder Hoffnung, dass dann nochmehr Mitglieder kommen.

Rolf Martin Rubin

Gelungener Grillplausch■ RPV Basel

Rolf

Rubi

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Grillchef René Wegmüller in Aktion.

Hauptthema der Zentralvor-standsitzung am 25. Septem-ber war das neue BerufsbildGeneralistin und Generalist beiden SMZ-Mitarbeitenden. DerZPV erwartet, dass endlichSchritte unternommen werden,die die Bezeichnung «neuerPerspektiven» auch verdienenund die den SMZ-Mitarbeiten-den ermöglichen, sich weiter-zubilden. Die Mitarbeitendenleisten seit Jahren hervorra-gende Arbeit. Die Frequenzer-hebung ist körperlich wie men-tal eine sehr anspruchsvolleArbeit. Das Projekt «neues Be-rufsbild der Generalistinnenund Generalisten» zeigt ihnenin der Realität keine neue Per-spektiven auf.Über den regelmässigen Sprach-nachweis beim Zugpersonalhat der ZPV im Vorfeld zweiFlashs erstellt und an die Sek-tionen verschickt. Die Umset-zung dieser Sprachnachweiseist noch nicht geklärt.

Am 27. Oktober findet inBruxelles das halbjährlicheMeeting der ArbeitsgruppeZugbegleitung statt. Der ZPVunterstützt die ETF-Aktion (Eu-ropäische TransportarbeiterFöderation) vom 29. Oktober inden verschiedenen Bahnhöfenin der Schweiz. Die Kampagnesetzt sich für die Bewahrungder Zugbegleiterinnen undZugbegleiter an Bord der Zügeein. Ein Bericht über das ETF-Treffen, an dem ZPV-Zentral-präsident Andreas Menet so-wie ZPV-VizezentralpräsidentPascal Fiscalini vertreten sind,wird demnächst in kontakt.sevpubliziert.Die zweite Ausgabe des belieb-ten ZPV-Bulletins wird vorbe-reitet. Dieses lebt von seinenspannenden Beiträgen. DerVorstand erwartet interessanteBerichte (bitte bis 15. Novem-ber der Zentralsekretärin mai-len: [email protected]).

Janine Truttmann

Bessere Perspektiven fürSMZ-Mitarbeitende nötig

■ Unterverband ZPV

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15kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

«Frankenprobleme, Einkaufs-tourismus etc. haben Auswir-kungen auf diverse Unterneh-men, auch auf die SBB. DieStrukturen bei SBB Cargo müs-sen gemäss CEO Andreas Mey-er überarbeitet werden. DieseNachrichten sollten zum Nach-denken anregen.» Mit diesenWorten eröffnete Zentralpräsi-dent Hanspeter Eggenbergerdie jährliche Präsidentenkon-ferenz im Hotel Brenscino.

Aktualitäten in den DivisionenDer ZP informiert über Aktuel-les in den Divisionen.Infra: Betreffend die Schlies-sung der Rangierbahnhöfe(RB) Däniken per Fahrplan-wechsel 2016/17 sind für alleBetroffenen Lösungen gefun-

den worden, keine Übertritteins AMC. In Zürich-Mülligenhat dies keine personellenAuswirkungen, dieser RB wirdvon SBB Cargo genutzt. Cargo: Die komplette Einfüh-rung des neuen Planungssys-tems Caros ist auf Mitte 2016angesetzt. Im Güterverkehr istein Einbruch im Export undImport zu verzeichnen. Die Ar-beitsgruppen haben zu BARRCP getagt, die Ergebnissewerden der Verhandlungs-gemeinschaft (VG) demnächstvorgestellt.P: Bei ZBS haben bisher 14Temporärmitarbeitende eineFestanstellung erhalten, ein-Mitarbeiter verzichtete. Ten-denziell wird es ab dem Fahr-planwechsel mehr Rangier-

arbeiten geben. In der BAR-OP-ZBS wird es Anpassungengeben. Die Leitung ZBS hatdie VG zu ersten Gesprächeneingeladen.Konzern: Alle Mitarbeitendenhaben ein MIT-Gerät erhalten.Der Funk Lisa löste bei denKollegen ein Lächeln aus, dadies seit acht Jahren ein The-ma ist. Die Verbindungskon-trolle bei schnellerem Zell-wechsel müsse zuerst berei-nigt werden. Die wirkliche Ein-führung des Funks steht wei-terhin in den Sternen. Den Be-schluss 33 aus dem beste-henden GAV, in dem sich dieVG mit der SBB geeinigt hat,die Zukunft der Peko neu zudefinieren, ist der SEV ange-gangen. Eine Lösung ist bis

Juni 2016 vorgesehen.Am 7. November findet die Mi-grationstagung in Olten statt.Für die GAV-Konferenz und denGAV-Ausschuss sucht der UVRPV je eine Kollegin oder Kolle-gen von SBB und SBB Cargo.Auf die nächste Delegiertenver-sammlung (Mai 2016) sucht derUV jemanden für die GPK. Inte-ressierte melden sich bei ihrem

Sektionspräsidenten. Eine in-tensive Diskussion fand zumThema Website des Unterver-bands statt. Die Verbesserungs-vorschläge wird der Webmasterumsetzen. Grosses Lob gebührtHeinz Schneider für die Organi-sation des traditionellen Lotto-matches, und danke an dieÜbersetzer Feruggio Noto undPatrick Rouvinez. Danilo Tonina

RPV-Präsidentenkonferenz in Brissago■ Unterverband RPV

Bestimmt zum 4. Mal feierteder LPV Nordostschweiz (frü-her unter anderem Namen Win-terthur, Rhein, Wyland) Hoch-zeit und vermählte sich miteiner anderen Sektion. DiesesMal wurde die Sektion Sar-gans-Chur-Buchs zu Grabe ge-tragen, respektive herzlich auf-genommen in der erweitertenSektion Nordostschweiz. Stattlange zu trauern, feierte dieSektion die Fusion bei einemfeinen Nachtessen.Alle Depots informierten überdie bevorstehenden Änderun-gen zum Fahrplanwechsel. Auchder Personalunterbestand warThema der Versammlung. VieleMitglieder spüren bei den jun-gen Lokführer/innen eine Frus-tration, weil die Lohnentwick-lung nicht den Versprechungen

der SBB entspricht und dieMöglichkeit zur Teilzeitarbeitnicht gegeben ist. Die Lohn-und Arbeitsbedingungen müs-sen wieder besser werden, da-mit genügend Lokpersonalausgebildet werden kann unddieses bei der SBB bleibt. Ak-tuell wechseln viele junge Lok-führer die EVU.Der zweite Teil gehörte AndreaHämmerle. Gewohnt engagiertund pointiert berichtete er ausdem Verwaltungsrat der SBB.Seit 2012 ist er Verwaltungsratund Personalvertreter. Er waran der gesamten Versammlungdabei, weil ihn die Informa-tionen aus der Basis interes-sieren. Einiges habe er zumersten Mal gehört, und dieseThemen werde er im Verwal-tungsrat einbringen. Für dieLokführer/innen andererseitswaren die Informationen zumUmfeld des Unternehmens SBBinteressant; die angespanntefinanzielle Situation und diegrossen Herausforderungendes Infrastrukturunterhalts.Bleibt zu hoffen, dass das zu-künftige Parlament dem öffent-lichen Verkehr die nötige Un-terstützung gewährt.

Maja Fischer

■ LPV Nordostschweiz

Vier Hochzeiten – ein TodesfallHerbstversammlung der beiden LPV-SektionenNordostschweiz und Sargans-Chur-Buchs.

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Engagiert: Andrea Hämmerle.

Vor der Herbstversammlung vom7. Oktober im Sternensaal inBümpliz konnte Präsident MaxKrieg die Jubilar/innen für die40-, 50-, 60-, 70- und 80-jähri-ge Mitgliedschaft im SEV beieinem Apéro begrüssen. Vonden 113 persönlich eingelade-nen Gästen waren 43 da. MaxKrieg dankte für die langjähri-gen Mitgliedschaften undmerkte an, dass die Jubilaredem SEV mit der Fortsetzungder Mitgliedschaft zusammenmit den aktiven Kolleg/innenden Rücken stärken würden. Erwies auf einige Errungenschaf-ten hin, die dem SEV zu ver-danken sind.Zur Versammlung konnte MaxKrieg gut 100 Personen be-grüssen. Der Männerchor derpensionierten EisenbahnerBern sang zwei Lieder, beglei-tet von Leiter Pius Schöpfer aufdem Schwyzerörgeli.In einem engagierten und äus-serst spannenden Referatsprach Nationalrat und Ge-

werkschafter Corrado Pardiniüber aktuelle Themen in derBundespolitik. Auf die Feststel-lung, dass heute die Jungensagen, die Alten kämen unsviel zu teuer, antwortete Pardi-ni, das sei Stimmungsmache.Wir müssten unser Land mit-einander vorantreiben undnicht die Missgunst predigen.Mit viel Applaus wurde CorradoPardini verabschiedet.Beim Traktandum «Wahlen»konnte erfreulicherweise dasVizepräsidentenamt neu be-setzt werden. Jean-Claude Burriaus Ittigen stellte sich dafürunverhofft für mindestens einJahr zur Verfügung. Einstimmigund mit grossem Applauswählte ihn die Versammlung indieses Amt. Katharina Hauden-schild verlässt den Vorstand,versendet aber nach wie vordie beliebten Päckli an die Ju-bilar/innen. Wegen Krankheitwurde auch VertrauensmannHans Siegenthaler aus Burg-dorf verabschiedet. Im Ge-

schäftsreglement der Sektionwurden zwei Änderungen beider Geschäftsprüfungskom-mission und bei den Vertrau-ensleuten angenommen.Max Krieg orientierte über dieUmstände und die angedach-ten Gegenmassnahmen zurVersteuerung der FVP-General-abonnemente. Eine Arbeits-gruppe des SEV arbeite an die-sen Fragen. So sollte dieEinhaltung der Vereinbarungmit dem VöV von 2005 über-prüft, Vergleiche mit anderenSektionen angestellt und even-tuelle Preismassnahmen ge-prüft werden. Die von der eid-genössischen Steuerkommis-sion gemachten Empfehlungenseien in den Kantonen jedochnoch umzusetzen. Eine Ver-steuerung würde jedenfallserst für das Steuerjahr 2016,d.h. mit der Steuererklärungim Jahr 2017 in Kraft treten.Der Präsident hofft, im Dezem-ber über Ergebnisse berichtenzu können. Andreas Lüthi

Jean-Claude Burri als Vizepräsident gewählt■ PV Bern

www.sev-online.ch

SEV-Gewerkschaftssekretärin Franziska Schneider referierte zumThema Rechte und Pflichten. Die Geschichte des Arbeitsrechts gehtbis ins 18. Jahrhundert zurück. Es beinhaltet die Rechte und Pflichtenzwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber (geregelt in mehrerenGesetzen, u.a. OR, AZG, GAV). Die Referentin erklärte die vielenErrungenschaften der letzten Jahre. Neben den Rechten, die allehaben, seien Pflichten wie die Treue- und Sorgfaltspflicht ebenfallswichtig. Einigen sei nicht bewusst, dass z.B. negative Einträge übersUnternehmen bei Facebook nicht ganz ohne sind. Zu diesem Themaentstand unter den Versammelten eine rege Diskussion .

Referat zum Thema «Rechte und Pflichten»

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Bei angenehmem Wetter star-teten am 22. September diePensionierten der Bahndienst-leistungen zur 3-Seen-Schiff-fahrt vom Bieler- über Neuen-burger- und Murtensee nachMurten. Nach einem gemüt-lichen Mittagessen auf demSchiff hatte Isidor Schwitter inMurten einen «rasanten»Rundgang durch die Altstadtmit dem Murtenbähnli organi-siert. Dabei war viel Interes-santes zu hören und viel Schö-nes zu sehen. Zum Schlusswurde der berühmte «Nidel-kuchen» probiert oder ein fei-nes Glas Wein aus der Regiongenossen.Die zahlreich erschienenenPensionierten genossen die

gemeinsame Zeit und konntensich wieder einmal rege überdie «guten alten Zeiten» beider Bahngastronomie unter-halten.Präsidentin Eleonora Wüthrichnutzte die Gelegenheit und in-formierte über Aktuelles ausder Pensionskasse. Ebenfallserfreut zeigten sich die Pensio-nierten über den Erfolg der imletzten Jahr unterzeichnetenResolution. Sie erhalten nunebenfalls Rabatte im Speise-wagen.Ein herzliches Dankeschön anIsidor Schwitter für die tolle Or-ganisation des Ausflugs undan Elvetino für die grosszügigefinanzielle Unterstützung.

Eleonora Wüthrich

3-Seen-Schifffahrt begeisterte■ VPT Bahndienstleistungen

zVg

Auf der Fahrt von Biel nachHindelbank orientierte Wan-derleiter Fritz Lerch die 17 Teil-nehmenden über die bevorste-hende Wanderung. Der Wegführte zuerst in den Natur-schutzpark Hurstmoos und an-schliessend an der Hochge-schwindigkeitsstrecke vorbeiüber Kernenried und Zauggen-ried mit schönen Bauernhäu-sern nach Grafenried. Auch am

Wegrand stehende Holzschnit-zereien weckten das Interesse.Nach einer zweistündigen Wan-derung bei angenehmer Tem-peratur, jedoch ohne Sonnen-schein, kehrte die Gruppe imRestaurant Sternen zum Mit-tagessen ein. Nach dem Mittagbegann es leider zu regnenund die Gruppe teilte sich auf.Die Unentwegten wandertennach Büren zum Hof, die Mü-

den und Regenscheuen kehr-ten mit dem Zug über Bernnach Hause zurück.Robert Drewes

Herbstwanderung■ PV Biel zV

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Am 20. September brach eineGruppe Wanderlustiger mit ei-nem Reisecar der Firma Gössizur Ferienwoche im österrei-chischen Schladming auf. DieVorfreude auf diesen Aufent-halt erlitt schon bei der Abfahrteinen herben Dämpfer durchdie Nachricht, WanderleiterFerdinand Jutzi sei kürzlich we-gen eines akuten Herzleidensverstorben. Nach seiner Wahlin den Vorstand hatte er wäh-rend zweier Jahre mit grossemElan viele schöne Touren ge-plant und geführt. Die Initiativeund Mitorganisation der bevor-stehenden Wanderwoche gingebenfalls auf sein Konto. DieseFrüchte seines Wirkens konnteer leider nicht mehr geniessen.Am Tage seiner Bestattung in

der Heimat gedachte die Wan-dergruppe mit einer schlichtenZeremonie des Verstorbenen.Als symbolisches Zeichen zumGedenken wurde am Ufer dessteirischen Bodensees ein Sta-pel mit kleinen Felsbrockenaufgeschichtet.Die Wetterkapriolen in derSteiermark mit Schneefall bisin tiefe Lagen erforderten meh-rere Umstellungen des ur-sprünglichen Programms. Dasortskundige WanderleiterpaarAnnemarie und André Char-rières meisterte die Situationjedoch durch viel Improvisati-on mit Bravour. Nach Tourenauf der Ursprungsalm / Ignaz-Mattis-Hütte und auf demDachsteingletscher / Südwand-hütte entfloh die Gruppe witte-

rungsbedingt zu einer Stadtbe-sichtigung nach Salzburg. Wei-tere Routen führten auf die Pla-nai zum Schneewandern undan den Alpinsteig «durch dieHöll» im Untertal und zumSchneestampfen auf die Reiter-alm. Erholungsbedürftige Gäs-te liessen sich im Wellness-bereich des Hotels verwöhnen,während Kauflustige beimShopping im Dorf auf ihreRechnung kamen. Der Gasthofbot zudem kulinarisch reichlichAbwechslung mit Nachtessen-buffet, Wildessen in einer Alm-hütte und einem Galadiner.Ein letztes Mal geht unserDank postum an FerdinandJutzi für sein unermüdlichesEngagement für die Wander-vögel. Otto Fuchs

Getrübte Wanderfreuden in Schladming■ PV Luzern

41 pensionierte RhBler mitFrauen trafen sich am 17. Sep-tember an den Bahnhöfen Churund Landquart. Der Tag präsen-tierte sich in idealem Reisewet-ter. Die von Obmann Felix Murkgut organisierte Reise führteRichtung Züri-Oberland nachAathal-Seegräben zum «Jucker-hof». Nach einem kurzen Fuss-marsch erreichten die Teilneh-menden den schönen, mitKürbis geschmückten Jucker-hof. Alle waren begeistert vonder einmaligen Ausstellung undden schönen Verkaufsläden(siehe Bild). Nach rund andert-halb Stunden machten sichHunger und Durst bemerkbar.

Das gute, sau-bere Selbstbe-dienungsres-taurant erfülltealle Wünscheam Mittags-tisch. Im schönen Aussichts-saal mit Blick auf den Pfäffiker-see wurde die Mittagszeitgenossen. Natürlich nicht zukurz kam das obligatorischePlauderstündchen.Ein weiterer Rundgang durchdie spezielle Ausstellung mitdiversen Einkäufen folgte,dann machte sich die Gruppeetwas früher als geplant aufden Heimweg. Das Wetter zeig-te sich auch nicht mehr von der

besten Seite. Regen und Sturmbegleiteten sie auf der ganzenHeimreise. Mit vielem Umstei-gen (Zugverspätungen) kamenwir dennnoch glücklich und zu-frieden im Bündnerland an.Alle wünschten sich für dasJahr 2016 eine weitere so tolleReise. Mit dem Hinweis auf dieGruppenversammlung vom 12.November in Thusis verab-schiedeten sich die Teilneh-menden. Danke… Max Schmitz

RhB-Pensionierteauf «Kürbisreise»

■ VPT RhB, Pensionierte zVg

..

Bei uns spielt die Solidarität On y joue la carte de la solidarité Solidarietà, la nostra carta vincente

Migrationstagung 2015

«Eigentlich wollten wir zurückkehren»7. November 2015, 09:00-17:00 Hotel Olten, Bahnhofstrasse 5, Olten

Film und Gespräch: «Eigentlich wollten wir zurückkehren» ������������� ��������������������

World Café:����������������������������� ���������������������������������������

Anmeldung bis spätestens 23. Oktober 2015 an: !"������������������������ #����������������$% 8004 Zürich&''�('(�)'�$$ ���������*�+,�����-���

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SEKTIONEN / AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Alle interessierten Mitglieder des ZPV, Azubis sowie Pensionierten sind herzlich eingeladen.

Donnerstag, 26. November 2015, 9.30 Uhr im Restaurant Hofstadl in Gossau(ab 9 Uhr Kaffee und Gipfeli, offeriert durch Hans Länzlinger, Regionenleiter P VM ROT)

Im Brennpunkt stehen die aktuellsten Informationen über FVP-Versteuerung, Zugbeglei-tung 2016, Sprachprüfung und vieles mehr. Der Vertreter der Personalkommission ThomasWalther berichtet über seine Arbeit.

Für das anschliessende Mittagessen bitte einschreiben in die angeschlagenen Listen inden Personalzimmern. Pensionierte und Gäste melden sich bitte bei Urs Wenger,079 479 12 01, [email protected].

Der ZPV freut sich auf viele Teilnehmende in Gossau.

Regionalversammlung Ost

VPT-Tagung ZentralschweizSonntag, 8. November, 10.15 Uhr, Mehrzweckhalle, Hölstein (BL)

Thema: «Gewalt im öV»

VPT-Tagung Ostschweiz

Samstag, 21. November, 9.30 Uhr, Mythen-Forum, Schwyz (SZ)

Thema «Gewalt im öV»

Anmeldung für beide Tagungen über eure Sektionspräsidenten.

VPT-Tagungen 2015

SEV und Unterverbände

Sektionen

30. Oktober16 bis 18 Uhr,Emmen, Paintball-Arena Luzern

■ SEV Jugend

Paintball

Anmeldungen bitte bis 25. Oktober an [email protected].

14. November16 Uhr,Schlieren,RestaurantSalmen

■ RPV Zürich

Herbstversammlung

Urs Huber, Gewerkschaftsekretär SEV, informiertüber die Pensionsmodelle. Anschliessend an dieVersammlung wird ein Nachtessen offeriert.Anmeldung über die Platzvertreter oder den Sek-tionskassier bis 8. November, 079 587 43 28,[email protected].

14. November18 Uhr,Hunzenschwil,RestaurantKastanienbaum

■ RPV Aargau

Herbstversammlung

Die Traktandenliste wird in den Personalzimmernausgehängt. Infos von der Präsidentenkonferenzsowie Aktuelles aus dem SEV. Nach der Ver-sammlung wird ein Nachtessen serviert. An-meldung bitte an [email protected] 079 253 71 95.

10. November10.30 bis 13.30Uhr, Zürich-Flug-hafen, BZ Ost,SitzungszimmerGlarus, 4. Stock

■ AS Ost

Sprechstunde für Mitgliederin der BZ Ost

Wir sind interessiert am Informationsaustausch,liefern Antworten auf eure Fragen oder suchenmit euch nach Lösungsansätzen zu Problemen.

9. November13.30 Uhr,Spiez,Hotel Bellevue

■ LPV Lötschberg

Mitgliederversammlung

Alle aktiven Mitglieder sind eingeladen. DieTraktandenliste wird per E-Mail oder Aushangbekanntgegeben. Als Gäste begrüssen wirMichael Buletti, Gewerkschaftssekretär SEV, undHeinz Maibach, Einteilung Lokpersonal, Bern.

7. November 9.45 Uhr,St. Margrethen,bei der Festung

■ BAU Ostschweiz

Herbstausflug nachSt. Margrethen:Besuch des Festungs-museums Heldsberg

St. Gallen ab 8.39 Uhr (Gleis 5), St. Margrethenab 9.23 Uhr (Bus 304) bis Heldsberg, an 9.30 Uhr.10 Minuten Fussmarsch zur Festung. 9.45 Uhr:Treffpunkt bei der Festung für Selbstanreisende.9.45 Uhr Kaffee und Gipfeli; 10.15 Uhr Vortragoder direkt Start der Festungsführung; 12.15 UhrMittagessen in der Festung. Heimreise individu-ell. Kaffee, Gipfeli, Festungsführung und Mittag-essen offeriert aus der Sektionskasse. Anmel-dung bitte bis spätestens 2. November an eureVertrauensleute oder Präsident Valerio Raimondo,[email protected], 071 912 54 53 oder079 300 59 36. Dieser Samstag gehört der Ge-werkschaft! Der Vorstand hofft, auch einige pen-sionierte Kollegen begrüssen zu dürfen.

6. November18 Uhr,Yverdon lesBains,Au Rive Gauche

■ TS Romandie

Herbstversammlung

Eingeladen sind alle Mitglieder und Login-Lehr-nenden. Als Referent begrüssen wir BapisteMorier, Sektionscoach. Anmeldung für das ausder Sektionskasse offerierte Nachtessen bittebis spätestens 25. Oktober an Willi Wenger,[email protected], 078 603 69 39.

31. Oktober10.30 Uhr,Brig, RestaurantDu Pont

■ BAU Bern / Wallis

Herbstversammlung

Alle Aktiven und Pensionierten sind eingeladen.Anmeldung bitte bis 26. Oktober an MarkusNeuhaus, Rebgässli 3, 2540 Grenchen, per SMS079 223 06 22 oder [email protected].

24. Oktober15.30 Uhr, Schaff-hausen, Rest.Schützenhaus

■ RPV Winterhur–Schaffhausen

Herbstversammlung

Eingeladen sind alle dienstfreien Kolleginnenund Kollegen. Anschliessend offeriert die Sek-tion einen Apéro.

10. November14 Uhr,Basel,BrauereiUnser Bier

■ LPV Basel

Herbstversammlung

Herbstversammlung mit Infos aus der Sektion,aus den Ressorts P und G, aus der Peko und APK.Das neue Geschäftsreglement wird vorgestellt.Infos zu den laufenden Sachgeschäften aus demZentralvorstand. Anschliessend Besichtigung derBrauerei und Apéro. Für die Brauereibesichti-gung ist eine Anmeldung nötig bis 1. Novemberan Damian Vogel, [email protected] 051 281 34 50. Eine Teilnahme nur an derBrauereibesichtigung ist auch möglich.

Im beruflichen Alltag ist Ihre Türe immer offen: Sie sind da für Ihre Mitarbeitenden undderen Anliegen. Sie suchen ihnen zu helfen und Lösungen anzubieten. Wer nimmt sichIhrer Anliegen an?

Auch Sie haben Rechte, Ansprüche, Anliegen. Denn auch Sie als Vorgesetzte/r sindArbeitnehmende/r. Manchmal stehen vielleicht auch Sie an, wissen nicht mehr weiter mitIhren persönlichen Fragen, stehen gar dann und wann in einem eigentlichen Zwiespaltzwischen Aufgabenerfüllung und Wahrnehmung der persönlichen Anliegen und Rechte.Vielleicht können wir Ihnen da Hilfe anbieten?

Der SEV bietet für die Kader – ob dem GAV unterstellt oder nach OR angestellt – einebesondere Sprechstunde an, um auf deren individuelle Bedürfnisse einzugehen. Siekönnen Zeit buchen, und unser Zentralpräsident AS oder ein Profi aus der SEV-Zentraleist für Sie da:

27. Oktober zwischen 7 und 18 Uhr, im Hotel Continental-Park in Luzern

Mehr Infos dazu – z. B. die vorgesehenen Zeitfenster – finden Sie auf der Webseitehttp://as-online.ch/de/organisation/branchen/branche-kader/sprechstunden-fuer-kader/

Wir freuen uns, wenn Sie rege davon Gebrauch machen. Wir sind für Sie da!

SEV Zentralsekretariat und SEV AS Unterverband Administration und Services

SEV-Sprechstunden für die Kader

Brigitta Wehrli und Hannes Lattmann über-brachten Friedy Wilhelmi (Bildmitte) zum100. Geburtstag die besten Glückwünsche. DieJubilarin ist bei bester Gesundheit und mit ih-rem Humor und ihrer Ausstrahlung wird sieuns noch lange in Erinnerung bleiben. Auf die-se Art alt zu werden ist eine Freude. PV Zürich

Herzliche Gratulationzum 100. Geburtstag!

zVg

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18 AGENDAkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

Pensionierte SBB28. Oktober14.30 Uhr,Basel,RestaurantL’Esprit

■ PV Basel

Herbstversammlung

Anreise mit Tram 15 / 16 bis Heiliggeistkirche,Tram 10 / 11 bis Münchensteinerstrasse oderBus Nummer 36 bis Thiersteinerschule / Zwingli-haus. PV-Zentralpräsident Ricardo Loretan infor-miert aus erster Hand. Im Weiteren wird überwichtige gewerkschaftliche Aktivitäten referiertund diskutiert.

18. November19.45 Uhr,Château d’Oex,Buffet de la Gare

■ VPT MOB

Herbstversammlung

Die Traktanden werden in den Personallokalenausgehängt.

12. November14 Uhr, Thusis,RestaurantAlte Brauerei

■ VPT RhB, Pensionierte

Gruppenversammlung

Einladung zur Gruppenversammlung mit den üb-lichen Traktanden, diversen Infos vom SEV vonSEV-Gewerkschaftssekretär Peter Peyer sowieFragestunde.

8. NovemberHölstein,Mehrzweckhalle

■ VPT BLT

VPT-Tagung Zentralschweiz

Treffpunkt um 9 Uhr in der Schalterhalle BahnhofSBB Basel. Anmeldungen in den Depots oderunter 061 261 53 12.

6. November20 Uhr,Allenwinden,Restaurant Adler

■ VPT Zug

Herbstversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

4. NovemberDurchführung beijedem Wetter

■ VPT BLS, Pensionierte

Ausflug nach Domodossolamit Partnerinnen undPartnern

Mittagessen: Italienisches Menu tutto compresoim Ristorante Fortuna in Domodossola. Kosten35 Euro pro Person (wird im Zug einkassiert,bitte in Noten bereithalten). Am Nachmittag Ge-legenheit zum Bummeln und Einkaufen. IDoder Pass nicht vergessen. Teilnehmerzahl be-schränkt. Anmeldungen werden in der Reihenfol-ge des Eingangs berücksichtigt. Burgdorf ab 8.07Uhr, Bern ab 8.39 Uhr (mit Lötschberger), Thunab 9.01 Uhr, Spiez ab 9.12 Uhr, Brig ab 10.44 Uhr,Domo an 11.12 Uhr. Rückfahrt: Domo ab 16.48Uhr, Bern an 18.23 Uhr. Hin- und Rückfahrt reser-vierte Plätze. Anmeldung bitte bis 23. Oktoberabends an Oscar Siegenthaler, 033 222 28 58,079 364 92 80 (bitte Comboxen benützen) [email protected].

2. November18 Uhr,Schmerikon,RestaurantSeehof

■ VPT Südostbahn

Herbstversammlung

Orientierung unter anderem über den Stand desLohnsystems, die Personalbegehren, die PK unddie Beschlussfassung zum Verhandlungsergeb-nis. Wir sind gespannt, ob es beim zweiten An-lauf mit dem neuen Lohnsystem klappt.

31. Oktober18 Uhr,Hölstein, Res-taurant Linden

■ VPT Waldenburg

Herbstversammlung

Die Traktandenliste ist im Personalzimmer aus-gehängt. Der Vorstand hofft, viele Kolleg/innenund Pensionierte begrüssen zu dürfen.

23. Oktober19 Uhr (Saalöff-nung 18.30 Uhr),Grüningen,Restaurant Adler

■ VPT VZO

Herbstversammlung

Eingeladen sind alle Mitglieder. Nichtmitgliedersind als Gäste ebenfalls herzlich willkommen.

Sektionen VPT

3. November14 bis 16.30 Uhr,Weinfelden,RestaurantEisenbähnli

■ VPT Thurbowww.vpt-thurbo.ch

Anlass für Zugpersonal undNachtzugbegleiter/innen

Eingeladen sind das Zugpersonal und die Nacht-zugbegleiter/innen. Themen: Wo drückt derSchuh? Offizialdelikte und Unterstützung.

6. November19 Uhr, Chando-lan, Depot desZugpersonals

■ VPT tpf Réseau urbain

Herbstversammlung

Alle dienstfreien Kolleg/innen sowie die Pensio-nierten sind herzlich willkommen.

29. Oktober14 Uhr,Luzern,Boccia-StübliPro Ticino

■ Pensioniertes Zug-personal Luzern

Wöchentlicher Treff

Wir treffen uns jeden Donnerstag (ausser Feier-tage) zum gemütlichen Beisammensein. Anreisemit Bus Nr. 1. bis «Eichhof». Jasser/innen undKolleg/innen anderer Kategorien sind herzlichwillkommen.

11. November ■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Schlusswanderung mitanschliessender Dia-Schau

Die Schlusswanderung führt von Sarnen nachSachseln. Nähere Angaben folgen in der Aus-gabe vom 5. November.

5. November14 Uhr, Olten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

5. Novemberab 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag imMonat. Alle sind herzlich eingeladen.

4. November10 Uhr, Zürch,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

4. NovemberLungern,RestaurantBahnhöfli

■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Brünigjass in Lungern

Luzern ab 10.05 Uhr nach Lungern; Rückfahrt abLungern um 17.05 Uhr, Luzern an 17.55 Uhr. Mit-tagessen zirka um 12 Uhr. Menü: Tagessuppe,Schweinsgeschnetzeltes, Rösti, Gemüsegarniturund Dessert CHF 27. Anmeldung bis 31. Oktoberan Otto Fuchs, [email protected] oder041 340 20 07.

3. November14.15 Uhr,Chur,Hotel Drei Könige

■ PV Buchs–Churwww.sev-pv.ch/bu-ch

Herbstversammlung

Eröffnung der Herbstversammlung und musikali-sche Begrüssung durch die Kapelle Grischuna.Traktanden gemäss Stauten. Elena Obreschkow,Sektionscoach SEV, informiert über das Sek-tionscoaching und aktuelle gewerkschaftlicheThemen. Zum Abschluss wird ein Imbiss offe-riert. Alle Mitglieder und Partner/in sind herzlicheingeladen.

3. NovemberBasel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Zug-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlichwillkommen.

29. Oktober14 Uhr,Silenen,RestaurantBahnhof

■ PV Uri

Voranzeige:Herbstversammlung

Die Traktandenliste wurde allen Mitgliedern per-sönlich zugestellt. Wie immer im Herbst werdenauch Wahlen vorgenommen. Im Vordergrundsteht aber die Geselligkeit. Im 2. Teil erzählt Zen-tralpräsident Ricardo Loretan aus erster Handdas Wichtigste aus dem SEV. Der neue Kalen-derverkauf ist gut angelaufen. Diejenigen, dieden Kalender einbezahlt haben, haben diesenmit der Herbstpost erhalten. Nachbestellungensind beim Kassier unter 041 870 50 48 oder ander Herbstversammlung möglich.

20. November14 Uhr,Luzern,HotelContinental

■ LPV Luzern

Generalversammlung

Die erste GV unter Leitung unseres neuen Präsi-denten Pascal Leupi. Gastreferent ist DanielLampart, Chefökonom SGB, zum Thema «All-gemeine Wirtschaftssituation und Zukunfts-perspektive für den Standort Schweiz».

18. November14 Uhr,Olten, RestaurantBahnhof Gleis 13

■ LPV Mittelland

Sektionsversammlung

Referate von Elena Obreschkow, SektionscoachSEV, zum Thema Sektionen und gewerkschaftli-cher Aufbau, und von Urs Huber, Gewerkschafts-sekretär SEV, zum Thema Pensionierungsmodelle.

10. November ■ PV Bern

Besuch des Regional-museums Schwarzenburg

Bern ab 13.36 Uhr nach Schwarzenburg. DieAusstellung «1915 – Zimmerwald-Konferenz» zeigteine Reise von den Anfängen der Arbeiterbe-wegung, des Ersten Weltkriegs über den KaltenKrieg bis zur heutigen Lage in Zimmerwald undim Osten. Die Führung dauert rund 1½ Stundenvon 14.30 bis 16 Uhr. Kosten: CHF 5. Rückfahrtab Schwarzenburg 16.18, 16.48 oder 17.18 Uhr.Anmeldung bis 8. November an Max Krieg,031 381 24 55, [email protected].

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AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

14. und15. November

■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Abschlusswochenende imSolothurner Jura

Abfahrt in Luzern um 8.05 Uhr; Rückkehr um18.05 Uhr. Wanderung: Weissenstein–Hasen-matt–Pré Richard–La Rochette–Sonceboz. 1. Tag:zirka 3½ Stunden; 2. Tag: zirka 4½ Stunden.Übernachtung im Bergrestaurant Harzer inPré Richard. Fotos der diesjährigen Touren mit-nehmen. Verpflegung in Restaurants unterwegs.Anmeldung sofort bei Tourenleiter Marcel Hofer,041 280 02 41 oder auf der Website.

7. NovemberTurnierbeginnum 10 Uhr,Prés d’Orvin,Chalet

■ Bergklub Flügelrad Bielwww.bergclub-fluegelrad.ch

Jassturnier

Gespielt wird nach dem Schweizerischen Jass-reglement, Einzelschieber ohne Stöck und Wyys.Im Startpreis inbegriffen ist ein Preis für alleTeilnehmenden sowie das Mittagessen. Besu-cher/innen ohne Teilnahme am Jassturnier sindzum Essen ebenfalls willkommen. Details sieheEinladung auf unserer Website unter «Down-loads». Anmeldeschluss ist der 30. Oktober.

7. NovemberTreffpunkt:8.25 Uhr,BahnhofReichenbach

■ Bergklub Flügelrad Bern

Fondue-Tour

Bern ab 7.39 Uhr. Wanderung Kiental–Reichen-bach, zirka 2 Stunden, +50/–220 m. Fahrauswei-se Kandersteg retour lösen, für Postauto vor Ort.Apéro ab 13 Uhr im Klubhaus, Fondue ab zirka13.30 Uhr. Wanderer und Nichtwanderer meldensich bis 5. November, abends, bei Fritz Aegler,033 681 16 47, 079 487 06 42.

6. November9.15 Uhr,Biel,UnterführungNordseite

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Exkursion/WanderungWasserregulierung 3-Seen-Land

In kurzen Wanderungen nach Nidau (Juragewäs-serkorrektion) und nach Port (WasserregulierungMittelland). Mittagessen im Restaurant. Teilneh-merzahl beschränkt. Zeitplan siehe EWF-Web-site. Anmeldung bis 31. Oktober an Rolf Vogt,027 346 11 94 oder per E-Mail.

2. November18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

31. Oktober14 Uhr,Wattwil,Thurpark

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Hauptversammlung

Treffpunkt für fakultativen Vormittagsspazier-gang im BLWE-Bus Wattwil ab 9.33 Uhr nach Au(Ebnat-Kappel). Achtung: Ab St. Gallen / Herisauunbedingt S8 benützen. Wanderung zurück nachThurpark Wattwil in 1¼ Stunden. Auskunft beiSchlechtwetter am Vorabend ab 20 Uhr unter Te-lefonnummer 1600 (Kanton SG) Rubrik Vereine.Anmeldung fürs freiwillige Mittagessen (CHF 30)bitte unbedingt bis spätestens 25. Oktober [email protected], 079 503 93 84.

31. Oktober ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Suonenwanderung

Abfahrt in Luzern um 7 Uhr; Rückkehr um 20 Uhr.Wanderung: Geimen–Suone Obersta–Gredetsch-ta–Suone Wyssa–Mund; zirka 3½ Stunden. Zwi-schenverpflegung aus dem Rucksack. Anmel-dung bis 29. Oktober bei Tourenleiterin KathrinSchmid, 062 822 76 65 oder auf der Website.

31. Oktober8.50 Uhr,Bern,Bahnhof,Gleis 12(Bern ab9.00 Uhr)

■ Bergklub Flügelrad Bern

Schlusswanderung:Der Aare entlang vonBüren a. A. nach Arch

Nach dem Kaffeehalt in Büren a. A. wandern wirder Aare entlang nach Arch zum RestaurantArche, wo wir uns um 13 Uhr zum gemeinsamenMittagessen treffen. Nichtwanderer organisie-ren sich selbst. Wanderer und Nichtwanderersollten sich unbedingt bis 23. Oktober, 20 Uhr,beim Tagestourenleiter anmelden, 031 869 08 93oder 079 480 00 73. Sehr leichte, flache Wande-rung, 2¼ Stunden. Normale Wanderausrüstung,Wanderstöcke empfehlenswert. Rückfahrt abArch um 15.49 Uhr. Billette Bern–Büren a. A., zu-rück ab Arch mit Bus BGU bis Büren a. A.–Bern.

27. Oktober18.10 Uhr, ZürichHB, VIP-RaumEscher N1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen. Der VIP-Raum befin-det sich im Nordtrakt Zürich im 2. Obergeschoss.

Sport und Kultur

Aerne Willi, pensionierter Chefvisiteur,Lutzenberg; gestorben im 90. Altersjahr.PV St. Gallen.

Bachmann Peter, pensionierter Maga-ziner, Reiden; gestorben im 94. Alters-jahr. PV Luzern.

Baumann Willy, pensionierter Techni-scher Assistent, Uitikon Waldegg; ge-storben im 90. Altersjahr. PV Zürich.

Bitterli Heinz, pensionierter Zugver-kehrsleiter, Känerkinden; gestorbenim 68. Altersjahr. PV Basel.

Bolt Hans, pensionierter Werkführer,Uster; gestorben im 83. Altersjahr.PV Zürich.

Brudermann Othmar, Niederbipp;gestorben im 88. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Brunner Cäcilia, Witwe des Peter,Schönenwerd; gestorben im 80. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Brunschwiler Richard, pensionierterBetriebssekretär, Romanshorn; gestor-ben im 83. Altersjahr. PV Thurgau.

Bühler Peter, pensionierter Zugführer,Horw; gestorben im 94. Altersjahr.PV Luzern.

Charles Gilbert, pensionierter Stations-vorstand, Travers; gestorben im 84. Al-tersjahr. PV Neuchâtel.

Chételat Marthe, Courfaivre; gestorbenim 96. Altersjahr. PV Jura.

Frei Hans, pensionierter Zugführer,Basel; gestorben im 96. Altersjahr.PV Basel.

Furter Werner, Geschäftsführer, Knonau;gestorben im 60. Altersjahr. AS Ost.

Galbier Heinrich, pensionierter Verwal-tungsbeamter, Malans SG; gestorbenim 89. Altersjahr. PV Buchs–Chur.

Hofmann Bertha, Witwe des Adolf, Basel;gestorben im 98. Altersjahr. PV Basel.

Isler Rudolf, pensionierter Betriebs-sekretär, Basel; gestorben im 88. Alters-jahr. PV Basel.

Kühnis Herbert, pensionierter Loko-motivführer, Zürich; gestorben im65. Altersjahr. PV Zürich.

Ledermann Gertrud, Witwe des Hans,Muttenz; gestorben im 88. Altersjahr.PV Basel.

Loosli Therese, Witwe des Walter,Bern; gestorben im 74. Altersjahr.PV Bern.

Loretan Eduard, pensionierter Gruppen-chef, Zürich; gestorben im 91. Altersjahr.PV Zürich.

Maeder René, pensionierter Zugführer,Biel; gestorben im 81. Altersjahr. PV Biel.

Magnin Louis, pensionierter Gleismon-teur, Fleurier; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Neuchâtel.

Monney Italia, Witwe des Michel,Villars-sur-Glâne; gestorben im 92. Al-tersjahr. PV Fribourg.

Moser Gottfried, pensionierter Werk-führer, Uetendorf; gestorben im 101. Al-tersjahr. VPT BLS, Pensionierte.

Niggli Kurt, pensionierter Teamleiter,Fulenbach; gestorben im 69. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Schmid Hedwig, Witwe des Hermann,Möhlin; gestorben im 90. Altersjahr.PV Aargau.

Steffen Walter, pensionierter Fahr-dienstleiter, Bad Ragaz; gestorben im76. Altersjahr. PV Buchs–Chur.

Steiger-Oesch Christina, Witwe desPaul, Kölliken; gestorben im 95. Alters-jahr. PV St. Gallen.

Stillhart Emil, pensionierter Dienstchefdes Betriebs, Rorschacherberg; gestor-ben im 84. Altersjahr. PV St. Gallen.

Sturzenegger Elsa, Witwe des Hermann,St. Gallen; gestorben im 91. Altersjahr.PV St. Gallen.

Von Felten Urs, pensionierter Gruppen-chef, Olten; gestorben im 84. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Widmer Leonz, pensionierter Zug-führer, Goldau; gestorben im 92. Alters-jahr. PV Luzern.

Wirth Beat, Reisezugbegleiter,Horn;gestorben im 53. Altersjahr.ZPV Romanshorn.

Zollinger Paul, Chauffeur, Hirzel; ge-storben im 55. Altersjahr. BAU Zürich.

Unsere Verstorbenen

17. November10.30 Uhr,Rosé,RestaurantAvry-Rosé(beim Bahnhof)

■ PV Fribourg

Herbstversammlung

Alle Mitglieder mit Partner/innen sind eingela-den. Fribourg ab 10.07 Uhr, Payerne ab 9.31 Uhr,Romont ab 9.55 Uhr. Gesangseinlagen des Ei-senbahnerchors. Behandlung der üblichen Trak-tanden. Die 75-Jährigen und die Jubilar/innenmit 40 Jahren SEV-Mitgliedschaft erhalten eineAuszeichnung. Zu Gast sind PV-ZentralpräsidentRicardo Loretan und Vizepräsident Bernard De-mierre. Die Referate werden in französisch unddeutsch gehalten. Tagesteller offeriert aus derKasse. Nach dem Essen Verteilung der Agendas.

12. November10.30 Uhr,Brig-Glis,Hotel Riverside

■ PV Wallis

Herbstversammlung

Gemeinsames Mittagessen zum Preis von CHF 30(Apéro, Menü, Getränke und Kaffee). Referentist alt Nationalrat Helmuth Hubacher. Er infor-miert zur 1. und 2. Säule, zur AHV und zu unsererharten Schweizer Währung. Der Vorstand hofftangesichts der interessanten Themen auf zahl-reiches Erscheinen. Anmeldung wie üblich mit-tels Anmeldeformular oder mailen an WaltiSchmid, [email protected].

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20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 18/1522. Oktober 2015

«Die Personalkommission isteine Vertretung der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter – seideuch immer bewusst, wer euchgewählt hat!», ermunterteSEV-Präsident Giorgio Tuti diePeko-Mitglieder zu Beginn derTagung in Bern. Er sprach da-mit das Problem an, dassPeko-Mitglieder immer wiederin einen Zwiespalt zwischenPersonal- und Unternehmens-interessen kommen können,da sie ja alle den Lohn vom Un-ternehmen beziehen.

Sich kennen, miteinander redenUmso wichtiger ist es, dass Per-sonalkommissionen und Ge-werkschaft am gleichen Strickziehen. Grundlage dafür sindder persönliche Kontakt undder regelmässige Austauschuntereinander. Unter diesemMotto stand dann auch die Ta-gung, an welcher rund 100 Pe-

ko-Mitglieder aus Fläche, Divisi-onen und Konzern teilnahmen.Manuel Avallone, der für SBB-Fragen zuständige Vizepräsi-dent, leitete den Anlass. Er istbeim SEV verantwortlich für diePekos bei der SBB, wobei diedivisionsverantwortlichen Ge-werkschaftssekretäre auf derentsprechenden Ebene denKontakt pflegen: Jürg Hurni fürden Personenverkehr, Urs Hu-ber für die Infrastruktur, PhilippHadorn für Cargo sowie DanielFroidevaux für Immobilien undKonzernbereiche.An der Tagung äusserten sichauch mehrere Zentralpräsiden-ten der Unterverbände, von de-nen zwei ebenfalls Peko-Funk-tionen haben. Sie wiesendarauf hin, dass der wichtigsteOrt für den Austausch die je-weiligen Sektionsversamm-lungen sind. Dort gelte es, je-weils mit den Peko-Mitgliederndie gegenseitigen Anliegen zubesprechen.Von Seiten der Gewerkschaftwurde auch Rückendeckungzugesichert: «Wir sind da, umeuch in Konfliktsituationen zuunterstützen», betonte AS-Zen-tralpräsident Peter Käppler.Von der Basis kam kein Wider-spruch, im Gegenteil: «Wel-

ches sind die Unterschiede derInteressen zwischen Personal-kommission und SEV? Keine!»,rief Ruedi Baumann von derPeko Personenverkehr in denSaal und erntete Applaus. Esgelte, noch näher zusammen-zurücken und sich gegenseitigauf dem Laufenden zu halten,war die einhellige Meinung.Schliesslich meldete sich auchder neue Präsident der Perso-nalkommission des Konzernszu Wort, Walter Buchmann: «Inden letzten Jahren lief es in derZusammenarbeit sicher nicht

überall gut; wir müssen daranarbeiten, und vor allem müs-sen wir an unseren Treffen denoffenen, gegenseitigen Aus-tausch intensivieren.»

Zukunft der Peko gestaltenBei den Verhandlungen zumneuen Gesamtarbeitsvertragwurde vereinbart, dass bis Mit-te 2016 Verhandlungen überdie Gestaltung der betriebli-chen Mitwirkung bei der SBBzu führen sind. SBB und SEVhaben an einer Kickoff-Sitzungdie jeweiligen Positionen aus-

getauscht; als nächster Schrittist im Dezember ein Workshopangesetzt. Bis dann wollen Pe-ko und SEV eine klare gemein-same Haltung festlegen.Mehrere Redner betonten, esdürfe nicht darauf hinauslau-fen, dass die Peko auf Divisi-ons- und Konzernstufe prak-tisch verschwinde. Dennochunterstützen sie den verein-barten Grundsatz, dass be-triebliche Mitwirkung von derFläche ausgehen soll – dort,wo die Mitarbeitenden sind.

Peter Moor

Die weitaus meisten Sit-ze in den Personalkom-missionen der SBB sindvon SEV-Mitgliedernbesetzt. An einer Ta-gung trafen sie sich stu-fen- und divisionsüber-greifend.

Nur mit-, nicht gegeneinanderTreffen der Peko-Mitglieder zum Start der Amtsdauer

pmo

SEV-Vizepräsident Manuel Avallone: «Zusammenarbeit zwischen SEV und Pekos verbessern.»

In der letzten Ausgabe zeigten wireinen Zug im RBS-Bahnhof Bern.Ein grösserer Bildausschnitt ist un-ter www.sev-online.ch zu finden.

Reka-Checks im Wert von40 Franken gehen an

Roger Kocher aus Wiedlis-bach, Mitglied LPV Mittelland.

Diesmal fragen wir: Wo befindensich diese Doppelkreuzungswei-chen «Engländer»? Der Preis – einTaschenmesser «Outrider» imSEV-Look – wird unter allenTeilnehmenden mit der richtigenAntwort verlost. Der Name derGewinnerin/des Gewinners und dieLösung erscheinen in der nächstenNummer. Über den Wettbewerbwird keine Korrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

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Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»Tibert Keller