Infocus der FH Brandenburg

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FH BRANDENBURG Neues Wohnheim und neue Cafeteria Erste Absolventen des Fernstudiengang BWL und des Studiengangs Medizininformatik International Media Camp Multimediaprojekte online in ProBase ZEITSCHRIFT DER FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Nr. 2 / 10 | Herbst 2010 | Jahrgang 17 | ISSN 0946-8285 2| 10

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ZEITSCHRIFT DER FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG

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Neues Wohnheim und neue Cafeteria

Erste Absolventen des Fernstudiengang BWL

und des Studiengangs Medizininformatik

International Media Camp

Multimediaprojekte online in ProBase

ZEITSCHRIFT DER FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG

Nr. 2/10 | Herbst 2010 | Jahrgang 17 | ISSN 0946-8285

2|10

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Liebe Leserinnen und Leser,

zu Beginn des neuen Semesters können wir wieder zahlreiche neueStudentinnen und Studenten begrüßen, die sehr unterschiedliche biogra-fische Hintergründe haben. Viele haben Abitur, andere die Fachhoch-schulreife, wieder andere haben sich über ihre Berufsausbildung und -erfahrung für das Studium qualifiziert. Nach wie vor studieren die mei-sten in Vollzeit und Präsenz, aber zunehmend immatrikulieren wir Frauenund Männer, die bereits im Berufsleben stehen und nebenher ein Online-oder Fernstudium absolvieren. Neuerdings ist auch ein nebenberuflichesPräsenzstudium möglich, ein entsprechendes Pilotprojekt beginnt jetztzum Wintersemester im Studiengang Maschinenbau. Finanziell unter-stützt wird das Projekt u.a. durch ein Preisgeld von 25000 Euro, das unse-re Hochschule beim Wettbewerb „Ungleich besser! Verschiedenheit alsChance“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft für unser Di-versity-Konzept gewonnen hat (Seite 4).

Doch nicht nur im Bereich Diversity sind wir spitze, auch das aktuelle CHE-Hochschulranking stellt uns ein exzellentes Zeugnis aus. Alle fünf bewer-teten Studiengänge liegen in der Spitzengruppe, die neu gerankten Tech-nikstudiengänge Maschinenbau (Rang 14) und IT-Elektronik (Rang 10) be-stätigen die guten Bewertungen im vergangenen Jahr für die Informatik(Rang 1) und die Wirtschaftinformatik (Rang 5). In keinem einzigen erho-benen Kriterium landete ein FHB-Studiengang in der Schlussgruppe – derLohn für hervorragende Leistungen unserer ProfessorInnen und Mitarbei-terInnen! (Details auf http://www.fh-brandenburg.de/ unter „Aktuelles“)

Für ein gutes Studium muss der Rahmen stimmen, auch baulich undräumlich. Deshalb sind wir froh, dass in diesem Jahr gleich drei Bau- undUmbauprojekte durchgeführt wurden und werden. So konnten wir kürz-lich das Richtfest am 2. Bauabschnitt der Studentenwohnanlage Zan-derstraße feiern, die das Studentenwerk Potsdam sehr zügig errichtenlässt. Ebenfalls das Studentenwerk hat die Cafeteria im Mensagebäuderenovieren und neu gestalten lassen, was sich wirklich sehen lassen kann(Seite 6). Und schließlich hat die Hochschulbibliothek den Lesesaal soumgestaltet, dass es erheblich mehr Arbeitsplätze für Laptops gibt undGruppenarbeit besser möglich ist (Seite 7). Allen Beteiligten danke ichherzlich für ihr Engagement!

Vor der Lektüre des infocus möchte ich noch darauf hinweisen, dass esmit Beginn der Vorlesungszeit regelmäßig eine Rundmail namens „FHBaktuell“ mit wichtigen und interessanten Neuigkeiten aus der Hochschu-le geben wird – damit die Zeit bis zum nächsten infocus nicht zu lang wird.Und nun wünsche ich Ihnen eine informative und anregende Lektüre!

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EDITORIALINHALT UND IMPRESSUM

Impressum

infocus Herbst 2010 / Nr. 2 / 17. Jahrgang

Herausgeber:

Der Präsident der Fachhochschule BrandenburgDr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter

Redaktion und Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.)Anzeigen und Titelfoto: Dana VoigtMitarbeit: Alle genannten Autoren und FotografenGrundlayout: Birte MorlingDruck: Druckerei Pietsch, GrebsAuflage: 2000 Exemplare

Anschrift:

Fachhochschule BrandenburgMagdeburger Straße 50 . 14770 Brandenburg an der HavelPostanschrift: Postfach 2132 . 14737 Brandenburg a. d. HavelTelefon: (03381) 355-0 . Telefax: (03381) 355-199E-Mail: [email protected]

infocus ist die Zeitschrift der FH Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikelgeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nachbestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzun-gen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikelgegen Belegexemplar gestattet. Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter

Präsident der Fachhochschule Brandenburg

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lINHALT

HOCHSCHULE

Projektförderung für Diversity-Konzept der FHB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Studentenwerk Potsdam baut Wohnanlage und renoviert Cafeteria . . . . . . 6Bessere Arbeitsbedingungen in der Hochschulbibliothek . . . . . . . . . . . . . . 7Familienfreundliche Hochschule und Professorinnenprogramm . . . . . . . . . 119. Innovationspreis ausgelobt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19FHB ist Netzwerkpartner des Festo Bildungsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Daniela Werth managt Präsenzstelle Prignitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Eindrücke von verschiedenen FHB-Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Chronik des Sommersemesters 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Neues von BürgerServiceNetz-Verein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30-31Für virtuellen MINT-Kurs erste Credit Points vergeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Termine und Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34KomSiB betreibt Qualitätssicherung in der Sicherheitsbranche . . . . . . . . . . 39

STUDIERENDE

Der schnellste FHB-Student: Spitzensportler Björn Leow . . . . . . . . . . . . . . . 5SIFE-Projekt organisiert Praktika für Grundschüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8SIFE-Projekt stellt Plakate gegen Rassismus aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Online-Plattform ProBase zeigt Multimedia-Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Interaktive Multimediastation im Stadtmuseum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Schlaue Köpfe und 90-Sekunden-Filme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

STUDIUM

Erste Absolventen beim Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre . . . . . . . 14Anerkennung von Ausbildungsinhalten im Studium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Erste Absolventen des Studiengangs Medizininformatik . . . . . . . . . . . . . . . 35Studium Generale vermittelt differenziertes Deutschlandbild . . . . . . . . . . . 38Kreative Teamarbeit mittels Touchscreen-Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

FORSCHUNG / TRANSFER

Optimierung des Produktionsprozesses der EOP Biodiesel AG . . . . . . . . . . 16Bereits mehr als 30 Kooperationsprojekte im Jahr 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . 16Reger Gebrauch von Innovationsgutscheinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Große Transferveranstaltungen im Audimax und in Rathenow . . . . . . . . . . . 28Kooperationsprojekt mit WebXells bei der CeBIT vorgestellt . . . . . . . . . . . . . 29Neues von der Branchentransferstelle IKT und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . 36-37Forschungsförderung zur Steigerung der Innovationskraft . . . . . . . . . . . . . . 40Transferinstitut soll 2011 seine Arbeit aufnehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Über eine Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds . . . . . . . . . . . . . 41

INTERNATIONAL

Neues aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen . . . . . . . . . . . . . 10Physikprofessoren bei internationaler Lehrerfortbildung . . . . . . . . . . . . . . . 12TIM Students visited the „Capital of Europe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18International Media Camp mit der University of the West of Scotland . . . . . 26

GRÜNDER

Neues aus dem GründungsZentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23

PERSÖNLICH

Buchvorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44-45Personalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Prof. Dr. Katharina Löwe: PerspektivWechsel und infocus-Fragebogen . . . . 46

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HOCHSCHULE Förderpreis für Diversity-Projekte

Die FHB gehört zu den bundesweit acht aus-gewählten Hochschulen, die vom Stifterver-band für die Deutsche Wissenschaft eine Pro-jektförderung in Höhe von 25000 Euro erhal-ten. Im Rahmen der Initiative „Ungleich bes-ser! Verschiedenheit als Chance“ wird dieFHB in den kommenden zwei Jahren beispiel-hafte Strategien und Maßnahmen für denproduktiven Umgang mit studentischer Viel-falt entwickeln.

Zudem werden die FHB und die anderen sie-ben Hochschulen in einemBenchmarking-Club die Quali-tätsstandards für ein Diversity-Auditierungsverfahren erarbei-ten, das sie im Zuge des Pro-zesses selbst durchlaufen. Be-reits vor knapp zwei Jahrenerhielt die FHB für das Konzept„Wir überschreiten Grenzen“den mit 10000 Euro dotiertenSonderpreis „Diversity“ desDeutschen ArbeitgeberpreisesBildung 2008.

Das Konzept der FHB, „Gren-zen überschreiten – Diversityermöglichen und gestalten“,zielt auf eine zeitliche undorganisatorische Flexibilisie-rung der Studienformate ins-besondere für Studierende,die ein berufsbegleitendesStudium absolvieren. So sollein Mentor den Studierendenals zentraler Ansprechpartnerzur Verfügung stehen und mitihnen gemeinsam eine indivi-duelle, berufsbegleitende Stu-dienverlaufsplanung entwik-keln, Tutorien und Vertiefungs-veranstaltungen organisierenund durchführen. Die FHB be-kennt sich mit ihrem Konzept zu der Heraus-forderung, verstärkt Studieninteressierteohne formale Hochschulzugangsberechti-gung bzw. mit beruflichen Vorerfahrungen zuunterstützen und zu qualifizieren.

Beim Projektauftakt in Form einer Gesprächs-runde am 18. August 2010 mit FHB-PräsidentHans Georg Helmstädter, Projektleiterin Dr.Claudia Appelius, der FHB-Gleichstellungsbe-

auftragten Carmen Kampf sowie Yorck Henerund Dr. Daniel de Ridder vom Centrum fürHochschul-Entwicklung (CHE) wurde auchüber ein konkretes Pilotprojekt gesprochen,für das die Fördermittel größtenteils verwen-det werden sollen: Der BachelorstudiengangMaschinenbau wird ab diesem Wintersemes-ter auch in einem Teilzeitmodus für Berufs-tätige angeboten.

Dabei nehmen die Studierenden an nur zweibis drei Tagen pro Woche an den Lehrveran-

staltungen des Vollzeitstudiums teil, wodurchsich das Studium über neun bis zwölf stattüber regulär sieben Semester erstreckt. Vie-len Berufstätigen können aufgrund ihrer be-ruflichen Qualifizierung Studienmodule aner-kannt werden. Zudem werden Praxissemes-ter, Ingenieurprojekt und Bachelor-Arbeit mitentsprechender Aufgabenstellung währendder Berufstätigkeit absolviert, so dass sichdie Studienzeitverlängerung in Grenzen hält.

Neben Prof. Dr. Bernhard Hoier, Dekan desFachbereichs Technik, ist Prof. Dr. FranzHenning Schröder ein Befürworter des Pilot-versuchs: „Wenn wir zur Verringerung desFachkräftemangels und zu einer Steigerungder Arbeitsqualität in den Unternehmen derRegion beitragen können, dann sollten wirdas tun.“ Prof. Schröder stellt sich deshalbden Teilzeitstudierenden auch als Mentor zurVerfügung. Er betont zugleich, dass den be-rufstätigen Studenten durch die Doppelbe-lastung ein großes Durchhaltevermögen ab-

verlangt werde. Aber wo einWille ist, da ist auch ein Weg –und so ist zu erwarten, dassdie Kandidaten die höherenAnforderungen im Studium ge-genüber denen einer Berufs-ausbildung mit Sicherheit mei-stern werden. Um das Projektzum Erfolg zu führen, werdenneben anderen Maßnahmenauch zusätzliche studentischeTutoren eingesetzt. Insgesamtbedeutet der Teilzeitmoduseinen erhöhten Planungs- undBetreuungsaufwand für denFachbereich.

Unterstützung erhält Prof.Schröder außerdem durch eineSchirmherrschaft für seineProfessur, die die ZahnradwerkPritzwalk GmbH übernehmenwird. Für 30 000 Euro kannu.a. eine halbe Stelle für einenAkademischen Mitarbeiter ge-schaffen werden.

Das Teilzeitstudium könnte einModell für die Zukunft sein,nicht nur für Studieninteres-sierte, die bereits seit Jahrenim Erwerbsleben stehen. Das

ergibt sich aus dem Umstand, dass mehr als60 Prozent aller Studierenden in Deutschlandfaktisch Teilzeitstudierende sind, weil siewährend der Vorlesungszeit nebenher arbei-ten müssen. Stefan Parsch

Projektförderung für Diversity-Konzept der FHBWettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft – Projekt Teilzeitstudium Maschinenbau

Projektauftakt am 18. August 2010 (v. l.): Yorck Hener (Geschäftsführer CHE Consult), Dr.Daniela de Ridder (CHE Consult), Dr. Claudia Appelius (Persönliche Referentin FHB-Präsi-dent), Dr. Hans Georg Helmstädter (FHB-Präsident), Carmen Kampf (Gleichstellungsbeauf-tragte FHB). Foto: Parsch

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Mentor für berufsbegleitendes Teilzeitstudium im

SG Maschinenbau: Prof. Dr. Franz Henning Schröder

Telefon 355-382, E-Mail [email protected]

Auf den ersten Blick ist Björn Leow (Jahrgang1988) ein ganz normaler Student im 5.Semester des Studiengangs IT-Elektronik.Doch neben seinem Studienabschluss ver-folgt er ein anderes großes Ziel: eine Me-daille bei Olympischen Spielen. Dafür nimmter einiges auf sich, geht trainieren, wennseine Kommilitonen sich leichteren Freizeit-aktivitäten widmen und verschiebt auchschon einmal Teile seines Studiums zuguns-ten von Wettkampfvorbereitungen.

Möglich macht das ein Abkommen der FHBmit dem Olympiastützpunkt Potsdam, dasdie Abstimmung der Studienpläne auf die in-dividuellen Bedürfnisse von Leistungssport-lern regelt. So musste Leow große Teile einesSemester ausfallen lassen, um sich optimalauf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften2009 in Berlin vorbereiten zu können.

Björn Leow ist es seit seiner Schulzeit ge-wohnt, trainieren und lernen miteinander zuvereinbaren. Wie sein Bruder Alexander woll-te er die Sportschule Potsdam besuchen undstellte sich deren Sichtungswettkampf.Prompt war er der zweitschnellste, der je beieiner Sichtung gemessen wurde. Leowstammt aus einer sportlichen Familie, am be-kanntesten ist seine Tante Antje Möldner, dieim vergangenen Jahr einen neuen DeutschenRekord im 3000m-Hindernislauf aufstellte.

Zu seiner Paradestrecke 400 Meter (die läng-ste Sprintstrecke vor der Mittelstrecke) kamLeow eher durch unglückliche Umstände,nämlich aufgrund zahlreicher Verletzungen.Nach der Genesung von einer Verletzung wirdein Sportler über die längeren Sprintstrecken(400 m, 200 m) an sein früheres Leistungs-niveau herangeführt, und da Leow häufigwieder mit der 400-Meter-Strecke begann,blieb er schließlich dabei. Den Leistungs-

sport aufzugeben, kam für ihn nicht in Frage,schon wegen der tollen Schule nicht. In denAlltag der Sportschule Potsdam integriertsind Trainings um 10 und um 16 Uhr, neben80 Lehrkräften kümmern sich 30 Trainer und30 Erzieher um die Schüler.

Eigentlich müsste Björn Leow sechs Stundenpro Tag trainieren, doch das beißt sich mitdem Studium. In Absprache mit dem Fach-bereich Technik hat er es nun so eingerichtet,dass er ab 15 Uhr in Potsdam trainieren kann.Er mag sein Studium sehr und würde nachdem Bachelorabschluss gerne noch einenMaster machen – aber mindestens ebensowichtig sind seine sportlichen Ambitionen.

Und diese sind vielverspechend: So stellte erbei den Deutschen Meisterschaften derJunioren mit der 4 x 400 m-Staffel in derBesetzung Florian Handt, Maximilian Krieseund Thomas Schneider in 3:10.44 eine neuedeutsche Bestleistung auf. Die nächstenZiele sind, sich jenseits des Junioren-Be-reichs, also bei den Senioren, zu etablieren;die nächsten Weltmeisterschaften 2011 hater fest im Blick und dann möchte er natürlichdie Norm für die Teilnahme an den Olympi-schen Spielen 2012 erfüllen. Dann wird dasStudium wieder etwas zurückstehen müs-sen, aber am Ende wird er beides schaffen:Olympia und Bachelor. Stefan Parsch

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STUDIERENDEFHB-Student und Spitzensportler Björn Leow

Ein Leben zwischen Hörsaal und TartanbahnTechnik-Student Björn Leow hat Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele im Visier

Der 400-Meter-Spezialist Björn Leow studiert an der FHB IT-Elektronik. Fotos (3): Olaf Möldner

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HOCHSCHULE Neue Studentenwohnanlage – Umgestaltung Cafeteria

Das Richtfest für das dreistöckige Gebäudefand gerade mal vier Monate nach der Grund-steinlegung statt – das spricht für einen zügi-gen Fortschritt beim 2. Bauabschnitt der stu-dentischen Wohnanlage in der Zanderstraße.Da haben das Studentenwerk Potsdam alsBauherr und die ausführenden Unternehmenganze Arbeit geleistet.

Wo viele Jahre lang Zirkusse ihre Zelte auf-schlugen, werden zum Wintersemester 2011/2012 rund 100 Studentinnen und Studentenwohnen, lernen und feiern. Im bereits 1998fertig gestellten 1. Bauabschnitt der Wohn-anlage finden rund 200 Studierende Platz, sodass nun insgesamt rund ein Zehntel der et-wa 3000 FHB-Studentinnen und -Studenteneinen Wohnheimplatz finden können. Dasentspricht ungefähr dem bundesdeutschenDurchschnitt.

Während im bestehenden Wohnheim über-wiegend Plätze in Dreier- und Vierer-Wohn-gemeinschaften angeboten werden, sind esin der neuen Wohnanlage hauptsächlich Ein-Zimmer-Appartments. Nach der Erfahrungdes Studentenwerks ist das die Wohnform,die die Studierenden in jüngster Zeit bevor-zugen. Untergebracht werden sollen auchRäumlichkeiten für eine Kindertagespflege-stelle (Stichwort familienfreundliche Hoch-schule).

Wie der Begriff „2. Bauabschnitt“ verrät, wardas jetzt in Bau befindliche Gebäude bereitsin den 90er-Jahren geplant, damals jedochnicht errichtet worden. Nun hat das Studen-tenwerk Potsdam die Gunst der Stunde ge-nutzt und baut mit Mitteln des Konjunkturpa-kets II der Bundesregierung und mit Unter-stützung des Landes Brandenburg die neue

Wohnanlage für über fünf Millionen Euro. Mitdem aktuellen Bau wurde das Architekturbü-ro des 1. Bauabschnitts (Hufnagel Pütz Ra-faelian in Berlin) beauftragt. Die damaligenPläne wurden jedoch überarbeitet; so wer-den modernere, hochwertigere Materialienverwendet als ursprünglich geplant.

Nachdem das Projekt am 17. September2009 offiziell bekannt gegeben worden war,begannen am 8. Februar 2010 die Bauarbei-ten im noch gefrorenen Untergrund. Nach derFertigstellung der Bodenplatte und einigenweiteren Arbeiten wurde am 20. April derGrundstein für die Wohnanlage gelegt. Ne-ben der Geschäftsführerin des Studenten-werks Potsdam, Karin Bänsch, nahmen dieOberbürgermeisterin von Brandenburg ander Havel, Dr. Dietlind Tiemann, FHB-Prä-sident Dr. Hans Georg Helmstädter sowie dieMinisterin für Wissenschaft, Forschung undKultur des Landes Brandenburg, Dr. MartinaMünch, an diesem symbolischen Akt teil. Dieam 6. November 2009 ernannte Ministerinabsolvierte unmittelbar im Anschluss daranihren Antrittsbesuch an der FHB.

Die Bauarbeiten gingen gut voran, Ende Maiwar der Rohbau der 1. Etage fertig. Mitte Au-gust waren bereits alle drei Geschosse errich-tet, so dass am 24. August 2010 das Richtfestgefeiert werden konnte. Als offizielle Gästekonnte Karin Bänsch erneut FHB-PräsidentDr. Helmstädter sowie Michael Brandt, Bei-geordneter für Stadtentwicklung und Bauender Stadt Brandenburg an der Havel und Mar-tin Gorholt, Staatssekretär des Wissen-schaftsministeriums begrüßen.

Neben dem Neubau in der StudentischenWohnanlage hat das Studentenwerk Pots-dam auch in die Renovierung und Neugestal-tung der Cafeteria im Mensagebäude inve-stiert. Auf einem neuen Fußbodenbelag ste-hen neue Tische, Stühle, Bänke und Hocker,eine frische Farbgestaltung mit Weiß undGelb sorgt für ein modernes, aber gemütli-ches Ambiente. Neue Lampen und ein gro-ßes Leuchtfeld an der Decke bereichern dieEinrichtung. Das Innenarchtekturbüro insidehatte drei Entwürfe vorgelegt, aus denen inAbsprache mit dem AStA und der Hochschul-leitung der FHB die jetzt umgesetzte Gestal-tung ausgewählt wurde. Insgesamt hat der

Wohnraum für 300 Studierende direkt am CampusStudentenwerk Potsdam erweitert die Studentenwohnanlage und lässt die Cafeteria neu gestalten

Ende Mai stand der Rohbau des Erdgeschosses, diebeiden weiteren Stockwerke wurden bis Ende Augusterrichtet. Fotos (3): Parsch

Grundsteinlegung am 20. April mit (v. l.) Oberbürger-meisterin Dr. Dietlind Tiemann, Wissenschaftsministe-rin Dr. Martina Münch, FHB-Präsident Dr. Hans GeorgHelmstädter und Karin Bänsch, Geschäftsführerin desStudentenwerks Potsdam.

Das Richtfest für die Studentenwohnanlage wurde am24. August gefeiert, anschließend wurde mit demEinbau der Fenster begonnen.

7infocus 02|2010

Neu gestaltete Hochschulbibliothek

Umbau etwa 70000 Euro gekostet, die dasStudentenwerk Potsdam aus Eigenmittelnaufgebracht hat.

Am Erscheinungstag dieser infocus-Ausgabe,20. August 2010, wurde die Cafeteria im An-schluss an die Immatrikulationsveranstal-tung feierlich eröffnet. Stefan Parsch

Die neu gestaltete Cafeteria im Mensagebäude wird zum Wintersemester eröffnet. Foto: Parsch

Von Dr. Birgit Zänker

Seit dem Sommersemester bietet die Hoch-schulbibliothek noch bessere Arbeitsbedin-gungen für ihre Nutzer an. Was bedeutet daskonkret?

Als die Bibliothek Anfang der 1990er-Jahregeplant wurde, waren die Nutzungsgewohn-heiten anders als heute: Ein großer Teil derNutzer wollte ungestört im Lesesaal arbeiten.Dafür stellten sie sich einen umfänglichenBestand an Büchern und Zeitschriftenarti-keln zum Durcharbeiten zusammen. Darüberhinaus konnten sie in bibliografischen Fach-datenbanken auf CD-ROM recherchieren. Fol-gerichtig wurden ein großer Lesesaal und ein

kleinerer Rechercheraum mit PCs geplant. ImLaufe der Jahre wurde immer deutlicher, dassweniger Nutzer ungestört lesen, sondernhäufiger in Gruppen Themen gemeinsam be-arbeiten und diskutieren wollten. Das führtein einer Übergangsphase dazu, dass zusätz-liche Tische und Stühle im Rechercheraumden quantitativen Anforderungen gerechtwurden, der Raum aber zu voll und unüber-sichtlich wurde. Die inzwischen zur Grund-ausstattung von Studierenden gehörendenNotebooks konnten nur über provisorischeVerteilerkabel mit Strom versorgt werden.

Daher waren wir sehr froh, als uns die Mit-teilung ereilte, dass eine Neuverkabelungbeider Räume möglich sei. So konnten alle

Arbeitsplätze mit Steckdosen für Notebooksausgerüstet werden. Verbunden damit räum-ten wir um: der große, wenig genutzte Lese-saal wurde zum Recherche- und Gruppen-arbeitsraum mit drei Zonen: 1. einer Recherchezone mit Multifunktions-

Arbeitsplätzen sowohl zur Recherche alsauch zur Gruppenarbeit

2. eine Gruppenarbeitszone, in der auch grö-ßere Gruppen zusammen arbeiten können

3. eine Ausruh- bzw. Konversationszone

In diesem Raum befinden sich nach wie vorauch die Zeitschriften der letzten drei Jahr-gänge sowie Medien der SignaturengruppenA bis O. Eine Babywippe, ein Kinderstuhl unddiverse Spielzeuge stehen Eltern mit Kindernzur Verfügung.

Der Lesesaal mit Auskunftstheke wurde inden kleineren ehemaligen Rechercheraumverlegt. Hier ist nach wie vor ruhiges, unge-störtes Arbeiten mit und ohne Notebookmöglich. Die nicht optimale natürliche Be-lichtung des jetzigen Lesesaals ist leider einunabänderlicher Nachteil. Die Tische amFenster sind folglich zuerst belegt. Wie essich für einen Lesesaal gehört, finden dieNutzer hier einen umfangreichen Bestand anNachschlagewerken.

Die Reaktionen der Nutzer auf unseren Um-bau waren durchweg positiv. Gerade in derPrüfungszeit erweist sich die neue Lösung alsgroßer Gewinn.

Steckdosen für Notebooks im gesamten LesesaalHochschulbibliothek nach Umbau noch attraktiver für das wissenschaftliche Arbeiten in Gruppen

Der Lesesaal wird nach dem Umbau stärker genutzt. Foto: Marcus Heinrich

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Alles über die Hochschulbibliothek:

http://www.fh-brandenburg.de/hochschulbibliothek.html

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Studentisches Wohnen in Brandenburg an der Havel:

Internet www.studentenwerk-potsdam.de/wohnen.html

E-Mail [email protected]

Telefon 0331/3706-501 (Marina Schwanke)

Von Stephanie Warsow

Arbeitgeber achten heute bei der Auswahlder Bewerber nicht nur auf gute Noten – so-ziales Engagement und praktische Erfahrun-gen gewinnen immer mehr an Bedeutung.Das Projekt „Unternehmerfratzen“ bietetStudierenden der FHB die Möglichkeit, prak-tische Erfahrungen im Projektmanagementzu sammeln. Theoretische Inhalte aus denVorlesungen können direkt im Projekt er-probt und angewendet werden. Außerdemlernt, wer mitmacht, schon während desStudiums verschiedene Unternehmen aufganz ungezwungene Art und Weise kennenund knüpft so wertvolle Kontakte für Prak-tika, Bachelorarbeiten u.ä.

Projektmitglieder können ihre Soft Skills er-weitern – Teamarbeit, Konfliktmanagement,Kommunikation, Organisation, Eigenverant-wortung, Projektpräsentationen vor Unter-nehmensvertretern u. v. m. Flache Hierar-chien und ein breites Aufgabenspektrum er-möglichen es, dass sich jede(r) mit ihren/sei-nen ganz eigenen Fähigkeiten und Stärken indas Projekt einbringen kann.

Das Projekt

„Unternehmerfratzen“ ist ein studentischesProjekt der FHB im Rahmen der Initiative„Students In Free Enterprise“ (SIFE, sieheauch Artikel nächste Seite). Studierende ausallen Fachrichtungen engagieren sich für so-

ziale Belange, indem sie sich Problemen wiedem demografischen Wandel, der regionalenAbwanderung und dem aufkommendenFachkräftemangel, aber auch der Perspek-tivlosigkeit junger Menschen annehmen. DasProjekt arbeitet hierzu mit Grundschülern zu-sammen, denn hier haben die Kinder nochnicht allzu viele Sorgen, Leistungsdruck undBewerbungsstress. Auf spielerische Art undWeise soll den Kindern vermittelt werden,dass Arbeit ein Teil des Lebens ist, der durch-aus Spaß machen kann und dass es sichlohnt, „langweilige“ Grammatik und „öde“Matheformeln zu lernen – dem Schulischenwird also ein Sinn gegeben. Insbesonderebei einer Arbeitslosenquote von 12,1 Prozentin Brandenburg an der Havel fehlen vielenKindern Menschen in ihrer Umgebung, dieeben das vorleben können.

Dabei sind wir als Studenten die treibendenKräfte: Wir planen, organisieren und führen

die Projekte durch. Unsere Aktivitäten rei-chen so von der Partnerakquise über dasMarketing bis hin zur Sponsorensuche undder fachlichen Vorbereitung und Durchfüh-rung der Projekttage mit den Kindern.

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STUDIERENDE Studierende organisieren Praktika für Grundschüler

Grundschüler in UnternehmenSIFE-Projekt bietet praktische Erfahrungen für Studierende

Bei Vorbereitungstagen in der Schule werden die Schüler auf die Berufe eingestimmt. Fotos (2): Unternehmerfratzen

Auch das RBB-Fernsehen berichtete bereits über „Un-ternehmerfratzen“. Foto: RBB

Grundschüler erhalten interessante Einblicke wie hier in die Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel.

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Fachhochschule Brandenburg, Unternehmerfratzen

Postfach 2132, 14737 Brandenburg an der Havel

E-Mail: [email protected]

Stephanie Warsow: [email protected]

Projektpartner und Sponsoren

Brandenburger TafelBundesagentur für ArbeitDeutsche Bahn AGDeutsche Post AGDeutsche Telekom AGHeidelberger Druckmaschinen AGKPMG AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftLayout Werbung, Brandenburg a. d.HavelMedia MarktRestaurant InspektorenhausRotary Club Brandenburg an der HavelSteffi Holz Konzept DesignVerkehrsbetriebe Brandenburg a. d.HavelWerbe Profi BrandenburgWS Schalungs- und Betontechnik

9infocus 02|2010

STUDIERENDEPlakatausstellung „Rote Karte dem Rassismus“

Von Nicole Kleybrink

Im Projekt „Rote Karte dem Rassismus“, dasunter dem Dach der internationalen Initiative„Students in Free Enterprise“ (SIFE) durchge-führt wird, hatten Schülerinnen und Schüleraus Brandenburg an der Havel im vergange-nen Schuljahr die Möglichkeit, ihren Gedan-ken und Meinungen zum Thema RassismusAusdruck zu verleihen: Sie nahmen an einemWettbewerb teil, indem sie Plakate gestalte-ten. Um den Schülern die Arbeit zu erleich-tern, wurden Rahmenvorschläge gemacht, diedas Thema vorgaben, allerdings genügendSpielraum für eine kreative und kritische Um-setzung ließen. Die folgenden Schulen hattensich an der Plakataktion beteiligt: die Nico-laischule, das Bertolt-Brecht-Gymnasium, dasEvangelische Gymnasium und die Otto-Tschirch-Oberschule. Unterstützt wurde dasProjekt vom Jugendkulturfabrik Brandenburge.V. (JUKUFA), dem Brandenburger Theatersowie zahlreichen weiteren Helfern.

Die Ausstellung der Plakate fand vom 27. Maibis zum 11. Juni 2010 im Foyer des Branden-burger Theaters statt. Zu sehen waren 51 Pla-kate von Schülern der Klassenstufen 8 bis 13.Zur Eröffnung der Ausstellung wurde eineVernissage im Foyer des Brandenburger Thea-ters veranstaltet. Hier begrüßten der Inten-dant des Brandenburger Theaters, ChristianKneisel und die FHB-Studentin Diana Bran-

scheid (SIFE) die Gäste. FHB-Präsident HansGeorg Helmstädter hielt im Anschluss eineRede. Musikalisch untermalt wurde die Veran-staltung durch Anton Kirch von der YamahaMusikschule Pötsch und Julien Sieg’l von derFreien Musikschule Brandenburg.

Eine Jury prämierte in den anschließendenzwei Wochen das ausdrucksvollste und bestePlakat einer jeden Schule. Die Jury bestandaus vier Gruppen: erstens aus Kunstsach-verständigen der Stadt Brandenburg an derHavel (Christian Radeke und Jan Beumelburg),

zweitens aus einem Vertreter des Koopera-tionspartners JUKUFA (Guido Schütz) und drit-tens aus Studierenden der FHB. Schließlichwurden die Bürger der Stadt dazu aufgerufen,sich über die Projektwebseite (www.fh-bran-denburg.de/rotekarte) an der Abstimmung zubeteiligen. Hierzu wurden alle Plakate in einerGalerie zur Abstimmung bereitgestellt. ZumAbschluss der Plakataktion fand eine Sieger-ehrung im Zuge des Campusfestes der FHBstatt. Die jeweils Bestplatzierten einer Schuleerhielten Gutscheine für das Kino in Branden-burg sowie das Marienbad.

SIFE ist eine 1975 gegründete Non-Profit-Or-ganisation. Mit weltweit mehr als 1800 aktivteilnehmenden Hochschulen in 47 Ländernzählt SIFE zu einer der größten internationalenStudenteninitiativen. „Rote Karte dem Rassis-mus“ ist ein weiterführendes Projekt (seit2007) an der FHB in Kooperation mit Schülernder Stadt ebenso wie Vereinen, Unternehmen,Politikern unserer Region und allen, die sichgegen Rassismus stark machen wollen. DieAufgabe besteht darin, Lösungsansätze zuentwickeln, die zur Bekämpfung sowie Über-windung von Rassismus beitragen. Ein Anlassfür das Projekt ist die geringe Beschäftigungmit dem Thema Rassismus an den SchulenBrandenburgs an der Havel.

Plakate gegen Rassismus im Brandenburger TheaterProjekt der SIFE-Gruppe „Rote Karte dem Rassismus“ mit Schülerinnen und Schülern

Intendant Christian Kneisel (l.) und FHB-Studentin Diana Branscheid begrüßten die Vernissage-Besucher.

Die Plakate der Schüler stießen auf reges Interesse. Fotos (3): SIFE „Rote Karte dem Rassismus“

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SIFE-Gruppe „Rote Karte dem Rassismus“:

Internet www.fh-brandenburg.de/rotekarte

infocus 02|201010

INTERNATIONAL Zentrum für Internationales und Sprachen

Tutorien für ausländische Studierende im

Sommersemester

Das Projekt „Tutorien für ausländische Stu-dierende“ des Akademischen Auslandsamtswird im Rahmen des hochschulweiten Wett-bewerbs FHB-Qualitätsfonds gefördert. Imvergangenen Sommersemester 2010 wurdendie ersten Tutorien für ausländische Bache-lor-Studierende des Fachbereichs Informatikund Medien sowie des Studiengangs Wirt-schaftsinformatik durchgeführt.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurdendie Tutorien von den ausländischen Studie-renden immer besser angenommen. Auslän-dische Studierende haben aufgrund unter-schiedlicher Vorkenntnisse, (Fach-)sprach-problemen sowie dem Nichtvertrautsein mitder deutschen Lernkultur oftmals besondereStudienschwierigkeiten. Die Tutorien, die vonzwei sehr engagierten Studierenden durchge-führt wurden, gaben ihnen die Möglichkeit,sich Hilfe in einem kleinen Rahmen zu holen.Die Rückmeldungen der teilnehmenden Stu-dierenden über diese Möglichkeit waren po-sitiv, jedoch wurde eine Fokussierung auf be-stimmte Fächer gewünscht. Die Tutorien sol-len mit dieser geänderten Ausrichtung imWintersemester weitergeführt werden.

Paddeln mit der Weltmeisterin

Schon fast gegen Ende ihres Aufenthalts inBrandenburg bekamen die Austauschstudie-renden, die im Sommersemester 2010 an derFHB studierten, noch einmal etwas ganz be-sonderes geboten. Am Dienstag, 8. Juli ging

es auf zum Paddeln mit derachtfachen Goldmedaillenge-winnerin Birgit Fischer. Die bisheute erfolgreichste deutscheOlympionikin, die aus Bran-denburg stammt, wies die aus-ländischen Studierenden indie Paddelkunst ein.

Zusammen ging es dann ein-mal rund um die Stadt Bran-denburg. Im Anschluss wurdendie verbrauchten Kaloriengleich beim gemeinsamen Gril-len im Garten des Stadtmu-seums wieder aufgefüllt. DasGrillen wurde von den Mit-arbeitern des Museums ausge-richtet. Der Paddelausflug mitBirgit Fischer ist Teil des Ver-anstaltungsprogramms, dasdas Akademische Auslands-amt jedes Jahr für die auslän-dischen Austauschstudierenden organisiert(siehe auch Artikel auf Seite 38).

Neues Weiterbildungs- und

Betreuungsprogramm ISAB

Mit Start des Wintersemesters wird es für dieStudierenden der FHB ein neues Weiterbil-dungs- und Betreuungsprogramm geben. DasProjekt „ISAB“, das für Integrieren, Studierenund Absolvieren in Brandenburg steht, richtetsich in erster Linie an ausländische Studie-rende und soll diesen zu den verschiedenenStudienphasen gezielte Unterstützungsange-

bote geben. Gleichzeitig bietet das Programmaber auch Module für deutsche Studierende,die gemeinsam mit den ausländischen Teil-nehmern Interkulturelle Erfahrungen sam-meln und wichtige Kenntnisse für Studiumund Beruf erwerben können. Durch dieTeilnahme an den Veranstaltungen haben dieStudierenden die Möglichkeit, das Zertifikat„Interkulturelle Kompetenzen“ zu erlangen.Ausländische Studierende können außerdemzusätzlich das Zertifikat „Karriereplan“ erwer-ben und sich so gezielt auf den Übergang insBerufsleben vorbereiten.

Das Projekt soll das Verständnis ausländi-scher und deutscher Studierender füreinan-der verbessern und gemäß dem Motto „Inter-nationalization at home“ die Integration aufdem Campus fördern. Darüber hinaus soll esausländische Studierende bei ihrem Studiumunterstützen und diese auf dem Weg zumerfolgreichen Studienabschluss begleiten.Einzelne Maßnahmen sind z. B. die Work-shopreihe „International in Brandenburg“,die sich gezielt an Studienanfänger richtet,ein Seminar zum Arbeiten in multinationalenProjektgruppen, das fortgeschrittenen Studie-renden einen Einblick in die Arbeit in interna-tionalen Teams vermitteln soll, ein Kulturpro-gramm und ein Begegnungsabend. Für aus-ländische Studierende werden zusätzlich spe-

Mehr Betreuungs- und WeiterbildungsangeboteNeuigkeiten und Informationen aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen (ZIS)

Kanu-Ass Birgit Fischer (l.) mit zwei internationalen Studenten.Foto: Jessica Assel

Viel Spaß hatten die internationalen Studierenden beim Kanuausflug, an dem auch Museumsdirektor Dr. Hans-Georg Kohnke (links, im roten Hemd) teilnahm. Foto: Heike Wolff

11infocus 02|2010

HOCHSCHULEFamilienfreundlichkeit – Professorinnenprogramm

zielle Bewerbungscoachings und Seminarezum Übergang in das Berufsleben angeboten.

Informationen über das Programm und zuden einzelnen Veranstaltungen gibt es unter:www.fh-brandenburg.de/1800.html oder beiJessica Assel ( [email protected] ).ISAB wird im Rahmen des Profin-Programmsdurch den Deutschen Akademischen Aus-tauschdienst gefördert und läuft zunächstüber einen Zeitraum von zwei Jahren.

DAAD-Preis an Julie Kwamou Mbompuaze

Der diesjährige Preis des Deutschen Akade-mischen Austausch Dienstes (DAAD) für her-vorragende akademische Leistungen auslän-discher Studierender an der FHB wurde vonFHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter imRahmen eines Pressegesprächs am 12. Au-gust 2010 an die Studentin Julie KwamouMbompuaze aus Kamerun übergeben. DerDAAD-Preis ehrt ausländische Studierendefür ihre besonderen Studienleistungen undihr gesellschaftliches Engagement. Julie Kwa-mou Mbompuaze erhielt den mit 1 000 Eurodotierten Preis, weil sie im Diplom-Studien-gang Ingenieurwissenschaften, Studienrich-tung Elektro- und Informationstechnik, her-vorragende Studienleistungen erbringt. Diesist besonders zu würdigen, da sie seit Ende2009 Mutter eines Jungen ist und ihre darauserwachsenden Pflichten in sehr guter Weise

mit ihrem Studium verbindet. Julie KwamouMbompuaze bearbeitet zurzeit ein Diplom-thema auf dem Gebiet des Elektronikentwurfsfür ein Brandenburger Unternehmen. Danachmöchte sie sich durch ein Masterstudiumspezialisieren.

Von Brandenburg in die Welt

Im vergangenen Semester lief zum erstenMal das neue Stipendienprogramm „VonBrandenburg in die Welt“ an, mit dem dasAkademische Auslandsamt Auslandsaufent-halte deutscher Studierender fördert. Im 1.Durchlauf bewarben sich 11 Studierende, vondenen der Großteil eine Förderung erhielt

bzw. noch erhalten wird. Das Stipendiumwird jedes Semester vergeben. Gefördertwerden können Praktika und Studienauf-enthalte im Ausland sowie der Besuch vonFach- und Sprachkursen an ausländischenHochschulen. Informationen zum Bewer-bungsablauf und zu den Förderbedingungengibt es im Internet unter der Adresse:www.fh-brandenburg.de/1795.html .___________________________

Akademisches Auslandsamt: WWZ Raum 239

E-Mail: [email protected]

Heike Wolff: [email protected], Tel. 355-104

Jessica Assel: [email protected], Tel. 355-287

Netzwerktreffen und Experimentierfest

„Haus der kleinen Forscher“ am 22.09.2010

Auch dieses Jahr findet im Audimax dasNetzwerktreffen und Experimentierfest vom„Haus der kleinen Forscher“ statt, zu dem imletzten Jahr 450 Kinder und Kita-Mitarbeiterkamen. Neben spannenden Experimentenwerden auch wieder Hüpfburgen und weitereSpielmöglichkeiten für Unterhaltung sorgen.

Eltern-Netzwerktreffen am 12.10.2010

Zum Start des neuen Semesters findet am 12.Oktober 2010 in der Zeit von 10 bis 12 Uhrdas Eltern-Netzwerktreffen im Wintersemes-ter statt. Das Eltern-Service-Büro (Raum 214/WWZ) ist den gesamten Tag für Interessiertegeöffnet und steht für deren Fragen bereit.

Förderung aus Professorinnenprogramm

Die FHB hat sich erfolgreich am Professorin-nenprogramm des Bundes und der Länder

zur Förderung der Gleichstellung von Frauenund Männern in Wissenschaft und Forschungan deutschen Hochschulen beteiligt. Daspositiv begutachtete Gleichstellungskonzeptder FHB ist Grundlage für die Förderungdurch das Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF). Die FHB fördert mitfinanziellen Mitteln des Professorinnenpro-gramms Vorhaben ihrer Mitglieder und Ange-hörigen, die zur Verbesserung der Gleichstel-lung von Männern und Frauen an der Hoch-schule oder zur Verbesserung einer Verein-barkeit der Tätigkeit an der Hochschule mitfamiliären Verpflichtungen beitragen.

Im Folgenden sind Beispiele für möglicheVorhaben angeführt:

Impulsstipendien für Studierende bei Ge-fahr der Überschreitung der Regelstudien-zeit aufgrund familiärer Betreuungsver-pflichtung

Kinderbetreuungskosten zur Wahrneh-mung von wissenschaftlichen Veranstal-tungen oder Fortbildungen Maßnahmen zur Qualifizierung von Frauenin Bereichen mit UnterrepräsentanzProjekte zur Förderung potenzieller Bewer-berinnen in MINT-Studiengängen (Mathe-matik, Informatik, Naturwissenschaften,Technik)Freie Anträge

Antragsberechtigt sind alle Mitglieder undAngehörige der Hochschule. Informationenrund um die Förderung und die Formulare zurAntragstellung finden Interessierte unter:www.fh-brandenburg.de/914.html

Geld für Vorhaben zur Verbesserung der GleichstellungNeuigkeiten zum Thema Familiengerechte Hochschule – Förderung aus Professorinnenprogramm

FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (l.), Heike Wolff (2.v.r.) als Mitarbeiterin des Akademischen Aus-landsamtes und Prof. Dr. Bernhard Hoier (r.), Dekan des Fachbereichs Technik, übergaben den DAAD-Preis anJulie Kwamou Mbompuaze Foto: Parsch

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Familien-Service-Büro: Nina Maria Sechting

Raum 204/WWZ, Telefon 355-214

E-Mail [email protected]

infocus 02|201012

INTERNATIONAL Lehrerfortbildung in der Schweiz

Die Professoren Klaus-Peter Möllmann undMichael Vollmer wurden nach 2003, 2004,und 2006 nunmehr bereits zum 4. Mal einge-laden, am Schweizer Science Center MuseumTechnorama – dem wohl beeindruckendsten

europäischen Wissenschaftsmuseum zumAnfassen – in Winterthur in der Nähe von Zü-rich eine mehrtägige Lehrerweiterbildungdurchzuführen. Die Veranstaltung umfasstedrei jeweils halbtägige Experimentalveran-

staltungen für Lehrer aus der Schweiz undden grenznahen deutschen Raum der Sekun-darstufen I und II.

Das Oberthema der diesjährigen Veranstal-tung war „High speed – slow motion: denPhänomenen auf der Spur“. Die Veranstal-tungen waren jeweils dreigeteilt. Zunächstgaben Prof. Möllmann und Prof. Vollmer eineEinführung in die Geschichte und Entwick-lung der Hochgeschwindigkeitskameratech-nik sowie den Stand der Technik auch imNiedrigpreissegment, welches für Schuleninteressant ist. In einem zweiten Teil wurdenausgewählte Experimente durchgeführt undquantitativ analysiert. Nach einer kurzenPause wurden sodann weitere Freihandexpe-rimente nach den Wünschen der Teilnehmerdurchgeführt. Dabei kam die im Jahr 2008angeschaffte Hochgeschwindigkeitskamerazum Einsatz, welche bis zu Raten von 4000Bildern pro Sekunde (fps) ein Vollbild von512 * 512 Bildpunkten liefern kann. Bei redu-zierten Bildausschnitten sind Bildwiederhol-raten bis zu 200 000 fps möglich.

Die physikalischen Beispiele spannten denBogen von einfachen und komplexen Bewe-gungsabläufen in der Mechanik über das Ver-halten von Flüssigkeiten bis hin zu elektri-schen und magnetischen Phänomenen. DieResonanz auf alle drei Weiterbildungen warhervorragend und die Einladung zur näch-sten, dann bereits fünften Veranstaltungsrei-he für 2011 oder 2012 wurde bereits ausge-sprochen. Prof. Dr. Michael Vollmer

Phänomenen auf der Spur mit HochgeschwindigkeitPhysiker der Fachhochschule Brandenburg zum 4. Mal zur Lehrerfortbildung in Winterthur eingeladen

Im Rahmen einer Sitzung des Stiftungsratsder Studierendenstiftung der FHB hat am 5.März 2010 die Brandenburger Bank einSpende in Höhe von 700 Euro bekannt gege-ben. Dirk Wendorf, Leiter der Filiale AmHafen, überreichte symbolisch einen Scheckan die Mitglieder des Stiftungsrates, darun-ter FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstäd-

ter, und der ehemalige FHB-Präsident Prof.Dr. Rainer Janisch. Das Geld kommt direktden Stipendiaten zugute. Mit der Branden-burger Bank verbindet die FHB eine mehrjäh-rige, fruchtbare Zusammenarbeit. Unterstütztwurden und werden u.a. Projekte wie derBrandenburger Nachwuchspool sowie derInnovationspreis 2009.

Spende für StudierendenstiftungBrandenburger Bank gibt 700 Euro zur Unterstützung von Studenten

Ausschnitte aus dem Bewegungsablauf eines in ein gefülltes Glas fallenden Tropfens. Während des Falls oszil-liert der Tropfen in seiner Form aufgrund des Zusammenspiels von Schwerkraft und Oberflächenspannung. BeimAufprall wird ein Teil der Bewegungsenergie in viele kleine zerspritzende Tröpfchen überführt, ein zweiter Teil indie Deformation der Flüssigkeitsoberfläche. Letztere wirkt dann wie eine Feder, die beim Entspannen eineFlüssigkeitssäule nach oben schleudert, welche wieder in Tröpfchen zerfällt. Foto: FB Technik

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Prof. Dr. Michael Vollmer: [email protected]

Prof. Dr. K.-P. Möllmann: [email protected]

Für Freunde der Experimentalvorlesungenvon Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann undProf. Dr. Michael Vollmer gibt es eine guteNachricht: Am Mittwoch, 8. Dezember 2010,zeigen die beiden Physikprofessoren wie-der verblüffende Experimente in einem un-terhaltsamen Rahmen. Näheres demnächstunter www.fh-brandenburg.de/3.html .

Experimente am 8.12.

infocus 02|2010

STUDIERENDEProjektdatenbank ProBase – Ausstellung DDR-Jugend

„Was haben eigentlich die anderen Studen-ten gemacht?“ – „Was passiert eigentlich indieser Lehrveranstaltung?“ – „Was ist eigent-lich bei dem Projekt herausgekommen?“ Dassind Fragen, die Studierende der FHB häufigan die Lehrenden stellen. Antworten daraufkann die Projektdatenbank ProBase bieten.

ProBase versteht sich als Plattform zur Prä-sentation von Semester-, Drittmittel- und For-schungsprojekten im Internet. Dabei soll diePlattform eine interne Wirkung als Instru-ment zur gegenseitigen Anregung und zurInformation über aktuelle und abgeschlosse-ne Projekte entfalten. Eine externe Wirkungverfolgt die Plattform als „Schaufenster“ fürStudieninteressierte oder auch potenzielleKooperationspartner der FHB.

Die technologische Grundlage der Plattformbilden AJAX-Frameworks (Asynchronous Java-script And XML), wodurch die Inhalte dyna-misch und asynchron in den Browser derNutzer geladen werden. ProBase verfügt überdetaillierte Suchfunktionen sowie über Kom-munikationsfunktionen mit der Möglichkeit,

Projektteilnehmer/innen ge-zielt per E-Mail zu kontaktie-ren, Projekte zu kommentie-ren und zu bewerten oderProjekte in eine eigene Favo-ritenliste zu laden.

Die Entwicklungsarbeiten anProBase begannen 2007 alseinfaches Semesterprojekt,wurden 2008 als Diplomar-beiten von Christian Raueund Marco Matthies weiter-geführt und als Teilprojektim Rahmen des Strategie-prozesses FHB 2020 als Pro-jektplattform für alle Fach-bereiche 2009 vollendet. Al-le Angehörigen der FHB sindeingeladen, die Plattformmit eigenen Projektergeb-nissen zu bereichern.

Prof. Stefan Kim

„Was haben andere gemacht?“Online-Plattform ProBase zeigt Multimedia-Projekte

In einem Kooperationsprojekt der FHB mitdem Stadtmuseum Brandenburg an der Havelunter Leitung von Prof. Stefan Kim (FHB) undDr. Hans-Georg Kohnke (Museum) wurde dieAusstellung „Jugend in der DDR“ realisiert.

Die Ausstellung vermittelt mit Infotafeln, zahl-reichen Exponaten und einer interaktivenMultimediastation Einblicke in das Leben derJugendlichen während der DDR-Zeit. DieMultimediastation wird über einen Touch-screen gesteuert, mit dessen Hilfe die Be-sucher durch eine Zeitleiste, Themenbereiche

oder Literaturliste und Glossar navigieren.Jennifer Sturm und Johannes Husen, beideStudierende im Fachbereich Informatik undMedien, haben Bild-, Audio,- Video- undTextmaterial bearbeitet bzw. die Interaktion inAdobe Flash programmiert.

Die Inhalte der Ausstellung wurden in denJahren 2008 bis 2010 von Schülerinnen undSchülern des von Saldern Gymnasiums, derOtto-Tschirch-Oberschule und des Bertolt-Brecht-Gymnasiums in Brandenburg an derHavel unter museumspädagogischer Betreu-

ung von Gudrun Bauer und Astrid Rose recher-chiert und zusammengetragen. Das Screen-design entwickelte Jan Bauer im Rahmen sei-ner Bachelorarbeit an der BTK-FH in Berlin.

Die Ausstellung wurde am 16. Juni durch Ober-bürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann eröffnetund ist noch bis Ende des Jahres im Stadtmu-seum im Frey-Haus zu sehen. Prof. Stefan Kim

Interaktive Multimediastation im StadtmuseumKooperationsprojekt zur Ausstellung „Jugend in der DDR“, die bis Ende 2010 zu sehen ist

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Weitere Informationen im Internet:

http://www.stadt-brandenburg.de/index.php?id=3297

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http://probase.fh-brandenburg.de

infocus 02|201014

STUDIUM Vier Jahre Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre

Von Prof. Dr. Jürgen Schwill, Dipl.-Betr.wirt (FH) Katja

Kersten (AWW e.V.), Dipl.-Betr.wirt (FH) Sabine Szola

Im Sommersemester 2010 ging der ersteJahrgang des Fernstudiums Betriebswirt-schaftslehre in die Diplomphase. Die Zeitsol-datin Jana Kusch aus Brandenburg an derHavel hat am 16. Juni als Erste des Jahrgangsihr Fernstudium der Betriebswirtschaftslehrein der Regelstudienzeit mit der Gesamtnote„Gut“ abgeschlossen. Sie war die Schnellste –und das, obwohl sie während der Studienzeitzu mehreren Einsätzen im Ausland war.

Zu ihrem Kolloquium kamen viele: neben denPrüfern und den Mitarbeiterinnen des Stu-diengangsmanagements viele Kommilitonendes Fernstudiengangs und weitere interessier-te Zuhörer, selbst FHB-Präsident Dr. HansGeorg Helmstädter folgte der Präsentationvon Jana Kusch zum Thema„eRecruiting – Personalbeschaf-fung im Internet für mittelständi-sche Unternehmen“ und betei-ligte sich bei der anschließen-den Diskussion. Er war auch derErste, der der Ersten gratulierteund die Diplomurkunde über-reichte. Der Weg zum Diplom istlang, mit Entbehrungen verbun-den, letztlich aber zu schaffen,wie der Erfahrungsbericht vonJana Kusch zeigt:

„Im Oktober 2006 war es endlichsoweit: Das Fernstudium derBetriebswirtschaftslehre begannfür die ersten 16 Studenten inBrandenburg an der Havel.Wahnsinnige vier lange Jahre sollte dasStudium insgesamt dauern. Das bedeutetevier Jahre kaum ein freies Wochenende fürseine Familie und sich selbst. Ständig denGedanken im Kopf zu haben: „Du musst nochdies oder jenes für das Studium machen.“Aber wir wagten den Schritt frei nach demMotto: „Sei realistisch und versuch dasUnmögliche“, denn nebenbei musste man janoch arbeiten gehen und die eine oder ande-re Verpflichtung wahrnehmen.

In den ersten vier Semestern Grundstudiumwurde mir aber klar, dass es zu schaffen ist –aus fachlicher und auch aus zeitlicher Sicht.

Sicher wurden Abstriche am heiligen Wochen-ende in der Unternehmensplanung gemacht,aber diese Entbehrungen wurden häufig auchmit guten Noten belohnt.

Aus meiner Sicht war das Grundstudium diehärteste Zeit, da man viel für die Prüfungenlernen bzw. sich zunächst einmal wieder andas Lernen gewöhnen musste. Die Vorle-sungszeiten von teilweise freitags 13:00 bis20:30 Uhr und samstags 08:00 Uhr bis 20:30Uhr abends waren sicher nicht immer einfachdurchzuhalten. In kleinen Lerngruppen moti-vierten wir uns gegenseitig, dass wir dochschon weit sind und nicht mehr viel zusätzli-che Belastung kommen kann. Die Lernatmo-sphäre empfand ich als sehr gut und unkom-pliziert. Aufgrund der kleinen Gruppe an Stu-dierenden konnten die Dozenten auf gestellteFragen und Probleme detailliert eingehen,

damit jeder Studierende die Thematik ver-standen hatte.

Hoch motiviert durch das Vordiplom in der Ta-sche, konnte man im Anschluss für das Haupt-studium zwei Vertiefungsfächer und ein Wahl-pflichtfach aus einer Reihe von angebotenenFächern zusätzlich zu den Pflichtfächern wäh-len. Leider kamen hier für einige Fächer nichtgenug Interessierte zusammen und so muss-ten sich manche Mitstreiter umorientieren. Indiesem Abschnitt des Studiums empfand ichdie zeitliche Belastung durch die Vorlesungenals nicht mehr so stark. Jedoch musste manmehr zu Hause in Eigenleistung erbringen und

sich in diesem Zusammenhang in einem opti-malen Zeitmanagement üben. Ebenso wie dieDiplomklausuren, in denen man angeeigne-tes Wissen aus mehreren Semestern anwen-den musste. Jedoch war man durch eine ent-sprechende Vorarbeit in den Vorlesungen gutdarauf vorbereitet.

Das letzte Semester war der Diplomarbeit ge-widmet. Es stellte sich für mich als praktika-bel heraus, sich für dieses Endprojekt Urlaubanzusparen, um mich dann voll auf die Erstel-lung der Diplomarbeit konzentrieren zu kön-nen. Selbstverständlich hatte ich schon imVorfeld viel Material zusammengetragen, umden doch so kostbaren Urlaub optimal zu nut-zen. Die Zusammenarbeit mit dem gewähltenBetreuern, Prof. Dr. Jürgen Schwill sowie Dipl.-Kauffrau (FH) Ursula Schwill, bei der Erstel-lung der Diplomarbeit verlief in meinem Fall

wunderbar und reibungslos. Sokonnte ich mein selbst gesetztesZiel erreichen und verteidigtemeine Diplomarbeit als Ersteunseres Jahrgangs.

Rückblickend war das Studiumeine Bereicherung für mich. Da-mit meine ich nicht nur den aka-demischen Abschluss, sondernauch die erlangten Fähigkeiten,wie z. B. an Problematiken struk-turiert heranzugehen oder sichselbst optimal zu organisieren.Auch wenn sich vier Jahre sehrlange anhören, lohnt es sich,diese Belastung auf sich zu neh-men.“

Dass Jana Kusch ihren Hochschulabschlussim Rahmen eines Fernstudiengangs auch er-langen konnte, das war der Verdienst zu-nächst einiger Weniger, wie der kurze Rück-blick zeigt:

Wie alles begann …

Am Anfang stand – wie immer – eine Idee,vorgetragen vom damaligen Präsidenten derFHB, Prof. Dr. Rainer Janisch, und bis heuteunterstützt vom Dekan des Fachbereichs Wirt-schaft, Prof. Dr. Hartmut Heinrich. Die Ur-sprungsidee bestand vor allem darin, den Mit-arbeitern von Unternehmen der Region eineakademische Ausbildung berufsbegleitend

„Es lohnt sich, diese Belastung auf sich zu nehmen“Der Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit Diplomabschluss trägt erste Früchte

Die frisch gebackene Diplom-Betriebswirtin (FH) Jana Kusch mit ihren Diplomarbeitsbe-treuern Dipl.-Kffr. (FH) Ursula Schwill und Prof. Dr. Jürgen Schwill. Foto: Dana Voigt

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STUDIUMVier Jahre Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre

anzubieten und so dem schon 2005 prog-nostizierten Fachkräftemangel entgegen zuwirken. Und nach der Idee kamen die „Ideen-killer“ mit ihren Bedenken und den üblichen„Killerphrasen“ wie z.B. „ohne zusätzlichesPersonal geht das nicht“ oder „klappt sowie-so nicht“. Zum Glück gab es auch Befürworter– und die „To Do-Liste“ war lang: Planung desgesamten Studienaufbaus, des speziell aufBerufstätige zugeschnittenen Studienablaufs,Erstellung des Curriculums, Erstellung einerStudien- und Prüfungsordnung, Kalkulationder Kosten, Akquisition von DozentInnen, Ge-staltung von Dozentenverträgen, Auswahlbzw. Gestaltung einer Lernplattform und –nicht zu vergessen – Marketing für den Fern-studiengang ...

Dank der Agentur für wissenschaftliche Wei-terbildung und Wissenstransfer (AWW) e.V.,die sich mit großem Engagement und vollerÜberzeugung diesem Vorhaben stellte, dienotwendigen Aufgaben so weit wie möglichübernahm und dadurch den Fachbereich weit-gehend entlasten konnte, sowie dank desEngagements des Fachbereichs konnten alldiese Hürden genommen werden. Nach demdie „Papierlage“ stimmte und auch der Fach-bereichsrat und der Senat „Daumen hoch“signalisierten, konnte es im Sommer 2006 sorichtig losgehen: Regionale und überregionalePressearbeit sowie Werbung in der Berliner U-Bahn wurden betrieben, ein TV-Spot im Stadt-kanal Brandenburg wurde geschaltet. Unter-nehmen und die öffentliche Verwaltung wur-den direkt angesprochen und es gab eine In-formationsveranstaltung an der FHB.

... und sich zur Erfolgsstory entwickelte

Der Aufwand lohnte sich: Der erste Jahrgangdes Fernstudiengangs konnte am 29. Septem-ber 2006 mit der ersten Präsenzveranstaltungmit 16 Studierenden in Brandenburg an der

Havel starten, zeit-gleich fiel auch in derPräsenzstelle Prignitzin Pritzwalk der Start-schuss für die 17 Stu-dierenden dort. Undwie sich der Aufwandlohnte bzw. lohnt – derFernstudiengang hateine kontinuierlichwachsende „Fange-meinde“; mittlerweilesind 331 Studierende,die nicht nur aus derRegion Berlin-Branden-burg, sondern auch ausanderen Bundeslän-dern kommen, im Fern-studiengang immatri-kuliert. Im Vergleich zuallen anderen Studien-gängen des Fachbe-reichs weist der Fern-BWL die größten Wachs-tumsraten bezüglich der Studierendenzahlenauf. Ein wesentlicher Grund für die große Be-liebtheit des Fernstudiengangs ist dabei dieintensive und serviceorientierte Betreuungund Beratung durch das Studiengangsma-nagement der AWW e.V. und des FachbereichsWirtschaft.

Beschleunigt wurde das Wachstum durch dieKooperation der FHB mit der Verwaltungsaka-demie Potsdam (VWA). Der Abschluss derVWA wurde als Vordiplom der FHB anerkanntund so konnten erstmals im Wintersemester2008/2009 VWA-AbsolventInnen als Quer-einsteiger in das Hauptstudium des Fernstu-diengangs integriert werden. Diese Chancenutzten im ersten Durchgang 29 ehemaligeStudierende der VWA Potsdam. Einige von ih-nen haben das Fernstudium schon erfolgreichabsolviert, andere stehen kurz davor.

Auch bei den Präsenz-stellen hat sich eini-ges getan. Neben derersten Präsenzstellein der Prignitz (Pritz-walk) kamen 2009 diePräsenzstelle Ucker-mark (Schwedt) und2010 die Präsenzstel-le Oberhavel (Hen-nigsdorf) als Lehrstät-ten dazu. Das Grund-studium des Fernstu-diengangs kann somitsowohl in Branden-

burg an der Havel als auch in Pritzwalk,Schwedt und Hennigsdorf begonnen werden.Das Hauptstudium findet dann für alle Stu-dierenden in Brandenburg an der Havel statt.

… und wie geht es weiter?

Dass es mit dem Fernstudium weitergeht,steht außer Frage, auch weil die Absolven-tInnen eines berufsbegleitenden Fernstudi-ums in der Wirtschaftspraxis besonders aner-kannt sind. Wer ein Fernstudium erfolgreichabsolviert, kann beim Arbeitgeber so richtigpunkten. Dies belegt eine repräsentativeforsa-Studie vom Januar 2010 eindrucksvoll.So dokumentieren die Fernstudierendenneben dem erlangten Fachwissen entschei-dende Schlüsselqualifikationen, die auf demheutigen Arbeitsmarkt wichtig sind. Dazu zäh-len hohe Eigenmotivation, Zielstrebigkeit,hohe Selbstständigkeit, gutes Zeitma-nagement bzw. Organisationsfähigkeit sowieFlexibilität und Offenheit für neue Ideen.

Ob es – wie bisher – beim AbschlussgradDiplom bleiben wird, ist derzeit noch unklar.Fest steht aber, dass weitere berufsbegleiten-de Studienformate das Qualifizierungsan-gebot des Fachbereichs erweitern werden;Ideen dazu gibt es schon, Anträge sind in Ar-beit – bald kann es wieder losgehen mit demüblichen Prozess: Vorstellung der Ideen –„Ideenkiller“ mit „Killerphrasen“ – Engage-ment Weniger …

Der Fernstudiengang BWL wird inzwischen mit Präsenzlehre in allen drei Präsenz-stellen der FHB angeboten. Grafik: FB Wirtschaft

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Der Artikel in voller Länge und Infos zum Fern-BWL:

www.fh-brandenburg.de/fernstudium.html

infocus 02|201016

FORSCHUNG / TRANSFER

Das im Jahre 2000 gegründete UnternehmenEOP Biodiesel AG in Pritzwalk-Falkenhagen,welche vorrangig Treibstoffe aus regenerati-ven Energien herstellt, fertigt nach neuestenGesichtspunkten Biodiesel sowie wertvolleNebenprodukte (Rapsexpeller, technischesGlyzerin und Kaliumsulfat) für den nationa-len und internationalen Markt.

Speziell die verstärkten Anstrengungen hin-sichtlich des Qualitätsmanagements und desUmweltmanagements im Unternehmen führ-ten schon jetzt durch die Erweiterung von be-stehenden Produktionsanlagen zu einernachhaltigen Entwicklung. Hinsichtlich der

ökonomischen Nachhaltigkeit werden inForm eines mehrstufigen Forschungs- undEntwicklungsprojektes neue Untersuchun-gen der FHB zur effizienten Energieausnut-zung im Produktionsprozess zur Biodiesel-herstellung durchgeführt.

Nach einer umfassenden Ist-Aufnahme derenergierelevanten Prozesse im Unternehmensollen die produktionsspezifischen Anlagenund Prozesse nach Prioritäten eingeteilt wer-den, die den größten Energieeinspareffektvermuten lassen. In den nachfolgenden Teil-projektphasen wird ein Maßnahmenkatalogentwickelt, der anhand einer Kosten-Nutzen-

Rechnung dem EOP-Management eine aus-sagekräftige Entscheidungsgrundlage fürNachfolgeinvestitionen ermöglicht.

Das durch die Technologie- und Innovations-beratungsstelle (TIBS) der FHB akquirierteProjekt wird durch Dipl.-Ing. Andreas Nie-mann (Projektleiter) geleitet und durch denFHB-Diplomanden Matthias Wist vor Ortunterstützt. René Stahl (TIBS)

Effiziente EnergieausnutzungFHB-Projekt optimiert den Produktionsprozess der EOP Biodiesel AG

Ein Tanklastzug mit Biodiesel aus Pritzwalk-Falkenhagen. Fotos (3): FB Technik Matthias Wist unterstützt das F&E-Projekt direkt im Unternehmen.

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

René Stahl, Telefon (03381) 355-305

E-Mail [email protected]

Nach dem guten Jahresabschluss für das letz-te Transferjahr kann die Technologie- undInnovationsberatungsstelle (TIBS) einen wei-teren Erfolg vermelden. Alle Transferstellen inBrandenburg werden vom BrandenburgischenMinisterium für Wirtschaft und Europaange-legenheiten nach einer Aktivitätsbeurteilunggefördert und in dieser Qualitätsprüfungerreichte die TIBS mit 254 Punkten auch für2011 die höchstmögliche Förderstufe.

Aber nicht nur in der Vergangenheit, sondernauch im laufenden Jahr kann die TIBS eine

erfreuliche Nachfrage nach der wissenschaftli-chen Expertise der FHB beobachten. Nebenden neun Projekten, deren Zustandekommendurch die Brandenburger Innovationsgut-scheine im ersten Halbjahr 2010 erleichtertwurde (s. Artikel S. 17), sind weitere 25 Pro-jekte mit FHB-Wissenschaftlern an den Startgegangen. Diese neuen Projekte spiegeln diegroße fachliche Bandbreite der Kompetenzenan der FHB wider und sie zeigen eine breitefinanzielle Streuung. Angefangen von kleinenLaboranalysen und Materialbewertungen inden Laboren des Fachbereichs Technik für

wenige 100 Euro bis hin zu Großprojektenüber 100 000 Euro, wie beim Projekt von Prof.Dr. Thomas Preuß zur Entwicklung eines Com-munity-Managers, welches mit einer hohenFörderung im Zentralen InnovationsprogrammMittelstand (ZIM) des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie verbunden ist.

Diese erfreuliche Entwicklung der Nachfrageaus der Wirtschaft nach Forschungs- und Ent-wicklungsprojekten mit der FHB hat einenkleinen Nachteil, den wir aber sehr gerne inKauf nehmen. Alle neuen Projekte können

Erfreuliche Entwicklung der Nachfrage aus der WirtschaftÜber 30 Kooperationsprojekte sind 2010 bereits gestartet – TIBS erreicht erneut höchste Förderstufe

17infocus 02|2010

Erfolgreiches Förderinstrument Innovationsgutschein

Anfang des Jahres führte die Landesregierungals neues Förderinstrument die Brandenbur-ger Innovationsgutscheine (kleiner Gutschein:100 % Förderung bis zu 1 500 Euro, großerGutschein: 75 % Förderung bis zu 10 000 Eu-ro) ein. Mit diesem Programm fördert dasLand Brandenburg Forschungs- und Entwick-lungsaufträge von kleinen und mittleren Un-ternehmen einschließlich Handwerksbetrie-ben an wissenschaftliche Einrichtungen, umdie Innovationskraft der Betriebe für die He-rausforderungen der Zukunft zu stärken. DieInnovationsgutscheine können über alleTransferstellen des Netzwerkes iq branden-burg beantragt werden, in dem natürlich auchdie TIBS, die Technologie- und Innovations-beratungsstelle an der FHB, Mitglied ist.

Wie jedes neue Förderinstrument, so brauch-ten auch die Brandenburger Innovationsgut-scheine anfangs einen besonderen Schub,um als Möglichkeit bei den potenziellen Gut-schein-Nutzern bekannt zu werden. Einen sol-chen Anlass bot im Frühjahr eine Pressekon-ferenz des Brandenburger Wirtschaftsminis-ters Ralf Christoffers, bei der Norbert Lutz alsSprecher von iq brandenburg die Jahresbilanzdes Netzwerkes vorstellte und Minister Chris-toffers anschließend die ersten beiden Inno-vationsgutscheine überreichte.

An einem dieser Erstlinge ist auch die FHB be-teiligt, Prof. Alexander Urban arbeitet mit derChronos Media GmbH in Potsdam bei der Ent-wicklung eines netzgestützten Verfahrens fürdie Speicherung und Bereitstellung von Be-wegtbildmedien. Seit diesem Auftakt sind ei-nige Monate vergangen und zwischenzeitlichhaben neben den Transferstellen natürlichauch die Gutschein-Väter und -Mütter im Wirt-schaftsministerium die Entwicklung der bei-den Sprösslinge aufmerksam verfolgt. Und siekonnten dabei registrieren, dass das neue

Förderinstrument überaus eifrig genutzt wird.

An der FHB sind inzwischen vier Forschungs-und Entwicklungsprojekte (F&E-Projekte) mitHilfe des kleinen Innovationsgutscheines anden Start gegangen: Neben dem erwähntenProjekt von Prof. Urban ist auch Prof. Dr. Fried-rich Holl dabei, er bereitet für die RFT kabelBrandenburg GmbH eine Studie zur Ermitt-lung von grundsätzlichen Sicherheitsrisikenvor. Prof. Dr. Thomas Preuß berät die Techno-plan Zelte und Planen GmbH bei der Konzep-tion einer Online-Plattform. Ein zweites Pro-

jekt von Prof. Preuß mit Metallbau ServiceBrandenburg beschäftigt sich mit der Kon-zeption einer Online-Metallbau-Community.

Während über den kleinen Gutschein wegender Limitierung auf 1 500 Euro überwiegendMachbarkeitsstudien oder erste Stufen eines

Projekteinsteiges angeschoben werden, bie-tet der große Gutschein schon mehr Möglich-keiten, in „richtige“ F&E-Projekte einzustei-gen. Auch hier ist die FHB gut dabei, seit Startdes Programms wurden fünf Projekte durch ei-nen großen Innovationsgutschein gefördert:

Für die webXells GmbH optimiert Prof. Dr. Mi-chael Höding Datenbanken auf mobilen End-geräten. Gleich drei F&E-Aufträge mit Förde-rung durch den großen Innovationsgutscheinbearbeitet Prof. Dr. Reiner Creutzburg: er un-tersucht bei der Industrieelektronik Branden-burg GmbH die Wirkung digitaler Signalverar-beitung, erstellt für die BAT – Automatisie-rungstechnik-Planungs GmbH eine Studie zuMöglichkeiten der sicheren Remote Controlund für das Unternehmen Roland ConsultStasche & Finger GmbH arbeitet er an der ver-lustfreien Datenübertragung beim intraopera-tiven Monitoring. Prof. Preuß, dessen wissen-schaftliche Beratung für die Metallbau ServiceBrandenburg schon durch einen kleinen Inno-vationsgutschein gefördert wurde, setzt seineTätigkeit für dieses Unternehmen durch Unter-stützung bei der Weiterentwicklung der On-line-Metallbau-Community fort, gefördertdurch einen großen Innovationsgutschein.

Ähnlich gute Bilanzen zeigen sich auch in denanderen Transferstellen im Land Branden-burg, die Innovationsgutscheine entwickelnsich also zu einem rege genutzten Förderin-strument. Nähere Infos und Anträge für die In-novationsgutscheine gibt es bei der TIBS, einFlyer kann auch von der TIBS-Seite im Internetherunter geladen werden. Norbert Lutz (TIBS)

hier nicht aufgeführt werden, deshalb seienhier stellvertretend genannt:

Prof. Dr. Michael Stobernack analysiert fürdie Stadtwerke Brandenburg den Aufwandeiner StichtagsabrechnungProf. Paulus entwickelt für ProBuilding e.V.,einem Netzwerk für Gebäudesicherheit,neue Qualifizierungsangebote im Sicher-heitsbereich

Prof. Stefan Kim konzipiert für das Stadtmu-seum im Frey-Haus ein Ausstellungsdesignund für das Burg-Museum in Ziesar eine in-teraktive Multimediaanwendung (s. S. 13).Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann führt für diePV-Flex umfangreiche Schichtuntersuchun-gen an Photovoltaik-Modulen durchDr. Christina Niehus ist in vier Untersu-chungsaufträgen zur Werkstoffprüfung aktivAndreas Niemann untersucht Effizienz und

Möglichkeiten der Optimierung bei derEnergienutzung für die EOP-Biodiesel AG (s.S. 16) und die Meyenburger Möbelwerke.

Auch in iq brandenburg, dem Netzwerk allerTransferstellen im Land Brandenburg, ist dieTIBS aktiv: von der Vollversammlung von iqbrandenburg wurde der Leiter der TIBS der FHBrandenburg als Netzwerksprecher bestätigt.

Norbert Lutz (TIBS)

Reger Gebrauch von InnovationsgutscheinenNeues Förderinstrument des Landes Brandenburg unterstützt Kooperationsprojekte mit Unternehmen

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS)

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122

E-Mail [email protected]

Internet www.fh-brandenburg.de/95.html

FORSCHUNG / TRANSFER

infocus 02|201018

INTERNATIONAL TIMies visiting Brussels

By Anika Holzheier

In February 2010 the students of Technologyand Innovation Management went toBrussels in order get to know the political,economical and cultural side of “Europe’scapital”.

Mrs Angela Lloyd, the students’ English tea-cher, already talked about various aspects ofEurope. But isn’t it always best to see andexperience it in person? That is why we follo-wed the “tradition” of visiting Brussels asthis is now the third time in series. So MrsLloyd, the students and I as TIM Counsellorset out for Brussels from February 16th toFebruary 21st.

At first we met Mrs Birgit Urban, responsiblefor economic affairs at the BrandenburgerLandesvertretung in Brussels, where theaims and interests of our region are percei-ved on a European level. In cooperation withother regional offices they influence theEuropean decision-making and form the poli-tical will. In her talk she also mentioned therole and importance of the Committee of Re-gions as well as programs to make Branden-burg more attractive for the economy. As thestudents themselves live in the area of Bran-denburg, they were keen to ask questionsabout processes and actions of the Landes-

vertretung. Mrs Urban, also very interested inthe students’ background, tried to establisha connection between students and compa-nies in Brandenburg.

In order to get a better overview of the nume-rous European Institutions we heard a veryinteresting lecture by Mr Jos Depondt atHogeschool Universiteit Brussels (HUB), oneof our partner universities in Belgium. MrDepondt himself is an employee of theDirectorate Enterprise at the EuropeanCommision. In his lively lecture he told usalso about the effects of the Lisbon treaty of2009 which aims to reinforce democracy inthe EU and its capacity to promote the inte-rests of the citizens.

Later that day, we visited Mrs Katja Reppel,deputy head of the unit Innovation PolicyDevelopment at the European Commision.She reported what the EU and especially theEuropean Commission ventures in order tostrengthen innovations among Europeancompanies.

The last political appointment this week wasat the permanent representation of the Afri-can Union in Brussels as for the first time formany years, we have several students fromAfrican states in our TIM group. After the in-troduction by Mr Niang from the division

Information and Communication, the stu-dents had a lot of questions. Of particularinterest were the relationships between theEU and the African union in the fields of poli-cy, economy and social affairs. Mr Niang ans-wered all the questions the students asked ina very detailed way, as typical of diplomats.

But the program was not just political butalso economic as we visited also two global-ly operating companies around Brussels.First we visited Cisco Systems in Diegem, anAmerican multinational cooperation desi-gning and selling consumer electronics, net-working and communications technologiesas well as services. Mr Luc Davis, one of theSenior Managers, presented the differentworking fields and their special service, 24by 7. That means that because of the largenumber of agencies around the world youcan contact Cisco Systems 24 hours a day, 7days a week for technical support. He alsoshowed the technical laboratories and ex-plained several pieces of networking equip-ment. The students were quite interested sothat numerous questions followed.

As the very last official appointment we visi-ted the gas power station Electrabel inDrogenbos, an active trader on all ofEurope’s energy markets. So they generatepower with natural gas, hydraulic power, fos-sil fuels, renewable energy and nuclearpower. Central questions were therefore howthey see the future of nuclear power and thechances for renewable energy.

Besides the political and economic program,we also had some free time in which we tooka trip to Antwerp, the city of diamonds. Wealso found time to try certain Belgian special-ties for example waffles, chocolate and beerin the most famous Belgian pub Delirium.

TIM 2009 would like to thank for this excursi-on as it was helpful for understanding theworkings of the EU in a very much better way.Thanks go to FH Brandenburg (Dietmar Haus-mann), International Office (Heike Wolff) andMrs Lloyd as well as the DAAD for financialsupport. For his invaluable support in crea-ting the interesting programme, we wouldlike to give special thanks to Mr StefaanDebrabandere from HUB.

Interesting Insights into Politics and BusinessStudents of Technology and Innovation Management visited the “Capital of Europe”: Brussels

TIMies in the Landesvertretung Brandenburg at the European Union. Photograph: FB Wirtschaft

19infocus 02|2010

HOCHSCHULEInnovationspreis 2010

Wie kann ein denkmalgeschütztes Gebäudedurch eine neuartige Hubtreppe barrierefreiwerden? Wie vermeidet man die lästige Ein-gabe personenbezogener Daten zur Regis-trierung in diversen Internetanwendungen,ohne die Datensicherheit aus den Augen zuverlieren? Wie lässt sich der Support vonSoftwareherstellern automatisieren und effi-zienter gestalten? Mit diesen und vielen an-deren anwendungsnahen Problemstellungenbeschäftigten sich die Einreichenden des In-novationspreises 2009 und brachten ihre Lö-sungsvorschläge an die Öffentlichkeit.

2010 ist der Innovationspreis zum 9. Malausgeschrieben worden. Den Teilnehmernwinken – dank der Unterstützung durch zahl-reiche Sponsoren – erneut Siegprämien voninsgesamt 6500 Euro. Die Bewerbungsunter-lagen sind bis zum 22. Oktober 2010 inschriftlicher Form bei der FHB einzureichen.Die feierliche Prämierung der Sieger wird am25. November 2010 im Audimax der FHBstattfinden.

Der Innovationspreis soll jüngere Menschenmotivieren, gemeinsam mit regionalen Unter-nehmen innovatives Denken und Handeln inder betrieblichen Praxis zu stärken. DieInnovationen sollen möglichst auf die für dasLand Brandenburg typischen kleinen undmittleren Unternehmen (ein bis 250 Mit-arbeiter) zugeschnitten sein. Organisiert wird

der Wettbewerb von der Technologie- undInnovationsberatungsstelle (TIBS) der FHB.

Attraktive Prämien für neuartige Problemlösungen6500 Euro sind beim 9. Innovationspreis ausgelobt – Bewerbungsschluss: 22. Oktober 2010

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Nähere Informationen im Internet:

www.fh-brandenburg.de/115.html

oder bei der TIBS: Telefon (03381) 355-122

E-Mail [email protected]

infocus 02|201020

STUDIUM Anerkennung Ausbildungsinhalte – Studienabbruch

Ab sofort können an der FHB Ausbildungs-inhalte des von den Industrie- und Handels-kammern (IHK) geprüften BerufsabschlussesIndustriekaufmann/-frau pauschal aner-kannt werden – das ist bisher nur an sehr we-nigen staatlichen Hochschulen in Deutsch-land möglich. Mit einer abgeschlossenen Be-rufsausbildung können die Module Betriebs-wirtschaftslehre und Externes Rechnungswe-sen (mit Zusatzprüfung) pauschal anerkanntwerden. Dies gilt für alle Interessenten, wel-che die Berufsausbildung innerhalb der ver-gangenen vier Jahre abgeschlossen haben.

Bestandteil der Bologna-Reform in Branden-burg ist das Bestreben, die Durchlässigkeitzwischen den Ausbildungswegen zu erhö-hen. Dazu werden die Inhalte beliebter Aus-bildungsberufe aus den Bereichen Wirtschaftund Technik hinsichtlich ihrer Gleichwertig-keit mit den Modulen der Studienrichtungenüberprüft. Im Falle der Gleichwertigkeit sol-len einige Module eines Studiums für alle Ab-solventen einer Ausbildung bzw. Weiterbil-dung angerechnet werden. Die Entwicklungund Implementierung dieser pauschalen An-rechnungskataloge wird im Innopunkt-Pro-jekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiter-kommen“ demnächst auch für die Berufe IT-

Systemkaufmann, Kaufmann / Kauffrau fürBürokommunikation, Mechatroniker / -in,Elektroniker/ -in durchgeführt.

Die FHB bietet beruflich qualifizierten Stu-dieninteressierten die Möglichkeit, auch oh-ne formale Hochschulzugangsberechtigungein Studium aufzunehmen. Voraussetzungenfür die fachgebundene Zulassung ohne Abi-tur sind an der FHB ein Abschluss der Se-kundarstufe I (oder ein gleichwertiger Ab-schluss), eine für das beabsichtigte Studiumgeeignete abgeschlossene Berufsausbildungund eine darauf aufbauende, mindestens

zweijährige Berufserfahrung. Alternativ fürdie letztgenannte Voraussetzung können dasBestehen der Meisterprüfung oder der Er-werb einer der Meisterprüfung gleichwerti-gen Berechtigung in einem für das beabsich-tigte Studium geeigneten Beruf herangezo-gen werden.

Wer Beratungsbedarf oder Fragen zum Pro-jekt hat, kann sich bei Eva Friedrich (Tel.:03381/327-365, per Mail: [email protected]) melden und sich imInternet: „www.weiterkommen-in-branden-burg.de“ informieren.

Ausbildungsinhalte werden im Studium anerkanntFH Brandenburg gehört zu den Vorreitern unter den staatlichen Hochschulen in Deutschland

Das ganze Team (v. l.): Dana Voigt, Leiterin Ursula Schwill, Erhardt Ewert, Eva Friedrich. Foto: Heike Schulze

Für den Einen kommt es überraschend unddie Andere trägt sich schon lange mit demGedanken das Studium aufzugeben. SeitBeginn des Jahres werden im Projekt „Wei-tersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“Studierende der FHB beraten, die vor derEntscheidung stehen, das Studium abzubre-chen oder das Studienfach zu wechseln.

Im ersten Halbjahr haben sich 21 jungeStudierende, davon 5 Frauen und 16 Männer,wegen Ihrer Studienprobleme beraten lassen.Die Gründe für einen Studienabbruch sindvielfältig. Viele Studentinnen und Studentenhaben im Laufe ihres Studiums Leistungs-und Motivationsprobleme, Schwierigkeitenmit Studieninhalten oder Zweifel an derEignung für ihr Studienfach, an der Finan-zierbarkeit des Studiums u. v. m. Ein Drittel

der Betroffenen berichtete über erheblicheProbleme in der Mathematik, gefolgt von derVolkswirtschaftslehre (25 Prozent) bis hin zurWahl des falschen Studiengangs (14 Prozent).

Diese Unsicherheiten oder Probleme mit demStudium haben viele Studienabbrüche oderWechsel des Studienfachs zur Folge. Bei einerEntscheidung für einen Abbruch stehen vieleStudentInnen vor der Frage, wie es weiterge-hen soll und was man mit den im Studiumerworbenen Kenntnissen anfangen soll.

Ziel ist es, kritische Studiensituationen recht-zeitig zu identifizieren, individuell zu beratenund Exmatrikulationen möglichst zu vermei-den. Die Hälfte aller Betroffenen haben nachwie vor den Wunsch, einen Hochschulab-schluss zu erreichen. Dabei kann eine Fort-

führung des Studiums sinnvoll sein, ein Hoch-schulwechsel notwendig werden oder derWeg über eine Berufsausbildung, mit an-schließendem Fernstudium, zum Ziel führen.Zudem werden bei einem unmittelbar an-stehenden Abbruch Ausbildungsalternativenaufgezeigt, durch unterstützende AssessmentCenter Potenziale ermittelt und nach Möglich-keit Weiterbildungs- bzw. Ausbildungsmaß-nahmen empfohlen.

Betroffene können sich an Dana Voigt wen-den: (03381) 327-366, Mail [email protected]

Was tun, wenn der Studienabbruch droht?Projekt „Weitersehen – Weiterbilden –Weiterkommen“ berät zu Wegen aus der schwierigen Situation

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Projekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“

Magdeburger Straße 19b, 14770 Brandenburg a. d. Havel

Internet: www.weiterkommen-in-brandenburg.de

21infocus 02|2010

HOCHSCHULENetzwerkpartner beim Festo Bildungsfonds

Die ersten Studierenden des Fernstudien-gangs Betriebswirtschaftslehre an der Prä-senzstelle Prignitz haben es geschafft. Diefrisch gebackenen Absolventinnen Anke Stef-fen und Daniela Werth dürfen sich fortanDiplom-Betriebswirt (FH) nennen und kön-

nen sich darüber hinaus auf eine positive be-rufliche Zukunft in ihrer Heimatregion freuen.

Während sich Anke Steffen im ZahnradwerkPritzwalk auf eine neue, ihrer Qualifikationentsprechende Aufgabe im Unternehmen

freuen darf, wird DanielaWerth zukünftig neben ihrerTätigkeit im BIEM Gründungs-Service (siehe Seite 23) auchdas Standortmanagement derPräsenzstelle Prignitz in Pritz-walk übernehmen. Sie ist so-mit die Nachfolgerin von AndyStolz, der im Rahmen seinesMasterstudiums an der FHBein Auslandssemester inSchottland verbringen wird.Auch wenn das Studium ne-ben dem Beruf und der Familienicht immer ganz einfach ge-

wesen sei, so habe sich der Aufwand für bei-de Absolventinnen gelohnt. Besonders stolzsind die beiden darauf, dass sie ihr Studiumin der Regelstudienzeit von acht Semesterngeschafft haben.

Die übrigen zwölf Fernstudierenden des ers-ten Jahrgangs stehen ebenfalls kurz vorihrem Ziel und werden voraussichtlich baldihre Diplomurkunde in den Händen halten.Auch in diesem Jahr ist wieder ein berufsbe-gleitender BWL-Fernstudiengang in Pritzwalkgeplant, wobei letztmalig der AbschlussDiplom-Betriebswirt (FH) garantiert werdenkann. Eine Anmeldung ist noch bis zum 30.September 2010 möglich.

Erste Prignitzer Absolventinnen des Fernstudiums BWLAbsolventin Daniela Werth übernimmt das Standortmanagement der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk

Daniela Werth (l.) und Anke Steffen. Foto: MAZ/Atzenroth

Dreimal bereits war die FHB ein ausgewählterOrt im Rahmen der Initiative „Deutschland –Land der Ideen“, zwei weitere Male wurdenenge Kooperationspartner auf diese Weiseprämiert. Nun kommt eine weitere Auszeich-nung hinzu: als Netzwerkpartner des FestoBildungsfonds, der am 2. Juli 2010 ein ausge-wählter Ort im Land der Ideen wurde.

Partner ist die FHB deshalb, weil es beimFesto Bildungsfonds nicht allein um eine fi-nanzielle Unterstützung von Studierendengeht, sondern auch um Qualifizierung in ei-nem Netzwerk, in das neben ausgewähltenHochschulen renommierte Unternehmenund hochkarätige Experten eingebundensind. So können sich die Teilnehmer desFesto Bildungsfonds nicht nur ohne finanziel-le Sorgen ganz auf ihr Studium konzentrie-ren, ihnen wird zugleich der Aufbau einespersönlichen Netzwerkes mit Hochschul- undUnternehmenskontakten ermöglicht.

Die Festo AG mit Hauptsitz in Esslingen ge-hört zu den größten Automatisierungsunter-nehmen weltweit. Das TochterunternehmenFesto Didactic ist führend in der industriellen

Weiterbildung. Um dem drohenden und teil-weise schon akuten Fachkräftemangel imBereich Ingenieurwissenschaften, Technikund Informatik entgegenzuwirken, legte derKonzern 2007 den ersten firmeneigenen Bil-dungsfonds auf.

Die Nachfrage unter den Studierenden tech-nischer Fächer ist groß, da sich die Rückzah-lungssumme nach dem späteren Verdienstrichtet, das Schuldenrisiko also minimiert

wird. Der Festo Bildungsfonds in Kooperationmit CareerConcept erhielt im Studienkredit-Test 2010 des Centrums für Hochschulent-wicklung (CHE) mit Spitzenergebnissen invier von fünf Kategorien die beste Bewertungaller bundesweiten Angebote zur allgemei-nen Studienfinanzierung.

Finanzielle Unterstützung und Qualifizierung im NetzwerkFHB ist Partner des Festo Bildungsfonds, der als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde

FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (5.v. l.) gehörte zu den Teilnehmern des Netzwerktreffens aus Anlassder Auszeichnung als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Foto: Festo

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Nähere Informationen zum Festo Bildungsfonds:

www.festo-bildungsfonds.de

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Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk:

Telefon 03395/764414, E-Mail [email protected]

http://www.fh-brandenburg.de/prignitz.html

infocus 02|201022

GRÜNDER Pflegepersonalsuche – Unternehmerinnen-Brunch

Der Wirtschaftsinformatik-Student JanLukowiak hatte zusammen mit seinemKommilitonen Daniel Rautenberg einespannende Idee: Eine regionale Inter-netplattform zur Personalsuche einzigund allein für die Pflegebranche. „Ausunseren anderen beruflichen Kontak-ten sind wir auf spannende Zahlen ge-stoßen, die besagen, dass der Bedarfan Voll- und Teilzeitbeschäftigten imBereich Pflege sich bis zum Jahr 2050fast verdreifachen wird. Das bedeutet,dass die Gefahr eines Pflegenotstan-des droht und in Zukunft immer mehrqualifizierte Arbeitskräfte im Bereichder Pflege fehlen und es in Sachen Per-sonalgewinnung einfach an der Zeit istumzudenken.“, erläutert Gründer JanLukowiak. Mit dieser Idee im Kopf sinder und Daniel Rautenberg dann zumGründungsZentrum der FHB gegangenund haben sich Unterstützung bei derUmsetzung ihrer Idee geholt.

Die Semesterpause nutzten die beidenschließlich effektiv, um ihre Idee in die Tatumzusetzen. Ihre Internetplattform Pflegional

kann somit bereits am 25. Oktober2010 an den Start gehen. Das Beson-dere am Konzept der beiden Gründerist ihre Spezialisierung auf die Region.Somit ist es für Arbeitssuchende ausder Umgebung Potsdam-Mittelmark,Brandenburg an der Havel und Pots-dam besonders einfach entsprechen-de Jobangebote im Bereich der Pflegezu finden. Natürlich liegt der Vorteilauch bei den Unternehmen, sie spre-chen mit Pflegional gezielt Fachkräftean, die hier arbeiten und leben wollen.

Unter www.pflegional.de kann derzeitdie „coming-soon“-Seite bewundertwerden, die erste Einblicke in den Auf-bau und die Funktionsweise der Inter-netplattform gibt. Natürlich sind dieJungunternehmer auch im „Social-Media“-Bereich aktiv und versorgendie Community über Facebook, Twitteretc. mit aktuellen Informationen und

Diskussionsanregungen, um ihre Seite stetigzu verbessern.

Internetplattform für die Pflegepersonalsuche der ZukunftInnovative studentische Geschäftsidee für die Pflegebranche in der Region Potsdam-Mittelmark

Seit nunmehr einem Jahr gibt es den Unter-nehmerinnen-Brunch, der vom Gründungs-Zentrum der FHB und dem Technologie- undGründerzentrum Brandenburg an der Havel(TGZ) ins Leben gerufen wurde. Die stetig stei-genden Zahlen der teilnehmenden Unterneh-merinnen zeigen, dass sich die Frauen in die-ser Runde sehr wohlfühlen und das Konzept

aufgeht. In diesem speziellen Forum habensie die Gelegenheit, in einer lockeren Atmo-sphäre ihre spezifischen Themen und Pro-bleme auszutauschen.

Für den diesjährigen „Aktionstag – Nachfolgeist weiblich“ haben sich die Veranstalterin-nen Diana Deinert und Monika Kretschmer

etwas Besonderes einfallen lassen.Im Anschluss an den 5. Unterneh-merinnen Brunch am 10. Juni 2010wurde durch die Gleichstellungsbe-auftragte der Stadt Brandenburg ander Havel die Ausstellung „Bran-denburger Unternehmerinnen imPortrait – Eine Retrospektive in Bil-dern“ im Beisein zahlreicher inter-essierter Gäste feierlich eröffnet.Die porträtierten Frauen wurdendafür von der Fotografin Ute Steg-lich mit viel Einfühlungsvermögenund dem Blick fürs Wesentliche insBild gesetzt. Die Ausstellung zeigt

Frauen, die im Laufe der letzten zehn Jahre inder Stadt Brandenburg an der Havel gegrün-det haben und ihr Unternehmen – teils be-reits seit vielen Jahren – erfolgreich führen.Ihre Gründungen wurden zum großen Teil un-terstützt durch das Beratungsangebot desLotsendienstes und des Regionalbudgets derStadt Brandenburg an der Havel.

Das 6. Treffen fand am 14. September statt.Der Termin wurde durch die UnternehmerinIrmgard Makusch gestaltet, die sich mit demBeratungs- und Coaching-Unternehmen „Ein-klang“ im Frühjahr 2010 selbständig gemacht hat. Interessierte Unternehmerinnenund Gründerinnen können sich an das Grün-dungsZentrum wenden.

Interesse an Unternehmerinnen-Brunch steigt weiterZum Aktionstag „Nachfolge ist weiblich“ wurde eine Ausstellung mit Foto-Portraits eröffnet

Ausstellung mit Brandenburger Unternehmerinnen. Foto: GZ

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GründungsZentrum:

E-Mail [email protected]

Internet www.fh-brandenburg.de/gruendungszentrum.html

Telefon 355-517 (Diana Deinert), 355-228 (Thomas Rau)

Jan Lukowiak (l.) und Daniel Rautenberg. Foto: Pflegional

23infocus 02|2010

GRÜNDERGründungsservice Prignitz – Erfolgreiche Nachfolge

Das Unternehmen RB Reinert BauelementeGmbH wurde im Juli 1990 von Erich Reinertgegründet, der bereits 1992 seinen SohnSven Reinert mit in den Betrieb nahm und1996 zum Gesellschafter mit 50-prozentigemAnteil und 2. Geschäftsführer machte. Um

sich auf seine Rolle als alleiniger Geschäfts-führer gut vorzubereiten, trat Sven Reinert2006 das Fernstudium der Betriebswirt-schaftslehre der FHB in der Präsenzstelle inPritzwalk an. Bereits während des Studiumskonnte er sich so intensiv mit den Rahmen-

bedingungen und grundlegenden Entschei-dungen für den Übernahmeprozess ausein-andersetzen.

In Form eines Übergabe-Businessplans undeines Übergabe-Handbuches wurden die ver-schiedenen Aspekte der Unternehmensnach-folge der RB Reinert Bauelemente GmbH be-trachtet. Diese im Rahmen der Lehre angefer-tigten Projektarbeiten bildeten eine wichtigeDiskussionsgrundlage für den realen Über-nahme-Prozess. Und so konnte im Juli 2010nicht nur das 20-jährige Bestehen der RB Rei-nert Bauelemente GmbH gebührend gefeiertwerden, sondern ebenso der erfolgreiche Ge-nerationswechsel im Hause Reinert. Nach-dem die Unternehmensnachfolge nun aus-sichtsreich von Sven Reinert angetreten wur-de, gilt es für ihn, auch sein Fernstudium derBetriebswirtschaftslehre noch erfolgreich zuEnde zu führen, mit der Abgabe der Diplom-arbeit.

„Es hat sich gezeigt, dass es gerade in derUnternehmensnachfolge wichtig ist, von lan-ger Hand zu planen, um erfolgreich in dienächste Generation zu starten“, so Sven Rei-nert abschließend.

So sieht erfolgreiche Unternehmensnachfolge aus!Die RB Bauelemente GmbH in Lenzen feiert 20-jähriges Bestehen und schließt Nachfolgeprozess ab

Das Unternehmen RB Reinert Bauelemente GmbH hat die Nachfolge erfolgreich bewältigt: Sven Reinert (l.) führtdas von seinem Vater Erich Reinert (4.v. r.) gegründete Unternehmen fort. Foto: RB Reinert

Das GründungsZentrum der FHB hat seit dem1. März 2010 eine neue Anlaufstelle. Studie-rende, Hochschulabsolventen (bis fünf Jahrenach dem Studium) sowie akademische Mit-arbeiter können sich seitdem in der Präsenz-stelle Prignitz in Pritzwalk betreuen lassen.Auf diese Weise können Gründungsinteres-sierte aus dem Hochschulumfeld, die in ihrerHeimatregion die Gründung eines Unterneh-mens verfolgen, vor Ort gezielt unterstütztwerden.

Als Ansprechpartnerin der Präsenzstelle be-gleitet Daniela Werth die Gründungswilligenin der Vorgründungsphase und stellt individu-elle Beratungsleistungen zur Verfügung. Vondiesem zusätzlichen Serviceangebot könnenauch die Fernstudenten vor Ort profitieren,wenn sie bereits während ihres Studiums eineSelbständigkeit vorbereiten wollen.

Daniela Werth ist selbst seit 2006 Fernstu-dentin an der FHB und absolviert Studien-einheiten in der Präsenzstelle Prignitz. Alsgebürtige Pritzwalkerin fühlt sie sich starkmit der Region verbunden und ist daher be-strebt, durch nachhaltige Gründungen dieWirtschaft in der Region zu stärken.

Neben der Betreuung in der Vorgründungs-phase gibt es in Pritzwalk ebenso Schnup-per- und Kennenlernangebote, bei denen In-teressierte unverbindlich an das ThemaGründung herangeführt werden.

GründungsZentrum erweitert sein AngebotDaniela Werth betreut seit Anfang März 2010 Gründungen aus der Prignitz

Daniela Werth unterstützt Gründer. Foto: GZ

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Gründungsservice an der Präsenzstelle Prignitz

c/o Bildungsgesellschaft Pritzwalk,

An der Promenade 5, 16928 Pritzwalk, Raum 219

Telefon 03395/764414

E-Mail [email protected]

infocus 02|201024

VERANSTALTUNG Campusfest – Tag der offenen Tür – Hochschulball

Abiturienten und andere Studieninteressierte strömten bei schönem Frühlingswet-ter auf den Campus und in die Labore. Fotos (2): Dana Voigt

Viele Besucher bei öffentlichen FHB-VeranstaltungenEindrücke von Tag der offenen Tür, Campusfest, Hochschulball und Public Viewing im Sommersemester 2010

Beim diesjährigen Tag der offenen Tür am 11. Juni 2010 wurde erstmals eine Fahrtmit einer historischen Straßenbahn angeboten.

Den Auftritt von Bosse sahen rund 1 000 Besucher. Fotos (2): Tobias DresslerSchon am Nachmittag war das Campusfest gut besucht.

Gut gefüllte Tanzfläche beim Hochschulball am 23. April. Foto: Oliver Karaschewski Beim Public Viewing der WM-Spiele gab es oft Grund zur Freude. Foto: Dressler

25infocus 02|2010

HOCHSCHULESommersemester 2010

März 2010

1. Der Gründungsservice für Studierende,Hochschulabsolventen und akademischeMitarbeiter an der Präsenzstelle Prignitzder FHB nimmt seine Arbeit auf. An-sprechpartnerin ist Daniela Werth. Infos:www.fh-brandenburg.de/prignitz.html

17. Die FHB gehört zu den ersten beidenNutznießern des neuen Förderinstru-ments „Brandenburger Innovationsgut-schein“: Wirtschaftsminister Ralf Chris-toffers übergibt den Bescheid für einen„kleinen Innovationsgutschein“ an dieChronos-Media GmbH aus Potsdam, diedamit ein kleines Kooperationsprojektmit dem Fachbereich Informatik undMedien der FHB finanziert. (s. S. 16)

April 2010

13. In der Informationsveranstaltung „Tech-nologietransfer und Forschungskoopera-tionen zwischen Wirtschaft und Hoch-schule“ stellt die FHB erstmals einemgroßen Unternehmerkreis ihr wissen-schaftliches Leistungsprofil vor. Die FHBkooperiert dabei mit den Industrie- undHandelskammern des Landes Branden-burg sowie dem Verein Deutscher Inge-nieure (VDI). Organisiert wird die Veran-staltung von der TIBS.

20. Der Grundstein für den Neubau der Stu-dentischen Wohnanlage Zanderstraße (2.Bauabschnitt) wird gelegt. (s. S. 6/7)

Mai 2010

4. Beim CHE-Ranking erreichen die neu be-werteten technischen Studiengänge Plät-ze in der Spitzengruppe. IT-Elektronik (inder Fächergruppe Elektrotechnik) liegtbundesweit auf Platz 10, Maschinenbauauf Rang 14. (siehe Editorial)

31. Die FHB tritt dem Nationalen Kodex fürdas Ausländerstudium an deutschenHochschulen bei, der Qualitätsstandardsformuliert. Ausländische Studierende derFHB können sich bei Fragen zum Nationa-len Kodex oder bei Beschwerden an denAStA wenden, der die Beschwerde an die

Vizepräsidentin für Lehre und Internatio-nales weiterleitet. Weitere Informationen:www.fh-brandenburg.de/1803.html

Juni 2010

16. Der vor vier Jahren eingerichtete Fernstu-diengang Betriebswirtschaftslehre bringtdie erste Absolventin hervor: Jana Kuschkann ihr Studium in der Regelstudienzeitund mit der Gesamtnote „Gut“ erfolg-reich abschließen. (s. S. 14/15)

16. Prof. Dr. iur. Peter Macke, Präsident desVerfassungsgerichts Brandenburg a. D.und Präsident des BrandenburgischenOberlandesgerichts a.D., wird feierlichverabschiedet. Prof. Macke war seit 2006

Honorarprofessor am Fachbereich Wirt-schaft der FHB. Den Rahmen bildet Prof.Mackes Vortrag über das „Heilbehand-lungsfolgenrecht in der ehemaligen DDR“.

Juli 2010

1. Die FHB vergibt erstmals vor dem Stu-dium erworbene Leitungsnachweise aufder Grundlage des Juniorstudiums: Eine

Schülerin und drei Schüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums inPritzwalk erhalten die ersten CreditPoints für eine erfolgreiche Prüfung alsAbschluss eines Informatik-Fernkurs imProjekt „Virtuelle MINT-Kurse“. (s. S. 34)

15. Die FHB gehört zu den bundesweit achtausgewählten Hochschulen, die vom Stif-terverband für die Deutsche Wissen-schaft eine Projektförderung in Höhe von25 000 Euro erhalten. Im Rahmen der Ini-tiative „Ungleich besser! Verschiedenheitals Chance“ wird die FHB in den kom-menden zwei Jahren beispielhafte Stra-tegien und Maßnahmen für den produkti-ven Umgang mit studentischer Vielfaltentwickeln. (s. S. 4)

August

27. Beim Diploma Event des FachbereichsInformatik und Medien erhalten die ers-ten sechs Absolventen des Studien-gangs Medizininformatik ihre Bachelor-Urkunden. Sie hatten im Frühjahr 2010ihre Praxisphase absolviert und an-schließend ihre Bachelor-Arbeiten ange-fertigt. (s. S. 35)

Chronik des Geschehens – Sechs Monate FH BrandenburgÜberblick über die wichtigsten Veranstaltungen und Ereignisse von März bis August 2010

Am 22. Juni 2010 wurden wieder die besten Abiturienten der Stadt Brandenburg an der Havel bei einer feierlichenVeranstaltung im Audimax ausgezeichnet. Auf dem Foto von rechts nach links: Oberbürgermeisterin Dr. DietlindTiemann als Schirmherrin der Veranstaltung, Anton Kirch (Gesamtsieger mit 805 Punkten, Brecht Gymnasium),Julia Schneider (Geografie, Brecht), Adrian Seidel (Biologie, von Saldern Gymnasium), Karsten Harnisch (Infor-matik, Brecht), Kai Schindelhauer (Mathematik, Saldern), Caroline Rabe (Deutsch, Saldern), Christoph Borne-mann (Englisch, Saldern), Friederike Ebert (Geschichte, Saldern), Sandra Kettelhake (Psychologie, Brecht), KristinSturm (Pädagogik, Oberstufenzentrum „Flakowski“), Norman Schmidt (Elektrotechnik, Flakowski), Kathleen Gün-ther (Wirtschaftswissenschaften, Flakowski), Christian Martin (Politische Bildung, Saldern). Nicht im Bild: RufinaGafeeva (Kunst, Saldern). Foto: Parsch

infocus 02|201026

INTERNATIONAL International Media Camp 2010

Das erste „International Media Camp“Kooperationsprojekt der Fachhochschule Brandenburg und der University of the West of Scotland

Wir leben in einer Welt, die stärker denn jeinternational vernetzt ist. Die Globalisie-rung umfasst heute fast alle Lebens-bereiche. Wissenschaftlicher Fortschritt undtechnologische Innovationen haben dazuentscheidend beigetragen. Weltoffenheit,Internationalität und Mobilität sind Voraus-setzung und Markenzeichen wissenschaftli-cher Exzellenz. Daher werden Sprachkennt-nisse, die im Studium durch ein Auslands-semester vertieft wurden, von der Industriesehr geschätzt. Leider zeigen Statistikenauch, dass die Auslandsmobilität der deut-schen Studierenden von ihrer sozialenHerkunft abhängt. Da bleibt es so manchemStudierenden verwehrt, in die Hörsäle an-derer Länder zu schnuppern.

Genau in diesem Punkt setzte die Fach-hochschule Brandenburg gemeinsam mitder „University of the West of Scotland“ eindeutliches Zeichen. 18 ausgewählten Stu-dierenden wurde es ermöglicht, den Kurs„International Media Camp“ zu belegen,der in zwei Ländern, an zwei verschiedenenHochschulen stattfand. Nach einem Aus-wahlverfahren ging es im März diesesJahres für die neun deutschen Studieren-

den in die erste Planungsphase: Hier wurdebesprochen, welche Medienprojekte dieStudenten gerne anstreben würden. Dabeigab es erste Ideen für mehrere Kurzfilm-projekte und einen interaktiven Internet-auftritt.

Im Vorfeld übernahmen Prof. AlexanderUrban und die beiden wissenschaftlichenMitarbeiterinnen des Fachbereichs Infor-matik und Medien, Stephanie Neumannund Susanne Draheim, die inhaltlicheKonzeption und Organisation. Ihnen ist eszu verdanken, dass durch verschiedeneFördergelder (u. a. Förderung aus denMitteln des Fonds „Qualität der Lehre“2009) den Studierenden der FHB die Flügesowie der Aufenthalt in Glasgow finanziertwerden konnte. Am 1. März 2010 brachteuns ein Flieger von Berlin nach Glasgow.

Das Centre for Contemporary Arts (CCA)stand für uns offen und sollte Dreh- undAngelpunkt der nächsten Tage sein. Wieauch beim ersten Live-Kontakt, bei demsich die Gruppen und schlussendlich auchdie Themen der einzelnen Projekte heraus-stellten, war das CCA der Ort für Screeningsaller Art.

Selbstorganisation ist auch immer eineMöglichkeit, sich in seinem Handeln frei zu

bewegen. Somit wurde uns auch ermög-licht, die Woche für unser Projekt größten-teils selbst zu strukturieren. Da merkt auchder Student, wie wichtig es sein kann, dasBett um sieben Uhr in der früh zu verlassen.Denn die Stadt ist groß und einige kleineAttraktionen wollte man ja auch nicht ver-passen.

Neben der Arbeit gab es genügend Zeit zumKulturaustausch. Die Professoren der Dele-

Glasgow Foto: Stephanie Neumann

Projekt »Pub Culture« Foto: Marianne Schwarz

Projekt »Industry« Foto: Sandra Wenzelewski

Von Robert Cyrul, Josephine Meister, Marianne

Schwarz und Sophie Neuberger

27infocus 02|2010

INTERNATIONALInternational Media Camp 2010

gationen koordinierten innerhalb der Wo-che immer wieder Treffen, in denen es mög-lich war, alle Projektteilnehmer zu Gesichtzu bekommen. Sei es bei einem gemein-samen Essen, einem traditionellen schot-tischen Tanzabend mit original Dudel-sackmusik, oder auch der Besuch einesComedy Clubs. Für so ziemlich jeden Ge-schmack war etwas dabei. Alles fühlte sichsehr harmonisch und gastfreundschaftlichan.

Thema eines der Gruppenprojekte war dasPub- und Barleben in Glasgow und Berlin.Durch den Besuch eben dieser lernten wirhier die ersten kulturellen Differenzen ken-nen. Live-Gitarrenmusik wird in Schottlandgroß geschrieben. Nahezu jeder Pub undsei er auch noch so klein , hat seine eigeneBühne und an einigen Abenden in derWoche lockt schon vor der Tür das »Open-Mic«-Angebot. Gastronomie und live ge-spielte Akustikgitarren gehen hier Hand inHand. Das Ziel dieser Gruppe war es im wei-teren auch, Unterschiede im Bereich dessozialen Verhaltens von Konzertbesuchernin Glasgow und Berlin zu entdecken. Werjetzt glaubt, dass es wohl kaum Unter-schiede geben kann, der kann sich gernevom Gegenteil überzeugen lassen beieinem Besuch der Internetseitewww.internationalmediacamp.eu , auf deralle Gruppenprojekte einzusehen sind.

Ein weiteres Projekt behandelte die The-matik der Vorurteile und Kenntnisse überdas jeweils andere Land. Interviews auf derSauchiehall Street in Glasgow und demAlexanderplatz in Berlin brachten die inter-essantesten Ansichten ans Licht.

Mit Ende des Aufenthaltes in Glasgow setz-te die erste Postproduction-Phase ein. Manmuss sich vor Augen führen, dass die Stu-dierenden des Kurses innerhalb von zweibis drei Tagen Film-, Audio- oder auchBildmaterial sammelten, um in weiterenzwei Tagen eine erste Nachbearbeitung desRohmaterials zu ermöglichen. Denn Zielwar es, dass die Arbeiten nach der einenWoche in Schottland zur Hälfte fertig sindund eine erste Zwischenpräsentation derGruppenprojekte in unserer Partnerschule,hier speziell dem Ayr Campus der UWS,durchgeführt werden konnte. Zur Hälfte, dadie Zeit kommen sollte, in denen unsereschottischen Freunde uns besuchten unddie Gruppenarbeiten in die zweite Rundegingen. Ihren Abschluss fand die zweiteProjektwoche nach der finalen Präsen-tation im Rittersaal der FHB, beim ge-mütlichen Abschlussgrillen auf unseremCampus.

Grundlegend behandelte jede Gruppe ihrspezielles Thema mit Hinsicht auf Pa-

rallelen und Differenzen zwischen Menta-lität, Kultur und nicht zuletzt auch derGeschichte beider Länder. Durch Reflek-tierung eben dieser Schwerpunkte war esfür alle Beteiligten möglich, viel über dasjeweils andere Land zu erfahren. Was somanchen Studenten schlussendlich davonüberzeugte, sich für ein oder sogar zweiAuslandssemester zu begeistern.

Alle Studenten dieses Pilotprojektes habendie Vorteile eines internationalen Exkurseserkannt und wünschen, dass solche An-sätze Bestand haben werden und noch tie-fer in deutsche Hochschulstrukturen ein-kehren.

Glasgow Ayr Train Foto: Stephanie Neumann

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International Media Camp Website:

www.internationalmediacamp.eu

Projekt »Stereotypes« Foto: Stephanie Neumann

Projekt »Music« Foto: Marianne Schwarz

International Media Camp Team 2010

infocus 02|201028

TRANSFER Info-Veranstaltungen an FHB und in Rathenow

„Die Fachhochschule Brandenburg stellt sichvor“. Unter diesem Titel hatten FHB und IHKCottbus gemeinsam zu einer großen Transfer-veranstaltung am 13. April 2010 in das Audi-max der FHB geladen. Den Anstoß dazu gabDr. Peter Wetzel, Lehrbeauftragter des Fach-bereichs Wirtschaft, der mit seinen Kontak-ten zur IHK Cottbus diese Transferveranstal-tung ermöglichte. Mit zahlreichen Einladun-gen über die Industrie- und Handelskam-mern im Land Brandenburg wurde ein großerInteressentenkreis angesprochen und dasam 13. April gut gefüllte Audimax war derLohn für die umfangreichen Vorbereitungenseitens der Technologie- und Innovationsbe-ratungsstelle (TIBS) und zahlreicher weitererAkteure: über 120 Besucher, in überwiegen-der Mehrheit Vertreter von Unternehmen, in-teressierten sich für die Möglichkeiten derZusammenarbeit mit der Hochschule.

Die Transferveranstaltung startete am Vormit-tag mit einem ersten Block im Audimax, mo-deriert von Dr. Hans Georg Helmstädter, derdabei auch die Hochschule allgemein vor-stellte. Anschließend berichtete der Vizeprä-sident für Forschung und Technologietrans-fer, Prof. Dr. Arno Fischer, über die Schwer-punkte in Forschung und Entwicklung undstellte die TIBS als erste Anlaufstelle für inter-essierte Unternehmen vor. Für Innovationendurch Forschung- und Entwicklung gibt esvielfältige Möglichkeiten der Förderung, an-gefangen von der Wirtschaftsförderung desLandes durch die Zukunftsagentur Branden-burg (ZAB), über Bundesförderungen bis hinzu Förderprogrammen der EU. Einen Über-blick über solche Fördermöglichkeiten prä-

sentierte der Leiter derTIBS mit Schwerpunktenauf den neuen Branden-burger Innovationsgut-scheinen (siehe Seite 16)und dem ZIM-Programmder Bundesregierung.

Abschließend beleuchteteder Career Service derHochschule die Möglich-keiten, die die FHB Unter-nehmen bei der Gewin-nung von qualifiziertenFachkräften bietet und zumAbschluss dieses Blocksstellte sich die Branchen-transferstelle IKT und Me-dien (BIKuM) vor.

Nach der Mittagspause wurde die Veranstal-tung dann in drei Workshops in den Fachbe-reichen fortgesetzt. Hier waren neben denDekanen auch zahlreiche Wissenschaftleraus verschiedenen Arbeitsgebieten vertre-ten, so dass konkrete Fragestellungen sei-tens der Firmen gleich von Spezialistenbeantwortet werden konnten. Auch die beiBedarf angebotenen Laborbesichtigungenwurden gut genutzt und boten vielfach einenEinstieg in fachliche Diskussionen.

Am Ende konnten die Veranstalter ein positi-ves Resümee ziehen. Von den Teilnehmernder Transferveranstaltung kamen fast durch-weg positive Rückmeldungen, insbesonderedie Möglichkeit der konkreten Gespräche mitWissenschaftler wurde sehr begrüßt. Die IHK

Cottbus als Mitveranstalter war von Ablaufund Nutzen der Transferveranstaltung soüberzeugt, dass es inzwischen schon Fort-setzungen mit anderen Hochschulen im Landgab. Auch die FHB darf mit dem Ergebnissehr zufrieden sein: in einer Auswerterundebeim Präsidenten konnten über 30 konkreteAnfragen gezählt und zur Abarbeitung an dieBereiche der Hochschule gegeben werden.Davon liegen in der TIBS inzwischen auchschon die ersten Projektverträge vor.

Auch im Umland wurde diese Transferver-anstaltung wohlwollend registriert und ausdem Westhavelland der Wunsch nach einerWiederholung vor Ort an die FHB herangetra-gen. So organisierte die TIBS zusammen mitden Wirtschaftsförderungen der Nachbar-städte Premnitz und Rathenow am 24. Juniim Technologie und Gründerzentrums Rathe-now eine weitere Ausgabe dieses Veranstal-tungsformates, zwar in einem kleineren Rah-men, aber durchaus nicht mit weniger Auf-merksamkeit wurde diese Transferveranstal-tung durch die beiden Bürgermeister RonaldSeeger (Rathenow) und Roy Wallenta (Prem-nitz) vor über 35 Teilnehmern eröffnet.

Norbert Lutz (TIBS)

Über 120 Interessenten für ForschungskooperationenVeranstaltungen an der FHB und in Rathenow zu Technologietransfer zwischen Hochschule und Wirtschaft

Dr. Klaus-Peter Tiemann (l.), Geschäftsführer der RFT kabel BrandenburgGmbH, kam zur Informationsveranstaltung, die Norbert Lutz (r.) und seinTIBS-Team organisiert hatten. Fotos (2): Dana Voigt

Die Vorstellung der FHB hinsichtlich Forschungskooperationen stieß bei Unternehmern auf großes Interesse.

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Technologie und Innovationsberatungsstelle (TIBS)

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122

E-Mail [email protected]

Internet www.fh-brandenburg.de/95.html

29infocus 02|2010

FORSCHUNG / TRANSFERSoftware zum Schutz mobiler Daten

Auch in diesem Jahr war die FHB bei der welt-größten Computermesse, der CeBIT in Hanno-ver, auf dem Gemeinschaftsstand der LänderBerlin und Brandenburg vertreten. Das Expo-nat „phoneObserver – Geofencing“ dient derKontrolle und dem Schutz von mobilen Daten.

Wie können Unternehmen den Einsatz vonmobilen Datengeräten (wie Smartphones)kontrollieren und die darauf befindlichen Da-ten vor unbefugtem Zugriff oder Diebstahlschützen? Mit Hilfe von Geofencing – demAufziehen von koordinatenbasierten Grenzen– kann ein Administrator bestimmen, was mitDaten auf mobilen Endgeräten in definiertenGebieten geschehen soll. Beim Verlust einesGerätes kann jederzeit die aktuelle Positionbestimmt und das Gerät für weiteren, ggf. un-gewollten oder unerlaubten Gebrauch ge-sperrt werden. Eine einfache Sicherung der In-halte über ein Webinterface und das Löschenvon Content ist ebenso möglich, wie die Be-nachrichtigung über den Wechsel der SIM-Kar-te – die vollständige Kontrolle obliegt dem Ad-

Projekt begleitet durch die Technologie- undInnovationsberatungsstelle der FHB (TIBS),die auch für die Organisation und Mitbetreu-ung des Messestandes verantwortlich war.

Carmen Reber (FB Wirtschaft)

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WebXells GmbH: http://www.webxells.com/

„phoneObserver – Geofencing“ bei der CeBITProjekt von FB Wirtschaft und WebXells

ministrator über ein intuitives Webinterface.

Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes„phoneObserver“ zeigt einmal mehr, welcheChancen in der Kooperation zwischen Wirt-schaft und Wissenschaft stecken. Das Projektist eine Zusammenarbeit zwischen derwebXells GmbH in Potsdam und der FHB aufVermittlung der Branchentransferstelle IKTund Medien (BIKuM). Administrativ wurde das

infocus 02|201030

HOCHSCHULE Neues vom BürgerServiceNetz-Verein

Von Prof. Dr. Dietmar Wikarski und

Dipl.-Ing. Michael Naumann

Bei der öffentlichen Jahresversammlung desBürgerServiceNetz-Vereins am 6. Juli 2010 imSenatssaal der FHB wurde Rückblickauf die wichtigsten Ereignisse desJahres gehalten und die anstehen-den Aufgaben ins Visier genommen.Der Fokus des Projekts, das an derFHB seit dem Jahre 2004 läuft, lag inden vergangenen Jahren auf derEntwicklung in Inbetriebnahme sogenannter BürgerKioske in den Bun-desländern Brandenburg, Meck-lenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Inzwischen sind insgesamtüber 25 derartiger elektronischerKioske im Dauerbetrieb.

Als Ergänzung, Pendant und z. T.auch als Alternative zu elektroni-schen Kiosken haben sich inzwi-schen elektronische Displays ent-wickelt – in der Fachwelt auch als„Digital Signage“ („Digitale Beschil-derung“) bezeichnet1. Viele der Bür-gerKiosk-Standorte wurden in denletzten beiden Jahren zusätzlich zuden Kiosken auch mit solchen„InfoDisplays“ ausgestattet.

InfoDisplays in der Fachhochschule

Brandenburg und weiteren öffentlichen

Bereichen

Ob in der Bahn, am Flughafen, im Fitness-studio oder im Einkaufszentrum – Bildschir-me werden zunehmend häufiger an öffent-lichen Orten als Informations- und Werbeme-dium genutzt. Im Rahmen der Weiterentwick-lung von Anwendungen setzt auch dasBürgerServiceNetz solche Bildschirme als„InfoDisplays“ ein. Hier werden standardmä-ßig Displays mit einer Diagonale von 42 Zolleingesetzt, die mittels Decken- oder Wand-halterung weit sichtbar platziert werden. DieAnsteuerung und Übertragung der Inhalteerfolgt über den durch das BSN-Projekt ent-wickelten InfoDisplay ContentPlayer, wobeidie Inhalte (neudeutsch als Content bezeich-net) in Form von Bildern, Weblinks sowie

RSS-Feeds daherkommen. Bei den Info-Displays des BSN sind dies typischerweiseaktuelle Informationen eines Standortpart-ners, Nachrichten und z.B. Wetterinforma-tionen. Auch die Einbindung einer Laufschrift

ist möglich, um auf besonders aktuelle undwichtige Sachverhalte hinzuweisen. Die Prä-sentation der Inhalte erfolgt generell in einerDiaschau (Schleife) mit einer Standardanzei-gezeit von jeweils zehn Sekunden, wobei die-se Zeiten auch individuell angepasst undauswählte Bilder mehrmals in einer Schleifeangezeigt werden können. Die Standortpart-ner erhalten Zugang zu einem neu entwickel-ten, webbasierenden InfoDisplay ContentMa-nager, womit sie Reihenfolgen, Zeitdauernund weitere Darstellungseigenschaften indi-viduell festlegen können.

Seit dem Tag der offenen Tür 2009 informiertauch der Fachbereich Wirtschaft an zweiInfoDisplays im WWZ aktuell über geplanteund veränderte Veranstaltungen, den Speise-plan der Mensa, Nachrichten und das Wetter(infocus berichtete). Interesse für den Ein-satz weiterer InfoDisplays bestehen inzwi-schen auch im Fachbereich Technik und in

der Hochschulbibliothek. Auch außerhalbder FHB sind bereits BSN-InfoDisplays erfolg-reich im Einsatz. So wurden im BürgerhausBrandenburg-Hohenstücken zusätzlich zu ei-nem dort aufgestellten BürgerKiosk zwei

InfoDisplays in Betrieb genommen.Die inhaltliche Gestaltung sowie dieSchulung von Jugendlichen erfolgenim Rahmen des EU-Projektes „Stär-ken vor Ort“ durch Mitglieder derBürgerServiceNetz-Verein e. V. undStudenten des Fachbereichs Wirt-schaft. Weitere InfoDisplays befin-den sich im Rathenower CityCenterund im Kloster Zarrentin (LandkreisLudwigslust). Dort und dann auchweitergehend am dortigen Bür-gerKiosk können sich insbesonderedie Touristen über aktuelle Veran-staltungen informieren.

Der ServiceKiosk im Fachbereich

Wirtschaft

Im Unterschied zu den meisten an-deren Standorten folgte an der FHBder elektronische Kiosk (hier als Ser-viceKiosk bezeichnet) den InfoDis-plays. Nach einem Jahr durchgehen-dem Betrieb des ServiceKiosks lässtsich auch hier eine erfreuliche Nut-zungshäufigkeit konstatieren: Selbstwenn der (kostenlose) Drucker hier

erstaunlich wenig genutzt wird, so erfüllt derServiceKiosk offensichtlich ein wesentlichesBedürfnis von Studierenden und Besuchernnach schneller und zielgerichteter Informa-tion. Neben dem Aufruf der FHB- und FBW-Webseiten ist das vor allem der Abruf von E-Mails, von Stundenplänen, Fahr- und Speise-plänen, aber auch von Lehrmaterialien.

Erfreulicher Weise sind Installation und Be-trieb von InfoDisplay und ServiceKiosk nichtals Initiative des BSN-Vereins entstanden,sondern auf ausdrücklichen Wunsch undunter Mitarbeit der Abteilung „TechnischerLabordienst, Service und Organisation“, ins-besondere durch dessen Leiter DietmarHausmann und Renate Wietusch. Auch dieAktualisierung der Inhalte der InfoDisplayserfordert einen regelmäßigen Aufwand, derüber die Pflege der Webseiten weit hinausgeht. Allen Beteiligten sei an dieser Stelleherzlich gedankt.

InfoDisplays, ServiceKiosk und internationale PraktikantenInformationen und Neuigkeiten aus dem BürgerServiceNetz-Verein an der Fachhochschule Brandenburg

Das InfoDisplay im Fachbereich Wirtschaft. Foto: BSN

1 Der Begriff Digital Signage beschreibt die Verwal-tung und Präsentation digitaler Medieninhalte überöffentlich installierte Großbildschirme.

31infocus 02|2010

INTERNATIONALInternationale Praktikanten beim BSN-Verein

Weitere Aktivitäten und Pläne

des BSN-Vereins

Neben den regelmäßigen Messe-Teilnahmen(in diesem Jahr am AAL-Kongress im Januarund auf der IT-Profits im Juni) gibt es weiterePläne und Trends, über die hier noch kurz be-richtet werden soll: Dies sind zum einen dieAusstattung der Kioske mit einer Bluetooth-Schnittstelle, so dass z.B. Besucher von Mes-sen oder touristischen Attraktionen auf

Wunsch weitere Informationen auf ihr Handygesendet bekommen (so schon auf der IT-Profits im Juni 2010 demonstriert) und die Er-schließung des neuen und erfolgversprechen-den Anwendungsbereichs „Gesundheitsbe-treuung“, für den die ServiceKioske zu „Ge-sundheitsKiosken“ weiter entwickelt werdensollen, wie auch Versuche, das BSN-Prinzip inanderen Teilen der Welt (z. B. Kamerun undIndonesien) mit Hilfe von ausländischen

Studierenden zu etablieren. Genaueres dazufindet sich im unten stehenden Artikel.

Im Rahmen ihres Bachelorstudiums in denFachrichtungen Wirtschaftsinformatik undFinanzwesen absolvierten sieben Studentenihr dreimonatiges Praktikum im Frühsommer2010 beim BSN e.V. Das Team der Praktikan-ten war international besetzt. So arbeitetenKameruner, Indonesier, Deutsche und einLette gemeinsam an interessanten Aufga-ben, die weit über das teilweise übliche Kaf-feekochen und Kopieren hinausgingen.

„Meine Hauptaufgabe beim BürgerService-Netz-Verein war die Übersetzung der Websei-ten ,www.bsn-kiosk.de‘ und ,www.bsn-pro-jekt.de‘ vom Deutschen ins Englische“, be-richtet Armand Alps von der Banku Augst-skola Riga (Lettland). Mit noch größerer Be-geisterung widmete er sich aber verschiede-nen Design-Aufgaben, wie Entwürfe neuerBürgerKioske mit dem 3D-Programm GoogleSketchUp oder das Design für das InfoDis-play des Zarrentiner Klosters.

Josiane Ngo Tonye aus Kamerun, die an derFHB studiert, konnte beim BSN-Praktikumihren deutschen Wortschatz verbessern undu.a. ihre Kenntnisse über Cascading StyleSheets (CSS) und Hypertext Makeup Lan-guage (HTML) vertiefen. „Außerdem hat esSpaß gemacht, ohne Konflikt in einem inter-nationalen Team zu arbeiten.“ Ihre Hauptauf-gabe waren Übersetzungen ins Französische.

FHB-Student Chris Hannemann hat sich wäh-rend seines Praktikums beim BSN zahlrei-chen Aufgaben gewidmet und mit einer Reihevon Programmen und Programmiersprachengearbeitet. So war es z.B. für die Arbeit imAufgabenbereich „BSN-InfoDisplay“ notwen-dig, mit PHP, jQuery, JavaScript, HTML undCSS zu arbeiten. „Eine weitere spannendeAufgabe war es, einen Computer mit einerWii-Fernbedienung zu steuern. Dazu musste

ich zuerst einmal grundlegende Informatio-nen sammeln, wie dies funktionieren soll,sowie ein eigenes Skript schreiben fürGlovePie, einem Programm, mit dem manSteuerungsbefehle von anderen Gerätenumprogrammieren kann.“

Philipp Emmermacher, ebenfalls FHB-Stu-dent, bewertet sein Praktikum als „absolutpositiv, vor allem an den abwechslungsrei-chen Aufgaben habe ich Gefallen gefunden.“Durch seine Aufgaben habe er die Chance be-kommen, sich neue Kenntnisse und Fähigkei-ten anzueignen und diese am konkreten Fallanzuwenden. Das positive Arbeitsklima unddie regelmäßigen Besprechungen seien sei-ner Arbeit beim BürgerServiceNetz-Vereinzugute gekommen. Und er freut sich, dass erseine Bachelor-Arbeit dazu nutzen kann, sei-ne Aufgaben zum Abschluss zu bringen. Dazugehören sowohl eine Bluetooth-Anwendungals auch die Weiterentwicklung der statisti-schen Auswertungssoftware für die Bür-gerKioske.

Ausführlichere Praktikumsberichte sind un-ter „www.buergerservicenetz.de“ zu finden.

„Ohne Konfikt in einem internationalen Team gearbeitet“Praktikanten beim BürgerServiceNetz-Verein kommen aus Kamerun, Indonesien, Lettland und Deutschland

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BürgerServiceNetz e.V.

Prof. Dr. Dietmar Wikarski: Telefon (03381) 355-277

E-Mail [email protected]

Dipl.-Ing. Michael Naumann: Telefon (03381) 355-558

E-Mail [email protected]

Internet: www.buergerservicenetz.de/

Die BSN-Praktikanten: Chris Hannemann und Philipp Emmermacher (u. l.) sowie (v.o.) Josiane Ngo Tonye und CollinsFessi (Kamerun), Armands Alps (Lettland), Nurry Raraswati und Muhammad Reiza (Indonesien). Fotos (4): BSN

infocus 02|201032

STUDIERENDE Studierendenwettbewerbe fürs Marketing

Das Jahr 2010 steht im Bereich Studieren-denmarketing an der FHB erneut unter demStern des Wettbewerbs. Konnte man in 2009eben noch den Slogan der FHB erschaffen(„Hier studier’ ich!“), riefen in 2010 die Wett-bewerbe „Schlaue Köpfe“ und „Dein Studi-um in 90 Sekunden“ zur Teilnahme auf. DieBesonderheit: Erstmalig in Zusammenarbeitmit dem Ministerium für Wissenschaft, For-schung und Kultur (MWFK).

Das MWFK sieht es als Aufgabe des Hoch-schulmarketings an, in den kommenden Jah-ren verstärkt Anstrengungen zu unterneh-men, die besten Köpfe nach Brandenburg zuholen und in Brandenburg zu halten, um dieWettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern.

Seit längerem sind Schlagworte wie Fach-kräftemangel oder demografische Entwick-lung keine Seltenheit mehr im Sprachge-brauch brandenburgischer Hochschulen.Nicht zuletzt ist auch die Kampagne „Studie-ren in Fernost“ Ergebnis dieser Entwicklun-gen. Zudem hatte das MWFK bereits vor dreiJahren mit der eigenen Kampagne „Lieberstudieren – in Brandenburg“ gestartet. MitPlakaten und Bierdeckeln wurde bundesweitfür ein Studium in Brandenburg geworben.Da fast alle Hochschulen – darunter die FHB– Neugründungen nach der Wende sind,

muss lange Tradi-tion an teilweisejahrhundertealtenHochschulstandor-ten mit handfestenVorteilen ausgegli-chen werden. Mo-derne Ausstattung,junge engagierteProfessoren, über-wiegend gute Be-treuungsverhältnis-se, innovative Stu-dienangebote und -bedingungen sowiegute Umfeldbedin-gungen, was zum Beispiel Wohn- und Men-saangebote anbelangt, sind nur einige derVorzüge. Eine Vermarktungsaufgabe, derersich die FHB seit Dezember 2007 mit derMarketing-Referentin Katharina Leipnitz an-genommen hat.

Nun sollen sich die Brandenburger Hoch-schulen gemeinsam auf Bildungsmessenpräsentieren und zudem eine Wanderaus-stellung in Gymnasien schmücken. Beson-ders im Hinblick darauf suchte das MWFKlandesweit die Hochschulgesichter. Paralleldazu fand ein Video-Wettbewerb als Pilot-Projekt an der FHB statt. In 90 Sekunden soll-ten die Teilnehmer aus eigener Sicht ihr Stu-dium darstellen.

Wie das Land setzt auch die FHB zunehmendauf authentische Werbung. Es gibt kaum je-manden, der besser die Vorteile des Studi-ums darstellen kann, als so genannte Testi-monials, „Models“ und Filmemacher aus deneigenen Reihen. Zudem sollen die Studien-interessierten dort abgeholt werden, wo siesich am häufigsten aufhalten – im Internet.Neben Schulen und Bildungsmessen sindauch die sozialen Netzwerke wie Facebook,Youtube oder die VZ schon bald wesentlicherBestandteil der Marketingstrategie der FHB.

Katharina Leipnitz

Schlaue Köpfe und 90-Sekunden-Filme werben StudierendeWissenschaftsministerium und FHB-Marketing prämierten im Studentenkeller die Wettbewerbsgewinner

Hatten gut lachen bei der Preisverleihung im Studentenkeller IQ: Stephanie Warsow (2. v. l.), Ole Fischer, OliverKaraschewski und Nico Gühlstorf mit der Moderatorin der Veranstaltung (l.). Fotos (2): Parsch

Zwei der vier „schlauen Köpfe“ (l.) bei der Auszeichnung durch Vertreter des MWFK.

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Studierenden-Marketing der FHB: Katharina Leipnitz

Tel. (03381) 355-293, E-Mail [email protected]

Folgende Gewinner wurden bei der Prämie-rung am 12. Juli 2010 im Studentenkeller IQmit Preisgeldern zwischen 750 und 250Euro ausgezeichnet:

„Schlaue Köpfe“: Michael Kerschke (25,FHB), Maria Haferkorn (23, Europa-Univer-sität Viadrina in Frankfurt / Oder), AnjaHosch (22) und Helmar Scholz (21, beideUniversität Potsdam)

„Dein Studium in 90 Sekunden“: Stepha-nie Warsow („Laufstegtraining für’s Le-ben“), Nico Gühlstorf und Oliver Kara-schewski („Traumstudium“), Ole Fischer(„Die Studentensafari“). Die Filme sind aufwww.youtube.com zu finden: „fh branden-burg 90sec“ in die Suche eingeben.

Wettbewerbssieger

33infocus 02|2010

HOCHSCHULEAusstellung „Frauen in Führungspositionen“

Überdurchschnittlich viele Abiturientinnenentscheiden sich im Land Brandenburg gegenein Studium. Dabei sind die Möglichkeiten,als Frau Karriere zu machen, in Ostdeutsch-land besser als in den alten Bundesländern.Dass sich studieren lohnt und Frauen vielfälti-ge Entwicklungsperspektiven bietet, ist The-ma der Wanderausstellung „Frauen in Füh-rungspositionen“, die derzeit an der FHB undder Brandenburgischen Technischen Universi-tät Cottbus vorbereitet und ab Januar 2011 anBrandenburger Gymnasien und Gesamtschu-len gezeigt wird.

In der Ausstellung berichten 13 bekannte undweniger bekannte Frauen über ihren berufli-chen Werdegang. Sie kommen aus Wirtschaft,Forschung, Politik und Kultur, leiten internatio-nale Organisationen, arbeiten an Experimen-ten im All, entwerfen Flugzeugtriebwerke undhaben eine Familie gegründet. Lebendig be-schreiben sie, wie es ihnen gelungen ist, mitihren Träumen, Idealen und Fähigkeiten einen

erfolgreichen Karriereweg zu gestalten undwelche Bedeutung ihr Studium dabei hatte.

Fotografiert werden die Frauen von BettinaFlitner. Die Kölner Fotografin hat sich mit ver-schiedenen Ausstellungen und Publikationeneinen Namen gemacht. Sie wirft mit ihrenBildern einen Blick hinter die Kulissen, nähertsich den Frauen und ihren Tätigkeiten auf ein-fühlsame Weise und liefert dabei überra-schende Perspektiven.

Die Ausstellung wird durch das Ministeriumfür Wissenschaft, Forschung und Kultur desLandes Brandenburg aus Mitteln des Europä-ischen Sozialfonds gefördert. Sie sensibili-siert insbesondere Schülerinnen der Klassen-stufen 9 und 10 für die Karrieremöglichkeiten,die ein Studium ihnen bietet. Kathleen Krause

Perspektiven für SchülerinnenWanderausstellung „Frauen in Führungspositionen“ ab Januar 2011

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Kathleen Krause, Telefon (03381) 355-379

E-Mail [email protected]

Das moderne Hochschulstudium bringt oft-mals belastende Situationen mit sich, de-nen nicht alle Studierende gewachsensind. Kommen eventuell noch private Pro-bleme hinzu, kann der Studienerfolg in Ge-fahr geraten. Wer Schwierigkeiten mit demLernen hat oder sich nicht motivieren kann,wen Existenzsorgen quälen, wer Schwierig-keiten mit den Eltern oder in der Beziehunghat, der kann sich direkt an der FHB bera-ten lassen. Auch wer jemanden zum Aus-sprechen und Zuhören braucht, kann einenTermin vereinbaren oder einfach vorbei-kommen.

Das Beratungsangebot des Studenten-werks Potsdam kann jeden Freitag von 8bis 12 Uhr im Raum 002/WWZ wahrgenom-men werden. Ansprechpartnerin ist Di-plom-Psychologin Nicole Kiesow, die auchtelefonisch erreichbar ist: (03381) 355-118,allerdings nur während der Sprechzeiten.

Psychologische

Beratung an der FHB

infocus 02|201034

HOCHSCHULE Erste Credit Points für Juniorstudierende

Die FHB hat erstmals Credit Points (Leistungs-nachweise) auf der Grundlage des Ju-niorstudiums vergeben: Eine Schülerin unddrei Schüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums in Pritzwalk erhieltenam 1. Juli 2010 die ersten Credit Points ausden Händen von Prof. Dr. Friedhelm Münde-mann, Dekan des Fachbereichs Informatikund Medien. Nach dem BrandenburgischenHochschulgesetz können besonders begabteSchülerinnen und Schüler schon vor einemregulären Studium als JuniorstudierendeLeistungen erbringen, die in einem späterenStudium der gleichen Fachrichtung anerkanntwerden.

Christiane Pirow, Christian Krüger, SebastianPreuß und Marvin Richter bekamen die CreditPoints in Form von USB-Sticks überreicht – „… die nächsten Credit Points gibt es dann nurnoch auf dem Papier“, ergänzte Prof. Mün-demann. Die vier Gymnasiasten hatten an ei-nem Informatik-Fernkurs im Projekt „VirtuelleMINT-Kurse“ (vMK) teilgenommen und dieLerneinheit mit einer schriftlichen Prüfung ab-geschlossen, die einer Klausur zum Ende des1. Informatik-Semesters vergleichbar ist. Da-bei wurden sie in Pritzwalk von FachlehrerOlaf Eisele betreut, während Prof. Münde-mann den Fernunterricht mit Hilfe des virtuel-len Seminarraums ilinc 10 und der internetba-sierten Lernplattform Moodle erteilte.

„MINT“ steht für Mathematik, Informatik,Naturwissenschaften und Technik und damitfür die Fächer, in denen gut ausgebildeteFachkräfte schon jetzt und in Zukunft voraus-sichtlich noch stärker gesucht werden. Inmanchen Regionen Brandenburgs aber kön-nen viele Schüler (insbesondere in der Abi-

turstufe) die von ihnen gewünschten Leis-tungskurse nicht mehr belegen, weil die Min-destzahl von Anmeldungen für diese Kurse jeSchule nicht erreicht wird. Hier soll das Kon-zept „Virtuelle MINT-Kurse“ die Schulen in dieLage versetzen, unter Zuhilfenahme vonAngeboten netzbasierten Lehrens und Ler-nens als Anreicherung und Ergänzung zumkonventionellen Lehren und Lernen, Kurseauch bei geringen Anmeldezahlen in einemVerbund mehrerer Schulen durchzuführen.

Die erste Testphase ab 26. Januar 2010 wurdetrotz technischer Probleme, vor allem wegender zu geringen Bandbreite bei derDatenübertragung, von allen Beteiligten als

Erfolg gewertet. Weitere Schulen aus Witt-stock, Kyritz, Perleberg und Nauen habenInteresse an den vMK, da diese künftig eingrößeres Fächerangebot ermöglichen und dieAttraktivität der Schulen erhöhen können. Inden nächsten Monaten soll nun erprobt wer-den, welche Schüleranzahl bei vMK möglichund sinnvoll ist und wie eine Einbindung inden regulären Unterricht erfolgen kann.

Studienleistungen schon vor dem Start des StudiumsVier Schüler des Goethe-Gymnasiums Pritzwalk erhielten die ersten Credit Points als Juniorstudierende

Prof. Dr. Friedhelm Mündemann (l.) und Fachlehrer Olaf Eisele (r.) übergaben die Credit Points und entsprechen-de Urkunden an (v. l.) Sebastian Preuß, Marvin Richter, Christian Krüger und Christiane Pirow. Foto: Parsch

20.09.2010, 9:30 Uhr, AudimaxImmatrikulationsfeier

Start Einführungswoche für Studienanfänger

06.10.2010, 14:00 Uhr, AudimaxBrandenburger Energieforum 2010

12.10.2010, 20:00 Uhr, Studentenkeller „IQ“Kabarett Dietrich & Raab: „Wer war Matthi-

as K.? – Ein Fondsmanager auf der Flucht!“

20.10.2010, 18:00 Uhr, Hörsaal 027/InfZHochschulreihe: „Kleiner-schneller-sparsa-

mer“ – Neuere Tendenzen und Entwicklungen

bei der Entwicklung digitaler Halbleiterchips

Vortrag von Prof. Dr. Gerald Kell

17.11.2010, 18:00 Uhr, Hörsaal 101/IWZ IHochschulreihe: Reisebericht „Taiwan“

Vortrag von Prof. Dr. Arno Fischer und Prof. Dr.Reiner Malessa

25.11.2010, 18:00 Uhr, AudimaxInnovationspreis-Verleihung

08.12.2010, 19:00 Uhr, AudimaxHochschulreihe: Experimentalvorlesung

Von Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr.Klaus-Peter Möllmann

Termine und Veranstaltungen im Wintersemester 2010/11

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und weite-

re Termine unter http://www.fh-brandenburg.de/3.html

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Informationen zu den virtuellen MINT-Kursen:

Heiko Farwer, Telefon (03381) 355-291

E-Mail [email protected]

Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, Telefon (03381) 355-401

E-Mail [email protected]

35infocus 02|2010

STUDIUMErste Absolventen der Medizininformatik

Beim diesjährigen Diploma Event des fach-bereichs Informatik und Medien am 27. Au-gust 2010 im Audimax hatte Dekan Prof. Dr.Friedhelm Mündemann mehrere prositiveNeuigkeiten zu verkünden. Zum einen konn-te er die neue Rekordzahl von 111 Absolven-tinnen und Absolventen in den vergangenenzwölf Monaten vermelden, zum anderenkonnte er den ersten Absolventen des Stu-diengangs Medizininformatik die Bachelor-Urkunden überreichen. Sie hatten im Früh-jahr 2010 ihre Praxisphase absolviert und an-schließend ihre Bachelor-Arbeit angefertigt.

Vor drei Jahren startete der Studiengang Me-dizininformatik mit den ersten 20 Studieren-den. Dieser Studiengang, der durch eine Ko-operation der FHB mit der Städtisches Kli-nikum Brandenburg GmbH entstanden ist,bildet Medizininformatiker aus, denen wäh-rend der sechssemestrigen Ausbildung ne-ben Informatikkenntnissen spezielles Wis-sen aus dem Bereich der Medizin und desGesundheitswesens vermittelt wird. Zuletztbefassten sich die Absolventen im Wahl-pflichtbereich ihres Studiums mit Themenwie Biosignalverarbeitung, medizinischeBildverarbeitung, medizinische Informa-tionssysteme und Telemedizin. Dieser Wahl-pflichtbereich bietet den Studierenden zu-kunftsweisende Entfaltungsmöglichkeiten.

Die Themen der Bachelor-Arbeiten der Ab-solventen sind anwendungsbezogen undwurden gemeinsam mit Praxispartnern ange-fertigt. Sie reichen von der medizinischenBildverarbeitung über die Evaluation vonEyetracking-Daten bis hin zur Softwareent-wicklung inklusive Datenbankanwendungenfür medizinische Zwecke. So sind u.a. zweiArbeiten gemeinsam mit der Strahlenklinik inBrandenburg an der Havel und zwei mit derCharité in Berlin entstanden.

Von den Absolventen planen vier ein Master-studium aufzunehmen, wobei drei im Fach-bereich Informatik und Medien in dem zumjetzigen Wintersemester neu angebotenenMasterstudium Medizininformatik studierenwerden. Die anderen Absolventen haben be-reits Stellenangebote. Im Rahmen des Diplo-ma Events sagte Dekan Prof. Dr. FriedhelmMündemann: „Im Namen des Fachbereichsgratuliere ich den ersten Absolventen in der

Medizininformatik. Wir sind stolz, den erstenJahrgang erfolgreich durch das Bachelorstudi-um bis zum Abschluss begleitet zu haben.“

Prof. Mündemann ging auch noch näher aufdie Absolventenzahlen des FachbereichsInformatik und Medien ein: In den zwölf Mo-naten des Wintersemesters 2009/10 undSommersemesters 2010 erhielten insgesamt111 Studierende ihre Abschlussurkunden:noch 29 Diplome, schon 75 Bachelor und sie-ben Master. Bei den Abschlussveranstaltun-gen in den vergangenen Jahren, jeweils EndeAugust, hatten die Zahlen deutlich niedrigergelegen: 2009: 91, 2008: 79, 2007: 63,

2006: 51. Beim Diploma Event selbst konn-ten 32 Abschlussurkunden überreicht wer-den, 29 mit dem Titel „Bachelor of Science“und drei „Master of Science“, 21 Prozentdavon waren weibliche Absolventen.

In einem Gastvortrag beschrieb Jan Dérer sei-nen Werdegang vom FHB-Diplomanden imJahr 2004 über seinen Master-Abschluss hinzum Promotionsstudenten mit den Wegsta-tionen Gründer einer Softwarefirma (heutesieben Mitarbeiter), Fachbereichsleiter aneiner privaten Hochschule, Gründer einergame-design-Firma sowie weitere beruflicheStationen.

Erste Absolventen des Studiengangs MedizininformatikUrkundenübergabe beim Diploma-Event – Neue Rekordzahl an Absolventen des FB Informatik und Medien

Vier der sechs ersten Absolventen der Medizininformatik mit Prof. Mündemann (Bild oben) und alle Absolventen,die das Diploma Event besuchten, mit Prof. Mündemann und Prof. Fischer (Bild unten) Fotos (2): Parsch

infocus 02|201036

TRANSFER 9. SAP-Forum und neue BIKuM-Mitarbeiterin

Der Fachbereich Wirtschaft und die Bran-chentransferstelle BIKuM veranstalteten am17. Juni 2010 das Berlin-Brandenburger SAPForum, das bereits zum 9. Mal stattfand. Er-öffnet wurde das Forum von Wissenschafts-ministerin Dr. Martina Münch und RainerZinow (SAP).

Das Forum dient dem Aufbau und der Pflegeeines Netzwerkes von Anwendern und Exper-ten rund um die Themenkomplexe, die sichbeim Einsatz der marktführenden Integrier-ten Standardsoftware ergeben. Der große Be-darf an Treffen auf diesem Themengebietzeigt sich unter anderem an der Beteiligungvieler renommierter Firmen aus dem gesam-ten Bundesgebiet an dem aus den jährlichenForen entstandenen Netzwerk.

Das diesjährige Thema des Forums lautete„Business Software – Trends in Ausbildungund Praxis“. Die über 60 Teilnehmer disku-tierten im Audimax unter anderem über dieTrends in Planung und Konsolidierung, dieintelligente Steuerung von Mehrwegverpa-ckungen in Disposition und Wareneingangund innovative Trends im Geschäftsprozess-management mit SAP. Vertreter von SAP, derZF Getriebe GmbH, von IBSolution, EMCDeutschland, T-Systems International und derDKB IT Services GmbH präsentierten Einbli-cke in ihre spezifischen Fragestellungen bzw.Entwicklungen. Aufgrund des starken Interes-ses an weiterem Austausch wird das SAP-Forum 2011 zum 10. Mal veranstaltet werden.

Beteiligung vieler renommierter UnternehmenErfolgreicher Austausch zu Trends um SAP im 9. Berlin-Brandenburger SAP-Forum an der FHB

Prof. Dr. Andreas Johannsen (FHB, l.) führte durch die Veranstaltung, Rainer Zinow (SAP AG) sprach die Keynote.

Konzentrierte Aufmerksamkeit im Publikum des SAP-Forums, auch bei Wissenschaftsministerin Dr. MartinaMünch (vorne links), die die Veranstaltung mit einer Rede eröffnete. Fotos (3): Bohne

Die Branchentransferstelle IKT und Medien an derFHB hat seit 1. Juli 2010 eine neue Mitarbeiterin:Anne Rausch unterstützt, zunächst halbtags, vorallem die Bereiche Unternehmensbetreuung undTrendforschung.

Anne Rausch hat Physik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert und arbeitete danach beimDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Kölnund Berlin. Dort beschäftigte sie sich unter ande-rem mit der Entwicklung optischer Messtechnikenund ihrer Anwendung in der Turbomaschinendiag-nostik.

BIKuM, seit 2008 an der FH Brandenburg angesie-delt, unterstützt die IT- und Medien-UnternehmenBrandenburgs bei der Identifizierung und Akqui-sition von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.BIKuM hilft zudem bei der Identifizierung passen-der Förderprojekte des Landes Brandenburg, desBundes und der EU und der Vermittlung passenderPartner in der Wissenschaft. Ein weiterer Schwer-punkt der Arbeit der Branchentransferstelle ist dasAufspüren aktueller anwendungs- und marktorien-tierte Themen und damit verbunden die Organi-sation von Workshops zu aktuellen Themen in derIKT und Medienbranche.

Personelle Verstärkung bei BIKuM

Anne Rausch Foto: Parsch

37infocus 02|2010

TRANSFERPotenzialanalyse und Masterplan zur IKT-Branche

Im September 2009 beauftragten die Bran-chentransferstellen Geoinformationswirt-schaft sowie IKT und Medien (BIKuM) und dieZukunftsAgentur Brandenburg – Projekt Ko-ordination Innovationsstrategie – den Lehr-stuhl für Marketing und Innovationsmanage-ment der Brandenburgischen TechnischenUniversität (BTU) Cottbus, eine Innovations-potenzialanalyse der brandenburgischenGeoinformationswirtschaft bzw. der IKT- undMedienwirtschaft durchzuführen.

Zentrales Element dieser Analyse sollte sein,die „innovativen“ Unternehmen zu identi-fizieren und zu erfassen,

deren Innovationspotenziale an Hand zudefinierender Faktoren zu identifizieren

eine Umfrage zur Erhebung der Innova-tionspotenziale durchzuführen.

Zielgruppe der Befragung waren nicht nur sogenannte Hersteller von Geoinformations-und IKT-Produkten, sondern auch innovativeNutzer entsprechender Produkte. Insgesamtwurden so knapp 11000 Unternehmen iden-tifiziert und in die Befragung einbezogen.

Die Ergebnisse der Befragung sind bei denbeiden Branchentransferstellen GEOkommund BIKuM in elektronischer Form erhältlich:Corry Kröner, E-Mail [email protected] Bohne, E-Mail [email protected]

Innovationspotenziale der IT- und MedienunternehmenBranchenstransferstellen BIKuM und GEOKomm befragten die Branche des Landes Brandenburg

Für die weitere Entwicklung der IKT-Branchein Brandenburg erarbeitet die Landesregie-rung derzeitig einen „Masterplan IKT Bran-denburg“. Neben der Analyse der Potenzialeund Kernkompetenzen der BrandenburgerIKT-Unternehmen sind kurz- und mittelfristi-ge Ziele sowie ein Maßnahme-Katalog zu ent-wickeln und zu untersetzen.

Diese Entwicklung soll durch einen „IT-Dialog2010“ unterstützt werden, bei dem die Un-ternehmen ihre Anregungen und Bedürfnissedialogisch einbringen können. Die FirmaPublic One ist als Dienstleister vom Branden-burgischen Ministerium für Wirtschaft undEuropaangelegenheiten (MWE) beauftragt

worden, diesen Dialog zu unterstützen und zumoderieren und mit den Unternehmen unteranderem die folgenden Fragen zu erörtern:

Wo liegen die Stärken und Schwächen derBrandenburger IKT-Branche?Welche Ziele verfolgt die IKT-Branche inBrandenburg? Wie können diese Ziele er-reicht werden? Welche Maßnahme-Paketemüssen umgesetzt werden?In welchen Bereichen muss die IKT-Bran-che unterstützt werden? Welche Maßnah-men sind für die Branche notwendig?Wie kann durch Kooperationen undZusammenarbeit aller Akteure die Branchegestärkt werden?

Die Brandenburger Unternehmen der IKT-Branche haben die Möglichkeit, direkt andiesem Dialog mitzuwirken und ihre Ideenaus der unternehmerischen Sicht in die Er-stellung des IKT-Masterplan Brandenburgeinfließen zu lassen. Die Dialogplattform istunter „www.masterplan-ikt.de“ zu finden.Der Masterplan wird bis Oktober 2010 fertiggestellt.

Potenzialanalyse und Maßnahmenkatalog für IKT-BrancheLandesregierung Brandenburg erarbeitet Masterplan „Informations- und Kommunikationstechnologie“

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Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM )

an der Fachhochschule Brandenburg

Ansprechpartner: Dennis Bohne, Anne Rausch

Telefon (03381) 355-235, Fax (03381) 355-604

E-Mail [email protected]

infocus 02|201038

STUDIUM Studium Generale für ausländische Studierende

„Was sollten ausländische Studenten dennin der Stadt Brandenburg mal gesehen ha-ben?“ An diese Frage von Dr. Claudia Appe-lius, damals im Akademischen Auslandsamtder FHB tätig, kann sich Dr. Hans-GeorgKohnke noch gut erinnern. Denn sie stand2002 am Beginn einer Einrichtung, die zahl-reiche ausländische Studierende der FHB inden vergangenen Jahren schätzen gelernthaben: das Studium Generale.

Dr. Kohnke ist Museumsdirektor von Bran-denburg an der Havel und hält seit dem Win-tersemester 2002/2003 im Rahmen einesLehrauftrags regelmäßig Seminare über diemehr als 1000-jährige Geschichte der Stadt.Das vornehmliche Ziel ist es, den Austausch-studenten und den anderen nicht-deutschenStudierenden ein differenziertes Bild derStadt und Deutschlands zu vermitteln. Dennobwohl sie sich für einen Aufenthalt in derBundesrepublik entschieden haben, prägenhäufig noch klischeehafte Vorstellungen de-ren Deutschlandbild. So sorgt der Umstand,dass in Hollywoodfilmen Deutsche überwie-gend als Nazis auftreten, für ein schiefesBild, und manch ein Osteuropäer habe sichgewundert, wie locker die Deutschen eigent-lich seien, berichtet Dr. Kohnke.

Die Seminare beginnen stets im Stadtmuse-um, weitere obligatorische Orte sind derDom, das Industriemuseum, die Eutanasie-Gedenkstätte und seit einigen Jahren das Ar-chäologische Landesmuseum. Aber auchkleinere Museen werden besucht, etwa dieSammlung „Olle und dolle Räder“, wo in die-sem Jahr der 12-jährige Sohn des Museums-betreibers die Führung übernahm und sichdamit um den Titel „Jüngster Museumsdirek-tor Deutschlands“ bewarb. Neben Türmen(Friedenswarte, Rathausturm, abenteuerli-che Besteigung des Rathenower Torturms)stehen auch Besichtigungen moderner Be-triebe wie RapidEye oder Metallbau Windeckauf dem Programm.

Besonders aufwühlend sind nach Erfahrungenvon Dr. Kohnke die Führungen durch die „Eu-thanasie“-Gedenkstätte. Viele polnische Stu-denten hätten Opfer dieser Nazi-Verbrechen inihren Familien und begehen regelmäßig Ge-denktage in ihrer Heimat. Deshalb sei dieserTermin oft mit großen Emotionen verbunden.

Jahrelang beschränkte sich das Studium Ge-nerale auf die helle Jahreszeit, also das Som-mersemester, doch seit drei Jahren wird esauch im Wintersemester angeboten – was imletzten Winter Härteprüfungen zur Folge hat,wie sich Dr. Kohnke erinnert: „Wir hattendraußen -25°C, und im Dom immer noch -10°C.“ Doch der Wissensdurst der Teilneh-mer sei größer gewesen als die Unannehm-lichkeiten.

Auch mit Prominenz konnte Dr. Kohnke be-reits aufwarten: So lud er den Gründer derLove-Parade, Dr. Motte, der damals Kunst-installationen in Brandenburg an der Havelgestaltete, zum Seminar ein und bereiteteseinen Studentinnen und Studenten einegroße Freude. Ein seit Jahren fester Bestand-teil des Studiums Generale im Sommer istein Training und eine Kanufahrt über die vie-len Wasserwege der Stadt mit der achtfachenKanu-Olympiasiegerin Birgit Fischer (sieheauch Seite 10). Anschließend findet im Mu-seumsgarten jeweils ein Barbeque mit inter-nationalen Gerichten der Teilnehmer statt.

Dr. Hans-Georg Kohnke plädiert dafür, dasStudium Generale fester in der Hochschulezu verankern und es in den ausländischenPartnerhochschulen stärker zu bewerben. Erhabe die Erfahrung gemacht, dass immerwieder dieselben ausländischen Hochschu-len vertreten seien, weil die Teilnehmer desStudiums Generale ihren Kommilitonen zuHause den Aufenthalt in Brandenburg an derHavel weiterempfehlen würden. Stefan Parsch

Bei -10°C im Dom und mit Dr. Motte im WohnheimBeim Studium Generale wird ausländischen Studierenden ein differenziertes Deutschlandbild vermittelt

Dr. Motte, Gründer der Love-Parade (2.v. l.) besuchte2004 die Erasmus-Studierenden im Wohnheim.

Dr. Hans Georg Kohnke (r.) erläutert an einer Gedenk-stätte den Widerstand gegen die Nationalsozialisten.

Der Besuch des Industriemuseums steht regelmäßigauf dem Programm. Fotos (3): Stadtmuseum

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Ansprechpartner: Akademisches Auslandsamt,

(03381) 355-104, [email protected]

39infocus 02|2010

HOCHSCHULEAktivitäten und Erfolge des KomSiB

Seit seiner Gründung im Mai 2008 befasstsich das Kompetenzzentrum für Qualifizie-rung im Bereich der Sicherheit an der FHB(KomSiB) insbesondere mit der nachhaltigenVerbesserung der derzeitigen Aus- und Wei-terbildungsangebote im Bereich der Sicher-heit und deren expliziter Ausrichtung auf be-stehende Qualifizierungserfordernisse (vgl.infocus 03/2008).

Die Ergebnisse aus der empirischen Studiedes KomSiB zu „Qualifizierungsanforderun-gen im Bereich der Sicherheit“ belegen, dasses derzeitig generell an Fachkräften in der Si-cherheitsbranche mangelt. Dieser Fachkräfte-mangel beruht zu einem erheblichen Teil dar-auf, dass das Qualifizierungsangebot den Er-fordernissen des Marktes nur ungenügendentspricht. Fachbereichsübergreifende odergar ganzheitliche Betrachtun-gen der verschiedenen sicher-heitsspezifischen Aufgabensowie die Integration in denbetriebswirtschaftlichen Kon-text im Unternehmen werdenin den Qualifizierungsangebo-ten nur unzureichend behan-delt. Strukturen und Inhalteder Qualifizierungsangeboteerschließen sich den Unterneh-men nicht hinreichend, so dassAngebot und Nachfrage bzw.die Vergleichbarkeit der Quali-fizierungslandschaft im Be-reich der Sicherheit in Deutsch-land nicht gegeben sind.

An diesem Punkt ansetzendhat das KomSiB das „Security QualificationPortal“ entwickelt, welches einen Auszug be-stehender Qualifizierungsangebote und Kar-rierepfade im Bereich der Sicherheit inDeutschland abbildet und Berufsbilder in derSicherheitsbranche vorstellt. Weitere Informa-tionen unter www.security-qualification.de .

Eine weitere Maßnahme ist die Erarbeitung ei-nes Konzepts zur Entwicklung und Gestaltungeines neuen Qualifizierungsangebots in derSicherheitsbranche, des „Fachwirts Sicher-heitstechnik“. Gemeinsam mit seinen Part-nern im Sicherheitsnetzwerk der RegionBerlin-Brandenburg konzentriert sich dasKomSiB in der Konzipierung insbesondere auf

zwei Aspekte: zum einen auf eine stärkereDurchlässigkeit der Ausbildungsangebote,um die berufliche Weiterqualifizierung zu er-möglichen, zum anderen auf eine inhaltlichtechnische Qualifizierung im Hinblick auf dieSicherung von Gebäuden mit Technologienach dem geplanten Zertifizierungsschemavon GS-Net. Beteiligte Partner in diesem Pro-jekt sind u. a. Ausbildungsanbieter, Bran-chenverbände, Industrie- und Handelskam-mern, Sicherheitsdienstleister und Großunter-nehmen. Ziel ist es, das Konzept für den Fach-wirt Sicherheitstechnik bis Juni 2011 zu ent-wickeln und mit einem Ausbildungsanbieterregional erstmalig anzubieten.

Weitere Aktivitäten des KomSiB

Seit 2008 organisiert das KomSiB gemeinsammit dem Masterstudiengang Security Manage-

ment und dem Institut für Safety and Security(ISS) das regelmäßig im Januar stattfindendeSecurity Forum an der FHB. Mit jährlich stei-genden Teilnehmerzahlen bietet das SecurityForum allen Gästen und Referenten Gelegen-heit zum Informationsaustausch und für Dis-kussionen zu aktuellen Sicherheitsthemen.

In Kooperation mit der ZukunftsAgentur Bran-denburg GmbH (ZAB) und dem Institut fürSafety and Security (ISS) initiiert das KomSiBeinen Kooperationsverbund „Ausbildung fürSicherheit“ der Berlin-Brandenburger Qualifi-zierungsanbieter im Bereich der Sicherheit. Ineinem ersten Workshop im April 2010, in wel-chem die regionalen Anbieter von Sicherheits-

qualifizierungen großes Interesse an einemsolchen Verbund äußerten, wurde über dieNotwendigkeit von Bemühungen zu attraktivi-täts- und imagesteigernden Aktivitäten disku-tiert. Die Arbeit des KomSiB in diesem Projektbesteht u.a. in der Erarbeitung einer konzep-tionellen Herangehensweise für die Bildungeines regionalen Kooperationsverbundes. Am28. Oktober 2010 veranstalten die Koopera-tionspartner im Foyer Waschhaus Potsdam ei-nen Karrieretag als messeähnliche Veran-staltung, bei der sich Qualifizierungsanbieterund Sicherheitsdienstleister einerseits vor-stellen werden und potenziell an Aus- undWeiterbildungsangeboten Interessierte ande-rerseits über regionale Qualifizierungsange-bote und Arbeitgeber informieren können.

Mit der Bewerbung der Länder Berlin undBrandenburg 2008/2009 beimBundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) um einSpitzencluster „Sichere Haupt-stadtregion“, in dem dasKomSiB „Aus- und Weiterbil-dung“ als eines von drei Teil-clustern koordinierte, hat sichder „SIGNUM Arbeitskreis fürIntegrierte Ausbildung in derSicherheit“ gebildet. Die FHBwurde von den Arbeitskreisteil-nehmern mit der Aufgabe derKoordinierung und organisato-rischen Betreuung des Arbeits-kreises betraut. Hierfür ist vor-gesehen, ein Netzwerk in derRegion Berlin-Brandenburg zubilden, welches aus regionalen

Akteuren und Branchenspezialisten bestehtund sich insbesondere mit der Thematik derintegrierten Qualifizierung innerhalb der Si-cherheitsbranche befasst. Über die Netzwerk-arbeit hinaus wird Wissenstransfer zwischenWissenschaft und Wirtschaft angestrebt.

Die Förderung für das KomSiB läuft im Februar2011 aus. Schon jetzt ist absehbar, dass dasKomSiB seine im Rahmen der Projektförde-rung gesteckten Ziele mit Erfolg und guterSichtbarkeit erreicht hat. KomSiB

Qualitätssicherung in der SicherheitsbrancheAktivitäten und Erfolge des KomSiB im Förderzeitraum Mai 2008 bis Februar 2010

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Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der

Sicherheit: www.kompetenzzentrum-sicherheit.de/

Das Förderprogramm „Forschungs-und Innovationsförderung zur Stei-gerung der Innovationskraft“ richtetsich an alle Brandenburger Hoch-schulen mit dem Ziel, aus innovati-ven Forschungsprojekten heraus pro-duktbezogene Anwendungen zuschaffen. Wissenschaftler mit fortge-schrittenen Forschungsprojekten sol-len ihre Forschungsergebnisse bes-ser und schneller in den Technologie-transfer einbringen können.

Seit 2007 nutzt die FHB erfolgreichdiese Fördermöglichkeit. In diesemZeitraum wurden bereits 16 Anträgemit einem Volumen von 719 000 Eurogestellt. Davon wurden 10 Zuwendungen inHöhe von 440 000 Euro erteilt. Die dreigestellten Anträge für das Jahr 2010 in Höhevon 95 000 Euro sind noch nicht bestätigt,aber positiv in Aussicht gestellt. Die Projektelaufen über zwei bis maximal drei Jahre.

Ein Beispiel hierfür ist das Kooperationspro-jekt mit der Havelländischen Zinkdruckguss

GmbH und Co KG in Premnitz unter der Leitungvon Dr. Christina Niehus. Das Ziel dieses Pro-jektes war die Entwicklung eines Verfahrenszur Reduzierung bzw. Vermindung der Schla-cke- und Oxidbildung beim Aufschmelzen vonZinkdruckgusslegierungen sowie die verbes-serte Rückgewinnung des Metalls aus derSchlacke, Bohnen und Kreislaufmaterialienmit dem Ziel der Materialeinsparung und

Kostensenkung. Mit Hilfe dieser För-dergelder konnte unterstützend einWissenschaftler eingestellt werdenund somit erfolgreich an der Reali-sierung der Zielstellungen gearbeitetwerden.

Bei dem Programm „Forschungs- undInnovationsförderung zur Steigerungder Innovationskraft“ handelt es sichum eine 100 %-Finanzierung desMWFK. Die Antragstellung ist – imGegensatz zu anderen Förderpro-grammen – nicht mit allzu großemAufwand verbunden.

Die TIBS steht interessierten Wissen-schaftlern bei dieser sowie weiterer Antrag-stellungen gerne unterstützend zur Seite.

Bärbel Boritzki-Ritter

Forschungsförderung zur Steigerung der InnovationskraftEin Förderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

infocus 02|201040

TRANSFER Forschungsförderung – Neues Transferinstitut

Das Präsidium hat am 14. April 2010 einenweit reichenden Beschluss gefasst: Zum An-fang des Jahres 2011 soll ein zentrales Trans-ferinstitut an der FHB seine Arbeit aufneh-men. Zur Vorbereitung und Konzeption dieserneuen Einrichtung wurde eine Arbeitsgruppemit Interessenvertretern der TIBS, des AWWe.V., des BIKuM, des BIEM e.V., der Dekaneund der Professorenschaft, sowie des Haus-haltsbeauftragten und des Vizepräsidentenfür Forschung und Technologietransfer vomPräsidenten eingesetzt.

Ziele, Anreize und Arbeitsfelder des neuenInstituts sind:

Akquisition von Drittmittelprojekten (In-dustrieprojekte, Projekte aus Förderpro-grammen) und damit Erhöhung der Dritt-mitteleinnahmen der HochschuleEntlastung der Wissenschaftler durch Koor-dinierungsarbeiten des TransferinstitutsEntlastung der Hochschulverwaltung durch

Auslagerung großer Teile der Arbeitsleis-tung bei der Abwicklung und Projektsteu-erung von Forschungsprojekten für dieWissenschaftlerFlexibilisierung der Verwendung von Dritt-mittelnFlexible Abwicklung von LehraufträgenErbringung von Services für die Hoch-schule (Veranstaltungen, Marketing, …)ggf. Positionierung als zertifizierter Anbie-ter von WeiterbildungsmaßnahmenErbringung von Services im Bereich vonUnternehmensgründungenForschergruppen sollen eigene Abteilun-gen (Teilinstitute) im Institut bilden unddamit ihr Profil schärfen

Damit ist ein wichtiger Schritt getan worden,um auch vor dem Hintergrund einer sich wan-delnden Transfersituation in Brandenburg,gestärkt den zukünftigen Wissens- und Tech-nologietransfer zu gestalten.

Brandenburger Transferinstitut geplantNeue Einrichtung soll Anfang 2011 ihre Arbeit aufnehmen

Zur Unterstützung der Akquisition vonDrittmittelprojekten in Forschungsförder-programmen bereits in der Antragsphasestellte die Hochschulleitung im Mai und imRahmen eines wettbewerblichen Verfah-rens erstmals zweckgebundene Finanzmit-tel bereit. Im Ergebnis des Wettbewerbskonnte an elf Professorinnen und Profes-soren Gelder in Höhe von 67 000 Euro ver-geben werden. Diese Mittel unterstützenim Erfolgsfall bei der Antragstellung einDrittmittelvolumen von über vier MillionenEuro. Auf der Basis der Erfahrungen dieserersten Ausschreibungsrunde wird einVerfahren zur Weiterentwicklung des dannjährlich geplanten Wettbewerbs unter Be-teiligung des Senats und der Senatskom-mission für Forschung angestrebt, z. B.durch die Etablierung eines FHB-internenBegutachtungsverfahrens für die Anträge.

Forschungsgelder aus

Kofinanzierungsfonds

Masseln aus den Öfen abgezogener Schlacken und Schäume. Das enthalte-ne Metall ist deutlich am Glanz der Masseln zu erkennen. Foto: FB Technik

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

Raum 30 / WWZ, Telefon (03381) 355-122

E-Mail: [email protected]

www.fh-brandenburg.de/forschungsfoerderung.html

41infocus 02|2010

TRANSFERESF-Förderung von Wissenschaft und Forschung

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist daswichtigste Finanzierungsinstrument der Euro-päischen Union (EU) zur Verbesserung derLebensverhältnisse der Menschen in Europaund für mehr Beschäftigung und Wirtschafts-wachstum. Er wird für Fördermaßnahmen inden Bereichen Bildung, Beschäftigung undsoziale Eingliederung eingesetzt.

Seit 2007 hat das Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kultur (MWFK) eineRichtlinie zur Förderung von Wissenschaftund Forschung aus diesem Fonds aufgelegt,der mit der Förderperiode 2011 - 2013 nun inseine 3. Antragsrunde gegangen ist. Ziel desProgramms ist die Förderung von Maßnah-men, die das Humanpotenzial des Landes fürForschung und Innovation stärker nutzen, dieAttraktivität der Brandenburger Hochschulenerhöhen und insbesondere die familien-freundliche Hochschule zu einem Markenzei-chen Brandenburgs entwickeln.

Förderfähig in dem Programm sind Projektezur Verbesserung des Übergangs von derSchule zu Hochschule, zur Verbesserung des Übergangs von derHochschule in die Berufstätigkeit, Lebenslanges Lernen – FamiliengerechteHochschule.

Auch die FHB hat in dieser 3. Förderperiodewieder Anträge eingereicht. In insgesamt

neun Projekten, die zum Teil verlängert wur-den, wurden der FHB bisher Fördermittel miteiner Gesamtsumme von 1,1 Mio. Euro geneh-migt. Die Antragstellung sowie das Manage-ment der von der LASA GmbH vorgegebenenformulargebundenen Mittelabruf- und Ab-rechnungssysteme werden in der FHB durchdie TIBS koordiniert. Ansprechpartnerin füralle Projektbeteiligten ist Annelore Götze.

Eines der Projekte, die in der 1. Förderperiode2007 - 2010 gefördert wurden und im Mai die-ses Jahres ausliefen, war das Projekt „MasterProject & Research Program – Digitale Me-dien und Konvergenz“. Dieses Projekt standunter Leitung von Prof. Dr. Jörg Berdux bzw.Prof. Alexander Urban und wurde maßgeblichvon Susanne Draheim durchgeführt.

Im Mittelpunkt der Projektaktivitäten standenkontinuierlich während der gesamten Lauf-zeit die konzeptionelle Planung und derAufbau eines konsekutiven Master-Studien-gangs „Digitale Medien“ (DMM), der amFachbereich Informatik und Medien der FHBzum Wintersemester 2010/11 eingerichtetwird. Am 18. Mai 2010 hat der Fachbereichs-rat Informatik und Medien die Einführung die-ses Studienangebotes inklusive der Studien-und Prüfungsordnung sowie einer Zulas-sungsordnung beschlossen. Während dergesamten Projektlaufzeit von 2008 bis 2010fanden regelmäßige Treffen und ein Work-

shop mit dem Kooperationspartner, derBerliner Technischen Kunsthochschule (btk-FH) statt. Dabei standen sowohl organisatori-sche als auch konzeptionelle Planungs-aktivitäten im Zentrum der gemeinsamenArbeit.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Planungs-prozesses waren

die Curriculumsentwicklung, die Studienorganisation, der Zuschnitt der Kooperation, die Aushandlung des Kooperationsvertra-ges, der am 28. Januar 2010 unterzeichnetwurde und die institutionelle Einbindung in die jewei-ligen Fachbereiche.

Von Beginn des ESF-Projektes an wurde beider Studiengangs- und Curriculumsentwick-lung die Grundidee einer konsequentenProjektorientierung verfolgt. Darüber hinausorientierte sich das Konzept an dem für Mas-terstudien als fruchtbar beurteilten Ansatzeines frühzeitigen Beginns der Master-Thesismit begleitenden wissenschaftlich fundiertenLehrveranstaltungen ab dem 1. Semester.

Annelore Götze (TIBS)

ASQF-Förderpreis für FHB-Absolvent

Heiko Kirsch, Absolvent des Master-Studiengangs Security Ma-nagement, hat im Juni 2010 den ASQF-Förderpreis erhalten. Ste-phan Goericke, Geschäftsführer des „Arbeitskreises Software-Qualität und -Fortbildung e.V.“ (ASQF), überreichte Kirsch denmit 500 Euro dotierten Preis für seine herausragenden Studien-leistungen und im Besonderen seine Master-Arbeit.

Der Ausgezeichnete hat Security Management im Februar 2010abgeschlossen. Im besonderen Maße wurde in der Begründungseine Master-Thesis mit dem Thema „Ontologiebasierte Zu-griffskontrolle in Serviceorientierten Architekturen“ hervorge-hoben, die er in Zusammenarbeit mit der EADS Defence & Se-curity verfasst hat. Kirsch ist ferner einer der ersten Zertifikats-inhaber des ISSECO „Certified Professional for Secure SoftwareEngineering“.

Über eine Million Euro aus dem Europäischen SozialfondsErfolgreiche Projekte zur Förderung von Wissenschaft und Forschung – Masterstudium „Digitale Medien“

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Technologie- und Innovationsberatungsstelle

Annelore Götze, Telefon (03381) 355-353

E-Mail: [email protected]

FHB-Absolvent Heiko Kirsch (links) erhält die Auszeichnung aus den Händen vonASQF-Geschäftsführer Stephan Goericke. Foto: SG Security Management

infocus 02|201042

STUDIUM / STUDIERENDE Einsatz von Touchscreens in der Lehre

Prof. Dr. Werner Beuschel berichtet über Studienzu neuer Design-Software, einen Workshopund verschiedene Kooperationen in diesemBereich.

Touchscreens sind derzeit der Renner beielektronischen Geräten. Vom kleinformatigenDisplay beim neuen i-Phone bis zu dengestengesteuerten Bildschirmen, die im Fern-sehen bei der Berichterstattung zur Fußball-Weltmeisterschaft zum Einsatz kamen. Immerneue „Apps“, kleine Softwareprogrammezum kostenpflichtigen Herunterladen, ver-wandeln die Bildschirme bei Berührung inuniverselle Medienzentren, die vom Notiz-buch über Computeranwendungen bis zum

Fernsehen alles abdecken können. Die be-rührungssensitiven Bildschirme sind abernicht nur für Konsumgeräte interessant, siekönnen als Tafeln auch im Unterricht einge-setzt werden, um den Mitmacheffekt beimLehren und Lernen zu unterstützen. So exi-stieren in mehreren Labors an unserer Hoch-schule mittlerweile Smartboards™, mit de-nen z.B. Präsentationen direkt an einem ent-sprechenden Touchscreen angezeigt undauch farbig annotiert werden können. DieSteuerung des Ablaufs und der Notizen wirddirekt per Magnetstift oder Hand an der Tafelvorgenommen, der umständliche Wechsel zurTastatur entfällt.

Das volle Potenzial dieser Technologie er-schließt sich freilich erst, wenn man nicht nurauf vorgefertigte Menüs zurückgreifen, son-dern tatsächlich selbst kreativ werden undNeues entwerfen kann. Denn, so könnte manden gegenwärtigen Touchscreen-Hype nachdem Roman „Mikrosklaven“ von DouglasCoupland kritisch bewerten: „Durch Interak-tivität versucht man Leuten, die sonst nichtskreieren, eine Illusion von Autorschaft zu ge-ben“. Das Ziel, gerade in der studentischenAusbildung sollte aber sein, „Autorschaft“,d. h. kreatives Arbeiten mit der neuenInformationstechnik, zu befördern.

Dieses Ziel umzusetzen, ist allerdings auch

auf dem derzeitigen technischen Stand nichtganz leicht. Denn eigenständiges Design aufden Touchscreens erfordert auch spezielleSoftware oder zumindest eine Öffnung derSchnittstellen, was aber derzeit von den han-delsüblichen Herstellern eher nicht gewährtwird. So traf es sich gut, dass es ein Angeboteines Kollegen von der University of Californiaan Prof. Beuschel gab, die von dortigenDoktoranden entwickelte Freihand-Softwarezu testen.

Im Rahmen dieser informellen Kooperationwurde die Software namens „Calico“ von Stu-dierenden im Studiengang Wirtschaftsinfor-

matik seit 2008 über mehrere Semesterjeweils in neuen Versionen getestet (sieheFoto) und die Ergebnisse an die Entwicklerzurück vermittelt. Der besondere Clou an die-ser Software ist, dass sie spezifisch für die frü-hen, planenden und damit kreativen Phasenvon Problemlösungen eingesetzt werdenkann. Was üblicherweise auf einem normalenWhiteboard oder einem großen Blatt Papierstattfindet, nämlich erste Entwürfe zurVerständigung einer Arbeitsgruppe, kann hiermit so genannten Scraps mit Stift oder Fingererzeugt und elektronisch verfügbar gemachtwerden. Die Testaufgaben richteten sich auffür Wirtschaftsinformatiker durchaus üblicheThemen: Entscheidungsabläufe entwerfen,Diagramme in Unified Modeling Language(UML) erstellen, Prozesse modellieren.

Dass dieser Erfahrungs- und Interessenhinter-grund, der Brandenburg mit Kalifornien ver-band, durch eine weitere Verbindung nachAustralien sozusagen als weltweiter Ideenver-bund zu den Einsatzmöglichkeiten von Touch-boards ergänzt werden sollte, war bei denersten Systemtests noch nicht zu erahnen.Dies bahnte sich zunächst dadurch an, dasseine Studentin des Master-StudiengangsTechnologie- und Innovationsmanagement(TIM) ein Thema mit dem Aspekt Kreativitäts-unterstützung im Ausland bearbeiten wollte.Doch soll die Studentin selbst schildern, wiees dazu kam.

Carina Leue, zweifache Absolventin der FHB,berichtet im Folgenden über ihre Erfahrungenin Australien bei der Themenfindung und derErstellung ihrer Masterarbeit zum Themen-bereich Kreatives Arbeiten.

„Als bereits fertige Diplom-Wirtschaftsinfor-matikerin kurz vor Abschluss des Aufbau-Stu-diums TIM nahm ich für den Winter 2009/10eine Art Sonderurlaub von meiner derzeitigenBeschäftigung als Referentin im New Busi-ness & Innovation Management bei der Luft-hansa Systems Infratec GmbH in Frankfurt amMain. Entsprechend meinem beruflichen Hin-tergrund in der Kombination aus Informa-tionstechnik und Innovation war es mein Ziel,meine Abschlussarbeit in einem Bereich zuschreiben, der beide Bereiche umfasst unddarüber hinaus das Sammeln internationalerErfahrungen ermöglicht.

Kreative Teamarbeit mittels Touchscreen-Technologie„Design Thinking“ – ein weltumspannendes Forschungs- und Ausbildungsfeld

Wirtschaftsinformatik-Student Christoph Trapp am interaktiven Whiteboard. Foto: FB Wirtschaft

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STUDIUM / STUDIERENDEEinsatz von Touchscreens in der Lehre

Auf der Suche nach diesen Faktoren suchteich mir nach einigen Anläufen und im Rahmender Anfangsberatung mit meinem Betreuer,Prof. Beuschel, Australien als Ziel aus. Baldstieß ich auf Arbeiten der WissenschaftlerLinda Candy und Ernest Edmonds und auf ihre„Creativity and Cognition Studios“ (CCS) ander University of Technology in Sydney. Ichinitiierte den ersten E-Mail-Kontakt, bewarbmich mit einer Idee für ein Forschungsvor-haben, füllte einige administrative Formulareaus und saß nach einiger Zeit schließlich inden Büros der CCS in der fünften Etage desGebäudes mit der Nummer 10 im ZentrumSydneys!

Die erste Zeit verbrachte ich mit Literaturre-cherchen sowohl zum Bereich Kreativität alsauch zu IT und schließlich in der Kombinationaus beidem: IT-basierte Tools zur Unterstüt-zung der Kreativität. Ich hatte zahlreicheIdeen für meine Abschlussarbeit im Kopf,wobei es meine ursprüngliche Idee war, einKonzept für ein Online-Kreativitätstraining inmeinem Unternehmen zu erstellen. Währendder Recherche stieß ich jedoch auf ein Toolnamens Scribblr, dem ich schließlich beson-dere Aufmerksamkeit schenkte. Scribblr istein Kreativitäts- bzw. Kollaborations-Tool, dasseinerzeit als Prototyp entwickelt wurde undauf Tests in einer realen Umgebung geradezu„wartete“. Ich mochte die Idee, mich miteinem neu entwickelten Kreativitäts-Tool aus-einanderzusetzen. Je mehr ich mich damitbeschäftigte, desto intensiver wurden meineAbsichten, da das Tool einen neuen und inter-essanten Ansatz zur webbasierten Zusam-menarbeit zwischen Designern und Architek-ten verfolgte.

Somit standen meine Pläne fest: mein Zielwar es nun, die Nutzbarkeit von Scribblr zutesten. Dabei arbeitete ich eng mit einem derTool-Entwickler in Sydney zusammen undband für die Untersuchung eine Usergruppe inDeutschland mit ein. Welche Ergebnisse mei-ne Untersuchung aufzeigt und welche Metho-den ich dabei verwendete, steht in meinerMasterarbeit, die über Prof. Beuschel angefor-dert werden kann.“

Den positiven Abschluss fand die in Austra-lien angefertigte Arbeit schließlich im Som-mersemester, als durch glückliche Fügungsogar der australische Zweitgutachter Prof.Ernest Edmonds, ein Professor der UniversitySydney und viel gefragter Gastredner beiFachkonferenzen mit dem Thema Design, zumAbschlusskolloquium von Carina Leue an der

FHB dabei sein konnte. Er kam zwar nichteigens 15 000 Kilometer von Sydney angeflo-gen, wie die Märkische Allgemeine in einemlaunigen Bericht über die Prüfung vermutete,sondern er konnte vielmehr im Rahmen einesForschungssemesters in England den (kleine-ren) Sprung über den Ärmelkanal zu uns ma-chen. Damit stand einer erfolgreichen Vertei-digung der Arbeit – natürlich in Englisch – undder anschließenden Urkundenverleihungdurch die Vizepräsidentin für Lehre undInternationalesLehre, Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel, nichts mehr im Wege.

Die thematischen Bezüge rund um „Design“gaben für Prof. Beuschel Gelegenheit, im An-schluss an das Prüfungskolloquium einenkleinen, ebenfalls englischsprachigen Work-shop zu diesem Thema zu veranstalten. Deraustralische Kollege stellte dazu in seinemVortrag „The Art of Interaction“ Überlegungen

und Erfahrungen zur Gestaltung von Interak-tionsdesign dar. Daneben halfen beim Work-shop auch einige einschlägig im Umgang mitTouchboards erfahrene Studierende aus demFachbereich Wirtschaft mit, John Reinke undMatthias Jänicke, die ebenfalls kurz vor ihremAbschluss stehen. Ein junger Wissenschaftlervon der Universität Paderborn ergänzte denKreis. Er beschäftigte sich mit einer noch nichtso verbreiteten Variante von Touchscreens,nämlich Touchtables. Er zeigte am Beispielauf, wie das Technische Hilfswerk solche in-teraktiven Tische zur Planungs- und Koordi-nationsunterstützung bei Notfällen einsetzt.

Alles in allem also vielversprechende undmöglicherweise auch für unsere Hochschulezukunftsträchtige Ideen und Entwicklungs-ansätze. Mit den vorliegenden Arbeiten überden Einsatz von Touchboards stehen etlicheForschungs- und Ausbildungselemente bereit,die nach weiterer Verwendung und Bearbei-tung rufen. Zum einen wäre es sicher sinnvoll,Entwurfssysteme wie Calico und Scribblr ver-gleichend zu untersuchen und auch weitereähnliche Systeme einzubeziehen. Zum ande-ren sollte derartige Software regulären Ein-gang in die Ausbildung finden, da sie wie ge-schildert, für planende und kreative Tätigkei-ten in vielen Studienrichtungen geeignet istund zukünftig sicherlich auch vermehrt in derPraxis zu finden sein wird. Der besondereWunsch von Prof. Beuschel im Hinblick auf diecurriculare Weiterentwicklung an der FHB wä-re aber, Design als sowohl praxisrelevantenwie auch reflexiven Ausbildungsgegenstand

zu verankern. Man muss nicht weit in die Fer-ne schauen – nur bis Potsdam – um promi-nente Ausbildungsbeispiele unter dem Stich-wort „Design Thinking“ zu finden. Hier könnteoder sogar sollte unsere Fachhochschuleeine, wie es immer so schön heißt, „proaktiveRolle“ bei der Integration zukunftsträchtigerBildungsinhalte spielen!

Prof. Dr. Werner Beuschel

Carina Leue, Dipl.-Wi.-Inform., M.Sc.

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Prof. Dr. Werner Beuschel: [email protected]

Carina Leue: [email protected]

Prof. Dr. Werner Beuschel (l.), Carina Leue, Prof. Ernest Edmonds und Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel (r.) bei derÜbergabe der Masterurkunde an Carina Leue (2. v. l.). Foto: Parsch

infocus 02|201044

PERSÖNLICH Buchvorstellungen – Personalien

Die Physiker Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmannund Prof. Dr. Michael Vollmer haben ein eng-lischsprachiges Buch publiziert, das sich mitGrundlagen, Forschung und Anwendungender Infrarot-Wärmebild-Technologie befasstund international zu einem Standardwerk aufdiesem Gebiet werden könnte. Der folgendeText stammt vom Verlag Wiley-VCH, Berlin.

This richly illustrated hands-on guide is desi-gned for researchers, teachers and practitio-ners. The huge selection of examples takenfrom science, basic teaching of physics, prac-tical applications in industry and a variety ofother disciplines spanning the range frommedicine to volcano research allows readersto pick those that come closest to their ownindividual task at hand. Following a look atthe fundamentals of IR thermal imaging, pro-perties of the imaging systems, as well asbasic and advanced methods, the book goeson to discuss infrared imaging applicationsin teaching, research and industry. Specificexamples include thermography of buil-dings, microsystems and the rather new fieldof infrared imaging of gases. Impartially writ-ten by expert authors in the field from a

renowned applied science institution, whoare in the unique position of having bothexperience in public and private researchand in teaching, this comprehensive bookcan be used for teaching beginners in thefield as well as providing further education tospecialized staff, students and researchers.

From the content:Fundamentals of Infrared Thermal ImagingBasic Properties of IR Imaging SystemsAdvanced Methods in IR ImagingSome Basic Concepts of Heat TransferBasic Applications: Direct Visualization ofPhysics PhenomenaIR Imaging of Buildings and InfrastructureIndustrial Application: Detection of GasesMicrosystemsSelected Topics in Research and Industry(thermal reflections, metal industry, auto-mobile industry, airplane and space craftindustry, various industrial applications,electric applications)Miscellaneous: Selected Applications inOther Fields (medical and veterinary appli-cations, sports, arts, surveillance andsecurity, nature)

Vollmer, Michael / Möllmann, Klaus-PeterInfrared Thermal ImagingFundamentals, Research and Applications1. Auflage - August 20102010. XVIII, 594 Seiten, Hardcover521 Abb. (485 Farbabb.), 29 Tab. ISBN: 978-3-527-40717-0 – Wiley-VCH, Berlin

QuarkXpress heißt das Layout-Programm, mit dem seit neunJahren der infocus entsteht. Esist ein Klassiker, bereits 1995habe ich während eines Prak-tikums bei der Zeitschrift „TVSpielfilm“ mit QuarkXpress ge-arbeitet, danach in verschie-denen Zeitungsredaktionen.Dass man mit „Quark“ auchwissenschaftliche Arbeitensehr komfortabel gestaltenkann, darauf bin ich erst durchdas Buch von Thomas Bieder-mann gestoßen. Das Buch ist sehr viel ver-ständlicher geschrieben als das normaleHandbuch und dennoch sehr detailreich.

Ein wichtiger Vorteil von QuarkXpress ist, dasses zahlreiche Publikationsmöglichkeiten bie-tet, etwa, wenn man die Abschlussarbeit hin-

terher als Buch oder im Inter-net veröffentlichen möchte.Und wer sich mit dem Gedan-ken trägt, neben oder nachdem Studium Print- oder Web-layout zu gestalten sollte sichnoch während des Studiumdie Educational-VersionQuarkXpress für 149 Euro zule-gen – oder das Kombiangebotvon „www.journeyed.de“ nut-zen: die Software und dasBuch von Thomas Biedermannfür 164,90 Euro. Stefan Parsch

Thomas BiedermannWissenschaftliches Arbeiten mit der Layout-Software QuarkXpress – ein HandbuchVerlag Thomas Biedermann256 Seiten, 22,90 EuroISBN 978-3-941695-00-9

Abschlussarbeiten perfekt gestaltenBuchempfehlung: Wissenschaftliche Publikationen mit QuarkXpress

Umfangreiche Monografie zur WärmebildtechnologieEnglischsprachige Publikation von Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann

Am 22. Juni 2010 konnte Prof. Dr. Arno Fischer (r.),Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer,aus den Händen von Dr. Georg Schütte, Staatssekretärim Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF), die Förderzusage einer Antragstellung im 7.Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Unionentgegennehmen. Mit diesen Drittmitteln konnte eineAkademische Mitarbeiterin, Mandy Peschenz, ange-stellt werden. Foto: BMBF

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PERSÖNLICHBuchvorstellung – Publikationen – Personalien

Eingestellte Mitarbeiter

Philipp Hartog (15.02.2010), AkademischerMitarbeiter Projekte „Kommunale IT-Sicher-heit“ und „TankNotStrom“, FB Wirtschaft

Raum 406/WWZ, 290Maximilian Scharsich (15.02.2010), Akade-mischer Mitarbeiter Projekt „PLAS“, FBWirtschaftKlaus Ruge (15.03.2010), Lehrkraft für beson-dere Aufgaben, FB Technik

Raum 43/WWZ, 324Stefanie Hellmich (22.03.2010), Mitarbeite-rin Abteilung Haushalt und Beschaffung.

Raum 134/WWZ, 144Stefan Pratsch (01.04.2010), AkademischerMitarbeiter Projekt „Etablierung eines Stu-dentenexpertenteams“ bzw. „init AG“ im FBInformatik und Medien R. 106/ InfZ, 408Heiko Kirsch (01.07.2010), AkademischerMitarbeiter Projekt „Sicherheitsanalyse RFT“

Raum 406/WWZ, 290Andrea Glaesner (01.07.2010), AkademischeMitarbeiterin „FBT-Profil“ R.29/WWZ, 153Anne Rausch (01.07.2010), Akademische Mit-arbeiterin BIKuM Raum 337/WWZ, 251

Mandy Peschenz (01.08.2010), AkademischeMitarbeiterin bei VPF R. 328/WWZ, 250

Ausgeschiedene Mitarbeiter

Prof. Dr. Jörg Berdux (01.03.2010): Wechselan andere HochschuleJens Ziegler (28.02.2010), AkademischerMitarbeiter Projekt „TankNotStrom“: Auflö-sungsvertragIvan Pirner (28.02.2010), WissenschaftlicheHilfskraft DB-Projekt: Ende des befristetenVertragsSimone Wurster (28.02.2010), AkademischeMitarbeiterin „Professorinnenprogramm“:Ende des befristeten ArbeitsvertragesHenry Richter (16.05.2010), AkademischerMitarbeiter Projekt Innovationsförderung„MAPSE“, FB Wirtschaft: Ende des befriste-ten ArbeitsvertragesMaximilian Scharsich (31.05.2010) Akademi-scher Mitarbeiter im Projekt „PLAS“, FBWirtschaft: AuflösungsvertragSandra Kuschminder (30.06.2010), Auszubil-dende FB Wirtschaft / Dekanat: Ende derAusbildung

Deutsch als WissenschaftsspracheProf. Edels Buch über „die Macht der Sprache in der Wissenschaft“

Willkommen und auf WiedersehenEingestellte und ausgeschiedene Mitarbeiter von Februar bis August

„Die Macht der Sprache inder Wissenschaft“ lauteteder Titel eines Vortrags, denProf. Dr. Karl-Otto Edel am16. April 2008 in der öffent-lichen Hochschulreihe hielt.Unter dem gleichen Titel hater im April 2010 ein Buchherausgebracht, das vor-aussichtlich im Oktober in2. Auflage erscheinen wird.

Als die ersten Universitätengegründet wurden, war La-tein die Sprache der Gelehr-ten. Erst allmählich setzte sich an deutschenUniversitäten ab dem 16. Jahrhundert auchdie deutsche Sprache durch. Unter anderemdurch die außerordentlichen Leistungendeutscher Wissenschaftler im 19. Jahrhun-dert stieg Deutsch zur internationalen Wis-senschaftssprache auf.

Prof. Edel beschreibt dieseGeschichte in seiner ge-wohnt faktenreichen, aberunterhaltsamen Art. Zu-gleich ist das Buch einPlädoyer für den Erhalt desDeutschen als Wissen-schaftssprache trotz desscheinbar übermächtigenEnglischen im internationa-len Wissenschaftsbetrieb.Ein informatives Buch, daszugleich zum Nachdenkenund zur Diskussion anregt.

Stefan Parsch

Karl-Otto EdelDie Macht der Sprache in der WissenschaftEin geschichtlicher Abriss von den Anfängenbis zur Gegenwart108 Seiten, ISBN 978-3-931263-93-5IFB Verlag Deutsche Sprache, Paderborn

Bücher

Existenzgründung (zus. m. Schreier/Tho-ma). Planegg, 5. Aufl. 2009

Steuerrecht. Freiburg, 6. Aufl. 2009Managerhaftung und Risikomanagement

– Recht und Praxis der CorporateGovernance (zus. m. Radtke/Uhlemann).München 2009

Internationale Rechnungslegungsstan-dards – IAS/IFRS Schritt für Schritt.München, 3. Aufl. 2010

Herausgeberschaften

Management-Handbuch Accounting,Controlling and Finance (ACF) (zus. M. C.-Ch. Freidank). München 2002 ff.

Mitarbeit an Kommentaren

Federmann / Gnam (Hrsg.): Handbuchder Bilanzierung. Freiburg im Breisgau 1960ff. (Loseblattwerk). Beitrag: Bewertungsver-einfachung, 149. Nachlieferung 2009

Karl Petersen, Christian Zwirner, GerritBrösel (Hrsg.): Systematischer Praxiskom-mentar Bilanzrecht. Köln 2010. Beitrag:Kommentierung von § 246 HGB

Aufsätze und Fallstudien

Rückstellungen nach BilMoG – eineAnnäherung an die IFRS? In: IRZ 9/2009, S.367-371

Vom „Polizisten“ zum Helfer und Berater(mehrere Co-Autoren). In: KU Gesundheits-management, 11/2009, S. 79-82

Bilanzrechtsmodernisierung und IFRS:Distanz und Nähe. In: IRZ 1/2010, S. 15-19

Artikel, Lexikon-Beiträge und

Buchbesprechungen

Jährliche Buchbesprechungen in: Die Wirt-schaftsprüfung (WPg)

Vorträge

9. Jahreskongress „Trends in der InternenRevision“: a) Vortrag „Aktuelle Anforderungen an dieInterne Revision“b) Tagungsleitung für beide Tage, 4. und 5.Mai 2009, Wiesbaden, Hotel Nassauer Hof

European Accounting Association, 32stAnnual Congress, Session Chair „FinancialAnalysis RF5“ am 14.05.2009, Tampere,University of Tampere

Publikationen 2009 von

Prof. Dr. Joachim Tanski

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PERSÖNLICH PerspektivWechsel/Fragebogen Prof. Löwe

Seit mehreren Jahren schon or-ganisiert die Industrie- und Han-delskammer Potsdam (IHK) den„PerspektivWechsel“: Eine Füh-rungsperson aus der Wirtschafttauscht für einen Tag die Arbeits-stelle mit einem Professor. Die FHBhat sich schon dreimal an der Ak-tion beteiligt, doch am 21. Mai2010 haben zum ersten Mal zweiFrauen ihre Jobs kurzzeitig ge-wechselt: Heike Friedrichs, Ge-schäftsführerin der MärkischenEntsorgungsgesellschaft Bran-denburg mbH (MEBRA), und Prof.Dr. Katharina Löwe, die an der FHBMaschinenbau und Verfahrenstechnik lehrt.

Ab 8 Uhr stellten Heike Friedrichs und Be-triebsstättenleiter Jörg Weber in Prützke (Klos-ter Lehnin) das Unternehmen MEBRA und denReyclinghof vor. Prof. Löwe lernte im Laufe desTages die verschiedenen Standorte und Re-cyclinghöfe kennen, denn auch sämtliche Lie-genschaften und die gesamte Fahrzeugflottegehören zum Verantwortungsbereich der Ge-schäftsführerin. „Recycling ist ein zukunftsori-

entiertes Thema, deshalb war dieser Einblickfür mich sehr interessant“, sagt Prof. Löwe.Für beide Seiten sei es nun einfacher, gemein-same Projekte zum Recycling zu definieren.

Unterdessen hielt Heike Friedrichs eine Vorle-sung über die Recyclingpraxis bei der MEBRAund erlebte nach eigener Aussage, wie trotzzahlreicher Vortragsfolien die Zeit lang wer-den kann. Die Studierenden des Schwer-punkts Energie- und Umwelttechnik nutzten

die Anwesenheit einer Managerin,um viele Fragen zur Praxis zu stel-len, etwa über Verwertungstechni-ken, aber auch zur Datensicher-heit. Auch Fragen nach einemPraktikum oder einer Abschluss-arbeit im Unternehmen wurdengestellt. Dem steht Heike Fried-richs sehr offen gegenüber, undauch andere Formen der Zusam-menarbeit mit der FHB kann siesich gut vorstellen, denn sie warbeeindruckt vom hohen techni-schen Standard der Labore. Be-gleitet wurde die MEBRA-Ge-schäftsführerin an diesem Tag von

Carmen Kampf und Mitarbeitern der TIBS.

Mittags trafen sich die beiden Jobtausche-rinnen in der Mensa zum Austausch und ka-men überein, dass es für beide ein spannen-des Erlebnis war, das die eigenen Erfahrungenbereichert. Als besonders positiv empfandHeike Friedrichs an diesem Tag, dass nichtständig ihr Telefon geklingelt habe. Auch Prof.Löwe war mit ihrem Tagesablauf zufrieden:„Das war ein sehr eindrucksvoller Tag!“ S. P.

Müllwagen und Recyclinghof statt VorlesungssaalProf. Dr. Katharina Löwe tauschte für einen Tag mit der MEBRA-Geschäftsführerin Heike Friedrichs

Prof. Dr.-Ing. habil.

Katharina Löwe

wurde zum 1. No-vember 2009 aufdie Professur „All-gemeiner Maschi-nenbau und Verfah-renstechnik“ be-rufen.

1. Wie war Ihr erster Eindruck von der FHB?

Sehr gut! Ich komme von der TU Berlin, da istmir diese kleine Hochschule mit ihren kurzenWegen und dem persönlichen Charakter sehrpositiv aufgefallen.

2. Welche Chancen bietet die FHB, die andere

Hochschulen nicht bieten?

Es existiert ein engerer Kontakt der Profes-soren zu Studierenden und den Kollegen alsan einer großen Universität. Es herrscht eine

gute Zusammenarbeit und gemeinsam ist vielzu erreichen.

3. Wie groß ist Ihr Interesse an interdiszipli-

närer Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern

aus anderen Fachbereichen?

Interdisziplinarität ist für mich sehr wichtigund wird auch für den Berufseinstieg der Stu-dierenden immer wichtiger, weil der Arbeits-markt Kenntnisse auf breiter Basis verlangt.Ich arbeite schon seit langem in interdiszipli-nären Teams z.B. im Bereich der Sicherheits-technik und möchte diesen Aspekt an der FHBin Zukunft noch mehr verankern.

4. Für welches Projekt können Sie sich zurzeit

am meisten begeistern?

Ich kann mich für alle meine Projekte begei-stern. Im Bereich der Energietechnik ist gera-de im Land Brandenburg viel Innovation zuspüren. Ein besonders zukunftsweisender

Prozess im Fachbereich Technik ist die Ent-wicklung des neuen Masterstudienganges,welcher mir eine ganz besondere Möglichkeitder Gestaltung bietet.

5. Wie würden Sie 100000 Euro an der FHB

investieren?

Einen Teil würde ich für Akademische Mitar-beiter einsetzen, denn es gibt hier einfach zuwenige. Das übrige Geld würde ich in Laborezu den Regenerativen Energien investieren.

6. Zu guter Letzt: Was würden Sie der

Hochschulöffentlichkeit gerne noch sagen?

Für die sehr freundliche Aufnahme in denFachbereich Technik und die ganze FHBbedanke ich mich sehr herzlich!

Kurze Wege und gute Zusammenarbeit an der FHBMaschinenbau-Professorin Katharina Löwe beantwortet den infocus-Fragebogen

Heike Friedrichs Foto: Parsch Prof. Dr. Katharina Löwe Foto: Ute Sommer

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Prof. Dr. Katharina Löwe: Telefon (03381) 355-311

E-Mail: katharina.lö[email protected]