Polytec InFocus 2015 (deutsch)

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Magazin für Optische Messsysteme von Polytec InFocus AUSGABE 2015 Werden Sie Qualitäter Optische Messtechnik für Produktion und Qualitätssicherung Genauer als GPS Seite 4 Zwei Millionen Messungen in Sekunden Seite 12 Wenn die Atmosphäre schwingt ... Seite 22 Deep Impact Seite 28 Wissensvorsprung sichern: www.polytec.de/ newsletter

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Magazin für Optische Messsysteme von Polytec

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Magazin für Optische Messsysteme von Polytec

InFocusAUSGABE 2015

Werden Sie QualitäterOptische Messtechnik für Produktion und Qualitätssicherung

Genauer als GPS Seite 4

Zwei Millionen Messungen in Sekunden

Seite 12

Wenn die Atmosphäre schwingt ...

Seite 22

Deep Impact Seite 28

Wissensvorsprung sichern:

www.polytec.de/newsletter

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Qualität überzeugt

Laut ISO-Norm ist Qualität das Maß, in welchem ein Produkt festgelegte Anforderungen erfüllt. Vorgegebene Toleranzen müssen eingehalten werden, damit ein Bauteil garantierte Eigenschaften vorweist.

Im Produktionsprozess drückt sich die Qualität eines Bauteils anhand quantitativer Größen aus. Diese möglichst exakt zu bestimmen hilft, Kosten zu sparen, Ressourcen optimal einzusetzen und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Sensoren von Polytec bewähren sich tagtäglich auch unter rauen Industriebedingun-gen. Sie liefern in Produktionsprozessen zuverlässig Messdaten zur Beurteilung und Sicherung der Produktqualität – und das weltweit.

Lesen Sie in dieser InFocus-Ausgabe unter anderem, in welch unterschiedlichen Bereichen unsere Messinstrumente zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Eric WinklerLeiter des Geschäftsbereichs Optische Messsysteme

Polytec News Seite 3

Genauer als GPS Seite 4

Interview mit Dr. Ivo Milev, technet-rail Seite 7

Polytec LSV – Wenn es rau wird Seite 8

Zwei Millionen Messungen in Sekunden Seite 12

Die Spreu vom Weizen trennen Seite 17

Interview mit Dipl.-Ing. Holger Marschner, Continental Seite 20

Wenn die Atmosphäre schwingt... Seite 22

Interview mit B.Eng. Lisa Kadner, KSOP Seite 25

Deep Impact Seite 28

Die perfekte Welle Seite 32

Produktnews Seite 36

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News

Polytec im Land des LächelnsEröffnung der Niederlassung in China

Polytec expandiert weiter und eröffnete unlängst in Beijing, China, eine neue Niederlassung. Unter der Leitung von Walter Gao bedienen sechs Mitarbeiter bei Polytec China Ltd. die wachsende Nachfrage der größten Volkswirtschaft der Welt. Nach den Niederlassungen in den USA, Japan, Frankreich, Großbritannien und Singapur ist jene in China die sechste Vertretung, die Polytecs Produkte und Dienstleistungen rund um die optische Messtechnik im Ausland anbietet.

AusgezeichnetInnovationspreis des Landes Baden-Württemberg geht an Polytec

Für die Entwicklung des MSA-100-3D Micro System Analy-zers erhielt Polytec am 01.12.2014 im Ludwigsburger Schloss den renommierten Dr. Rudolf-Eberle Preis des Landes Baden-Württemberg. Dieser Preis prämiert die erfolgreiche Umsetzung herausragender technischer Innovationen. Das neue Messsystem von Polytec ermöglicht 3D-Schwingungs-messungen an Mikrostrukturen mit bisher unerreichter Auflösung im Pikometer-Bereich für alle Raumrichtungen. Weitere Infos zur Preisverleihung finden Sie in unseren News unter: www.polytec.de

Diskussionsfreudig13. Anwenderkonferenz Laservibrometrie

Am 18. und 19.11.2014 versammelten sich in Waldbronn die Anwender der optischen Schwingungsmessung mit Laservibrometern. Diskutiert wurden aktuelle messtech-nische Fragestellungen, neue Anwendungsmöglichkeiten und die Weiterentwicklung der Laservibrometrie.

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Genauer als GPSUnkonventioneller Einsatz des Polytec LSV-2000 bei der 3D-Datenerfassung auf den Gleisanlagen der Deutschen Bahn

Infrastruktur

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In den letzten Jahren ist der Bedarf an kurzfristigen und schnellen Ver messungs möglichkeit von Eisenbahnstrecken immer größer geworden. Hierbei geht es hauptsächlich um schnelle und angemessene Entscheidun-gen beim Unterhalt der Eisenbahninfrastruktur.

Um diesen schnellen Einsatz zu ermöglichen, setzt die Firma technet-rail 2010 das Laser Surface Velocimeter in seiner mobilen Variante (MLS) ein. Ob mit Hilfe eines speziell konstruierten Trol-leys für kurze Aufnahmen, einer mobilen selbstfahrenden Plattform oder einem damit bestückten Messzug (Bild 1) – das MLS garantiert einen kurzfristigen und schnellen Einsatz auf dem Gleis und ist überall einsetzbar.

Beim Messen mit Scannern oder anderen 3D-Aufnahmegeräten ist die absolute Erfassung der Position fundamental für die Auswertung der Daten. Die verwendete Technologie muss den Anforderungen dieses komplexen Messverfahrens entsprechen.

Voraussetzungen für Monitoring und Kontrolle der Bahnstrecken mit den dazugehörigen Infra-strukturobjekten sind Messungen mit einer hohen Aufnahmege-nauigkeit. Bei der Datenanalyse und dem nachträglichen Daten-abgleich muss diese Genauig-keit ebenso gegeben sein, um exakte Ergebnisse zu erhalten.

SYSTEMAUFBAU

Das MLS-System besteht aus einem Trolley, einem Profil-Laserscanner, einem Inertialsystem (INS), einem Weggeber (Polytec Laser Surface Velocimeter LSV-2000) und optional einem GNSS-Emp-fänger (Globales Navigations-satellitensystem). Ein Vorteil des MLS-Systems ist sein flexibler Aufbau. Die Montage des Trolleys auf den Gleisen sowie die Montage der Messgeräte erfolgt im Hand-umdrehen. Ein anderer Vorteil ist, dass unterschiedliche Laser-Scan-ning-Geräte eingesetzt werden können. Vergangene Messungen mit verschiedenen terrestrischen Scannern ergaben eine Genauigkeit im Millimeterbereich. Die voll-ständige und hochpräzise 3D-Er-fassung ermöglicht die vielfältige Verwendung im Bereich der Quali-tätskontrolle der Bahninfrastruktur.

EINSATZ

Ein primäres Einsatzgebiet des MLS sind Tunnelsysteme, die einen nicht unwesentlichen Teil des Bahnnetzes ausmachen. Aufgrund ihrer teils komplexen Konstruktion

und Umgebungsbedingungen, sind häufige Analysen von Defor-mationen, Kollisionsbereichen und Lichtraumuntersuchungen im Tunnel erforderlich. Diese Analysen sind fester Bestandteil des Tunnelmonitoring und erfor-dern eine schnelle und präzise Ermittlung der Bahngeometrien in Bezug auf das Bauwerk.

Bei dem Aufnahmeverfahren wird den ermittelten Daten eine genaue Geoposition zugeordnet. Diese muss selbst bei geringer bis fehlender GNSS-Signalstärke gegeben sein. Unter freiem Himmel definieren das Differenzial des GNSS, der INS und ein kontakt-loses LSV-2000 die Geoposition.

Das MLS-System berechnet, dass die GNSS-Sensoren ein abhängiger Teil des Systems der nachträglichen Datensynchroni-sation und Datenanpassung sind. Eine spezielle Modifikation des MLS-Systems und der Datensyn-chronisation kommt bei Bereichen mit geringem, fehlendem oder nicht ausreichendem GNSS- Signal zum Einsatz. Das INS, die entwickelte Algorithmik und die ►

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Infrastruktur

Messtechnologie des kontaktlosen LSV-2000 stellen bei dieser Modi-fikation eine hohe Genauigkeit bei der Schienenmessung und der Datensynchronisation sicher.

Das berührungslos messende Laser Surface Velocimeter LSV-2000 von Polytec bietet in Bereichen ohne GNSS-Signal eine hohe Genauigkeit und Sensitivität bei der Erfassung der Bewegung auf der Schiene. Das LSV-2000 gewährleistet eine Minimierung der geometrischen Fehler, der Offsets und der Fehler in der Achslage. Die Daten des INS und des LSV-2000 stellen eine kontinuierliche Datenerfassung und die vollständige Abdeckung des Scannerbereichs sicher, auch wenn der Satellitenempfang fehlt.

Im Gegensatz zum GNSS, welches nur unter bestimmten Voraus-setzungen Geopositionssignale erzeugt, liefert das LSV-2000 ein durchgängiges Signal, aus dem sich im Nach hinein die genaue Schienenlage im differenziellen Verfahren bestimmen lässt und das die Geoposition präzise ermit-telt. Des Weiteren wird durch die Verwendung der kontaktlosen LSV-2000-Technologie eine Überlappung oder Dopplung von Daten vermieden, die beispiels-weise durch Schlupf (Mehrdeu-tigkeit von Daten) entstehen.

Selbst in Bereichen, in denen das GNSS-Signal verfügbar ist, wurden die gemessenen Daten aller

Sensoren, in Kombination mit den registrierten Daten des LSV-2000 und die anschließende Analyse verbessert. Die Verknüpfung der aufgenommenen Daten garantiert eine lückenlose Nachvollziehbar-keit bei der Nachbearbeitung.

Durch speziell entwickelte Algo-rithmen werden bei der Daten-sysnchronisation den einzelnen Scandaten die hochgenauen LSV-2000-Informa tionen zuge-ordnet und liefern somit die präzise Geoposition für die Scans. Insbe-sondere bei den synchronisierten Scans der INS-Datensätze, welche die Werte der Überhöhung und der Gradiente enthalten, ist dies wichtig. Die verorteten Ergebnisse der georeferenzierten Punkt-wolken sind Millimeter-genau.

Diese sind essenziell bei der Anpassung der Bahngeome-trie im Sinn der Fahrdynamik, sowie für die Deformations- und Lichtraumanalyse.

ERGEBNIS

Aufgrund der verbesserten Genau-igkeit durch das LSV-2000 in Tunnelbauwerken oder auf freier Strecke, sind Soll-Ist-Vergleiche der kompletten Bahngeometrie möglich. Hierbei wird die tatsäch-liche Lage der Geometrie ermit-telt und das Verhalten zu einer vordefinierten Sollachse eruiert.

Somit garantiert der Einsatz des LSV-2000 im Eisenbahn-Monitoring eine Genauigkeits- und Qualitäts-steigerung, die sich für Infrastruk-turmaßnahmen mehrfach auszahlt.

Bild 1: Messzug mit dem LSV-2000

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Kontakt

Dr.-Ing. Ivo MilevManaging Directortechnet-rail 2010 GmbHwww.technet-rail.de

Herr Dr. Milev, wie sind Sie auf Polytec gestoßen?

Ich habe zum Thema kontaktlose Wegmessung recherchiert und bin dabei auf die Polytec-Produkte gestoßen. Es hat sich schnell herausgestellt, dass Polytec viel Erfahrung in diesem Bereich hat.

Wie ist die Betreuung und wie zufrieden sind Sie mit den Geräten?

Die Geräte zeichnen sich durch eine hervorragende Verarbeitungs- und Signalqualität aus. Bisher sind alle Einsätze zu vollster Zufrieden-heit verlaufen und haben sehr gute Ergebnisse geliefert.

Wie sehen Sie die Zukunft der Zusammen arbeit mit Polytec?

Wir sehen die Zusammenarbeit zwischen technet-rail und Polytec weiterhin sehr positiv und sind auch für die Zukunft optimistisch. Die offene Zusammenarbeit führt immer wieder zu neuen Ideen und Einsatzgebieten. Dabei profitieren beide Firmen von der engen und fruchtbaren Zusammen arbeit. Neue innovative Produkte und Dienstleistungen werden entstehen, ohne dabei die gezielte Grundlagenforschung zu vernachlässigen.

Wir sprachen mit Dr. Ivo Milev von der technet-rail 2010 GmbH

über seine Erfahrungen mit Polytec.

„Zu vollster Zufriedenheit“

Herr Dr. Milev, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Interview

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Stahlindustrie

Polytec LSV – Wenn es rau zugeht Glühenden Stahl aus kurzer Distanz zu vermessen ist eine Herausforderung, der nur wenige Instrumente gewachsen sind

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Seit Beginn der Laser-Doppler-Geschwindigkeits-messung auf Oberflächen ist deren Einsatz in Stahlwerken Standard. Die Laser Surface Velocimeter (LSV) werden in zahl reichen Anwendungen eingesetzt: Von der Messung auf glühenden Brammen oder Knüppeln aus dem Strangguss bis hin zur Dressiergrad- und Längenmessung an Coils in den Kaltwalz-straßen. Die Umgebungen, in denen sich die Sensoren wie das LSV behaupten müssen, sind unwirtlich und für hochpräzise Messgeräte eine Herausforderung.

Insbesondere in heißen Umge-bungen wie dem Strangguss wird zum Schutz der Sensoren erheblicher Aufwand betrieben. Für LSV gibt es Kühl- und Schutzgehäuse, die von Kunden aber mit erheblichem Aufwand zusätzlich eingehaust werden mussten, um die empfindli-chen Sensoren zu schützen.

Das Kühl- und Schutzgehäuse von Polytec ist dagegen so massiv und robust, dass es auch ohne diese zusätzlichen Schutzvor-kehrungen auskommt. Es hat ein massives Aluminiumgehäuse mit eingegossenen Edelstahlrohren,

die mit Kühlwasser durch-strömt sind. Das Kühlgehäuse ist für Umgebungstempera-turen bis 200° C ausgelegt.

Da die Auslegung des Gehäuses einen Betrieb ohne aufwändige Umhausung auch in heißen Umge-bungen erlaubt, führte Polytec gemeinsam mit Arcelor-Mittal in Eisenhüttenstadt an einer Stranggussanlage einen Versuch durch, bei dem ein LSV-2000 mit 1.500 mm Messabstand im Kühlgehäuse LSV-A-121 nur mit einem Standard-Strahlschutzblech versehen wurde (Bild 3). Drei Thermo-Elemente erfassten die ►

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Temperatur: Eines maß an der Rückseite außerhalb des Gehäuses die Umgebungstemperatur. Dieses Thermo-Element war so ange-bracht, dass es keiner frontalen Wärmestrahlung ausgesetzt war. Die beiden anderen Thermo-elemente waren im Inneren des Gehäuses direkt am LSV ange-bracht. Eines befand sich vorne am Fensterrahmen, eines hinten am Fuß, nahe dem Gehäuseboden.

Der Einbau erfolgte an einer Traverse am Auslauf des Strangs direkt vor den Brennschnei-dern (Bild 5). Brauchwasser aus dem Kreislauf, das bereits eine Temperatur von 31° C hatte, kühlte zunächst das LSV. Der Temperaturverlauf der drei Sensoren für den Zeitraum des Gusses ist in Bild 1 zu sehen.

Bild 1: Temperaturverlauf während des Gusses. Kühlwassertemperatur ca. 31° C. Die Temperatur „AUSSEN“ zeigt jeweils einen Anstieg, wenn die Brücke mit den Brennschneidern mit dem Strang fährt.

Bild 2: Bei Unterbrechung der Kühlwasserzufuhr steigen die Temperaturen deutlich an, sinken jedoch bei Freigabe der Zufuhr augenblicklich wieder ab. Die LSV-Kopftemperatur zeigt eine größere Trägheit.

Stahlindustrie

Es zeigte sich, dass trotz der hohen Einlauftemperatur die Kühlleistung in diesem Fall ausreichte, um das LSV zu schützen. Hilfreich war in dieser Situation, dass sich die Brücken mit den Brennschneidern in der Ruheposition vor dem LSV befanden und so einen Teil der Strahlungswärme abschatteten. Diesen Effekt sieht man auf allen Temperaturkurven des äußeren Sensors, bei dem die Temperatur ansteigt, während die Brücke den Strang begleitet und nach Rückkehr der Brücke wieder absinkt.

Um ein Problem in der Kühlwasser-versorgung zu simulieren, wurde die Wasserzufuhr unterbrochen und die Temperaturentwicklung beobachtet. Die Temperatur erreichte erst nach ca. 15 Minuten eine für den Sensor kritische

Höhe. Nachdem das Kühlwasser wieder floss, sank die Temperatur innerhalb weniger Minuten wieder auf ein sicheres Niveau (Bild 2).

Da die Brauchwassertemperatur im Sommer auf ca. 40° C ansteigen kann, wurde die Versorgung auf Leitungswasser umgestellt. Der Temperaturverlauf eines Tages ist exemplarisch in Bild 4 dargestellt. Die Temperatur im Kühlgehäuse übersteigt zu keinem Zeitpunkt die 25°-C-Marke. Die Temperatur im Messkopf, die 45° C nicht über-schreiten darf, liegt demnach unter 30° C. Damit ist ein sicherer Betrieb auch dann ohne Probleme möglich, wenn die seitliche Wärmestrah-lung nicht abgeschattet wird.

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Bild 3: Offenes Kühlgehäuse mit LSV und der Position der Temperatursensoren.

Bild 5: Position des LSV über dem Strang. Vorne links ist noch ein Teil der Brücke mit den Brennschneidern zu sehen.

Bild 4: Tagesverlauf der Temperaturen nach Umstellung der Wasserversor-gung auf Leitungswasser.

Kontakt

Peter Groß[email protected]

Die Versuche über dem Strang haben deutlich gezeigt, dass das massive Kühlgehäuse des LSV von Polytec auch ohne zusätzliche Schutzumhausung genügend Schutz bietet, um das LSV in der Stranggussanlage sicher zu kühlen. Dabei hat das Gehäuse noch genügend Reserven, um in noch heißeren Umgebungen als der Testumgebung zuverlässig zu arbeiten. Durch die Einsparung von Konstruktion, Fertigung, Einbau und Betrieb des Zusatzschutzes sparen Kunden deutlich Kosten und machen so Beschaffung und Betrieb der berührungslosen Längenmessung effizienter. ■

Polytec LSV

Position Temperatursensor „HINTEN“

Position Temperatursensor „VORNE“

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Zwei Millionen Messungen in SekundenOptische Charakterisierung von Oberflächen

Oberflächencharakterisierung

Die Forderung, kleine Toleranzen in der Qualitätskon-trolle zu überprüfen, stellt eine Herausforderung für die Messtechnik dar: Neben der Genauigkeit muss gleichzeitig sichergestellt sein, dass der Sensor keine relevanten Informationen übersieht. Deshalb muss die gesamte Funktionsfläche charakterisiert werden. Berüh-rende Messverfahren benötigen dazu jedoch viel Zeit, wodurch nur wenige Stichproben untersucht werden können. Im Falle von Fehlern ist jedoch eine kurze Reaktionszeit wünschenswert. Hier liegt ein großes Potential für Kosteneinsparung.

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Bei ringförmigen Oberflächen kann das Instrument Kreisprofile erstellen. Bild 2 zeigt ein solches Profil, welches zwischen den Kanten exakt in der Mitte verläuft und eine Ebenheitsabweichung von +/-100 nm aufweist, wobei die Ausrichtung an Ankerpunkten bzw. Kantenlinien eine hohe Reproduzierbarkeit gewährleistet.

Dies gilt natürlich auch, wenn zwei Flächen miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dies zeigt Bild 3.

Betrachtet man die beiden Flächen getrennt, so erkennt man, dass die untere (äußere) Höhenunter-schiede von einigen µm aufweist und die obere (innere) 425 µm höher liegende Fläche konisch ist (Bild 4). Stufenhöhenmessungen zwischen zwei Punkten weisen größere Schwankungen auf, je

Eine Lösung bieten optische Ober-flächenmessgeräte, die schnell eine komplette Fläche charakterisieren. Hierbei wirkt jedes Pixel einer Kamera als Sensor – zwei Millionen Pixel bedeuten zwei Millionen Messungen. Interferometrische Verfahren bieten dabei eine hohe Messgenauigkeit in vertikaler Richtung unabhängig von der Messfläche, dem sogenannten Gesichtsfeld. Daher bestimmt ein Weißlicht-Interferometer zum Beispiel Ebenheiten, Parallelitäten oder flächige Stufen schnell und zuverlässig. Im Folgenden stellen wir Ihnen Ergebnisse von zwei verschiedenen Typen von Weiß-licht-Interferometern vor, nämlich einem großflächig messenden Weißlicht-Interferometer für Formmessungen und einem Weiß-licht-Interferometer-Mikroskop für feine Strukturen. Das Mikroskop

bestimmt zusätzlich Texturpara-meter wie Rauheiten oder Struktur-parameter.

FLÄCHENPROFILE VS. LINIENPROFILE

Im Vergleich zu Linienmessungen liefern Flächenmessungen etwa bei der Ebenheitsbestimmung mehr Informationen. Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl der höchste wie auch der niedrigste Punkt berücksichtigt und auch lokale Unebenheiten sicher erfasst werden. Diese lokalen Uneben-heiten können zum Beispiel bei Kontaktflächen zu lokalen Belas-tungen führen, die wiederum die Lebensdauer eines Bauteils beein-flussen. Bild 1 zeigt eine solche Messung mit einem Weißlicht-In-terferometer, wobei die Farben die Höheninformation repräsentieren.

Bild 3: Zwei Ringflächen (gemessen mit einem TMS-300 TopMap In.Line).

Bild 2: Flächen- und Linienprofil einer ringför-migen Fläche (gemessen mit TMS-300 TopMap In.Line).

Bild 1: Ebenheitsmessung einer Kontaktfläche (gemessen mit TMS-100 TopMap Metro.Lab).

Oberflächencharakterisierung

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Höhendifferenzen charakterisieren zu können. Neben der Ebenheit und Parallelität bestimmen sie damit auch Radien, Neigungs-winkel und laterale Abstände.

Die Beispiele zeigen, dass Sie mit einer optischen Flächenmessung wesentlich mehr Informationen gewinnen als mit traditionellen taktilen Methoden. Das Beispiel einer Münze in Bild 6 verdeutlicht dies: Hier ist eine Flächenmessung mit einem Taster dargestellt, bei der die Fläche aus Einzellinien zusammengesetzt. Daneben sieht man eine Flächenmessung mit einem Interferometer. Die Taster-messung benötigte 30 Minuten, die Flächenmessung weniger als eine.

nachdem welche Punkte auf den beiden Flächen jeweils ausgewählt wurden. Mit Hilfe der Flächenmes-sung können die Schwerpunkte von beiden Flächen sowie deren Parallelität bestimmt werden.

Bei einem sogenannten telezen-trischen Aufbau, wie er zum Beispiel im TMS-100 oder TMS-500 verwirklicht ist, treten keine Abschattierungen auf. Dadurch ist es möglich, sehr weit auseinander oder tiefliegende Bodenflächen zu charakterisieren. Bild 5 zeigt eine solche Messung einer leicht gewölbten 40 mm tief liegenden Oberfläche in einem Hohlzylinder, die zudem noch schief liegt. Die großflächig messenden Weiß-licht-Interferometer TMS-100 und TMS-500 von Polytec haben einen Scanbereich von bis zu 70 mm, um auch Flächen mit größeren

Bild 5: Charakterisierung einer tiefliegenden Fläche. Bild 4: Details der Ringflächen.

KURZE MESSZEITEN SIND GEFORDERT

In der Qualitätssicherung spielen häufig nicht nur Messzeiten, sondern auch Reproduzierbarkeit, Rückführbarkeit und Vergleich-barkeit eine große Rolle. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse an verschiedenen Standorten muss dabei unabhängig vom Bediener gewährleistet sein. Auch sollten die Messungen automatisierbar sein und dies nicht nur für Routinemes-sungen sondern auch für die Inte-gration in die Fertigungslinie. Das folgende Beispiel einer Messung an kleinen Rädern soll dies erläutern.

Um die Taktrate zu erhöhen, werden mehrere Räder im Gesichtsfeld platziert und gleich-zeitig vermessen (Bild 7). Die Ersteinrichtung wird an einem ►

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Bild 7: Gleichzeitige Messung von mehreren Rädchen; Das umrahmte Rädchen wurde zum Einrichten verwendet (Messung mit TMS-500 TopMap).

Bild 8: In Augenschein genommene Einzelmessung.

Oberflächencharakterisierung

Bauteil vorgenommen und Messab-lauf und Auswerte-Algorithmen festgelegt. Gleichzeitig erkennt der Sensor auch die Form des Erst-bauteils und anhand dieser Infor-mationen erkennt und vermisst er automatisch die anderen Bauteile. Im vorliegenden Fall dauerte diese Ersteinrichtung weniger als zwei Minuten. Diese kann gespeichert werden und steht dann benutzer-unabhängig für alle folgenden Messungen zur Verfügung.

Nach der Messung werden die Ergebnisse entweder exportiert oder als Gut-/Schlecht-Tabelle angezeigt. Wenn gewünscht, können schlechte Teile noch einmal in Augenschein genommen werden (Bild 8).

Auch wenn die optionale Form-erkennung nicht vorhanden ist, können Messung und Auswertung festgelegt und abgerufen werden. Damit sind benutzer- und ortsun-abhängige Ergebnisse erzielbar.

INTERNATIONALE NORMUNG

Bisher werden vornehmlich taktile Methoden für die Oberflächenmes-sungen eingesetzt. Daher beziehen sich fast alle internationalen Normen auf taktile Messungen. Mittlerweile finden optische Messinstrumente eine wachsende Verbreitung. Daher ist es nur konsequent, dass die internationale Normung die Flächenmessung und -auswertung beachtet und die opti-schen Messmethoden einbezieht.

HOHE PRÄZISION

Wie die Beispiele zeigen, messen Weißlicht-Interferometer mit einer großen Präzision. Die Auflösungen (kleinste trennbare Stufenhöhe) liegen im Subnano-meter-Bereich, Texturparameter wie Rauheiten, Ebenheiten oder Stufenhöhen können mit nm-Ge-nauigkeiten bestimmt werden. ■

Bild 6: Vergleich einer taktilen mit einer optischen Messung (TMS-100 TopMap Metro.Lab) am Beispiel einer Münze.

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Die Spreu vom Weizen trennenVibrometer erfolgreich in der industriellen Qualitätssicherung

Schon allein, weil er in Werkshallen und Labors so selten weht, ist es heut-zutage wenig ratsam, die Gut-Schlecht-Analyse dem Wind zu überlassen. Dabei ist die schnelle Unterscheidung dieser Parameter wichtiger denn je.

Sowohl in der Konsum- als auch in der Investitionsgüterindustrie entscheidet die Optimierung von Qualität, Produktionsprozessen und Kosten über den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes. Die Quali-tätssicherung in der Fertigung baut daher auf schnelle, automatisierte und robuste Prüftechniken. Der Qualitätssicherer profitiert davon, dass sich Struktureigenschaften

und damit auch Strukturfehler direkt in den dynamischen Eigen-schaften von Komponenten, Baugruppen oder auch des Endproduktes zeigen. Eigen-frequenzen, Dämpfungen und Eigenschwingformen sind deshalb charakteristische Qualitätsmerk-male. Bei geeigneter Messung, Auswertung und Klassifizierung dieser Merkmale ist damit eine

schnelle und automatische Gut-/Schlecht-Selektion auf Produkt- oder Bauteilebene möglich. Für viele derartige Anwendungen in der Fertigungsendkontrolle eignen sich besonders Laservibrometer, da sie erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Körperschallsen-soren, beispielsweise Beschleuni-gungsaufnehmern, bieten. Neben dem hohen Dynamikbereich

Vibrometrie

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und der großen Bandbreite der Vibrometer ist ihr berührungsloses Messprinzip dabei entscheidend. Denn berührungslos bedeutet ohne zu beeinflussen. Außerdem wird die Integration erleichtert, weil keine mechanische Antastung der Prüflinge erforderlich ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Verfahren unempfindlich gegen-über Störgeräuschen etc. ist, da das Vibrometer die Schwingung direkt an der Oberfläche des Prüflings erfasst. Durch schnelle Umrüstung, einfache Kalibrierung und geringeren Reparaturaufwand reduzieren sich zusätzlich die Betriebskosten.

HAUSHALTSGERÄTE UND MEDIZINTECHNIK

Elektrisch betriebene Haushalts-geräte, Medizingeräte oder ihre Komponenten, die unerwünschte Schwingungen und Geräusche aufweisen, werden in der Ferti-gung durch Laservibrometer zuverlässig erkannt und aus dem Prozess geschleust. Beispiele sind Waschmaschinen, Staub-sauger, elektrische Zahn bürs ten, Dental-Instrumente oder Antriebe für Medizingeräte. Die Funktion medizintechnischer Produkte wie Membran-Inhalationssys-teme stellen Vibrometer durch 100-%-Messungen sicher.

Dank der engen Zusammen-arbeit mit den weltgrößten Waschmaschinen-Herstellern

während der letzten 40 Jahre, ist die Loccioni-Gruppe führend in der Entwicklung automatischer Qualitätsprüfsysteme für Labor und Prozess. Die MUSA-Prüfstation (Measurement Unit in Sound-proof Area) ist eine schlüsselfertige, vollautomatische Einrichtung für Schwingungs- und Geräusch-prüfungen an Waschmaschinen, die traditionell im Labor stattfinden.

Da Stichproben an einer zufälligen Auswahl von Systemen keine zuverlässige Aussage erlauben, garantiert nur ein 100-%-Test der Endprodukte einen hohen Quali-tätsstandard. Schwingungsprü-fungen sind eine gute Methode, gute und fehlerhafte Produkte zu unterscheiden. Daher bietet sich der Einsatz der Schwingungs-analyse zur Qualitätsprüfung von Haushaltsgeräten gerade zu an. Die Laservibrometrie hat sich dabei für Online-Prüfungen, bei

denen berührungsfrei gearbeitet werden muss, fest etabliert. Mit Hilfe des Laservibrometers erkennt das System zuverlässig die mögli-chen Defekte wie fehlerhafte oder lockere Komponenten oder Unwucht der Maschine.

AUTOMOBIL-INDUS-TRIE, -ZULIEFERER UND MASCHINENBAU

In diesen Branchen sind Laservibro-meter in der Fertigungsprüfung bereits weit verbreitet. Sie werden zur Geräusch- und Fehleranalyse an Komponenten mit beweglichen Teilen, wie Verbrennungsmotoren, Getrieben, Lenksystemen, Klima-anlagen, Einspritzventilen, Verstel-lern und Kleinantrieben eingesetzt, aber auch zur Material prüfung beispielsweise an Nocken wellen. Wälzlager sind hochpräzise Maschinenelemente und werden in hohen Stückzahlen produ-ziert. SKF ist der Weltmarktführer bei Wälzlagern und baut den Vorsprung in der Fertigungs- und Qualitätstechnologie kontinuier-lich aus. SKF unterzieht 100 % der gefertigten Wälzlager einer Geräuschprüfung. Zykluszeiten von wenigen Sekunden verlangen nach hocheffizienten Prüfsystemen. Deshalb hat sich das Messtech-nik-Technologiezentrum der SKF Gruppe (QTC – Quality Techno-logy Center) 2010 entschieden, bei den Geräusch-Prüfmaschinen mit Polytecs IVS-Sensoren auf die optische Messtechnik zu setzen.

Vibrometrie

Bild 1: Waschmaschinenprüfung (Loccioni)

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Vorteile für SKF sind die Berüh-rungslosigeit des Verfahrens, die Signalqualität, die gerin-geren Betriebskosten durch die schnelle Umrüstbarkeit, einfache Kalibrierung und geringerer Reparaturaufwand.

INFORMATIONS- UND MIKROSYSTEMTECHNIK

Vibrometer dienen bei der Fertigung von Festplatten als hochempfindliche Detektoren für unerwünschte Abweichungen im dynamischen Verhalten filigraner Komponenten wie der Schreib-/Leseeinheit. Weitere Anwendungen in diesem Bereich sind Komponen-tenprüfungen von DVD-Playern oder Bubble-Jet-Druckern.

Die statischen und dynamischen Eigenschaften von Mikro-sensoren, -aktuatoren und anderen

MEMS-Bausteinen lassen sich in der Produktion bereits auf Wafer-Ebene mit dem MSA Micro System Analyzer oder anderen Mikroskop- basierten Vibrometern prüfen.

Bei vielen MEMS lassen sich kritische Geometrie- und Materi-alparameter, die zerstörungsfrei nicht direkt messbar sind, aus den Ergebnissen einer Schwingungs-messung ableiten. Beispiele sind die Membran-Dickenbestimmung bei MEMS Drucksensoren oder die Messung der Federdicke bei MEMS Fabry-Perot Interferometern, die als durchstimmbare IR-Filter verwendet werden. Der Ablauf ist komplett automatisierbar: Auf einer automatischen Probe-station wird durch eine spezielle Probecard mit transparenter Indi-um-Zinn-Oxid-Elektrode (ITO) die jeweils zu untersuchende Struktur mittels eines elektro statischen Streufeldes auf dem Wafer breit-bandig angeregt. Die Messung der so stimulierten mechanischen Schwingungen erfolgt mittels Laservibrometer. Aus den Messdaten und dem bekannten Anregungssignal werden die Frequenzantwortfunk-tion und ausgewählte Resonanzfre-quenzen sehr genau bestimmt.

Durch Parameteradaption wird ein aus Polynomen bestehendes Modell des MEMS an die gemes-senen Resonanzfrequenzen ange-passt, wodurch die gewünschten Geometrie- und Materialparameter

Bild 2: Wälzlagerprüfung (SKF)

sehr genau berechnet werden. Die Polynome können vor Beginn der Messungen aus parametrischen FE-Simulationen erstellt werden. Die während des Serientests notwendigen Berechnungen zur Parameteranpassung sind dadurch sehr zeiteffizient möglich. Die Messung erfolgt vollautomatisch für alle Devices des Wafers. Das Verfahren eignet sich somit beson-ders für eine 100-%-Kontrolle während der MEMS-Fertigung. ■

Bild 3: Automatischer Test von MEMS Fabry-Perot-Sensoren (FHG ENAS)

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Herr Marschner, Sie wurden heute mit dem „Best Presentation Award“ hier auf der Eurobrake 2014 in Lille für Ihren Vortrag auf der letztjährigen Konferenz in Dresden ausgezeichnet. Die Teilnehmer gaben Ihrem Vortrag „Appropriation Test Configurations of Noise Matrix Tests on Inertial Dynometers“ die höchste Wertung. Gratulation dazu! Wovon handelte Ihre Präsentation?

Akustisch und schwingungstech-nisch optimierte Bremssysteme gehören heutezutage mit zu den wichtigsten Kundenanforderungen. Der Vortrag befasste sich mit dem Erfassen von Bremsenquietschen auf Schwungmassen-Prüfständen. In der Entwicklungsphase eines PKW ist es wichtig, das Geräusch-verhalten der Bremse exakt nachbilden zu können, damit

nicht später im realen Fahrbetrieb unentdeckte Geräusche auftreten. Mein Vortrag stellte verschiedene Lösungsansätze gegenüber und beschrieb neue Wege, die wir bei Continental in der Bremsen-entwicklung beschreiten.

Continental ist als weltweit agierender Zulieferer ein gefragter Partner für die Automobilindustrie. Welche Vorschläge konnten Sie vorlegen, was war die Kernbotschaft Ihrer Präsentation?

Die Radlast und auftretenden Quer-kräfte in Kurven beeinflussen das Geräuschverhalten erheblich und sollten auf Prüfständen dement-sprechend simuliert werden. So sinkt bei späteren Fahrversuchen dann das Risiko von Rückschlägen. Seit der letzten Eurobrake exis-tiert ein solcher Prüfstand. Gerne

teilen wir die Ergebnisse und nehmen zu diesem Zweck auch an Arbeitskreisen, beispielsweise dem Expertenkreis Bremsgeräusche, teil. Er fasst Prüfstandsspezifikationen in VDA-Empfehlungen zusammen. Letztlich profitieren alle, wenn sich durch vereinheitlichte Prüfspezi-fikationen Kosten sparen lassen. Durch das eigentliche Produkt kann sich natürlich weiterhin jeder individuell absetzen.

Wenn Sie zurückdenken, was hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Anforderungen und des Verständnisses zur Bremsenakustik verändert?

Die Anforderungen an das Brems-system sind stetig gestiegen. Es soll komfortabel, zuverlässig und unauf-fällig seinen Dienst verrichten. Elek-trofahrzeuge und geräuschärmere

Interview mit Dipl.-Ing. Holger Marschner, ehem. Principal Technical Expert NVH im

Geschäfts bereich Hydraulische Bremssysteme in der Continental Division Chassis & Safety auf der Eurobrake 2014.

Interview

„Vorbildlich ist der hilfreiche Support“

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Antriebe werden diesen Trend fortsetzen. Fahrzeughersteller und Systemlieferanten stellt das vor neue Herausforderungen.

Welchen Beitrag kann Polytec bei dieser Herausforderung leisten?

Polytec leistet durch eine sehr kundenorientiere Produktent-wicklung bereits einen wertvollen Beitrag. 2008 kombinierten wir erstmals Messdaten eines Scanning-Vibrometers mit jenen von Beschleunigungs-Aufneh-mern direkt in der rotierenden Bremsscheibe. Mir hat damals gefallen, dass Polytec kein Problem damit hatte, auch taktilen Sensoren eine Chance zu geben. Diese Bereitschaft schätze ich auch heute noch in der Zusammenarbeit zwischen Continental und Polytec. Sie ist immer der Messaufgabe dienlich und ermöglicht letztlich, das beste Ergebnis zu erzielen. Vorbildlich ist auch der hilfreiche Support durch Ihr Team. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei unserem Vertriebspartner, Herrn Staniewicz, bedanken.

Welche Eindrücke und Ideen für neue Entwicklungen nehmen Sie von der diesjährigen Eurobrake mit?

Insbesondere die Fachvorträge über Fügestellendämpfungen und Kontaktsteifigkeiten haben mich beeindruckt. Mir ist jetzt klar, dass derartige Effekte auch einen dominanten Einfluss auf die Geräusche bei Kurvenfahrt

haben. Es ist durchaus nicht einfach, diese Effekte in Rechen-modellen abzubilden. Es würde sich aber sicherlich lohnen.

Welche Rolle spielt dann in Zukunft für Sie der Test gegenüber der Simulation?

Das ist eigentlich gar nicht die Frage. Je detaillierter wir rechnen wollen, umso präziser müssen wir die Vorgänge auch messtechnisch validieren können. Daher steigen mit zunehmender Simulationsqualität auch die Anforderung an die Messsysteme. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Geräuschphänomene, die es zu untersuchen gilt.

Welche NVH-Problemstellungen sind das im Einzelnen und welche Messtechnik wird dazu benötigt?

Das Quietschen ist nur eine der Herausforderungen. Da gibt es noch das Muhen, im englischen Moan, und das Knarzen, im engli-schen Creep Groan. Auch dabei kommt wieder die Laser-Vibrome-trie zum Einsatz. Hierbei sind Zeit-bereichsmessungen notwendig, da es sich um transiente Vorgänge handelt. Wünschens-wert wäre ein Mehrkanaliges 3D-Multipoint-Laservibrometer, natürlich auch mit der Möglich-keit, vielkanalige Messungen mit Beschleunigungs-Auf-nehmern zu kombinieren.

Kontakt

Dipl.-Ing. Holger Marschner hat nach 19 Jahren Continental-Zugehörigkeit das Unternehmen zum 01. März 2015 verlassen, um einen Ruf der Frank-furt University of Applied Sciences anzunehmen als Professor für Fahrzeugtechnik und NVH.

[email protected]

www.frankfurt-university.de

Herr Marschner, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Aufgaben. Ihre Ansätze werden auf unserer nächsten User-Konfe-renz sicherlich lebhaft diskutiert.

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Klimaforschung

Wenn die Atmosphäre schwingt...Luftgestützte Fourier-Spektroskopie für BildaufnahmenEntwicklung und Betrieb von (mit)fliegenden Messinstrumenten sind eine große Herausforderung – besonders wenn es um optische Systeme geht, die sehr sensibel auf Schwingungen reagieren. Schwingungsmessungen in Polytecs RoboVib® Test-Center halfen, das dynamische Verhalten des luftgestützten GLORIA-Spektrometers zu verstehen und zu verbessern.

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Das Atmosphären-Erforschungsin-strument GLORIA (Gimballed Limb Observer for Radiance Imaging of the Atmosphere) soll dynamische Vorgänge in der Erdatmosphäre und die Zusammensetzung von Spurengasen in der oberen Troposphäre und der unteren Stra-tosphäre untersuchen. GLORIA ist ein Limb-Bildgebungs-Instrument, mit dem mesoskalige Prozesse in der Atmo sphäre messbar sind. Es ist so konstruiert, dass es in einem Unterrumpfbehälter des deutschen Forschungsflugzeuges HALO (High Altitude and LOng Range Research Aircraft) (Bild 1) und des russischen Forschungsflugzeugs Myasish-chev M55 Geophysica mitfliegen kann. GLORIA besitzt ein sehr empfindliches optisches System in Form eines Michelson-Interfero-meters, das mit Trockeneis auf eine Temperatur von 215 K (-58,15°C) gekühlt wird. Das ist nötig, um die Empfindlichkeit zu erreichen, die zum Messen atmosphärischer Emis-sionen erforderlich ist. Abgedeckt wird der mittlere und thermische Infrarot-Spektralbereich (780 -

1.400 cm-1). Die Infrarot-Strahlung stammt aus der Strahlungsemission bei Schwingungsübergängen von Molekülen in der Atmosphäre, die dabei typische „spektrale Finger-abdrücke“ erzeugen. GLORIA hat bereits zwei Kampagnen erfolg-reich und mit vielversprechenden Ergebnissen absolviert.

AUSRICHT- UND STEUERSYSTEM

GLORIA stützt sich auf ein flexibles Konzept, um für unterschied-liche wissenschaftliche Szenarien und Ziele gerüstet zu sein. Die Flugzeugbewegungen müssen dreiaxial kompensiert werden, um für die Limb-Messungen eine präzise Ausrichtung des Geräts zu garantieren. Dies ist nötig, weil die Zielpunkte ziemlich weit entfernt liegen (bis zu 350 km) und bereits kleine Winkelfehler am Instrument große Abweichungen an den Zielpunkten verursachen. Stabilisie-rungsfehler können die Messungen negativ beeinflussen. Deshalb ist während der 1,5 bis 30 Sekunden

langen Aufnahmezeiten eine gute Stabilisierung äußerst wichtig. Die dreiaxiale Steuerung wird durch eine kardanische Aufhängung erreicht, wie sie links im Titelbild zu sehen ist. Diese Darstellung des Messinstruments GLORIA zeigt das Spektrometer (hellblau), die kardanische Aufhängung (rot), den Schutzschild (grün), die Befesti-gungs struktur (olivfarben), die Kalibrierquellen (pink) und den schematischen Fußabdruck des Strahlenganges (rot). Zudem sind das visuelle Bild und das entspre-chende Infrarot-Bild zu sehen.

INFLUG-SCHWINGUNGS-ANALYSE

Beim ersten Forschungsflug im HALO maßen sieben Beschleuni-gungssensoren (PCB Piezotronics, Model: 356A17) und ein Mikrofon Schwingungen mit einer Sampling- Frequenz von 1 kHz. Umfangreiche Labormessungen konnten die stärksten Schwingungen, die während des Fluges bei 200 - 240 Hz gemessen wurden (Bild 2), ►

Bild 1: Das Messinstru-ment GLORIA im offenen HALO-Unterrumpfbe-hälter (links) und das Flugzeug HALO mit Unterrumpfbehälter.

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spek tro sko pischen Messungen musste überprüft werden. Für das Ver fahren zur Lufttüchtigkeits-Zerti-fizierung stellen sich angesichts der gemessenen Schwingungspegel auch Fragen bezüglich der Mate-rial-Ermüdung. Deshalb entschied man sich für laservibrometrische Schwingungsmessungen im RoboVib® Test-Center bei Polytec, um die relativen Bewegungen innerhalb des Instruments sowie Eigenfrequen zen des Interferome-ters und der kardanischen Aufhän-gung zu analysieren. Vor allem ermöglichten die Messungen, die Eingangspara meter für ein FEM-Modell zu be stimmen, das auf die Ermüdungs analyse und ihre Validierung abgestimmt ist.

Bild 3: RoboVib®-Bild der Instrumenten-Bewegung bei 45 Hz.

nicht reproduzieren. Der Ursprung der beim Flug festgestellten Schwingungen konnte bislang nicht klar bestimmt werden. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Schwingungen von aero-dynamischen Kräften eingeleitet werden, die an der Öffnung des Unterrumpfbehälters am Flugzeug entstehen.

DER GRUND FÜR ROBOVIB®-MESSUNGEN

Der unerwartet hohe Schwing-ungs pegel während der Flüge erfordert weitere Untersu chungen. Der Einfluss der Schwingungen auf die Qualität der Ausrichtungs- Stabilisierung und auf die

Kontakt

Felix Friedl-VallonGLORIA gloria.helmholtz.de

Klimaforschung

Bild 2: Beschleunigungssensor-Daten über Flug-zeit und Frequenz.

ERGEBNISSE

Die RoboVib®-Messungen erfolgten mit mechanischer Anre-gung durch einen Shaker sowie mit akustischer Anregung, um die aerodynamischen Kräfte während des Fluges zu simulieren. Wegen der großen Anzahl an Messpunkten war es möglich, die Bewegungen innerhalb von GLORIA zu repro-duzieren, wie beispielhaft in Bild 3 zu sehen ist. Die Messungen mit RoboVib® waren bei unserer Schwingungsanalyse eine sehr wertvolle Hilfe und führten zu mechanischen Verbesserungen. Außerdem konnten wir die für das FEM-Modell nötigen Parameter herleiten. Die Modifizierungen am Messinstrument GLORIA und am Unterrumpfbehälter werden während der Testflüge im Jahr 2015 endgültig beurteilt. ■

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Ziel meiner Forschung ist es, eine Attometer-Auflösung zu erreichen und so die berührungs-lose laserbasierte Schwingungs-messung zu verbessern.

Wieso schreiben Sie Ihre Thesis bei Polytec?

Im vergangenen Jahr habe ich bei Polytec ein Praktikum gemacht, wo ich selbständig an einem Projekt arbeiten durfte. Außerdem hat mir die freundliche Arbeitsatmo-sphäre gefallen. Und weil dieses Praktikum eine solch positive Erfahrung war, habe ich mich entschieden, auch meine Thesis bei Polytec zu schreiben. ►

Frau Kadner, woher sind Sie?

Ich komme aus Jena und studiere an der KSOP in Karlsruhe.

Was studieren Sie?

Ich studiere Optics & Photo-nics im 4. Master-Semster.

Sie studieren an der Karlsruhe School of Optics & Photonics. Was mögen Sie dabei besonders?

KSOP ist ein internationales Programm und die Studenten kommen aus den unterschied-lichsten Ländern. Für mich ist das Beste an KSOP, dass ich all diese

In der InFocus- Ausgabe 2013 berichteten wir über die Zusammenarbeit von Polytec mit der Karlsruhe School of Optics & Photonics – kurz KSOP. In dieser Ausgabe lassen wir Lisa Kadner zu Wort kommen, die an der KSOP studiert und für ihre Masterthesis bei Polytec forscht.

„Mich interessiert alles, was mit Licht zu tun hat“

tollen Menschen von überall auf der Welt kennenlerne. Mir gefällt außerdem, dass bei der ganzen Theorie die Praxis nicht zu kurz kommt. Das finde ich sehr wichtig.

Sie forschen für Ihre Masterarbeit an der KSOP in der F&E-Abteilung von Polytec. Wovon handelt sie?

Bei meiner Thesis geht es um die Verbesserung der Auflösung von sogenannten offenen optischen Resonatoren. Dabei handelt es sich um eine Anordnung von Spiegeln, die dazu dient, Licht möglichst oft zu reflektieren. Ich untersuche diese neue Methode in Theorie und Versuch. Das

Interview

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KSOP Karlsruhe School of Optics & Photonics

Die Karlsruhe School of Optics & Photo-nics wurde im Jahr 2006 im Karlsruhe Institute for Technology (KIT) unter dem Dach des KIT International Department gegründet. Sie hat sich seither als eine der weltweit führenden Einrichtungen für Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Optik & Photonik erwiesen.

Die KSOP ist außerdem am Programm Erasmus Mundus EUROPHOTONICS beteiligt, das mobile Master- und Dokto-randen-Studiengänge an verschiedenen europäischen Universitäten anbietet.

Beheimatet ist die Graduiertenschule in Baden-Württemberg nahe der Grenze zu Frankreich. Die so genannte Technologie-region Karlsruhe liegt im Herzen einer der produktivsten und innovationsstärksten Industrie-Regionen Europas.

Seit ihrer Gründung wird die Karlsruhe School of Optics & Photonics im Rahmen der deutschen Exzellenzinitiative geför-dert, deren Aufgabe es ist, an deutschen Universitäten Forschung und Lehre von Weltrang zu unterstützen.

www.ksop.de

KontaktB.Eng. Lisa KadnerKarlsruhe School of Optics & Photonics (KSOP)KIT – Karlsruhe Institute of Technologywww.ksop.de

Wie wichtig schätzen Sie praktische Erfahrung für Ihr Studium ein?

Praktische Erfahrung ist extrem wichtig in diesem Bereich, denn all das theoretische Wissen ist nutzlos, wenn man es nicht an etwas Realem anwenden kann. Es ist außerdem motivierend zu sehen, was man mit dem Wissen aus den Vorlesungen machen kann. Gleichzeitig wird das theo-retische Wissen noch vertieft.

Wie geht es bei Ihnen nach dem Studium weiter? Können Sie sich vorstellen, nach dem Studium in diesem Bereich zu arbeiten?

Ja, das kann ich mir durchaus vorstellen. Es gibt aber auch andere Bereiche in Optik und Photonik, in denen ich Erfahrungen sammeln möchte. Besonders die Themen „Advanced Photonic Materials“ und „Integrated Optics“ interes-sieren mich. Da mich aber eigent-lich alles interessiert, was mit Licht zu tun hat, würden auch andere Felder der Optik in Frage kommen.

Frau Kadner, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihrem Studium.

Interview

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„Direkter Kontakt mit den Studenten“

Herr Dr. Rembe, wie lange arbeitet Polytec schon mit der KSOP zusammen?

Polytec ist seit der Gründung der KSOP 2006 ein Industriepartner. Seit etwa fünf Jahren arbeiten wir aber erst intensiver mit der KSOP zusammen. Zunächst wurden Praktika und Masterarbeiten durchgeführt, aber inzwischen arbeiten wir auch konkret im Steering Committee der KSOP mit.

Was gefällt Ihnen an der Zusammen arbeit am besten?

Durch die KSOP haben wir direkten Kontakt mit den Studenten des Karlsruher Instituts für Techno-logie (KIT), die den Schwer-punkt ihrer Ausbildung in den Bereich Optische Systeme gelegt haben. Außerdem ist Polytec über die KSOP inzwischen gut mit den verschiedenen Einrich-tungen am KIT vernetzt.

Wir sprachen auch mit Dr.-Ing. Christian Rembe, Entwicklungs-leiter Optik bei Polytec, über die Zusammen arbeit mit der Karlsruher School of Photonics.

Wie profitiert Polytec von der Zusammenarbeit?

Die Optik und Photonik als Themenschwerpunkte haben durch die KSOP im Raum Karlsruhe erheb-lich an Bedeutung gewonnen. Die Zahl von potentiellen Koopera-tions partnern für verschiedenste Projekte steigt und es gibt mehr Ingenieure und Physiker mit weit-reichenden Erfahrungen auf dem Gebiet. Für ein weltweit tätiges optisches Messtechnik-Unter-nehmen wie Polytec ist es natürlich von Vorteil, wenn es in einer ausgewiesenen Technologieregion für Optik und Photonik liegt. Ein besonders wichtiger Aspekt für Polytec ist, dass sich durch unser Engagement bei der KSOP der Bekanntheitsgrad von Polytec bei den Studenten am KIT erheblich erhöht und wir inzwischen viele Bewerbungen von Studenten und Absolventen erhalten.

Was würden Sie sich hinsicht-lich der Zusammenarbeit für die Zukunft wünschen?

Wir bei Polytec sind schon sehr zufrieden mit der Zusammenar-beit. Industriepromotionen wären beispielsweise eine Möglichkeit, die Zusammenarbeit in Zukunft noch weiter auszubauen.

Herr Dr. Rembe, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Kontakt

Dr.-Ing. Christian RembeLeitung Entwicklung OptikZentralbereich Forschung und EntwicklungPolytec GmbHwww.polytec.de/karriere

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Deep ImpactLDV-Messung von Stößen mit Flüssig keiten

Experimentalphysik

Ein Elektromagnet löst die äußere Kugel (links) aus. Zwei LDV messen von beiden Seiten.

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In einem bio-medizinischen Forschungsprojekt wurde das Konzept eines bistabilen Schaltven-tils untersucht. Ein mechanischer Stoß verursacht das Umschalten. Dabei wurde ein Versuchsaufbau zur genauen Untersuchung von Stößen und der damit ange-strebten Impulsübertragung ins Innere eines Ventilgehäuses erstellt. Dieser Aufbau untersucht das grundlegende physikalische Verhalten während des Stoßes, um dann numerische Simulations-modelle zu validieren. Es werden Experimente mit unterschiedlichen Stoßkörpern, Materialien sowie Flüssigkeiten durchgeführt.

VERSUCHSAUFBAU UND DURCHFÜHRUNG

Der Versuch besteht aus einer in einem Rahmen fest eingespannten Platte und zwei Kugeln auf beiden Seiten dieser Platte. Eine anfangs ausgelenkte Kugel trifft senkrecht auf die Platte. Auf der anderen Seite

Stöße bei Festkörpern gehen sehr schnell vonstatten. Berührungslose Messmethoden eignen sich besonders gut für die Erfassung solch schneller Vorgänge. Im konkreten Fall wurde der Stoß zwischen zwei Kugeln getrennt durch eine Platte mit zwei Laser-Doppler-Vibrometern (LDV) sowohl mit als auch ohne Einfluss von Fluiden gemessen. Bei der Messung in einem Fluidbehälter sind interessante physikalische Erscheinungen zu berücksichtigen, um korrekte Messwerte zu erhalten.

liegt die Kugel an der Platte an. Sie repräsentiert das Ventil innere. Am Rahmen der Platte kann ein Flüs-sigkeitsbehälter montiert werden, sodass die Kugel im Inneren vollständig in der Flüssigkeit unter getaucht ist. Um eine hohe Wiederholgenauigkeit zu errei-chen, löst ein elektromagnetischer Mechanismus die stoßende Kugel aus (Titelbild links). Die Kugel hat beim Erreichen der Platte, also zu

Beginn des Stoßes, in etwa eine Geschwindigkeit von v0 = 600 mm/s. Mit dieser Geschwindigkeit trifft sie die Platte und deformiert diese. Dadurch wird die Kugel im Ventilinneren beschleunigt.

Um den Versuch auszuwerten, benötigen wir die Geschwin-digkeiten und Verschiebungen der am Stoß beteiligten Kugeln. Hierfür kommen zwei ►

Bild 1: Prototyp mit zwei Piezo-Aktoren

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Einpunkt-Laser-Doppler-Vibro-meter zum Einsatz. Der große Vorteil ist hier, dass die LDVs durch die berührungslose Messung den Versuch nicht beeinflussen. Außerdem wird der sehr kurze Stoß auf Grund der hohen Empfindlichkeit und Abtastrate sehr genau aufgelöst. Die besondere Schwierigkeit besteht darin, dass die äußere Kugel kurz vor dem Auftreffen in den Laserstrahl wandert und erst wenn der Strahl fast senkrecht auf die Kugel trifft, ein sinnvolles Messsignal zu erwarten ist. Auf der anderen Plattenseite ist die Kugel zu Beginn in Ruhe und kann somit einfacher gemessen werden.

Optional kann ein Acrylglastank an der Plattenhalterung montiert werden, in dem die innere Kugel vollständig untergetaucht ist.

Bild 2: Nahansicht des Fluidbehälters

Experimentalphysik

Bild 3: Geschwindigkeitssignal beider Kugeln mit überlagerter Schwingung auf Grund der Bewegung

des Fluidbehälters.

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Dabei ist dann die Platte einseitig von einer Flüssigkeit umgeben.Der Einfluss von unterschiedlichen Fluiden kann so untersucht werden. Gemessen wird mit Wasser und Öl. Die Messung durch die Acryl-glaswand des Behälters hat ohne Füllung keinen Einfluss auf die Messung. Füllt man den Behälter jedoch mit einer Flüssigkeit, ändern sich die Ergebnisse erheblich. Die Einflüsse sind trennbar in direkte Einflüsse der Flüssigkeit auf den Stoß und die Bewegung der Kugel und in indirekte Einflüsse der Flüs-sigkeit auf das Messverfahren.

Physikalisch basiert das Laser-Doppler-Vibrometer auf dem Doppler-Effekt. Der Aufbau des Vibrometers entspricht prinzipiell dem Michelson- Interferometer. Es misst sowohl die Frequenzver-schiebung des Lasers, als auch Hell-Dunkel-Muster im Interfe-renzbild. Verursacht wird das durch Längenänderung des optischen Pfades. Im einfachsten Fall ist das die Geschwindigkeit des Messobjekts in Luft oder Vakuum. Hier kann das Messsignal unverändert verwendet werden. Soll aber in einem anderen Medium gemessen werden, muss der Brechungsindex der unterschiedlichen Medien berücksichtigt werden. Kontakt

Dipl.-Ing. Christian Fischer, Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. Peter EberhardInstitut für Technische und Numerische Mechanik Universität Stuttgartwww.itm.uni-stuttgart.de

Bild 4: Die innere Kugel berührt die Platte und ist vollständig untergetaucht.

Somit ist die gemessene Geschwin-digkeit der Kugel in einer Flüssig-keit entsprechend umrechenbar. Allerdings bewirkt die Bewegung des Flüssigkeitsbehälters auch eine Änderung des optischen Pfades, wenn sich die Medien auf beiden Seiten unterscheiden. Es resultiert eine zusätzlich über-lagerte Schwingung (Bild 3).

ERGEBNISSE UND SCHLUSSFOLGERUNG

Durch eine Umrechnung mit den Brechungsindizes kann auch bei Versuchen mit Flüssig-keiten gemessen werden. Der Brechungsindex n korrigiert entsprechend der Formel vkorr=v/n die Ergebnisse. Bei den hier durchgeführten Messungen ist es möglich, die Geschwindigkeit der beiden Kugeln vor und nach dem Stoß zu bestimmen. ■

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Gitterstrukturen sind bekannt für eine Reihe von ungewöhnlichen dynamischen Eigenschaf-ten. Dazu gehört die Fähigkeit, als Bandabstand-Filter zu wirken und anisotrope Wellen mit frequenzabhängiger Richtwirkung auszubreiten. Um experimentell die Anisotropie (d.h. Rich-tungsabhängigkeit) räumlicher Ausbreitungsmuster zu prüfen, benötigt man eine berührungs-freie Messtechnik, mit der In-Plane (auf einer Ebene) an vielen Stellen Geschwindigkeitswerte erfasst werden können. Das Scanning Vibrometer PSV-400-3D von Polytec ist für diese Aufga-be ideal geeignet.

Die perfekte WelleLasertechnik ermöglicht die Rekonstruktion von In-Plane-Wellenfeldern in zellularen periodischen Strukturen

Strukturdynamik

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Aus periodisch angeordneten Zellen aufgebaute Werkstoffe, beispielsweise Wabenstrukturen aus Metall oder Verbundwerk-stoffen, werden vor allem wegen ihrer hohen Festigkeit bei vergleichsweise geringem Gewicht weithin für Strukturelemente in der Luftfahrttechnik, im Automo-bilbau und im Ingenieurbauwesen verwendet. Die technischen Möglichkeiten dieser Werkstoffe gehen jedoch über diese bemer-kenswerten statischen Eigen-schaften weit hinaus. Ein vielerorts diskutierter Effekt ist die Bildung von phononischen Bandlücken, das heißt Intervallen, in denen eine Wellenausbreitung unzulässig ist. Diese Intervalle lassen sich auf die destruktive Interferenz zwischen

einfallenden und gestreuten Wellen zurückführen. Außerdem breiten sich einige Wellenmoden nach anisotropen Mustern aus, ein als Wellen-Richtcharakteristik bekannte Eigenschaft. Richtig genutzt bietet diese räumliche Wirkung beträchtliche Möglichkeiten, räumliche Wellen zu beeinflussen, um beispielsweise Energie abzu-lenken, umzuleiten, einzufangen, zu speichern und akustische Emissionen abzuschirmen. Unser übergeordnetes Forschungsthema dreht sich um den Aufbau und die Beschreibung neuer Gitterarchitek-turen, mit denen sich Wellen auf unkonventionelle Weise beein-flussen lassen (Celli and Gonella, J. Appl. Phys. 115, 103502 (2014)).

Zur Durchführung dieser Untersu-chung ist ein Prüfaufbau nötig, mit dem topologisch sehr komplexe und aus dünnen Elementen aufgebaute Strukturen geprüft werden können. Wir beschreiben hier eine Verfahrensweise, die sich um die Fähigkeiten des 3D-Scan-ning Vibrometers von Polytec dreht, Wellen auf gleicher Ebene (In-Plane) zu rekonstruieren. Damit trägt man auf gleicher Ebene Geschwindigkeiten an den Knoten eines passenden Scan-ning Grids zusammen, das genau der Gitterform einer zellularen Struktur entspricht. Wir prüfen hier die Verfahrensweise mit dem Referenz fall eines aus regelmäßigen Sechsecken aufgebauten Gitters, dessen phononisches Verhalten

Bild 2: Versuchsanordnung für die Messung kurzzeitiger Wellen-felder in einer Probe aus regelmäßigen sechseckigen Waben. Hinweis: Auf dem Bildschirm ist das hexagonale Scanning Grid mit drei Scanpunkten je Bindeglied zu sehen.Bild 1: Probe aus regelmäßigen sechseckigen Waben.

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mit analytischen und numerischen Modellen umfassend untersucht wurde (Phani et al., J. Acoust. Soc. Am. 119, 4 (2006), Gonella and Ruzzene, J. Sound Vib. 312 (2008)).

DER VERSUCH

Unsere Probe ist die in Bild 1 gezeigte, aus regelmäßigen Sechs-ecken aufgebaute Wabenstruktur. Das Gitter hat die Abmessungen 31,2 cm x 30 cm (mit 20 x 18 Zellen) und wurde aus einer 0,95 cm dicken Aluminiumplatte durch Drahterodieren hergestellt. Die Gitterträger haben eine In-Pla-ne-Dicke von 0,67 mm. Die Probe ist am unteren Rand festgeklemmt. Die Anregung erfolgt durch einen in der Mitte des oberen Struk-turrandes angebrachten Signal-geber. Auf diese Weise soll ein Szenario simuliert werden, in dem die Wabe als Kernstruktur einer Sandwich-Platte verwendet und deren Haut durch eine Punktlast angeregt wird. Das für die Analyse verwendete transiente Signal ist ein „5-cycle narrow-band tone

burst“, ein Tonimpuls mit verän-derbarer Trägerfrequenz und einer ausreichend langen Relaxationszeit. Die Struktur kann so zwischen den Messungen an aufeinander folgenden Scanpunkten wieder in den spannungsfreien Zustand zurückkehren. Für jeden Gitter-träger werden drei Messpunkte ausgewählt, bei insgesamt 1.811 Knoten. Eine zeitliche Mittelung (100 Durchschnittswerte) wird ausgeführt, um den Einfluss von Geräuschen auf das Signal zu verringern. Die Versuchsanord-nung ist in Bild 2 zu sehen.

Um genaue In-Plane-Messungen von einer Struktur mit einer derartig komplexen Topografie an vielen Abtastpunkten zu erhalten, muss eine ausgeklügelte Abtast-Strategie entwickelt werden, die bewegliche In-Plane-Messun gen aus ungleichförmigen Scanning Grids erlaubt. Das PSV-400-3D Scanning Vibrometer von Polytec bietet die ideale Plattform für diese Art von Aufgabe. Trotzdem stellt die stark begrenzte Dicke

der zu scannenden Gitterstruktur sogar zeitgemäße 3D-Vibro-meter vor Herausforder ungen. Deren Bewältigung erfordert eine spezielle Kombina tion von Verfahrenshilfsmitteln (hinsichtlich Probenvorbereitung und Daten-Nachbearbeitung). Die größte Herausforderung während der Datenerfassungsphase ist die Schwierigkeit, eine Konvergenz der drei auf die dünne Oberfläche der individuellen Gitterglieder gerichteten Laserstrahlen zu erhalten. Es reicht, dass einer der drei Laserstrahlen die Zielfläche verfehlt (ein in Bild 3a gezeigtes Szenario), um die Qualität und Zuverlässigkeit der Messung an diesem Knoten komplett zu verfälschen. Leider kann die zur Verbesserung der Strahl-Konvergenz vorgesehene Video-Triangulation nicht direkt angewendet werden, da sie sich an Kanten schwierig gestaltet (Hinweis: unsere Struktur kann de facto als Ansammlung kantenartiger Elemente angesehen werden). Unsere Lösung besteht

Bild 3: Optimierungsverfahren zur Positionierung des Laserstrahls: (a) Mögliche Störungssituation, in der einer der drei Laserstrahlen die Zieloberfläche verfehlt; die Situation ist darauf zurückzuführen, dass die Video-Triangulation an Kanten von Strukturen nicht anwendbar ist; [Schild: Nicht auf der Messoberfläche] (b) Die drei Laserstrahlen treffen erfolgreich auf den Aufkleber aus reflektierendem Band; (c) Stahlen-konvergenz auf dem Aufkleber, erreichbar durch Video-Triangulation.

Strukturdynamik

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darin, Aufkleber aus einem reflektierenden Band an den Gitterpunkten entsprechend den Knoten des Scanning Grid anzubringen. Bild 3b zeigt, wie die Laserstrahlen gezwungen sind, auf den Aufklebern aufzutreffen, Bild 3c beschreibt die Art optimaler Strahl-Konvergenz, die durch die Video-Triangulation von drei koplanaren Laserpunkten erreicht wird.

ERGEBNISSE

Zwei Signale wurden in der Untersuchung eingesetzt: ein Burst-Signal mit Trägerfrequenz, die zur Mode S (3,1 kHz) gehört, und eines mit Trägerfrequenz, die zur Mode P (27,9 kHz) gehört. Die Ergebnisse für die Mode S sind in Bild 4 dargestellt, wo wir experimentelle (Bild 4a) und numerische (Bild 4c) Wellenfelder entsprechend demselben Zeit-punkt über eine Interpolation der Knotenverschiebungen in vertikaler Richtung erhielten. Wir sehen, dass bei dieser Frequenz die Mode S sich mit einem räumlich-anisotropen Muster

ausbreitet. Der Frequenz-Inhalt der Wellenfelder wird über eine 2D-DFT (Diskrete Fourier-Trans-formation) der Daten gewonnen und ist in Bild 4b und Bild 4d abgebildet. Man sieht, dass die hier für die Mode S aufgezeichneten Ergebnisse eine Frequenzbereich- Filterung erfahren haben, um eine störende, nicht mit den Eigen-schaften der Mode S konforme Charakteristik zu beseitigen, die auf die Dynamik der Aufkleber aus dem Bandmaterial zurückzu-führen ist. Die Ergebnisse für die Mode P sind in Bild 5 zu sehen: Die Ausbreitungsmuster zeigen rundlich aufgeworfene Stirnseiten und bestätigen die Isotropie dieser Mode. Die Übereinstim-mung zwischen experimentellen und numerischen Ergebnissen für beide Frequenzen ist sowohl hinsichtlich Wellenlänge als auch Richtwirkung bemerkenswert.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Mit unserer Untersuchung haben wir die inhärente frequenz-abhängige Anisotropie von

Bild 4: Experimentelle und numerische Ergebnisse für die Mode S (3,1 kHz). Das experi-mentelle Wellenfeld (vertikale

Verschiebung) zu einem bestimmten Zeitpunkt, nach Ausfiltern in der DFT-Ebene,

wird in (a) gezeigt. Das entsprechende numerische,

durch eine Finite-Elemente-Si-mulation erhaltene Wellenfeld

ist in (c) zu sehen. Die durch 2D-DFT der entsprechenden

Wellenfelder erhaltenen experimentellen und numeri-schen spektralen Signaturen

werden in (b) und (d) gezeigt.

Bild 5: Vergleich zwischen experi-mentellen (a) und numerischen (c) Wellenfeldern für die Mode P (27,9 kHz) zum selben Zeitpunkt. Die experimentellen und nume-rischen spektralen Signaturen sind in (b) bzw. (d) zu sehen.

Kontakt

Paolo Celli, Stefano [email protected] of Civil, Environmental, and Geo- EngineeringUniversity of Minnesota, USA

Wellenausbreitungsmustern in zweidimensionalen gitterartigen Phononenkristallen experimen-tell bestätigt (Celli and Gonella, J. Sound Vib. 333 (2014)). Die Untersuchung ergab auch, dass das 3D-SLDV von Polytec zur Analyse von kurzzeitigen dyna-mischen Vorgängen in Phono-nenkristallen und ganz allgemein in Strukturen mit komplexen Geometrien und dünnen Struktur-bestandteilen anwendbar ist. Die Verwendung von Aufklebern aus reflektierendem Band wird empfohlen, um die mit der Laser-strahl-Konvergenz auf dünnen Strukturelementen verbundenen Herausforderungen zu meistern, wobei auch das Reflexions-vermögen und das Signal-Rausch-Verhältnis stärker werden. ■

Page 36: Polytec InFocus 2015 (deutsch)

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Produktnews

TMS-350 TopMap In.LineFertigungsqualität schnell und zuverlässig prüfen

Ein Versprechen, dass das kompakte TMS-350 TopMap In.Line hält. Kinderleicht lässt es sich in der Fertigungs-linie oder zur produktionsnahen Stichprobenkontrolle einsetzen.

Die große Höhenauflösung in Kombination mit einem großen Messfeld stellen sicher, dass Sie keine Details übersehen. Sie erkennen fehlerhafte Teile zuverlässig und stellen Ihre Produktqualität sicher.

Die automatisierbare TMS-Software ist an die Bedie-nerbedürfnisse anpassbar. Somit überprüfen Sie Ihre Toleranzeinhaltung (bspw. Ebenheit, Stufenhöhe, Form) mit nur einem Knopfdruck. Das reduziert den Bedienereinfluss und spart Zeit.

Erfahren Sie mehr unter: www.polytec.de/tms-350

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Forever YoungNeue Polytec Software

Die Investition in ein Polytec Messsystem zahlt sich durch unseren aktiven Software-Support gleich mehrfach aus.

Feste Release-Zyklen gewährleisten, dass Sie immer die fortschrittlichsten Mess- und Auswertemöglich-keiten zur Hand haben.

Ab sofort gibt es neue Versionen der PSV Scanning Vibrometer Software, der VibSoft Vibrometer Software, der Planar Motion Anaylzer Software und der TMS Oberflächenmess- und -analyse-Software.

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Produktnews

FamilienzuwachsNeue Zubehörpalette für Mikroskopsysteme

Erst durch das richtige Zubehör kitzeln Sie das gesamte Potential aus einem Messgerät.

Gleich mit einer kompletten Zubehörfamilie erweitert Polytec nun seine mikroskop-basierten Messsysteme zur Messung statischer und dynamischer Eigen-schaften von Mikrosystemen.

Aktiv schwingungsgedämpfte Tische mit Portal zur Aufnahme des Messkopfes bieten eine professionelle Arbeitsumgebung und sorgen mit automatisierten Positionierungsmöglichkeiten für einen optimalen Ablauf der Messung.

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Schwingungen auf dem Labortisch messenNeues Stativsystem für Messköpfe

Polytec’s neues Stativsystem für OFV-534 Vibrometer- Messköpfe erweitert die Einsatzmöglichkeiten der bewährten Einpunktvibrometer erheblich. Es ermög-licht exakte Schwingungsmessungen an kleinen Objekten.

Das kompaktes Basisstativ A-STD-BAS-01 bietet einen sicheren Halt für den Vibrometer-Messkopf. Die integ-rierte z-Achse mit 150 mm Hub sorgt für einen großen Arbeitsraum und damit Flexibilität hinsichtlich der möglichen Messaufbauten.

Gleichzeitig ist das optische Zubehör des OFV-534 Messkopfes mit dem Basisstativ nutzbar: Mikroskop- Objektive mit 10-facher und 20-facher Vergrößerung ermöglichen Messungen auch an winzigen Strukuren. Die Beleuchtungseinheit VIB-A-510 sorgt dabei für die optimale Ausleuchtung des Messobjektes und scharfe Videobilder der im Messkopf integrierten Kamera.

Die motorische xy-Verstelleinheit A-PST-050S verfährt das Messobjekt softwaregesteuert - für vollflächige Schwingungsanalysen an der Probe.

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Polytec GmbHPolytec-Platz 1-776337 WaldbronnTel. +49 7243 [email protected]

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Schwarzschildstraße 112489 BerlinTel. +49 30 6392-5140

www.polytec.deOM

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ImpressumPolytec InFocus · Magazin für Optische MesssystemeAusgabe 2015 – ISSN 1864-9181 · Copyright © Polytec GmbH, 2015Herausgeber: Polytec GmbH · Polytec-Platz 1 - 7 · D-76337 Waldbronn

Messen und Events

Dr. Dietmar GnaßDr. Philipp Hassinger, Melanie Ohmer; KraftDruck GmbH

V.i.S.d.P.:Redaktion/Produktion:

Bildnachweise: Soweit nachfolgend nicht anders aufgeführt bei den Autoren. Titelbild und Seiten 12/13: ©Klaus Eppele; Seite 4: ©istock.com/mf-guddyx; Seite 8: ©istock.com/RicAguiar; Seite 17: ©istock.com/a-apell; Seite 32: ©istock.com/artist-unlimited.

Datum Veranstaltungen Ort

04.05. - 06.05.2015 Eurobrake Dresden

05.05. - 08.05.2015 Control Stuttgart

19.05. - 21.05.2015 Sensor&Test Nürnberg

12.06. - 16.06.2015 22. ICSV Florenz

16.06. - 18.06.2015 Testing Expo Europe Stuttgart

16.06. - 20.06.2015 METEC Düsseldorf

22.06. - 25.06.2015 Laser München

24.06. - 26.06.2015 CADFEM / Ansys Usermeeting Bremen

17.09. - 18.09.2015 SEMI European MEMS Summit Milano

06.10. - 08.10.2015 SEMICON Europa Dresden

26.10. - 28.10.2015 Mikrosystemtechnikkongress Karlsruhe

18.11. - 20.11.2015 MBL Measuring by Light Rijswijk

Alle aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website www.polytec.de/events.

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