Crossmedia bei der tageszeitung

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Crossmedia bei der Tageszeitung- Wie man sein Publikum auf analogen

und digitalen Kanälen erreicht

Akademie der Bayerischen PresseGrundkurs Zeitung

Bernd Oswald23. Januar 2012

Sonntag, 22. Januar 12

1.Crossmedia - was ist das eigentlich?

2.Crossmedia durch Multimedia

3.Crossmedia durch Social Media

4.Was der Journalist von morgen können muss

Agenda

Sonntag, 22. Januar 12

1. Crossmedia – was ist das?

Sonntag, 22. Januar 12

Crossmedia Multimedia Online

AbgrenzungPublizieren in verschiedenen

Medien

Kein Medium, sondern Formate

Ein selbständiges

Medium

Hauptziel„Line-Extension“

der Marke,Verzahnung

Mehrwert, audiovisuelles

Erlebnis

Aktualität, Interaktivität

Sonntag, 22. Januar 12

Definition: Crossmedia

Crossmedia ist die intelligente Vernetzung einer Kommunikationsidee über verschiedene, sich gegenseitig verstärkende Medienkanäle, um

a) ein vertieftes, interaktives Erlebnis einer Marke oder eines Angebotes zu erreichen und

b) mit höherer Effektivität einen Mehrwert zu schaffen.“

Quelle: Frank Bodin, Präsident der bsw, Verband der führenden Werbe- und Kommunikationsagenturen der Schweiz

Sonntag, 22. Januar 12

• Durchdachte Abstimmung der verschiedenen Kanäle aufeinander

• Mehrwert: Service, Downloads, Links, Multimedia

• klare Community-Idee

• Einsatz der erforderlichen Mittel und Strukturen

• Gute technische Vernetzung durch crossmedia-taugliches CMS

Crossmedia-Erfolgsfaktoren

Sonntag, 22. Januar 12

Die meisten Crossmedia-Aktivitäten konzentrieren sich auf

• Print

• Online

• Mobile

Sonntag, 22. Januar 12

Internet - Crossmedia-Kanal Nummer 1

• Klassische Homepage

• Texte

• Bildergalerien

• Videos

• Blogs

• Mobile Angebote

• Mobile Web-Version

• iPhone oder iPad-Apps

• Social Media

Sonntag, 22. Januar 12

2. Crossmedia durch Multimedia

Sonntag, 22. Januar 12

Definition: Multimedia

Eine multimediale Geschichte ist eine Kombination aus Text, Fotos, Videos, Audios, Grafiken und Interaktivität, die auf einer Website präsentiert wird.

Sie wird in einem nicht-linearen Format erzählt; die Informationen jedes Mediums ergänzen sich statt redundant zu sein.

Jede Medienform - Video, Audio, Fotos, Text, Animation - soll einen Teil der Geschichte auf informative und fesselnde Weise erzählen.

Quelle: Knight Digital Center, University Berkeley

Sonntag, 22. Januar 12

Wie erzähle ich ein Thema multimedial?

• Online sprengt die bisherigen Grenzen zwischen den Medien: fast alles ist möglich, „the sky is the limit“

• Die Prinzipien der Verlinkung und des Embeddens ermöglichen mehrdimensionales Storytelling

• Gefahr dabei: durch Multimedia-Einsatz zu viel auf einmal zu wollen und den Leser zu überfordern

• Klares Konzept für aufwändigere Produktionen, Dopplungen in Text, Ton und Bild vermeiden

• Darauf achten, dass sich die einzelnen Elemente sinnvoll ergänzen: jedes muss dem Nutzer einen Mehrwert bringen!

Sonntag, 22. Januar 12

Struktur schaffen per Storyboard

• Ein Storyboard

• ...ist eine (handschriftliche) Skizze über die Inhalte einer Geschichte und ihre Anordnung auf einer Website

• ...hilft eine Geschichte zu fokussieren

• ...klärt, welcher Aspekt der Geschichte mit welchem Medium erzählt wird

Sonntag, 22. Januar 12

Thema in inhaltliche Bestandteile zerlegen

• Warum ist unser Thema wichtig, wieso erzählen wir diese Story?

• Welche spannenden Hauptpersonen gibt es?

• Welche Aspekte hat das Thema?

• Welcher Aspekt lässt sich mit welchem Medium am besten erzählen? (Mehrwert)

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Text

• Tiefgang, Analyse

• kann Kontext, Hintergründe und Vorgeschichte gut erklären

• Großes Reservoir an Stilformen

• Leicht verlinkbar

• Schnell und kostengünstig zu erstellen

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Video

• Sehr authentisch: sehen und hören

• kann gut Aktionen und Tätigkeiten abbilden

• bringt den Leser vor Ort

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Audio

• Sehr authentisch

• Löst Kino im Kopf aus

• Konzentration auf den Sinn Hören

• Kann neben einer anderen Tätigkeit gehört werden: gut für unterwegs

Sonntag, 22. Januar 12

Handelsblatt: Investment-Podcast

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Foto

• hält (ausdrucksstarken) Moment fest

• Hoher Dokumentationscharakter

• Auf einen Blick erfassbar

• kann sehr emotional sein und einen wichtigen Punkt der Story besonders betonen

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Audioslideshow

• Die fertige Slideshow ergibt mehr als die Summe aus Bildern und O-Tönen

• Besonders für emotionale Geschichten geeignet

• Sehr authentisch und ausdrucksstark

• Hervorragend für Dramaturgie geeignet (Variationen in Standzeit der Bilder, Perspektiven, Übergänge)

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Daten

• Interaktiv

• Wenn die Daten valide sind: Beweisfunktion

• Gut skalierbar (auf eine Region, eine Personengruppe, einen Zeitraum)

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: Grafiken

• visualisiert (komplexe) Sachverhalte

• hohes Erklärpotenzial

• Leicht erfassbar

• Kann gut Vergleiche herstellen

Sonntag, 22. Januar 12

LATimes: Karte macht Verbrechen sichtbar

Sonntag, 22. Januar 12

Mediencheck: User generated content

• Stellt Transparenz her

• Kann wertvolle Hinweise für weitere Geschichten liefern

• Vertrauensbeweis an die Leserschaft (z.B. Wenn ihre Fragen an Interviewpartner gestellt werden)

• Leser selbst zu Autoren machen: stärkt Leser-Blatt-Bindung

Sonntag, 22. Januar 12

Durch die Kombination verschiedener Medien kann

etwas ganz Neues entstehen!

Sonntag, 22. Januar 12

Die einzelnen Medien sollen sich ergänzen, nicht

doppeln!

Sonntag, 22. Januar 12

Star Tribune: vorbildliches Multimedia-Special

Sonntag, 22. Januar 12

Seziertes Thema im Storyboard neu zusammensetzen

• Startseite skizzieren

• Was ist die Hauptgeschichte

• was ist der (multimediale)„Eyecatcher“

• welche weiteren Elemente kommen auf die Seite

• Wie funktioniert die Navigation

• Diese Prozedur für alle anderen Seiten wiederholen

Sonntag, 22. Januar 12

Das Storyboard

• ...hilft dabei, die Ressourcen für das Thema zu definieren

• Ressourcen dem Thema anpassen oder:

• Thema den Ressourcen anpassen

Sonntag, 22. Januar 12

Übung: Multimedia-Konzeption

• Wählen Sie aus Ihrer Gruppe eine Reportage aus

• Stellen Sie sich vor, ihre Reportage wäre Teil eines Multimedia-Pakets:

• welche anderen Aspekte ihres Themas gäbe es noch?

• Welchen Aspekt würden Sie mit welchem (Multimedia-)Format erzählen?

• Skizzieren Sie Ihr Themenpaket in einem Storyboard

Sonntag, 22. Januar 12

3. Crossmedia durch Social Media

Sonntag, 22. Januar 12

Das Social Media-Universum...

Sonntag, 22. Januar 12

Wozu Social Media?

• eigene Inhalte im Netz streuen

• den Schwarm für Recherchen nutzen

• Quellen und Ressourcen finden

• Partizipation der Nutzer

• eine Community schaffen

• Dialog auf Augenhöhe

Sonntag, 22. Januar 12

Was bringt Social Media-Einsatz?

• Mehr Reichweite über affine Anhänger

• (multimedialer) Multiplikatoreneffekt: Weiterempfehlungen von Freunden sind besonders wertvoll

• Leser-Seiten-Bindung wächst

• Möglichkeit, schnell zu reagieren (vor allem bei Krisen wichtig)

Sonntag, 22. Januar 12

Grundgebote für Social Media-Einsatz

• Aktualität

• Authentizität

• Transparenz

• Glaubwürdigkeit

• Vernetzung der einzelnen Kanäle

• Dialogbereitschaft

Sonntag, 22. Januar 12

Dialogbereitschaft in der Praxis

• Möglichkeit zum Feedback geben:

• (Artikel-)Kommentare

• Foren, Leserbriefe

• Abstimmungen

• Selbst mit Lesern kommunizieren:

• E-Mails (und Leserbriefe) beantworten

• Diskussion moderieren

• Chats

Sonntag, 22. Januar 12

Quelle: Social Media Schweiz: http://www.socialmediaschweiz.ch/html/infografik.html

Sonntag, 22. Januar 12

Tipps für eine erfolgreiche Facebook-Fanpage

• Eigenes Redaktionsteam, regelmäßig posten

• Mehrwert bieten: Eintrittskarten, Fotostrecke nur auf FB, Video

• Diskussionen anstoßen

• Nicht den gleichen Teaser wie auf der Homepage

Sonntag, 22. Januar 12

• Ist eher ein (sehr nützlicher) Newsfeed als ein soziales Netzwerk

• Echtzeitkommunikation at its best

• Agenda Setting-Funktion: was halten andere (Medien, Unternehmen, User) für wichtig?

• Multiplikatoreneffekt hier noch größer als bei Facebook und Co!

Sonntag, 22. Januar 12

• Rasantes Wachstum: 60 Millionen im ersten halben Jahr

• Übersichtlicher als Facebook

• durch „Circles“ lässt sich äußerst zielgruppengenau kommunizieren

• Google+-Inhalte werden bald in die Google-Suche integriert (Twitter ist gerade rausgeflogen)

• Suchen lassen sich speichern: gut geeignet zum Monitoring oder um sich kompetent in Diskussionen einzubringen

• Neu: Unternehmensseiten https://plus.google.com/pages/create

Sonntag, 22. Januar 12

3.1 Soziale Netzwerke: welche Inhalte, welcher

Stil?

Sonntag, 22. Januar 12

Welche Inhalte: Profilschärfung

• Was macht unsere Zeitung aus?

• Was unterscheidet uns von anderen?

• Was können wir besonders gut?

• Haben wir eine Markenidentität, und wie sieht die aus?

• Woran werden wir erkannt?

• Wie wollen wir gesehen werden?

Sonntag, 22. Januar 12

• Grundsatz: informieren und/oder unterhalten

• Interessante, nutzwertige Links (auch zu anderen Web-Angeboten)

• Was man gerade wichtig findet

• Nicht immer nur das Produkt in den Mittelpunkt stellen, sondern auch das Thema

• Auch mal off-topic schreiben

Welche Inhalte?

Sonntag, 22. Januar 12

Teasern in Sozialen Netzwerken

• Kürze und Prägnanz auf die Spitze getrieben (Twitter: 140 Zeichen). Gleich auf den Punkt kommen

Sonntag, 22. Januar 12

Facebook bietet eigenes Frage-Tool an

Sonntag, 22. Januar 12

Print-Online-Verweise

Sonntag, 22. Januar 12

Online-to-Print: wer-kennt-wen

User können Themen vorschlagen, die von der Print-Redaktion aufgegriffen werden

Sonntag, 22. Januar 12

Online-to-Print

• Tweet des Tages

• Blogs

• Facebook-Diskussionsbeiträge

Sonntag, 22. Januar 12

Die Rhein-Zeitung auf Twitter• Mehr als 30 Accounts und über

13.000 Follower bei Twitter

• alle 18 Lokalredaktionen twittern, beide Chefredakteure plus weitere Redakteure

• nur ein einziger Account ist ein RSS-Feed, ansonsten sehr Dialog-orientiert

• alle Redakteure haben einen beruflich definierten Account bei Twitter und Werkenntwen.de

Sonntag, 22. Januar 12

Followerabende• Twitter-Follower werden

in die Redaktion eingeladen

• Leser verbreiten den Besuch selbst weiter, z.B. bei YouTube

Sonntag, 22. Januar 12

Twitter-Funktionen für die @rheinzeitung

• Themenradar

• Dialog mit Lesern

• Lob, Kritik

• Hinweise

Sonntag, 22. Januar 12

Multimedial mobil

• „Ausprobieren, was bei einer regionalen Tageszeitung multimedial geht. (...) Mojo-Pionierin der Rhein-Zeitung“

• Veröffentlicht mobil multimedial (Text, Bild, Video) crossmedial (für Zeitung und Website)

• Arbeitet für alle18 Lokalredaktionen: sehr hoher Absprachebedarf

Sonntag, 22. Januar 12

• Blog-Portal mit eigener Subdomain: http://blog.rhein-zeitung.de/

• 25 Blogs mit großer Themenvielfalt

• Vernetzung mit Twitter-Accounts der Autoren

Sonntag, 22. Januar 12

Facebook• Wird zwar vorwiegend

genutzt, um Texte auf der Homepage zu bewerben, aber mit FB-gerechter Anmoderation

• Relativ hohes Involvement der Fans (Kommentare, Gefällt mir)

• Viele Fotos (auch von Nutzern)

• Blogs integriert

Sonntag, 22. Januar 12

4. Was der Journalist von morgen können

muss

Sonntag, 22. Januar 12

Treten Sie mit Ihren Lesern in Dialog!

Sonntag, 22. Januar 12

Begreifen Sie Journalismus als

Prozess!

Sonntag, 22. Januar 12

Seien Sie transparent!

Sonntag, 22. Januar 12

Probieren Sie die digitalen Medien (im eigenen Blog) so viel wie möglich aus!

Sonntag, 22. Januar 12

Denken Sie multimedial - und für verschiedene

Plattformen!

Sonntag, 22. Januar 12

Setzen Sie die neuen Formate gezielt und nicht

der Technik willen ein!

Sonntag, 22. Januar 12

Werden Sie ein Meister in Kommunikations- und

Teamfähigkeit!

Sonntag, 22. Januar 12

1. Treten Sie mit Ihren Lesern in Dialog!

2. Begreifen Sie Journalismus als Prozess!

3. Seien Sie transparent!

4. Probieren Sie die digitalen Medien (im eigenen Blog) so viel wie möglich aus!

5. Denken Sie multimedial - und für verschiedene Plattformen!

6. Setzen Sie die neuen Formate gezielt und nicht der Technik willen ein!

7. Werden Sie ein Meister in Kommunikations- und Teamfähigkeit!

Was der Journalist von morgen können muss

Sonntag, 22. Januar 12

Linkliste• Hervorragende DW-Linkliste für Journalisten

• Lab - Blog der Deutschen Welle Akademie zu Multimedia-Trends

• universal-code: Blog zum Buch (siehe Literaturliste)

• Medialdigital: Ulrike Langer über Tools, Trends, Geschäftsmodelle

• Onlinejournalismus.de: Schwerpunkt auf Best-Pratice-Beispielen

• Mindy McAdams: Multimedia-Journalist-Tutorial

Sonntag, 22. Januar 12

Literaturliste• Netzwerk Recherche: Onlinejournalismus -

Zukunftspfade und Sackgassen (kostenlos). Hamburg 2011

• Christian Jakubetz/ Ulrike Langer/ Ralf Hohlfeld (Hrsg.): Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter. München 2011

• Wolf Schneider/ Paul-Josef Raue: Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus. Bonn 2012 (über Bundeszentrale für politische Bildung gegen Versandkostenpauschale kostenlos beziehbar)

Sonntag, 22. Januar 12

Vernetzung gewünscht?

• Blog: www.journalisten-training.de

• Twitter: @berndoswald und @jt_muenchen

• Facebook: www.facebook.com/oswaldsbernd

• Google+: www.gplus.to/berndoswald

• Storify: www.storify.com/berndoswald

• Diigo: www.diigo.com/user/berndoswald

• Slidehsare: www.slideshare.net/berndoswald

Sonntag, 22. Januar 12