Die deutschen Zeitungen in Zahlen und Daten 2017
1
Herausgeber:Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.Haus der PresseMarkgrafenstr. 1510969 Berlin ISBN: 978-3-939705-20-8
Text und Redaktion:Anja PasquayE-Mail: [email protected]
Schaubilder:Eins 64 Grafik-Design, Bonn
Druck:DCM Druck Center Meckenheim GmbH
Wenn ich zu wählen hätte zwischen einem Land mit einer Regierung, aber ohne Zeitung,
und einem Land mit Zeitung, aber ohne Regierung,
dann würde ich mich für das Land ohne Regierung
entscheiden. Thomas Jefferson (1743 - 1826)
32
Deutschland (5)
Japan (3)Indien (2)
China (1)
Hohe AuflageDeutschland ist der größte Zeitungsmarkt Europas und der fünftgrößte der Welt.
Pro Erscheinungstag werden 15,3 Millionen Tageszeitungensowie knapp vier Millionen Wochen- und Sonntagszeitungenverkauft.
-––--––-––---––-––-
-––--––-––------––-––-
-––--––-––-----–-––-
USA (4)-––--––-––-––-––-
-––--––––---––-––-
54
Zeitungen 2017 auf einen Blick In Deutschland erscheinen
Zeitungen Auflage
318 lokale und regionale Abonnementzeitungen 11,8 Millionen
7 überregionale Zeitungen 1,0 Millionen
8 Straßenverkaufszeitungen 2,5 Millionen
333 Tageszeitungen gesamt 15,3 Millionen
22 Wochenzeitungen 1,5 Millionen
6 Sonntagszeitungen 2,1 Millionen
Zeitungen 2017 auf einen Blick
76
BDZV-Umsatzerhebung 2015 – Zusammenfassung der Ergebnisse
Anzeigen-/ Diffe- Vertriebs- Diffe- Gesamt- Diffe- Beilagen- renz umsätze renz umsätze renz umsätze in in % in Mrd. € in % in Mrd. € in % Mrd. € 2015 2014 2015 2014 2015 2014 Tages-zeitungen 2,651 2,840 -6,6% 4,634 4,553 +1,8% 7,285 7,393 -1,5% Wochen-/Sonntags-zeitungen 0,155 0,154 +0,2% 0,206 0,211 -2,4% 0,361 0,365 -1,3% Gesamt 2,806 2,994 -6,3% 4,840 4,764 +1,6% 7,646 7,759 -1,5%
Bei der Addition können sich Rundungsdifferenzen ergeben.Quelle: BDZV
Umsätze pro JahrIm Jahr 2015 haben die deutschen Verlage mit Anzeigen undBeilagen und mit dem Vertrieb (Verkauf) von Zeitungen einenUmsatz von 7,64 Milliarden Euro gemacht.
Im Vergleich mit dem Vorjahr gab es damit einen Rückgang.Allerdings spiegeln die nackten wirtschaftlichen Daten desklassischen Printmarkts auch nur einen Teil der Verlagsumsät-ze wider.
Das siebte Jahr in Folge fielen die Einnahmen aus dem Vertriebder Zeitungen in Deutschland höher aus als die Einnahmenaus Anzeigen und Werbung. Die alte Faustregel, wonach zweiDrittel der Umsätze aus der Werbung und ein Drittel aus demVerkauf der Tagespresse stammen, gilt zwar bereits seit derersten großen Wirtschafts- und Werbekrise des neuen Jahrhun-derts (2001 bis 2003) nicht mehr, doch die Umkehrung derVerhältnisse signalisiert deutlich die strukturellen Veränderun-gen innerhalb der Branche.
98
0 1 2 3 4
Filmtheater-werbung
Wochen-/Sonntagsz.
Hörfunkwerbung
Verzeichnis-Medien
Publikums-zeitschriften
Anzeigenblätter
Fernsehwerbung
Tageszeitung
Gesamteinnahmen
Mrd. €
Verände-rungen in %
4,42 + 3,0
- 6,6
- 1,9
+ 6,0
- 9,7
+ 8,5
- 8,1
- 0,8
+ 0,7
+ 0,2
+ 18,1
2,65
1,81
1,42
Fachzeitschriften 0,86
Online-Angeboteund Mobile
1,07
Außenwerbung 1,0
0,74
0,09
15,21 Mrd. € - 0,8 %
0,15
0,89
Netto-Werbeeinnahmen erfassbarer Werbeträger 2015 in Milliarden Euro
WerbeeinnahmenDie Netto-Werbeeinnahmen der Tages- und Wochenzeitungenlagen 2015 bei 2,8 Milliarden Euro. An der Spitze stand dasFernsehen. Auf den Plätzen drei, vier und fünf folgen Werbungper Post, Anzeigenblätter und Publikumszeitschriften.
Hohe Zuwächse erlebte in den zurückliegenden Jahren vor al-lem die Online-Werbung. Im Jahr 2000 wurden mit Werbungim Internet erst 153 Millionen Euro Netto verbucht, 2007 warenes bereits 689 Millionen Euro.
Quelle: ZAW/BDZV
1110
17,5Tageszeitungen
1,0 Wochen- und Sonntags- zeitungen
18,9Übrige Medien1
4,9
12,0Anzeigen-
blätter
7,1Publikums-
zeitschriften
29,2TV
Hörfunk
9,4Online-
Angebote
*) Ergebnisse für Supplements können für 2015 aus statistischen Gründen nichtausgewiesen werden.
1) Verzeichnismedien, Außen-, Fachzeitschriften- und Filmtheaterwerbung.Quelle: ZAW/BDZV
Anteile am WerbemarktZusammen mit den Wochen- und Sonntagszeitungen sowieden Supplements verfügen die Tageszeitungen über einenAnteil von knapp 19 Prozent am Werbekuchen. Zuwächse verzeichnen derzeit das Fernsehen und die Online-Medien so-wie die Werbung in Filmtheatern (siehe Seite 9). Gleichwohlentfallen nach wie vor die Hälfte der Werbeeinnahmen inDeutschland auf Printmedien.
Weltweit dominiert hingegen laut World Advertising ResearchCenter (London) der Werbeträger Fernsehen. Danach betrugim Jahr 2014 zum Beispiel in den USA allein der Anteil von TVan den Werbeeinnahmen 44 Prozent (andere: Japan 43, Bra-silien 62, Russland 47). In Großbritannien ist der TV-Anteil amWerbemarkt mit 28,2 hingegen gering. Hier dominiert das In-ternet (43).
Werbeaufwendungen in der Bundesrepublik Deutschland 2015*Marktanteile der Medien in Prozent
1312
Zeitungsverkauf in der Bundesrepublik DeutschlandAuflagen nach Abonnement, Einzel-, Sonstigem Verkauf und Bordexemplaren im II. Quartal 2016
Zeitungskategorie Verkauf Abo EV SV Bordex.
II/16 II/16 II/16 II/16 II/16
Lokale u. regio- nale Abonne-mentzeitungen 11.824.836 10.604.876 518.710 647.462 53.788
Westdeutschl. 9.656.493 8.672.728 407.119 540.849 35.797
Ostdeutschl. 2.168.343 1.932.148 111.591 106.613 17.991
Überregionale Zeitungen 1.020.799 688.783 100.931 102.828 128.257
Kauf-zeitungen 2.476.392 223.775 2.094.590 96.034 61.993
Tages-zeitungen 15.322.027 11.517.434 2.714.231 846.324 244.038
Sonntags-zeitungen 2.054.161 643.832 1.178.973 84.749 146.607
Wochen-zeitungen 1.711.323 1.459.173 86.985 113.018 52.147
Gesamt 19.087.511 13.620.439 3.980.189 1.044.091 442.792
Quelle: IVW, Zusammenstellung des BDZV
Treue LeserKnapp 11 Millionen lokale und regionale Zeitungen werden täg-lich im Abonnement zugestellt, das heißt, durch Zeitungszu-steller oder per Post bis an die Haustür gebracht. Gut 500.000Exemplare pro Tag gehen am Kiosk oder im Laden über dieTheke. Die überregionalen Zeitungen verkaufen knapp 700.000Zeitungen täglich im Abonnement und weitere 100.000 Exem-plare im Einzelverkauf. Bei den Kaufzeitungen dagegen wirdder Umsatz mit 2,1 Millionen Exemplaren täglich am Kiosk ge-macht, immerhin rund 224.000 Exemplare werden aber auchTag für Tag an Abonnenten zugestellt.
1514
41,1 Mio.
20,1 Mio.
17,4 Mio.
3,9 Mio.
1,1 Mio.
33,4 Mio.
16,0 Mio.
7,2 Mio.
11,2 Mio.
21,0 Mio.
56,7%
59,2%
61,7%
48,0%
47,0%
16,1%
21,2%
5,4%
3,0 Mio.
1,8 Mio.
49,1%
11,1%
3,2%
4,3%
FrauenMänner
Über-regionaleAbonne-
ment-zeitungen
Kauf-zeitungen
Lokale undregionaleAbonne-
ment-zeitungen
Tages-zeitungeninsgesamt
56,7%
61,7%
47,0%
21,2%
49,1%
11,1%
Reichweiten der Tageszeitungen in Deutschland 2016Angaben in Prozent und Mio.
Quelle: Media-Analyse 2016 Pressemedien II
Hohe ReichweiteDrei von fünf Deutschen über 14 Jahren lesen regelmäßig einegedruckte Tageszeitung. Das sind 41,1 Millionen Männer undFrauen. Bei den lokalen und regionalen Abonnementzeitungenliegen die Leserinnen sogar leicht vor den Lesern. Dagegenwerden Kaufzeitungen und überregionale Abonnementzeitun-gen stärker von Männern als von Frauen genutzt.
Angebote der Zeitungen im Internet rufen mittlerweile 35,5 Mil-lionen Unique User über 14 Jahren (51,2 Prozent) auf.
Hinzu kommen 10 Millionen Nutzer, die sich unterwegs min-destens einmal pro Woche via Smartphone- oder Tablet-Appbeziehungsweise über eine mobile Website bei den Verlageninformieren.
1716
Überall verfügbar –gedrucktWer seine Tageszeitung nicht abonnieren möchte, kann sieauch an einer der rund 111.000 Verkaufsstellen des Einzel-handels erwerben. Das bedeutet eine „Händlerdichte“ von etwa 1,4 Einzelhändlern pro 1.000 Einwohner. In Deutschlandgibt es damit das dichteste Händlernetz der Welt.
An circa 5.000 Absatzstellen wird zusätzlich internationaleTagespresse angeboten; dabei setzen Bahnhöfe und Flughä-fen mit ihren rund 450 Verkaufsstellen weit über die Hälfteder internationalen Presse ab.
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2011
2012
2013
2014
2010
2009
2015
635
630
629
631
631
401
390
230
160
138
633
636
661
661
661
661
662
662
2016 692
1918
Entwicklung der Online-Angebote der Zeitungen in Deutschland
Überall verfügbar –onlineBereits sehr früh waren die deutschen Zeitungen im Internetpräsent. Als erste Titel machten 1995 die „Schweriner Volks-zeitung“, „taz – die tageszeitung“ (Berlin), „Die Zeit“ (Hamburg),die „Süddeutsche Zeitung“ (München) und die „RheinischePost“ (Düsseldorf) eigene Online-Angebote. Im Sommer 1996waren nach einer Zählung des Bundesverbands Deutscher Zei-tungsverleger (BDZV) bereits 41 Zeitungen neben der gedruck-ten Ausgabe auch online aktiv; heute sind es 692 verschiedeneZeitungswebsites.
Stand 7/2016 Quelle: BDZV
2120
Entwicklung der E-Paper-Auflagen 2005 bis 2016Verkaufte Auflage
Basis: IVW-QuartalsauflagenlistenQuelle: Auflagenstatistiken der ZMG
21.121II/2005
II/2006
II/2007
II/2008
II/2009
II/2010
II/2012 196.740
37.000
50.914
68.329
78.920
95.263
II/2011 144.067
II/2013 398.763
II/2014 590.000
II/2015 780.134
II/2016 977.156 Überall verfügbar –als E-Paper und AppZwei Drittel der Zeitungen bieten ihre gedruckte Ausgabe in fak-similierter oder doch in sehr ähnlicher Form auch als E-Paperan. Die Verkaufszahlen steigen von Quartal zu Quartal. Dane-ben kommen immer mehr Zeitungs-Apps für mobile Endegerä-te auf den Markt. Derzeit können die Nutzer unter mehr als600 Apps auswählen.
2322
Was in der Tageszeitung interessiert – Vergleich 2003 – 2014Angaben in Prozent
Lokale Berichte hier aus dem Ort
und der UmgebungPolitische Meldungen
und Berichte aus Deutsch-land (Innenpolitik)
Politische Meldungen und Berichte aus dem Ausland (Außenpolitik)
Kulturelles Leben (Film, Theater, Bücher,
Musik, Malerei)
Gerichtsberichte, Berichte über
laufende Prozesse
Sportberichte/Sportnachrichten
Anzeigen
Leitartikel
Tatsachenberichteaus dem Alltag
Leserbriefe
Wirtschaftsteil,Wirtschaftsnachrichten
Berichte aus Wissenschaft und
Technik
Das lese ich im Allgemeinen:
2003 2014
86
67
55
44
44
44
41
4242
42
3438
38
33
27
83
69
60
42
43
43
31
31
31
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen ab 16 Jahre, die zumindest selteneine Tageszeitung lesenQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen 7040 und 11024
Was in der TageszeitunginteressiertDie lokalen Nachrichten interessieren die Leser in ihrer Zeitungganz besonders, mehr als 80 Prozent lesen sie „im Allgemei-nen“. Auf den nächsten Plätzen in der Beliebtheitsskala folgenpolitische Meldungen und Berichte aus Deutschland und demAusland sowie Leitartikel. Auch Anzeigen (Platz 5) sind aus-drücklich gewünschter Lesestoff.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich an der Rangfolge weniggeändert, nur die Außenpolitik rückte dauerhaft aus der Mittean Position 3 nach vorne; Wirtschaftsnachrichten nahmen hin-gegen in ihrer Bedeutung für die Leser deutlich zu und dannauch wieder ab. Von Anfang an das Schlusslicht bildete derFortsetzungsroman. 1989 hatten immerhin noch 14 Prozentder Leser angegeben, ihn regelmäßig zu verfolgen. 2010 warenes sechs Prozent. 2014 wurde dieser Inhalt gar nicht mehr ab-gefragt.
2524
Eigenschaften der regionalen TageszeitungTrifft voll und ganz/teilweise zuAngaben in Prozent
Basis: Weitester Leserkreis regionale Tageszeitungen (WLK) ab 14 JahrenQuelle: ZMG-Bevölkerungsumfrage 2015
ist ein Sprachrohrfür die Menschen
in der Region
ist einemoderne Zeitung
berichtet objektiv
informiertumfassend
hat kompetenteRedakteure/Journalisten
ist glaubwürdig
ist hier inder Region eine
feste Größe
berichtet aktuell 98
96
93
95
92
90
90
88
88
83
80
bezieht klarStellung zu lokal-
politischen Themen
decktMissstände auf
sorgt für Ent-spannung und
Unterhaltung
Eigenschaften: Die regio-nale Tageszeitung ist ...Leser mögen ihre Zeitung. Fragt man sie nach den wichtigstenEigenschaften ihres lokalen oder regionalen Blattes, erzielenBegriffe wie „Glaubwürdigkeit“ und „Objektivität“ Traumquotenvon über 90 Prozent. Sogar 96 Prozent der Leser stimmen „vollund ganz“ oder „teilweise“ der Aussage zu, dass die Zeitung„hier in der Region eine feste Größe ist“.
Auch Jugendliche – selbst wenn sie keine Zeitung lesen – spre-chen der Tageszeitung im Vergleich unterschiedlicher Mediendie größte Glaubwürdigkeit zu (siehe dazu Seite 26).
2726
Bei widersprüchlicher Berichterstattung vertrauen Jugendliche amehesten auf...Angaben in Prozent
Basis: Jugendliche 12 bis 19 JahrenQuelle: JIM-Studie 2014
Mädchen
Jungen
Gesamt
40
42
39
26
23
18
28
17
16
14
10
18
Radio
Internet
Fernsehen
Tages-zeitung
Jugendliche vertrauender TageszeitungBei widersprüchlicher Berichterstattung vertrauen Jugendlicheim Alter zwischen 12 und 19 Jahren am ehesten der Tageszei-tung. Jungen und Mädchen liegen dabei in ihrer Bewertung fastgleichauf. Die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung im Internetsehen Jungen (18 Prozent) und Mädchen (zehn Prozent) hin-gegen deutlich unterschiedlich.
Laut „JIM-Studie 2014“ vom Medienpädagogischen Forschungs-verbund Südwest spielt bei der Bewertung auch die Bildung eineRolle: Für Jugendliche mit formal niedrigerer Bildung ist dasFernsehen das glaubwürdigste Medium (30 Prozent), dicht ge-folgt von der Tageszeitung (29 Prozent). Bei Jugendlichen, dieeinen Gymnasialabschluss anstreben, liegt die Tageszeitungmit weitem Abstand vorne (48 Prozent).
Internetange-bot einer
Tageszeitung
Smartphone-/iPhone-App
LokalesAnzeigenblatt/
kostenloseZeitung
SonstigerregionalerTV-Sender
über 50 Jahre
30 bis 49 Jahre
Gesamt
14 bis 29 Jahre
19,1
18,727,5
22,8
8,4
11,8
11,813,4
20,012,7
4,1
10,4
19,73,1
0,75,5
RegionalerARD-TV-Sender
12,7
22,4
35,226,2
Radio-sender
25,033,1
25,828,1
RegionaleTages-
zeitungen
29,6
40,561,3
47,6
2928
Welche Medien nutzen Sie, um sich über das lokale Geschehen zu informieren? Angaben in Prozent
Quelle: Link Institut für Markt- und Sozialforschung/Horizont 30/2012. Basis: 1.000 Personen ab 14 Jahren, Juni 2012
Lokales Informations-interesse und MediennutzungWenn es um Informationen über das lokale Geschehen geht,greift fast die Hälfte der Deutschen über 14 Jahren zur regio-nalen Tageszeitung. Auf Platz 2 und 3 folgen der Hörfunk unddie dritten Fernseh-Programme der ARD. Die Älteren sind be-sonders zeitungsaffin; 61,3 Prozent der über 50-Jährigen schau-en in die Zeitung, um die lokalen Nachrichten zu verfolgen.
Jugendliche und junge Leute im Alter von 14 bis 29 Jahrennutzen die regionale Zeitung zu knapp 30 Prozent und infor-mieren sich zunehmend online und mobil: Immerhin 20 Pro-zent rufen für Lokales das Internetangebot einer Tageszeitungauf; 19,7 Prozent nutzen dafür Apps auf einem Smartphone(siehe auch Seite 20).
3130
Welche Medien nutzen Sie am häufigsten, um sich über Handelsange-bote zu informieren?Angaben in Prozent nach Alter
Basis: 430 Befragte ab 14 JahrenQuelle: LINK Institut für Markt- und Sozialforschung 2015
Anzeigen-blätter
Internet
Fernsehen
Zeitungen/Zeitungs-beilagen
Mobil-telefon
Plakat
Radio
75,3
72,2
55,6
35,1
54,0
19,1
38,8
10,3
25,8
48,5
37,3
24,2
5,2
5,7
16,1
2,1
4,3
9,7
7,2
6,2
7,3
30 bis 49 Jahre
14 bis 29 Jahre
50 bis 69 Jahre
Handelswerbung und Mediennutzung(Lokale) Werbung wird am häufigsten in der Zeitung gesucht.Zeitungsanzeigen profitieren von der Glaubwürdigkeit, die dasMedium genießt, und zwar sowohl in der gedruckten Ausgabewie auf Zeitungsportalen. Zwei Drittel der Deutschen über 14Jahren schauen in Zeitungen (67,1 Prozent) oder Zeitungsbei-lagen (69,9 Prozent), um sich über Angebote des lokalen Han-dels zu informieren. Auf Platz 2 und 3 folgen das Internet undAnzeigenblätter.
Eine Umfrage der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft unterOnline-Nutzern, die ein Zeitungsportal „in den letzten 14 Tagen“besucht hatten, ergab hohe Zustimmungswerte für Aussagenwie: Geschäfte, die mit Werbung auf Zeitungsportalen werben,sind „seriös“ (80 Prozent); Werbung auf Zeitungsportalen ist„glaubwürdig“ (74 Prozent) und „meist informativ“ (70 Prozent).
3332
Einstellung zur WerbungWerbung im Medium … (trifft zu)Zustimmung in Prozent
Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 JahrenQuelle: Best for Planning 2014
istinformativ
istunterhaltend
ist störend
2515
13
14
19
33
9
36
9
22
25
34
Internet
Radio
Fernsehen
Tageszeitung
Zeitungswerbung ist gewünschter LesestoffWerbung insbesondere in der gedruckten Zeitung ist gewünsch-ter Lesestoff (siehe auch Seite 22). Fragt man hingegen, wel-che Werbung in einem Medium als störend empfunden wird,fällt die Zustimmung bei Fernsehen (34 Prozent) und Internet(25 Prozent) sehr hoch aus. Nur neun Prozent der Bevölkerungüber 14 Jahren stören sich an Werbung in der Tageszeitung.
Diese Rangfolge fällt seit Jahren ähnlich aus. 2007 ermitteltedas Marktforschungsinstitut IMAS, „in welchen Medien ( ) eszu viel Werbung“ gibt. Die Zustimmungsrate lag beim Fernse-hen bei 78 Prozent. Es folgen Postwurfsendungen (59 Pro-zent), Zeitschriften (51 Prozent) und der Hörfunk (49 Prozent).Die Tageszeitungen mit 38 Prozent wurden allein von der Kinowerbung übertroffen; diese wurde von 37 Prozent abge-lehnt. Internetwerbung wurde 2007 noch nicht abgefragt.
3534
Lesedauer von Tageszeitungen an normalen Wochentagen (Montagbis Freitag) und am Wochenende Angaben in Minuten
Basis: Weitester Leserkreis Tageszeitungen (WLK) ab 14 JahrenQuelle: ZMG-Bevölkerungsumfrage 2015
36
44
37
45
44
32
30
28
34
41
54
34
50 Jahreund älter
30 bis49 Jahre
14 bis29 Jahre
Frauen
Männer
Gesamt
Samstagsausgabe
Montag bis Freitag
Lesedauer(Zeitung-)Lesen erfordert Konzentration, egal auf welchem Aus-gabekanal. Anders als beim Fern-Sehen oder Radio-Hören lässtsich nebenbei kaum ein weiteres Medium nutzen, arbeitenoder zum Beispiel auch essen, ohne den Faden zu verlieren.
Zeit, die mit dem Lesen von Zeitungen oder auch Zeitschriftenverbracht wird – „eyeball time“ –, ist für die werbende Wirt-schaft viel wert. Zeitungsleser verbringen täglich im Schnitteine gute halbe Stunde mit Zeitungslektüre, am Wochenendeist es sogar eine Dreiviertelstunde. Dabei nehmen Männer sichetwas mehr Zeit als Frauen für die Zeitung, die über 50-Jähri-gen lesen deutlich länger als die 14- bis 29-Jährigen.
Zum Vergleich: Der tägliche Fernsehkonsum 2015 in Deutsch-land betrug 223 Minuten.
2000 2.649.000 t
1980 1.397.000 t
1990 2.039.000 t
2005 2.430.000 t
2006 2.424.000 t
2.531.000 t2007
2008 2.310.000 t
2009 2.199.000 t
2010 2.193.000 t
2011 2.272.000 t
2012 2.131.000 t
2013 2.096.000 t
2014 1.992.000 t
2015 1.943.000 t
3736
Zeitungsdruckpapier – Verbrauch in der Bundesrepublik Deutschland2000 bis 2015
Einschließlich Papierverbrauch der Anzeigenblätter.Quelle: VDP-Leistungsbericht Papier 2016
Verbrauch von ZeitungsdruckpapierIm Jahr 2015 wurden in Deutschland für Zeitungen und Anzei-genblätter 1,943 Millionen Tonnen Papier verbraucht, etwa soviel wie 1990.
Den höchsten Verbrauch an Zeitungsdruckpapier in der Ge-schichte der deutschen Presse erlebten die Zeitungen in denJahren 2000 (2,873 Millionen Tonnen) und 2001 (2,903 Mil-lionen Tonnen). Diese beiden Jahre gingen als Boom- und Aus-nahmejahre der Werbung, die sich auch in den erheblich ge-wachsenen Umfängen der Zeitungen und Zeitschriften ausdrü-cken, in die Geschichte ein. Ursache waren unter anderem diePrivatsierung der Deutschen Bundespost und der DeutschenTelekom sowie die Börsengänge zahlreicher Internet-Start-Ups.
Die Altpapiereinsatzquote beträgt 107 Prozent, das heißt, dassfür 100 Tonnen Zeitungsdruckpapier 107 Tonnen Altpapier ein-gesetzt werden.
3938
Zur Lage der Zeitungenin DeutschlandDie Zeitungen haben im deutschen Mediensystem eine exis-tenziell wichtige Rolle. Kein anderes Medium kann die Welt inihrer Universalität so professionell abbilden. Bis in den lokalenund hyperlokalen Nahraum hinein begleitet die Zeitung dieMenschen und liefert zugleich das „big picture“ in Politik, Wirt-schaft, Kultur und Sport. Mit diesem Informations- und Bil-dungsangebot erreichen die Zeitungen täglich rund 60 Millio-nen Bürger beziehungsweise drei Viertel der deutschsprachigenBevölkerung. Dies geschieht zunehmend auch auf digitalenAusspielkanälen vom PC bis zu Tablet und Smartphone. Damitist die Zeitung die universale Kommunikationsplattform.
Auf die tiefgreifenden und weiter anhaltenden Transformati-onsprozesse als Folge der Digitalisierung reagieren die Zei-tungsverlage mit unterschiedlichen Strategien: Zum einen wirddas Geschäft mit gedruckten Produkten weiterentwickelt; Printbleibt ein wichtiger Teil des Unternehmenserfolgs. Ferner er-schließen die Verlage offensiv die digitalen Märkte und entwi-ckeln online und mobil zusätzliche Angebote für Leser, Nutzer,Werbekunden. Hinzu kommen Diversifizierungsmodelle, etwaEngagements in der Aus- und Weiterbildung, im Veranstaltungs-management, bei der Briefzustellung oder in der B-2-B-Dienst-leistung für Unternehmen und Organisationen.
Mehr lesen Sie hier
Der BDZV im ÜberblickDer Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. ist dieSpit zenorganisation der Zeitungsverlage in der BundesrepublikDeutschland. Über seine zehn Landesverbände gehören ihm281 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 13,7 Millio-nen verkauften Exemplaren sowie 13 Wochenzeitungen mitrund eine Million verkauften Exemplaren an.
Der Verband, der seinen Sitz seit August 2000 in Berlin hat,entstand 1954 durch den Zusammenschluss des Gesamtver-bands der Deutschen Zeitungsverleger (der Organisation derLizenzträger) und des Vereins Deutscher Zeitungsverleger. Letz-terer hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die 1933unterbrochene Tradition der 1894 gegründeten ersten großenVerlegerorganisation fortgesetzt.
Mehr über die Aufgaben und Ziele lesen Sie hier: www.bdzv.de
40
PräsidiumPräsident: Dr. Mathias Döpfner
Geschäftsführendes Präsidium:Matthias Ditzen-BlankeThomas DüffertValdo Lehari jun.Dr. Richard Rebmann
Präsidium:Dr. Karl Hans ArnoldEwald DoblerChristian DuMont SchütteJan Dirk ElstermannMarco FehreckeAxel GleieRalf HermannsDr. Joachim MeinholdAndreas SchererHans Georg Schnücker
Haben Sie ein #Meisterstück gelesen oder sogar geschrieben?Posten oder twittern Sie doch besonders gute Zeitungsartikelunter #Meisterstück und setzen Sie damit ein Zeichen für herausragenden Journalismus!
#Meisterstück ist eine gemeinsame Initiative von BDZV und dem Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis.
www.bdzv.de/meisterstueck
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.Herausgeber der Deutschen Tageszeitungen
Haus der Presse · Markgrafenstr. 15 · 10969 BerlinTelefon (030) 726298-0 · Telefax (030) 726298-217
E-Mail [email protected] · Internet www.bdzv.de
Mehr Zahlen, Daten,Fakten finden Sie imaktuellen Jahrbuch des BDZV „Zeitungen2016/17“.
Top Related