„…womit soll man salzen?“
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Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
„…womit soll man salzen?“
Kirche mit geistlicher Substanz und ethischer Orientierungskraft
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Zur Situation
• Großes Bedürfnis nach Orientierung in der Gesellschaft Erwartungen an die Kirchen
• Kritische Rückfragen an die Glaubwürdigkeit der Kirche (z.B. Missbrauchsskandale)
• Orientierungsbedarf innerhalb der Kirche Welche Kirche wollen wir?
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Wohin soll die Kirche steuern?
• Gesellschaftskirche?• Kontrastgesellschaft?• Öffentliche Kirche!
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Die Kirche ist „öffentliche Kirche“. Sie bejaht auch die säkulare Welt als von Christus versöhnte Wirklichkeit und versteht sich deswegen nicht zuallererst als „Kontrastgesellschaft“, sondern als „Salz der Erde“, das in der Welt wirkt, ohne in der Welt aufzugehen
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Merkmale von Gemeinschaft in der modernen Gesellschaft
• Pluralisierung: wir bewegen uns in vielen Gemeinschaften
• Individualisierung: Wir entscheiden uns selbst für die Gemeinschaften, in denen wir leben wollen
• Gegenseitigkeitsorientierung: Engagement für Andere und eigene Erfüllung werden zusammengedacht
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Wenn der Begriff der Gemeinschaft nicht auf eine von starken Beziehungen und einem klaren gemeinsamen Nenner geprägte Kleingruppe reduziert wird, sondern mit Hilfe des sozialen Netzwerkgedankens erweitert wird, dann erweist sich die Diagnose vom Verlust der Gemeinschaft in der modernen Gesellschaft als unzulässige Vereinfachung. Vielmehr muss von Liberalisierung von Gemeinschaft gesprochen werden, die Risiken, aber auch Chancen enthält.
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm – Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Wo die Kirche nicht alten Zeiten nachtrauert, sondern die Chancen einer modernen Zivilgesellschaft entschlossen wahrnimmt, da vermag sie mit neuer Kraft, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Erstes Kennzeichen Die kulturelle Kraft des Christentums und der Kirche liegt nicht in der Anpassung an die Verhältnisse, sondern in ihrer Rolle als öffentliche Kirche in der Zivilgesellschaft.
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Zweites KennzeichenDie Kirche erzählt von dem Geschenkcharakter alles Daseins (Schöpfungslehre)
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Drittes KennzeichenDie Kirche erzählt von Sünde und Vergebung (Christologie)
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Viertes KennzeichenDie Kirche erzählt von Gemeinschaft in der Vielfalt (Pneumatologie und Ekklesiologie)
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Fünftes KennzeichenDie Kirche erzählt von der Freiheit eines Christenmenschen (Dogmatik und Ethik)
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Kennzeichen einer authentischen öffentlichen Kirche
Sechstes KennzeichenDie Kirche erzählt von Gericht, Auferstehung und ewigem Leben (Eschatologie)
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Nicht strategische Überlegungen zur Mitgliederbindung, Public-Relation-Programme oder ein effektiver Apparat entscheiden letztlich über die Zukunft der Kirche. Nur eine authentische öffentliche Kirche, eine Kirche, die austeilt, wovon sie spricht, kann das Bild vom Salz der Erde und Licht der Welt tatsächlich kraftvoll bewahrheiten!