Verotoxin-bildende E. coli (VTEC) -...

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Institut für medizinische & molekulare Diagnostik AG Falkenstrasse 14 · CH-8008 Zürich · Telefon 0041 44 250 50 20 Verotoxin-bildende E. coli (VTEC) 1. Bedeutung VTEC kommen als Erreger sowohl von sporadischen als auch von epidemischen n in Betracht. Sie n zwei verschiedene Toxine (VT 1 und VT 2) bilden, welche wegen ihrer zytotoxischen Wirkung auf Vero-Zellen genannt werden. VTEC werden auch als e E. coli (EHEC) bezeichnet, weil nach kolikartigen n und r Diarrhoe oft eine Progression zu profusem, blutigem Durchfall auftritt. Gelegentlich kann es zu lebensbedrohenden Komplikationen - s Syndrom, thrombotisch-thrombozytopenische Purpura) kommen. In den USA und in Kanada scheint vor allem n des Serotyps O157:H7 eine spezielle Bedeutung zuzukommen, d in ganz Europa (inkl. Schweiz) die grosse Mehrheit der Isolate anderen Serotypen t [1]. Es ist bisher nicht genau , ob alle VTEC g vom Serotyp als gleich pathogen eingestuft werden n oder nicht, insbesondere scheinen nicht-O157:H7- e weniger g als Erreger von Epidemien aufzutreten. 2. Nachweismethoden e des Serotyps O157:H7 zeichnen sich dadurch aus, dass sie Sorbitol nicht zu n , was eine Unterscheidung von den meisten nicht- pathogenen E. coli erlaubt. Als g ist aber eine Serotypisierung . Da die Mehrheit der n VTEC nicht diesem Serotyp zugeordnet werden kann, empfiehlt sich diese Methode jedoch nicht. VTEC, welche nicht dem Serotyp O157:H7 , n nur durch Nachweis der gebildeten Toxine (oder der entsprechenden Gene) von normalen E. coli unterschieden werden. Der Toxinnachweis mittels Zellkultur ist zwar sehr sensitiv aber relativ aufwendig und erlaubt zudem ohne n Neutralisationstest keine Unterscheidung zwischen den beiden Toxinen. Dieser Test wird deshalb nicht Die PCR (nach Vorkultur auf MacConkey Agar) erlaubt innerhalb eines Tages den gleichzeitigen Nachweis der Gensequenzen sowohl r VT1 als auch VT2, wobei die beiden Produkte aufgrund ihrer e eindeutig einem der beiden Toxin-Gene zugeordnet werden

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Institut für medizinische &molekulare Diagnostik AG

Falkenstrasse 14 · CH-8008 Zürich · Telefon 0041 44 250 50 20

Verotoxin-bildende E. coli (VTEC)

1. Bedeutung

VTEC kommen als Erreger sowohl von sporadischen als auch von epidemischen

n in Betracht. Sie n zwei verschiedene Toxine (VT 1 und VT 2)

bilden, welche wegen ihrer zytotoxischen Wirkung auf Vero-Zellen

genannt werden. VTEC werden auch als e E. coli (EHEC)

bezeichnet, weil nach kolikartigen n und r Diarrhoe oft eine

Progression zu profusem, blutigem Durchfall auftritt. Gelegentlich kann es zu

lebensbedrohenden Komplikationen - s Syndrom,

thrombotisch-thrombozytopenische Purpura) kommen.

In den USA und in Kanada scheint vor allem n des Serotyps O157:H7 eine

spezielle Bedeutung zuzukommen, d in ganz Europa (inkl. Schweiz) die

grosse Mehrheit der Isolate anderen Serotypen t [1]. Es ist bisher nicht

genau , ob alle VTEC g vom Serotyp als gleich pathogen

eingestuft werden n oder nicht, insbesondere scheinen nicht-O157:H7-

e weniger g als Erreger von Epidemien aufzutreten.

2. Nachweismethoden

e des Serotyps O157:H7 zeichnen sich dadurch aus, dass sie Sorbitol nicht

zu n , was eine Unterscheidung von den meisten nicht-

pathogenen E. coli erlaubt. Als g ist aber eine Serotypisierung

. Da die Mehrheit der n VTEC nicht diesem Serotyp

zugeordnet werden kann, empfiehlt sich diese Methode jedoch nicht.

VTEC, welche nicht dem Serotyp O157:H7 , n nur durch

Nachweis der gebildeten Toxine (oder der entsprechenden Gene) von normalen E.

coli unterschieden werden.

Der Toxinnachweis mittels Zellkultur ist zwar sehr sensitiv aber relativ

aufwendig und erlaubt zudem ohne n Neutralisationstest keine

Unterscheidung zwischen den beiden Toxinen. Dieser Test wird deshalb nicht

Die PCR (nach Vorkultur auf MacConkey Agar) erlaubt innerhalb eines Tages

den gleichzeitigen Nachweis der Gensequenzen sowohl r VT1 als auch

VT2, wobei die beiden Produkte aufgrund ihrer e eindeutig einem der

beiden Toxin-Gene zugeordnet werden

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3. Therapie

Es ist umstritten, ob in jedem Fall eine spezifische Antibiotikatherapie indiziert ist.

Insbesondere ist nicht bekannt, ob damit e Komplikationen verhindert (oder

e gar induziert) werden n [2].

Schweizerische Resistenzdaten sind nicht , die grosse Mehrzahl der

VTEC- e e aber r Chinolonen empfindlich sein.

4. Untersuchungsmaterialien

Folgende Materialien sind r eine Untersuchung auf VTEC geeignet:

Stuhl (in Transportmedium)

Rektalabstrich (in Transportmedium)

Obige Materialien ausgeimpft auf MacConkey Agar

Reinkulturen

Literatur:

produzierenden Escherichia coli mittels Polymerase-Kettenreaktion. Schweiz. med. Wschr. 1992, 122:1911- 1918. [2] P.M. Griffin and R.V. Tauxe. The epidemiology of infections caused by Escherichia coli O157:H7, other enterohaemorrhagic E. coli, and the associated hemolytic uremic syndrome. Epidemiol. Reviews 1991, 13:60-98.