SU.DOKU 4

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DEZEMBER 2011 NR. 4 DAS SCHÜLERVERTRETUNGSMAGAZIN DR. MICKOVIC erklärt, was Integrale mit Twilight zu tun haben - S. 20 LMFAO Und das Electro-Hop- Duo shuffelt jeden Tag weiter - S. 22 SCHULQUALITÄT Interview mit Bundesschulsprecherin Conny Kolmann - S. 4 PRÄSENTIERT SCHULREFORM 50 JAHRE - UND SIE BEWEGT SICH DOCH S. 8

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Die 4. Ausgabe der SU.DOKU (2011/12) - das Magazin der Schülerunion

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DEZEMBER 2011 NR. 4

DAS SCHÜLERVERTRETUNGSMAGAZIN

DR. MICKOVICerklärt, was Integrale mit Twilight zu tun haben - S. 20

LMFAOUnd das Electro-Hop-Duo shuffelt jeden Tag weiter - S. 22

SCHULQUALITÄTInterview mit Bundesschulsprecherin Conny Kolmann - S. 4

PRÄSENTIERT

SCHULREFORM50 JAHRE - UND SIE BEWEGT SICH DOCH S. 8

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EDITORIAL

INHALT

IMPRESSUMDie SU.DOKU ist das offizielle Magazin der Österreichischen Schülerunion und erscheint vier Mal jährlich mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren österreichweit.MEDIENINHABER, VERLEGER, PRODUKTION, HERAUSGEBER UND VERTRIEB: Österreichische Schüleruni-on, Postfach 21, 1082 Wien, Web: www.schuelerunion.at, Mail: [email protected] REDAKTIONSAN-SCHRIFT: Postfach 21, 1082 Wien, Tel.: 0664/9601579, Mail: [email protected] CHEFREDAKTEUR: Francis Rafal REDAKTION: Pia Bauer, Mijat Pejic, Gloria Hager, Nicolas Rathauscher, Valentin Fetz, Maja Vasi-lic, Paul Csitkovics GRAFIK UND LAYOUT: Francis Rafal HERSTELLER UND DRUCK: print24 GmbH, Mariahilfer-straße 123/3, 1060 Wien INSERATE: Gloria Hager, Mail: [email protected], BESONDEREN DANK an Klara Kinnl, Andreas Dungl und Benjamin Wagner (youtube.com/konezzDESIGNS)

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BILDUNGSPOLITIKBundesschulsprecherin Conny Kolmann im Interview 4Leitthema “50 Jahre und sie bewegt sich doch” 8Schulpolitik VS. Gesellschaftspolitik 12Bildungspolitik Aktuell 13Reifeprüfung oder was? 14Austria’s Got Talent! 16Das Modulsystem 18

LIFESTYLEDr. Mickovic: Integrier mich, Kleines 20LMFAO - Und sie shuffeln jeden Tag 22Hectors Reise 23

FUN, TIPPS UND TRICKSZeitmanagement leicht gemacht 24Der Schulgemeinschaftsausschuss 25Schulrecht: Ist Nachsitzen als Strafe erlaubt? 26Dein Horoskop 28Hero and Zero 29Schülervertretungs-Kalender 30Das SU.DOKU-Sudoku 31

Klick dich rein aufschuelerunion.at

Hohoho - Fröhliche Weihnachten! Naja, es dauert ja doch noch ein bisschen, aber die restliche Zeit bis zu den Weihnachtsferien wird dich die neue Ausgabe der SU.DOKU, des Schülervertretungsmagazins, aus dem Moloch an Prüfungen ret-ten. Während du das liest, feiert die SU.DOKU übrigens eine Pre-miere, denn dies ist die erste Aus-gabe, die an alle höheren Schulen Österreichs geht. Letztes Jahr noch als Pilotprojekt in Wien gestartet, bekommen 5000 Schülervertreter vier Mal in diesem Schuljahr das offizielle Magazin der Öster-reichischen Schülerunion gratis in das Schülervertretungspostfach geliefert. Und natürlich ist auch diese Ausgabe wieder voll gepackt mit dem Neuesten vom Neuesten aus der Bildungspolitik, damit du als Schülervertreter in der Schule die Ansprechperson Nr. 1 wirst, was Schulpolitik angeht. Im Leit-thema „50 Jahre und sie bewegt sich doch“ erfährst du außerdem die Details zu der vor kurzem ver-kündigten Schulreform und dem Ausbau der Neuen Mittelschule. Neben dem bildungspolitischen Teil kommt in der SU.DOKU das Infotainment natürlich nicht zu kurz. Buch- und Musiktipps, dein Horoskop und - nicht zu vergessen - das berühmtberüchtigt schwere SU.DOKU-Sudoku runden jede Ausgabe ab. Also, los geht‘s!Dein Francis

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CONNY KOLMANNGeboren? 28. April 1993Unterstufe? AHS Heustadelgasse, WienJetzige Schule? BAKIP Kenyongasse, Wien, Ausbildung zur KindergartenpädagoginSchülervertretungserfahrung? Seit 2008 Mitglied der Schülervertretung in der BAKIP Kenyongasse, seit 2010 Mitglied der Landesschülervertretung Wien, seit 2011 BMHS-Landesschulsprecherin in Wien und Bundes-schulsprecherinWas sie macht, wenn sie sich gerade nicht für Österreichs Schüler einsetzt? Zeichnen, Malen und mit dem Ruderboot fahren. Das beschafft ihr die nötige Ruhe, denn die braucht sie als Bundesschulsprecherin.

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SU.DOKU: Conny, die ersten Monate deiner Amtszeit sind geschafft, auf was kannst du bis jetzt zurück-blicken?Conny Kolmann: Ich kann auf viele Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen zurückblicken, von medi-alen Auftritten bis zur inhaltlichen Arbeit. Was mich besonders freut, ist, dass in der kurzen Zeit, in der ich im Amt bin, schon eine der Haupt-forderungen der Bundesschülerver-tretung umgesetzt wurde. Dies ist der Talente- und Kompetenzcheck, der in der Unterstufe durchgeführt werden soll, um eine Orientierung für den weiteren Bildungsweg zu bieten. Dieser Punkt ist als „Schülerportfolio“ im Gesetzesentwurf der Neuen Mittelschule enthalten.

SU.DOKU: Bislang bist du ja medial vor allem für dein sogenanntes „Qualitätsampel-Projekt“ aufgefallen, das das Bildungsniveau und das Klima einer Schule bewerten soll. Erklär’ uns doch genauer, welche Fortschritte diese Ampel mit sich bringen soll!

Seit September haben Österreichs Schüler eine neue Bundes-schulsprecherin. Was Qualität in der Schule für die angehende

Kindergartenpädagogin heißt, verrät sie im Interview.

Conny Kolmann. Zwischen Kindergarten und Politik

„Wir brauchen die besten Lehrer für die beste Schule.“

- Conny Kolmann

BILDUNGSPOLITIK

Conny Kolmann: Die Qualitätsampel soll den Schulen ihre Stärken und Schwächen mit Hilfe der drei Ampel-farben aufzeigen. So sollen die Schulen vergleichbar werden und die Mängel, die mit vorgehaltener Hand schon angesprochen werden, auch öffentlich thema-tisiert werden. Dies erfolgt in acht Bewertungskrite-rien, wie zum Beispiel Schul- und Unterrichtsklima,

Betreuungs- und Aufsichtsfunktion sowie Schulfüh-rung. Das heißt, jedes Glied in der Schulgemeinschaft

wird in die Pflicht genommen, gemeinsam Verantwor-tung für eine bessere Schule zu tragen.

SU.DOKU: In einer Pressemeldung kritisierst du die modulare Oberstufe! Wo sind die Mängel an diesem Schulsystem und welche Alternativen zum „Sitzen-bleiben abschaffen“ gibt es?Conny Kolmann: Ich habe damals kritisiert, dass die modulare Oberstufe immer nur auf das Abschaffen des Sitzenbleibens reduziert wird, was ich ziemlich schade finde, denn die Modulare Oberstufe (MOST)

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BundesschulsprecherinConny Kolmann im Interview

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den letzten zwei Semestern machen, so würden diese wichtige Erfahrungen in der Praxis sammeln und es wäre nicht so teuer für das Bildungssystem.

SU.DOKU: Ein weiteres Thema, das in der Bildungs-politik häufig auf-gegriffen wird, ist das Problemgebiet Lehrer. Woran liegt es, dass zu wenig junge und

vor allem motivierte Menschen, den Beruf Lehrer ergreifen wollen? Und wie kann man diese Probleme überbrücken?Conny Kolmann: Es liegt einerseits am Finanziellen, denn heute verdient man als junger Pädagoge un-terdurchschnittlich wenig, kurz vor der Pension aber überdurchschnittlich viel. Hier sollte das Einkommen

In jedem Bundesland gibt es die Landesschülervertretung, die sich je nach Größe des Bundeslandes aus 4-8 Mitgliedern pro Bereich, das heißt AHS-, BMHS- und BS-Bereich zusam-mensetzt. Alle drei Schülervertreter einer Schule dürfen für dieses Amt kandidieren (passives Wahlrecht) und alle Schul-sprecher dürfen eine Stimme für ihre Schule abgeben. Der Kandidat mit den meisten Wahlpunkten wird Landesschul-sprecher und ist damit automatisch Mitglied der Bundesschül-ervertretung.Die Bundesschülervertretung besteht damit aus 29 Mitglie-dern – den Landesschulsprechern jedes Bereichs aus den neun Bundesländern und den beiden Zentrallehranstaltensprechern Diese 29 Bundesschülervertreter wählen aus ihrem Kreis einen Bundesschulsprecher und für jeden Bereich einen Be-reichssprecher. Die drei Bereichssprecher sind auch gleichze-itig die Stellvertreter des Bundesschulsprechers.Landes- und Bundesschülervertretung haben insbesondere das Recht, die Schulbehörden in grundsätzlichen Fragen des Unterrichts und der Erziehung zu beraten, Stellungnahmen zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen abzugeben, Vorschläge zur Erlassung von Gesetzen und Verordnungen zu machen, An-liegen und Beschwerden vorzubringen sowie Fortbildungsver-anstaltungen für Schülervertreter zu planen und durchzufüh-ren.Genau nachlesen kannst du das alles im Schülervertretun-gengesetz, dem SchVG.

SchülervertretungDer FilmEinfach den Barcode scannen und den Film auf YouTube anschauen

„Wer weiß besser, wo der Schuh drückt, als die Schüler selbst?“

- Conny Kolmann

BILDUNGSPOLITIK

Aufbau der Schülervertretung

ist ein echt cooles System, wenn es richtig umgesetzt wird. Die MOST kann uns Schüler dann sehr viel Indi-vidualität im Bildungsweg ermöglichen, wenn ich mir zum Beispiel neben den Pflichtfächern wie Deutsch und Mathematik die Fächer aussuchen kann, die mich wirklich in-teressieren. Zum Sitzenbleiben ab-schaffen, das ist auch eine gute Veränderung im Bildungswesen, denn es ist wenig sinnvoll Schülern ein ganzes Jahr zu rauben, nur weil sie in zwei Fächern von einem Lehrer mit „Nicht genügend“ beurteilt wurden. Es müssen die richtigen Maßnahmen dazu getroffen werden: So muss geklärt werden, wer den Förderunterricht in der Schule übernimmt. Da halte ich es für sinnvoll, wenn dies Lehramtsstudenten in

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„Es darf in keiner Schule ein Klima geben, bei dem Schüler Angst vor gewalt-

tätigen Lehrkörpern haben müssen.“- Conny Kolmann

Bundesschülervertretung? Eine starke Vertretung.Claudia Schmied? Eine Politikerin, die auf ihren Standpunkten beharrt.Schülerunion? Gibt mir enorm viel Unterstützung und hat Entwicklung ermöglicht.SU.DOKU? Mein Lieblings-Schülervertretungsmagazin.Österreich? Ein sehr vielseitiges Land.Politik? Oft spannend.Phillip Pinter (Bundesschulsprecher 2010/11)? Ein guter Vorgänger, von dem ich viel lernen konnte.

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am Anfang höher sein und dann flacher ansteigen. An-dererseits soll der Schwerpunkt der Lehrerausbildung auf die Praxis gelegt werden, um so die Unsicherheit vor dem Unterrichten zu minimieren. Letztendlich geht es darum, dass wir die besten Lehrer für die beste Schule brauchen, und deswegen muss der Lehrberuf so attraktiv wie möglich gemacht werden.

SU.DOKU: Im September überschattete der An-griff eines Direktors gegen einen Schüler an einer Linzer Volkschule Österreichs Medi-enwelt. Wie war deine Reaktion darauf, als du da-von erfahren hast?Conny Kolmann: Ich war geschockt! Es darf in keiner Schule ein Un-terrichtsklima geben, bei dem Schüler Angst vor ge-walttätigen Lehrkörpern haben müssen.

SU.DOKU: Bislang kam noch kein Treffen mit Bun-desministerin Claudia Schmied zustande. Wie be-denklich findest du es, dass die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, eine ihrer wichtigsten Berater, nämlich dich, ungefragt lies?Conny Kolmann: Das ist nicht ganz richtig, bei unse-rem Antrittsbesuch nahm sie sich 20 Minuten für uns Zeit, aber das ist immer noch viel zu wenig. Meiner Meinung ist es bedenklich, dass der Austausch nur so wenig stattfindet, weil die Bildungsdiskussion von einem Dialog zwischen den Schülern und dem Minis-terium sicherlich profitieren würde.

SU.DOKU: Wie viel mehr Kompetenz sollte der Bun-desschülervertretung in der Bildungspolitik zuge-sprochen werden?Conny Kolmann: Wir sollten endlich einmal ernst genommen werden, zum Beispiel in Form von regel-

mäßigen Treffen. Aber auch in wirklicher Form von Entscheidungskompetenz, das heißt Mitbestimmung in Form eines Schulgemeinschaftsausschusses auf Bundesebene. Denn wer weiß besser, wo der Schuh drückt, als die Schüler selbst?

SU.DOKU: Wie sieht die Zukunft von Conny Kolmann aus? Was hast du in deiner Amtszeit noch alles vor?Conny Kolmann: Ich werde jetzt in den nächsten Wo-chen aufgrund unserer Kampagne zum Thema „mehr

Mitbestimmung“ in Österreich un-terwegs sein, um dort gemeinsam mit Schülern nach dem Leitsatz „Be-cause of Students’

Voices“ zu diskutieren. Danach in Form eines Öster-reichischen Schülerparlaments Mitbestimmung auf eine noch höhere Stufe stellen. Ich möchte inhaltlich weiter arbeiten und für Österreichs Schülerinnen und Schüler in aktuellen schulpolitischen Fragen da sein.

SU.DOKU: Wie sieht deine Arbeit nach diesem Schul-jahr aus? Bleibst du weiterhin in der Bildungspolitik tätig?Conny Kolmann: Ich möchte nach dem Jahr einmal nach Australien gehen und dort im pädagogischen Bereich arbeiten. Ich hoffe, ich bekomme ein Visum. Danach weiß ich noch nicht so genau wie mein wei-terer Weg ausschauen wird, ich versuche das Jahr als Bundesschulsprecherin gut zu meistern und vielleicht interessiert mich etwas Politisches dann immer noch. Vielleicht werde ich aber auch in das pädagogische Berufsfeld einsteigen, das werden wir noch sehen.

(Valentin Fetz)

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8 BILDUNGSPOLITIK

Schulreform ahoi!Die bildungspolitische Landschaft ist befahren wie noch nie. Die größte Schulreform seit über 50 Jahren wurde mit der Einführung der Neuen Mittelschule beschlossen, doch ist das wirklich die lang ersehnte Veränderung hin zu einer besseren Schule oder bleiben wir doch wieder nur alle sitzen?

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Wir schreiben den 25. Oktober 2011. Es ist ein Diens-tag und ein Tag vor den Feierlichkeiten zum Natio-nalfeiertag als Bildungsministerin Claudia Schmied und ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon bei einer Pressekonferenz ihr neues Bildungs-Reformpaket vorstellen. Es wird bekannt gegeben, dass der Schul-versuch Neue Mittelschule beendet ist, und nun in Form eines 7-jährigen Mehrstufenplans in den Re-gelunterricht einfließt.

Nie wieder HauptschuleNie wieder Hauptschule kolportieren diverse Zei-tungen in ihren darauf folgenden Ausgaben, die me-diale Landschaft überschlägt sich mit Kritikern und Befürwortern, doch warum schlägt diese Umwand-lung der Hauptschulen zum Modell der Neuen Mittel-schule überhaupt so große Wellen? Die Hauptschule war den politischen Entscheidungsträgern schon im-mer ein Dorn im Auge, nach außen hin waren ihre

Nie wieder Hauptschule. - Das verspricht die größte Schulre-form seit über 50 Jahren. Aber was steckt hinter dieser medial

groß aufbereiteten Ankündigung?

50 Jahre.Und sie bewegt sich doch.

BILDUNGSPOLITIK

50% aller Maturanten Österreichs haben eine Hauptschule besucht.

Schwerpunkte der Neuen Mittelschule

Ergebnisse zu schlecht und ihr Leistungsabstand zur AHS-Unterstufe zu groß. Die Neue Mittelschule soll dem laut Bildungsministerin Claudia Schmied Einhalt gebieten, die Dominanz der AHS brechen und für die Frau Ministerin den Grundstein für eine mögliche zukünftige gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen bilden. Waren und sind unsere Hauptschulen wirk-lich so schlecht? Die Statistiken zumindest sprechen eine klare Sprache: 50% aller Maturanten Österreichs haben eine Hauptschule besucht und in peripheren Bundesländern wie Tirol sogar 70%. Die erste Leis-tungsgruppe der Hauptschule ist laut PISA 2010 auf

einem vergleichba-ren Niveau mit der AHS-Unterstufe und hinkt nur ge-ring hinterher. Im ländlichen Raum

gibt sich die Hauptschule keine Blöße, einzig und allein der urbane Raum - vor allem Wien - bildet hier eine gewaltige Ausnahme. Um diese Problematik zu lösen, sollen neue Mittel her und innovative Konzepte von Teamteaching über Kleingruppenunterricht und

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Individuelle Förderung in den differenzierten Pflichtgegenständen Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache und im alternativen Pflichtgegenstand (Latein bzw. weitere lebende Fremdsprache oder Geometrisch Zeichnen oder Ernährung und Haushalt). Sechs Stunden pro Woche werden zusätzlich für die Förderung der Schüler aufgewendet. Temporäre Bildung von Schülergruppen, Förderungs- und Leistungskurse sowie Teamteaching, Indi-vidualisierung des Unterrichts, differenzierter Unterricht in den Klassen, Begabungs- einschließlich Begabtenförderung sowie Maßnahmen der inklusiven Pädagogik und Diversität. Die Begabungen der Schülerinnen und Schüler werden in einem Schülerportfolio in schriftlicher Form beschrieben, das zusätzlich zum Zeugnis ausgearbeitet wird. Die Bildungswegentscheidung wird in der 7. und 8. Schulstufe durch Beratungsgespräche mit Schülern und Eltern begleitet.

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Schülerunions-Bundesobmann Jim Lefebre

Das neue Abkommen der Bundesregierung zur „neuen“ Mittelschule gilt als die größte Reform im Bildungssektor seit über 50 Jahren. Zusätzliche fi-nanzielle Mittel und eine innere Differenzierung zeichnen den neuen Schultyp aus. Es ist ein klares Zeichen, die Gymnasien in ihrer Form zu behalten und somit die Individualität und Leistungsgerechtigkeit zu stär-ken. Doch Bundesministerin Schmied öffnet der Gesamt-schuldiskussion wieder die Hin-tertür. So stellt sie denjenigen AHS mehr Geld in Aussicht, die das Konzept der Neuen Mittel-schule anwenden. Da stellt man sich doch die Frage, warum nur dem Prestigeprojekt mehr Geld zur Verfügung steht, wo aber die Gymnasien seit Jahren eine tolle Arbeit leisten?Kein Mensch ist gleich – Jeder wird mit unterschiedlichen Stärken und Talenten geboren und braucht dementsprechend ein Bildungssystem, was ihn richtig fördert und fordert. Für die Schülerunion ist das ein Grund sich weiterhin für den Erhalt der Gymnasien einzu-setzen.

€ 230 Mio. Budget für den Ausbau der Neuen Mittelschule

BILDUNGSPOLITIK

Kommentar Stützlehrer in den Hauptfächern sollen die Wunderwaffe und den präven-tiven Rundumschlag verkörpern. Konzentriert wird dies alles laut Konzept in der Neuen Mittelschule und lockt mit ihren zusätzlichen Mitteln und finanziellen Möglichkeiten auch gut funktionierende Hauptschulen aus dem ländlichen Raum.

Austausch der Türschilder?Die Tragweite dieser Reform wird medial stark kritisiert, für viele ist sie einfach zu wenig, oder nur ein Austausch von Türschildern, oder gar eine Verpulverung von Ressourcen. Fakt ist aber: Diese Initiative bildet die bisher größte Bildungsreform seit fast 50 Jahren. 1962 wurde damals die Polytechnischen Schulen ins Regel-Schulwesen überführt und damit ein neuer Schultypus geboren. Und heuer ist der Grundstein gelegt worden, die Hauptschule abzuschaffen und sie im aktuellen Mo-dell zum Grundstock der Neuen Mittelschule zu machen.

Bis 2019 70% Neue MittelschulenDer Plan sieht eine schrittweise Umwandlung vor und soll in den zu-künftigen Budgets des BMUKKs einen gewaltigen Posten einnehmen. Im Kalenderjahr 2012 sind erstmals € 67,5 Mio. veranschlagt und das Budget soll sich über die Jahre kontinuierlich bis zum Betrag von € 229,4

Mio. steigern. Mit jedem neuen Schuljahr sollen weitere Klassen und Schulen folgen, die AHS-Unterstufe ist dazu eingeladen, sich diesem Wandel ebenfalls anzuschließen, bleibt aber weiterhin bestehen. Der Plan sieht vor, dass ein maximaler Anteil von 10% aller AHS-Unterstufen ebenfalls in das neue Modell eingegliedert werden. Im Jahr 2019 sollen dann rund 238.000 Schüler in der Neuen Mittelschule ihr Bildungsdach finden. Dies würde einen Ausbildungs-Anteil von 70% aller Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und 14 Jahren bedeuten.

Talente- und KompetenzcheckBisher werden Schüler und deren Kompetenzen, Leistungen und Talent in ein einfaches und für alle nachvollziehbares Benotungs-Schema von fünf Zahlen gepresst. Fünf einfache Zahlen, die die 1,1 Mio. Schüler Österreichs untereinander vergleichbar machen, doch schaffen es diese Benotungen alleine die Mannigfaltigkeit der Talente einer Person kaum zum Ausdruck zu bringen. Kann einer naturwissenschaftlichen Hoch-begabung durch einen Einser wirklich genüge getan werden? Und wie sieht es mit anderen Begabungen wie Tanzen oder Singen aus? Seit jeher streiten sich Pädagogen in Österreich darum und sind der Überzeugung, dass eine der größten Herausforderungen des Lehrberufs die Klassifi-kation von Kompetenzen und Leistungen in diesen engen Rahmen sei.Hier entstand in den Reihen der Schülerunion im letzten Jahr das Konzept

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eines Talente- und Kompetenzchecks, der nun in der Form des Schülerportfolios in der Schulreform seine vorläufige Verwirklichung findet. Schülern soll laut Konzept im Laufe der 8. Schulstufe die Möglichkeit geboten werden, einen breiten Überblick über ihre Ta-lente und Interessen durch eine Orientierungswoche, in der Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Sozial-kompetenz getestet werden, zu finden, um dadurch die Wahl der richti-gen Bildungs- und Ausbildungsstätte zu erleichtern. Immerhin gibt es in Österreich über 270 Lehrberufe und mehr als 680 Fachrichtungen in berufsbildenden Schulen. Jim Lefebre, Bundesob-mann der Schülerunion meint hierzu: „Dieses Instru-ment wird den Schülern Österreichs die Entscheidung für einen Schultyp erheblich erleichtern. Blickt man in unsere Klassenzimmer stellt man fest, dass die Einfüh-rung dieser Orientierungsphase längst überfällig ist.“Wichtig hierbei wird sein, dass dieses zusätzliche In-strument, das den Schülern am Ende des Jahres mit-

„Die Einführung einer Orientierungsphase ist längst überfällig.“

- Jim Lefebre, Schülerunions-Bundesobmann

gegeben wird, nur für die Orientierung dieser selbst dienen soll und nicht zu einer zusätzlichen Hürde im Bildungssystem wird.

Blick durch das TeleskopEs bleibt nun abzuwarten, ob diese massive Re-form der Hauptschule den erhofften Effekt auf das Leistungsniveau von Österreichs Schülerinnen und

Schülern haben wird und nicht nur als ein Wechsel von Türschildern und Verbrauch von gewaltigen Fi-

nanziellen Mitteln in der bildungspolitischen Welt verpufft. Wenn man sich diese Reform in Anbetracht des Stillstandes der letzten Jahrzehnte ansieht, ist die Erkenntnis dieselbe, die schon Galileo Galilei beim Blick durch sein Teleskop in den Weltall hatte: Die bildungspolitische Welt bewegt sich doch. Die Frage ist nur wohin und wie weit.

(Mijat Pejic)

Ob die Neue Mittelschule nur ein Austauschen der Türschilder ist, wird sich noch zeigen

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Schulpolitik VS. Gesellschaftspolitik

U nd jährlich grüßt das Murmeltier...

Wie jedes Schuljahr beginnen schon wieder die Dis-kussionen rund um Schulpolitik versus Gesellschafts-politik. Sinnlose Zeitverschwendung, wenn ihr mich fragt, aber anscheinend glauben einige von uns immer noch, sie wären mit der Wahl in die Schülervertretung zu Jungpolitikern ernannt worden – traurig, aber lei-der wahr. Anlass genug jedenfalls, hier einmal mit ein paar der allzu häufig genannten falschen Argumente aufzuräumen.Immer wieder klingt mir der Satz ins Ohr: „Liebe LSV, warum traut ihr euch nicht mehr zu?“, meist mit leicht sarkastisch, aggressivem Unterton. Als wenn es darum ginge, dass die LSV ihre Wirkung dadurch demonstrieren müsse, dass sie in jedem weltpolitisch relevanten Thema eine Meinung vertritt. Bevor ich mich weiter über die vielen hitverdächtigen Halb-wahrheiten auslasse, die in diesem Zusammenhang so oft genannt werden – es gibt ein einziges Argument, das rechtfertigt, warum wir uns als Schülervertretung nur auf Schulpolitik konzentrieren: Wir treffen diesen Kompromiss, damit wir zusammenarbeiten können und gemeinsam etwas weiterbringen. Warum ist das notwendig? Weil wir bei gesellschaftlichen Themen unterschiedliche Ansichten vertreten. Es gibt ein schö-

nes Sprichwort: „Gerade weil wir alle im selben Boot sitzen, ist es gut, dass wir nicht alle auf derselben Seite stehen.“ Unterschiedliche Ansätze, was gesell-schaftspolitische Forderungen betrifft, bereichern jede Diskussion rund um Schulpolitik. Wenn wir uns allerdings auf Debatten einlassen, die nichts mit unse-rem Schülerdasein zu tun haben, müssen wir Stellung beziehen und gefährden gleichzeitig unsere Chance, alle gemeinsam etwas zu bewegen. Die Schülerunion hat nicht ohne Grund 23 von 29 Mandaten in der Bundesschülervertretung. Sie hat diese Mehrheit, weil sich Menschen mit unterschiedlichsten Ansich-ten zusammenschließen. Unabhängig davon, ob der eine liberal oder konservativ ist, werden sich die bei-den mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Forderung Lehrerfeedback einigen können oder sie werden sich gemeinsam für mehr Mitbestimmung für Schülerin-nen und Schüler einsetzen. Anstatt also jedes Jahr unnötig viel Energie in diese nebensächliche Diskussion zu stecken, sollten wir uns nun wieder auf das fokussieren, was wir am besten können: Schüler vertreten.

(Pia Bauer)

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Schulpolitik VS. Gesellschaftspolitik

SonderschulenAus einem Brief des Tiroler Landes-schulratspräsidenten Hans Lintner (ÖVP) an Integration Tirol geht her-vor, wonach „die Sonderschulen in allen Bezirken Österreichs sicher-gestellt bleiben müssen.“ Die neue Übereinkunft zwischen den Landes-schulräten und dem Unterrichtemi-nisterium bedeutet somit, dass die inklusive Pädagogik zwar ausgebaut wird, zugleich aber die Sonderschu-len erhalten bleiben. Dabei kritisiert Wolfgang Begus, Obmann von Inte-gration Tirol, diese Vorgangsweise „aufs Schärfste“.

AHS-ZentralmaturaAb dem Schuljahr 2013/14 schreiben alle AHS-Maturanten Österreichs dieselbe Klausur in Deutsch, Mathematik und einer lebenden Fremdsprache. Eine Verschiebung fordern nun Lehrer-, Eltern-, und Schülervertreter mit vereinten Kräften. In der lebenden Fremdsprache sei der Termin zwar einzuhalten, doch in Deutsch und Mathematik fehlen noch angepasste Schulbücher und auch die Lehrer seien noch nicht richtig vorbereitet. Bundesschulsprecherin Conny Kolmann sieht die Schüler als „Versuchskaninchen“ miss-braucht: „Das ist, als ob man sein ganzes Leben lang mit links geschrieben hat und die Matura dann auf einmal mit rechts schreiben muss.“

DurchgriffsrechteDer oberste Pflichtschullehrer-Gewerk-schafter Paul Kimberger legt noch einmal nach: Er fordert erneut mehr Durchgriffs-rechte für Lehrer und Verwaltungsstrafen für Eltern, die nicht kooperieren. Eltern von Problemkindern soll Kimberger zufolge die Familienbeihilfe entzogen werden. Au-ßerdem sollten Lehrer, die Schüler, die den Unterricht stören, aus der Klasse nehmen und vorübergehend in einer „Time-out-Klasse“ unterbringen können. Weiters will Kimberger, dass Vandalismus Konsequenzen hat - finanziell, oder durch soziale Dienste.Eine klare Absage dazu bekommt Kimberger von Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Bundesschulsprecherin Conny Kolmann: „Das Verhältnis beruht immer auf Gegensei-tigkeit: Wenn die Lehrer respektvoll mit den Schülern umgehen, werden sie von ihnen immer Respekt zurückbekommen.“

Fekter: LehrermehrarbeitÖVP-Finanzministerin Maria Fekter hat sich in den letzten Wochen

keinen leichten Gegner ausgesucht. Den Sparstift im Bildungsbe-

reich ansetzend, fordert sie, dass Junglehrer künftig länger im

Klassenraum stehen - und das natürlich ohne die gesamte Mehr-

arbeit finanziell abzugelten. Wie solch ein Vorstoß ausgehen kann,

haben wir schon einmal gesehen, als 2009 Unterrichtsministerin

Claudia Schmied die Pädagogen zu zwei Stunden Mehrarbeit

verpflichten wollte. Ob die Frau Finanzministerin mit ihrer Idee

dieses Mal eine Mehrheit findet, bleibt abzuwarten.

BildungsvolksbegehrenErnüchternd ist das Ergebnis des Volksbegehrens Bildungs-initiative des Industriellen und früheren SP-Vizekanzlers Hannes Androsch: Statt der erhofften 90% aller Wahl-berechtigten unterschrieben nur 383.820 Menschen das Bildungsvolksbegehren in der Eintragungswoche. Androsch fordert nun einen eigenen Bildungsgipfel im Parlament. Das Volksbegehren sei lediglich eine „Zwischenetappe“ gewe-sen - „wir werden dranbleiben, um sicherzustellen, dass die nötigen Reformen umgesetzt werden“, so Androsch.

Was bisher geschah...

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14 BILDUNGSPOLITIK

„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“, so der viel zitierte Satz. Abgesehen einmal da-von, dass unsere Lehrinhalte oft kaum relevant für künftige Herausforderungen sind – das war ja schon oft genug Thema – lernen wir auch nur wenigstens etwas über den Tellerrand nach der Matura zu sehen?Die meisten Studierenden im ersten Semester sind hoffnungslos überfordert mit der Situation. Das Sys-tem ist meist vollkommen irreführend. Keiner hat eine Ahnung, wann man sich für welchen Kurs anzumelden hat. Die Uni-Professoren lassen einen spüren, dass sie in den ersten Semestern aussieben wollen, was nicht besonders hilfreich ist, wenn man sich oft nicht einmal sicher ist, ob man das richtige Studium gewählt hat. Kurz gesagt, wenn man niemanden kennt, der zufällig vor kurzem das selbe Studium begonnen hat, hat man kaum eine Chance in den ersten Semestern gut abzuschneiden. Das Studium nach diesem Kriterium auszuwählen – was übrigens viele machen – dürfte

aber wohl auch kaum sinnvoll sein.Die Frage ist also: ist unsere „Reifeprüfung“ wirklich ein Zeugnis unserer Reife für die weiteren Entschei-dungen in Weiterbildung und Beruf?Bitte also liebe Mitschülerinnen und Mitschüler: setzt euch für Informationsveranstaltungen an eurer Schule ein und nutzt diese Angebote auch! Während der Schulzeit kommt das einem oft sinnlos vor und jeder ist nur auf die Matura oder das nächste Zeugnis fo-kussiert. Nur nach der Matura nimmt uns niemand bei der Hand und erklärt uns welcher Stoff beim nächsten Test relevant sein wird. Einige Schulen bieten bereits Bewerbungstraining, Persönlichkeitstests und vie-les mehr an. Es ist schwierig solche Dinge in einem Lehrplan zu verankern und vielleicht auch garnicht sinnvoll. Also hier heißt es eben einfach – selbst ist der Schülervertreter!

(Pia Bauer)

Im letzten Schuljahr sind alle Schüler vollkommen fokussiert auf ihren Schulabschluss. Was danach kommt, ist uns in dem Mo-

ment egal, dabei wäre es ganz nützlich etwas vorauszublicken.

Reifeprüfung oder was?

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Oberstufenrealgymnasium oder Neusprachliches Gymnasium? Höhere Technische Lehranstalt für Bautechnik oder Chemie-Verfahrenstechniker-Lehre? Handeslakademie oder Handelsschule?

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Austria’s Got Talent!

Hast du bereits in der 4. Klasse Hauptschule bzw. Gymnasium gewusst, welchen weiteren Bildungsweg du einschlagen wirst? Hast du dich vorher über dei-ne weiteren Bildungsmöglichkeiten informiert, oder hast du dich nach den Entscheidungen der Freunde gerichtet? Oder aber, haben dir deine Eltern dabei einen Großteil dieser Entscheidung abgenommen? Bist du im Nachhinein betrachtet auch wirklich zu-frieden? Oder würdest du jetzt in eine andere Schule gehen?

Die Qual der WahlFür viele Schüler stellt die Vielzahl an Möglichkeiten eine sehr schwierige Wahl dar. Oftmals erkennen sie nach wenigen Jahren in der Oberstufe, dass eine andere Schule besser zu ihnen gepasst hätte.Um es in Zukunft jedem Schüler leichter zu machen eine passende Entscheidung zu treffen, stellte die Österreichische Schülerunion die Forderung nach einem „Talente- und Kompetenzcheck“ auf, welcher nun auch im Abkommen der Regierungsparteien im „Schülerportfolio“ erfolgreich umgesetzt wurde.Das sogenannte Schülerportfolio umfasst drei Schwer-punkte, die innerhalb einer Schulwoche im ersten Semesters der achten Schulstufe bei jedem einzelnen Schüler in Erfahrung gebracht werden. Zum einen die Selbstkompetenz, also die Fähigkeit und der Wille sich selbst zu entwickeln sowie eigene Begabung, Motivation und Leistungsbereitschaft zu entfalten und das Wissen mit diesen umzugehen. Zum ande-ren die Sachkompetenz, die Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten zum jeweiligen Thema umfasst, und schließlich die Sozialkompetenz, worin man die Fä-higkeit zur Kooperation und Interaktion mit anderen

versteht, werden individuell getestet. Die Ergebnisse aus den verschiedenen Tests und Übungen des Schülerportfolios soll den Schülern anonym zur Verfügung gestellt werden. Das Schü-lerportfolio zeigt dem jeweiligen Schüler die eigenen Stärken und Talente in den verschiedenen Bereichen auf. Wichtig ist, dass die Ergebnisse keine zwingenden Fakten sind, die vorgeben, in welche Schule man zu gehen hat. Die finale Entscheidung liegt wie gewohnt beim jeweiligen Schüler.Die Entscheidung zwischen den verschiedenen For-men der allgemeinbildenden höheren Schule (AHS), den vielseitigen Typen der berufsbildenden mittleren und höheren Schule (BMHS) und einer Lehre mit Be-rufsschule (BS) soll schließlich wesentlich erleichtert werden. Im zweiten Semester der achten Schulstufe hat man anschließend noch genügend Zeit, Schulen zu besuchen und einmal in den Schulalltag rein zu schnuppern.Die Tatsache, dass es rund 1000 verschiedene Zweige und Möglichkeiten gibt, zeigt auf, dass die Wahl für den nächsten Bildungsabschnitt für junge Schüler im Alter von 14 Jahren große Schwierigkeiten darstellt.Mitte Oktober einigten sich nun die Chefverhand-ler der Regierungsparteien, BM Dr. Claudia Schmied (SPÖ) und Bildungssprecher Werner Amon (ÖVP) auf ein umfassendes Bildungskonzept, welches unter an-derem die Forderung nach einem Talente- und Kom-petenzcheck in Form eines Schülerportfolios aufgreift.Die Umsetzung dieser Forderung ist ein gewaltiger Erfolg für die Schülervertretung und erleichtert es nun jedem Schüler, diese wichtige Entscheidung zu treffen.

(Gloria Hager)

Die Entscheidung, welchen Weg man nach der 8. Schulstufe ein-schlägt, ist nicht immer leicht. Wie das neue Schülerportfolio

die Entscheidung erleichtern soll, erfährst du hier.

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18 BILDUNGSPOLITIK

Das ModulsystemE inige Märchen und was wir darauf antworten können

Als Bildungsministerin Claudia Schmied die Einfüh-rung der Modularen Oberstufe feierlich verkündete, reduzierte sich die bildungspolitische Diskussion der nächsten Wochen auf ein einziges Thema: Aufsteigen mit drei oder vier Fünfern? Und schon fing das Her-umgeeiere über diese Nebensache an und die Kritiken wenig informierter Politiker ließen auch nicht lange auf sich warten. Dabei wurden unzählige Märchen verbreitet, aber was steckt tatsächlich dahinter?

Märchen Nr. 1: Das Modulsystem ist unfair und es gibt keine echte Benotung mehrBis zur Matura müssen mindestens 14 und es kön-nen maximal 24 Wahlmodule abgeschlossen wer-den. Maximal zwei Basismodule dürfen negativ be-urteilt bis zur Matura mitgeschleppt werden. Diese werden dann bei der Matura zusätzlich geprüft. Eine Sommerschule kann eine Möglichkeit sein, al-lerdings soll es das Ziel sein, dass gleich nach dem Modul eine Semesterprüfung abgelegt wird.Auch das Modulsystem kann nicht jeden zu einem Abschluss bringen und „Sitzenbleiben“ vollständig verhindern. Leistung muss trotzdem erbracht werden. Es findet rein eine Verschiebung hin zu den individu-

ellen Interessen der Schüler statt.

Märchen Nr. 2: Durch das Modulsystem lernt jeder nur noch, was ihm Spaß macht, und die Klassengemeinschaft geht verlorenAlle Fächer bleiben erhalten und werden lediglich auf die Basics gekürzt, um sinnvolle Allgemeinbildung zu gewährleisten. Vertiefende Module oder weiterfüh-rende Angebote werden dann von den Wahlmodulen abgedeckt. Das System funktioniert nach Angebot und Nachfrage. Die Lehrpersonen bieten selbständig Module in ihrem Fachgebiet an. Das ist doppelt sinn-voll, weil so auch die Lehrpersonen interessierter und qualifizierter für die jeweilige Thematik sind. Natürlich müssen dabei auch die Lehrpersonen gezielt auf das Modulsystem vorbereitet werden, damit die Schüler im Vorhinein genau wissen, welche Module welche Inhalte umfassen und gegebenenfalls auch selbst Wünsche für Wahlmodule abgeben können. Damit kann auch der einschränkende Fächerkanon auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. So werden zum Beispiel Rhetorik, Computer- oder Unterneh-merführerschein oder Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Die Anmeldung erfolgt rechtzeitig vor Beginn des

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Das Modulsystem

Semesters, damit die Kurse sinnvoll eingeteilt werden können. Arbeiten im Klassenverband soll jedenfalls erhalten bleiben. Deshalb ist es wichtig die Pflichtmo-dule immer in der Klassengemeinschaft abzulegen.

Märchen Nr. 3: Für kleine Schulen kann das Modulsystem sowieso nicht funktionieren und an meiner Schule werden die interes-santen Fächer dann eh nicht angeboten werdenDie Erfahrungen zeigen, dass das Modulsystem auch an Klein- und Kleinstschulen einwandfrei funktio-niert. Pro Schuljahr werden über 100 verschiedene Module angeboten. Ab 7 Anmeldungen kommt ein Kurs zustande, ab 20 Anmeldungen wird der Kurs geteilt. Die Module finden sowohl klassen- als auch stufenübergreifend statt.Idealerweise kooperieren verschiedene Schulstand-orte miteinander, um qualitativere Angebote bieten zu können. Interessanterweise braucht dies keines-wegs mehr Werteinheiten als reguläre Schulen. Die Werteinheiten werden schlicht sinnvoller aufgeteilt. Schüler werden in Form eines Coaching bzw. Tuto-ringsystems bei der Einführung des Modulsystems

insbesondere bei der Auswahl der Module und der eigenständigen Zusammenstellung des Stundenplans unterstützt.

Die Vorteile des Modulsystems>> Das Modulsystem fördert Eigenverantwortung und selbständiges Lernen >> Schule und Lernen werden attraktiver, weil Schüler nach ihren Interessen lernen können>> Alle Schüler profitieren von den individuellen Ge-staltungsmöglichkeiten>> Ein Jahr Sitzenbleiben aufgrund einzelner Schwä-chen wird verhindert>> Unterrichtsinhalte können dynamischer an die Anforderungen der Zeit angepasst werden, während gleichzeitig Allgemeinbildung erhalten bleibt>> Lehrpersonen sind mehr gefordert, dass Schüler ihre Kurse auch wählen, und sie sind motivierter durch größere Abwechslung und Spezialisierung>> Die Höheren Schulen werden damit attraktiver und wettbewerbsfähig und können flexibler auf un-terschiedliche Nachfragen an weiterführenden mo-dernen Bildungsangeboten eingehen

(Pia Bauer)

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20 KOLUMNE

Dr. Mickovic

erklärt euch die Welt

Gegeben ist eine Parabel 4. Ordnung, die eine Hyperbel schneidet und sich um die Y-Achse dreht. So oder so ähnlich sehen zahlreiche Horror-Bei-spiele in diversen Mathe-Maturas aus, die nicht nur bei Österreichs kleinen Paukern für rauchende Köpfe sorgen. Bei all dem Gerede von Stammfunk-tionen, die sich in ihrer Stetigkeit

nicht verändern, da dieser und jener Tensor für diesen und jenen Raumbe-reich steht, wundert es keinen, dass ein Durchschnittsschüler an Mathe so viel Interesse hat wie einer der Twillight-Stars an einer Blondine, und am Ende so viel Ahnung wie die klischeehafte Frau vom Einparken

hat und damit umgehen kann wie der

Otto-Normal-Mann mit dem im Stehen

Pinkeln. Das Ergebnis ist überaschender-

weise dasselbe: Es bleibt eine Pfütze aus

mathematischen Schmierereien, die wohl

eher ins Klo gehören sollte und sich nicht

den hohen Ansprüchen längst unter der

Erde liegender Erfinder solcher Techniken

wie Newton oder Leibnitz zu messen hat.

Nur wie löst nun der Schüler von heute

einen um die Y-Achse rotierenden

Hyperboliden, der an den Schnittstellen

mit einer Polynom-Funktion 5. Grades zu

integrieren ist. Die Praxis lehrt uns hier

entweder zu resignieren und mit dem

Kopf so lange gegen den Tisch zu hauen

bis die Rechnung aus Mitleid beschließt

sich selber zu lösen, oder zu warten bis

Integrier mich, Kleines...

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Dr. Mickovic

erklärt euch die Welt

das Läuten einem mitteilt, dass die Stunde zu Ende ist und die voraussichtlich erreichte Punktezahl bei diesem Beispiel den Wert der Funktion 1/x annimmt, wenn der Grenz-wert von x stetig gegen Unendlich strebt. Da hier die mathematische Wahrschein-lichkeit von Option 1 laut Chaos-Theorie so wahrscheinlich ist wie ein freier Sitzplatz in einer Vorlesung im Audimax oder mit dem Spruch „Kennst du schon Ted?“ , wobei man in Wirklichkeit Karl-Heinz-Uwe heißt, bei ei-ner schönen Frau zu landen, und die zweite Option leider nicht erstrebenswert ist, müs-sen wir uns neue Möglichkeiten überlegen.Ich empfehle hier bei mangelndem Wissen und Lerneifer so zu verfahren wie Teile unserer Politiker von einem bekannten Telekommunikations-Unternehmen behandelt wurden. Einfach den Bau-sparvertrag auflösen, dem benotenden

Mathematikprofessor eine kleine Aufmerksam-

keit für die gute Vorbereitung auf die Matura

schenken und hier auf sein Wohlwollen pochen.

Wenn dies nicht ausreicht, müssen wohl die

Ersparnisse für Auto und Matura-Reise herhalten

um ein wenig mehr Wohlwollen zu erlangen.

Da der Verzicht auf die schönsten Dinge im Leben

eines Schülers (Matura-Reise) für mich jedoch

kein mögliches Szenario darstellt, empfehle ich

hier sich mit dem lokalen Paten seines Vertrauens

in Verbindung zu setzen und dem Lehrer einfach

ein Angebot zu machen, das er nicht ablehnen

kann. Wem dies allerdings zu radikal scheint

oder wer seinem Paten leider bereits selbst

eine Gefälligkeit schuldig ist, dem sei empfoh-

len, sich hier die Methode einiger südländischer

Politiker genauer anzuschauen und einfach Staat

und Lehrer mit Hilfspapieren zu täuschen. Seien

es Lernhilfen unter dem Pult oder eine Mehr-

Parteien-Kooperation während der Schularbeit,

der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Im Namen des SU.DOKU-Teams wünsche ich

euch gutes Gelingen bei der Wahl eurer Op-

tionen und freu mich schon auf weitere gut

recherchierte Berichterstattungen für euch!

Euer Dr. Mickovic

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22 MUSIK

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ie Welt ist noch immer infiziert vom Shuffle-Virus

28 Tage später und LMFAO shuffelt noch im-merNach einer exzessiven Partynacht, aufgewacht in ei-nem verlassen Krankenhaus lassen sich Sky Blu und Redfood von der Welle lebenslustiger Partyfreaks mit-schwemmen. Wenig später verbreitet sich der neue LMFAO-Virus mit diesem Hit in sämtlichen Discos und Partys. Doch wer sind die beiden und warum schaffen sie es eine Welle der Begeisterung loszutreten?

Sind sie filmreif für Hollywood?Aufgewachsen sind die beiden Shuffle-Zombies in Los Angeles, wo Onkel und Neffe vielleicht heute noch durch die Straßen shuffeln, von der Abenddämme-rung bis zur Morgendämmerung. Fraglich ist nur, ob der 36-jährige Redfood noch so lange durchhält und nicht vorher in eine Bar absteigt, zum Beispiel dem Titti Twister und dort eine Champanger-Party feiert. Es nimmt nicht ab…Eines ist aber gewiss, der Lauf der Erfolgsband nimmt nicht ab und so brechen sie mit dem Lied „Sexy and I know it“ in so manches Herz ein und schaffen es somit, dass auch die hübschesten Mädchen in den Clubs endlich das aussprechen, was die Jungs an der Bar schon längst festgestellt haben. LMFAO bringt jeden im Club zum Shaken, sei es auf der Tanzfläche oder an der Bar mit den Worten: „Now shake, shake, shake that bottle, then make it pop!“

Everyday Robomensch is shufflingDoch einer darf bei einem guten LMFAO-Lied auf kei-nen Fall fehlen und zwar der shuffelnde Ro-bomensch. Halb Mensch, halb Roboter, immer in den Liedern von LMFAO live dabei. So wurde auch er vom Shuffle-Virus infiziert, feiert von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung bei der Champagner-Party mit oder lässt mitten am Strand seine Bekleidung fallen.

Click it on YouTubeWer hat es noch nicht gesehen auf YouTube? Bei 300 Mio. Klicks wird es schwer, dass einer noch nicht die shuffelnden Zombies gesehen hat. Auf die Hälfte der Klicks kommt immerhin noch der zweit erfolgreichste Hit „I’m sexy and i now it“. Das ist wohl damit zu erklären, dass dieses Video vielleicht nur die Mädls angeklickt haben, um die Burschen mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Es ist noch nicht vorbei...Diese Band ist sicher noch nicht am Ende und wer es noch immer nicht glaubt, dass uns schon der Shuff-le-Virus erfasst hat, sollte bei der Musikkapelle der Ohio University vorbeischauen. Und wenn dann die Schulwoche vorbei ist und die Clubs aufgewischt sind, warten die Barkeeper nur mehr auf die Partypeople, die in den Club kommen, frei nach dem Motto „Eve-ryday I‘m shuffling“.

(Michael Lechner)

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LMFAO

Glück. Kennen wir. Wir wissen was es bedeutet. Glau-ben wir zumindest. Lehn dich einmal zurück und stell dir die Frage: Was ist Glück? Wie wird Glück definiert? Was macht mich glücklich?

Die Reise beginntHector ist ein Psychiater. Ein sehr beliebter sogar. Er ist froh darüber, dass er anderen helfen kann, wenn sie Hilfe benötigen. Er redet gerne mit seinen Pati-enten und hört ihnen noch lieber zu. Doch das alles macht ihn nicht glücklich, denn er merkt, er schafft es nicht, seine Patienten glücklich zu machen, nur zufrieden. Und er beginnt sich zu fragen: Was ist ei-gentlich Glück?

Er packt seine Sachen und macht sich auf die Reise nach China, Afrika und in die USA zu Freunden und Be-kannten. Er lernt neue Menschen kennen – verschie-denen Alters und unterschiedlicher Berufe, Positionen und Lebensweisen. Hector lernt wichtige Lektionen fürs Leben kennen die sein Weltanschauungsbild verändern und ihn zum Nachdenken bringen – und dadurch nimmt die Liste des Glücks ihren Anfang.

Hector fängt an sich Sachen zu notieren und eine Liste zu erstellen. Eine Liste, die die wichtigsten Lektionen des Glücks enthalten und die ihn durch seine gesamte Reise begleiten. Doch wird Hector am Ende erfahren, was Glück wirklich bedeutet und was es ausmacht?

Francois LelordDer Autor François Lelord schreibt in einer sehr direk-ten und unkomplizierten Weise. Dies erleichtert dem leser, sich schnell in Hectors Welt zurechtzufinden, obwohl Lelord keine einzige Jahreszahl nennt außer einen Wein aus dem Jahr 1976. Er erzählt auch über Ereignisse wie die Chinesische Revolution, den Impe-rialismus, die Sowjetische Invasion Afghanistans sowie die Aktionen der USA und der NATO in Afghanistan im Krieg gegen den Terrorismus, den Reichtum und die Verschwendungskultur der Amerikaner, die so-zialen Differenzen in Kalifornien sowie menschliche Persönlichkeitsschwächen.

Was ist Glück?Die Geschichte ist jedem, ob jung oder alt, in jeder erdenklichen Lebenssituation zu empfehlen. Im Buch vermischen sich viele Faktoren aus Humor, Psycholo-gie, Wissenschaft und Aufklärung, und bieten dadurch eine umfangreiche Reise quer durch die Literaturbank während des Lesens. Hectors Reise lässt keinen kalt – im Gegenteil, es ist bestimmt kein Leser dabei, der nicht zumindest ein wenig von Hectors Gedankengang und der Geschichte berührt und zum Nachdenken angeregt wird. Dieses Buch ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen, um sich eine etwas andere Sichtweise über das Leben anzueignen. Begib dich einfach mit Hector auf die Reise und finde mit ihm heraus, was Glück tatsächlich ist.

(Maja Vasilic)

LITERATUR

Hectors ReiseF

rancois Lelords Suche nach dem Glück

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24 SOFTSKILLS

Dein Regal quillt über. Du erstickst fast in Zetteln, die dir in den letzten drei Jahren eigentlich nie abgegan-gen sind. Ganz ehrlich: Es wird Zeit für eine Generalsanierung! Da du deine Zettel jetzt alle in Ordnern verwahrt hast, kannst du eine wei-tere Regel anwenden. Jeder Zet-tel, den du mehr als sechs Monate nicht gebraucht hast, wird dir auch in Zukunft nicht abgehen. Damit kannst du unnötiges Herumkramen nach wirklich wichtigen Notizen vermeiden. Merke: Der Altpapier-kübel steht immer neben dem Schreibtisch.

Ja, das hörst du jetzt wahrschein-lich nicht gerne, aber deine Eltern haben Recht: Zimmer aufräumen bringt’s. Dabei geht es aber nicht darum, ob dein Gewand am Boden verstreut liegt – das ist egal. Es geht um die herumfliegenden Zettel.Regel Nr. 1 ist deshalb: Alles muss in einen beschrifteten Ordner! Zusätzlich legst du eine Lade für Schmierpapier an, in die alle unnö-tigen Zettel kommen, deren Rück-seite du noch verwenden kannst. Dadurch wirst du sogar umwelt-freundlich.

Hiermit hältst du das Erfolgsrezept eines jeden Organisationstalents in den Händen. Deine To-Do-List bedeutet das Aus für sämtliche herumfliegende Notizzettel, über-quellende Pinnwände oder Fleiß-aufgaben für unerledigte Haus-übungen.Jeden Tag trägst du alle zu erledi-genden Aufgaben, sei es für die Schule oder etwas Anderes, in dei-ne To-Do-List ein. Jedes Mal, wenn du etwas geschafft hast, hakst du einen Punkt ab. Das gibt dir nicht nur ein gutes Gefühl, sondern be-freit dich auch von den Sorgen ir-gendetwas vergessen zu haben und du kannst deine Gehirnkapazität sinnvoller nutzen.

Jeder kennt diese Tage, an denen 25 Stunden immer noch zu wenig wären. Der Stapel an unerledigten Aufga-ben will und will nicht kleiner werden. Die Hausaufgaben türmen sich am Schreibtisch und überall liegen halb beschriebene Notizzettel herum, die – an was noch mal erinnern sollten? Die Nacht vor dem Abgabetermin wird dann meist zu kurz.Aber hast du dir schon einmal überlegt, wie viel Zeit du unnötigerweise verschwendest? Wie lange brauchst du beispielsweise um genau die Mitschrift von vor zwei Wochen zu finden? Wie oft kommen dir Notizzettel zwischen die Finger, die dich an eine Aufgabe erinnern, die du schon lange erledigt haben solltest und du nun hektisch versuchen musst, Schadensbegrenzung zu betreiben? Und wie oft hast du dir schon vorgenommen: Aber ab heute wird alles anders...?

Ordnung Wegschmeißen To-Do-List

Die goldene 3er-Regel

„Morgen werde ich mich ändern. Gestern wollte ich es heute schon.“

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25SV-TIPPS

Der SchulgemeinschaftsausschussT

ipps und Tricks für den Alltag als Schülervertreter

Der Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) ist das wich-tigste schulinterne Gremium, in dem die Schulpart-ner (Schüler-, Lehrer- und Elternvertretung) wichtige Entscheidungen gemeinsam mit dem Direktor für die Schule treffen.

Wie der SGA funktioniertDer SGA besteht aus neun Mitgliedern mit Stimm-recht. Jeweils drei Schüler-, Eltern- und Lehrerver-treter führen konstruktive Diskussionen und fassen Beschlüsse zum Wohle der Schule. Der Direktor hat den Vorsitz und ist für den ordnungsgemäßen Ablauf verantwortlich, hat aber keine beschließende Stimme. Es können auch beratende Mitglieder nominiert wer-den, z.B.: Schularzt, Unterstufensprecher, …Natürlich geht jedem Beschluss eine Diskussion voran. Damit diese gut verläuft, kann der SGA eine Geschäfts-ordnung beschließen, aber im Regelfall liegt es an dir, Störfaktoren und Beeinflussungen zu verhindern. Nimm deine Aufgaben ernst und poche ruhig auf die Rechte „deiner“ Schüler.Der SGA ist beschlussfähig, sobald mindestens die Hälfte der Mitglieder (also im Regelfall fünf) anwe-send sind und je ein Vertreter aller Schulpartner an-wesend ist.Über die Abstimmungsverhältnisse, welche Mehrheit welcher Beschluss braucht, um angenommen zu wer-den, kannst du dich auf schulrecht.info informieren.

Pro Schuljahr müssen mindestens zwei SGA-Sitzungen stattfinden. Ein Drittel der Mitglieder des SGA (also auch die drei Schülervertreter) können unter Angabe eines Tagesordnungspunktes eine Sitzung einberufen. Der Schulleiter hat dann innerhalb von zwei Wochen eine Sitzung einzuberufen. Tipps für die SitzungenFreundlich bleibenBleibe immer freundlich und lege deine Argumente sachlich dar. Egal wie sehr dich ein Thema auf die Palme bringt, sobald du deine Wut zeigst, hast du schon so gut wie verloren.Vorbereitet seinZeige, dass du dich gut vorbereitet hast und man dir nichts vorgaukeln kann. Bereite dich auf eventuelle Gegenargumente vor und versetze dich auch in die Lage deines Gegenübers. Gerade bei revolutionä-ren Ideen von uns Schülern herrscht oft Skepsis von Seiten der anderen Kurien. Bring deshalb ruhig aus-gearbeitete Konzepte mit, um zu beweisen, dass du professionell agierst und alle Seiten bedacht hast.Kompetent argumentierenZeige auf, dass du nicht für dich, sondern für alle Schüler deiner Schule sprichst. Mit deiner Wahl hast du auch das Recht mitzureden. Dabei darfst du nicht übergangen werden.

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26 SCHULRECHT

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achsitzen - Darf das eine Lehrkraft von mir verlangen?

Als Schülervertreter/in solltest du über die wich-tigsten rechtlichen Belangen in der Schule Bescheid wissen und deinen Mitschüler/innen Auskunft geben können. Im Schulunterrichtsgesetz (SchUG) stehen allgemeine Informationen zur Schule. Die Leistungs-beurteilungsverordnung (LBVO) regelt das Zustande-kommen der Noten. Das Schülervertretungengesetz (SchVG) beinhaltet die Pflichten der überschulischen Vertetung (LSV und BSV) und deren Wahl. Das Schul-zeitgesetz (SchZG) bietet Regelungen zur Länge des Schuljahres und und der Schulstunden. Das Schulor-ganisationsgesetz (SchOG) legt den Aufgabenbereich der einzelnen Schultypen, sowie die Lehrpläne fest.

Immer wieder kommt es an Schulen vor, dass Lehrer ihre Schüler dazu verpflichten, nach dem Unterricht „nachzusitzen“. Aber darf man das überhaupt? Hier die rechtliche Grundlage dazu:

§ 47 Abs.1 des Schulunterrichtsgesetztes (SchUG) erlaubt folgende Erziehungsmittel anzuwenden: Auf-forderung, Zurechtweisung, Erteilung von Aufträgen zur nachträglichen Erfüllung versäumter Pflichten [...].

Unter dem Punkt „Erteilung von Aufträgen zur nach-träglichen Erfüllung versäumter Pflichten“ fällt auch das Nachsitzen. Es muss sich aber um sinnvolles Nach-holen versäumter Pflichten handeln. Das setzt einen konkreten Arbeitsauftrag und eine Beaufsichtigung des Schülers voraus. Ein Beispiel: Kommt ein Schü-ler 20 Minuten zu spät in den Unterricht, kann der Lehrer den Schüler dazu auffordern, den Stoff, der in diesen 20 Minuten gemacht wurde, nach der Schule 20 Minuten lang nachzuholen. Allerdings müssen die Eltern benachrichtigt werden, und dieses Nachsitzen muss nicht zwangsweise am selben Tag stattfinden.

Das SchulrechtsWiki

Einfach den Barcode scannen und Informationen zum Schulrecht im SchulrechtsWiki sammeln

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28 HOROSKOP

WIDDER Dich plagen in letzter Zeit Zweifel, ob du eine Sache richtig angegangen bist. Du musst dir allerdings nicht weiterhin Sorgen machen. Warte geduldig auf das Ergebnis, du wirst positiv überrascht sein!

ZWILLINGEIn den nächsten Tagen wirst du einige Angebote erhal-ten, die dir auf den ersten Blick nicht gefallen werden. Achtung! Schau sie dir genauer an, eines davon wird dir in einer Angelegenheit sehr helfen.

LÖWEDein Motto: Schlaf wird überbewertet. Ändere deine Einstellung und du wirst sehen – ein paar Stunden mehr Schlaf am Tag verbessern deine Laune und Konzentration. Dein Körper wird es dir danken.

WAAGEDir macht es zu schaffen, dass du so schüchtern bist? Du weißt genau, dass du keinen Grund dazu hast! Setz dein Lächeln auf und geh auf die Leute zu – es wird dir gut tun, neue Be-kanntschaften zu knüpfen.

SCHÜTZEDu hast dir schon Gedanken darüber gemacht, ob du eine neue Beschäftigung oder ein neues Hobby angehen sollst? Dann tu es! Es wird Zeit, ein neues Abenteuer zu beginnen und deine Zeit mal anders zu nutzen.

WASSER-MANNIm Schaufenster sind so viele Sachen ausgestellt, die du unbedingt haben musst. Lass los von dieser Einstellung, denn du weißt selber, dass es nicht so ist. Dein Konto wird dir sehr dankbar sein.

STIERDie Schule nervt dich einfach nur noch? Ändere deine Einstel-lung! Schlage deinen Lehrern doch etwas Neues vor und bringe deine Ideen in den Un-terricht ein. Motiviere auch deine Mitschüler dazu!

KREBSAngst vor Verän-derungen? Keinen Grund dazu! Verän-derungen müssen nicht immer schlecht sein. Die auf dich zu-kommenden werden dir sogar sehr viel bringen – sowohl schulisch als auch privat.

JUNGFRAUSport ist Mord. Nicht für dich. Schmeiß dich in deinen Trainingsanzug und dreh ein paar Run-den. Du wirst sehen, du wirst dich danach wie neugeboren fühlen und mit mehr Motivation an deine Sachen rangehen!

SKORPION Du bist gerade mittendrin in einer Glückssträhne und weißt auch, wie du sie nut-zen sollst – egal ob privat, in der Schule oder in der Arbeit. Genieße sie, solan-ge du noch die Gelegenheit dazu hast.

STEINBOCK Dich plagen in den letzten Nächten merkwürdige Träume und du wirst einfach nicht schlau daraus. Versu-che die tiefere Bedeutung zu finden – vielleicht wird dir dabei bei einer Entscheidung geholfen.

FISCHE Bevor du über manche Menschen zu schnell urteilst, lerne sie besser kennen. Du wirst sehen, dass der Schein manchmal auch trügt. Viel-leicht geht das zu einer neuen und langen Freundschaft über.

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29HERO AND ZERO

CLAUDIA SCHMIEDUnterrichtsministerin Claudia Schmied ist für die Durchführung der geplanten Zentralmatu-ra verantwortlich. Sie hat dafür einen straffen Zeitplan vorgelegt: Im Schuljahr 2013/14 sollen die ersten AHS-Schüler am selben Tag dieselben schriftlichen Klausuren in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen schreiben. Allerdings sind die Schulbücher noch nicht in allen Bereichen für die Zentralmatura ausgelegt und Vorarbeiten noch nicht abgeschlossen. Die Schülerunion fordert eine solide Vorbereitung, denn auch die AHS-Lehrer selbst warnen vor diesem Termin.Für dieses fahrlässige Handeln gibt’s von uns ein „ZERO“.

MAX SCHREMSMax Schrems ist Jus-Student in Wien und hat sich gemeinsam mit ein paar Kollegen mit Fa-cebook „angelegt“. Mit der Aktion „europe-v-facebook.org“ haben sie auf mehrere Daten-schutzprobleme aufmerksam gemacht und bei der irischen Datenschutzbehörde (Facebook hat dort seine Europazentrale) Beschwerde ein-gereicht. Unter anderem bleiben Daten und Informationen auch bei Facebook gespeichert, wenn sie der Nutzer schon längst gelöscht hat. Mittlerweile hat es bei Facebook schon eine Betriebsprüfung gegeben und das Medienecho ist gigantisch. Die Schülerunion nutzt Facebook selbst sehr aktiv als Plattform und möchte we-der Werbung noch Anti-Werbung dafür ma-chen. Ein so alltägliches Medium auch kritisch zu hinterfragen ist allerdings in unserem Sinne, deshalb gibt’s von uns ein „HERO“.

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30 SCHÜLERVERTRETUNGS-EVENTSNovember MaiFebruar August

September Dezember MärzJuni

OktoberJänner April Juli

November MaiFebruar August

September Dezember MärzJuni

OktoberJänner April Juli

November MaiFebruar August

September Dezember MärzJuni

OktoberJänner April Juli

November MaiFebruar August

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OktoberJänner April Juli

5. Ausgabe SU.DOKU

SBG: Winter-BashT: Weihnachtsfeier

SBG: Winter-Bash

BGLD, NÖ: Students‘ Night

W: XMas-Action

NÖ: Schüler-Innenparlament

STMK: Schüler-Innenparlament

W: Schülerzei-tungswochenende

W: Schülerzei-tungswochenende

W: Get Informed!

W: Lehrlings-stammtisch

STMK: Worker‘s Night

STMK: Weihnachts-Schülerclubbing

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DASSUDOKU DU MÖCHTEST

SU.DOKU-COVERMODEL WERDEN?

Wir suchen inte-ressierte Schü-lerinnen und Schüler im Alter von 15-20 Jah-ren. Bewerbun-gen an su.doku@

schuelerunion.at bis 09.01.2012 mit einem Portraitfoto und einem Ganzkör-perfoto.

DEZEMBER 2011 NR. 4DAS SCHÜLERVERTRETUNGSMAGAZIN

DR. MICKOVICerklärt, was Integrale mit Twilight zu tun haben - S. 20

LMFAOUnd das Electro-Hop-Duo shuffelt jeden Tag weiter - S. 22

SCHULQUALITÄTInterview mit Bundesschulsprecherin Conny Kolmann - S. 4

PRÄSENTIERT

SCHULREFORM50 JAHRE - UND SIE BEWEGT SICH DOCH S. 8

Unterschrift

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Jung und Alt:

Gestalte, was uns

verbindet!

42. Internationaler Raiffeisen-Jugendwettbewerb

Sparbücher und

coole Kameras

von Samsung

gewinnen!

Mal-, Quiz-, Foto- und Digitalwettbewerb „Show-IT“ 2. Jänner - 31. März 2012www.raiffeisenclub.at

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