Sinnvolle Begleitung oder gefährliche Einmischung? Prävention durch frühe Förderung...
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Sinnvolle Begleitung Sinnvolle Begleitung oder oder
gefährliche Einmischung?gefährliche Einmischung?
Prävention durch Prävention durch frühe Förderungfrühe Förderung
KFN-Vortragsreihe„Kriminalität und
Gesellschaft“
Dr. T. Jungmann &Dr. T. Jungmann &Dipl. päd. S. HartmannDipl. päd. S. Hartmann
Risikokindheit in Deutschland
Teenagerschwangerschaften
Rauchen
KriminalitätMissbrauch
Häusliche Gewalt
Alkohol
Armut
Soziale Isolationkeine Perspektiven
pränatalesGesundheits-
verhalten
Verbesserung des Pflegeverhaltens
Nachholen von Schul-/
Berufsabschluss
Reduktion von Suchtverhalten
Familienplanung
Lebensplanung
Entwicklungs-neurologie
erfolgreicheRegulation von
Emotion & Verhalten
Förderung der kognitiven
Entwicklung
Mutter/Vater Säugling/Kleinkind
Förderung der kognitiven
Entwicklung
erfolgreicheRegulation von
Emotion & Verhalten
Schulreife undIntegration
Vorschulkind Jugendlicher
Langzeitfolgen
Schulerfolg
positives Sozialverhalten
Leben ohneDrogen
„Pro Kind Niedersachsen“„Pro Kind Bremen“
Projektphase I:Pränatale Intervention
Projektphase II:Frühkindliche Intervention
Drei HauptzieleDrei Hauptziele
1.1. Verbesserung der mütterlichen Verbesserung der mütterlichen Gesundheit während der Gesundheit während der Schwangerschaft & Geburt Schwangerschaft & Geburt eines gesunden Kindes.eines gesunden Kindes.
2.2. Verbesserung der kindlichen Verbesserung der kindlichen Gesundheit und Entwicklung.Gesundheit und Entwicklung.
3.3. Verbesserung der ökono-Verbesserung der ökono-mischen Unabhängigkeit der mischen Unabhängigkeit der Familien.Familien.
Rahmenbedingungen des Programms
Sorgfältige Ausbildung der FamilienbegleiterinnenSorgfältige Ausbildung der Familienbegleiterinnen
WorkshopsWorkshops
Leitfäden für jeden Hausbesuch als OrientierungLeitfäden für jeden Hausbesuch als Orientierung
regelmäßige Teambesprechungenregelmäßige Teambesprechungen
kollegiale Intervision (Fallbesprechungen)kollegiale Intervision (Fallbesprechungen)
Rahmenbedingungen des Programms
Frühestmöglicher Beginn der Hausbesuche (16. Frühestmöglicher Beginn der Hausbesuche (16. SSW)SSW)
Hausbesuche bis zum 2. bzw. 3. Geburtstag des Hausbesuche bis zum 2. bzw. 3. Geburtstag des KindesKindes
Rahmenbedingungen des Programms
Erstgebärende Erstgebärende undund bis einschließlich 28. Schwangerschaftswoche bis einschließlich 28. Schwangerschaftswoche undund besondere finanzielle Problemlage besondere finanzielle Problemlage undund
– Bezug von ALG II bzw. Sozialhilfe oderBezug von ALG II bzw. Sozialhilfe oder– Überschuldung/private InsolvenzÜberschuldung/private Insolvenz
besondere soziale/persönliche Faktorenbesondere soziale/persönliche Faktoren– z.B. Minderjährigkeitz.B. Minderjährigkeit– z.B. keine abgeschlossene Ausbildung z.B. keine abgeschlossene Ausbildung –z.B. soziale Isolationz.B. soziale Isolation– z.B. Gewalt- bzw. Missbrauchserfahrungenz.B. Gewalt- bzw. Missbrauchserfahrungen– z.B. Alkohol- bzw. Drogenproblematikz.B. Alkohol- bzw. Drogenproblematik– z.B. chronische körperliche oder psychische Erkrankungz.B. chronische körperliche oder psychische Erkrankung
Rahmenbedingungen des Programms Aufbau von tragfähigen Beziehungen zu den Familien Aufbau von tragfähigen Beziehungen zu den Familien
Ziele der Mütter/Familien im FokusZiele der Mütter/Familien im Fokus
6 Inhaltsbereiche/Domänen6 Inhaltsbereiche/DomänenPersönliche GesundheitPersönliche Gesundheit
Gesundheitsförderliche UmgebungGesundheitsförderliche Umgebung
Lebensplanung und –gestaltungLebensplanung und –gestaltung
Mutterrolle/Vaterrolle/ElternrolleMutterrolle/Vaterrolle/Elternrolle
Familie, Bekannte und FreundeFamilie, Bekannte und Freunde
Soziale Dienste und GesundheitsversorgungSoziale Dienste und Gesundheitsversorgung
wissenschaftliche Begleitforschungwissenschaftliche Begleitforschung
Evidenzbasiertes Programm – Evidenzbasiertes Programm – Die Standorte in NiedersachsenDie Standorte in Niedersachsen
Hannover
N = 84
Braunschweig
N = 35
Celle
N = 12
Göttingen
N = 17
Wolfsburg
N = 20
Evidenzbasiertes Programm – Evidenzbasiertes Programm – Die Standorte in den USADie Standorte in den USA
• Kaukasier, niedriges Einkommen
• Kleinstadt
• Afroamerikaner, niedriges Einkommen
• Stadt
• hoher Anteil spanischer Einwanderer
• Nurses vs. Semi-professionelle
Elmira, NY – ‘77
N = 400
Memphis, TN -‘87
N = 1,138
Denver, CO – ‘96
N = 735
Stabile Stabile ProgrammeffekteProgrammeffekte
Verbesserung der mütterlichen Verbesserung der mütterlichen und kindlichen Gesundheit und kindlichen Gesundheit während der Schwangerschaftwährend der Schwangerschaft
weniger Verletzungen der Kinderweniger Verletzungen der Kinder
weniger weitere weniger weitere SchwangerschaftenSchwangerschaften
längere Intervalle zwischen den längere Intervalle zwischen den SchwangerschaftenSchwangerschaften
höhere Raten mütterlicher höhere Raten mütterlicher BerufstätigkeitBerufstätigkeit
15-Jahres FOLLOW-UP
Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) MütterMütter
weniger Verurteilungen72%
weniger im Gefängnis verbrachte Tage 98%
weniger Verhaftungen 61%
Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) KinderKinder
Misshandlung & Vernachlässigung 48%
Verhaftungen 59%
geschlossene Unterbringung
(wg. Nichterreichbarkeit durch pädagogische Maßnahmen)
90%
15-Jahres FOLLOW-UP
höherer IQ
bessere Sprach-entwicklung
bessere Erzählstruktur
weniger geistige/ psychische
Probleme
Effekte auf die kindliche Entwicklung
(nach 6 Jahren)
Nutzen/Kosten-Verhältnis Staatliche Maßnahmen vs. Hausbesuchsprogramme
-60-50-40-30-20-10
0102030405060
Dolla
r (in
Tsd
.)
NFP Haus-besuchs-Progr.
Fam.zentr.Therapie
Ganzheitl.Interv.-ansätze
FamilyPreserv.
Programs
kindzentrierteProgramme
Langfristige, kumulative Einsparungen (Hausbesuche in Elmira)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
0 2 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65
Dollars pro Kind
Alter des Kindes (in Jahren)
kumulative Kosten
kumulative Einsparungen
DiskussionDiskussion
Wie sieht die bisherige Praxis früher Hilfen aus? Wie Wie sieht die bisherige Praxis früher Hilfen aus? Wie passt „Pro Kind“ in die Gesamtstruktur der Hilfen?passt „Pro Kind“ in die Gesamtstruktur der Hilfen?
Ist durch frühe Förderung im Allgemeinen und „Pro Kind“ Ist durch frühe Förderung im Allgemeinen und „Pro Kind“ im Besonderen ein Durchbrechen des Teufelskreises im Besonderen ein Durchbrechen des Teufelskreises aus Verunsicherung, Überforderung, innerfamiliärer aus Verunsicherung, Überforderung, innerfamiliärer Gewalt und Erziehungsschwierigkeiten zu erwarten?Gewalt und Erziehungsschwierigkeiten zu erwarten?
Dringen wir durch die Identifikation von Risikogruppen Dringen wir durch die Identifikation von Risikogruppen und Förderung von Kindern schon vor der Geburt in und Förderung von Kindern schon vor der Geburt in einen Bereich vor, der zutiefst persönliche Angelegenheit einen Bereich vor, der zutiefst persönliche Angelegenheit der Familien ist und frei von staatlicher Kontrolle bleiben der Familien ist und frei von staatlicher Kontrolle bleiben sollte?sollte?