Reif füR die insel - HDI - Das ist VersicherungReif füR die insel REGION Madeira die langen Winter...
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Text: Klaus Hinterschuster Fotos: Elke Schäfer / Klaus Hinterschuster
Reif füR die
insel
REGIONMadeira
die langen Winter in deutschland machen die Sehnsucht nach sonnigem Wetter und Motorradfahren schier unerträglich. Was liegt also näher, als der insel des ewigen Frühlings einen Besuch abzustatten, wenn‘s in deutschland richtig kalt ist.
Nach nur knapp 4 Stunden landet der Jet aus dem kalten Deutschland auf der zu Portugal gehörenden Insel im atlantischen Ozean. Bereits um 9 Uhr morgens ist es mit knapp 20 Grad angenehm warm. Den am Himmel auftauchenden Wolken messen wir keine große Bedeutung bei, werden aber bald feststellen, dass sie auf Madeira den Motorradspaß gerne einmal mit ausgiebigem Nass einschränken.
Nach dem Einchecken im Hotel und der Übernahme der Leihmaschine starten wir von der Inselhauptstadt Funchal in Richtung Westküste, um im netten Örtchen Ribeira Brava unseren ersten Kaffee am Meer zu genießen. Schon auf dieser nur knapp 20 km Strecke wird klar, dass die Straßen dieser Insel nur für erfahrene Biker ohne Höhenangst geeignet sind. Keine 100 m ohne Kurve
und teilweise abartige Anstiege und Gefälle. Immer wieder gigantische Ausblicke auf das Meer und in Felswände unterstreichen das einmali ge Motorraderlebnis bei maximal 50 km/h. Zum Glück sind die Portugiesen keine Raser und eher gemütlich und ohne Hektik unterwegs. Im Gegensatz zu manch spanischen
und italienischen Regionen dient das Fahrzeug nicht zur Selbstbehauptung, sondern es geht recht höflich zu. Überhaupt scheint Aktivismus und übertriebener Einsatz nicht zu den Basiseigenschaften der Einheimischen zu gehören. So dauert es auch manchmal etwas länger, bis man im Café gesehen und bedient wird.
Das geschieht dann aber immer freundlich und zuvorkommend. Vorteil dieser Charaktereigenschaften ist auch, dass man außer am Hafen in Funchal, nicht von Akquisiteuren von Restaurants und Ausflugsschiffen belästigt wird und seinen Urlaub in Ruhe genießen kann. Massentourismus sucht man auf der Insel mangels Stränden ebenfalls vergebens. Individualtourismus ist angesagt. Wanderer, Gipfelstürmer, Mountainbiker und wir Motorradtourer haben die Insel fest in der Hand.
Entgegen aller Sicherheitsbedenken trage ich nur eine Jeans und Turnschuhe. Dies rächt sich sehr schnell,
denn auf dem Weg Richtung EncumeadaPass erwischt uns der Madeiraregen zum ersten Mal. Innerhalb kürzester Zeit bin ich komplett eingesaut und habe meine Kleidungslektion für die nächsten Tage schnell gelernt. Der Regen wird uns die ganze Woche immer wieder begleiten. Mit wasserfester Kleidung trübt das den Fahrspaß nur wenig, da die Güsse in der Regel kurz sind. Bedingt durch die permanente Bewässerung, wird man mit dem dauerhaften Grün der Insel und einer einmaligen Pflanzenwelt belohnt. Blumen wie Strelitzien und Orchideen, für die wir bei uns ein kleines Vermögen zahlen, wachsen hier wild am Straßenrand. Die ganze Vielfalt an Obst
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einer speziellen Vorrichtung aufgehängten Rindfleischspieß. Abends, wenn das Bike abgestellt ist, genießen wir den bekannten Madeirawein oder maximal einen Alkoholhammer namens Poncha.
Und dann ist die Woche auch schon wieder zu Ende und wir müssen ins kalte Deutschland zurück, wo es während unseres Urlaubs noch mal richtig geschneit hat. Also, warum über das bisschen
Regen auf Madeira ärgern, wenn man mit Kurven, Natur und kuli narischen Genüssen rundherum verwöhnt wurde.
und Gemüse wird in der Markthalle von Funchal präsentiert, die man unbedingt im Rahmen eines Hauptstadtbummels besichtigen sollte.
In unserer Woche auf der Insel fahren wir rund 750 km. Dabei kommen wir selten auf über 150 km am Tag, weil diese sicher einer 400kmTour in Deutschland entsprechen und schließlich bietet die Insel landschaftlich so viel fürs Auge, dass schnelles Vorbeihuschen zu schade wäre. Diese Insel muss man einfach mit einem Motorrad erobern. Sie ist dafür geschaffen. Wir besuchen alle Highlights der Insel wie den über 1600 m hohen Pico do Arieiro, die MadeiraHäuschen bei Santana, die Hochebene Paul da Serra und den bekannten Leuchtturm bei Ponta do Pargo. Hier erwischt uns zum Glück wieder mal richtiger Regen, denn der zwingt uns dem Schild zur 1 km entfernten Gaststätte zu folgen. Dort essen wir den besten Schokoladen kuchen des ganzen Urlaubs. Und den testen wir sonst noch oft. Genauso wie die Madeiraspezialitäten Degenfisch und den an
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REGIONMadeiraMADEIRAINFOS
Die Insel Madeira gehört zu Portugal und liegt etwa 1000 km südwest lich von Lissabon im Atlantischen Ozean. Bei einer Länge von nur 53 km und einer Breite von nur 24 km sind bei einer höchsten Erhebung von 1862 m alle Voraussetzungen für ein gigantisches und kurvenreiches Auf und Ab gegeben. Gebirgslandschaften und tiefeingeschnittene grüne Täler prägen das
Bild der Insel. Im Winter liegen die Temperaturen selten unter 18 und im Sommer selten über 30 Grad.
MIEtMOtORRäDER
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REISEFühRER uND KARtEN
Die Madeirakarte aus der Serie „AllianzFreizeitkarte“ von MairDumont ist zwar groß und unhandlich, stellt aber ein unverzichtbares Planungsinstrument dar.
Im Buch „Die schönsten MotorradInseln“ aus dem BruckmannVerlag, stellt der bekannte MotorradReisejournalist Heinz E. Studt u.a. auch drei Madeiratouren vor.