Potsdamer Rundschau, Ausgabe April 2005

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potsdamer rundschau Nr. 3 · April 2005 Sozialdemokratische Monatszeitung 14. April 1945 700 Bomber werfen Potsdam in Flammen an Brandbomben auf die durch Beleuchtungsbomben in der klaren Nacht erleuchtete südliche Innenstadt. Das Ziel des Angriffs war offenbar der Hauptbahnhof. Zwanzig Mi- nuten später, um 23 Uhr ver- ließ der den Angriff leitende Masterbomber Potsdam. Ent- warnung konnte nicht mehr gegeben werden, da die Sire- nenanlage ausgefallen war. Zerstörte Gebäude, Bomben- trichter auf den Straßen, Brände überall, obdachlos gewordene Menschen, erste Rettungsversuche von Einge- schlossenen durch Hilfstrupps. Das brennende Potsdam färbte den Himmel blutrot und die Explosionen der Munitionswaggons auf dem Potsdamer Güterbahnhof dauerten in der restlichen Nacht an. Die erschütternden Erlebnisse der Schreckens- nacht von Zeitzeugen sind überliefert. Das Tageslicht des 15. April zeigte das Ausmaß der Schä- den, immer noch wüteten Brände an mehreren Stellen, standen Qualm und Rauch über der Stadt. Leichen wur- den geborgen, lagen zuge- deckt auf Rasenflächen. Strom- und Wasserversorgung waren außer Betrieb. Straßen- bahn und Omnibusse fuhren nicht mehr, die S-Bahn endete von Berlin aus in Babelsberg. Die Straßen waren für Autos teilweise unpassierbar. Die Potsdamer fürchteten einen zweiten Angriff, der aber nicht kam. So übernachteten viele zum 16. April im Freien und kehrten erst am nächsten Morgen in ihre Wohnungen zurück. Britische Luftaufnah- men vom 16. April zeigen immer noch Brände, man erkennt aber auch, daß der Turm der Heiligengeistkirche, die Kuppel der Nikolaikirche und die Häuser der Burgstraße noch intakt waren. Sie wurden erst am 26. April Opfer des so- wjetischen Artilleriebeschus- ses. Nach neueren Berechnun- gen hatte der Luftangriff auf Potsdam rund 1800 To- desopfer gefordert. Das Bom- benopferfeld auf dem Neuen Friedhof bewahrt ihr Anden- ken. Klaus Arlt U nter dieser Über- schrift berichtete ein britisches Flugblatt über den Angriff der Royal Air Force auf Potsdam am 14. April 1945. Es waren nicht die ersten Bomben, die auf das Stadtgebiet fielen. Seit 1940 gab es im Zusammenhang mit den Angriffen auf Berlin meist ungezielte Bombenabwürfe auf Potsdam. Auch als am 14. April die Sirenen in Potsdam gegen 22.15 Uhr heulten, nah- men die meisten Potsdamer den Alarm nicht allzu ernst: sie glaubten an einen Anflug auf Berlin. Aber die Zielmarkie- rungen und die ersten Ein- schläge gegen 22.40 Uhr trie- ben auch die letzten Zweifler in die Luftschutzkeller. Dann begann das Inferno. 724 Flugzeuge warfen rund 1800 Tonnen Sprengbomben, dazu eine unbekannte Menge Potsdam

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Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt Potsdam.

Transcript of Potsdamer Rundschau, Ausgabe April 2005

potsdamerrundschauNr. 3 · April 2005

Sozialdemokratische Monatszeitung

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770000 BBoommbbeerr wweerrffeenn PPoottssddaamm iinn FFllaammmmeenn

an Brandbomben auf diedurch Beleuchtungsbomben inder klaren Nacht erleuchtetesüdliche Innenstadt. Das Zieldes Angriffs war offenbar derHauptbahnhof. Zwanzig Mi-nuten später, um 23 Uhr ver-ließ der den Angriff leitendeMasterbomber Potsdam. Ent-warnung konnte nicht mehrgegeben werden, da die Sire-nenanlage ausgefallen war.Zerstörte Gebäude, Bomben-trichter auf den Straßen,Brände überall, obdachlosgewordene Menschen, ersteRettungsversuche von Einge-schlossenen durch Hilfstrupps.Das brennende Potsdamfärbte den Himmel blutrotund die Explosionen derMunitionswaggons auf demPotsdamer Güterbahnhofdauerten in der restlichenNacht an. Die erschütterndenErlebnisse der Schreckens-

nacht von Zeitzeugen sindüberliefert.

Das Tageslicht des 15. Aprilzeigte das Ausmaß der Schä-den, immer noch wütetenBrände an mehreren Stellen,standen Qualm und Rauchüber der Stadt. Leichen wur-den geborgen, lagen zuge-deckt auf Rasenflächen.Strom- und Wasserversorgungwaren außer Betrieb. Straßen-bahn und Omnibusse fuhrennicht mehr, die S-Bahn endetevon Berlin aus in Babelsberg.Die Straßen waren für Autosteilweise unpassierbar. DiePotsdamer fürchteten einenzweiten Angriff, der aber nichtkam. So übernachteten vielezum 16. April im Freien undkehrten erst am nächstenMorgen in ihre Wohnungenzurück. Britische Luftaufnah-men vom 16. April zeigenimmer noch Brände, man

erkennt aber auch, daß derTurm der Heiligengeistkirche,die Kuppel der Nikolaikircheund die Häuser der Burgstraßenoch intakt waren. Sie wurdenerst am 26. April Opfer des so-wjetischen Artilleriebeschus-ses. Nach neueren Berechnun-gen hatte der Luftangriff aufPotsdam rund 1800 To-desopfer gefordert. Das Bom-benopferfeld auf dem NeuenFriedhof bewahrt ihr Anden-ken. Klaus Arlt

Unter dieser Über-schrift berichtete einbritisches Flugblatt

über den Angriff der Royal AirForce auf Potsdam am 14.April 1945. Es waren nicht dieersten Bomben, die auf dasStadtgebiet fielen. Seit 1940gab es im Zusammenhang mitden Angriffen auf Berlin meistungezielte Bombenabwürfeauf Potsdam. Auch als am 14.April die Sirenen in Potsdamgegen 22.15 Uhr heulten, nah-men die meisten Potsdamerden Alarm nicht allzu ernst: sieglaubten an einen Anflug aufBerlin. Aber die Zielmarkie-rungen und die ersten Ein-schläge gegen 22.40 Uhr trie-ben auch die letzten Zweiflerin die Luftschutzkeller.

Dann begann das Inferno.724 Flugzeuge warfen rund1800 Tonnen Sprengbomben,dazu eine unbekannte Menge

Potsdam

April 2005potsdamer rundschau2

PR feiert ihrenersten Geburtstag.

Liebe Potsdamerinnen undPotsdamer,

Vor einem Jahr sind wir mit demZiel angetreten, die PotsdamerÖffentlichkeit aus Sicht der Sozial-demokratie über die städtische Poli-tik zu informieren. Von Anfang angalt aber dabei, dass Potsdam mehrzu bieten hat als politische Debat-ten. Deshalb waren Kultur undSport von Beginn an feste Bestand-teile der Zeitung. Was als ein Pro-jekt einer Handvoll Begeisterterbegann, ist im Laufe des Jahres zueinem festen Bestandteil der öffent-lichen Darstellung der PotsdamerSPD geworden. Heute wirken eineVielzahl von engagierten ehren-amtlichen Helfern aus allen Stadt-teilen bei der textlichen Gestaltungmit und im Unterschied zu unse-ren ersten Ausgaben berichten wirnicht mehr nur über städtischeThemen, sondern informieren sieauch über die Arbeit der SPD-Landtags- und Bundestagsabge-ordneten. An dieser Stelle auch ein-mal einen Dank an Alle, die fürdas monatlich erscheinen dieserZeitung in ihrer Freizeit sorgen. Eines haben die vielfältigen Reak-tionen der Leserinnen und Lesergezeigt: Dass sich die PotsdamerRundschau deutlich von den „poli-tischen Verkündungsorganen“ an-derer Parteien unterscheidet, wirdvon den Potsdamerinnen und Pots-damern honoriert. Dafür wollen wir auch in Zukunftsorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Mike Schubert

Reparaturen am Nuthe-Uferweg

Auf Antrag der SPD be-auftragte die Stadtver-ordnetenversammlung

den Oberbürgermeister, eineschnellstmögliche Beseitigungder durch die Baumfällarbeitenam Uferweg verursachten Schä-den zu veranlassen. Dabei sollauch geprüft werden, ob und inwelcher Höhe die Kosten fürdie Wiederherstellung desUrzustandes des Weges, durcheine Kostenumlage nach demVerursacherprinzip an die Aus-führenden der Fällarbeiten wei-tergegeben werden können.

Im Rahmen der Baumfäll-arbeiten am Nuthe-Uferwegam Am Schlaatz kam es anmehreren Stellen des Wegeszu Beschädigungen der We-

gebefestigung und Randstrei-fen, welche erst vor einigenJahren bei den Instandset-zungsmaßnahmen am Wegmit großem Aufwand herge-stellt wurden. Wenn im inden kommenden Monatender Weg wieder verstärktdurch die Bewohner des

Schlaatzes genutzt wird, dannstellt dieser Zustand nichtnur ein Ärgernis sondernauch ein hohes Unfallrisikodar. Durch die Verwaltungwurde zugesagt, dass die Re-paraturen noch im Mai been-det sein sollen.

SPD will Vermittler für den Griebnitzsee

Die Potsdamer SPDwill einen unabhängi-gen Vermittler für die

schwierigen Verhandlungen amGriebnitzsee einsetzen. NachAnsicht der SPD sind hier alleBeteiligten in der Pflicht, denStreit nicht weiter eskalieren zulassen, da sonst dem dem Bildunserer Stadt langfristigenSchaden zufügt würde.

Der Vorstand der PotsdamerSozialdemokraten fasste deneinstimmigen Beschluss, dieFraktion bei ihrem Vorschlagzur Lösung des Konfliktes zuunterstützen. In einem dement-sprechenden Antrag fordert dieSPD die Benennung eines vonStadt und Uferanrainern akzep-tierten unbeteiligten Mediators,der dabei als Vermittler und

Kommunikator nach außen auf-treten und helfen soll, ein Er-gebnis zwischen den Konflikt-beteiligten zu erarbeiten. Zielist es dadurch schneller zu einerbaldigen Lösung zu finden. DerAntrag wurde zur Bearbeitungin den Hauptausschuss verwie-sen und soll in der nächstenStadtverordnetenversammlungzur Abstimmung stehen.

Impressumpotsdamer rundschauNeue Folge Nr. 11 · April 2005

RedaktionMike Schubert (V.i.S.d.P.)Friedrich-Ebert-Straße 61, 14469 PotsdamTelefon: 0331 – 620 77 61Telefon: 0331 – 620 77 63Mail: [email protected]

Autoren dieser AusgabeKlaus Arlt, Harald Kümmel, Christian Maaß,Kathleen Riedel, Dr. Christian Seidel, AndreasWandersleben

FotosManfred Schubert, Archiv

Herstellungweberpress. Daniela WeberPostfach 60 16 31, 14416 PotsdamTelefon: 0331 – 20 12 18 57Mail: [email protected]

Nr. 4/2005 erscheint am 11. Mai 2005

Oberschulen als Ausweg aus der Demografiefalle und dem PISA-ErgebnisDiskussionsveranstaltung in Eiche

der auch die Wachstumsre-gion Potsdam erreicht, odereinfach nur die Angst vor demunbekannten Neuen?

Für Potsdam organisiertder SPD Ortsverein Eiche-Golm-Grube eine Informati-ons- und Diskussionsveran-staltung am 27.04.2005 um19 Uhr in der Turnhalleder Grundschule 2 „Lud-wig Renn“, Kaiser Frie-drich Str. 15a zum Thema:„Bildungswege – Ober-schulen, der Ausweg ausder Demografiefalle unddem PISA-Ergebnis?“

Diese Veranstaltung wirdvon der AfB-VorsitzendenManja Orlowski moderiertwerden. Als Diskussionspart-ner stehen dem Publikum der

Die Einführung derOberschule ist dietiefgreifendste Schul-

strukturreform im Land Bran-denburg seit 13 Jahren. DieRegierungskoalition hat imKoalitionsvertrag festgelegt,dass die Einführung der Ober-schule bereits zum kommen-den Schuljahr 2005/2006 er-folgen soll. Der Zeitraum biszur Umstellung ist sehr kurz.Umso wichtiger ist es, dass alleBetroffenen laufend über denerreichten Arbeitsstand infor-miert werden. In den Presse-darstellungen der letzten Wo-chen wurde für den PotsdamerRaum bereits der Tod derOberschulen vorausgesagt.

Doch woran liegt das? Ist estatsächlich ein Schülermangel,

Bildungsminister HolgerRupprecht sowie die Land-tags- und StadtverordneteKlara Geywitz zur Verfügung.

Ergebnis der März-Umfrage

April 2005 potsdamer rundschau 3

Zur Innenstadt gehörtflorierender Handelund Einnahmen aus

Gewerbemieten sind unver-zichtbar für erfolgreiche Sa-nierung. Deshalb – nicht umHändler vor Konkurrenz zuschützen – wurden Beschrän-kungen für die Bahnhofspas-sagen beschlossen. Gutachtenhaben prognostiziert, dasssich die Innenstadt nur miteinem Kaufhaus als Handels-zentrum etablieren kann. Seitwenigen Wochen haben wirdas Kaufhaus – erste Erfah-rungen der Händler und Gas-tronomen stehen nicht imWiderspruch zur großen Er-wartungshaltung.

Doch darf die Nachhaltig-keit der positiven Entwick-lung jetzt nicht durchSchnellschüsse gefährdetwerden – denn:1. Gutachten konnten bisher

nur auf Prognosen basie-

Proren. Jetzt besteht erstmaligdie Chance, auf Basis derrealen Entwicklung zu ent-scheiden. Um diese beur-teilen zu können reichennicht wenige Wochen aus.

2. Damit rechtlich unan-fechtbar eine geänderteAbwägungsentscheidunggetroffen werden kannbedarf es belastbarer neuerDaten zur Handelsflä-chensituation 2005.

3. Schließlich ist zu beachten,dass sich die Stadt in einemgerichtlichen Klageverfah-ren befindet.

Deshalb plädiere ich dafür,die Entwicklung über einenüberschaubaren Zeitraum(etwa bis Ende 2005) zu ver-folgen und dann die Fragenach neuen Spielräumen fürdas „Quartiers am Bahnhof“zu entscheiden.

Dr. Christian SeidelStadtverordneter

Die Innenstadt lebt. Sosieht es jedenfalls nachder Eröffnung des

Karstadt-Hauses in der Bran-denburger Straße aus. Schon inder ersten Tagen hat das neueEinkaufszentrum zu einer sicht-baren Belebung des Handels inder Potsdamer Altstadt geführt.Die Potsdamerinnen und Pots-damer haben in kurzer Zeit„gelernt“, wie attraktiv es ist, inder Altstadt einkaufen zu gehen.

Nachdem Kommunalpoli-tiker und Interessenverbändealles erdenkliche getan ha-ben, die Karstadt-Ansiedlungmöglich zu machen, solltenwir uns einem Stiefkind derinnerstädtischen Entwick-lung zuwenden. Die Bahn-hofspassagen – für viele Tou-risten das Eingangstor zurPotsdamer Innenstadt – sindvor allem durch Leerstandvon Einzelhandelsflächen ge-kennzeichnet. Das ist für das

Contra

Karstadt vs. Potsdam Center?Soll die Sortimentsbeschränkung in den Bahnhofspassagen aufgehoben werden?

Image Potsdams schädlich.Dieser Leerstand ist Folgeeiner politisch gewollten Sor-timentsbeschränkung, die vorallem die kleineren Geschäftein der Altstadt schützen soll-te, solange das große Kauf-haus in der BrandenburgerStraße noch nicht eröffnetwar. Zum Zeitpunkt des Be-schlusses Ende der 90er Jahrewar das sicherlich notwendig.Die Geschäftsgrundlage da-für ist jedoch weggefallen.Mit attraktiven Einkaufsan-geboten am Bahnhof kannnoch mehr Kaufkraft vonPendlern und Touristen anPotsdam gebunden werden.Die Sortimentsbeschränkun-gen für die Bahnhofspassagenmüssen fallen, damit auchdieser wichtige Bereich derInnenstadt mit mehr geschäf-tigem Leben erfüllt werdenkann.

Andreas Wandersleben

Im letzten Monat stellten wir Ihnen folgende Frage in unsererRubrik pro und contra:War es gut, sich ohne Wettbewerb für Niemeyer als Architektendes Hallenbades zu entscheiden?Das Abstimmungsergebnis lautet wie folgt:

Pro: 82% – 51 StimmenNiemeyer ist ein Gewinn!

Contra: 18% – 11 StimmenEin Wettbewerb wäre besser gewesen!

Insgesamt wurden 62 Stimmen abgegeben.

Pro oder Contra – Ihre Meinung ist gefragtIn dieser Ausgabe geben wir Ihnen, liebe Leserinnen undLeser, wieder die Möglichkeit, sich mit Ihrer Meinung aktiveinzubringen. Besuchen Sie einfach die Internetseite derPotsdamer SPD und stimmen Sie ab:

www.spd-potsdam.deMeinen Sie, dass die Sortimentsbeschränkung in den Bahnhof-spassagen aufgehoben werden soll, unterstützen Sie also diePro-Meinung oder finden Sie, dass die Innenstadt auch weiter-hin einen Sortimentsschutz braucht und stimmen für Contra?Wer uns darüber hinaus seine Meinung zum Bahnhofspassa-gen sagen will, kann dies natürlich per Brief oder auch aufunserer Internetseite tun.Das Ergebnis veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabeder Potsdamer Rundschau im Mai.

Umzäunungen bei Müllplätzen am Schlaatz

Demnächst soll es Ge-spräche der Stadt mitden Wohungsgesell-

schaften am Schlaatz geben, umauch die letzen Müllplätze amSchlaatz mit verschließbarenUmzäunungen zu versehen.Dies erklärte die Verwaltungauf Anfrage. Hintergrund wa-ren Beschwerden gewesen, dassdie Müllstandorte, die nochohne Umzäunung sind, wie

Sperrmüllplätze aussehen. Auchaus wirtschaftlicher Sicht mussdieses Problem schnell gelöstwerden. „Man kann die Müll-kosten auf die Mieter nur nachdem Verursacherprinzip umle-gen, wenn man dafür Sorgeträgt, dass sie nicht den Müllvon Anderen mitbezahlen.“erklärt Mike Schubert, SPD-Wahlkreisabgeordneter amSchlaatz.

April 2005potsdamer rundschau4

auf seinem Stadtplatz. „Eskommt jetzt darauf an“, soSPD-Stadtverordneter HaraldKümmel, „die öffentlichenFlächen um das neue Oriondurch die Stadt schnell fertigzu stellen.“

Am 5. April war es end-lich soweit. Nach jah-relangem Leerstand,

anschließendem Abriss undNeubau wurde am Kepler-platz Am Stern das Orion mitseinem Hauptmieter Mini-Mal wieder eröffnet. EinenTag zuvor hatte die TreuhandLiegenschaftsgesellschaft(TLG), die das Orion neubaute, unter Teilnahme vonOberbürgermeister Jann Ja-kobs und der BürgerinitiativeStern den Bau seinen Mieternübergeben. Jann Jakobs un-terstrich bei seinem Gruß-wort, dass das neue Orion einSignal des Aufbruchs für denStern und für den ganzenPotsdamer Süden ist.

Jahrelang hatte sich die Bür-gerinitiative Stern mit demObjekt beschäftigt, hatte Ver-antwortliche eingeladen undauf eine Lösung gedrängt. Die

TLG, der das Orion gehörte,wollte das Objekt eigentlichverkaufen, entschied sich aberdann doch, das Objekt amKeplerplatz selbst zu ent-wickeln. Nun hat der Sternein modernes Einkaufzentrum

Matthias Platzeck MdLBürgerhaus Am SchlaatzSchilfhof 2814478 PotsdamTel.: 0331/620 16 66Fax: 0331/620 16 65eMail: wahlkreis@

matthias-platzeck.de

Bürgerbüros

Klara Geywitz MdLOtto-Wels-HausFriedrich-Ebert-Straße 6114469 PotsdamTel.: 0331/620 77 61Fax: 0331/620 77 63eMail: wahlkreis@

klara-geywitz.de

Susanne Melior MdLPotsdamer Str. 5514552 MichendorfTel.: 033205 – 255 72Fax: 033205 – 255 73Email: Susanne.Melior

@t-online.de

Neues Orion wiedereröffnet

Sekundarstufe: Gesamtschulen mit Zukunft

dige Ende der Gesamtschulenvorhergesagt haben. 45 Pro-zent aller Potsdamer Schülerwollen an einer Gesamtschulemit Gymnasialer Oberstufe(GOST) lernen, landesweitbei deutlich geringerem An-gebot 17 Prozent. Gesamt-schulen mit GOST werdenlangfristig ihren Platz in derBrandenburgischen Schul-landschaft erhalten: als Schulemit besonderem Profil in den

großen Städten und als bil-dungsökonomisch und päda-gogisch sinnvolle Alternativezu Gymnasien und Oberschu-len im ländlichen Raum.“

Die SPD-Landtagsab-geordnete und stell-vertretende Vorsit-

zende der SPD-Landtagsfrak-tion Klara Geywitz erklärt zurAuswertung des Anwahlver-haltens der Eltern für denÜbergang ihrer Kinder in dieSekundarstufe I zum Schul-jahr 2005/06: „Das Anwahl-verfahren widerlegt jene Kri-tiker, die auf Grund des neuenOberschul-Modells das bal-

Potsdamer SPD unterstützt Havelausbaugegner

Die SPD unterstützt dasBestreben des Akti-onsbündnisses gegen

den Havelausbau, in diesemJahr zum 12. Mal zum Volksra-deln gegen den Havelausbauaufzurufen.

„Die Stadt hat sich bereitsmehrfach gegen den Havelaus-bau ausgesprochen. Es ist dahernur konsequent, auch den Pro-test der Bürger gegen diesesökonomisch und ökologisch

unsinnige Projekt zu unterstüt-zen“, erklärte die Landtagsab-geordnete Klara Geywitz, diesich schon vor der Landtags-wahl für die Interessen derAnlieger am Sacrow-ParetzerKanal stark gemacht hatte. Mitihrer ablehnenden Stellung-nahme zu dem im Zusammen-hang mit dem Havelausbau ste-henden Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals hatten dieStadtverordneten ihren Stand-

punkt erst kürzlich wieder ma-nifestiert.

Ein gemeinsam von SPD undPDS gestellter Antrag, der dieStadtverwaltung zur Unterstüt-zung des Aktionstages auffor-derte, wurde mehrheitlich an-genommen. Oberbürgermeisterund Verwaltung sind nunmehraufgefordert, die Organisatorendes Volksradelns bei der ord-nungsrechtliche Planung undDurchführung zu unterstützen.

Nächste Bürgersprechstunde

Klara GeywitzDienstag, 3. Mai

16 bis 17 UhrBürgerhaus BornimPotsdamer Straße 90

April 2005 potsdamer rundschau 5

Eröffnung der Fotoausstellung „Regine Hildebrandt –Eine Politikerin mit Herz und Verstand“

Am 18. März fand dieEröffnung der Foto-ausstellung „Regine

Hildebrandt – Eine Politike-rin mit Herz und Verstand“im Bürgerbüro von SusanneMelior in Michendorf statt.Dreißig Gäste kamen zur fei-erlichen Eröffnung, um an

die beliebte Politikerin zuerinnern. Der EhemannRegine Hildebrandts, JörgHildebrandt, und der Vorsit-zende der SPD-Landtags-fraktion der SPD, GünterBaaske, ließen in ihren Redendie „Mutter Courage desOstens“ wieder aufleben. Sieerinnerten daran, wofür dieSozialdemokratin RegineHildebrandt stand und wofürsie von den Menschen geliebtwurde: Ehrlichkeit und Mut.Sie konnte in unnachahmli-cher Weise den Menschen inBrandenburg Selbstbewusst-sein und Lebensmut geben.Jammern war ihre Sachenicht, sondern kämpfen.Kämpfen gegen Ungerech-

tigkeiten und Schwarzmale-rei. Wenn heute immer wie-der gefragt wird: „Was würdeRegine dazu sagen?“, dannzeigt dies wie bleibend derEindruck ihres politischenWirkens in Brandenburg ge-wesen ist. Jörg Hildebrandtverwahrte sich allerdings da-gegen, wenn Regine Hilde-brandt für alle möglichenpolitischen Bewegungen ver-einnahmt wird. Sie war durchund durch Sozialdemokratinund würde auch heute nocheine wichtige Rolle innerhalbder SPD spielen.

Die Fotos wurden vonRegine Hildebrandts ehema-ligen Fahrer Rainer Karch-niwy geschossen und können

noch bis Ende April im Bür-gerbüro, Potsdamer Straße55, 14552 Michendorf, an-gesehen werden.

Öffnungszeiten: bis 30. April 2005Mo, Do, Fr 9 - 13 Uhr Di 13 - 18 Uhr

Anträge in der Stadtverord-netenversammlung sein“ soSchubert.

Als erstes ein erster konkre-ter Vorschlag der Verwaltungsoll eine neue Durchwegungvon der Straße Am Moosfenn

hinter dem ehemaligen Resi-dence-Hotel zur Straße AmTeufelsee gebaut werden.Durch diese Maßnahmeerhofft sich die Bauverwal-tung eine Verkehrsentlastunginsbesondere in den Stoßzei-ten. Ferner soll im nächstenJahr eine Lichtsignalanlagean der Kreuzung Am Teufels-see/Heinrich Mann Allee er-richtet werden. Dazu müssteim nächsten Investitionshaus-halt die notwenigen Mitteleingestellt werden.

Wer Interesse hat, die voll-ständige Antwort zu erhalten,kann die diese per Email [email protected] unter 0177–738 95 97anfordern.

Die SPD stellte in derletzten Stadtverord-netenversammlung

eine Große Anfrage zumThema „Verkehrssituation inder Waldstadt“ (die PRberichtete). Nunmehr legtedie Verwaltung ihre Antwor-ten vor. Dabei stellte Baubei-geordnete Elcke von Kuick-Frentz fest, dass sich objektivgesehen der Verkehr in derWaldstadt in den letzen Jah-ren verringert hätte. Dieswäre an Zahlen wie derAnzahl der Bewohner undder gemeldeten PKWs abzu-leiten. Aus Sicht von MikeSchubert, SPD-Wahlkreisab-geordneter aus der Waldstadtwird diese Sichtweise jedoch

nicht von allen Anwohnergeteilt. „Unsere Fragen sindaufgrund der subjektivenMeinungen der Bewohnerentstanden, da nützt es mirnicht viel, wenn uns die Ver-waltung erklärt, dass eseigentlich weniger Verkehrgibt.“ so Schubert. Parallelzur Anfrage an die Verwal-tung hatte die SPD auch eineBefragung der Anwohnerdurchgeführt. Deren Ergeb-nisse und die Vorschläge derVerwaltung sollen nunzusammengeführt werdenund auf einer Bürgerver-sammlung erneut diskutiertwerden. „Diese wird noch imApril stattfinden und dieGrundlage für mögliche

Antworten zum Verkehr in der Waldstadt liegen vorSPD plant Bürgerversammlung zur Vorstellung der Ergebnisse

Betriebes will die SPDzum Anlass nehmen, umerneut nach einem Patenfür den Spielplatz zusuchen. Gesucht werdensoll ein Verein oder eineInitiative der die regel-mäßige Pflege des Spiel-platzes übernimmt.

I m Rahmen des Potsda-mer Frühjahrsputzesbeteiligte sich die SPD

Süd an der Reinigungsaktionder BIWA (BürgerinitiativeWaldstadt). Neben der schontraditionell in jedem Frühjahrdurchgeführten Reinigungdes Wald-Sportplatzes nah-

men sich die Sozialdemokra-ten speziell dem im letzenFrühjahr eingeweihtenUrwaldspielplatz an. Dieserwurde von Glasscherben,Zigarettenkippen und allerleiUnrat befreit. Die starke Ver-unreinigung des Spielplatzesnach nur einem Jahr des

SPD-Süd reinigt Urwaldspielplatz in der WaldstadtWaldstädter Sozialdemokraten beteiligen sich am Frühjahrsputz der BIWA

April 2005potsdamer rundschau6

SPD-Fraktion PotsdamVerantwortung für die gesamte Stadt.

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Bundeskanzler Schröderhat in seiner Regie-rungserklärung am 17.

März eine Fortsetzung derReformen für Deutschlandangekündigt. Dazu ist er auchzu Gesprächen mit der Oppo-sition bereit, um gemeinsamgegen die Arbeitslosigkeitetwas zu erreichen.

Dies bleibt die zentrale Auf-gabe sozialdemokratischerPolitik. Mit der Agenda 2010setzt die rot-grüne Regie-rungskoalition bereits seit2003 wichtige und nachhal-tige Reformen für Deutsch-land um. Viele Dinge lassensich aber nur mit der Opposi-tion regeln, nachdem dieUnion eine Mehrheit im Bun-

Berliner Notizen

Neue Impulse für Deutschlanddesrat hat. Wollen wir hoffen,dass die Union nun nach voll-mundigen Worten auch kon-struktiv mit der Regierungzusammenarbeitet.

Bundeskanzler Schröderhat in seiner Regierungser-klärng gegenüber der Oppo-sition deutlich gemacht, dasses für SPD und Grüne nichtdarum geht, unseren Sozial-staat aufs Spiel zu setzen:„Der soziale Zusammenhaltunserer Gesellschaft ist keinLuxus, den man in enger wer-denden Zeiten beiseite schaf-fen könnte“, so Schröder zuMerkel und Stoiber im Bun-destag. Damit machte derKanzler deutlich, dass er dieVorstellungen der Union

zum Abbau von Arbeitneh-merrechten ablehnt.

Konkret vereinbart wurdenu.a. eine Reform der Unter-nehmensbesteuerung, eineAusdehnung der Zuverdienst-möglichkeiten für Langzeit-arbeitslose, eine Verstärkungder Anstrengungen zur Be-kämpfung der Jugendarbeis-losigkeit, eine weiterer Büro-kratieabbau und ein Ausbauder Infrastruktur.

Die gesamte Regierungser-klärung von Gerhard Schrö-der gibt es im Internet unter:www.bundesregierung.de

Andrea WickleinMitglied des

Deutschen Bundestages

Andrea Wicklein MdBFriedrich-Ebert-Straße 6114469 PotsdamTel.: 0331/280 00 74Fax: 0331/601 25 82eMail: andrea.wicklein@

wk.bundestag.de

Bürgerbüro

SPD-Fraktion dringt auf Auftragserfüllung

Mit einer Anfragewill die SPD Frak-tion in der Stadt-

verordnetenversammlung da-für sorgen, dass der Beschlussden Fußgängerüberweg inder Geschwister-Scholl-Stra-ße so zu verlegen, dass er fürdie dort befindlichen Kinder-gärten besser nutzbar ist, indie Tat umgesetzt wird.

„Hier könnte mit einemverhältnismäßig geringenAufwand etwas für mehrSicherheit für die Kinder imStraßenverkehr getan wer-den.“ erklärte der Bauaus-schussvorsitzende ChristianSeidel (SPD).

Auch wenn diese Maß-nahme aus Sicht der Verwal-tung vielleicht nicht die aller-höchste Priorität hätte, sosollte im Interesse der Kindermöglichst bald mit der Reali-sierung begonnen werden.Im Ergebnis der Anfrageerwarten die Sozialdemokra-ten einen konkreten Umset-zungstermin vom Baudezer-nat, der noch vor dem Beginndes neuen Schuljahres liegensollte.

Die Verwaltung muss mitneuen Anträgen rechnen,sollte eine Realisierung desVorhabens scheitern.

Dieter Jeschke, Petra Ernst,Till Meyer und als Kassiere-rin Simone Kopsch sowie dernicht zur Wahl angetretene,aber als Stadtverordneterimmer präsente WaldstädterMike Schubert.

Mike Schubert, Elke Reichelt,seit 2003 Vorsitzende, und TillMeyer

Das Waldcafé, in derHeinrich-Mann-Allee,auf der Höhe des

Horstwegs: hier, mitten inPotsdams sonnigem Süden,zwischen Waldstadt, Schlaatzund Eigenheimsiedlung, trifftsich einmal im Monat derSPD-Ortsverein. Und An-fang März wählten die Mit-glieder ihren neuen Vorstand,der nun für zwei Jahre dieArbeit übernimmt. EinzigeKandidatin für den Vorsitzwar die amtierende Vorsit-zende Elke Reichelt, die bisauf eine Gegenstimme vonallen das Vertrauen ausge-sprochen bekam. Desweite-ren arbeiten im Vorstand: Dr.

SPD-OV Potsdam Süd inalter Stärke

Keimzeit: Privates Kino„Ein Album aufzunehmen, ist für mich so etwas wie eine Reise um den Globus.“

Das schrieb Keimzeit-Sänger Norbert Lei-segang am 1.12.2004

in das Online-Tagebuch, demer zur Freude der Radio-Eins-Hörerschaft die Aufnahme-Fortschritte während des Stu-dioaufenthalts anvertraut hatte.

Sie sind immer noch beimIndie-Label Pirate Records(Vertrieb: Sony Music), aber siesind auch wieder bei FranzPlasa, der spätestens seit seinenSelig-Produktionen als innova-tiver Mann an den Reglerngeschätzt wird. Der Erfolgs-produzent hatte schon dieAlben „Im Elektromagneti-schen Feld“ (1998) und „Smartund gelassen warten“ (2000)mit einem ordentlichen SchussPhatness versehen. Danachhatte sich die Band für „1000Leute wie ich“ (2002) auf dieSuche nach den eigenenUrsprüngen begeben.

Um jetzt die faszinierendeVerknüpfung zu präsentieren:Der Sound auf „Privates Kino“ist die verblüffende Symbioseaus plasaeskem Klang – Cine-mascope und dem Back-To-The-Roots-Minimalismus desVorgänger-Albums.

Norbert Leisegang hat Ge-sangsunterricht genommen

und ein Stück vokaler Sou-veränität hinzu gewonnen. Beider Hallenserin ChristianeHeboldt, die von vielen als diewunderschöne Bobo aus denWhite Wooden Houses geliebtwird.

Musikalisch kommt dasAlbum zunächst mit demgewohnten lakonischen Un-derstatement daher. Schnelleröffnen sich jedoch einebeeindruckende musikalischeBreite und instrumentale Sorg-falt, die den aufmerksamenHörer immer neue Facettenentdecken lassen. Rudi Feuer-bach, der neue Gitarrist, bewäl-tigt seine Aufgabe mit Bravourund setzt genau jene Impulse,die man von einem neuen

Gesicht erhofft. Dabei profi-tiert Keimzeit nicht nur vonseinem Gitarrenspiel, zweiSongs des Albums hat ergemeinsam mit Norbertgeschrieben.

Das Album scheut sich nichtvor Überraschungen. Schonder Opener „5 Sekunden“ ent-hält einen fast bedrohlichenUnterton – ziemlich Keimzeit-untypisch. Mit bratzigen Gitar-ren und griffiger Hook geht’ssodann an die „Ganz normalenFrauen“: Eine LeisegangscheLiebeserklärung an das weibli-che Geschlecht, bei der sichEmanzenhirne vielleicht sträu-ben werden, die aber trotzdem(oder gerade deshalb) herrlichursprünglich daherkommt.

Willkommen im Keimzeit-Universum!

Dieses erscheint – wie immer– mal sehr tief und lebens-philosophisch („Sängerin“),mal aufwühlend-poetisch(„Blut der ersten Sonnenstrah-len“). Es wimmelt von jenenkleinen Storys, die das Lebenhalt zu schreiben und HerrLeisegang so charmant zu er-zählen pflegt.

Man verabschiedet sich voneinem Zugvogel irgendwo aufeiner Raststätte nahe „Mai-land“. „Paul“ hat ein Eifer-suchtsproblem und will sichhauen. Das sollte er liebernicht.

Geschichten, die so oderähnlich jeder kennt, die dasMenschenrecht auf Schwächeund Uncoolness beschwören.Geschichten, die den Projektorim privaten Kopfkino anwer-fen. Dafür haben wir dieseBand immer geliebt – und wer-den das nach „Privates Kino“noch ein Stückchen mehr tun.

Die treue Konzertgemeinde(zum Tourneeauftakt des Vor-gängers kamen 7.000 auf dieBerliner Museumsinsel!) hatviele der neuen Lieder schonim Ohr, sie wurden seit Beginnvorigen Jahres systematisch livegetestet.

Jetzt schon zum Konzert-Hitgeworden ist die bitterbös-lausbubenhafte Pensionärs-schelte mit dem entwaffnendoffenen Stoßseufzer „Rentnerim Rudel“ nerven, dass lässtsich leider nun mal nicht leug-nen …“ Uff, Recht haben sie!

Ein Album aufzunehmen, seiwie eine Reise um den Globus,hatte Norbert gesagt, und: „Ichkomme nach einer Zeit genaudort wieder an, von wo icheinst aufbrach, doch bin ichhernach klarer und reicher inmeiner Weltanschauung.“

Schön, dass Norbert unsmitnimmt auf seine Reisen undbereitwillig von seinem Reich-tum abgibt.

Großes Kino, ganz privat!

potsdamerkkuullttuurrrundschauApril 2005

Der InhaltDas Buch beginnt bei den

ersten Konzerten in der Re-gion und Auftrittsverbotenüber den ersten Plattenvertrag1990 und die ersten Hits, ver-läuft über Stagnation undmusikalische Richtungswech-sel bis hin zu Konzerten, wiezum Beispiel dem auf der Ber-liner Museumsinsel vor 7.000Zuschauern. Dem Leser wer-den 25 Jahre Keimzeit leben-dig gemacht, nicht zuletztauch, weil die Musiker undWegbegleiter selbst zu Wortkommen. Einzigartig auch dasMaterial aus dem bisher nicht

veröffentlichten Keimzeit-Ar-chiv: Seltene Musikerfotos undPrivates, Spielerlaubnisse undAuftrittsverbotankündigungen.

Kurz: Die vorliegende Bio-grafie ist nicht nur die Storyeiner Band, sondern auch einStück gesamtdeutscher Musik-geschichte. Das Buch bestichtvor allem durch seine Offen-heit; es ging weder dem Autornoch der Band darum, ein Lob-lied auf Keimzeit anzustimmen,sondern darum, die kompletteBandgeschichte zu erzählen –nicht so, wie sie sich am bestenliest, sondern so, wie sie denTatsachen entspricht. Eine

komplette Diskografie sowieein ausführliches Personenre-gister im Lexikonstil rundendas Mosaik aus Geschichten,Interviews und Keimzeit-Erinnerungen ab.

Die DatenKEIMZEIT – DAS BUCH Mit vielen Interviews, zahl-reichen Fotos und der kom-pletten Diskografie vonChristian Hentschel, ca. 352Seiten, etwa 200 Abbildun-gen, PaperbackSchwarzkopf & SchwarzkopfISBN 3-89602-638-024,90 €

KEIMZEIT – DAS BUCH

potsdamerssppoorrttrundschauApril 2005

Boxen

Motor Babelsberg weiter TabellenführerSchon längst ist ein Be-

such bei den Heim-kämpfen der Boxer von

Motor Babelsberg im Toyota-Autohaus in der Großbeeren-strasse zu einem echten Ge-heimtipp geworden. DasHaus, in dem sonst PKWszum Verkauf stehen wird dabeifür einen Abend in eine Sport-arena mit einem besonderenFlair verwandelt. Ausverkauftbis auf den letzen Platz wirdden Besuchern eine abwechs-lungsreiche Sportveranstal-

folg, den die Babelsberger indieser Saison haben. Kaumeiner hätte dies erwartet, aberdie Faustkämpfer von MotorBabelsberg eilen in dieser Sai-son von Erfolg zu Erfolg undverteidigen immer wieder dieTabellenspitze in der 2. Bun-desliga. Boxen ist in Potsdambeileibe keine Randsportartmehr. Und wer weiß, vielleichtBoxen die Männer von Trainerund Manager Ralph Mantauin der nächsten Saison ja in der1. Bundesliga.

Fußball

Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt

Fußballregel als richtig: Werseine Chancen nicht nutzt,wird letztlich bestraft.

Will Babelsberg noch denAufstieg schaffen, bedarf eseiner deutlichen Leistungsstei-gerung der gesamten Mann-schaft. Es stellt sich inzwischenaber die Frage, ob der Aufstiegmit dem vorhandenen Kaderüberhaupt Sinn macht. Ineinem bestand Einigkeit nachdem Spiel: In dieser Formhaben weder Babelsberg nochTennis Borussia eine Chancein der Regionalliga. Vielleicht

Die Anhänger des SVBabelsberg 03 durch-leben zur Zeit ein

Wechselbad der Gefühle. DerMittwoch brachte noch einenSieg im Spitzenspiel gegenNeuruppin, gab es Sonntagdagegen eine Niederlage beimVerfolger TB Berlin. Nachdem Babelsberg in der erstenHälfte deutlich dominierte,ließen sie sich in der zweitenHalbzeit mehr und mehr zu-rückdrängen. Zwei individu-elle Fehler brachten die Ent-scheidung. Beim ersten Ge-

gentreffer machte der Babels-berger Torwart eine unglückli-che Figur, vor dem zweitenTor ließ Moritz seinen Ge-genspieler entwischen.

Überhaupt hatte der Tor-wart der Nulldreier nicht sei-nen besten Tag. Mehrmals irr-te er ohne Orientierung durchden Strafraum. Wenige Minu-ten vor dem ersten Tor hätte erfast einen Strafstoß verursacht.Vor allem die Heimfans sahenein Schubsen von ihm und for-derten einen Elfmeter. Wiedereinmal erwies sich eine simple

müssen beide darüber nichtnachdenken. Neuruppin hatdie Niederlage in Babelsbergdurch einen Sieg gegen dieAmateure aus Rostock ausge-glichen und scheint einen Laufzu haben. Zudem steht nochdas Aufstiegsduell gegen denSieger der Südstaffel an.

Besser machten es da dieDamen von Turbine. Miteinem 4:0 im Hinspiel wurdedie Grundlage für den Final-einzug im Europapokal gelegt.

B ei strahlendem Sonnen-schein eröffneten diePotsdamer Kanuten am

Sonntag den 3. April ihre neueSaison in der Neustädter Havel-bucht. Die Wassersportler der

Vereine Kanu-Club Potsdamund Preussen Kanuten im OSCPotsdam, der WasserfreundePirschheide und des KC Reh-brücke eröffneten damit zumzweiten Mal gemeinsam ihre

Saison. Mit dabei waren aucheine Vielzahl von Landes undKommunalpolitikern, die derEinladung der Kanuten gernegefolgt waren und gemeinsammit ihnen in paddelten. So sahman Bildungsminister HolgerRupprecht, die Landtagsabge-ordneten Klara Geywitz undGünter Baaske, und Oberbür-germeister Jann Jakobs sowieden Stadtverordneten MikeSchubert gemeinsam in einemvon KCP-Teamchef JürgenEschert gesteuerten Kanadier

schwitzen. Wie im letzten Jahrim eigenen Boot gekommenwar Finanzminister und OSCPotsdam Chef Rainer Speer.Nachdem der frischgebackenenPräsident des Landeskanuver-bandes Henry Schiffer gemein-sam mit Potsdamer Oberbür-germeister den offiziellen Sai-sonstartschuss gegeben hatte,lies es sich der Potsdamer Fan-farenzug nicht nehmen, für dieKanuten und ihre Gäste nochein paar Stücke aus ihrem aktu-ellen Programm zu spielen.

tung geboten, die durch Sho-weinlagen umrahmt wird.Doch im Mittelpunkt steht

nicht die Show, sondern inter-essanter und hochklassigerSport. Hinzu kommt der Er-

Wassersport

Saison der Kanuten eröffnet