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Michael Koch, Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg
Der Strom aus der Steckdose stammt aus unter-
schiedlichen Quellen: Windkraft, Sonne, Erd-
gas, Atomkraft und vor allem Kohle. Insbeson-
dere Braunkohle hat Vorteile: Es gibt davon eine Menge
in Deutschland, sodass wir nicht auf die Lieferung an-
derer Staaten angewiesen sind. Und weil sie relativ
leicht abzubauen ist, ist der Strom aus Kohle günstig. Es
gibt aber auch einen riesigen Nachteil: Beim Verfeuern
entstehen große Mengen Kohlenstoff dioxid (CO2), die
maßgeblich zum Klimawandel beitragen. Da Deutsch-
land den international vereinbarten Klimaschutzzielen
hinterherhinkt, soll nun mittelfristig Schluss sein mit
der Kohlenutzung.
Doch das ist gar nicht so einfach, denn es stehen
sich sehr unterschiedliche Interessen gegenüber. Um-
weltschützer fordern einen schnellen Ausstieg, und
auch viele Schüler gehen bei den „Friday-for-Future“-
Demos für eine Klimapolitik ohne Kohle auf die Straße.
Auf der anderen Seite stehen die Kraftwerksbetreiber,
deren Beschäftigte sowie die Regierungen der Bundes-
länder, in denen der Kohleabbau eine wichtige wirt-
schaftliche Rolle spielt. Das sind Nordrhein-Westfalen,
Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem
fürchten viele Unternehmen, dass sie künftig viel mehr
für Strom zahlen müssen. Das würde ihre Position im
internationalen Wettbewerb gefährden.
Die Bundesregierung hat daher im Juni 2018 eine
Kohlekommission mit Vertretern aller Interessengrup-
pen eingerichtet. Im Januar hat diese ihre Vorschläge
präsentiert: einen schrittweisen Ausstieg bis spätestens
2038, wobei bereits 2022 die meisten Kraftwerke stillge-
legt sein sollen. Die kohleabbauenden Bundesländer
sollen vom Staat 40 Milliarden Euro Hilfe erhalten, um
die Wirtschaft vor Ort neu zu strukturieren – andere
Branchen müssen sich ansiedeln, die die wegfallenden
Jobs ersetzen. Auch eine Entschädigung für die Energie-
unternehmen ist vorgesehen.
Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Den ei-
nen dauert es zu lange, den anderen ist der Kompro-
miss zu teuer. Nun muss die Politik entscheiden.
Politik, Wirtschaft und Umweltverbände diskutieren gerade viel über Kohlekraftwerke. Selbst Schüler demonstrieren. Warum eigentlich?
Jetzt geht’s um Kohle
newcomerM e i n e W i r t s c h a f t s z e i t u n g
#5303–04 | 2019
handelsblattmachtschule.de/newcomer
wird unterstützt von:
Wir haben ein großes
Fachkräfteproblem.
Der Pflegeberuf muss
attraktiver werden.
Angela Merkel, Bundeskanzlerin › 6
FinanzweltKlassische Banken bekommen
starke Konkurrenz. › 2/3
SuperfoodChia, Goji & Co. erobern die
Supermärkte. Sind die Lebens-
mittel wirklich super? › 5
Gregor HochmuthDer Instagram-
Mitentwickler
gilt als Star im
Silicon Valley. › 4
BIST DU DER HERO OF TOMORROW?Wir möchten gesellschaftliches Engagement stärker hervor-heben und loben den Award „Hero of Tomorrow“aus. Bis zum 26. Mai 2019könnt ihr euch online bewerben:
› hero-of-tomorrow.com
starke Konkurrenz. › 2/3
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Frank M. Drost, Handelsblatt Berlin
Früher buhlten nur die privaten Banken,
Genossenschaftsbanken (› handels-
blattmachtschule.de/spickzettel) und
Sparkassen untereinander um die Gunst des
Kunden. Wer ein Konto eröffnen, einen Kredit
aufnehmen, Geld sparen, anlegen oder überwei-
sen wollte, ging wie selbstverständlich zum Bei-
spiel zur Sparkasse, Volks- oder Commerzbank.
Mit der Digitalisierung sind nun aber plötzlich
völlig neue Konkurrenten aufgetaucht. Die Bera-
tungsgesellschaft Accenture geht davon aus, dass
Tech-Unternehmen die traditionellen Banken
künftig ein Drittel des gesamten Wachstums in
Europa kosten werden.
Dabei stellen die großen US-Internetunter-
nehmen Google, Apple, Amazon und Facebook
aktuell die größte Bedrohung für die klassischen
Kreditinstitute dar. Verstärkt bieten diese seit ge-
raumer Zeit eigene Finanzdienstleistungen an –
vor allem Möglichkeiten, im Alltag zu bezahlen.
Zwar fristet Mobile Payment, also die Bezahlung
per mobilem Endgerät, in Deutschland noch ein
Schattendasein. Doch nachdem 2018 Google Pay
und Apple Pay auch hierzulande auf den Markt
gekommen sind, könnte sich das ändern.
Die Bezahldaten sind für die Internetkonzer-
ne Gold wert. Wenn sie diese mit all den anderen
Informationen verknüpfen, die sie über ihre Kun-
den besitzen, können sie sehr treffsichere Pro-
gnosen über aktuelle und künftige Nutzerbedürf-
nisse erstellen und ihre Dienste noch besser auf
die Kunden zuschneiden. Mehr und mehr könn-
ten die Banken dadurch abgehängt werden. Ganz
konkret besteht die Gefahr, dass die Kreditins-
titute künftig nur noch die Infrastruktur für Fi-
nanzgeschäfte liefern, den direkten Kontakt zu
den Kunden aber komplett verlieren. „Banking
without Banks“ – so beschreiben Experten die
mögliche Entwicklung.
Schon einmal hat die Kreditwirtschaft einen
wichtigen Trend beim Zahlungsverkehr ver-
schlafen. Deshalb konnte sich das Online-Be-
zahlsystem des US-Unternehmens Paypal in
Deutschland so gut durchsetzen. Zwar bevorzu-
gen die Bundesbürger beim Online-Shopping
noch immer den Kauf per Rechnung oder Last-
2 Handelsblatt-Thema
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Wer ein Konto eröffnen oder Geld überweisen will, geht zur Bank. Klingt logisch – ist aber längst nicht mehr normal. Denn Internetfirmen machen Kreditinstituten ziemlich Konkurrenz.
Frankfurt am Main: Hier haben viele Unternehmenszentralen großer Banken ihren Sitz.
Berufsbild
Banker Es geht um Geld
Wiebke Schmitz, Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg
In einer Bank gibt es viele Berufe.
Während die klassischen Bank-
kaufleute ihre Kunden in Sachen
Konten oder Kredite beraten,
spezialisieren sich Kaufleute für
Versicherungen und Finanzen im
Bereich Risikoabsicherung oder
Altersvorsorge. Auch Ausbildun-
gen zu Investmentkaufleuten, die
sich vor allem mit Geldanlagen
über Fonds (› handelsblattmacht-
schule.de/spickzettel) beschäfti-
gen, oder im Büromanagement
sind möglich. Alle Ausbildungen
dauern drei Jahre und setzen min-
destens die mittlere Reife voraus.
Gute Noten in Deutsch und Mathe
sowie Interesse für wirtschafts-
und finanzpolitische Themen sind
ein Vorteil.
Gerade weil sich in der Banken-
branche derzeit einiges verändert,
ist es zudem sehr wichtig, dass
ihr euch nach der Ausbildung
weiterbildet und spezialisiert. Es
gibt etwa Zusatzqualifikationen
zum Finanzassistenten, Bankfach-
wirt oder -betriebswirt. Auch ein
aufbauendes Studium in Betriebs-
oder Volkswirtschaftslehre (BWL
oder VWL) ist denkbar – das kann
präzise auf die Bankenbranche
ausgerichtet werden.
Mehr Infos unter: › berufenet.de/arbeitsagentur
Beim Online-Banking weiß ich ja gar nicht, was mit mei-
nen Daten gemacht wird.
Ida Stubbe, Jahrgang 9 SCHÜLERREDAKTION
App geht die Bank
Dieter Fockenbrock, Handelsblatt Düsseldorf
Es ist noch gar nicht
so lange her, da gab es
beinahe an jeder größe-
ren Straßenkreuzung eine
Bankfi liale. Oft sogar zwei
oder drei, denn sowohl
Postbank als auch Spar-
kassen oder Volksbanken
wollten ihren Kunden ja
die Möglichkeit bieten,
Geld abzuholen oder
Überweisungsformulare
auszufüllen.
Heute machen sich an
denselben Stellen Fitness-
studios oder Bäckereien
breit, die Bankfi lialen ver-
schwinden (siehe unten).
Mit etwas Glück gibt es an
der Kreuzung noch einen
Bankautomaten. Deutli-
cher kann der Wandel in
der Bankenbranche nicht
sichtbar sein.
Es ist auch noch gar nicht
so lange her, da wäre
nie mand auf die Idee
ge kommen, Aktien zu
kaufen oder einen Kredit
aufzunehmen, ohne zuvor
ein Gespräch mit seinem
persönlichen Bankberater
geführt zu haben. Son-
dern einfach so – online
oder per App. Geld war
Vertrauenssache.
Seit gut einem Jahrzehnt
ist das anders. Damals
steuerten Banken die
Weltwirtschaft mit hoch
riskanten Geschäften
in die schlimmste Fi-
nanzkrise seit langer
Zeit. Das Vertrauen in
die Banken war dahin.
Der Staat reagierte mit
strengeren Gesetzen zur
Überwachung. Doch für
viele Kunden macht es
seitdem keinen großen
Unterschied mehr, ob der
Finanzberater einem die
Hand gibt oder nur noch
digital erreichbar ist.
Ob Bankgeschäfte nun
sicherer sind? Das wiede-
rum wissen wir wohl erst
mit der nächsten Wirt-
schaftskrise.
Vertrauens-fragen
Kommentar
schrift (siehe Spick-
zettel). Aber schon
an dritter Stelle
kommt Pay pal. In-
zwischen haben die deutschen Banken mit
Paydirekt zwar ein eigenes Bezahlsystem entwickelt. Das
kommt aber nicht so gut bei den Kunden an wie die US-Variante.
Mehr auf Zack war Wirecard. Dieses Unternehmen aus
Deutschland bietet seinen Kunden ebenfalls Möglichkeiten,
Bezahlungen elektronisch oder mit Kreditkarten abzuwickeln.
Das macht es off enbar recht erfolgreich. Immerhin löste der
Konzern kürzlich die traditionelle Commerzbank im Aktienin-
dex Dax ab. Der Dax umfasst die 30 größten und fi nanzstärks-
ten börsennotierten Aktiengesellschaften Deutschlands.
Neue Konkurrenz bekommen Banken darüber hinaus
von jungen Finanztechnologieunternehmen (Fintechs).
Mehrere Hundert wurden in den vergangenen Jahren in
Deutschland gegründet. Sie entwickeln vorzugsweise Dienst-
leistungen für die Nischen des großen weiten Finanzge-
schäfts. So bieten etwa Weltsparen.de und Deposit Solutions
die Möglichkeit, Geld bei ausländischen Partnerbanken an-
zulegen. Und sogenannte Robo-Advisor (ein Kunstwort aus
Robot und Advisor = Roboter und Berater) erledigen auf di-
gitaler Basis die Arbeit eines Finanzberaters: Sie legen Geld
an und verwalten Vermögen.
Gerade weil sie nur Nischen bedienen und eher kleine Un-
ternehmen sind, kooperieren viele Fintechs mit großen Ban-
ken, um ihre Dienstleistungen an den Kunden zu bringen. Es
gibt aber auch Start-ups, die auf Konfrontation setzen und
sich eine eigene Banklizenz besorgt haben. Diese benötigen
sie, wenn sie in Deutschland Bankgeschäfte betreiben möch-
ten. Ein Beispiel ist die Bank N26, deren Kunden all ihre Bank-
geschäfte per Smartphone-App abwickeln können. Dass viele
darin die Zukunft sehen, zeigt der Unternehmenswert des
Fintechs: stolze 2,4 Milliarden Euro.
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Frankfurt am Main: Hier haben viele Unternehmenszentralen großer Banken ihren Sitz.
20172005
30 126
44 100
Zahl der Bankfilialen in Deutschland
Quelle: Bundesbank
Starker Rückgang
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20 000
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(siehe Spick-
zettel). Aber schon
an dritter Stelle
kommt Pay pal. In-
zwischen haben die deutschen Banken mit
Paydirekt zwar ein eigenes Bezahlsystem entwickelt. Das
Lastschrift: Wenn der Käufer dem Verkäufer bei Bestellungen im Internet oder den monatlichen Zahlungen des Handyvertrags seine Kontodaten mit-teilt und zustimmt, dass der Verkäufer den Geldbetrag von seinem Konto abbuchen kann, spricht man von einer Lastschrift. Um eine Überweisung han delt es sich dagegen, wenn der Käufer die Zahlung zum Beispiel über sein Online-Banking oder in einer Bank unmittelbar selbst veranlasst. › handelsblattmachtschule.de/newcomer/spickzettel
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Wiebke Ammen, Institut für Öko nomische Bildung Oldenburg
Am 9. März 1959 präsentierte Mattel auf der Spielwarenmesse in New York eine Puppenneuheit: Barbie hieß die
schlanke Blondine. Für das US-amerikanische Unternehmen wurde sie zum Kassenschlager. Kaum ein Kinderzimmer kam noch ohne die Dame aus. Schon bald erschuf Mattel einen ganzen Barbie-Kosmos: Barbie als Ärztin oder Fußballerin, ein Haus für Barbie, ein Auto, Out-fi ts und Freund Ken.
Doch seit ein paar Jahren zeigen sich gewisse Alterserscheinungen. Der 60-Jährigen wach-sen zwar keine grauen Haare, aber die Ver-kaufszahlen gingen zurück. Zum einen hat die gesamte traditionelle Spielzeugbranche mit der neuen digitalen Konkurrenz zu kämpfen. Speziell Mattel musste zum anderen auch Kritik einstecken: Barbie vermittele ein ein-seitiges und bedenkliches Schönheitsideal.
Das Unternehmen hat reagiert. Seit 2016 steht die Barbiepuppe mit verschiedenen Hautfarben, kleiner und (etwas!) fülliger in
den Regalen. 2018 kam zudem die Serie „Ins-piring Women“ (inspirierende Frauen) auf den Markt – Barbie-Abbilder von starken Frau-en wie Olympiasiegerinnen, Künstlerinnen oder Aktivistinnen.
Zuletzt stiegen die Verkaufszahlen tatsäch-lich wieder. Weiteren Anschub soll jetzt ein Kinofi lm bringen – der erste Barbiestreifen mit echten Personen. Hollywoodstar Margot Robbie übernimmt die Titelrolle. Wann der Film in die Kinos kommt, steht aber noch nicht fest.
Beate Faulborn, Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg
Gregor Hochmuth gilt als einer der wenigen
deutschen Stars im US-amerikanischen IT-
und Hightech-Geschäft. Schon mit Ende 20
war der heute 35-jährige Programmierer
mehrfacher Millionär. Der Berliner hat unter
anderem Instagram mit aufgebaut.
Als Grex, wie er in den USA von Freunden und
Kollegen genannt wird, 13 Jahre alt war, zogen
seine Eltern mit ihm nach Kalifornien. Seine
Mutter hatte hier eine Stelle als Gastprofessorin
für Filmgeschichte angenommen. Grex machte
sein Abitur in den USA und studierte an der
Elite-Universität Stanford Informatik.
Nach seinem Studium bekam er erst einen
Job als Produktentwickler bei Google und ging
von dort aus zu Instagram. Als Facebook die
Foto- und Video-Plattform 2012 für eine Milliar-
de US-Dollar kaufte, war Hochmuth gerade erst
ein paar Monate dort beschäftigt. Da er aber
auch fi nanziell an Instagram beteiligt war, be-
kam er trotz der kurzen Zeit einen beträchtli-
chen Anteil aus dieser Übernahme ausgezahlt.
Kurz nach der Übernahme kündigte Grex bei
Facebook und zog nach New York. Von dort aus
entwickelt er nun die nächsten innovativen
Apps. Seine neuste Idee heißt Dreams. Mit der
App können die Nutzer digitales Fernsehen über
ihr Smartphone bequem im Hochformat sehen.
Trotz seines großen Erfolgs möchte Grex
kein Aufsehen um seine Person machen. Er gibt
nur wenige Interviews, seinen Facebook-Ac-
count hat er gelöscht und es existiert noch
nicht einmal ein Wikipedia-Eintrag über ihn.
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In diesem Jahr feiert die wohl berühmteste Puppe der Welt ihren 60. Geburtstag. Sie hat einiges erlebt.
Happy Birthday, Barbie
Ich würde aktuell noch das Risiko scheuen, mich selbst-
ständig zu machen.
Paul Weißer, Jahrgang 9SCHÜLERREDAKTION
Gregor Hochmuth
chen Anteil aus dieser Übernahme ausgezahlt.
Facebook und zog nach New York. Von dort aus
entwickelt er nun die nächsten innovativen
Apps. Seine neuste Idee heißt Dreams. Mit der
Star- Programmierer
Unternehmen & Märkte 5
Corinna Nohn, Handelsblatt Düsseldorf
Der Appetit der Deutschen lässt sich wohl am besten auf den Gängen deutscher Su-
permärkte ergründen. Dort hat sich irgendwann die Biokost vom unters-ten Fach auf ganze Regalzeilen aus-gebreitet. Dann haben vegetarische und vegane Kost eine Ecke erobert. Zuletzt hielten Goji sowie Açaíbeere und Matcha-Tee Einzug – sogenannte Superfoods. Mittlerweile sind sie, um
im Sprachbild zu bleiben, in aller Mun-
de, jene meist exotischen Beeren, Ker-
ne und Extrakte, die im besten Fall
gleichzeitig fi t, schlank und schön ma-
chen sollen.
Etwa vor vier Jahren tauchten die
Superfoods in der breiten öff entlichen
Wahrnehmung auf – ausgehend von
den USA. Dank sozialer Medien ver-
breitete sich die Kunde von den ver-
meintlichen Alleskönnern schnell.
Und so fanden sie auch ihren Platz in
den Speiseplänen vieler Deutscher.
Der Umsatz mit den sieben beliebtes-
ten Superfood-Produkten (unter ande-
rem Chia-Samen, Quinoa und Matcha-
Tee) betrug 2015 hierzulande noch
etwa 25 Millionen Euro – zwei Jahre
später waren es schon fast 50 Mil-
lionen. Laut einer Analyse des Markt-
forschungsunternehmens Mintel kam
zwischen Juli 2016 und Juni 2017 fast
jedes zehnte neu als Superfood einge-
führte Produkt auch in Deutschland
auf den Markt.
Für Superfoods greifen die Deut-
schen auch tiefer in die Tasche. So kos-
tet ein Kilo Chia-Samen um die zehn
Euro, geschrotetes Bio-Leinsamen –
eine heimische Alternative – wäre da-
gegen schon ab 3,50 Euro zu haben.
Da lohnt sich doch mal ein Blick
auf den Nährwert von Chia- und
Leinsamen: Bei Energie-, Protein-
und Ballaststoff gehalt sind ihre Da-
ten ganz ähnlich.
Chia hat aber ei-
nen noch höheren
Kalziumwert als
sein Konkurrent.
Ob es dafür aber
angesichts der
langen Trans-
portwege (Chia
kommt aus Zen-
t r a l a m e r i k a )
und hohen Kilo-
preise nicht sinn-
voller wäre, Lein-
samen ins Müsli zu kippen? Für
Marketingexperten dürfte die Ant-
wort klar sein. Nein! Sie haben mit
der Superfood-Story schließlich ein
völlig neues Marktsegment erschaf-
fen, mit dem sich noch einiges ver-
dienen lässt. Solange der Superfood-
Trend anhält, dürften Verbraucher
Leinsamen und Co. daher eher im
unteren Supermarktregal fi nden. Fo
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Goji-Beere, Ingwer und Co. erobern die Märkte und sollen ultragesund sein. Was ist da dran?
Melanie Rübartsch, Handelsblatt Düsseldorf
Ist Superfood wirklich super?
Viele Superfoods weisen einen hohen Gehalt an
gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen auf. Daher
können sie den Speiseplan durchaus bereichern.
Wirklich wissenschaftlich nachgewiesene „Super-
kräfte“ besitzen sie aber nicht. Bei einigen dieser
Lebensmittel gibt es darüber hinaus festgelegte
Tageshöchstmengen, die auf den Produkten auf-
geführt sein müssen und auch eingehalten werden
sollten. Daher ist die mögliche Zufuhr an wertvol-
len Inhalten, mit der sie beworben werden, häufi g
gar nicht mehr so hoch.
Quinoa, Chia und Co. müssen oft lange Strecken
bis nach Deutschland zurücklegen. Gibt es nicht
auch heimische Alternativen?
Für fast alle Superfoods gibt es Pfl anzen, die eine
ähnliche Nährstoffzusammensetzung auf-
weisen, aber eine bessere Ökobilanz haben.
Statt Amaranth und Quinoa kann man zum
Beispiel Hirse oder Mais verwenden, statt
Chia-Samen geschrotete Leinsamen oder
Nüsse. Anstelle von Goji-Beeren kann man zu
Schwarzen Johannisbeeren oder Hagebutten
greifen und Granatapfel lässt sich durch Him-
beeren oder Erdbeeren ersetzen.
Worauf sollten Verbraucher allgemein ach-
ten, wenn sie Superfoods kaufen?
Aufgrund der langen Transportwege müssen
Superfoods meist haltbar gemacht werden. Dafür
werden häufi g chemische Substanzen verwendet.
Fertigprodukte würde ich eher meiden, weil sie oft
nur einen Bruchteil des beworbenen Superfoods
enthalten. Exotische Lebensmittel bergen darüber
hinaus ein gewisses Risiko, bisher unbekannte Aller-
gien auszulösen, und es kann auch zu Wechselwir-
kungen mit Medikamenten kommen.
› Langversion des Interviews: handelsblattmachtschule.de/newcomer
Die Haushalts- und Ernährungs-wissenschaftlerin (Ökotrophologin) arbeitet bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Silke Reste meyer
Fragen an …
Reste meyer
Alle Schülerkarikaturen im Netz:› handelsblattmachtschule.de/schuelerkarikaturen
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6 Handelsblatt erklärt den Fachkräftemangel in der Pf lege
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6 Handelsblatt erklärt den Fachkräftemangel in der Pf lege
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Simone Malz, Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg
Fehlen Fachkräfte in einem Unter-
nehmen, müssen die Mitarbeiter,
die da sind, mehr arbeiten. Einige
Aufgaben bleiben vielleicht sogar
ganz liegen. Das gilt auch für die
Pfl egebranche, in der gerade viele
offene Stellen unbesetzt sind. Die
Leidtragenden sind zum einen na-
türlich die pfl egebedürftigen Men-
schen. Zum anderen aber auch die
Pfl egenden, deren Arbeitsbelas-
tung dadurch steigt – oft sogar
ganz extrem.
Der Personalmangel wird sich in
Zukunft verschärfen, weil die Zahl
der Pfl egebedürftigen aufgrund
der Entwicklung der Altersstruk-
tur in Deutschland steigt: Wir wer-
den immer älter. Experten haben
berechnet, dass 2035 über vier
Millionen Menschen auf Pfl ege an-
gewiesen sind – heute liegt die
Zahl bei etwa 3,4 Millionen.
Warum fehlen so viele Kräfte?
Das ist im Wesentlichen auf zwei
Gründe zurückzuführen. Zunächst
wurden lange zu wenige Stellen in
Altenheimen und Krankenhäusern
geschaffen, obwohl die Zahl der
Patienten stieg. Viel gravierender
ist jedoch, dass sich nur wenige
junge Menschen für den Ausbil-
dungsberuf entscheiden. Zugleich
steigen viele Fachkräfte aus dem
Job aus. Die psychischen Belas-
tungen und die körperlichen An-
forderungen durch schweres He-
ben und Schichtdienste sind
enorm, die Bezahlung ist dage-
gen vergleichsweise schlecht. Das
macht den Beruf nicht gerade at-
traktiv.
Gibt es eine Lösung?
Die Politik will an mehreren Punk-
ten ansetzen. So sollen beispiels-
weise die Bezahlung verbessert
und ein fl ächendeckender Tarif-
lohn (siehe Spickzettel) einge-
führt werden. Zudem wird das
Schulgeld, das viele Pfl egeschüler
bislang für ihre Ausbildung zahlen
mussten, Anfang 2020 abge-
schafft. Stattdessen sollen die
Nachwuchskräfte eine Vergütung
erhalten. Um die Arbeitsbedin-
gungen zu verbessern, soll künftig
unter anderem in bestimmten Ab-
teilungen eines Krankenhauses
immer eine Mindestzahl an Pfl ege-
kräften da sein.
Die größte Herausforderung bei all
diesen Plänen ist ihre Finanzie-
rung. Daher bleibt abzuwarten,
was umgesetzt werden kann.
Was bedeutet das?
Der Pfl egenotstand weitet sich ausNeue Zahlen zeigen: Der Fachkräftemangel hat sich im vergangenen Jahr verschärft. Gesundheitsminister Jens Spahn hat neue Pläne, gegen die Personalnot vorzugehen.Auszug aus einem Handelsblatt-Artikel vom 08.01.2019
[…] Neue Zahlen der Bundesagentur für
Arbeit (BA) zeigen, dass 2018 bundes-
weit knapp 40 000 Pfl egestellen unbe-
setzt waren. […]
„Die Personalprobleme in der Pfl ege neh-
men zu, obwohl die Zahl der Beschäftigten
in der Branche steigt. In der Altenpfl ege
waren im vergangenen Jahr knapp 583 000
Menschen sozialversicherungspfl ichtig be-
schäftigt, gut 20 000 mehr als im Vorjahr.
In der Krankenpfl ege stieg die Beschäftig-
tenzahl von 1,04 auf 1,06 Millionen. „Es gibt
immer mehr Pflegekräfte. Aber es sind
trotzdem noch nicht genug“, sagte Bundes-
gesundheitsminister Jens Spahn dem Han-
delsblatt. „Denn der Bedarf unserer älter
werdenden Gesellschaft steigt stärker als
die Zahl der Pfl egekräfte.“
Große Hoff nungen setzt der Minister in
die „Aktion Pfl ege“. […] „Wir wollen die Ent-
lohnung verbessern, Ausbildung und Beruf
noch attraktiver machen und Möglichkeiten
schaff en, neue Pfl egekräfte anzulocken.“ […]
An dem Prozess wirken Arbeitgeber und
Gewerkschaften, Wohl fahrts verbände und
Kirchen, Krankenkassen und Pfl egeverbän-
de mit. In fünf Arbeitsgruppen erarbeiten
die Beteiligten Empfehlungen für die Politik.
Dabei geht es um eine Entlastung von Pfl e-
genden durch mehr Digitalisierung, eine
Ausbildungsoff ensive und ein besseres Ar-
beitsumfeld, etwa durch Gesundheits-
förderung und berufl iche Weiterentwick-
lungsmöglichkeiten. Ein weiterer Baustein
ist die Anwerbung von ausländischen Pfl e-
gekräften. Spahn brachte kürzlich sogar den
Aufbau deutscher Pfl egeschulen im Ausland
ins Gespräch. […]
Flächendeckender Tarifl ohn: In Deutschland handeln Arbeitgeber-verbände und Gewerkschaften die Lohnhöhe bestimmter Berufsgruppen aus. Solch ein Tarifl ohn kann von der Bundesregierung für allgemeinver-bindlich erklärt werden. Dadurch soll zum Beispiel vermieden werden, dass in bestimmten Bundesländern weniger Lohn für gleiche Arbeit gezahlt wird. › handelsblattmachtschule.de/newcomer/spickzettel
Tipp: Den Erfahrungsbericht einer
Pfl egerin fi ndet ihr unter: › orange.handelsblatt.com/pflege
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Tim Schönberger, Anton Zab (Jahrgang 11), Helene-Lange-Schule Oldenburg
Von August bis September 2018 hieß es für uns „Tschüss Deutschland“ und „Hola Chile.“
Im Rahmen eines Schüleraustauschs wohnten wir für drei Monate bei Gast-familien in der Nähe von Viña del Mar und Valparaíso. Wir konnten Land und Leute, Kultur und Sprache kennenler-nen und gingen mit unseren Gastge-schwistern zur Schule.
Während unseres Aufenthalts haben
wir auch einen Eindruck von dem extre-
men Unterschied zwischen Arm und
Reich in Chile bekommen. Die Menschen
vor Ort scheinen entweder richtig reich
oder richtig arm zu sein. „Entweder hast du eine Haushaltshilfe, oder du bist eine Haushaltshilfe“, brachte es einer unserer Gastväter auf den Punkt.
Zurück in Deutschland wollten wir das genauer wissen und haben noch mal recherchiert: Mit einem Bruttoinlands-
produkt pro Kopf (› handelsblattmacht-
schule.de/spickzettel) von rund 15 000 US-Dollar im Jahr 2018 wirkt Chile relativ reich, besonders im Vergleich zu ande-ren südamerikanischen Staaten wie etwa Bolivien (ca. 3 600 US-Dollar).
Jedoch besitzt gerade einmal ein Prozent der Arbeitenden 30 Prozent dieses Ein-kommens. 14,4 Prozent der Bevölkerung leben offi ziell in Armut, 4,5 Prozent in extremer Armut.
Auch Bildung ist in Chile anders als in
Deutschland. Wie unsere Austauschpart-
ner besuchten wir während unserer Zeit in
Chile die Deutsche Schule Valparaíso, eine
Privatschule. Viele fi nanziell bessergestellte
Familien nehmen hohe Schulgelder für
solche Privatschulen in Kauf, weil der Un-
terricht an staatlichen Schulen nicht gut
genug ist. Leider steht diese Möglichkeit
nicht allen off en. Aufgrund der schlechten
Bildungsqualität an staatlichen Schulen
haben jedoch so gut wie nur die Absolven-
ten von Privatschulen die Möglichkeit,
überhaupt an einer Uni angenommen zu
werden. Ein Teufelskreis.Fo
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Entweder sehr arm oder sehr reichBei einem Schüleraustausch bekamen die New-comer-Redakteure Tim und Anton einen Eindruck von den wirtschaftlichen Verhältnissen in Chile.
14,4%der Chilenen leben
in Armut.
newcomer schreiben 7
Trikots für das Handballteam
Lisa-Marie Mangen (Jahrgang 10), Städtisches Meerbusch-Gymnasium, Rhein-Kreis-Neuss
„Es ist schon wieder so kalt in der Halle“,
sagte ich bei unserem letzten Auswärtsspiel.
„Warum haben wir eigentlich keine Auf-
wärmtrikots?“, fragte meine Teamkollegin.
So war eine Idee geboren – wir brauchten
solche Shirts für unsere Handballmannschaft.
Aber wer bezahlt das? Wie wär’s mit einem
Sponsor, der im Gegenzug Werbung auf die
Trikots drucken darf? Das schien die per-
fekte Lösung zu sein, um nicht das eigene
Taschengeld zu opfern. Aber wo fi nden wir
jemanden, der eine in der Kreisliga spielende
weibliche B-Jugend fi nanziell fördert?
Ich erinnerte mich, dass mein Vater, der ein
Hotel betreibt, Trikots für die Mannschaft
meiner kleinen Schwester mitgesponsert
hatte. Also bat ich ihn um Rat. Bei ihm selbst
standen damals meine Schwester und der
Spaß am Sport im Vordergrund, erzählte er
mir. Die Hoffnung, Kapital aus seiner „guten
Tat“ zu schlagen, hatte er weniger. Dafür sei
sein Hotel auch zu weit weg von dem kleinen
Ort, in dem wir leben und Handball spielen.
„Wirklich Geld machen kann man mit Sponso-
ring nur, wenn man einen Betrieb in der Nähe
hat“, meinte mein Vater. Zum Beispiel eine
Pizzeria. Wenn die Zuschauer den Namen oft
genug auf dem Rücken der Spielerinnen lesen,
erinnern sie sich vielleicht beim nächsten Mal
daran, wenn sie Essen bestellen.
Wir haben im Team dann noch mal beraten,
ob sich die Sponsorensuche lohnt und wir
überhaupt als „Werbetafeln“ benutzt werden
wollen. Am Ende haben wir uns dagegen ent-
schieden und doch selbst gezahlt. Trotzdem
war es für uns alle interessant, mal zu überle-
gen, was Sponsoring für ein großes Thema ist,
auch schon im Jugendsport. Und ebenso, wie
weit die Einfl üsse von Werbung
gehen, ohne dass wir uns
Gedanken dazu machen.
Sponsoring
Ein Blick auf die chilenische Hafenstadt Valparaíso.
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… uns der Brexit nicht egal sein kann?
ImpressumHerausgeber: Dieter Fockenbrock, V.i.S.d.P.
(Handelsblatt) und Hans Kaminski
(Institut für Ökonomische Bildung IÖB, Uni
Oldenburg)
Konzept: Katrin Eggert, Dieter Fockenbrock,
Hans Kaminski, Michael Koch
Redaktion: Melanie Rübartsch
Creative Director: Regina Baierl
Objektleitung: Dominik Baedorf
Koordination: Maren Jung, Gwen Schreiber,
Melanie Rübartsch
Layout und Fotos: Sandra Münster, Corinna Thiel
Englische Übersetzung: John Dalbey für
PONS GmbH
Verlag: Handelsblatt GmbH
Geschäftsführung: Frank Dopheide,
Ingo Rieper, Gerrit Schumann
Toulouser Allee 27, 40211 Düsseldorf,
Tel.: +49 (0) 211-887-0
Druck: kuncke druck GmbH,
Kornkamp 24, 22926 Ahrensburg
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lisa-Marie Mangen,
Lehrer und Schüler der Helene-Lange-Schule
Oldenburg (Ortrud Reuter-Kaminski, Sabine
Lang, Hanna von Engelmann, Amelie Jacobs,
Emma Jensen, Marie Lügger, Freia Rose-Bor-
sum, Tim Schönberger, Lilly Sophie Sellere, Ida
Stubbe, Paul Weißer, Anton Zab)
Fragen und Feedback: [email protected]
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Defi nitiv. Denn der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte auch Deutschland Arbeitsplätze kosten.
Maximilian Nowroth, Handelsblatt Düsseldorf
Stellt euch die Europäische Union (EU)
einmal als eine große Familie mit 28 Mit-
gliedern vor. Deutschland ist seit der
Gründung in den 1950er-Jahren dabei, Großbri-
tannien kam in den Siebzigern dazu. Jetzt wol-
len die Briten die Familie aber wieder verlas-
sen. Na ja, könnte man jetzt sagen, ein Mitglied
mehr oder weniger? Es bleiben ja noch 27. Aber
ganz so einfach ist das nicht.
Großbritannien mit seinen mehr als 66 Mil-
lionen Einwohnern ist ein wichtiger Markt für
deutsche Unternehmen. Jeden Tag fährt, fl iegt
oder rollt jede Menge Ware aus Deutschland auf
die Insel – vor allem Autos und Maschinen. Weil
beide Länder Teil der EU-Familie sind, vertrau-
en sie einander und verzichten auf Zollkontrol-
len. Das spart Zeit und Geld: Die Ware kann di-
rekt und ohne Extrakosten ins Land kommen.
Tritt Großbritannien aus der EU aus, fallen
diese Vorteile weg. Dann wird es deutlich län-
ger dauern und teurer werden, Produkte von
Deutschland nach England zu schicken. Die
Folge könnte sein, dass die Briten weniger deut-
sche Ware bestellen. Das würde bei uns vor al-
lem jenen Menschen schaden, die für ein Unter-
nehmen arbeiten, das zum Beispiel Autos ins
Vereinigte Königreich verkauft – also BMW oder
Daimler. Wenn diese Firmen weniger Bestellun-
gen bekommen, brauchen sie weniger Men-
schen in ihren Fabriken. Aktuell schätzen Ex-
perten, dass der Brexit (British Exit) die
Arbeitsplätze von 100 000 Menschen in
Deutschland gefährden könnte.
Ganz unmittelbar werden wir alle den Aus-
tritt Englands vermutlich beim nächsten Kurz-
trip nach London bemerken. Es könnte dann
wieder strengere Passkontrollen geben.
8 Auszeit
Stimmt es, dass …*
* Vorschläge für Stimmt-es-dass-Fragen könnt ihr uns gerne schicken an: › [email protected]
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Viele Schülergruppen haben sich in den letzten Wochen im Rahmen des Schülerwettbe-werbs Wirtschaft und Finan-zen econo=me mit der Frage beschäftigt „Was ist unser Geld wert?“ Jetzt ist die Jury dran. Am 6. Juni ist die Preisverlei-hung. Ihr dürft gespannt sein.
› econo-me.de
Einsendeschluss ist der 10.05.2019
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
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Der nächste H newcomererscheint im Mai 2019.
Darin geht es unter anderem um die EU-Wahlen.
Ergänzt die fehlenden Buchstaben, sodass sich sinnvolle Wörter ergeben. Geht dann
auf › handelsblattmachtschule.de/newcomer und tragt die Wörter und eure E-Mail-
Adresse ein. Insgesamt drei Preise gibt es diesmal: 1. eine Flasche von Soulbottles,
2. eine große sowie 3. eine mittlere Kivanta Lunchbox mit Outdoor-Besteck.
Gewinnspiel
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P __ __ E G __ __ O __ S T __ N __
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Vielen DANK für eure Beiträge!