MOTOREX TRESOR PMC
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Transcript of MOTOREX TRESOR PMC
REPORT
Marienkäfer (Coccinellidae) verspeisen pro Tag bis zu 50 Blattläuse. Diese Nützlinge werden auch für die biologische
Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Ein Beispiel aus der Natur, das sich TRESOR PMC® zum Vorbild nahm.
Die grüne RevolutionEDELMETALL JAGT BAKTERIEN:
Wassermischbare Kühlschmiermittel sind in der anspruchsvollen Metallbearbeitung entscheidende Prozess-Elemente. Ohne Wasser existiert in der Natur kein Leben – aber mit Wasser, Mineraloel und Emulgator kann die Werkzeugmaschine zu einem idealen Brutkasten für Bakterien und Pilze werden. Um diesem wackeren Wachstum Einhalt zu gebieten, mussten bisher regelmässig Chemikalien, wie Bor, Amine, Fungizide oder Bakterizide eingesetzt werden. Mit diesen «chemischen Keulen» ist nun Schluss! MOTOREX präsentiert die Weltneuheit SWISSCOOL TRESOR PMC® (Precious-Metal-Catalyst): das erste Kühlschmiermittel-Konzentrat, welches mit bioaktiven Edelmetallen das Bakterien-Wachstum biozidfrei kontrolliert und nachhaltig begrenzt.
MOTOREX TRESOR PMC®
Bohren, fräsen, drehen, schleifen… Fliegen bei der Bear-
beitung von Metallen die Späne, muss kräftig gekühlt
und geschmiert werden. Kühlschmierstoff (KSS) flutet
über Werkzeug und Werkstück. Wasser vermischt
mit feinstdispersen Oeltröpfchen bildet eine Emulsi-
on, die wirksam kühlt und die Reibung reduziert. Die
Emulsionen beinhalten zudem Additives, welche für
optimale Zerspanungsleistung und hohe Oberflächen-
güten sorgen.
Durch den Eintrag von Verschmutzungen über Rohma-
terialien, von Leckoel und von anderen Verunreinigun-
gen wird das Wachstum von Mikroorganismen im
Emulsions-Kreislauf gefördert. Es resultieren Geruchsbil-
dung, Korrosion, Ausscheidungen sowie Ablagerungen
usw., die einen Wechsel der Kühlflüssigkeit erfor-
dern. Radikal helfen konnten bis anhin nur Stabilisa-
toren wie Fungizide und Bakterizide, welche aber für
Mensch und Umwelt eine nicht ungefährliche Bela-
stung darstellen. Deshalb ist der Einsatz dieser proble-
matischen Substanzen weltweit in breiter Diskussion
und gerade am Arbeitsplatz zu Recht immer mehr in
Frage gestellt.
SO FUNKTIONIERT DIE PMC®-TECHNOLOGIEBefüllt man den Kühlmittelkreislauf der Werkzeugma-
schine mit MOTOREX TRESOR PMC® (Precious-Metal-Ca-
talyst), macht ein Edelmetall-Katalysator – der patentier-
te BacCrack® von MOTOREX – radikal Jagd auf Bakterien.
Dabei schwimmen unsichtbare kleine Edelmetallpartikel
im Kühlschmiermittel mit. Treffen sie unterwegs auf
Bakterien, werden diese kurzerhand katalytisch ver-
nichtet. Dank diesen allgegenwärtigen feinstverteilten
PMC-Katalysatoren kann eine unerwünschte Bakterien-
Population gar nicht erst entstehen. Das Personal an der
Maschine darf auf- und durchatmen. Da Edelmetall edel
bleibt, verliert der Katalysator seine Wirkung über die
Befülldauer des Kühlschmierstoffes nicht und die Stand-
zeit der Füllung verlängert sich wesentlich.
INTENSIVE FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGChemiker und Ingenieure von MOTOREX haben zusam-
men mit externen Biologen viele Mannjahre in diese
spannende Neuentwicklung investiert. Dabei stand
ihnen der erfahrene MOTOREX-Industriespezialist
Die antibakterielle Wirkung von Edelmetallen wird in
vielen Bereichen genutzt, nicht zuletzt auch in der
Humanmedizin – mit TRESOR PMC® ist es MOTOREX
gelungen, diese Technologie mit Langzeitwirkung in
einen neuartigen Kühlschmierstoff einzubauen.
MOTOREX TRESOR PMC® – grünes Fass und Inhalt stossen zu neuen Dimensionen
der Metallbearbeitung vor!
TRESOR PMC® IM GEBRAUCH, BILDLICH DARGESTELLT
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REPORT FORTSETZUNG
Dr. Stefan Maric federführend zur Seite. Von der Idee
über die Entwicklung mit umfangreichen Praxistests bis
zum fertigen Produkt wurden jedem Aspekt dieser Neu-
entwicklung Rechnung getragen und alle relevanten
Gesichtspunkte kritisch hinterfragt: strenge arbeitsme-
dizinischen Auflagen, Verantwortung für ökologische
Nachhaltigkeit und Hightech-Leistung an der Werkzeug-
maschine! Die Rezeptur von MOTOREX TRESOR PMC®
weist keine für Mensch und Umwelt problematischen
Stoffe auf. Das Produkt ist nicht nur
• borfrei
• bakterizidfrei
• fungizidfrei
• aminfrei
• chlorfrei
sondern ist auch in die tiefste Wassergefährdungs-Klasse
WGK 1 eingestuft. Die neuartige Rezeptur erfüllt bereits
heute die erst ab dem Jahr 2014 gültigen, noch strengeren
EU-Biozide-Richtlinien.
AUCH IN DER PERFORMANCE WEGWEISENDEine ganz zentrale Entwicklungsvorgabe war, dass bei
der Performance in der Fertigung absolut keine Kom-
promisse gemacht werden dürfen. In den Praxistests
hat sich mehr als bestätigt, dass die Neuentwicklung
punkto Zerspanungsleistung und Werkzeugstandzeit
ein sehr hohes Niveau garantiert, und damit den be-
kannten MOTOREX SWISSCOOL-Produkten in nichts
nachsteht. Dazu kommen die insgesamt niedrigen
Gut sichtbar auf den beiden Nährbodenträgern ist der
Besiedelungstest von Bakterien in den getesteten
Kühlschmierstoffen: rechts eine schwache Bakterien-
Besiedelung (TRESOR PMC®), links eine starke Besiedelung
rasch wachsender Bakterien (herkömmlicher KSS).
Mit dem neuartigen Kühlschmierstoff-Konzentrat
TRESOR PMC® (Precious-Metal-Catalyst) lanciert MOTOREX
eine Weltneuheit. Die Emulsion wurde während mehreren
Jahren ausgiebigen Tests unterzogen und überzeugt
sowohl die Fachwelt als auch die Praktiker.
Einsatzkonzentrationen, die daraus resultierenden
vorteilhaft geringen Nachfahrraten und die besseren
Werkzeugstandzeiten. Durch den deutlich gesenkten
KSS-Verbrauch und den verminderten Wartungsauf-
wand sowie den Wegfall von zusätzlichen Steue-
rungs-Chemikalien steigt auch die Wirtschaftlichkeit
nachhaltig an.
UMFASSENDE PRAXISTESTS BEI KUNDENNach ersten erfolgreichen Praxistests im Jahr 2007
konnten ganze Fertigungszentren bei innovativen
Kunden aus dem In- und Ausland befüllt werden. Dabei
versteht es sich von selbst, dass TRESOR PMC® zu diesem
Zeitpunkt sämtliche klinischen Tests und alle von
den Entwicklern gesetzten Ziele bereits erfüllt hatte.
Schnell wuchs die Anzahl der befüllten Systeme, da das
innovative Konzept von TRESOR PMC® auch kritische
Kunden sofort überzeugte. Die Nachfrage stieg weltweit
rasant an.
NEU ERSTELLTE PRODUKTIONSANLAGENDie anspruchsvolle Formulierung von TRESOR PMC®
erfordert in der Herstellung spezielle Installationen und
genau überwachte Prozesse. MOTOREX investierte in
neue Produktionsanlagen mit Online-Monitoring, welche
eigens zur Herstellung von TRESOR PMC® dienen. Damit
ist auch die industrielle Produktion grosser Mengen
gesichert und reproduzierbar eingespielt. •
BG
Bei der Bearbeitung dieses Teils
aus Inox konnte Lars Schmäder,
Abteilungsleiter Mechanik der
Firma Enz Technik AG in Giswil
mit TRESOR PMC® gleich bei
mehreren Parametern starke
Verbesserungen feststellen:
VERBESSERTE
LEISTUNGSWERTE
MIT TRESOR PMC®
KSS-KONZENTRATION
IM DURCHSCHNITT
KSS-LANGZEITSTABILITÄT
HARTWASSERSTABILITÄT Für alle Wasserhärten einsetzbar.
«Wir arbeiten mit hartem Stadtwasser und erzielen dennoch eine ausgezeichnete Emulsions-Stabilität bei keinerlei Kalkseifen-
bildung. Zudem konnten wir die Konzentration von früher 15 auf 7% senken, dabei erzielen wir auch bei sehr anspruchsvollen
Bearbeitungsprozessen ein gleich gutes Ergebnis!»
Bernhard Münger, Abteilungsleiter Mechanik, Ernst Roser AG, Bern
HAUTVERTRÄGLICHKEIT Frei von Borsäuren, Aminen und Mikrobioziden.
«Seit ich mit dem neuartigen Kühlschmierstoff TRESOR PMC® arbeite, sind meine Hautprobleme verschwunden – für mich ist
das eine grossartige Verbesserung!»
Anna Petrovic, Mitarbeiterin, Wandfluh Hydraulik und Elektronik AG, Frutigen
TRESOR PMC® BEGEISTERT AUCH IN DER PRAXIS Bei Kundeneinsätzen und Fachleuten aus der Branche dokumentierte das Projektteam der MOTOREX-Forschung und Entwicklung sämtliche
Parameter im Produktionsalltag wie z.B. Kühlung, Filtrierung, Nachfahrrate und natürlich Keimbelastung sowie Maschinenhygiene. Die
Ergebnisse sind für die Entwickler äusserst erfreulich. Hier nur einige Aussagen der vielen positiven Feedbacks:
WERKZEUGSTANDZEIT Hohe Langzeitstabilität bei massiv verlängerten Werkzeugstandzeiten.
«Das Feinbohren von Nockenwellenlagerbohrungen ist ein Härtetest, an dem wir die Qualität eines Kühlschmierstoffs mes-
sen können. Viele Kühlschmierstoffe scheitern hier aufgrund mangelnder Schmierwirkung. TRESOR PMC® konnte hier
doppelt punkten, denn es absolvierte diese Aufgabe nicht nur hervorragend, sondern kam auch mit einem äusserst geringen
Konzentrations-Wert von 6% aus.»
Dirk Sellmer, Leitung Versuch & Entwicklung, MAPAL Dr. Kress KG, Aalen
WIRTSCHAFTLICHKEIT Sehr gutes Abfliessverhalten.
«Wir konnten die Nachfahrrate und somit den Verbrauch bei unserer 9000 Liter fassenden Anlage von 1,5% auf 0,8% senken – der
Kühlschmierstoff läuft sehr gut von Werkstück und Span ab.»
Jürg Haltiner, Inhaber, Rätia Mechanik AG, Felsberg
LEISTUNG Ausgezeichnete Zerspanungsleistung.
«Nach der Einführung von TRESOR PMC® verbesserte sich die Standzeit der Wendeplatten im Vergleich zum Vorgänger-
produkt um sagenhafte 20%. Dabei überstand der Kühlschmierstoff drei Wochen Stillstand über die Feiertage problemlos.
Auch konnten wir generell die Konzentrationswerte nachhaltig senken.»
Lars Schmäder, Abteilungsleiter Mechanik, Enz Technik AG, Giswil
ZUKUNFT SCHON HEUTE Technologie mit guten Zukunftschancen. (Ganzes Interview unter: www.motorex.com/tresor)
«Ich sehe überdurchschnittliche Zukunftschancen für einen Kühlschmierstoff wie TRESOR PMC®, welcher frei von problematischen
Stoffen ist und das Keimwachstum auf natürliche Weise begrenzt. Dies wurde in Referenzbetrieben in umfassenden Tests belegt. Auf
mögliche Risiken durch heute verwendete Biozide habe ich bereits genügend hingewiesen, der Kostenfaktor für entsprechend nachzu-
setzende Produkte steht zudem zunehmend im Fokus.»
Michael Rocker, Dipl. Chemiker, Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd (BGM), Mainz
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MOTOREX magazine: Welche Auslöser von Hauterkrankungen
mit bestätigtem Verdacht treten beim Einsatz von Kühlschmier-
stoffen (KSS) auf?
Michael Rocker: Hauterkrankungen durch Kühlschmierstoffe
– sogenannte Kontaktekzeme – sind in der Regel multifak-
toriell. Je nach Art der schädigenden Faktoren sprechen wir von
allergischen, toxisch irritativen oder degenerativen Verän-
derungen der Haut, und häufig liegen Mischformen vor.
Zwischen Erstkontakt zum Kühlschmierstoff bis zur Haut-
erkrankung können eine Woche bis 30 Jahre liegen.
Allergische Kontaktekzeme sind dadurch gekennzeichnet, dass
die Hautreaktion gegenüber dem Allergen ein Leben lang bleibt
und deshalb sehr häufig der Arbeitsplatz aufgegeben werden
muss, wenn das Allergen nicht vermieden werden kann. Häufige
Allergene in Kühlschmierstoffen werden aus dem Werkstoff ein-
getragen: Ionen von Nickel, Cobalt oder Chrom. Hier ist Substitu-
tion in der Regel nicht möglich. Ausserdem relevant sind biozide
Wirkstoffe: diverse Formaldehyddepots, diverse Isothiazolinone.
Hier kann in der Regel reagiert und das auslösende Allergen er-
setzt werden.
Toxisch irritative Kontaktekzeme entstehen durch Hautkon-
takt zu Produkten mit hoher Wirkstärke, z.B. Maschinenreini-
ger, Systemreiniger, Konzentrate von Kühlschmierstoff oder
Biozid. Diese Art von Erkrankungen kann durch das Tragen ge-
eigneter Handschuhe (diese müssen im Sicherheitsdatenblatt
benannt werden!) vermieden werden.
Degenerative Kontaktekzeme entstehen durch langjährigen
Kontakt zu KSS-Emulsionen oder -lösungen oder Schneidoelen.
Sie entstehen durch langsame, aber stetige Austrocknung und
Entfettung der Haut und Störung des Gleichgewichtes auf der
Hautoberfläche. Diese Zerstörung kann durch optimierte Haut-
schutzmassnahmen (Hautschutzmittel und Hautpflegemittel)
vermieden werden. Es ist aber auch zu beachten, dass KSS-Soll-
werte wie Einsatzkonzentration und pH-Wert den Empfehlun-
gen der Hersteller entsprechen.
Interview mit Herrn Michael Rocker,
Dipl.-Chemiker, Berufsgenossenschaft
Metall Nord Süd (BGM), Mainz,
im MOTOREX magazine.
Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd
Bereich Prävention
Abteilung Gesundheitsschutz
Wilhelm-Theodor-Römheld-Strasse 15
D-55130 Mainz
www.bg-metall.de
NEUE PERSPEKTIVENKÜHLSCHMIERSTOFFE DER ZUKUNFT ERÖFFNEN
Wie viel Schaden wird der Industrie in Europa durch
Ausfälle, die auf Hauterkrankungen zurückzuführen sind,
pro Jahr zugefügt?
Es kursieren unterschiedlichste Zahlen, einen groben Überblick
habe ich nur für Deutschland aus der Sicht der Unfallversiche-
rungsträger. Valide Zahlen sind deshalb so schwierig zu erhe-
ben, da eine Mischung aus direkten Kosten (z.B. für Heilbe-
handlung oder Umschulung) und indirekten Kosten (Krank-
heitstage, Produktionsausfall) vorliegt und natürlich nicht alle
Fälle gemeldet und erfasst werden. Eine Erhebung in den
Jahren 2002 – 2004 hat Beträge für direkte Kosten zwischen
600 Mio. und 2 Mrd. Euro pro Jahr ergeben und geschätzte indi-
rekte Kosten in 5-facher (!) Höhe. Ergibt also als Richtgrösse für
Deutschland geschätzte 3 bis 10 Mrd. Euro pro Jahr als Kosten.
Wenn ich nun diese Schätzung auf Europa übertrage, ergibt
sich ein Betrag im deutlichen zweistelligen Milliardenbereich.
Grund genug, hautschädigende Stoffe überall dort zu substitu-
ieren, wo es technisch möglich ist.
Wie schätzen Sie die Entwicklung von biozidhaltigen
Kühlschmierstoffen in Zukunft ein?
Die Entwicklung ist komplex. Standard sind derzeit KSS-Kon-
zentrate, die entsprechend vorkonserviert sind oder bei denen
Biozide nachgesetzt werden. Mögliche Gefahren wurden be-
reits beschrieben. Ausserdem sind natürlich biozidfreie KSS
oder physikalische Entkeimungssysteme bekannt. Minimal-
mengenschmierung oder Trockenbearbeitung sind weitere
biozidfreie Möglichkeiten der Bearbeitung. Meine Einschät-
zung: biozidhaltige KSS werden auf absehbare Zeit für die An-
wender im Vordergrund stehen, um mikrobiologischen Abbau
zu unterbinden. Innovation ist immer dann gefragt, wenn ne-
gative Wirkungen wie Haut- oder Atemwegserkrankungen
überhand nehmen.
Was bringt das künftige Regelwerk für die
Industriebetriebe und die Bediener?
Wenn ich die erwarteten positiven Auswirkungen von REACH
und GHS voraussehen könnte, wäre mir wohler. Im Grundsatz
wird die Verpflichtung von Herstellern zur Untersuchung der
schädigenden Eigenschaften ihrer Chemikalien für Mensch
und Umwelt zunehmen. Dies betrifft im ersten Schritt Rohstof-
fe, dann Fertigprodukte für Industrie, Handwerk und Privatan-
wender. Auch die Kommunikation zwischen den unterschied-
lichen Herstellern ist geregelt.
Im nächsten Schritt muss betrachtet werden, welche anwen-
dungsspezifischen Bedingungen wie z.B. intensiver Hautkon-
takt, Aerosolbildung bei offener Anwendung oder Risiken beim
Transport zu welchen Anforderungen bezüglich Schutzmass-
BG
nahmen führen. In Einzelfällen kann diese Prüfung dazu
führen, dass Anwendungen eingeschränkt oder gar verbo-
ten werden, z.B. für krebserzeugende oder umweltgefährli-
che Stoffe.
Dieser Prozess ist langwierig – REACH wird nicht vor 2018
vollständig umzusetzen sein. Dann aber soll es keine An-
wendungen mehr geben, bei denen das Ausmass der Ge-
fährdung für die Beschäftigten unbekannt ist, und somit
können Schutzmassnahmen optimiert werden. Ich gehe da-
von aus, dass der Arbeitsschutzstandard höher wird und
unliebsame Überraschungen ausbleiben, weil sich langjäh-
rig angewendete, aber unzureichend untersuchte Inhalts-
stoffe «plötzlich» als besonders gefährlich erweisen.
GHS hat zum Ziel, globale Standards zu setzen, d.h. auch
bisher von REACH nicht primär betroffene Hersteller sind
zur Einstufung und Kennzeichnung ihrer Produkte ver-
pflichtet.
Wie sehen Sie die Zukunftschancen für ein Produkt wie
MOTOREX TRESOR PMC® 100, welches bor-, amin- und bio-
zidfrei ist und das Keimwachstum auf andere Weise begrenzt?
Wenn ich davon ausgehe, dass die technische Performance
und die Standzeiten in Referenzbetrieben belegt sind: über-
durchschnittlich, und wahrscheinlich zunehmend. Auf
mögliche Risiken durch Biozide habe ich bereits genügend
hingewiesen, der Kostenfaktor für entsprechend nachzuset-
zende Produkte steht zunehmend im Fokus. Die derzeit ge-
führten Diskussionen über Borsäure bewegen sich zwar auf
wenig fundiertem Boden, beeinflussen aber dennoch (auch
unbewusst) Einkäufer.
Wie sieht der aktuelle Stand betreffend
borsäurehaltiger Kühlschmierstoffe aus mit Blick auf
die Biozidrichtlinie 2014?
Ein Blick in die Zukunft ist immer mit Nebel behaftet. Derzeit
ist Borsäure nicht als biozider Wirkstoff nach Biozidrichtlinie
gelistet – so lange das so bleibt (weil die Korrosionsschutz-
wirkung im Vordergrund steht), gelten die bekannten Forde-
rungen von REACH. Derzeit wird innerhalb der EU darüber
beraten, ob Borsäure das Autorisierungsverfahren durchlau-
fen muss, was erneut mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Das Risiko besteht zudem, dass einige Anwendungen das Au-
torisierungsverfahren nicht passieren werden, im Klartext:
verboten werden. Deshalb ist die Zukunft für Borsäure unsi-
cher, auch wenn bislang kein einziger Fall einer Erkrankung
dokumentiert ist und aktuelle Studien darauf hinweisen, dass
es selbst bei hochexponierten Arbeitern in der borsäureher-
stellenden Industrie keine Erkrankungen gibt.
Warum sind auf den Sicherheitsdatenblättern alle rele-
vanten Inhaltsstoffe von KSS akribisch aufgeführt und
gekennzeichnet und beim Praxiseinsatz wird mit Bioziden
teilweise unbedarft umgegangen? Beispielsweise in der
TRGS 611 wird das Messen von pH-Wert, Konzentration,
Nitrit und Temperatur vorgegeben und wöchentlich
festgehalten. Der Biozidgehalt, nach Zugaben, ist jedoch
eine Messgrösse mit hohem Risikogehalt und wenig bis
keiner Dokumentation, wie stehen Sie dazu?
Das Problem liegt hauptsächlich darin, dass die Forderungen
aus den Rechtsbereichen «Inverkehrbringen» und «Tätigkei-
ten», d.h. Anwendung, sehr unterschiedlich sind. Zum Inver-
kehrbringen werden die Eigenschaften des gehandelten Pro-
duktes betrachtet, dieses ist in der Regel gekennzeichnet und
unterliegt deshalb den Forderungen der Zubereitungsrichtli-
nie (ab 2015: GHS). Hersteller setzen diese Verpflichtungen
um, die Einhaltung ist (relativ gesehen) leicht zu überwachen
und Verstösse sind mit hohen Geldbussen belegt.
Für die Anwendung von Produkten ergeben sich je nach An-
wendungskonzentration, d.h. Grad der Verdünnung, unter-
schiedlich hohe Gefährdungen. Es ergeben sich also be-
triebs- und produktionsspezifische Einzelfallbetrachtungen.
Für die Festlegung (d.h. oft Einschätzung) der Gefährdungs-
höhe stehen Verantwortliche in der Anwendung gerade.
Und daraus ergibt sich das von Ihnen angefragte Problem:
In Grossbetrieben sind geeignete Personen (z.B. Sicherheits-
ingenieure, Betriebsärzte, Meister) mit Fachkenntnis und
zur Umsetzung vorhanden. Je kleiner die Betriebe sind, um-
so schwieriger wird es, Probleme zu erkennen und lösungs-
orientiert zu handeln.
Auch die Überprüfung der Einhaltung von Vorschriften oder
Regeln nach dem Stand der Technik wird mit abnehmender
Betriebsgrösse schwieriger. Es ist kein Geheimnis, dass man-
che Betriebe über ein Jahrzehnt nicht mehr von Unfallversi-
cherungsträgern oder Länderbehörden besucht wurden
(und darüber keineswegs unglücklich sind).
Eine Lösung für dieses Problem kann nur darin bestehen,
über Risiken aufzuklären, betriebliche Funktionsträger (Vor-
gesetzte und Fachpersonal) über ihre Verantwortung zu in-
formieren, geeignete Schutzmassnahmen in Form von In-
formationsschriften und Seminaren zu verpacken und vor
allem für die Schaffung gesundheitsgerechter Arbeitsbedin-
gungen zu motivieren.
Noch ein spezieller Blick auf die Biozide: Die EU-Biozidricht-
linie hat bewirkt, dass Produkte in grösserem Ausmass als
bisher geprüft und zugelassen werden müssen. Man hat da-
bei schon daran gedacht, dass der Anwender auch schon
einmal sorgloser damit umgeht, als es notwendig wäre. Es
muss also noch beim Anwender ankommen, dass Biozide
gefährliche Produkte sind oder je nach Anwendungsfall sein
können, dass die Gefahren von Verätzungen, Vergiftungen
oder chronischen Hauterkrankungen bekannt sind. Das Re-
gelwerk ist scharf genug, es muss nur vom Anwender ernst
genommen und umgesetzt werden. Dabei helfen nicht nur
Hersteller, sondern auch Unfallversicherungsträger und Be-
hörden. • www.motorex.com
«überdurchschnittliche Zukunftschancen»
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ER LIEBT SCHWIERIGE KUNDEN. DANN MACHT ES MEHR SPASS, IHRE ANSPRÜCHE ZU ÜBER-TREFFEN.
Wie gefragt ihre Produkte sind, macht die Website der Fischer AG auf den ersten Blick klar: Neben Deutsch, Französisch und Englisch gibt es sie nämlich auch auf Japanisch und Chinesisch. Kein Wunder: Die Präzisionsspindeln zur Metallbearbeitung, die der Leiter Technik Thomas Frisch entwickelt, gehören zu den besten überhaupt. Internationales Niveau anstreben – dafür steht auch MOTOREX. Und ist darum für die Fischer AG genau der richtige Partner. Erfahren Sie mehr darüber, wie unsere Oele Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen dabei unterstützen, eine Spitzenstellung einzunehmen: www.motorex.com
Thomas Frisch, Leiter Technik Fischer AG Präzisionsspindeln
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