Luftbilder: Bode KONZERT Faszination der Vogelperspektive · 9/23/2016 · Luftbilder: Bode Feier...
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FREITAG23. SEPTEMBER 2016 Reinbek | 15
23. September19.30: Akustikfest – „En-semble Amarcord“ mit Folks & Tales: A-cappella von Madrigal bis Popsong (Schloss, Schlossstraße 5)
24. September14.00-16.00: Flohmarkt für Kindersachen (Fürstin-Ann-Marie-von-Bismarck-Schule (Ernst-Anton-Stra-ße 27, Aumühle)14.00-16.30: Flohmarkt für Kindersachen, Spiel-zeug und Bücher (Gemein-dehaus Martin-Luther-Kir-che, Waldweg 1, Wentorf)18.00: Konzert mit Wer-ken italienischer Meister des 17. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten (Heilig-Geist-Kirche, Kirchberg 5, Wohltorf)19.30: Akustikfest Schloss Reinbek – Julia Neigel mit ihrem Programm Samt und Seide (Schloss, Schlossstraße 5)
JubiläenHeute feiert Karin Broder-sen im Wentorfer Tiele-Winckler-Heim 70. Ge-burtstag. Wir wünschen alles Gute!
TERMINE
uMeldungen
KONZERTKontrabass und Bajan Reinbek (amü). Ein virtuoses Konzert mit Kontrabass und Bajan (osteuropäisches Akkordeon) erklingt am Freitag, 30. September, in der Kursana Villa, Am Rosenplatz 12. Ab 16 Uhr spielen die beiden Musiker Alexander Suslin und Waldemar Gudi Werke von Eccles, Händel, Rossini und Chernikov. Eintritt frei.
GYMNASTIKDen Beckenboden im Fokus Reinbek (amü). Gymnastik für den Beckenboden bietet ein VHSKursus ab dem 6. Oktober. Das Training, das Inkontinenz entgegen wirkt, wird donnerstags ab 8.30 Uhr im VictorGollanczHaus (Goetheallee 3) geboten. Kosten: 63 Euro. Anmeldung: (040) 727 32 40.
KLEIDERBÖRSEKita vergibt 80 Verkaufsstände Reinbek (amü). Die Vorbereitung der nächsten große Kleiderbörse in der Kita Mühlenredder (5. November) geht in die Startphase. 80 Verkäufernummern sind zu vergeben. Am Montag, 10. Oktober, 17 Uhr, werden sie in der Kita (Schneewittchenweg 2) zugeteilt. Informationen gibt es auch vorher unter der Telefonnummer (040) 722 17 97.
Ihre Reinbek-Redaktion:Telefon (040) 725 66-211, Fax (040) 725 66-219
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Faszination der VogelperspektiveKAMERADROHNE Reinbeker Jan Bode (41) liftet seinen Fotoapparat: „Ein guter Pilot fliegt nie an die Grenzen“Von Carsten Neff
Reinbek. Ein halbes DutzendNeugierige haben sich versammelt, als Jan Bode auf einerWiese am Schloss seine Drohne fertig macht: Rotoren ausklappen, Akku anschließen,Verbindung zur Fernbedienung checken. Heute sollenLuftaufnahmen von ReinbeksWahrzeichen entstehen. Bodebittet die Zuschauer um gebührenden Sicherheitsabstand.Dann ist er nicht mehr ansprechbar – volle Konzentration. Die acht Rotoren drehensich, mit kräftigem Summenhebt „das Biest“ ab, steigt auf30 Meter, dreht eine Kurveüber den Mühlenteich. Bodelöst per Fernbedienung dieunter dem Oktocopter montierte Kamera aus: „Perfekt“.
Jan Bode ist in Reinbekkein Unbekannter. Im Gewerbegebiet sitzt die von ihm geführte Spedition: 100 Mitarbeiter, 65 große Lastwagen. Er istaktives Mitglied der Feuerwehren Reinbek und Wohltorf. Führungsstärke, Entscheidungskraft bei gleichzeitigemGefahrenbewusstsein – genaudiese Eigenschaften braucheauch ein Drohnenpilot, erklärtBode: „Ein guter Pilot übt Zurückhaltung. Man muss sichbeschränken, immer einzweiSchritte weniger machen, alsman eigentlich könnte.“
Denn, obwohl Bode seineFotodrohne nur als Hobby inder Freizeit fliegt, ist dies weitmehr als Spielzeug. Sein pro
fessioneller Oktocopter vomTyp „DJI S 1000“ ist mit einerDreiAchsenKamerastabilisierung, ausgestattet. Zwischen dem einklappbaren Landegestell hängt eine ausgewachsene Spiegelreflexkameramit ebenfalls bildstabilisiertem Objektiv. „Hier fliegt derWert eines Kleinwagens. Undwenn so ein Gerät vom Himmel fällt, kann das richtigSchaden anrichten“, ist sichder Hobbypilot stets bewusst.
Doch der 41Jährige weiß,was er tut. Seit seiner Jugendfliegt er ferngesteuerte Hubschrauber, war schon zu ana
logen Zeiten ein begeisterterHobbyfotograf. „Mit der Drohne kann ich meine beiden Leidenschaften nun verbinden“,erklärt er: „Mich fasziniert dieVogelperspektive. Aus der Höhe sehen sogar alltägliche Dinge, wie ein Mähdrescher derüber ein Feld fährt, spektakulär aus.“
Bode hat auch schon Flugstunden im echten Helikoptergenommen. Aber für Fotografie seien Drohnen oft bessergeeignet. „Gerade die Höheeines Kirchturms bietet besondere Blickwinkel: Aus der Höhe und dennoch dicht dran.“
Kleine RCDrohnen gibt esschon ab 200 Euro. Die kleinsten brauchbarem Kameraplattformen ab 1 200 Euro. Dochdas Gerät will beherrscht sein.„Ich habe Workshops belegt,hunderte LernVideos geguckt, am Simulator geübt.“Obwohl seine große Drohne,immer häufiger auch ängstliche Mitmenschen auf den Planruft, sei diese eigentlich vielsicherer als kleine Geräte mitnur vier Rotoren: „Solltenbeim Octokopter doch mal einoder gar zwei Motoren ausfallen, dann kann ich das Gerät immer noch sicher landen.
Still ruht der See: Diese stimmungsvolle Luftaufnahme des Reinbeker Schlosses machte Jan Bode mit seiner Fotodrohne kurz vor Sonnenuntergang: „Ich fotografiere am liebsten morgens oder abends. Wenn die Sonne tief steht, ist das Licht am besten. Bedeckte Tage haben den Vorteil der fast schattenlosen Ausleuchtung.“ Luftbilder: Bode
Feier zur Sonnenwende bei der FF-Ohe. Jan Bode, selbst Feuer-wehrmann, testet auch eine Wärmebildkamera an seiner Drohne.
Alltägliche Motive sehen aus der Vogelperspektive besonders aus“, findet der Drohnenpilot. Er hatte sein Fluggerät schon für den Förster im Einsatz, um vor der Mahd Rehkitze im Feld aufzuspüren.
Hochkonzentriert startet Jan Bode seine achtmotorige Drohne am Mühlenteich. Foto: NEWS & ART
u400 000 MulticopterDer Bundesverband Copter Pilo-ten (BVCP) schätzt, dass es derzeit etwa 400 000 Flug-drohnen in Deutschland gibt, Tendenz rasant steigend. „Wer fliegen will, muss sich daher an zahlreiche Regeln halten“, er-klärt der Vorsitzende Christoph Bach. Das gelte auch für Hobby-piloten. Wer rein zu „Freizeit- und Sport-Zwecken“ fliegt, fällt rechtlich unter die Rubrik der Modellflieger. „Jeder Pilot braucht für seine Drohne eine Haftpflichtversicherung. Ach-tung: In der Regel reicht die be-sehende Privathaftpflicht nicht aus“, warnt Bach. Ohne geson-derte Aufstiegsgenehmigung dürfen Hobbypiloten derzeit nur Drohnen bis maximal fünf Kilo-gramm fliegen. „Der Pilot muss die Fluglage des Copters stän-dig im Blick haben“, erklärt der Experte: „Nicht ausschließlich über Instrumente, einen Moni-tor oder eine VR-Brille, sondern direkt.“ Genehmigungsfrei sind Flüge überall bis 30 Meter Hö-he. Für den Start benötigt der Pilot das Einverständnis des Grundstückseigentümers - auf der öffentlichen Wiese wäre dies die Gemeinde oder Stadt. Bach: „Verboten sind Hobbypi-loten auch Nachtflüge, Flüge im 1,5 Kilometer-Radius von Flug-plätzen, in Naturschutzgebieten oder über Gefängnisse und Kraftwerke. Beim Fotografieren ist die Privatsphäre zu achten. Die Panoramafreiheit von der Straße gilt nicht aus der Höhe.