Jahresbericht GastroBern 2017 · JAHRESBERICHT 2017 3 DIENSTLEISTUNGEN IM BEREICH...
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EDITORIAL
GastroBern stellt seinen Jahresbericht jeweils sämtlichen Verbandsmitgliedern sowie ausgewählten Adressaten aus dem Branchenumfeld zu. Der Fokus der Berichterstattung liegt dabei traditionellerweise auf dem kantonalbernischen Verbandsleben, ergänzt um statistische Informationen betreffend die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des bernischen Gastgewerbes. Für ergänzende und weitergehende Berichterstattungen sei auf die einschlägigen Branchenpublika tionen verwiesen, allen voran auf den Jahresbericht und den Branchenspiegel unseres Dachverbandes GastroSuisse.
Höhepunkt des vergangenen Verbandsjahres war zweifellos der Jubiläumsanlass 135 Jahre GastroBern. Prominente Gäste würdigten die gegen wärtigen Aktivitäten und die historischen Verdienste des «kantonalbernischen Wirteverbandes», der seine Gründung Anfang der 1880er Jahre der weitverbreiteten Unzufriedenheit über die damaligen
gast gewerblichen Rahmenbedingungen verdankte. Daran hat sich insofern nichts verändert, als auch 2017 die gastgewerblichen Rahmenbedingungen ein vieldiskutiertes Thema in der Verbandsleitung waren. Ausgelöst von zahlreichen parlamentarischen Vorstössen stehen zurzeit diverse Spielregeln – allen voran die Frage nach den inhaltlichen und umfangmässigen Erfordernissen der gastgewerblichen Grundausbildung – zur Debatte. Keiner Debatte mehr bedarf hingegen künftig das Thema Verbandsstrukturen: Wie ursprünglich ge plant konnte die diesbezügliche Reform per Ende 2017 abgeschlossen werden.
Auch heuer sei an dieser Stelle all jenen Personen gedankt, die unseren Verband im Berichtsjahr mit Kompetenz und Fachwissen tatkräftig unterstützt haben: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sekretariats, den Mitgliedern des Kantonalvorstandes, den Verantwortlichen der Regionalsektionen und Fachkommissionen sowie den Verantwortlichen von GastroSuisse, GastroSocial und der Gastroconsult AG.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Delegiertenversammlung ..... 2
2. Vorstand................................. 2
3. Kommissionen ...................... 2
4. Geschäftsstelle ..................... 2
5. Aus- und Weiterbildung ....... 4
6. Wirtschaftslage bernisches
Gastgewerbe ......................... 6
7. Finanzielles ........................... 8
8. Organisation .......................... 9
Eveline Neeracher, PräsidentinDr. Jean-Daniel Martz, Direktor
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AKTIVITÄTEN 2017
1. Delegierten-versammlung Am 12. Juni war der Berner Kursaal Austragungsort der ordentlichen Delegiertenversammlung und des Jubiläumsanlasses 135 Jahre GastroBern. An der Delegiertenversammlung wurden die statutarischen Geschäfte effizient abgehalten. Die Delegierten genehmigten einstimmig die Jahresrechnung 2016 und den Jahresbericht 2016. Nebst den anstehenden Geschäften bestätigten die Delegierten unter dem Traktandum Wahlen Vorstandsmitglied Roland Matti (Sektion Jura bernois et Lac de Bienne) für eine 3. Amtsperiode. Zu wählen waren ausserdem zwei neue Vorstandsmitglieder. Dies einerseits wegen Ausscheidens aus dem Vorstand von Vorstandsmitglied Sue Egger (Sektion Seeland) sowie andererseits für die Vertretung der Sektion Oberland West. Zur Wahl standen Yvonne SchenkGrossenbacher (Sektion Seeland) und StephanFrancis Linder (Sektion Oberland West), die beide einstimmig gewählt wurden.
Der traditionelle Jahresanlass und 13. Tag des bernischen Gastgewerbes war ganz dem 135JahrJubiläum gewidmet. Im attraktiven Rahmenprogramm referierten Regierungsrat und Volks wirtschaftsdirektor Christoph Ammann sowie Alexander Tschäppät, alt Stadt präsident von Bern. Weitere Höhepunke waren die Darbietungen der Akrobatengruppe Herianos und der Mundart Gruppe Tomazobi. Passend zu einem richtigen Berner Abend wurden «Spiis und Trank» mit Produkten ausschliesslich aus dem Kanton Bern gekocht und serviert.
2. Vorstand Der Vorstand traf sich im Berichtsjahr zu insgesamt vier Sitzungen deren Ziel es u.a. war, die Kernaufgaben des Verbandes, die Positionierung im heutigen Umfeld, die Verbandsstrukturen, die Kommunikation, das Erscheinungsbild etc. zu diskutieren und entsprechende
Weichenstellungen in die Wege zu leiten. Nebst den ordentlichen und wiederkehrenden, dem Informationsfluss zwischen Geschäftsleitung und Vorstand dienenden Traktanden befasste sich der Vorstand im Berichtsjahr mit verschiedenen Projekten und Anlässen u.a. dem 135Jahre GastroBern Jubiläum, der Erneuerung der Verbandsstrukturen, den Herausforderungen rund um die Aus und Weiterbildung sowie den aktuellen wirtschaftspolitischen Themen.
3. Kommissionen BERUFSBILDUNGSKOMMISSION BBK
Die Kommission tagte im 2017 zweimal. An der Herbstsitzung wurde wie üblich das Weiterbildungsangebot für das kommende Jahr genehmigt. Am 29. November organisierte die BBK für alle Referenten einen Weiterbildungsworkshop zum Thema «Visualisieren».
PRÜFUNGSKOMMISSION PK
Die Prüfungskommission führte im Jahr 2017 zwei Gesamtsitzungen durch. Die Kommission hatte über einige Härtefall sowie Spezialgesuche zu entscheiden.
4. GeschäftsstelleALLGEMEINES
Seit vielen Jahren betreut die Geschäftsstelle GastroBern nebst dem Verbandssekretariat selber auch die Sekretariate von Regionalsektionen sowie von verbandsnahen Institutionen. Das erlaubt einerseits die Optimierung personeller Ressourcen, andererseits wird so ein regelmässiger Informationsfluss und austausch garantiert. Im Berichtsjahr betreute GastroBern die Regionalsektionen Gastro Stadt Bern und Umgebung, Gastro Em mentalOberaargau, Gastro Oberland West sowie die Sekretariate von Hotellerie Bern+ Mittelland und der verbandseigenen Familienausgleichskasse.
Die für einen Branchenverband traditionell zentrale Aufgabe der Mitgliederinformation nimmt GastroBern auf
verschiedenen Kanälen wahr. Zum einen erhalten die Mitglieder in regelmässigen Abständen Rundschreiben bzw. auf elektronischem Wege «Rundmails», zum andern orientiert der Verband im Quartalsrhythmus in seiner Fachzeitschrift «Bärner Channe» über die wichtigsten Begebenheiten und Ereignisse der Branche. Ergänzt und verfeinert werden diese Informationskanäle mit dem eigenen InternetAuftritt (www.gastrobern.ch).
Ein weiterer Informationsfluss ergibt sich erfahrungsgemäss auch indirekt über die regelmässigen Medienkontakte. Individuelle Anfragen der verschiedensten Medien, welche die Verbandsverantwortlichen wenn immer möglich zeitgerecht und kompetent beantworten, führen oft auch zu interessanten und vertieften Darstellungen von aktuellen Branchenthemen.
BERATUNGSTÄTIGKEIT
Die diversen Angebote im Bereich der Beratungstätigkeiten – eine der traditionellen Kernaufgaben von GastroBern – wurden von den Verbandsmitgliedern auch 2017 rege genutzt.
Im Vordergrund standen dabei wie schon in der Vergangenheit die Rechtsauskünfte, wobei Auskünfte zum Arbeitsrecht im Allgemeinen und zum Landesgesamtarbeitsvertrag des Gastgewerbes (LGAV) im Speziellen im Vordergrund standen. Aber auch Anfragen rund um das Gastgewerberecht und das Mietvertragsrecht standen weit oben auf der Themenliste. Der Verband gewährt seinen Mitgliedern als Faustregel telefonische Auskünfte sowie Erstkonsultationen im Wirtehaus grundsätzlich gratis. Weitere wertvolle Unterstützung erteilte GastroBern im Berichtsjahr seinen Mitgliedern aber auch im teils sehr anspruchsvollen Bereich der Unternehmensführung, wobei auch diese Erstberatungen in der Regel unentgeltlich erfolgen. Grössere und komplexere Geschäfte von Mitgliedern oder Anfragen von dem Verband nicht angeschlossenen Betrieben werden zu attraktiven Konditionen verrechnet oder in Einzelfällen auch der brancheneigenen, im Wirtehaus eingemieteten Treuhandstelle Gastroconsult AG weitergeleitet.
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DIENSTLEISTUNGEN IM BEREICH LEBENSMITTELRECHTLICHE SELBSTKONTROLLE
Die Anzahl an Mandaten und Aufträgen im Bereich der «Begleiteten Selbstkontrolle BSK», den Verfügungsmandaten und der Konzepterstellungen pendelte sich auf hohem Niveau ein. Nachdem das Musterkonzept «Selbstkontrolle-Handbuch SKHB» vor drei Jahren an die Anforderungen der so genannten Leitlinie GVG (Gute Verfahrenspraxis im Gastgewerbe) angepasst wurde, sind seit Mai 2017 auch die neuen Anforderungen der Lebensmittelrechtsrevision (FischDeklaration, schriftliche AllergenInformation, Insekten) in diesem Verlagsprodukt enthalten, was ihm weiterhin den Spitzenplatz unter allen Verlagsartikeln sichert. Selbstverständlich wurde auch die vollelektronische Version an die neuen Anforderungen angepasst. Da sehr gute PCKenntnisse zur Anwendung der vollelektronischen Version erforderlich sind, halten sich die Verkaufszahlen nach wie vor auf tiefem Niveau.
Neu ist zum AuditorenTeam mit Hanspeter Brunner und Christian Wyss auch Roger Müller gestossen. Roger Müller war jahrelang Lebensmittelkontrolleur im Berner Oberland und betreibt eine eigene Gastronomieunternehmung. Mit seinem Fachwissen ist er eine Bereicherung. Die vielen guten Rückmeldungen aus Kundenkreisen rufen nach einem grossen Dankeschön an alle diese «externen Freelancer».
Im Bereich des HygieneZertifikats gab es nach dem grossen Aufschwung mit den Betrieben der Domicil Bern AG im Jahr 2016 letztes Jahr keinen Zuwachs. Durch den Mieterwechsel im Restaurant zum Aeusseren Stand nimmt sogar ein Betrieb weniger die Dienste der Auditierungsstelle in Anspruch. Per Ende sind somit 33 Betriebe in Kanton Bern hygienezertifiziert:
• Restaurant Egghölzli, Bern • Gfeller am Bärenplatz, Bern• Brasserie Chez Edy, Bern• La Pizzeria, Käfiggässchen, Bern• Restaurant Plattform, Bern• Restaurant Grauholz, A1 Ittigen/Bern• Hotel Grauholz, A1 Ittigen / Bern
• Park-Café, Bern• Berufsbildung Steinhölzli, Bern-Liebefeld• Domicil Ahornweg, Bern• Domicil Alexandra, Bern• Domicil Baumgarten, Bern-Bümpliz• Domicil Elfenau, Bern• Domicil Hausmatte, Hinterkappelen• Domicil Lentulus, Bern• Domicil Lindengarten, Stettlen• Restaurant National Bern• Hotel National Bern• Theatersaal National Bern• Bistro Transfair, Thun• Restaurant Zündkapselfabrik, Thun• Bistro SchTop, Thun• Personalrestaurant Time-out, Biel• Restauration KKThun• Tapas-Bistro Rotondo Thun• Domicil Mon Bijou, Bern• Domicil Schönegg, Bern• Domicil Selve Park, Thun• Domicil Steigerhubel, Bern• Domicil Weiermatt, Bern• Domicil Wyler, Bern• Domicil Cuisine, Bern• Zentralverwaltung Domicil Bern, Bern
Diese Betriebe dürfen nach wie vor als Elite in den Bemühungen um Erfüllung einer vor bildlichen Hygiene- Selbstkontrolle gelten.
WEITERE DIENSTLEISTUNGEN
Auch im Berichtsjahr vertraten die Mitglieder der Geschäftsleitung und einzelne Vorstandsmitglieder den Verband in diversen Institutionen und Gremien und nutzten diese zahlreichen Kontakte, um den Verbands und Brancheninteressen Nachachtung zu verschaffen. Besonders hervorzuheben ist im 2017/2018 die Einsitznahme der Direktion von GastroBern in der Arbeitsgruppe des beco betreffend mögliche Anpassungen der Gastgewerbeverordnung als Folge verschiedener parlamentarischer Vorstösse, welche unter anderem auch auf die Abschaffung des Fähigkeitsausweises (Wirtepatent) abzielen. Bei Drucklegung des vorliegenden Berichts waren die diesbezüglichen Lösungsansätze noch in Arbeit. Es zeichnet sich allerdings ab, dass eine radikale Lösung (Abschaffung des Fähigkeitsausweises) verhindert werden kann und man sich im Kanton Bern
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künftig in etwa nach dem schweizerischen Durchschnitt ausrichten wird, wonach in den Bereichen Hygiene und Recht (entspricht unseren Ausbildungsmodulen 1 und 4) der Nachweis einer Ausbildung erforderlich bleibt.
Auf der Homepage des Verbandes www.gastrobern.ch ist eine Betriebsliste aufgeschaltet. Über eine Orts oder Betriebsnamensuche kann dort jeder Mitgliederbetrieb gefunden werden. Über den Link «Weitere Informationen» sind dann weitere Details zu erfahren bzw. kann die betriebseigene Homepage angeklickt werden.
Reger Nachfrage erfreut sich seit Jahren der Verlagskiosk, welcher GastroBern seinen Mitgliedern (und gegen ein entsprechend höheres Entgelt auch Nichtmitgliedern) anbietet. Ein breitgefasstes Sortiment bietet verschiedenste Hilfsmittel und Anleitungen in den Bereichen Mitarbeiterführung, Marketing, Kalkulation, Arbeitssicherheit usw. Traditionellerweise besonders nachgefragt werden Unterlagen in den Themenbereichen Arbeitsrecht und Hygiene.
5. Aus- undWeiterbildungSchweizerisches Qualitätszertifikat für Weiterbildungsinstitutionen
Das Aus und Weiterbildungszentrum von GastroBern ist eduQua zertifiziert. Im Oktober 2017 fand das erfolgreiche Zwischenaudit statt. Aufgrund der Zertifizierung wurde ein Hospitationsteam von total 4 Refe renten zusammengestellt. Im Berichtsjahr wurde jeder Referent mit mehrtägigen Einsätzen einmal hospitiert. Es ist vorgesehen, dass ein erfahrener Referent mit guter Rückmeldung ca. alle drei Jahre hospitiert wird.
Modulkurse zur Erlangung des bernischen Fähigkeitsausweises GastroGrundseminar mit Zertifikat GastroSuisse
ALLGEMEINES
Im Kanton Bern ist gemäss Gastgewerbegesetz (GGG) jeder Gastgewerbebetrieb durch eine verantwortliche natürliche Person zu führen. Diese Person muss über einen gastgewerblichen Fähigkeitsausweis verfügen, sofern dieser in der Betriebsbewilligung vorgeschrieben ist.
Der Abschluss von GastroBern wird vom Kanton als bernischer Fähigkeitsausweis anerkannt. Zur Erlangung des Fähigkeitsausweises führt GastroBern regelmässig Vorbereitungskurse durch, welche den Absolventen die gesetzlich vorgeschriebenen, allgemein anerkannten Grundkenntnisse zur Leitung eines Gastgewerbebetriebs vermitteln. Die Kurse sind modular aufgebaut. Das ermöglicht es den Interessenten das total 336 Lektionen umfassende Kursprogramm nach ihren individuellen Bedürfnissen und zeitlichen Möglichkeiten selber zusammenzustellen. Der vollständige Vorbereitungskurs besteht aus insgesamt 6 Modulen. Ein Modul umfasst 56 Lektionen (7 Tage zu 8 Lektionen). Nebst den Tageskursen werden auch berufsbegleitende Abendkurse (zwei Abende pro Woche) und für 4 Module ELearning angeboten. Die Modulkurse sind Bestandteil der GastroUnternehmerausbildung in drei Stufen von GastroSuisse und entsprechen der Stufe G1. Der bei GastroBern erlangte staatlich anerkannte bernische Fähigkeitsausweis wird zusammen mit dem Zertifikat GastroSuisse verliehen und ist grundsätzlich in der ganzen Schweiz anerkannt.
MODULÜBERSICHT
MODUL 1Lebensmittelrecht/Hygiene• Eidg. Alkoholgesetz• Lebensmittelrecht/Lebensmittel hygiene• KopasAusbildung• Berufsethik/Suchtprävention• Vorbeugender Brandschutz• Erste Hilfe für Gastronomie und Hotellerie
MODUL 2Modul 2: Betriebsführung (E-Learning möglich)
• Marketing und Angebotsgestaltung• Betriebsorganisation• Büroorganisation• Mitarbeiterführung• Preiskalkulation
MODUL 3Rechnungswesen(E-Learning möglich)• Einführung ins Rechnungswesen• Finanzanalyse• Betriebsübernahme
MODUL 4Recht• Kantonales Gastgewerbegesetz• Arbeitsrecht (LGAV)• Allgemeine Rechtslehre –
Rechtskunde/Vertragslehre• Lohnabrechnungen
MODUL 5Service und Verkauf/Getränkekunde(E-Learning möglich)• Servicekunde• Der Gastgeber als Verkäufer
und Berater/Umgang mit dem Gast• Getränkekunde
MODUL 6Küche (E-Learning möglich)• Betrieb/Infrastruktur in der Küche/ Produktion• Ernährung• Lebensmittel• Speiseangebot• Kalkulation/Warenkostenberechnung Küche• Kochen (virtuell)/Garmethoden/ Gerichte
Im Wirtehaus in Bern durchgeführte KurseInsgesamt verzeichneten im Berichtsjahr die deutschsprachigen Kurse in Bern über 600 Kursplatzbelegungen sowie 188 ELearningBuchungen verteilt auf die vier Module, bei welchen ELearning angeboten wird.
MODULPRÜFUNGEN
Der Prüfungsstoff der einzelnen Module richtet sich nach dem aktuellen Lernzielkatalog von GastroBern/GastroSuisse. Die einzelnen Modulprüfungen können unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge schriftlich abgelegt werden. Der bernische Fähigkeitsausweis und das Zertifikat GastroSuisse werden
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verliehen, wenn alle sechs Modulprüfungen innerhalb dreier Jahre erfolgreich abgeschlossen werden. Wer den schriftlichen Nachweis erbringen kann, dass er eine Aus oder Weiterbildung besitzt, welche derjenigen eines Kursmoduls entspricht, kann ein Dispensationsgesuch für die betreffende Modulprüfung stellen. Im Berichtsjahr wurden an acht verschiedenen Daten Modulprüfungen durchgeführt. Wer die Modulprüfung besteht, bekommt dafür einen Attest.
KADERBILDUNG
GastroBetriebsleiterseminar mit eidg. Fachausweis (G2)
Zwischen Mai und November 2017 wurden in den Räumlichkeiten von GastroBern das G2Seminar durchgeführt. Das Seminar dauert 32 Seminartage – aufgeteilt in Zwei und Dreitagesblöcke. Die Pflichtmodule dauern total 28 Seminar tage und setzen sich wie folgt zusammen:• Modul Persönlichkeit (Lern und
Arbeitstechnik, Präsentationstechnik, BusinessKnigge)
• Modul Marketing (Trends, Marketingkonzept, Marketingmix, WebMarketing)
• Modul Führung (Arbeitspsychologie, Führung und Kommunikation, interkulturelle Kommunikation, Mitarbeiterkonzept)
• Modul Finanzen (Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Budgetierung, Steuern)
• Modul Betriebsorganisation (Aufbau und Ablauforganisation, Qualitätsmanagement, Umweltmanagement)
• Modul Administration und Recht (Arbeitsrecht, LGAV, Lohnwesen, Personaladministration, Korrespondenz, Gesetze und Vorschriften)
Die 16 Teilnehmenden wählen zusätzlich eines der drei zur Auswahl stehenden Wahlpflichtmodule (Systemgastronomie, Gastronomie, Hotellerie, Eventmanagement) zu je 4 Tagen aus. In Bern wurde im Berichtsjahr nur das Wahlpflichtmodul Gastronomie durchgeführt. Eine weitere Person hat nur ein Modul als persönliche Weiterbildung besucht. Im Dezember wurden G2Modulprüfungen durchgeführt. Wer die erforderlichen Modulprüfungen bestanden hat und die Zulassungsbedingungen erfüllt, ist zur Berufsprüfung zugelassen. Erfolgreiche Absolventen erhalten schliesslich den eidg. Fachausweis und sind berechtigt, den geschützten Titel «GastroBetriebsleiter mit eidg. Fachausweis» zu tragen.
WEITERBILDUNGSKURSE
Das Jahresprogramm «Weiterbildung à la carte» war auch im Jahr 2017 mit attraktiven Kursangeboten gespickt und auf Personen zugeschnitten, welche im gastgewerblichen Umfeld engagiert sind. Mitglieder von GastroBern/GastroSuisse und ihre Mitarbeitenden profitierten von reduzierten Kursgebühren. Im Berichtsjahr wurden 10 Weiterbildungskurse mit total 98 Teilnehmenden durchgeführt. Verschiedene Betriebe profitierten von unseren Kursangeboten «Kurse nach Mass». Hier waren unsere erfahrenen Referenten vor Ort in den Betrieben im Einsatz. Vor allem Service, Verkaufs und Hygieneschulungen wurden gebucht. Die Kurszeiten und Kursdetails wurden auf jeden Betrieb individuell abgestimmt.
PRÜFUNGSSTATISTIK
Ausgestellte Fähigkeitsausweise2017 2016 2015 2014 2013209 230 193 205 185
Total abgelegte Modulprüfungen – Module 1 bis 6
2017: 1964 abgelegte Prüfungen / bestanden 1314 (67%)nicht bestanden 650 (33%)
2016: 1884 abgelegte Prüfungen / bestanden 1311 (70%)nicht bestanden 573 (30%)
2015: 1697 abgelegte Prüfungen / bestanden: 1223 (72%)nicht bestanden: 474 (28%)
2014: 1668 abgelegte Prüfungen / bestanden 1193 (72%) nicht bestanden 475 (28%)
2013: 1494 abgelegte Prüfungen / bestanden 1079 (72%) nicht bestanden 415 (28%)
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6. Wirtschaftslage bernisches Gastgewerbe
DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICK-LUNG IM BERNER GASTGEWERBE
Die Marktumfrage von GastroBern bei seinen Mitgliedern begeht dieses Jahr ein Jubiläum: Bereits zum 25. Mal wird diese Statistik erhoben. Bis vor zwei Jahren inklusive Angaben über Kostendetails und Angaben zur Investitionstätigkeit. Aufgrund einer immer grösseren Anzahl nicht auswertbarer Antworten in diesen Fragen, wird heute auf diese Angaben verzichtet und die verbliebenen Werte dürfen dafür, aufgrund der grösseren Anzahl auswertbarer Antworten, als repräsentativer betrachtet werden.
2018 durfte mit total 251 an der Umfrage teilnehmenden Betrieben eine nur unwesentlich tiefere Rücklaufquote gegenüber dem Vorjahr (264) festgestellt werden. Dies entspricht rund 12,5% der Mitglieder von GastroBern. Mit «nur» 21 (2017: 23) nicht auswertbaren Fragebögen darf sich die diesjährige Umfrage auf eine ansehnliche Basis von 230 Betrieben beziehen.
Die Umsatzkategorien entsprechen denjenigen des statistischen Jahrwerks «Branchenspiegel». Die kleinste Betriebskate
gorie reicht bis zu einem Umsatz von Fr. 600’000.–, die mittlere Kategorie von Fr. 600’001.– bis Fr. 1,9 Mio. und schliesslich diejenige mit Betrieben, welche mehr als Fr. 1,9 Mio. Umsatz aufweisen. Die Verteilung entspricht fast genau derjenigen des Vorjahres: In der kleinsten Umsatzkategorie nahmen 36,1 Prozent teil (2017: 36,6%), mittelgrosse Betriebe waren es 39,2 Prozent (2017: 38,6%) und von der grössten Kategorie beteiligten sich 24,7 Prozent (2017: 24,6%) der Betriebe. Die effektive Verteilung der im Kanton Bern am Markt anzutreffenden Betriebe weist einzig im Bereich der Kleinbetriebe eine wesentliche Abweichung auf (42% Klein, 31% Mittel und 27% grössere Betriebe).
Bezogen auf die drei geografischen Merkmale, nahmen an der diesjährigen Umfrage 19,8 Prozent aus Tourismusregionen teil (2017: 12,5%), 42,6 Prozent Landbetriebe (2017: 33%) und schliesslich 37,6 Prozent aus städtischen Gebieten (2017: 44,9%).
Über den ganzen Kanton resultierte im letzten Jahr erneut eine Umsatzzunahme um 2,3 Prozent (2015: 0,4%, 2016: 1,9%). Die Unterschiede gemäss der Einteilung nach geografischer Struktur fallen jedoch ziemlich unterschiedlich aus:Die Betriebe in städtischen Gebieten verzeichnen 1,9 Prozent Umsatzzunahme. Dabei hat jedoch die Hotellerie erneut deutlich mehr beigetragen als die Restau
ration. Weiterhin erstaunlich ist, dass zum guten Resultat die kleineren und mittleren Betriebe in den Städten und Agglomerationen mehr beizutragen vermochten, als die grösseren Betriebe mit mehr als 1,9 Millionen Franken Umsatz.Auf dem Land nahm der Umsatz einzig in den Kleinbetrieben nochmals geringfügig ab (0,3%), während die Betriebe mit mittelgrossen (+2,6%) und grösseren Umsätzen (+2,1%) zulegen. Insgesamt resultiert so auf dem Land nach Jahren des Abschwungs aber doch wieder eine deutliche Umsatzzunahme von 1,7 Prozent (2016: 0,3%).Nach vier harten Jahren vermochten auch die Betriebe in den Tourismusregionen, insbesondere des Berner Oberlandes, aber auch des Emmentals wieder zuzulegen. Die touristisch ausgerichteten Betriebe erreichten ein Umsatzplus von 2,1 Prozent (2016: 1,8%). Dadurch dass sich wieder mehr TourismusBetriebe an der Umfrage beteiligten, steigt auch die Repräsentanz dieser Angaben.
2018
2017
2016
2015
0% 10% 20% 30% 40% 50%
Mittelbetriebe
grössere Betriebe
Kleinbetriebe
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Es bleibt abzuwarten, wie diese Zahlen im Vergleich zu den gesamtschweizerischen Abschlusszahlen stehen werden, welche bis zur Drucklegung dieses Geschäftsberichtes noch nicht vorlagen.Zusammengefasst ergibt sich für das bernische Gastgewerbe folgendes Bild:
In der Grafik ist auch gut erkennbar, dass die mittelgrossen Betriebe die klaren Gewinner des UmsatzWettlaufes 2017 waren. Letztlich ist der Umsatz aber nur eine Kenngrösse, viel wesentlicher ist es, was von diesem Umsatz als Cashflow und als Reingewinn übrigbleibt.
2015
–6% –4% –2% 0% 2% 4%
Land
insgesamt
über 1.9 Mio
0.6 bis 1.9 Mio
bis 0.6 Mio
Tour
ismus
-
2016
2015
2017
2017
2017
2016
2016
Stad
t
2015
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Die Stabilisierung der Gewinnsituation vermochte sich 2017 nochmals klar zu festigen. Über alle Betriebe mussten in dieser Berichtsperiode nur noch 23,7 Prozent der Betriebe einen Gewinnrückgang hinnehmen (2015: 43%, 2016: 31.4%) und 52,2 Prozent der Betriebe dürfen eine Gewinnzunahme feststellen (2015: 29%; 2016: 35,3%). Damit zeigen sich im Kanton Bern etwas bessere Zahlen als im Branchenspiegel GastroSuisse. Allerdings muss klar betont werden, dass in der Gewinnveränderung nicht ermittelt wurde, ob diese nach der Verbuchung eines genügenden Unternehmerlohnes und einer angemessenen Verzinsung des Eigenkapitals erzielt wurde.Erfreulich ist aber doch festzustellen, dass sich die enorm prekäre Gewinn situation nach der Finanzkrise, welche erstmals 2009 voll zum Tragen kam, merklich aufzuhellen beginnt.
Zum zweiten Mal wurde ausgewertet, wie sich die Entscheidungen in der Preisentwicklung im Vergleich zur Gewinnsituation zeigen. Aus betriebswirtschaftlicher Unternehmersicht wäre anzunehmen, dass ein Betrieb mit abnehmendem Gewinn die Preise erhöht, um seine desolate Gewinnsituation zu verbessern. Dem ist aber nicht so:
Festzustellen ist, dass sich insgesamt rund 40% der Betriebe getrauten, die Preise zu erhöhen (2017: 31%). Nach wie vor getrauen sich aber viele Betriebe mit ungenügender Gewinnsituation nicht, dieses Problem (auch) über die Preise zu lösen. Bemerkenswert ist, dass diese Zurückhaltung in keiner Abhängigkeit zur Betriebsgrösse oder der geografischen Lage steht.
7. Finanzielles Anders als bei anderen vergleichbaren Institutionen ermöglichen es die zahlreichen verbandseigenen Dienstleistungen, dass GastroBern selber massgeblich zum eigenen Finanzergebnis beiträgt. Entsprechend machen die direkten Mitgliederbeiträge traditionellerweise nur einen geringen Teil des Verbandsumsatzes aus (2017: weniger als 13%). Obwohl das Berichtsjahr mit den Aktivitäten rund um das 135JahreJubiläum eine ausserordentliche finanzielle Belastung erfuhr, konnte die Rechnung 2017 mit einem Gewinn im tiefen fünfstelligen Bereich abschliessen. Damit steht der Verband auch weiterhin auf einem sehr gesunden Fundament.
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JA
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Preise von 2017 auf 2018 erhöht?
0% 20% 40% 60% 80%
20172016201520142013201220112010200920082007200620052004
Gewinn-rückgang
Gewinn-zuwachs
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8. OrganisationVORSTAND
Präsidentin* Neeracher Eveline, Gasthof Sternen, Thörishaus
Vizepräsident Hodler Peter, Landgasthof Thalgut, Gerzensee
Kassier Gygax Stefan, Landgasthof Linde, Wynigen
Direktor* Martz JeanDaniel, Dr. iur., Standstrasse 8, Bern
Mitglieder Burkhalter Tobias, Burkhalter Gastromanagement AG, Bern Egger Susanne, Restaurant RössliPub, Aarberg** Fischer Regula, Restaurant Stadtgarten, Wangen a.A. Linder StephanFrançis, Brasserie 98, Steffisburg*** Maeder René F., Waldhotel Doldenhorn, Kandersteg Matti Roland, Restaurant La Côte d’Orée, Prêles Schenk Yvonne, Restaurant Linde, Kappelen***
* Mitglieder der Geschäftsleitung ** bis 30.6.2017 *** ab 1.7.2017
EHRENMITGLIEDER
Fischlin Dominik, Engehaldenstrasse 55, Bern Hadorn Francis, Reinischstrasse 13, Frutigen Held Beat, Archgässli 3, Sumiswald Huber Peter, Schulhausstrasse 4, Langenthal Ingold Jürg, Landgasthof Bären, Madiswil Künzli Klaus, im Aespliz 5, Ittigen Messerli Herbert, Kronenplatz 9, Lenk Pittet JeanLuc, Auberge VertBois, MontCrosin Platzer Casimir, Hotel Victoria Ritter, Kandersteg Schmid Franz Urs, Dr. iur., Harzer, Zollbrück Stettler Paul, Lutertalstrasse 25, Bolligen Wehrli HansJörg, Pfang, Küttigen
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GESCHÄFTSSTELLE
Direktor Martz JeanDaniel, Dr. iur.
Sekretariat/Rechnungswesen Küpfer Christine
Kurs und Prüfungswesen Walther Ruth, Wüthrich Ruth
Empfang/Mitgliederkontrolle Glaus Alice
Fachlehrer/Beratungen/Mandate Gerster Konrad, Betriebsökonom
Hotellerie Bern+ Mittelland KronigHischier Melitta Geschäftsstelle
Hausdienst Dauwalder Yvonne, Vitale Adriana
ORGANIGRAMM
Delegiertenversammlung
Vorstand
Geschäftsleitung
Direktor
Externe Kontrollstelle Rechnungsrevisoren
Ständige Kommissionen
Sekretariate GastroStadtBern und Umgebung,
GastroEmmental/GastroOberaargau,
Oberland-West, Hotellerie Bern+ Mittelland,
Familienausgleichskasse
Sekretariat/Rechnungs-
wesen
Kurs- undPrüfungs-sekretariat
Empfang/Mitglieder-kontrolle
Fachlehrer/Beratungen
Hausdienst
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MITGLIEDERBESTAND
StadtBern und Umgebung = (ehemalige Sektionen StadtBern und Umgebung, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen, fusioniert per 1.1.2016)Emmental-Oberaargau = (ehemalige Sektionen Emmental und Oberaargau, fusioniert per 1.1.2016), Oberland West = (ehemalige Sektionen Frutigen, Obersimmental, Saanen und Thun, fusioniert per 1.1.2017)
Regionalsektionen Bestand30.11.16
Bestand30.11.17
Veränderung
StadtBern und Umgebung
550 558 +8
Emmental-Oberaargau 375 383 +8
Fraubrunnen 67 66 -1
Interlaken-Oberhasli 270 270 0
Jura bernois et Lac de Bienne
117 113 -4
Seeland 306 296 -10
Gastro Oberland West 412 399 -13
Total 2097 2085 -12
Standstrasse 8Postfach 7663000 Bern 22Telefon 031 330 88 88Fax 031 330 88 [email protected]
Arbeitgeberverband fürRestauration und Hotellerie