IT Magazine 4/2010

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VORMALS INFOWEEK.CH Cloud Computing Wo die Gefahren von Cloud Computing liegen Welche Anbieter Cloud-Dienste offerieren Wie Schweizer Firmen SaaS einsetzen Was Software zum Service macht Wie die Wolke die IT verändert CIO-INTERVIEW Lutz Halbgewachs, Hapimag NEWS ICTswitzerland wird ausgebaut TEST Die Neuerungen in Visual Studio 2010 MARKTÜBERSICHT Wireless-Access-Points für KMU KNOW-HOW Web und Desktop mittels RIA verbinden FALLSTUDIE Höhere Wertschöpfung mit Managed Services iT Magazine SWiSS SwissICT Magazin April 2010 Nr. 04 | APRIL 2010 SILVERLIGHT

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IT Magazine vom 29.03.201

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VORMALS INFOWEEK.CH

Cloud Computing

Wo die Gefahren von Cloud Computing liegen

Welche Anbieter Cloud-Dienste offerieren

Wie Schweizer Firmen SaaS einsetzen

Was Software zum Service macht

Wie die Wolke die IT verändert

CIO-INTERVIEWLutz Halbgewachs,

Hapimag

NEWS ICTswitzerland wird ausgebautTEST Die Neuerungen in Visual Studio 2010MARKTÜBERSICHT Wireless-Access-Points für KMUKNOW-HOW Web und Desktop mittels RIA verbindenFALLSTUDIE Höhere Wertschöpfung mit Managed Services

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April 2010

Nr. 04 | APRIL 2010

SILVERLIGHT

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Publireportage

Storagevirtualisierung für KMU:Einfach, kostengünstig, sicher

Immer mehr Unternehmen virtualisieren auch ihre Datenspeicher und profitieren damit von der hohenVerfügbarkeit und Sicherheit der in einer virtualisierten Storageumgebung abgelegten Daten. Ein kosten-günstiges SAN für KMU bietet Hewlett Packard neu mit der HP StorageWorks P4000-Storagelösung –davon liess sich auch das Ingenieurbüro ewp aus Effretikon für die Verwaltung seiner Baupläne überzeugen.Von Andreas Bisang*

virtuelles Storage-SAN bilden zwei dieser HPStorageWorks P4000-Storage-Knoten. Die inte-grierte Software fasst sie automatisch zu einemausfallsicheren Cluster zusammen, in dem dieDaten im Network-RAID-Verfahren über dieStorage-Knoten hinweg repliziert und sichergespeichert werden. Die virtualisierte Speicher-kapazität lässt sich so optimal nutzen, und dieDaten stehen auch bei einem Serverausfall kon-stant zur Verfügung. Wird mehr Kapazität benö-tigt, kann das Storage-SAN flexibel um einzelneKnoten erweitert werden.

Ingenieurbüro ewp überzeugtvon StoragevirtualisierungDiese einfache Möglichkeit, die Datenspeicherzu virtualisieren, überzeugte auch das Ingenieur-büro ewp. Seit Jahren wuchs die Datenmengedes Unternehmens aus Effretikon mit 150 Mitar-beitenden immer mehr an. Zuletzt standen aufengstem Raum 21 Server, auf denen speicherin-tensivste Dateien wie hochauflösende Grafiken,Fotografien, Pläne und Flugaufnahmen verwaltetund archiviert wurden. Ein kompletter System-ausfall hätte gravierende Auswirkungen gehabt.Die Lösung: ewp nahm gleichzeitig mit derServervirtualisierung auch die Konsolidierungder Storage mit der flexiblen SAN-Speicher-lösung HP StorageWorks P4000 vor. Sie bietetden Ingenieuren von ewp einen hohen Schutzihrer Daten sowie einfach ausbaubare Perfor-mance und Kapazität. Ebenfalls eine Schlüssel-rolle nimmt für Martin Scherrer, GL-Mitglied beiewp, die hohe Verfügbarkeit ein: «Sie ist einechterWettbewerbsvorteil», freut er sich. «UnsereMitarbeiter können von aussen auf die Projektezugreifen und den Kunden auf dem System ver-schiedene Varianten und Möglichkeiten vonBauplänen, CAD-Zeichnungen oder Infrastruktur-skizzen demonstrieren.»

HP LeftHand: SAN-Storage in a box

Effizienter Fluss auf der Datenautobahn in den Unternehmen: Mit dem HP StorageWorks P4000 SAN bietet HP ein

kostengünstiges und einfach skalierbares SAN-Storage-System für KMU.

Virtualisierung ist der Megatrend in denIT-Abteilungen der Schweizer Unternehmen. VieleVirtualisierungsprojekte beschränken sich jedochauf Server – obwohl virtuelle Umgebungen ihreVorzüge erst vollständig entfalten können, wennauch der zentrale Datenspeicher konsolidiert undvirtualisiert ist. Denn durch die höhere Serveraus-lastung kann es zu Performance-Engpässen beider Storage kommen.

Die Argumente für eine virtuelle Storageum-gebung sind dabei für kleine Unternehmen wiefür grosse Organisationen dieselben: schnelleVerfügbarkeit der Daten, Sicherheit bei Ausfäl-len, kostengünstige Ausbaubarkeit des Systemssowie einfache und zentrale Verwaltung. FürKMU war ein Storage-SAN bisher jedoch nichterschwinglich, weil es unter anderem auch diekostspieligen Investitionen in ein Glasfasernetzbedingte. Einen anderen Weg geht HP mitden HP StorageWorks P4000-SAN-Speicher-systemen. Die Lösung basiert auf dem iSCSI-Protokoll, das als Grundlage für eine kosten-günstige Infrastruktur in der Schweiz immerbeliebter wird: Um 66 Prozent nahm die Nach-frage gemäss IDC alleine im Jahr 2009 gegen-über dem Vorjahr zu. Das HP StorageWorksP4000 integriert nicht nur Storage – sondernauch Rechenleistung und Netzwerkkomponen-ten in einer Box und lässt sich einfach über dasiSCSI-Protokoll direkt am LAN eines Unter-nehmens anschliessen. Den Startpunkt für ein

HP bietet mit der HP StorageWorks P4000 SAN-Lösungein kostengünstiges und einfach skalierbares SAN-Storage-System für KMU. Als Startpunkt bilden zwei der HPStorageWorks P4000-Einheiten – die je mit eigenerRechenleistung, Storage, Software und Netzwerkband-

breite ausgerüstet sind – die Knoten für ein ausfallsicheres Storage-Cluster. Dazu werden siekostengünstig über das iSCSI-Protokoll mit dem LAN verbunden. Die integrierte SoftwareSAN/IQ 8.5 virtualisiert automatisch die Festplatten und bildet einen Cluster über mehrereServer-Hosts hinweg. Ein weiterer Vorteil für KMU: Das «All-inclusive»-Lizenzmodell bietethöchste Funktionalitäten bei transparenten Kosten. Im Grundpreis bereits enthalten sindFunktionen wie Snapshot, Clones, Thin Provisioning, Replikation, Failback- und Hochver-fügbarkeitsmöglichkeiten.Weitere Informationen: www.hp.com/ch/p4000

*Andreas Bisang ist Product Manager Volume Storage derStorageWorks Division bei Hewlett Packard Schweiz

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Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

Killergames-Verbot Editorial

Wollen wirdarüber reden,Frau Allemann?

In einem Land, in dem jeder «Lööli» ein Gewehr indie Hand gedrückt bekommt, sollen sogenannteKillerspiele verboten werden. Mit Verlaub, FrauSP-Nationalrätin Evi Allemann, aber das ist zu

viel. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin auchnicht dafür, dass Kinder und Jugendliche gewaltver-herrlichende Spiele spielen. Genauso wenig bin ichdafür, dass sie sich auf ihren Handys Pornos rein-ziehen und im Fernsehen brutale Horrorfilmeschauen. Doch was wollen Siedagegen tun, Frau Allemann?Wollen Sie als nächstes Handysverbieten? Oder etwa Holly-wood?Ich bin der festen Überzeu-

gung, dass jeder einigermassennormal gepolte Schweizer 30-Jährige (so alt ist der Durch-schnitts-Gamer in der Schweiznämlich) sehr wohl in der Lageist, zwischen einem Computer-spiel und der Realität zu unter-scheiden. Kann er das nicht,haben er und somit auch dieGesellschaft ohnehin ein Pro-blem – auch ohne Killergames.Genauso glaube ich daran, dassdie Eltern in diesem Land denMedienkonsum ihrer Sprösslingemehr oder weniger im Griff haben können, wenn siees denn wollen (man mag mich naiv nennen). Diessetzt jedoch voraus, dass sie sich mit der Thematikauseinandersetzen – aber dies ist in unserer heu-tigen Zeit ohnehin eine Grundaufgabe des Eltern-Daseins.Kommt das vielzitierte Argument dazu, dass ein

Verbot von Spielen mit gewalttätigem Inhalt erstrecht ein Kick für Kinder und Jugendliche sein kann,solche Games zu zocken. Das Verbotene reizt nunmal, und die Kids werden mit Sicherheit einen Wegfinden, an die geächteten Spiele zu kommen – Inter-net und Pausenplatz lassen grüssen.Abgesehen davon, dass ein Verbot für die erziehe-

risch wirksame Eltern-Kind-Konversation über denMedienkonsum («Mami, ich habe mir eben diesestotal-hyper-mega-verbotene Game über Papis ADSL-

Leitung illegal runtergezogen ... wollen wir darüberreden») kaum fördert.Nebst dem einigermassen gesunden Menschen-

verstand sprechen aber auch handfeste Gründegegen ein Verbot. So schreibt Pro Juventute – eineInstitution, der das Wohlergehen von Kindern undJugendlichen (und um die solls doch gehen, oderFrau Allemann?) bekanntlich nicht völlig gleichgültigist – in einer Mitteilung: «Kindgerechte Freiräume

und Förderung sind für die Ent-wicklung von Kindern und Ju-gendlichen entscheidend. Diederzeit populäre Forderung nachVerboten wird diesen Anforde-rungen nicht gerecht.» Und sospricht sich selbst Pro Juventutegegen ein Generalverbot soge-nannter Killergames aus undfordert stattdessen sinnvolle Re-geln und Förderung derMedien-kompetenz.Studien, etwa von der Zürcher

Fachstelle für Kinder- und Ju-gendforensik, zeigen zudem,«dass Kriminalität bei Jugend-lichen entgegen anderer Mei-nungen vor allem auf früheschwierige Familienverhältnisse,psychische Probleme oder feh-

lende berufliche Perspektiven zurückzuführen ist.»Nichts von Killergames also!Gerade bei den fehlenden beruflichen Perspekti-

ven könnten Sie, Frau Allemann, doch bestimmt vielsinnvollere Arbeit leisten als mit medienwirksamenVerboten. Meinen Sie nicht auch?

Marcel Wüthrich

«Das Verbotenereizt nun mal,und die Kidswerden mitSicherheit einenWeg finden, an diegeächteten Spielezu kommen.»

Marcel Wüthr ich , chefredaktor

Marcel_Wuethr ich@vogel -Med ia .ch

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:

€ 9‘900.00 exkl.

MwSt

Inhaltsverzeichnis Swiss IT Magazine 04/2010

Microsoft hat seine Entwicklungsumgebung Visual Studio in derVersion 2010 kräftig aufgebohrt. So wurde die komplette Umgebungauf die Vektor-basierte User-Interface-Technologie Windows Presenta-tion Foundation umgestellt, die diverse Vorteile mit sich bringt. Weiterfinden sich neue Hilfen im Code-Editor, welche das Schreiben vonSoftware vereinfachen. Und schliesslich wurden neue Werkzeuge fürdie Erstellung von Sharepoint-2010-Erweiterungen integriert. Gebotenwerden etwa Projektvorlagen für verschiedene Sharepoint-Artefakteoder ein grafischer Editor, um Sharepoint Solutions zusammenstellenzu können. Was Visual Studio 2010 sonst noch kann, lesen Sie inunserem dreiseitigen Einzeltest.

Visual Studio 2010 41

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Cloud Computing ist derzeit in aller Munde. Vier SchweizerFirmen beziehungsweise Institutionen, die den Schritt in dieCloud bereits gewagt haben, berichten im ersten Schwerpunkt-artikel, was sie dazu bewogen hat und welche Erfahrungen siemit der Cloud gemacht haben. Weiter präsentieren wir in einerMarktübersicht die wichtigsten aktuell in der Schweiz tätigenCloud-Anbieter und ihre Angebote. In einem dritten Artikelerfahren Sie, welche Strukturveränderungen Cloud Computingmit sich bringt und wie ein optimales cloudfähiges Geschäfts-modell aussieht. Einem der grössten Bedenken gegenüberCloud-Computing, dem Thema Sicherheit, widmet sich einweiterer Fachbeitrag. Abschliessend erfahren Sie noch, wie auseiner herkömmlichen, etablierten Software eine SaaS-Lösungwird.

Cloud Computing 28

Markt & TrendsAusbau bei ICTswitzerland 8Software-Knatsch an Schweizer Schulen 9Microsoft zeigt Internet Explorer 9 10HPs Enterprise-Support überzeugt 11Quick Poll: Düstere Zukunft für Symbian 13

Szene SchweizStart-up: Entwicklungshilfe mit Howtopedia.org 16CIO-Interview: Lutz Halbgewachs, Hapimag 17

SwissICT NewsApplikationsentwickler braucht das Land 21Nutzung der Fuzzy-Logic im Marketing 22Offshore Outsourcing: Mit kultureller Sensibilität zum Erfolg 24

Schwerpunkt Cloud ComputingAuf dem Weg in die Cloud 28Marktübersicht: Cloud-Anbieter noch rar gesät 32Wie die Cloud die IT verändert 34Gefahren und Risiken der Cloud 36Interview mit Claudio Hintermann: Wie Software zum Service wird 39«Meierhans meint»: Flucht mit fraglichen Zukunftsaussichten 40

Test CenterProduktiver entwickeln mit Visual Studio 2010 41Test Ticker: Powershell-Editoren im Vergleich 43

Neue ProdukteSieben Drucker für KMU 44Beamer-Offensive von Canon 45Unified Communication für Kleinfirmen 46Navigation für Sharepoint mit Matchpoint 2.0 48Marktübersicht: WLAN-Access-Points unter 900 Franken 50

Dossier Webtechnologien & InternetWeb und Desktop verschmelzen mit RIA 52Studie: Stressfaktoren beim Webshopping 54

Dossier SoftwareFallstudie: Datenaustausch mit Managed Services 55Windows 7 im Griff 57Silverlight: Browser-Plug-in wird erwachsen 59

Karriere & WeiterbildungDie Unfähigkeit, zu entscheiden 62Insolvente Software-Anbieter 64Veranstaltungen / Lesetips für IT-Profis 66/67

ServiceUnd ausserdem: Sicheres RFID 68IT@Home: Aperture 3 im Quicktest 69Vorschau/Impressum 70

Swiss IT Magazine 04/2010 Inhaltsverzeichnis

Lutz Halbgewachs ist IT-Leiter beim WohnrechtsanbieterHapimag. Zusammen mit seinem Team von 30 Mitarbeiternverantwortet er vom Hauptsitz in Baar aus die IT in derZentrale sowie von 56 internationalen Resorts. Dabei küm-mern sich seine Leute nicht nur um die reine IT, sondern auchum Telefonanlagen und um die Satelliten-Technik. Ausserdemhat Halbgewachs diesen Winter sein proprietäres ERP- undReservierungssystem auf SAP umgestellt und die Firmen-Website neu lanciert. Wie diese Projekte gelaufen sind undwarum ihm ausgewogene Partnerschaften wichtig sind,erzählt Halbgewachs im Interview.

CIO-Interview 17

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Bild des Monats

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Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

DieKrösusseder ITDas Magazin «Forbes» hat einmal mehr diewohlhabendsten Menschen der Welt aufgelis­tet. Die zehn reichsten Männer, die mit IT ihreDollars verdient haben, sind von oben linksnach unten rechts: Carlos Slim Helu (TelcosTelmex & América Móvil; 53,5 MilliardenDollar); Bill Gates (Microsoft; 53 MilliardenDollar); Larry Ellison (Oracle; 28 MilliardenDollar); Sergey Brin (Google; 17,5 MilliardenDollar); Larry Page (Google; 17,5 MilliardenDollar); Azim Premji (Wipro; 17 MilliardenDollar); Steve Ballmer (Microsoft; 14,5 Milliar­den Dollar); Paul Allen (Microsoft; 13,5 Milliar­den Dollar); Michael Dell (Dell; 13,5 MilliardenDollar) und Jeffrey Bezos (Amazon;12,3 Milliarden Dollar).

Bild des Monats

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Markt & Trends Schweiz

ICTswitzerland

Neue prominente MitgliederICTswitzerland, die Dachorganisation derwichtigsten Verbände und Organisationendes schweizerischen Informatik- und Telekom-sektors, hat den Vorstand ausgebaut und sichdie Förderung der ICT-Berufsbildung auf dieFahne geschrieben, wie Ende März anlässlichder Delegiertenversammlung in Bern verkün-det wurde. Zum Präsidenten haben die Dele-gierten Nationalrat Ruedi Noser ernannt, Ab-raxas-CEO und SwissICT-Präsident ThomasFlatt wird sein Stellvertreter. Zudem seiendank der Erweiterung des Vorstandes nun diePräsidenten und Chefs der grossen Verbändeund IT-Unternehmen im neuen Vorstand ver-treten, wie ICTswitzerland in einer Mitteilungschreibt. Weiter wurden an der Versammlungdie neuen Mitglieder Swico, Swiss IT Leader-

ship Forum und der Förderverein IT VerbandSchweiz begrüsst. Der Förderverein des Ende2009 als neue zusätzliche Organisation für dieSchweizer ICT-Branche angekündigten Dach-verbandes hat sich nun also ICTswitzerlandangeschlossen. Auch die Initianten der ge-planten Institution sind jetzt im Vorstand vonICTswitzerland vertreten. Somit bleibt dieFrage, ob im Juli wirklich ein neuer Dachver-band aus der Taufe gehoben wird.Anlässlich der Delegiertenversammlung

präsentierte man des weiteren einen Entwurfder Verbandsstrategie 2010 bis 2015. Das Zielist es demnach, «dasjenige Organ zu sein, inwelchem die strategischen Diskussionen überdie Gesamtbranche stattfinden». Man wollekünftig noch mehr dazu beitragen, dass die

Branche und ihreExponenten bessersichtbar seien. Diegenaue Strategie er-arbeitet der Vor-stand in den nächs-ten Monaten.Schlussendl ich

wurde in Bern dieim Januar angekün-digte Stiftung IT-Be-rufsbildung Schweizsowie der VereinICT-Berufsbildung

Schweiz gegründet. Die von Credit Suissemassgeblich mitfinanzierte Stiftung soll «eineKonzeption und Implementierung einer aufdie zukünftigen Erfordernisse ausgerichtetenBerufsbildung» ermöglichen. Bis 2015 willman über tausend neue Lehrstellen im ICT-Umfeld schaffen sowie eine schweizweit aner-kannte berufliche Weiterbildung sicherstellen.(Alina Huber)

Per Ende April wird ein Urteilder Weko zum geplanten Zu-

sammenschluss von Orange undSunrise erwartet. Recherchen der«Handelszeitung» haben nun er-geben, dass die Weko die Fusionnur mit Auflagen genehmigenwird. Zum einen werde Orange die

Marke Sunrise mit den damit ver-bundenen Tiefpreisangeboten füreine gewisse Zeit weiterführenmüssen. Zum anderen könnteOrange von der Weko verpflichtetwerden, Verträge mit Resellernwie Aldi, Cablecom oder Coopweiterzuführen. (Marcel Wüthrich)

Orange-Sunrise-Zusammenschluss

Fusionsauflagen?

Vorstand ICtsWItZErLand

Ruedi Noser (Präsident), Thomas Flatt (Vizeprä-sident), Stefan Arn (UBS), Abraham Bernstein(Universität Zürich), Ernst Biedermann (Secu-ritas-Gruppe/Asut), Walter Gander (ETH-For-schung), Christian Gasser (Elca), Andreas Hugi(Furrer.Hugi&Partner), Andreas Kaelin (VereinICT-Berufsbildung Schweiz/Swiss IT LeadershipForum), Andreas Knöpfli (Sun Microsystem/Swi-co-Präsident), Karl Landert (Credit Suisse/SwissIT Leadership Forum), Thomas Meyer (Accen-ture/Förderverein IT Verband Schweiz), HaukeStars (HP), Fritz Sutter (Asut), Andrej Vckovski(Netcetera/Simsa-Präsident), Peter Waser(Microsoft/Förderverein IT Verband Schweiz),Isabelle Welton (IBM/Förderverein IT VerbandSchweiz), Maia Wentland Forte (UniversitätLausanne), Andreas Wetter (Orange) und Fran-çois Wollner (ICT-SR).

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Schweiz Markt & Trends

Mobilnetzbetreiber

In&Phone-Dienste ab Ende 2010Anfang Dezember des letzten

Jahres kündigte der SchweizerMobilfunkbetreiber In & Phone mitHauptsitz in Vevey und einer Nie-derlassung in Zürich die Über-nahme der 400 früheren Tele2-Mobilfunkantennenstandorte vonSunrise an. Anfang März 2010 hatder Mobilnetzbetrei-ber nun verlautenlassen, dass man alleadministrativen Auf-gaben der Akquisi-tion «erfolgreich ab-geschlossen» hat. Die

Integration der bereits gebautenStandorte soll im kommendenSommer erfolgen. Ab Ende 2010will In & Phone dann erste Diensteanbieten. Überzeugen will derdritte Schweizer Mobilnetzbetrei-ber mit «hervorragender Sprach-qualität und Netzabdeckung». Ge-

neral Manager Olivier Leuenbergerverspricht, dass man die wich-tigsten Teile der Schweiz abdeckenwerde. Zudem sollen die spezi-ellen Bedürfnisse von Reisendenund Grenzgängern befriedigt wer-den. So plant In & Phone ein Zwei-Länder-Angebot für Deutschland

und die Schweiz,durch das User hoheRoaming-Gebührenvermeiden können,wie es in einer Mit-teilung heisst.(Alina Huber)

Die E-Mail-Plattform Incamailder Schweizerischen Post steht

aktuell nur für bestehende Kun-den zur Verfügung. Neukundenwerden keine aufgenommen,weder auf Abonnements- nochauf Prepaid-Basis. «Das Aussetzender Akquisition von Neukundenhat mit offenen Fragen zu einerPatentrechtsklage gegen dieSchweizerische Post zu tun. Ge-mäss Klageschrift der US-Firmaverletze die Schweizerische Postmit ihrer InformationsplattformIncamail, die sie auch auf demUS-amerikanischenMarkt anbiete,zwei Patente der Klägerschaft»,heisst es auf der Incamail-Web-seite. (Alina Huber)

Patentverletzung

Postverklagt

Microsoft und die Schweizerische Fachstelle fürInformationstechnologien im Bildungswesen

(Educa.SFIB) scheinen sich wieder anzunähern. Diebeiden Parteien waren sich in die Haare geraten, weildie SFIB den Schweizer Schulen in einer von der Par-lamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit veröf-fentlichten Empfehlung geraten hatte, von der Ver-wendung von Microsoft-Produkten abzusehen unddafür auf Open-Source-Software umzusteigen.Microsoft Schweiz liess dies nicht auf sich sitzen

und wandte sich laut «Inside-IT.ch» mit einemSchreiben an die SFIB. Konkret forderten die Redmon-der die Richtigstellung der in ihren Augen sachlichfalschen Darstellungen. Solche Falschaussagen seien«diffamierend, geschäftsschädigend und widerspre-chen klar unserem Verständnis von Fairness», wirdaus dem von Director Public Sector Thomas Reitzeunterschriebenen Schreiben zitiert. So beziehe sichdie SFIB auf falsche Datenschutzerklärungen, die nurdie Beantragung vonTest-Accounts fürLehrer betreffen. DieFachstelle hatte kriti-siert, dass Microsoftmittels einer Zustim-mungserklärung fürden Online-Dienstfür Schulen, «[email protected]», ermächtigtwird, persönlicheSchülerdaten aufVorrat zu sammeln,zu benutzen, be-kannt zu machenund auch nach einer

allfälligen Kündigung des Vertrags weiterzubewirt-schaften. Diese Bestimmungen würden klar gegen dasDatenschutzgesetz verstossen. Laut Microsoft-Spre-cherin Barbara Josef sind die Nutzungsbestimmungenund die Datenschutzerklärung für die Schweizer Ver-sion von Live@edu noch gar nicht fertig. Man habe inder Schweiz noch keinen Kunden für den Online-Dienst.Educa.SFIB hat nun in einem offenen Brief zum

Microsoft-Schreiben Stellung genommen. So zeigtman sich erfreut darüber, dass sich der Software-Gi-gant entschlossen habe, den Gültigkeitsbereich derbemängelten Vertraulichkeitserklärung einzuschrän-ken. Ausserdem scheint es, wie aus dem Brief hervor-geht, vor allem ein Problem mit verschiedenen Begrif-fen gegeben zu haben. Educa.SFIB-Direktor RobertKoller bittet Microsoft zudem um Unterlagen zum tat-sächlichen Live@edu-Angebot sowie zu Datenschutz-,Vertraulichkeitserklärungen und Nutzungsbedin-

gungen und stellt inAussicht, unverzüg-lich eine zweite Ver-sion der Empfehlungzu erarbeiten, fallsAnlass dazu bestehe.Auch hält Koller fest,dass das Angebot,mit Microsoft überden Abschluss einerRahmenvereinba-rung für schweizweiteinheitliche Schul-lizenzen zu verhan-deln, weiterhingelte. (Alina Huber)

Open Source

SFIB nähert sich Microsoft an

Die ab Mai unter der Federfüh-rung des Seco erhältliche

SuisseID wird vom Bund mit 65Franken subventioniert. Ausser-dem wird der Bund geeignete Pio-nierprojekte von Anbietern miteiner Anschubfinanzierung unter-stützen. 47 Firmen und Institutio-nen haben sich bereits beworben,um den Zugriff auf ihre Web-Ap-plikationen mit der SuisseID zusichern. (Marcel Wüthrich)

Subventionierung

Bund hilftSuisseID

die diskussion zwischen Microsoft und der sFIB dreht sich umdie schweizer Version des online-dienstes Live@edu.

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Am 12. Mai findet der offizielleLaunch von Office 2010 statt.

Unternehmen können das Produktbereits ab diesem Datum bezie-hen, Endverbraucher ab Juni. Seitkurzem sind auch die unverbind-lichen Schweizer Preisempfeh-lungen für Office 2010 bekannt:Die Version Home and Studentwird 169 (Product Key Card) bezie-hungsweise 219 Franken (Paket-

version) kosten. Office Home andBusiness wird für 349 beziehungs-weise 549 Franken und Office Pro-fessional für 749 beziehungsweise999 Franken erhältlich sein.Seit März läuft ein Upgrade-

Programm. Wer bis 30. September2010 ein Office-2007-Produktkauft, kann sich Office 2010 nachdessen Erscheinen kostenlos her-unterladen. (Michel Vogel)

Office 2010

Ab Mai ab 169 Franken

Im Rahmen der Entwicklerkonfe-renz MIX10 hat Microsoft in LasVegas die neueste Version 9 desInternet Explorer vorgestellt. Danküberarbeiteter Javascript-Enginesoll der IE9 bezüglich Geschwin-digkeit zur Konkurrenz aufschlies-sen. Ausserdem werden HTML5-und CSS3-Funktionen integriertund Dual-Core-CPUs unterstützt.Für Schlagzeilen gesorgt hat dieAnkündigung, dass der IE9 nichtmehr unter Windows XP laufenwird. Aktuell ist der neue Browserin einer frühen Preview erhält-lich. Bis wann der finale Releaseerscheint, steht noch offen.Neuigkeiten gab es an der Kon-

ferenz auch zu Windows Phone 7.

Das Smartphone-OS wird zumLaunch ohne Unterstützung fürMultitasking und Copy&Paste aus-geliefert. Zudem wurden Hard-ware-Spezifikationen für Win-dows-Phone-7-Telefone (Display800x480 oder 480x320, min. 8 GBFlash und 256 MB RAM, GPS-Empfänger, Kompass, Beschleu-nigungs- und Helligkeitssensor)sowie eine Vorabversion der Ent-wicklerwerkzeuge für das OS ver-öffentlicht.Und schliesslich hat Microsoft

auch den ersten Release Candi-date von Silverlight 4 vorgestellt.Die finale Version wird dann imApril erscheinen.(Marcel Wüthrich)

Dean Hachamovitch, bei Microsoftverantwortlich für den InternetExplorer, präsentierte an der MIX10einen ersten Einblick in die Version9 des Browsers.

Entwicklerkonferenz MIX10

Microsoft zeigt IE9

Markt & Trends Microsof t

WocHE 9 WocHE 10cablecom wertet den Kabelanschluss aufAb Juni gibt es ein neues Digital-Grund-angebot mit 55 TV- und 70 Radiostatio-nen sowie 300-kBit/s-Internetzugang– zu haben mit oder ohne wiederkehren-de monatliche Kosten.

Das iPad kommt am 3. AprilApple gibt bekannt, dass der Verkaufdes iPad in den USA am 3. April startet.Bereits Ende April soll das iPad dannin allen Produktvarianten auch in derSchweiz erhältlich sein.

Browser-Wahl: Die zwölf optionenMicrosoft hat das Browser-Wahlfensteraufgeschaltet. Insgesamt stehen zwölfBrowser zur Auswahl, wobei das Start-fenster durch die bekanntesten (InternetExplorer, Firefox, Chrome, Safari undOpera) belegt ist.

Luzerner GlasfasernetzBis 2014 soll die Stadt Luzern mit einemGlasfasernetz erschlossen sein. Das Netzwird gemeinsam von Energie WasserLuzern (Ewl) und Swisscom gebaut. DieInvestitionen werden in etwa 90 Millio-nen Franken betragen.

Ex-Sun-cEo Schwartz redet KlartextNachdem Jonathan Schwartz sein CEO-Amt bei Sun niedergelegt hat, erzählt erin seinem Blog mit dem bezeichnendenNamen «What I Couldn’t Say …» einigeganz brisante Details aus seiner Zeit alsSun-Chef.

ToP-NEWS DES VErGANGENEN MoNATS

Google startet Apps MarketplaceDer Suchmaschinenriese hat einenOnline-Shop für Zusatzmodule undErweiterungen für seine Office-SuiteGoogle Apps lanciert. Gleichzeitig startetein Blog für interessierte Entwickler.

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Betriebssysteme

Fast alle planen mit Windows 7Mit Windows 7 ist Microsoft ein

grosser Wurf gelungen. Daszeigen verschiedene Studien rundein halbes Jahr nach dem Ver-kaufsstart im letzten Oktober.Dimensional Research bei-

spielsweise hat im Auftrag vonDell Kace 993 IT-Verantwortlicheweltweit über ihre Windows-7-Migrationspläne befragt. Insge-samt gaben 87 Prozent an, einenRollout von Windows 7 zu planen.58 Prozent erklärten, die Migra-tion noch im laufenden Jahr ab-schliessen zu wollen. 46 Prozentwollen den Schritt immerhin nochvor dem Release des ersten Ser-vice Packs vollziehen. Wie die Er-hebung weiter zeigt, geniesst

Windows 7 auch deutlich grös-seres Ansehen als der VorgängerVista: Lediglich 32 Prozent erklär-ten, für anstehende Migrationenauch ein alternatives Client-Be-triebssystem in Erwägung zu zie-hen. Bei einer entsprechendenUntersuchung vor einem Jahr be-trug der Anteil noch 50 Prozent.Gemäss der Studie gibt es ge-

genüber Windows 7 aber auchverschiedene Bedenken: So fürch-ten etwa 86 Prozent der Umfrage-teilnehmer allfällige Software-In-kompatibilitäten und jeder vierteäusserte zudem Bedenken hin-sichtlich der Performance.Stellt sich die Frage, auf Kosten

welches alten Betriebssystems

Windows 7 installiert wird. Hin-weise darauf geben die neuestenZahlen von Statcounter. Laut derenlaufender Erhebung hat Windows7 Ende März in der Schweiz be-reits einen Marktanteil von 14,5Prozent erreicht und liegt damitnur noch knapp hinter dem MacOS X. Seit Ende September, alsodirekt vor dem Launch von Win-dows 7, hat Windows Vista lautStatcounter in der Schweiz fast 8Prozent Marktanteil eingebüsst,Windows XP etwas mehr als 6Prozent. Das zeigt: Nutzer löstenmit Windows 7 häufiger das unge-liebte Vista als das bewährte XPab, das immer noch deutlicherMarktleader ist. (Michel Vogel)

Studien Markt & Trends

Swisscom: Keine Datenflatrates mehr?Die Swisscom bietet ausgewähltenKunden unter der Bezeichnung «Natelplus» einen priorisierten Service an.Der Konsumentenschutz hat daran keineFreude. Ausserdem überlegt die Swiss-com, Datenflatrates abzuschaffen.

Google-Echtzeitsuche weltweit verfügbarGoogle reichert die Resultate auf seinenenglischsprachigen Suchseiten seitDezember 2009 mit Echtzeitergebnissenan. Ab sofort können nun auch Nutzerder deutschen Suchseite von «Real TimeSearch» profitieren.

Orange droht mit RückzugOrange hat an den ersten Hearings mitder Weko angeblich gedroht, dass mansich bei einer Nicht-Bewilligung dergeplanten Fusion mit Sunrise aus derSchweiz zurückziehen werde.

Swisscom TV Air für Handy und PCSwisscom ersetzt den bisherigen, nur aufdem Handy verfügbaren Service Swiss-com TV Mobile durch das neue AngebotSwisscom TV Air, das inklusive Video onDemand auch auf dem PC nutzbar ist.

Adobe CS5 kommt im AprilDie neue Creative Suite von Adobe wirdam 12. April anlässlich eines grossenOnline-Events offiziell vorgestellt. Kurzdarauf, maximal aber vier Wochen spä-ter, soll die CS5 dann zu kaufen sein.

Microsoft tüftelt an Office-TwitterMicrosoft will demnächst einen Public-Test im kleinen Rahmen für Office Talkstarten. Dabei handelt es sich um einenMicro-Blogging-Dienst à la Twitter, derintern bereits seit längerem getestetwurde.

WOCHE 11 WOCHE 12

IT-Professionals scheinen mitdem Support der fünf grössten

Enterprise-Software-Anbieter HP,IBM, Microsoft, Oracle und SAPmehrheitlich zufrieden zu sein.Dies zeigt eine Studie der Markt-forscher von IDC, für die über1000 IT-Professionals befragt wur-den. Weiter offenbart die Studie,dass die Unterschiede bezüglichZufriedenheit mit den verschie-denen Anbietern sehr gering sind.Am besten abgeschnitten hat HP,gefolgt von Microsoft, Oracle, SAPund IBM. Den Unterschied ausge-macht haben offenbar individuelleFeatures im Support-Angebot. Diegeringen Unterschiede bei der Zu-friedenheit mit den Anbieternsowie die insgesamt hohe Grund-zufriedenheit widerspiegeln lautIDC zudem die Wichtigkeit desMarktes für Support-Dienstleis-tungen. (Alina Huber)

Support

ZufriedeneHP-Kunden

MARKTAnTEilE BETRiEBSSySTEME in DER SCHWEiz

Quelle:StatcounterGlobalstats

WindowsXP

Windows 7 hat seit dem launch im Oktober auf Kosten von XP und auchVista einen fast so grossen Marktanteil wie das Mac OS X erreicht.

WindowsVista

Mac OS X Windows 7 Linux Andere

50%

40%

30%

20%

10%

0%

September 2009 März 2010

47.9%

41.2%

34.6%

26.8%

12.5%14.7%

1.9%

14.5%

1.4% 1.3% 1.7% 1.5%

SP1 füR WinDOWS 7

Microsoft hat erste Details zu denkommenden, ersten Service Packs(SP1) für Windows 7 und WindowsServer 2008 R2 preisgegeben.Das Update für das Server-Be-triebssystem wird die zwei neuenDesktop-Virtualisierungs-FeaturesMicrosoft RemoteFX und Dyna-mic Memory enthalten. Das SP1für Windows 7 wird derweil nurkleinere Updates und keine neuenFunktionen bringen. Wann diebeiden Service Packs veröffentlichtwerden, hat Microsoft noch nichtverraten.

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ECMforumenterprise content management

Management Kongress | ForumFachmesse | Panel Diskussionen29. April 2010 | Kongresshaus Zürich

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Partner / Aussteller: uvision GmbH Tel.: 044 260 10 60 www.ecmforum.ch Kongress 2010 Für Teilnehmer: www.ecmforum.ch AnmeldungPremium-Partner: AdNovum AG | EMC AG | Inacta AG | Oracle | Scalaris AG | Swisscom AGGold-Partner: Advellence | Agilita | Cambridge Technology Partners | ELO Digital | Garaio | IBM | Infocentric | Liip | Open Text | SAP

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Innovationen für nachhaltiges Enterprise Information Managementund Collaboration

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Aktuelles Know how

und Top-Referenten

Solid State Disks (SSD) werdennicht nur immer grösser, son-

dern jetzt endlich auch günstiger.Intel hat die X25-V Value SATA SSDvorgestellt, die 125 Dollar kostetund somit auch für Billig-Rechnerattraktiv ist. Die SSD ist für denEinsatz in Netbooks vorgesehenund fasst 40 GB. Allerdings ist sieim Vergleich zu ihren teurerenPendants auch langsamer.

Derweil hat Western Digitalunter der Serien-Bezeichnung«WD SiliconEdge Blue» eine neueSSD-Familie lanciert. Die SSD fas-sen zwischen 64 und 256 GB undbieten Lesegeschwindigkeiten vonbis zu 250 MB/s. Das 64-GB-Mo-dell kostet 279 Dollar, die 128-GB-Version 529 Dollar und die 256-GB-Ausgabe 999 Dollar.(Alina Huber)

Geschwindigkeitsvergleich

Browser im TestOpera 10.5 und Chrome 4.0 sind

die Browser der Gegenwart,die Zukunft aber könnte demkürzlich erstmals gezeigten (sieheSeite 10) Internet Explorer 9 gehö-ren. So lassen sich die jüngstenBrowser-Benchmarkergebnissezusammenfassen, die von ver-schiedenen Stellen im Monat Märzgemacht wurden.Das deutsche Online-Portal

«Golem» etwa hat die aktuellstenBrowser-Versionen verglichenund ist dabei zum Schluss gekom-men, dass der neue BrowserOpera 10.5 sich mit Chrome 4.0ein Kopf-an-Kopf-Rennen bezüg-lich Tempo liefert. In verschie-denen Tests lagen Chrome und

Opera jeweils vorne, vor Safari 4und Firefox 3.6. Abgeschlagen beiallen Tests war der aktuelle Inter-net Explorer 8.Das Online-Magazin «Beta-

news» hat derweil die Vorabver-sion des Internet Explorer 9 unterdie Lupe genommen. Diese sollim Vergleich zum IE7 bereits imjetzigen, frühen Stadium 13 Malschneller sein. Zwar liegt der IE9noch leicht hinter der Entwickler-version von Chrome 5 und hinterOpera 10.51, jedoch hängt er be-reits heute die Alpha 3 von Firefox3.7 ab. Dies ist insofern erstaun-lich, als dass Firefox lange als derInbegriff von Geschwindigkeitgalt. (Marcel Wüthrich)

Aktuell gehört Opera 10.5 zu den schnellsten Browsern. Microsoft sorgte mitseiner frühen Internet-Explorer-9-Version jedoch für Aufsehen.

Markt & Trends Sof t- und Hardware

Für Netbooks und Billig-Rechner

Erschwingliche SSD

Page 13: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 13

Quick Poll Markt & Trends

1 Microsoft warnt vor 64-Bit-Ausführung von Office 2010(10.3.2010)Der Redmonder Softwarekonzern empfiehlt seiner Klientel, stattauf die 64-Bit-Version auf die 32-Bit-Variante der kommendenOffice-Suite zu setzen, selbst wenn ein 64-Bit-Windows gefahrenwird.

2 Keine Fusion, keine Orange Schweiz mehr? (17.3.2010)Orange hat an den ersten Hearings mit der Wettbewerbs-kommission angeblich gedroht, dass man sich bei einerNicht-Bewilligung der geplanten Fusion mit Sunrise ausder Schweiz zurückziehen werde.

3 Office 2010: Die Schweizer Preise (8.3.2010)Microsoft hat die Schweizer Preise für Office 2010 verraten.Home and Student 2010 kostet 169 (Product Key Card) bzw.219 Franken (Paketversion), Home and Business 2010 gibt esfür 349 bzw. 549 Franken. Professional 2010 kostet 749 bzw.999 Franken.

4 Schweizer Schulen: Open Source statt Microsoft (18.3.2010)

5 Cablecom wertet den Kabelanschluss auf (9.3.2010)

6 Swisscom: Keine Flatrates mehr, dafür VIP-Angebot (15.3.2010)

7 Neue Surfabos von Sunrise (8.3.2010)

8 Intel lanciert bezahlbare SSDs (16.3.2010)

9 Viel Konkurrenz für das iPad? (10.3.2010)

10 Microsoft lässt Support für ältere Betriebssysteme auslaufen (1.3.2010)

11 Nokias Booklet 3G kommt in die Schweiz (9.3.2010)

12 Hat Microsoft Google in die Falle gelockt? (2.3.2010)

13 Apple kickt Hotspot-Scanner aus AppStore (5.3.2010)

14 BLKB ersetzt Palms und Blackberrys durch iPhones (17.3.2010)

15 Keine Multitasking-Beschränkung beim iPhone-OS 4 (12.3.2010)

Im vergangenen Jahr wurden weltweit über172 Millionen Smartphones verkauft. Das sindfast ein Viertel mehr als 2008 – der Marktboomt. Noch ist Nokia Marktführer, sowohl alsHersteller als auch mit seiner Plattform Sym-bian. Doch die Konkurrenz schläft nicht. ImGegenteil: Sie holt, insbesondere was die Platt-

formen anbelangt, immer mehr auf. Da sindzum einen Blackberry-Macher Research inMotion (RIM) und Apple mit seinem iPhone,die beide den Weg mit proprietären Lösungengehen. Zum anderen gibt es Microsoft undGoogle, deren Plattformen Windows Mobileund Android von vielen verschiedenen Herstel-

lern genutzt werdenkönnen. Das sinddie aktuellen Top-5im Markt für Smart-phone-Plattformen.Daneben gibt esaber noch eineganze Reihe wei-terer Plattformen,zum Beispiel dasPalm WebOS, Intelsund Nokias MeeGooder SamsungsBada.In den kommen-

den Jahren wird esim Smartphone-Markt, wie einst imPC-Markt, also un-weigerlich zu Kon-solidierungen kom-men. Einige deraktuellen Betriebs-

systeme und Plattformen werden verschwin-den, andere überleben. Doch welche werdenes sein? Einen entscheidenden Beitrag beider Beantwortung dieser Frage werden si-cher die Kunden liefern. Was bevorzugen Sie?Swiss IT Magazine wollte in einem Quick Pollgenau das wissen und in Erfahrung bringen,welcher Smartphone-Plattform die User diegrösste Zukunft vorhersagen.Geht es nach den Quick-Poll-Teilnehmern,

werden ganz eindeutig Apples iPhone OS,Microsofts Windows Mobile und Googles An-droid das Rennen machen. 88 Prozent allerrund 300 Umfrageteilnehmer versprechensich von diesen drei Plattformen am meisten.Der derzeitige Marktleader Nokia schneidetim Quick Poll sehr schlecht ab. Nur gerade 6Prozent unserer Leserinnen und Leser glau-ben, dass die Symbian-Plattform eine Zukunfthat. Kleiner Trost: Noch weniger traut mander derzeitigen Nummer zwei im Markt, RIMund seinem Blackberry OS, zu.(Michel Vogel)

Nächster Quick PollMicrosoft bietet Windows-Nutzern neu einBrowser-Auswahlfenster. Welche Wahl habenSie getroffen beziehungsweise welchenBrowser nutzen Sie aktuell als Standard, umim Internet zu surfen?

MeIStGeLeSeNe NewS DeS LetZteN MONAtS

Smartphone-Plattformen

Düstere Zukunft für Symbian

42% iPhone OS 2% MeeGo (Moblin/Maemo)

27% Windows Mobile 1% Blackberry OS

20% Android 1% WebOS

6% Symbian 2% Andere (Bada etc.)

SMArtPHONe-PLAttFOrMeN

Quelle:Swiss

ITMagazine

Am Mobile world Congress im Februar wurden viele neue Handys undtechnologien vorgestellt. welcher Smartphone-Plattform sagen Sie diegrösste Zukunft voraus?

1%

42%

27%

20%

6% 2%2%

Page 14: IT Magazine 4/2010

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine14

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Quelle:Swiss

ITMagazine

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Legende zu jeder Grafik ZWINGEND, kann auch mehrere Zeilen lang sein,dafür soll Titel knackig und nicht zu lang sein@@@

Aucxxxx

xxxx

xxxSpiceworks IT Management Desktop ist eine umfassendeLAN-Management-Suite zur Überwachung und Inventa-risierung von Unternehmensnetzwerken. Die Softwarearbeitet Browser-basiert und eignet sich laut Herstellerfür Umgebungen mit bis zu 1000 Geräten.Der Funktionsumfang ist ausgesprochen gross: Die

Inventarisierung erfasst Windows-, Mac- und Linux-Rech-ner inklusive den installierten Programmen und Patches.Ebenfalls enthalten ist ein Lizenzmanagement.Was das Monitoring betrifft, so lassen sich Warnmel-

dungen für Ereignisse wie Nicht-Verfügbarkeit, Spei-cherplatzprobleme, Bandbreitenprobleme, aber auchausgehende Toner oder unterbliebene Aktualisierungendefinieren.

Weitere Features betreffen Change-Management, gra-fische Netzwerk-Darstellungen, SQL-Server-Überwachungoder ein HelpDesk-Ticket-Management.

1 Pants Off! 2.03 Wertung:

Macht aus Passwort-Sternen auf Wunsch wieder Klartext.

2 VLC Media Player 1.05

Bietet mit seinen Streaming-Features weit mehr als ein herkömmlicherSoftware-Player.

3 LANguard Network Scanner 2.0

Scannt ein Netzwerk und liefert Informationen zu den angeschlossenen Servern etc.

4 Free Rapid Downloader 0.83 U1

Ermöglicht das massenhafte Herunterladen bei Rapidshare ohne Wartezeiten.

5 Puran Defrag Free Edition 7.0

Defragmentierungs-Tool, legt oft genutzte Files auf den äusseren Bereich der Festplatte.

6 Readon TV Movie Radio Player 6.2

Dieses Tool bietet übers Web Zugriff auf hunderte von TV- und Radio-Sendern.

7 CDBurnerXP 4.2.7.1893

Unterstützt alle gängigen CD- und DVD-Formate sowie Blu-ray- undHD-DVD-Scheiben.

8 Avira AntiVir Personal Edition Classic 9.0.0.418

Gratis-Virenkiller, der über 70'000 Viren eliminieren kann.

9 LanToplog 1.18

Liefert eine grafische Darstellung der Netzwerktopologie.

10 Excel Function Dictionary 4.0

Sammlung von über 150 Excel-Funktionen.LanToplog 1.18

Readon TV MovieRadio Player 6.2

TOOL DES MONATS SPICEWORkS IT MANAGEMENT DESkTOP 4.6

DOWNLOAD-ChARTS

Jetzt herunterladen unter: www.swissitmagazine.ch/downloads

Markt & Trends Swiss IT Magazine Online

VLC Media Player 1.05

Page 15: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 2010 15

SwissICT Symposium Szene Schweiz

Unter dem Motto «Get ready for take-off!» findet vom 9. bis 11. Mai imKongresszentrum Casino Kursaal inInterlaken das SwissICT Symposium

2010 für Persönlichkeiten aus Informatik, Wirt-schaft und Politik statt. Im Zentrum des Eventsstehen die Themenbereiche «Managementund Führung», «Technologie und Architektur»und «Informatik-Management». Dabei sollenFragen nach der Rolle des Menschen als Mit-arbeiter beim «Kostenblock IT» oder nachProdukten, Technologien, Methoden und Ar-

chitekturen, die in der Zukunft eine wichtigeRolle spielen werden, diskutiert werden.Ebenfalls thematisiert werden die Erwar-tungen und Vorstellungen der Kunden und desTop-Managements sowie die Frage nach Leis-tungsoptimierungen.Den Anfang der Veranstaltung macht am

Sonntagabend der Technology Roundtable, andem Ergon-CEO Patrick Burkhalter, Adnovum-CTO Christof Dornbierer, Netcetera-CEO AndrejVckovski und Crealogix-CEO Louis-Paul Wickiteilnehmen. Unter der Leitung von Science-

Communications-CEO Eberhard Zangger dis-kutieren die vier Teilnehmer über die entschei-denden Entwicklungen in der Informatik.Als besondere Programm-Highlights des

SwissICT Symposiums sind die Beiträge vonAndreas Thiel und dem bekannten SchweizerHerzchirurg Thierry Carrel herauszustreichen.Als einer der grossen Satiriker des deutschenSprachraums sorgt Thiel am Sonntagabendbeim Abendessen für Unterhaltung. Das Refe-rat von Thierry Carrel bildet derweil den Ab-schluss der Veranstaltung am Dienstagnach-mittag. Carrel zeigt in seiner Präsentation, wiedie Technologie die Herzchirurgie heute unter-stützt und wie der Stand der IT-Technologie ander Front ist. Zudem stellt er sich der Frage, objene 2020 noch finanzierbar sein wird. Zu denweiteren Referenten gehören unter anderemBruce Schneier, Chief Security Technology Offi-cer bei British Telecom, Swiss-Life-Schweiz-CEO Ivo Furrer sowie Credit-Suisse-CIO KarlLandert, der die Wandlung der IT vom reak-tiven Dienstleister und Kostenfaktor zum«Business-Enabler» beleuchtet.Die Teilnahme am Symposium kostet für

Mitglieder von SwissICT und Partnerverbänden3100 Franken, Nicht-Mitglieder bezahlen 3700Franken.

Veranstaltungsprogramm

sonntag, 9. mai 2010

Zeit titel

18.00 Begrüssung, Administratives, Vorschau auf das Programm der nächsten Tage

18.15 Technology Roundtable – ein Klick in die Zukunft

19.30 Get-together, Tischdiskussionen und Abendessen, Unterhaltung durch Andreas Thiel

montag, 10. mai 2010

8.20 Wettbewerbsfähigkeit der Informationsgesellschaft Schweiz (Peter Bodenmann, Hotelier und Kolumnist)

9.15 Security Theatre (Bruce Schneier, Chief Security Technology Officer British Telecom)

10.45 IT als Business-Enabler (Ivo Furrer, CEO Swiss Life Schweiz)

11.30 The Contribution of IT-Governance (Julie Short, Research Director Gartner)

14.15 Mit moderatem Budget zum Erfolg (Eric van den Berg, CIO Geberit)

15.30 IT-Strategie als Beschleuniger (Karl Landert, CIO Credit Suisse)

16.15 Informatik-Anforderungen im Industriekonzern (Franziska Tschudi, CEO und Delegierte des Verwaltungs-rates Wicor Holding)

18.00 Apéro, Galadiner mit Überraschungsprogramm

Dienstag, 11. mai 2010

8.20 Unternehmertum in der Software-Industrie (Francisco Fernandez, CEO Avaloq)

9.20 CERNs Role as a Knowledge Factory (Dr. Claudio Parrinello, Head of Knowledge & Technology TransferCERN)

11.00 Politik und Wirtschaft nach der Finanzkrise – wie weiter? (Gerold Bührer, Präsident Economiesuisse)

14.00 Vernetzte Welten (Martin Schlatter Villiger, Partner Sensational/COO Montages)

15.00 Mit Herz und Verstand (Prof. Dr. med. Thierry Carrel, Vorsteher Kooperationsbereich Herzchirurgie derUniversitäten Basel und Bern)

16.00 Zusammenfassung und Abschluss des Symposiums

Symposium fürIT-EntscheiderDas SwissICT Symposium verspricht «Fakten, Meinungen,Inspirationen für Entscheider». Beleuchtet werden sowohlInformatik-Trends als auch die Rolle des Mitarbeiters.

Von A l inA Huber

Page 16: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine16

Entwicklungshilfemit Howtopedia.orgDie zentrale, spendenfinanzierte WissensplattformHowtopedia.org will NGOs bei ihrer Entwicklungsarbeitunterstützen.

Von A l inA Huber

Das Problem vieler, meist kleiner Hilfsorganisationen ist diefehlende Vernetzung, ist Howtopedia.org-CEO Maud Châteletüberzeugt. Fehle die Verknüpfung, so blieben Entwicklungenoder Lösungen für Probleme in ärmeren Ländern unentdeckt.

Zudem passiere es viel zu häufig, dass zwei Institutionen an derselbenProblemlösung forschen, ohne voneinander zu wissen, so Châteletweiter.Um dies zu ändern, hat Châtelet daher vor rund drei Jahren zusam-

men mit ihren drei Kollegen David Zumstein, Alain Bellet und ÖzlemAyan die Plattform Howtopedia.org ins Leben gerufen. Die Idee dazukam den vier Initianten auf Reisen in Entwicklungsländern. Howtope-dia.org soll ein Portal werden, auf dem praktisches Wissen und ein-fache Technologien zentral gesammelt und zur Verfügung gestelltwerden. Die Plattform richtet sich nicht an den Standard-User, sondernan Personen, die bereits in andere Netzwerke wie etwa Hilfsorganisa-tionen eingegliedert sind, wie Châtelet erklärt: «Wir wollen kleinereNGOs, Experten und Erfinder erreichen, die keine eigene Wissensplatt-form haben.» Das Ziel sei es, dass NGOs das via Howtopedia.org er-worbene Wissen zum Beispiel an die Bauern in abgelegenen Bergdör-fern ohne Strom und flies-sendes Wasser weitergeben.Den Fokus legt die Organisa-tion denn auch auf die Ein-fachheit und die Anwend-barkeit der Lösungen. «DieNGOs sollen die Technikwirklich nutzen können»,betont Châtelet.Während bei Wikipedia

jeder mitschreiben darf, sosollen die Inhalte von How-topedia.org exklusiver seinund nur von Spezialisten er-stellt werden, erklärt dieMitbegründerin das Haupt-unterscheidungsmerkmal zurOnline-Enzyklopädie. DieÜberzeugungsarbeit bei Ex-perten sei allerdings sehraufwendig. «Fachleute sindberuflich meist sehr einge-spannt und müssen daherzuerst motiviert werden», istsich Châtelet bewusst. Denn

das Erstellen eines Fachartikels für Howtopedia.org könne rasch meh-rere Stunden beanspruchen.

Finanziert durch spendenAls Non-Profit-Organisation ist Howtopedia.org auf Spenden angewie-sen. Die Finanzierung des nächsten Jahres ist somit eine der wich-tigsten Angelegenheiten momentan. «Die Beschaffung von Finanzmit-teln ist dringend», so Châtelet. Zudem hätte man gerne eine massge-schneiderte Version der Webseite, «die unseren Usern und denInhalten besser gerecht wird». Aktuell nutzt Howtopedia.org das Me-diawiki-Interface, um die Inhalte zu präsentieren. Jenes lasse aberwenig Freiraum zu. Zudem wünschen sich die Initianten ein diagnos-tisches Suchtool, «damit Anwender auch Informationen finden, vondenen sie nicht wussten, dass sie sie suchen». Auch die Bedienbarkeitsoll vereinfacht werden.«Stimmen alle diese Elemente, werden wir aktiver nach aussen

kommunizieren», verspricht Châtelet. Denn bislang hält sich der Erfolgvon Howtopedia.org in Grenzen. Die Zahl der Community-Mitglieder istsehr klein, wie Châtelet zugibt. Allerdings soll bereits dieses Jahr die

Community von aktiven Part-nern, Freiwilligen und Orga-nisationen ausgebaut wer-den. Die Datenbank beinhal-tet bislang rund 370 Artikel.Die meisten stammen vongrösseren Organisationen,die das Projekt unterstützenwollen.Und, so der CEO, man habe

auch einige Erfolge erzielt.So stehen seit kurzem Artikelnicht mehr nur in Englisch,sondern auch in Spanischund Französisch bereit. Undauch die Grundstruktur derOrganisation stehe, ebensowie gute Kontakte für künf-tige Partnerschaften geknüpftwurden. Als Non-Profit-Or-ganisation müsse man halteinfach etwas Geduld haben,weil alles etwas längerdauere, zieht Châtelet ab-schliessend Bilanz.

mit Howtopedia.org wollen die initianten des projekts insbesondere kleinerenHilfsorganisationen eine plattform mit praktischem Wissen zur Verfügung stellenund so die Verbreitung nützlicher technologien fördern.

Szene Schweiz Start-up: Howtopedia.org

Page 17: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 2010 17

Swiss it magazine: Herr Halbgewachs,wie lange dauerte ihr durchschnitt-licher arbeitstag während der letztenpaar monate?

lutz Halbgewachs: (lacht…) In der Regel habeich einen 12- bis 14-Stunden-Tag.

ist das die regel oder die regel der letztenmonate?Seit ich bei Hapimag arbeite, ist das die Regel.

Weshalb ist ihr tag denn so ausgefüllt?Zum einen macht mir die Arbeit Spass, undzum anderen bewegen wir seit 2006 sehr vielund haben viele Projekte, die alle in RichtungStandardisierung sowie Konsolidierunggehen.

eines dieser grösseren projekte betrifft einesap-einführung, die diesen Winter über dieBühne ging. Was können sie mir dazu erzäh-len?Hier muss man die Vergangenheit von Hapi-mag kennen. Wir haben zwei wichtige zentraleApplikationen. Zum einen die sogenannteVertragsverwaltung, was letztlich ein ERP-Sys-tem ist. Hier werden die Verträge unsererMitglieder, die Debitoren also, sowie unsere –in Anführungszeichen – zweite Währung, diePunkte verwaltet, mit denen die Mitgliederihre Aufenthalte bei uns buchen können. Undzum anderen haben wir das zentrale Reservie-rungssystem. Beides waren Individuallö-sungen. Die Programme hatten viele Vorteile.Jedoch waren sie nach internationaler Revi-sionssicht einem Wirtschaftsprüfer schwer zuverkaufen. Ich sage nicht, dass ein Standard-programm wie SAP besser ist, aber es ist beieinem Wirtschaftsprüfer besser akzeptiert, dabeispielsweise Änderungen protokolliert wer-den und das Berechtigungskonzept transpa-rent ist. Der zweite Punkt ist, dass Individual-programme dazu verleiten, Prozesse abzubil-

den, die nicht unbedingt betriebswirtschaftlichvernünftig sind.

Weshalb ist die Wahl auf sap gefallen?Da wir bereits im Bereich Finanzen SAP imHause hatten, war es klar, dass wir die volleIntegration suchen. Als wir uns damals für SAPentschieden hatten, war relativ schnell klar,dass es für uns als international tätiges Unter-nehmen mit Schwerpunkt in Europa nicht allzuviele Optionen nebst SAP gibt.

Wo liegt denn die Besonderheit bei Hapimagim Bezug auf das erp-system?Wir haben unendliche Produkte. Das bedeutet,unsere Mitglieder kaufen bei uns eine Aktie,welche sie dann ihr Leben lang behalten unddie vererbt wird. In dieser langen Zeit gibt eseine Fülle von Veränderungen in diesem Pro-dukt. Diese ganzen Prozesse narrensicher ab-zubilden, war eine grosse Herausforderung.Und da wir unendliche Produkte haben, war dieMigration auch verhältnismässig anspruchsvoll.In einem normalen Handelsbetrieb werden of-fene Aufträge übertragen. Zudem kann mansich noch überlegen, ob man historische Datenaus Statistikgründen übernehmen will. DieseFrage hat sich bei uns gar nicht gestellt, dennwir haben praktisch keine historischen odererledigten Produkte und Aufträge. Hinzu kommteine weitere Besonderheit: Eine Aktie ist etwasEindeutiges, was bei uns mit einer Serialnum-mer abgebildet wird. Bei einer Migration istdies insofern herausfordernd, da wir dieseNummern sequentiell auf das neue Systemmigrieren müssen. Unsere Punkte, welchedurch diese Aktien ausgeschüttet werden, sindChargen – sprich sie haben eine gewisse Ver-falldauer – und werden erzeugt von einemSerialprodukt, der Aktie. Diese Punkte sequen-tiell zu erzeugen und auf die betreffenden La-gerbestände umzubuchen, war eine weitereHerausforderung für die Migration.

und wie lautet ihr Fazit zum sap-projekt?Aufgrund unseres Produkts und seinen Beson-derheiten arbeiten wir mit der komplettenepischen Breite der Materialwirtschaft vonSAP. Das Ziel war, das alles als SAP-Standardzu verwirklichen, und das haben wir erreicht.Einzig bei der Oberfläche haben wir uns Mühegegeben, dass unsere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter individualisierte Oberflächen er-halten und nicht mit den SAP-Standardober-flächen arbeiten müssen. Wir haben dazuCockpits darübergestülpt, was 90 Prozent un-serer Anwender ermöglicht, ihre Arbeit perKnopfdruck zu erledigen, ohne SAP SD oderMM zu kennen.

sie mussten aufgrund der migration überWeihnachten den operativen Betrieb für einigetage mehr oder weniger einstellen. Weshalb?Dies hat eben genau mit der Unendlichkeit derProdukte zu tun sowie mit unserem Verfahrender seriellen Nummernvergabe für die Pro-dukte. Wir brauchten diese Zeit, um fast 45

«Wir sind auchein Systemhaus»Beim Wohnrechtsanbieter Hapimag wird stark aufStandardisierung gesetzt. IT-Leiter Lutz Halbgewachs erklärtim Interview, weshalb diese Standardisierung nötig ist.

DAs interV i ew füHrte MArcel wütHr icH

lutz HAlbgewAcHs i s t se i t 2006

it-le i t er be i Der f i rMA HAp iMAg in

bAAr. HAp iMAg zäHlt zu Den füH -

renDen woHnrecHtsAnb i e tern in

europA M i t runD 1300 M i t Arbe i -

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DeutscHe it-le i t er i s t gelernter

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sowie geolog i e stuD i ert . Vor se i -

ner tät igke i t be i HAp iMAg wAr

HAlbgewAcHs 15 JAHre lAng it-

le i t er be i e ineM HAnDelsbetr i eb in

Der pneu -brAncHe .

CIO-Interview: Lutz Halbgewachs, Hapimag Szene Schweiz

Page 18: IT Magazine 4/2010

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine18

Jahre Hapisol – so hiess das alte System – inSAP abzubilden. Vertragsneuerfassungenaus dem laufenden Betrieb oder neue Bu-chungen hätten hier aufgrund des Serial-nummern-Systems für ein riesiges Durchei-nander gesorgt.

ein weiteres projekt ende 2009 war die neu-lancierung der Website, welche von unicentwickelt wurde. Warum hat man sich fürdie externe entwicklung entschieden?Wir sind der Überzeugung, dass bei einemsolch kreativen Projekt die interne Bearbei-tung problematisch wird, da man sehr schnellScheuklappen anlegt und eine «Hapimag-Sicht» bekommt. Wir wollten einen Dienstleis-ter haben, der auch andere Firmen ausser-halb des Tourismus bedient, um so von Ideenvon aussen profitieren zu können.

gerade für eine Firma wie Hapimag müssensoziale netzwerke auch ein thema sein. Wiegehen sie mit diesen um?Auch hier haben wir nun ein Projekt aufge-setzt und arbeiten mit der Firma Jaron ausBerlin zusammen. Im Moment erarbeitenwir gemeinsam Konzepte, wo wir schwer-punktmässig auftreten müssen. Eine Fan-page in Facebook haben wir bereits aufge-baut, ausserdem wollen wir Youtube für Vi-deos aus unseren Resorts und Residenzennutzen. Auch Suchmaschinenoptimierung istein Thema. Via Flickr wollen wir zudem eineBilderplattform für unsere Mitglieder bereit-stellen, und Google Maps wird für uns be-reits bearbeitet. Für die Beurteilung derAufenthalte überlegen wir ausserdem, obwir anstatt unserer eigenen Quality-Ma-nagement-Tools bestehende Portale wie Ho-lidaycheck verwenden wollen und wie wirunsere Mitglieder dazu bringen, dort Be-wertungen abzugeben. Ich gebe zu, viel-leicht haben wir mit diesen Möglichkeitenetwas spät angefangen, aber jetzt habendiese Projekte eine hohe Priorität.

sie haben bereits über die Besonderheitenvon Hapimag gesprochen. Wie wirken sichdiese sonst noch auf die it aus?Besonders ist sicher der geschlossene Be-nutzerkreis. Unsere Kunden kaufen erst einProdukt, in der Regel Aktien, um unsereResorts nutzen zu können. Durch die Unend-lichkeit der Produkte sind auch die Kontaktemit dem Kunden vielfältig und unendlich, vonder Akquise bis zu den zahlreichen Erlebnis-sen an den Hapimag-Adressen. Das ist geradefürs CRM hochinteressant. Und sie habenfaktisch so gut wie keinen Abschluss, dieDaten werden permanent mitgeführt.

Können sie mir erzählen, wie ihre it-abtei-lung aussieht?Hier muss ich etwas ausholen. Wir sind janicht nur hier in Baar tätig, sondern mit un-seren Resorts an 56 Standorten – schwer-punktmässig in Europa. In diesen Resortshaben wir einen Hotel-ähnlichen Betrieb mitFront-Office-Systemen, Restaurants, Kassen,Lagerverwaltung bis hin zu Supermärkten. Alldies wird von meiner Abteilung bedient. Wirsind also nicht nur eine Betreiber-EDV-Abtei-lung, sondern auch ein Systemhaus. Wir fin-den Lösungen und führen diese ein, wir bera-ten und begleiten Projekte und setzen dieseauch um. Wir sind hier wirklich für alles ver-antwortlich, nicht nur für die Applikationenoder die reine IT. Auch die TV- beziehungs-weise Satelliten-Technik in den Resorts ob-liegt unserer Verantwortung. Diese Systemesind beispielsweise via TCP/IP verwaltbar.Genau gleich sieht es bei den Telefonanlagenaus. Aus diesem Grund war es auch so wich-tig, dass wir in den letzten Jahren stark stan-dardisiert haben. Wir haben eine Satelliten-Lösung in allen Resorts, einen Telefonanla-gen-Typ, ein Kassensystem, dasselbeFront-Office-System oder die gleichen PCsund Drucker, alles via TCP/IP vernetzt. So kön-nen wir zentral Services leisten und brauchenvor Ort keinen IT-Manager, den es sonst infast allen Hotels gibt.

es gibt also keine it-leute vor ort?Nein, alles passiert von hier aus.

und wenn einmal ein problem nicht von hieraus gelöst werden kann?Dann gehen wir in die Resorts. Das passiertaber eher selten.

Wie viele mitarbeiter zählt ihr team?Alles in allem sind wir 30 Leute. Diese sindaufgeteilt in den IT-Betrieb, der für die Infra-struktur und den First-Level-Support verant-wortlich ist. Dann gibt es den Bereich Web,bestehend aus drei Leuten, welche sich umBetrieb, Weiterentwicklung und Beratung desWebauftritts und Intranets kümmern. Undschliesslich haben wir den Bereich Entwick-lung, welcher sich bislang um Hapisol küm-merte und jetzt die Arbeit in SAP übernommenhat. Nicht zu vergessen sind zudem die Leute,die sich um Projekte kümmern und quasi dieSchnittstelle bilden zwischen den Anwendernund der reinen IT.

macht es denn sinn, so viel Know-how hier zubündeln und kaum etwas auszulagern?Wir outsourcen sehr wohl. Etwa die reine Ent-wicklung des Web. Auch alles, was mit Drucken

zu tun hat, passiert extern. Oder die Telefonan-lagen wurden von einer Firma europaweit in-stalliert, mit der wir auch einen Wartungsver-trag haben. Doch den kompletten Supportauszulagern, das ist fast nicht möglich. Denndie Probleme oder Anfragen der Mitarbeitersind so spezifisch und unsere Systeme so weitvernetzt – beispielsweise das Telefon mit demFront-Office-System –, dass ein normaler Tele-fonie-Mensch dies nicht unbedingt verstehenwürde. Deshalb auch die Standardisierung.Meine Mitarbeiter könnten sich nicht auf meh-rere Telefonsysteme spezialisieren. Auch un-sere Satellitenanlagen oder Internetzugängevor Ort werden von einem Partner installiert.Dabei sind uns langjährige Partnerschaftenwichtig, bei denen wir wissen, dass die Zusam-menarbeit funktioniert. Durch das Aufteilen desKnow-hows inhouse und extern reduzieren wirauch das Risiko. Falls die Zusammenarbeit mitdem Dienstleister nicht mehr klappt, ist diesnicht so tragisch, da wir Wissen auch internhaben. Genau so ist es, wenn uns ein Mitarbei-ter verlässt. Wir versuchen diese Partner-schaften bewusst sehr ausgewogen zu halten.

Welche grösseren projekte stehen für die Zu-kunft an?Eines der nächsten grösseren Projekte ist eineallumfassende Archivierung. Das werden wiroutsourcen. Der Grund für das Projekt liegtebenfalls in der Revisionssicherheit, wo wir aufder sicheren Seite sein wollen. Wir möchtennicht Gefahr laufen – und das habe ich beimeinen früheren Aufgaben mehrmals erlebt –,dass Speicherverfahren, die heute noch alsrevisionssicher gelten, plötzlich vom Gesetzge-ber als nicht mehr revisionssicher angesehenwerden. Unsere Vision geht dahin, dass derDruckdienstleister sich auch um die Archivie-rung kümmert und die Plattform betreibt, überdie sich der Kunde seine Dokumente elektro-nisch holen kann. Das Projekt hat also gleich-zeitig auch mit Output-Management zu tun.Wir haben solche Dokumentenmanagement-Systeme bereits in der Stapelverarbeitung fürMassenversände und im Tagesgeschäft – wobeiwir in fünf Sprachen arbeiten. Aber im Dialogmit demMitglied fehlen solche Systeme. MeineVision geht dahin, dass 90 Prozent unsererKorrespondenz über dieses DMS unter Ver-wendung von Modulen läuft. Das würde dannauch bedeuten, dass ein deutschsprachigerCallcenter-Mitarbeiter auch einem italie-nischen Mitglied einen Brief schreiben kann.Ausserdem werden wir uns in diesem Jahrintensiv mit CRM beschäftigen. CRM bedeutetfür uns unter anderem auch Kampagnen-Ma-nagement und Aussendienststeuerung, umunsere Produkte zu verkaufen.

Szene Schweiz CIO-Interview: Lutz Halbgewachs, Hapimag

Page 19: IT Magazine 4/2010

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT MagazinAusgabe 04/2010 vom 29. März 2010

NUTZUNG DER FUZZY-LOGIC IMMARKETING 22Die unscharfe Logik soll das Marketing im digitalen Zeitalter verbessern

SOZIALKOMPETENZ UND LOYALITÄT SIND GEFRAGT 20

APPLIKATIONSENTWICKLER BRAUCHT DAS LAND 21

MIT KULTURELLER SENSIBILITÄT ZUM ERFOLG 24

«GERADE IN BOOMZEITENWEITERBILDEN» 25

Page 20: IT Magazine 4/2010

SwissICTMagazin 29. März • 04/2010

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

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SwissICT NewsSozialkompetenz undLoyalität sind gefragtInzwischen soll ein wahrer Handel mitgestohlenen Daten entstanden sein,berichteten die Medien. Und wenn mandie einzelnen Fälle verfolgt, scheinenleider die Informatiker dabei eine dubi-ose Rolle zu spielen. Das wirft einmalmehr negative Schlaglichter auf diesesBerufsfeld. Wir hoffen, dass alles über-trieben wird und es sich schlussendlichimmer um den gleichen kriminell veran-lagten Berufskollegen handelt.

Das Image des zurückgezogenenFachmanns, der Pizza essend und Colaund Kaffee trinkend bis in die Nacht hi-nein wirkt (und am Vormittag ausschläft),ist nicht so einfach aus derWelt zuschaffen – es gibt leider noch zu vieledavon. In Gesprächenwird mir auchimmer wieder bewusst, dass zu oft beider Anstellung eines künftigen Lehrlingsvor allem die Noten zählen.Wenn sicheiner (da sind es dann tatsächlich dieBurschen) zusätzlich durch Program-mier- oder Systemkenntnisse auszeich-net, hat er die Lehrstelle sicher. Auchwenn dieser Schüler allenfalls auch sehreigenartig ist. Die Freaks finden Anklang.

Auf der anderen Seite gibt es Aussa-gen wie «Das Interesse von Lernendender Informatik reicht oft nicht weit überden Bildschirm-Rand hinaus». Oder wasein Professor einer Fachhochschule

sagte: «Wenn du einen Saal vollerStudenten mehrerer Disziplinen vor dirhast und du wissen willst, welches dieInformatiker sind, schaue auf die wenigInteressierten.»

Ich plädiere für sozialkompetenteNachwuchsleute mit guten Umgangs-formen, die man gerne in ein Team auf-nimmt, auf die man zählen, denen manvertrauen kann. Lieber hier eine Note6 als in Mathe. Letztere kann im Nach-hilfeunterricht der Berufsschule nach-gebüffelt werden – gestörtes Verhaltenaber wird man kaum wegbringen.Darum müssten wir uns vielleicht lieberauf die in Pfadi-, Musik- oder Sport en-gagierten Jugendlichen konzentrieren,die schon ein gutes Netzwerk haben,bevor die Lehre losgeht. Und diese wer-den sich einsetzen. Das werden auchdiejenigen sein, die ihr Systempasswortnicht missbrauchen, solche, die gleichwie Bankkassiere am grossen Bankno-ten-Stapel vorbeilaufen, unbeeindruckt.Und nie Daten stehlen und verkaufenwerden. Und zu diesen sollten auch dieArbeitgeber loyal sein – dann werdenauch die Mitarbeitenden der Firma ge-genüber loyal sein.

Alfred Breu, SwissICT-FachgruppeLehr- und Praktikumsbetriebe

Veranstaltungskalender SwissICTDatum Titel / Thema Ort

07.04.2010 Scrum Breakfast Zürich Zürich

08.04.2010 Ruby on RailsAbendveranstaltung

Zürich

15.04.2010 Unified CommunicationAbendveranstaltung

Zürich

28.04.2010 Scrum Breakfast Bern Bern

29.04.2010 Generalversammlung SwissICT Dübendorf

Weitere Informationen und Anmeldung:SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

«Die IMS ist der ideale Wegin die Applikationsentwicklung»Über die Ausbildung an der Informatikmittelschule (IMS) sprach AlfredBreu mit IMS-Absolvent Lukas Wilhelm.

Herr Wilhelm, was muss man sichunter einer «Informatikmittelschule»eigentlich vorstellen?Die Informatikmittelschule ist ein Bil-dungsangebot von Kantonsschulen, dieeine ähnlich kaufmännische Ausbildunganbieten, die HMS+, die Handelsmittel-schule. Nach absolvierter Sekundar-schule beginntman diese Ausbil-dung. Sie bestehtaus drei JahrenSchule und einemJahr Praxis ineinem Betrieb.Die Ausbildungist eine sehr guteGrundlage, umdanach ein Fach-hochschulstudi-um zu beginnen.

Wieso haben Siesich für die IMSentschieden?Ich habe diesenWeg gewählt, weil dieAusbildung mit der kaufmännischenBerufsmaturität der Kantonsschulen ei-ne breitere Ausrichtung als die normaleBerufslehre hat. Die Vollzeitschulenunterrichten beinahe doppelt so vieleLektionen als die berufsbegleitendeBerufsmaturitätsschule.

Was umfasst denn die Ausbildung?Eigentlich entspricht die Informatikmitt-schule der Informatiklehre mit kaufmän-nischer Berufsmaturität. Wir haben diegenau gleichen Module zu absolvieren.Der Unterschied liegt also nur in derStruktur und dem höheren Bildungsteilder kaufmännischen Ausbildung. Wirbekommen die Praxiserfahrung nacherfolgter Grundbildung: Wir gehen dannin ein Vollzeit-Praktikumsjahr.

War es einfach, eine gute Praktikums-stelle zu finden?Die Stellensuche war wegen der be-reits vorhandenen Grundausbildungetwas einfacher als bei der Lehrstellen-suche einige Jahre zuvor. Es galt aberden richtigen Zeitpunkt für die Bewer-bung zu erwischen, und war doch nicht

so einfach, wie iches mir vorgestellthabe. Ich gehörteeben zu den erstenLehrgangsteilneh-menden. Damalshatten wir den Ein-druck, dass die Fir-men nicht unbedingtauf IMS-Prakti-kanten gewartet ha-ben. Die Wahl desEinsatzgebiets istauch wichtig, damitman anschliessendimWunschgebiettätig werden kann.

Ich hatte ein gutes Praktikum in einemguten Betrieb und habe sehr praktischeArbeiten bekommen – ich war bald einProgrammierer.

Was haben Sie nach dem Abschlussgemacht?Nach diesem Abschluss ging ich direktan die Fachhochschule, die ich letztenHerbst abgeschlossen habe.

Und wie geht es weiter?Nun arbeite ich, habe auch schoneinmal Informatikmittelschüler/-innenunterrichtet und möchte jetzt vor allemin der Praxis Erfahrungen als Software-Engineer sammeln und vielleicht ir-gendwann noch den Master-Abschlussmachen.Interview: Alfred Breu

LukasWilhelm

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Auch wenn immer wieder publiziert undverkündet wird, dass die eigentlicheProgrammierarbeit billiger und besserim Ausland erfolge – der Bedarf vonFirmen ohne Zugang zu ausländischenMärkten ist nachwie vor ungebremst.Das belegen Umfragen, Firmenanlässeetc. Und der Bedarf wird noch deutlichverschärft durch die steigende Zahl derInformatiker, die durch Pensionierungaus demBerufsleben ausscheiden.

Das haben sich die Bildungsverant-wortlichen der Kantone Aargau undZürich zu Herzen genommen. Es gehtjetzt darum, das Interesse der Jugendfür diesen Schwerpunkt zu weckenund sie für die Applikationsentwick-lung zu gewinnen. Das Berufsbild ist jaäusserst spannend, man hat Einblick ineine unbeschränkte Anzahl Branchen,Prozesse und Produkte. Obman liebertechnisch tätig ist und somit Softwarefür Embedded Systems programmiert,lieber in Dienstleistungsbetrieben ar-beitet und Applikationen für Banken,Versicherungen, das Rechnungswesen,das Gesundheitswesen, die Verwaltungentwickelt, oder ob man es lieber mitShops, Lagerveränderungen oder wasimmer macht – es hat für jede und jedenbeste Arbeit.

Aber wie kannman die Bildungsplät-ze rasch vermehren? Die einfachsteLösung ist die bestehende. Es gibt seitzehn Jahren die Informatikmittelschulen.Eine Vollzeitschule der Kantonsschulen,in welchen die Lernenden die Fächerder kaufmännischen Berufsmaturitäterlernen und dieModule der Infor-matik-Applikationsentwicklung. Nachdrei Jahren treten sie in einen Betriebüber und erleben Informatik-Praxis. Siearbeiten als Programmierer/-innen und

schliessen ebensowie die Lehrlinge miteiner zweiwöchigen IPA (individuellepraktische Arbeit) ab. Es ist längst so,dass der Bedarf nach Praktikant/-innengrösser ist als die Anzahl Schüler/-innen.Viele von ihnen gehen danach an eineFachhochschule und lassen das Infor-matikstudium folgen – um dann genaumit dem so häufig gewünschten Profil andenMarkt überzutreten.

Angesichts der immer knapper wer-denden schweizerischen Nachwuchs-leute sollen diese Informatikmittelschu-len nun ausgebaut, sollen mehr Klassengeschaffen werden. Die öffentliche Handmacht mit, sie erwartet einzig, dass dieOdA (die Organisation der Arbeitswelt)imMarketing mitmacht und die Schüler/-innen zu diesemAusbildungsweg er-muntert, die interessante Arbeit bekanntmacht. Eigentlich eine genialeMöglich-keit: Wer sich eignet und diesen Berufergreifen möchte, muss weder Dutzendevon Bewerbungen schreiben, nochsich Sorgen um die Aufnahmemachen– einfach sich zur Aufnahmeprüfung derSchulen anmelden und gut bestehen!Auf dieseWeise hoffen die Initianten,dass die Anzahl IMS-Schüler/-innenvon gegenwärtig rund 130 in der ganzendeutschen Schweiz auf deutlich mehranwächst. Und natürlich auch, dassBetriebe es nachmachen und Lehrstel-len für Applikationsentwickler/-innenbereitstellen.

Zusatzangebot: SAP-AusbildungDie Absolventen der Informatik-

mittelschulen haben einen Berufs-maturitätsabschluss mit sehr hohemSprachen- undWirtschaftsanteil. Siesind entsprechend sehr geeignet fürdie Wirtschaftsinformatik – aber auchfür ERP-Applikationen. In Kooperation

mit SAP haben die Berufsschule Badenund die ZLI (Zürcher Lehrmeisterverei-nigung Informatik) einen vierwöchigenLehrgang konzipiert, der im August 2010pilotiert wird. Die IMS-Schüler/-innenwerden vor dem Praktikumsstart einevierwöchige SAP-Ausbildung erleben,in welcher sie die Programmierung inABAP (Advanced Business Application

Programming) lernen, die SAP-Systemekennen lernen und einen internati-onalen Abschluss machen werden.Damit werden sie sehr interessant fürSAP-Partnerbetriebe – die ja auch ihreliebe Mühe in der Personalrekrutierunghaben.Alfred Breu, SwissICT-FachgruppeLehr- und Praktikumsbetriebe

Applikationsentwickler braucht das Land –Stärkung der InformatikmittelschulenAus verschiedenen Quellen wissen wir, dass der Anteil der Applikationsentwickler/-innen über 60 Prozent beträgt. Aus einer Analyse der publi-zierten offenen Stellen des ersten Semesters 2009 geht hervor, dass in 70 Prozent der Fälle solche Fachleute gesucht werden. Bei der Ausbildungaber hapert es – 2008 haben ganze 402 Jugendliche in der ganzen Schweiz eine Grundbildung in dieser Fachrichtung begonnen. Massnahmen sindnötig! Alfred Breu

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Zur Nutzung derFuzzy Logic imMarketingDie unscharfe Logik wird erfolgreich in der Regelungstechnik eingesetzt. Nun soll siedas Marketing im digitalen Zeitalter verbessern. Andreas Meier

Entscheidungsfragen lassen sich bei anspruchsvollenManagementaufgaben nicht immer mit ja oder neinbeantworten. Vielmehr geht es um ein Abwägen unter-

schiedlicher Einflussfaktoren und die Antwort für eine Pro-blemlösung lautet oft «ja unter Vorbehalt» oder «sowohl alsauch». Mit anderenWorten: Die Antwort ist unscharf (fuzzy),sie ist nicht in jedem Fall richtig oder falsch.Die unscharfe Logik entspricht der menschlichenWahrneh-mung: Sie vermag neben quantitativen Grössen qualitativeEinschätzungen mit einzubeziehen. Um Entscheidungsfindungbei vagem Sachverhalt in Informationssystemen zu ermögli-chen, müssen Managementmethoden mit unscharfen Kon-zepten erweitert werden.

Vorteil unscharfer KundenklassenDas Forschungszentrum Fuzzy Marketing Methods derUniversität Fribourg möchte den Prozess der Entscheidungs-findung im betriebswirtschaftlichen Umfeld und Marketingmit Hilfe der unscharfen Logik verbessern und damit denUnternehmenswert langfristig erhalten und steigern. Eineinfaches Beispiel der Kundensegmentierung soll dies veran-schaulichen.

Abbildung 1 zeigt eine scharfe Kundenklassifikation an-hand der beiden Bewertungskriterien Umsatz und Treue. Diebeiden Kriterien werden in Äquivalenzklassen unterteilt: BeimUmsatz wird der Wertebereich von 0 bis 1000 CHF halbiert,entsprechend werden zwei Klassen bei der Treue gebildet,nämlich eine positive und eine negative Klasse. Diese Par-

titionierung ergibtdie vier Äquivalenz-klassen C1, C2, C3und C4.Das Kundenbezie-hungsmanagementbezweckt, anstelleproduktbezogenerArgumentations-listen und An-strengungen, diekundenindividuellenWünsche und dasKundenverhaltenmit einzubeziehen.Sollen Kunden alsVermögenswert auf-

gefasst werden, so müssen sie entsprechend ihremMarkt-und Ressourcenpotenzial behandelt werden. Mit scharfenKlassen, also traditionellen Kundensegmenten, ist dies kaummöglich, da alle Kundinnen und Kunden in einer Klasse gleichbehandelt werden. In Abbildung 2 beispielsweise besitzenBecker und Huber einen ähnlichen Umsatz und zeigen einähnliches Treueverhalten.

Trotzdemwerden sie bei einer scharfen Segmentierungunterschiedlich klassifiziert: Becker gehört zur PremiumklasseC1 und Huber zur Verliererklasse C4. Zusätzlich wird der topge-setzte Kunde Schweizer gleich behandelt wie Becker, da beidezum Segment C1 gehören. Eine scharfe Kundensegmentierunglässt auch für Kunde Schweizer eine kritische Situation entste-hen. Er ist imMoment der profitabelste Kundemit ausgezeich-netem Ruf, wird aber vomUnternehmen nicht entsprechendseinem Kundenwert wahrgenommen und behandelt.

Die hier exemplarisch aufgezeigten Konfliktsituationenkönnen entschärft oder eliminiert werden, falls unscharfeKundenklassen gebildet werden. Die Positionierung einesKunden im zwei- oder mehrdimensionalen Datenraum ent-spricht dem Kundenwert, der jetzt aus unterschiedlichenKlassenzugehörigkeitsanteilen besteht.

Abbildung 2 illustriert eine unscharfe Kundenklassifikation,wobei für das Bewertungskriterium Umsatz die beiden Zuge-hörigkeitsfunktionen μgross für einen Umsatz zwischen 500und 1000 CHF und μklein für einen Umsatz unter 500 CHF ge-wählt wurden. Entsprechend sind für die beiden Äquivalenz-klassen der Treue ebenfalls Zugehörigkeitsfunktionen fest-gelegt; so beschreibt μpositiv die Mengenzugehörigkeit fürherausragende Kundentreue und μnegativ für eine schwacheoder schlechte Treue.

Bei der unscharfen Kundenklassifikation kann für einen be-stimmten Kunden sein Treuekriterium gleichzeitig positiv undnegativ sein; zum Beispiel ist die Zugehörigkeit von Beckerzur unscharfen Menge μpositiv 0.66 und diejenige zur Mengeμnegativ ist 0.33. Der Treuegrad von Becker ist also nichtausschliesslich positiv oder negativ wie bei scharfen Klassen.Die Zugehörigkeitsfunktionen μpositiv und μnegativ bewirken,dass der Wertebereich der Treue unscharf partitioniert bleibt.Analog ist der Wertebereich des Umsatzes durch die beidenZugehörigkeitsfunktionen μgross und μklein unterteilt. Da-durch entstehen Klassen mit kontinuierlichen Übergängen.

Unscharfe Kunden- oder Produktklassifikationen erlauben,der Individualisierung des elektronischen Massenmarktes(Mass Customization) besser gerecht zu werden. Da jeder

Andreas Meier

Abbildung 1: Scharfe Kundenklassifikation anhandder Kriterien Umsatz und Treue.

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Kunde im mehrdimensionalen Klassifikationsraum einenindividuellen, eventuell aggregierten Kundenwert aufweist,können Differenzierungen im Kundenbeziehungsmanagementvorgenommen werden. Gleichzeitig ist es möglich, Klassenoder Teilklassen von Kunden mit ähnlichem Kaufverhalten

oder mit ähnlichen Produktpräferenzen zu extrahieren, umgezielte Marketingkampagnen durchführen zu können.

Nutzenpotenziale der Fuzzy LogicDie Erläuterungen zur unscharfen Kundensegmentierung underste erfolgreiche Fallstudien aus dem betrieblichen Alltaguntermauern das Potenzial der unscharfen Logik. Zusammen-gefasst ergeben sich die folgenden Vorteile bei unscharfenMarketingmethoden:• Für unscharfe Auswertungen und Analysen können dieMarketingspezialisten und Anwender ihre gewohnten Be-griffe verwenden (zum Beispiel linguistische Variable «Um-satz» mit den Termen «gross» und «klein»). Erweiterte Klas-sifikationsabfragen (beispielsweise «Extrahiere alle Kundenmit grossem Umsatz und positiver Treue») sind intuitiv undeinfach durchführbar.• Der Einbezug vager oder unvollständiger Sachverhalte inden Entscheidungsfindungsprozess ist möglich. Zum Beispielerlauben unscharfe Methoden, qualitative und subjektiveEinschätzungen der Kundenbeziehungen zu modellieren. DieBerücksichtigung weicher Indikatoren erlaubt, die Entschei-dungsfindungsprozesse zu differenzieren und zu verbessern.• Kunden mit Entwicklungspotenzial werden frühzeitigerkannt. Bei scharfen Klassifikationsgrenzen fallen Kundenmit Potenzial kaum auf, da alle Kunden pro Klasse dasselbeRating bekommen. Falls ein qualifizierendes Merkmal für dieKundenklassifikation schlecht oder wenig ausgeprägt ist,kann es vorkommen, dass der Kunde eine schlechte Gesamt-bewertung erhält. Mit der Hilfe von Mengenzugehörigkeits-werten werden nicht nur Kunden mit Potenzial, sondern auchgefährdete Kunden frühzeitig erkannt.

• Der Trend nach individualisierten Produkten und Dienst-leistungen ist speziell im elektronischen Markt ungebrochen.Allerdings sollten individualisierte Angebote und Dienstlei-stungen fair sein: Nachfrager mit ähnlichem Kundenwertsollten ähnliche Preise oder Rabatte erhalten. Da die Men-

genzugehörigkeit (Kundenwert) für jeden Kun-den individuell berechnet werden kann, bietetdie unscharfe Logik ein erfolgversprechendesPersonalisierungskonzept.Das Potenzial der unscharfen Logik im be-triebswirtschaftlichen Umfeld ist gross. NebenProblemstellungen aus demMarketing lassensich Fragen des Risikomanagements, derQualitätssicherung oder der Kreditvergabeebenfalls mit Unschärfe behandeln. Es bleibtzu hoffen, dass die unscharfe Logik nach demErfolg in vielen technischen Anwendungensich bei den Managementmethoden ebenfallsdurchsetzt.

Andreas Meier ist Professor für Wirtschafts-informatik an der Universität Fribourg. SeineArbeitsgebiete sind Electronic Business, Da-ten- und [email protected], http://diuf.unifr.ch/is/fmsquare/

ForschungszentrumFuzzy Marketing MethodsDas Forschungszentrum Fuzzy Marketing Methods(www.FMsquare.org) der Universität Fribourg wird vonden Lehrstühlen Marketing (Prof. Dr. Silke Bambauer-Sachse), Quantitative Wirtschaftsforschung (Prof. Dr.Laurent Donzé) undWirtschaftsinformatik (Prof. Dr. An-dreas Meier) getragen. Es beschäftigt im Moment sechsDoktoranden mit den Forschungsthemen Fuzzy Segmen-tation of Online Customers, Fuzzy PerformanceMeasure-ment &Web Analytics, Fuzzy DataWarehousing, FuzzyPrediction, Fuzzy Recommender Systems und FuzzyWeblog Extraction.Im Forschungszentrum FMsquare sind erfolgreiche

Fallstudien mit Firmen wie Swisscom, Postfinance,coop Schweiz und weiteren durchgeführt worden. DasZentrum ist offen für unterschiedliche Zusammenarbeits-formen und interessiert, gemeinsam mit Unternehmenund Organisationen die unscharfen Methoden im Feld-versuch auszutesten und zu bewerten. VerschiedeneSoftwareprodukteteile stehen zur Verfügung und könnenunverbindlich und kostenlos genutzt werden.

Kontakt: www.FMsquare.org [email protected]

Abbildung 2 illustriert eine unscharfe Kundenklassifikation.

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SwissICTMagazin 29. März • 04/2010

Offshore-Outsourcing:Mit kultureller Sensibilität zum ErfolgProjektleiter, die virtuelle Teams und Projekte leiten, sehen sich etlichenHerausforderungen gegenüber, um Projekte erfolgreich abzuwickeln. Eine der grösstenHerausforderungen, die es zu bewältigen gilt, ist die ethnische Sensibilität desKundenteams gegenüber dem Dienstleistungsteam aus dem Niedriglohnland. Ein kurzerErfahrungsbericht der Swiss Re. Claudio Mandiratta

Durch die unterschiedlichen Lokationen der Projekt-mitglieder, werden an die Projektkommunikation und-koordination massiv höhere Anforderungen gestellt.

Auch die Projektrisiken und die Problembehandlung bekom-men im virtuellen Kontext eine zusätzliche Dynamik. Gerade inder Projektplanungsphase ist es entscheidend, dass der Rol-lenverteilung und der Definition der Eskalationspfade genü-gend Beachtung geschenkt wird. Zudem sollte ausreichendZeit für die Teamzusammenstellung eingeplant werden, ge-rade wenn auch lokale Funktionen von Schlüsselressourcenbesetzt werden müssen.

Zu beachten ist dabei, dass Arbeitsbewilligungen nichtmehr so leicht vergeben werden wie auch schon und einigeZeit eingerechnet werden muss, bis die Bewilligung erteiltwird und die Person des Partners daher reisebereit ist. Umdiese Zeit sinnvoll zu überbrücken, sollten im Niedriglohnlandvorbereitende Tätigkeiten in Angriff genommen werden, umkeine Projektverzögerungen zu verursachen. Swiss Re ar-beitet nicht nur mit Nearshore-Partnern, die unserer europä-ischen Kultur sehr nahe sind, sondern auch mehrheitlich mitmehreren indischen IT-Outsourcing-Partnern.

Durch das Begleiten von vielen IT-Outsourcing-Projektenim Laufe der vergangenen Jahre ist uns klar geworden, wiebedeutend das Thema der kulturellen Sensibilität ist. Die kultu-rellen Unterschiede des oftmals westlichen Kundenteams unddes Dienstleisters sollten ernst genommenwerden. Beide Sei-ten sollten daher ihre Projektmitglieder auf die bevorstehendenAufgaben auch kulturell vorbereiten.

Kulturelle Einführungsprogramme bei den IT-Dienstlei-stungsanbietern, die auf die einzelnen geografischen Kunden-lokationen zugeschnitten sind, beinhalten einen Teil der Vor-bereitung auf die am Kundenstandort zu erfüllende Tätigkeit.Die oft Schlüsselpositionen einnehmenden Spezialisten derDienstleister durchlaufen diese Einführungskurse, bevor sie inden entsprechenden europäischen oder anglo-amerikanischenKulturkreis geschickt werden.

Analog dazu, sollte auch auf der Kundenseite ein kulturellesSensibilisierungsprogramm das Kundenteam auf die kulturellenUnterschiede aufmerksammachen und somit eine Integrationder indischen Arbeitskräfte in das Kundenteam von Beginn

weg erleichtern. Nur wenn die fremdländlischen Spezialistensich in ein Kundenteam eingebettet und akzeptiert fühlen, sindsie auch in der Lage, ihre beste Leistung abzurufen.

Bei der Projektinitialisierungphase geht es darum, dieSchlüsselpersonen der Anbieter «ins Boot zu holen», indemihnen das «Big Picture» des Projektvorhabens und die Pro-jektziele vorgestellt werden. Das gibt ihnen bereits zu diesemZeitpunkt ein Zugehörigkeitsgefühl zum Projektteam. DieProjektüberwachungsphase verlangt zu jeder Zeit eine offeneund transparente Kommunikation zwischen den internen undexternen Partnern.

Überdurchschnittliche Leistungen und Arbeitsresultate derAnbieterspezialisten sollten mit zusätzlichen Aufgaben undVerantwortungsbereichen belohnt werden. Zudem solltenMöglichkeiten aufgezeigt werden, in verantwortungsvollereRollen hineinzuwachsen (beispielsweise technische und per-sonelle Führungsrollen). Es gibt vieleWege, die Integration vonindischen lokalen Arbeitskräften zu fördern: Zuallererst gehtes darum, sie als vollwertige Teammitglieder wahrzunehmen,sie gleich zu behandeln wie interne Teammitglieder, eine «Ein-Team»-Atmosphäre zu kreieren, Interesse an ihrer Kultur zuzeigen (Fragen über Familie, Essensgewohnheiten etc.), sozialeAnlässe zu organisieren und sich einfach Zeit zu nehmen fürinformelle Kontakte. Es geht einzig und allein darum, dass siesich wohl fühlen - «home away from home».

Dies verlangt von beiden Seiten (Kunden-und Anbietersei-te) eine kulturelle Offenheit und Lernbereitschaft. Nur so isteinem partnerübergreifenden Projekt auch der nachhaltigeErfolg beschert. Nicht vergessenwerden dürfen aber auchdie Arbeitskräfte an der Offshore-Lokation. Auch sie haben einAnrecht auf regelmässigen direkten Kundenkontakt. Dies – so-wie ein anerkennendes elektronischesMail für hervorragendeArbeitsleistungen - erhöhen zudem ihre Arbeitsmotivation undLoyalität.

Offener und ehrlicher gegenseitiger Feedback beimProjektabschluss sorgt dafür, dass ein partnerschaftlichesArbeitsverhältnis auch für zukünftige Projekte an der Tages-ordnung ist und bleibt.

Claudio Mandiratta, IT Vendor Management, Swiss Re

Claudio Mandiratta

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SwissICT News 29. März • 04/2010

«Gerade in Boomzeiten weiterbilden»Was wurde aus den Absolventen der Berufsprüfung Informatik (Fachausweis) und derhöheren Fachprüfung Informatik (Diplom)? Heute: Boris Fritschi.

Boris, wie bist du in die IT und deine aktuelle Positiongekommen?Ich entschloss mich zunächst für das KV, merkte je-

doch schnell, dass auch das KV nicht das richtige Berufsfeldwar und wechselte in die Informatik einer Grossbank. Wäh-rend dieser Zeit absolvierte ich die Ausbildung zum PC-Sup-porter SIZ. Später wechselte ich in den IT-Support und dasClient /Server Engineering und übernahm dann ein Team mitsechs Mitarbeitenden.

Nach einer kurzen Zeit in der IT-Beratung machte ich michzusammen mit einem Kollegen selbständig. Parallel dazuabsolvierte ich die Ausbildung zum Fachausweis Informatik-Projektleiter.

Seit bald sechs Jahren arbeite ich nun in der Credit SuisseAG als Führungsperson in der IT. Im Jahr 2007 absolvierte ichdie Weiterbildung zum Eidg. Dipl. Informatiker und leite heuteeine Abteilung, bestehend aus rund 20 Datenbankentwicklernim In- und Ausland.

Was hat dich damals dazu bewogen, den Diplomlehrgang zuabsolvieren?Ich realisierte schnell, dass ich mich in dem dynamischenUmfeld der Informatik stets weiterbilden muss. Gerade inBoomzeiten sollte man sich weiterbilden, um in Krisenzeitenbessere Chancen zu haben.

Welche Fachrichtung hast du gewählt?Ich habe mich für Projektmanagement entschieden, da dieseFachrichtung am ehesten meiner Tätigkeit entsprach.

Hattest du ein konkretes berufliches Ziel während der Aus-bildung?Für mich war immer klar, dass ich vom „Detail zum Groben“wollte: Ich strebte schon früh eine Führungsposition an, in derich jedoch den Bezug zum Tagesgeschäft erhalten konnte.

Welche Qualifikationen haben dir am meisten beim Errei-chen deiner beruflichen Ziele genützt?Das strukturierte Vorgehen bei komplexen Problemstellungenhat mich sicherlich stark beim Erreichen meiner beruflichenZiele unterstützt.

Waswar dein positivstes Erlebnis während der Ausbildung?Die Diskussionen, die neuen Kontakte und das persönlicheNetzwerk. Die praktische Erfahrung der Mitschüler und derDozenten waren ein wertvoller Teil der Ausbildung.

Was hat dir besonders Spass gemacht, was nicht?

Grundsätzlich haben mir Fächer, die greifbar sind, Spass ge-macht, beispielsweise Projektmanagement, IT-Organisationoder die Evaluation eines Produktes. IT Q-System war nichtgerade mein Traumfach. Es wirkte relativ trocken. Trotzdemist dieses Fach sehr wichtig für die Softwareentwicklung.

Warst du mit der Ausbildung zufrieden?War sie praxisori-entiert?Mit der Ausbildung bin ich sehr zufrieden, ich würde siejederzeit wieder machen und kann sie weiterempfehlen. DiePraxisorientierung hängt stark von den Erfahrungen der Do-zenten und Mitschülern abhängt.

In deinem Job brauchst du sicher auch Kompetenzen wieVerhandlungsgeschick, Empathie etc. Wo sollte man dieseFähigkeiten erlernen?Ich bin der Meinung, dass man Sozialkompetenz nicht schu-len kann. Das ist letztlich eine Frage der Sozialisation. Ichdenke aber, dass man zukünftige Absolventen des Fachaus-weises wie auch des Diploms auf Aspekte wie Kommunika-tionsverhalten, Präsentationstechnik und Verhandlungsge-schick sensibilisieren sollte. Es reicht nicht, „nur“ ein guterFachspezialist zu sein.

Welchen Tipp hast du für künftige Absolventen?Vier Tipps:1. Mach das, was dir Spass macht!2. Eine Aus-/Weiterbildung machst du nur für dich!3. Überlege dir eine Strategie: Was lernst du für deine Prü-fung und was lernst du für dich persönlich? Nicht alles, wasman lernt, wird man im Alltag anwenden können.4. Lerne von Anderen!

Eine Schlussbemerkung?Ja, ich würde gern noch loswerden, was mir nicht so gut ge-fallen hat: Bei der Prüfung wurde auf die so genannte formaleAntwortstruktur sehr viel Wert gelegt. Dabei ging es darum,dass man die Vorgaben, etwas in ganzen Sätzen oder inStichworten zu beschreiben, genauestens befolgen musste.Zeitweise entstand bei mir der Eindruck, dass dies fast höhergewichtet wurde als die Antwort selber.

Interview: Michèle Wiederkehr, Geschäftsführerin von I-CHInformatik Berufsbildung Schweiz AG.I-CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG zeichnet ver-antwortlich für die Inhalte, Positionierung und Durchführungder Berufs- und höheren Fachprüfungen in Informatik. www.i-ch.ch

Boris Fritschi, Abteilungsleiter beiCredit Suisse AG.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Verbandsmagazin von SwissICT ImpressumHerausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: Roland Schubert (Ltg.),Alfred Breu und Michael Busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, [email protected], www.swissict.ch• Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr(bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 12x pro Jahr in Swiss IT Magazine • Copyright:©SwissICT, Zürich

Management und Führung:Welche Rolle spielt derMensch als Mitarbeitender und Führungskraft beim„Kostenblock“ Informatik? Wie können die Leistungenweiter optimiert werden? Technologie und Architek-tur:Welche Produkte, Technologien, Methoden undArchitekturen werden in Zukunft eine Rolle spielen?Was wird sich zur Legacy entwickeln? Informatik-Marketing:Was sind die Erwartungen und Vorstel-lungen der Kunden und des Top-Managements? Wiekönnen Sie diese noch besser verstehen und steuern?Persönlichkeiten aus der Informatik, Wirtschaft undPolitik diskutieren und präsentieren Erfahrungen, An-sichten, Trends, Entwicklungen und Lösungswege.

Das Symposium startet am Abend des 9. Mai nachder Begrüssung durch SwissICT-Präsident ThomasFlatt mit einem Technology Roundtable: Unter Leitungvon Dr. Eberhard Zangger, CEO science communica-tions, diskutieren Dr. Louis-Paul Wicki, CEO CrealogixE-Business, Patrick Burkhalter, CEO Ergon Informatik,Christof Dornbierer, CTO AdNovum Informatik, undDr. Andrej Vckovski, CEO Netcetera, über die Zukunftder Informatik: Prognosen und Einsichten aus der

Sicht von Persönlichkeiten, welche diese Zukunftmitgestalten. Das anschliessende Abendessen wirdmit Unterhaltung von Andreas Thiel begleitet. Wer ihnkennt, weiss, dass er allein schon den Besuch wert ist.

AmMontag, 10. Mai 2010, referieren Peter Boden-mann, Hotelier und Kolumnist, über die Wettbewerbs-fähigkeit der Informationsgesellschaft Schweiz; BruceSchneier, Chief Security Technology Officer BritishTelecom, über das «Security Theatre»; Ivo Furrer,CEO Schweiz SwissLife Group, über IT als Business-Enabler; Julie Short, Research Director Gartner, überThe Contribution of IT Governance; Eric van den Berg,CIO Geberit, über Erfolg mit moderatem Budget; KarlLandert, CIO und Mitglied der Geschäftsleitung, Cre-dit Suisse AG, über IT-Strategie als Beschleuniger;Franziska Tschudi, CEO und Delegierte des VR, WicorHolding AG, über Informatik-Anforderungen im Indus-triekonzern.

Den Dienstag, 11. Mai 2010, bestreiten FranciscoFernandez, CEO Avaloq: Unternehmertum in der Soft-ware-Industrie; Dr. Claudio Parrinello, Head of Know-ledge & Technology Transfer CERN: CERN‘s Role as a

Knowledge Factory;Gerold Bührer,Präsident econo-miesuisse: Wirt-schaftspolitischeHerausforderungen2010 bis 2020;Martin Schlatter,Partner SensationalAG / COOMonta-ges AG: VernetzteWelten; Prof. Dr.med. Thierry Carrel, Vorsteher KooperationsbereichHerzchirurgie der Universitäten Basel und Bern: MitHerz und Verstand.

Sonntag, 9. Mai 2010, bis Dienstag, 11. Mai 2010.Kongresszentrum Casino Kursaal Interlaken.

Informationen: SwissICT, Vulkanstrasse 120, CH-8048Zürich, Tel. +41 43 336 40 20, Fax +41 43 336 40 [email protected], www.swissict-symposium.ch

SwissICTMagazin 29. März • 04/2010

SwissICT Symposium 2010: Get ready for take-off!Das SwissICT Symposium 2010 macht Sie fit für den Aufschwung − und dies gleich in dreifacher Hinsicht.

Unified Communications - Kommunikations(r)evolution?Ein Blick auf die gelebte Praxis und in die Zukunft

Über UCC (Unified Communication and Collaboration)ist in der Vergangenheit viel geschrieben worden,vor allem aus Sicht der Anbieter. Der Aspekt, was ei-gentlich der reale Nutzen für die Anwender ist, gerietbei der euphorischen Betrachtung der technischenMöglichkeiten mitunter in den Hintergrund. Eine Ver-anstaltung der Fachgruppe Sourcing des SwissICTwird Klarheit schaffen.

UCC hat auch dem Anwender viel zu bieten, geradewenn jetzt immer mehr «Digital Natives» in die Un-ternehmen kommen. Die Frage, die die FachgruppeSourcing in einer Abendveranstaltung mit anschlies-sendem Apéro an Hand realer Beispiele aus derPraxis beantworten wird, ist: Welchen Nutzen bringtUCC heute schon und was kann der Markt morgenerwarten?

Verteilte Arbeit in Teams und Projekten ist heuteder Normalfall und oftmals gekennzeichnet durchschlechte Erreichbarkeit der Teammitglieder und dasFehlen der so genannten „Awareness“, demWissen

um das, was andere Teammitglieder tun oder ob sieerreichbar sind. Die Kommunikation am Arbeitsplatzist häufig dominiert durch eine stetig steigende Anzahlverfügbarer Kommunikationsmedien und -geräte. Trotzderart erweiterter Kommunikationsmöglichkeiten ver-schlechtert sich jedoch oft die Erreichbarkeit und dieKomplexität nimmt zu.

Unified Communications bringt die bislang ge-trennten Kommunikationsmittel wie Telefon, Fax,E-Mail, Web-, Audio- und Videokonferenzen sowieInstant Messaging auf einer Plattform zusammen.Teammitglieder können mit einem einzigen Zugangalle Kommunikationsformen nutzen − unternehmens-weit und unabhängig von Ort und Zeit. Unified Commu-nications bietet folgende Vorteile:

Zusammenarbeit aller Arbeitsbereiche: Dankerweiterter Tools für die Zusammenarbeit könnenunternehmensweit umfassende, sichere und anpass-bare Arbeitsbereiche geschaffen werden. Durchdie effektivere Zusammenarbeit der Mitarbeitenden

untereinander sowie mit Lieferanten und Kunden kanndas Unternehmen schnell auf Marktveränderungenreagieren und sichWettbewerbsvorteile sichern.

Direktere und schnellere Wege: Hoch qualifizierteUnified Communications-Inhalte und -Funktionen, bei-spielsweise Präsenzinformationen, Instant Messagingund Rich Media-Services, sorgen dafür, dass Informa-tionen immer direkt an die richtige Stelle übermitteltwerden. Dies erhöht die Produktivität der Mitarbeiten-den und des Unternehmens erheblich.

Optimierungen innerhalb der gesamtenWert-schöpfungskette: Durch die Integration von UnifiedCommunications-Inhalten und -Funktionen in Ge-schäftsanwendungen können Unternehmen ihre Ge-schäftsprozesse anpassen, die Kundenzufriedenheiterhöhen und Innovationen fördern.

Donnerstag, 15. April 2010, 19 Uhrswissôtel Zürich-OerlikonSchulstrasse 44, 8050 Zürich

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UPDATE

DIPL. WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN HF

3 Jahre, 2 Halbtage oder Abende pro Woche, CHF 25’440.–

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Page 28: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine28

Cloud Computing Sof tware as a Service im Realeinsatz

Schweizer Unternehmen sind laut einer ak-tuellen Studie des Software-Herstellers CAund den Marktforschern von Vanson Bournenoch nicht restlos von den Vorteilen desCloud Computing überzeugt. Noch schlim-mer: Sie kennen die wirklichen Vorzüge, dieihnen das Cloud Computing bieten kann, invielen Fällen nicht oder können sie zumin-dest nicht eindeutig identifizieren. Dazu ge-hören laut den Studienautoren technischeVorzüge wie Dienste auf Abruf, hohe Elasti-zität oder präzise abrechenbare Dienste.Damit einher gehen geschäftliche Vorteilewie erhöhte Verfügbarkeit, Kostensenkungenoder eine raschere Umsetzung neuer Dien-ste. Die meistgenannten Nachteile sind Be-denken gegenüber Sicherheit und Verwal-tung.Viele Unternehmen verzichten gemäss der

Studie aber nicht nur aus fehlender Über-zeugung auf Cloud-Dienste. Zwei Drittel derStudienteilnehmer gaben an, dass ihnenschlicht das interne Wissen fehle, um den

Schritt in die Cloud zu gehen und eineCloud-Infrastruktur aufzubauen. Ausserdembesteht in der Schweiz auch noch keingrosses Angebot an reinen Cloud-Diensten,wie unsere Marktübersicht ab Seite 32 zeigt.

Salesforce CRM an derHotelfachhochschuleGegenüber Cloud Computing besteht alsovielerorts noch eine gewisse Skepsis. Ist dieberechtigt? Sind Unternehmen einfach nochnicht bereit dafür? Swiss IT Magazine wolltees genauer wissen und hat einige SchweizerUnternehmen gesucht, die bereits auf denCloud-Zug aufgesprungen sind und einigeprominente Cloud-Lösungen einsetzen.Ein solcher Cloud-Nutzer der ersten Stunde

ist die Ecole hôtelière de Lausanne (EHL), dieseit rund zwei Jahren die CRM-Lösung vonSalesforce.com einsetzt. Christophe Gaget,Business Analyst & Project Manager an derEHL, suchte von Anfang an nach einer Hos-ted- oder Web-Lösung. «Wir sind eine Schuleund keine IT-Firma. Uns würde schlicht dieManpower fehlen für den Aufbau und dieAdministration einer eigenen CRM-Lösung,die unseren Anforderungen entspricht», er-klärt Gaget.Die EHL hat bereits einige Erfahrungen mit

Hosted-Lösungen gemacht. So lässt manbeispielsweise die E-Learning-Plattform, dieWebsite sowie diverse Tools für die Admini-stration extern betreiben. Eine reine Web-Lösung, also Software-as-a-Service, hatte dieEHL vor Salesforce allerdings noch keine imEinsatz, man betrat also Neuland. In dop-pelter Hinsicht: Salesforce CRM bedeutetenämlich auch die Einführung eines erstenCRM-Systems an der EHL.

Auf dem Wegin die CloudDie EHL, Mobilezone.com, Ringier und Valorec haben sichvor kurzem für die Cloud entschieden. Sie bereuen nichtsund hatten nie Bedenken, auch nicht bezüglich Datenschutz.

Von M i chel Vogel

In KüRze

· Noch zögern Schweizer Un-ternehmen beim Einsatz vonLösungen aus der Cloud.· Die EHL, Mobilezone.com, Ringierund Valorec setzen seit kurzemauf Software-as-a-Service.· Sie sind mit ihren LösungenSalesforce CRM, Microsoft BPOS,Google Apps und Ergon Taifunzufrieden und wollen das Cloud-Konzept weiterverfolgen.

Page 29: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 29

Sof tware as a Service im Realeinsatz Cloud Computing

InHALT KUNDEN IM REALEINSATZ: WAS SAAS

WELCHE UND HAT BEWOGEN DAZUMACHEN SIE ERFAHRUNGEN 28

MARKTÜBERSICHT 32

34 GESCHÄFTSMODELLE CLOUDFÄHIGE

36 CLOUD DER RISIKEN UND GEFAHREN

39 WIRD ZUM SERVICE SOFTWARE WIE

40 MEINT MEIERHANS

ergons Taifun als SaaSVon Anfang an auf die Karte SaaS setzte auchder Telekommunikationsdienstleister Mobile-zone.com. «Unsere Philosophie ist, uns aufdie eigenen Kernkompetenzen zu konzentrie-ren. Im Klartext bedeutet dies, dass wir nichtsanfassen, was andere besser können», erklärtOliver Bachmann, Head of Service Providingbei Mobilezone.com. So betreibt man bei-spielsweise keine eigene Telefonie-Infrastruk-tur, sondern arbeitet in diesem Bereich seiteinigen Jahren mit Colt zusammen. Gleichessollte auch für die Bereiche Service Fulfill-ment und Billing gelten. «Wir haben uns vonAnfang an nach der Möglichkeit umgesehen,diese Dienstleistung im SaaS-Modell zu be-ziehen.» Angestrebt wurde eine Lösung, diemöglichst viele Arbeitsschritte und Prozesseautomatisiert abwickelt und manuelle Ein-griffe auf ein Minimum reduziert. ZusätzlicheVoraussetzung war eine hohe Datensicherheitund Verfügbarkeit. Die Wahl fiel schliesslichauf den Schweizer Software-Hersteller ErgonInformatik, der heute die im eigenen Hausentwickelte Software Taifun für Mobilezone.com betreibt.

«Blick» arbeitet baldmit Google AppsEin weiterer SaaS-Neuling ist das Medienun-ternehmen Ringier. Nach einer einjährigenTestphase in China und Vietnam wird bei Rin-gier seit Anfang März die Google Apps PremierEdition konzernweitausgerollt. «Wirhaben erfolgreich inUngarn angefangen.Im Spätsommer wirddie Schweiz umge-stellt», erklärt Rin-gier-CIO SamuelHügli. Mit den Goo-gle Apps löst Ringiernicht weniger als achtunte rsch ied l i cheMail- und Kalender-systeme und Dut-zende von Mail-Do-mains sowie die be-stehendeLösungfürdieMobile-Synchronisationab. In der Schweiz arbeiten die Ringier-Mitar-beiter bisher mit Exchange und Outlook, welt-weit stehen auch noch Lösungen wie LotusNotes oder Novell Groupwise im Einsatz.«Schrittweise werden wir auch die Google-Docs-Lösung einsetzen sowie weitere Google-Module wie Sites, Video und auch Video-Con-ferencing einführen», erklärt CIO Hügli.

Für die SaaS-Lösung und gegen eine her-kömmliche Lösung entschieden hat man sich

bei Ringier nebst den Kostenaspekten vorallem aus Gründen wie der Pflegbarkeit derSysteme, Upgrade-Schnelligkeit, Flexibilitätund Dynamik. «Für den Benutzer war es pri-mär die Verfügbarkeit der Lösung von allenArbeitsstationen aus, egal ob in der Firma,daheim oder unterwegs auf dem Mobiltele-fon. Für mich als CIO waren zudem Gründewie Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit sehrwesentlich», so Samuel Hügli.

Microsoft BPOS-Kunde aus derBasler PharmabrancheSeit letztem November auf SaaS, genauer aufMicrosofts Business Productivity Online Ser-vices (BPOS), setzt die Basler Valorec ServicesAG. Anfang 2009 beschloss man, am beste-henden Mail-System etwas zu ändern. «Eswar nicht mehr den Anforderungen der Orga-nisation gewachsen, was sich in zuneh-mender Unzufriedenheit bemerkbar machte»,erklärt John Martinussen, CIO von Valorec.Eingesetzt wurde Microsoft Exchange2000/2002, und zwar als eine externe, gehos-tete Lösung. Valorec IT analysierte in derFolge drei mögliche Varianten. «Die Aktuali-sierung der bestehenden Lösung war kurzfris-tig zu teuer und hätte langfristig absolut kei-nen Sinn gemacht», erklärt Martinussen.Auch der Aufbau einer eigenen Exchange-Infrastruktur, inklusive Mitarbeiter-Know-howwurde schliesslich verworfen. «Wir habenzwar angefangen, Wissen aufzubauen, mit

dem Deepdive wurde jedoch nicht nur für dasManagement, sondern auch für die betrof-fenen Techniker klar, dass die Cloud-Lösungdie ideale Lösung war, kurzfristig wie auchlangfristig», so der Valorec-CIO.

Die «alte» Mail-Lösung wurde also kom-plett durch die BPOS-Lösung Exchange On-line ersetzt, das heisst, alle Mail-Accounts(280 Stück) wurden migriert. «Gleichzeitighaben wir auch die Client-Installationen vonOutlook 2002 auf Outlook 2007 aufdatiert»,

«Unsere Daten lagernin drei Hochsicher-heits-Datencenternvon Google. Wir wis-sen immer exakt wo.»Samuel Hügli, CIO Ringier AG

Page 30: IT Magazine 4/2010

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine30

erläutert Martinussen. Ebenfalls eingeführtwurde der Office Communicator. Die rest-lichen Tools und Funktionen der BPOS-Suitewill man erst 2010/2011 einführen, «um dieOrganisation nicht zu überfordern», so Marti-nussen.

einfach, schnell und günstigstarten?Wie eingangs erwähnt, bietet die Cloud ei-nige Vorteile. Doch halten die Herstellerwirklich auch, was sie versprechen? Wie siehtes beispielsweise mit der einfachen, schnel-len und günstigen SaaS-Einführungaus? Die EHL hatte keine SaaS- undkeine CRM-Erfahrung. Trotzdem:«Die Lösung war sehr einfach ein-zuführen. Zu installieren gibt esnichts. Man bezahlt für das Abon-nement und los geht’s», erklärtChristophe Gaget. Was dann folgeund mehr Zeit in Anspruch nehmesei die Konfiguration. «Ob es insge-samt auch schnell ging? Das kommtnatürlich darauf an, wie man esbetrachtet», so Gaget. Bis die ers-ten End-Benutzer an der EHL mitSalesforce CRM arbeiten konnten,vergingen rund vier Monate. Beiden Kosten für die Einführung kommt es lautGaget vor allem auf die Konfiguration an.«Salesforce CRM ist so flexibel, da muss manachtgeben, dass man sich nicht irgendwoverrennt. Sonst verbringt man zu viel Zeit mitTesten und Versuchen, und das geht in dieKosten», erklärt er. Anders als bei Lizenzmo-

dellen liege der Unterschied bei Salesforce.com darin, dass im Abonnement Upgradesund neue Features bereits enthalten sind.Wie sah der Einführungsprozess bei Mobi-

lezone.com aus? «Wir standen unter ziem-lichem Zeitdruck, weil wir das alte Systemmöglichst rasch ablösen wollten», blickt OliverBachmann zurück. Nach dem Entscheid zu-gunsten von Ergon sei es dann Schlag aufSchlag gegangen. Die gesamte Implementie-rung von Taifun erfolgte in enger Zusammen-arbeit mit Colt und Ergon. «Die Investitiondafür beschränkte sich auf ein Minimum.

Nach einigen Testläufen erfolgte bereits dreiMonate nach dem Startschuss der erste Rech-nungslauf – er ging reibungslos und erfolg-reich über die Bühne», bilanziert Bachmann.Auch Ringier-CIO Samuel Hügli kann auf

gute, erste Einführungsprojekte zurückblicken:«Die Testphase in China und Vietnam war sehr

erfolgreich. Die Ein-führungsphase in Un-garn war extrem kurzund die Migration ver-lief problemlos underfolgreich. Daher er-warten wir nun auchin den anderen Län-dern eine reibungs-lose Einführung.»Schnell und pro-

blemlos ging es auchbei John Martinussen:«Valorec hat den Cut-over in knapp dreiTagen geschafft. Indieser Zeit erfolgteaber nicht nur dieMail-Migration, dienahm nur 12 Stundenin Anspruch, sondernauch gleich der Out-look-2007-Rollout aufalle Clients.»

Viel sparen beim Unterhalt?SaaS-Lösungen sollen aber nicht nur bei derEinführung, sondern auch im Unterhalt güns-tiger sein und die Kosten allgemein senken.Im Falle von Valorec trifft das laut CIO JohnMartinussen voll zu: «Mit der BPOS-Lösunghaben wir die Kosten für das E-Mail-Systemhalbiert und haben nun sogar alle Updatessowie deutlich mehr Speicherplatz pro Mail-Account inklusive.» Wartung, Support, Up-dates und Virenschutz im Bereich E-Mailseien für ihn nun kein Thema mehr, man be-zahle einfach die monatliche Abonnements-

gebühr pro User.Welche Erfahrungen hat die

EHL gemacht? «Mit SaaS gibt eskeine Unterhaltskosten mehr,denn man unterhält ja auchnichts, es ist nichts vor Ort vor-handen. Deshalb ist der Zeitauf-wand ebenfalls null. Auch Migra-tionen laufen automatisch ab»,erklärt Business Analyst und Pro-ject Manager Christophe Gaget.Natürlich bezahle man all dieseVorteile beziehungsweise Ser-vices mit dem Abonnement, er-gänzt er.Bei Mobilezone.com sieht man

es auch positiv: «Taifun bewährt sich hervor-ragend und das SaaS-Modell entspricht genauunseren Bedürfnissen», meint Oliver Bach-mann. Mit der gemieteten Infrastruktur seiendie monatlich anfallenden Kosten einfachkalkulierbar und jederzeit transparent. Weiterkönne die Infrastruktur beliebig mit dem Kun-denwachstum ausgebaut werden.Auch bei Ringier kann man dank der SaaS-

Lösung im Unterhalt einiges sparen. Die Er-fahrung aus dem Pilotprojekt in China undVietnam habe gezeigt, dass es möglich sei,die Systeme mit minimalen Kosten perfor-mant und zuverlässig zu betreiben. CIO Sa-muel Hügli nennt sogar konkrete Zahlen:«Wie sich die TCO-Frage nach dem gesamtenRollout beantworten lässt, wissen wir nochnicht ganz genau. Wir erwarten aber Einspa-rungen bei den Gesamtkosten von zirka einerMillion Franken pro Jahr.»

Von überall her nutzen ...Wie sieht es bezüglich den Erfahrungen mitder Nutzung der Dienste aus? Lassen sie sichtatsächlich jederzeit und von überall nutzen?Laut Ringier tun sie das. «Das war für unsauch ein zentrales Kriterium. Die Zusammen-arbeit mit der Welt ausserhalb der Ringier-Netzwerke war bisher umständlich. Die neuenWerkzeuge werden nun eine Kultur der Colla-boration fördern», glaubt CIO Hügli.

SIe Setzen aUf SaaS

Das Familienunternehmen Ringier ist ein multinational tätiges SchweizerMedienunternehmen. 8000 Mitarbeiter in 10 Ländern produzieren Zeitungen,Zeitschriften, Web- und Mobile-Plattformen, TV- und Radioprogramme. Diebekannteste Publikation ist der «Blick». Schlagzeilen macht das Unternehmenderzeit mit seinem neuen, integrierten Newsroom.Die Valorec Services aG ist ein Tochterunternehmen der Veolia Environment

mit mehr als 300’000 Mitarbeitenden in 115 Ländern. Das Unternehmen wurde1998 von Novartis gegründet und bezeichnet sich selber als Umweltdienstleis-ter. Valorec übernimmt für Firmen das Energie- und/oder Abfallmanagement,damit die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.Mobilezone ist als unabhängiger Telekomspezialist für Mobil- und Festnetz-

telefonie in der Schweiz tätig. 1999 gegründet, verfügt man heute über mehrals 130 Verkaufsstellen in der Schweiz. Der gesamte Festnetzbereich wird vonder GesellschaftMobilezone.com als Reseller abgedeckt. Dieser bietet seinenKunden ein globales Netz für nationale und internationale Verbindungen.Die ecole hôtelière de Lausanne (EHL) wurde 1893 gegründet und war da-

mals die erste Hotelschule in der Schweiz. Aktuell sind an der national undinternational anerkannten Universität mit über 1800 so viele Studenten wienoch nie akkreditiert. Sie haben 90 verschiedene Nationalitäten. Auch die An-gestellten und der Staff sind international und stammen aus über 30 Ländern.

«Mit BPOS haben wirdie Kosten für unserE-Mail-System hal-biert und sogar alleUpdates inklusive.»John Martinussen, CIO Valorec Services AG

Cloud Computing Sof tware as a Service im Realeinsatz

Page 31: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 31

Beim Salesforce.com-Kunden EHL gibt eseine ganze Reihe an Angestellten (AdmissionOfficers, Consulter etc.), die den grössten Teildes Jahres auf der ganzen Welt unterwegssind. Sie nutzen Salesforce CRM regelmässigvon unterwegs, bislang ohne Probleme.Für Valorec hingegen spielt die Mobilität

auf Unternehmensebene keine grosse Rolle.

Die IT-Abteilung allerdings schätzt den Out-look Web Access (OWA) und den einfachenZugriff auf das BPOS-System mittels Firmen-Laptop und Internetanschluss.

... aber nicht ohne InternetSo weit zu den Vorteilen von SaaS und Cloud-Lösungen. Natürlich wollten wir von den Un-ternehmen auch wissen, welche Erfahrungensie mit Nachteilen gemacht haben. Beispiels-weise damit, dass man die Software neu nurnoch nutzen kann, wenn man mit dem Inter-net verbunden ist.Für Valorec war das nicht unerheblich: «Vor

dem BPOS-Start haben wir unsere Internet-Geschwindigkeit auf 10 MB/s erhöht», erklärtCIO John Martinussen. Dieser Schritt sei zwarohnehin geplant gewesen, meint er und er-gänzt gleich, dass sich der neue Speed imtäglichen Einsatz bewährt habe und vollkom-men ausreiche.(Noch) nicht an der Internetanbindung

schrauben musste die EHL. Der Internetan-schluss der EHL war beziehungsweise ist sehrschnell. Der von Switch zur Verfügung ge-stellte Backbone liefert 100 MB/s. Dazu hatman als Backup eine 5-MB-Leitung von Swiss-com. «Weil wir immer mehr auf SaaS undHosting setzen, werden wir die Backup-Lei-tung aber vermutlich in nächster Zeit aus-bauen», meint Christophe Gaget.Ringier musste an seinem Zugang ins World

Wide Web nichts verändern. «Wir haben über-all redundant ausgelegte Internetzugänge, dieden Betrieb sicherstellen», erläutert CIO Sa-

muel Hügli. Ausserdem könne man einigeFunktionen der Google-Anwendungen auchoffline nutzen, sollte man einmal keinen Inter-netzugang zur Verfügung haben.

Daten extern sicherer als internWenn über IT und neue Technologien gespro-chen wird, spielt die Sicherheit immer eine

grosse Rolle. BeimCloud Computing istdas nicht anders, hierstellt sich insbeson-dere die Frage nachdem Datenschutz. Wiesind unsere vier SaaS-Kunden dieses Themaangegangen?Samuel Hügli ist

überzeugt, dass dieDaten bei Google si-cherer sind als beiRingier selbst: «Wirkönnten unsere Datenintern kaum so sicherund kostengünstig

aufbewahren. Sie lagern physisch in drei un-terschiedlichen Hochsicherheits-Datenzentrenvon Google. Wir wissen exakt, wo sie sich be-finden.» Google sei es zudem vertraglich un-tersagt, die Ringier-Daten in irgendeiner Formfür eigene Zwecke zu verwenden, beispiels-weise für Werbeeinblendungen.Valorec-CIO John Martinussen musste die

Unternehmens-Fire-walls aktualisieren.«Ausserdem habenwir ein Single-Sign-on-Projekt gestartet.Mit diesen zwei Mass-nahmen sind wir si-cher, dass das Daten-schutzniveau gleichoder sogar höher istals vorher», so Marti-nussen.Auch an der EHL

gab es bezüglich Da-tenschutz – zumindestaus IT-Sicht – keineBedenken. «Wir habenim Gegensatz zu anderen Hochschulen nichtviele wichtige, äusserst schützenswerteDaten», erklärt Christophe Gaget. Trotzdemwollten die Benutzer natürlich wissen, woihre Daten hinkommen und wer alles damitarbeitet. Also habe man ihnen erklärt, dassSalesforce.com für die Daten die weitausgrössere Sicherheit bieten könne, als man esselber vor Ort in Lausanne könnte. Zudemhabe man mit Salesforce.com ein Non-Disclo-

sure-Agreement geschlossen und Privacy-Poli-cies aufgestellt. Weiter hat die EHL mit denUsern Workshops durchgeführt, in denen manihnen aufgezeigt hat, wo ihre Sicherheitsbe-denken wirklich liegen sollten: «Ein Excel-Fileauf einen USB-Stick zu kopieren ist beispiels-weise viel unsicherer, als die Salesforce.com-Lösung zu nutzen», glaubt Gaget.

Mehr SaaS erwünschtWie sieht die Zukunft bei den vier relativ jun-gen SaaS-Kunden aus: Werden sie nach die-sen ersten Erfahrungen auch in Zukunft aufSaaS setzen? «Momentan wird analysiert, obdie von uns implementierte BPOS-Lösung aufdie gesamte Veolia Schweiz übertragbar/um-setzbar ist. Aber pauschal sagen, dass eineSaaS-Lösung immer optimal ist, kann mannicht. Es hängt sehr stark vom bestehendenUmfeld – Know-how, Infrastruktur, Strategie –ab», erklärt John Martinussen.Samuel Hügli sieht SaaS-Lösungen als lo-

gische Fortsetzung der IT-Evolution, so dassman sich intern dereinst auf die Frage, wieman sich mit IT differenzieren kann, konzen-trieren könne. Und man plant selbstverständ-lich weitere Anwendungen auf SaaS-Basiseinzuführen: Derzeit testet man Storage- undCRM-Lösungen von Amazon und Salesforce.Entscheidend wird laut Hügli sein, wie ein-fach die Lösungen zu bedienen sind, wie si-cher die Daten gelagert werden und werhinter dem jeweiligen Provider stehe.

Voll auf SaaS setzen will die EHL. «Wennich mir die IT-Projekte für die kommendenzwei Jahre so ansehe, so möchten wir soweitmöglich überall mit SaaS-Lösungen fahren»,erklärt Christophe Gaget. Natürlich gebe esaber einige Lösungen, für die es derzeit ein-fach noch keine SaaS-Varianten gebe.Fazit: Die Cloud ist da, funktioniert und

wird so schnell auch nicht wieder aus denUnternehmen verschwinden.

«Wir wollen in denkommenden Jahrensoweit möglich nurnoch Web-basierteLösungen einführen.»Christophe Gaget,Business Analyst & Project Manager,Ecole hôtelière de Lausanne (EHL)

«Die SaaS-Lösung gibtuns die Möglichkeit,uns voll und ganz aufunser Kerngeschäft zukonzentrieren.»Oliver Bachmann, Head of Service Providing,Mobilezone.com

Sof tware as a Service im Realeinsatz Cloud Computing

Page 32: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine32

Cloud-Anbieternoch rar gesätObwohl alle von der Cloud reden, gibt es erst wenigeAnbieter von «echten» Cloud-Diensten, von klassischenSaaS- und Outsourcing-Angeboten einmal abgesehen.

Von Urs B i nder

Kaum ein Anbieter von Hardware, Soft-ware oder IT-Dienstleistungen sprichtheute nicht von Cloud Computing. Undwie bei vielen Modebegriffen ist meist

nicht klar, was eigentlich genau gemeint ist.«Vieles, was derzeit im Markt unter demLabel Cloud gehandelt wird, darf man getrostals Mogelpackung bezeichnen», stellt SeniorAnalyst Steve Janata vom deutschen Marktfor-schungsunternehmen Experton Group fest.Wirkliche Cloud-Angebote seien noch eher rargesät – denn oft würden Outsourcing-Serviceseinfach als Cloud Computing deklariert, umauf der aktuellen Welle mitzureiten.

Cloud oder nicht CloudEs gibt bis heute keine in Stein gemeisselteDefinition vom Cloud Computing. Grob gese-hen bezeichnet der Begriff einen Ansatz zurBereitstellung von IT-Ressourcen ausserhalb

des konventionellen firmengebundenen Re-chenzentrums. Konkreter müssen für echtesCloud Computing die folgenden Bedingungenerfüllt sein: Ressourcen wie Rechenkapazität, Betriebs-system-, Entwicklungs- und Laufzeitplatt-formen, einzelne Services oder Anwendungs-software werden von einem Provider zentralbereitgestellt und über ein Netzwerk bezogen. Die Bereitstellung erfolgt in einer Multi-Tenant-Umgebung, die viele Bezüger gleich-zeitig bedient. Die Ressourcen können dynamisch nach Be-darf bezogenwerden, wobei insbesondere auchkurzfristig stark erhöhte Bezüge möglich sind. Die Abrechnung erfolgt nutzungsabhängigin exakt definierten Einheiten, üblicherweisefein granuliert, so dass nur wirklich genutzteDienste verrechnet werden. Bereitstellung und bezügerseitige Verwal-

tung erfolgen vollständig automatisiert –Cloud-Ressourcen lassen sich über ein Web-Interface buchen, in Betrieb nehmen undadministrieren, ohne dass auf Seite des Pro-viders ein manueller Eingriff nötig ist.Das Angebot ist nicht auf einen bestimmtenBezüger massgeschneidert, sondern stehtprinzipiell allen berechtigten Bezügern offen:Zweck, Art und Umfang der Nutzung werdenallein durch den Bezüger beziehungsweisedie aktuelle Nutzungssituation festgelegt undsind für den Provider somit transparent.Unsere Definition ist bewusst allgemein

gehalten: Der «Provider» kann ein öffent-licher Cloud-Anbieter wie Amazon sein (Pu-blic Cloud) oder aber die unternehmensei-gene IT-Abteilung, die das Cloud-Angebotfirmenintern zur Verfügung stellt – in diesemFall spricht man von einer Private Cloud.Mischformen sind ebenfalls denkbar (Hybrid

Cloud Computing Marktübersicht Cloud-Anbieter

In KüRze

· Vieles, was als Cloud Computingverkauft wird, ist in Wahrheiteher Outsourcing.· Es gibt erst wenige Anbieter vonechten Cloud-Diensten.· Die Hauptvorteile liegen in derkurzfristigen Skalierbarkeit undder nutzungsabhängigen Ab-rechnung.· Die Kosten können ziemlichkomplex aufgebaut sein.

anbIeteR Von CLoUD-CoMpUtInG-DIenSten

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; n/A: Kriterium hier nicht zutreffend Quelle: Experton Group/Swiss IT Magazine

anbIeteR aMazon CLoUDSIGMa GooGLe IbM MICRoSoft SaLeSfoRCe

Dienstbezeichnung diverse – diverse diverse Windows Azure diverse

Infrastructure-as-a-Service

k.A. (via Amazonoder IBM Com-puting on Demand)

platform-as-a-Service

Software-as-a-Service Google Apps Lotuslive diverse Salesforce.com

betriebssysteme Windows, Linux/Unix beliebige Linux k.A. Windows n/A

programmiersprachen beliebige beliebige Python, Java k.A. beliebige (Windows-unterstützt)

Salesforce-eigeneSprache

Data Center Schweiz

premium-Service (nur beiSaaS)

Kostenbeispiel: Computepro Stunde

ab $ 0.085 auf Anfrage Grundangebotgratis, dann$ 0.10

auf Anfrage $ 0.12 n/A

URL http://aws.amazon.com/ec2/

www.cloud-sigma.com

http://code.google.com/appengine/

http://www-05.ibm.com/ch/pov/cloud/

www.microsoft.com/windows-azure

www.salesforce.com

Page 33: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 33

Cloud). Dementsprechend kann es sich beim«Netzwerk» um das Internet oder ein ge-schlossenes firmeneigenes oder firmenüber-greifendes Netz handeln. Und auch beim«Bezüger» sind alle Varianten von einemGesamtunternehmen über die Abteilung biszum Privatanwender möglich.Mit dieser Definition wird auch klar, dass

bei einem klassischen Outsourcing nicht vonCloud Computing gesprochen werden sollte.Dabei geht es stets um kunden- oder sogarprojektspezifisch exakt festgelegte Dienstleis-tungen, die im Allgemeinen über die blosseBereitstellung von IT-Ressourcen hinausge-hen und eine nicht anonyme Beziehung zwi-schen Kunde und Anbieter voraussetzen.

IaaS, paaS und SaaSÜblicherweise werden Cloud-Computing-An-gebote in drei Kategorien eingeteilt, die sichnach dem gängigen Modell einer dreischich-tigen IT-Architektur richten: Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Hierwerden Infrastruktur-Ressourcen wie Rechen-leistung oder Speicherkapazität über dieCloud bezogen. Der bekannteste IaaS-Anbie-ter ist Amazon mit seiner Elastic ComputeCloud (EC2). Der Bezüger erhält bei IaaS einevirtuelle Hardwareumgebung und übernimmtdie Installation und Verwaltung der darauflaufenden Software selbst. Die virtuelle Hard-ware ist aber nahtlos skalierbar: Bei stei-gendem oder sinkendem Ressourcenbedarfskaliert die Umgebung dynamisch, ohne dassder Bezüger etwas an der Installation ändernmuss.

Platform-as-a-Service (PaaS): Bei PaaS-Angeboten steht eine komplette Plattform alsCloud-Dienst zur Verfügung, also beispiels-weise ein virtueller Server mit installiertemBetriebssystem, eine Entwicklungs- oder Test-umgebung oder eine Datenbank. Der Bezü-ger hat dabei erst auf Plattformebene Zugriffauf die Dienste – die Grundkonfiguration dervirtuellen Server ist Sache des Providers. Software-as-a-Service (SaaS): Dieses Be-reitstellungsmodell kennt man schon aus denZeiten «vor der Cloud»: Der Bezüger «mietet»eine komplette Softwareanwendung, zumBeispiel einen Mail-Dienst oder ein ERP-Sys-tem und braucht sich nur um die Nutzungund nicht um die Verwaltung und Pflege zukümmern. Damit sich eine Anwendung fürdie Cloud eignet, muss sie serviceorientiertaufgebaut sein und rasch wechselnde Auslas-tungen bewältigen können. In Frage kommenzudem ausschliesslich mandantenfähige An-wendungen, wobei die Trennung der Man-danten sehr hohe Sicherheitsanforderungenerfüllen muss.

übersicht übersichtlichLegt man unsere eher strenge Definition zu-grunde, gibt es derzeit noch wenige echteCloud-Computing-Anbieter, die zudem meistaus den USA stammen. Neben den bekanntenGrössen Amazon, Google, Microsoft, IBM undSalesforce haben wir das Schweizer Startup-Unternehmen Cloudsigma in die Tabelle auf-genommen, das Ende März ein kostenlosesIaaS-Testangebot lancieren und im Mai denkommerziellen Betrieb aufnehmen will – mit

Serverstandort Schweiz, noch genauer: Imbekannten Interxion-Rechenzentrum in Glatt-brugg. Nicht berücksichtigt haben wir dieauch hierzulande zahlreichen lokalen SaaS-Anbieter. Ebenfalls nicht Gegenstand dieserMarktübersicht sind die Anbieter von Hard-ware und Software zum Aufbau einer Cloud-Computing-Infrastruktur: In diesem Bereichgibt es immer mehr Kooperationen verschie-dener Hersteller wie zum Beispiel Cisco, EMCund VMware, da kaum ein einzelner Anbieteralle benötigten Technologien abdeckt.

Kosten definiert, aber komplexDie meisten Anbieter offerieren Infrastruktur-dienste und verrechnen dabei verschiedeneLeistungen separat. Zur eigentlichen Rechen-zeit, die wir als Vergleichsbeispiel in die Ta-belle aufgenommen haben (und bereits hiersind diverse Varianten möglich), kommenzum Beispiel bei Amazon je nach Nutzungund Platzierung der virtuellen Maschinen(hier Amazone Machine Instances, kurz AMIgenannt) noch folgende Kostenpunkte hinzu:Datentransfer übers Internet (verrechnet erstab Juli 2010, in Gigabyte pro Monat), Daten-transfer zwischen verschiedenen AMI, Daten-transfer zwischen verschiedenen «AvailabilityZones», Datentransfer fürs Load-Balancingbei Nutzung öffentlicher IP-Adressen, Spei-cherkapazität, Reservation von IP-Adressenvon nicht aktiven Instanzen – und so weiter.Insgesamt ergibt sich eine ziemlich komplexeKostenstruktur mit Gesamtkosten, die nichtauf Anhieb ersichtlich sind. Etwas einfacherist es bei Windows Azure – hier wird für dieInfrastrukturdienste nur zwischen Compute,Storage, Storage-Transaktionen und Daten-transfer unterschieden, und auch beim Platt-formdienst SQL Azure sieht es ähnlich aus: Esfällt eine Grundgebühr pro Datenbank undMonat an, dazu kommen volumenabhängigeKosten für den Datentransfer.

Marktübersicht Cloud-Anbieter Cloud Computing

bei Cloud Computing werden die It-Ressourcen typischerweise über ein Web-Interfaceverwaltet – hier die Konsole von amazon eC2.

SCHWeIzeR CLoUD-CoMMUnIty

Seit Oktober 2009 gibt es in derSchweiz einen Verein mit dem Zweck«Theorie und Anwendung von Cloud-Computing-Technologien, -Konzepten

und -Methoden und verwandte Themen zufördern». Die Community nennt sich Cloudsuisse(www.cloudsuisse.org) und wird von Andreasvon Gunten, VR-Präsident des Salesforce-Part-ners Parx, präsidiert. Eine der ersten Aktivitätenwar die Organisation der Cloudsuisse Con-ference, die am 15. März mit über 150 Teilneh-mern in Zürich über die Bühne ging.

Page 34: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine34

Von den diversen IT-Themen, die sich derzeit einer ausserordent-lich grossen Aufmerksamkeit erfreuen, ist das Themenfeld«Cloud Computing» sicher am nachhaltigsten in aller Munde.Die Frage ist, welche Veränderung diese Innovation für Anbieter

und Anwender mit sich bringt und wie sie die Geschäftsmodelle mit-telfristig verändern wird.In einer engeren Auslegung ist Cloud Computing gemäss Forrester

Research ein «Pool aus abstrahierter, hochskalierbarer und verwalteterIT-Infrastruktur, die Kundenanwendungen vorhält und falls erforderlichnach Gebrauch abgerechnet werden kann». Im weiteren Sinne ist aberauch die On-Demand-Bereitstellung von Plattformen unter dem BegriffCloud Computing subsumiert (mehr zu den verschiedenen Arten desCloud Computing und zu den Angeboten finden Sie in der Marktüber-sicht ab Seite 32).Cloud Computing verspricht Unternehmen weniger Kapitalbindung

durch Vermeidung hoher Vorabinvestitionen, direkte Kosten ohne Ab-schreibungen, schlanke Einführungsprojekte, hohe Verfügbarkeit, ein-fachere Skalierung und einiges mehr. Ob das alles zutrifft, sei hierdahingestellt. Wir wollen zwei andere Aspekte betrachten. Erstens:Was bedeutet Cloud Computing für die Unternehmens-IT? Und zwei-tens: Wie wird die zunehmende Nutzung dieses Angebotes das Ge-schäftsmodell der Unternehmens-IT verändern?

Die Industrialisierung der ItIn der Diskussion über Geschäftsmodelle wird neben der technischenInnovation auf der Angebotsseite auch immer mehr die IT als Unter-nehmensteil hinterfragt. In den 1990er Jahren wurde die IT als Sekun-därprozess in den Unternehmen gesehen. Zur Jahrtausendwendewurde der IT sehr hohe Bedeutung beigemessen und die IT-Leiterwaren auf dem Sprung in die Geschäftsleitungen und Vorstände. Heutewird für die Einordnung der IT immer mehr das Bild einer Produkti-onsfunktion bemüht und davon die Notwendigkeit einer «Industriali-sierung der IT» abgeleitet. Diese analoge Anwendung von industriellenMethoden und Prozessen auf die IT bringt folgende Forderungen mitsich: Produkt- statt Projektorientierung Standardisierung der Leistungserbringung Kunden- und Marktorientierung zum internen oder externen Ge-

schäftspartnerSpeziell die Standardisierung der Leistungserbringung ist es, bei der

das Cloud Computing ins Spiel kommt. Diese Standardisierung wurdein der industriellen Fertigung unter anderem mit einer Reduktion derFertigungstiefen erreicht. Der Hersteller einer Leistung ist primärLeistungsintegrator der internen und externen Leistung hin zum End-

kunden.Wesentliche Konzeptedieser Entwicklung findensich zum Beispiel beim Kom-petenzzentrum Industrialisie-rung des Informationsma-nagements der Universität St.Gallen oder in internationalenStandards wie ITIL (IT In-frastructure Library) oder IIM(Modell des Integrierten In-formationsmanagements)wieder.Cloud Computing könnte

nun als mögliche Komponenteder externen Leistungserbrin-gung in einer nach-industriellgeprägten Unternehmens-ITgesehen werden.

Cloud-Computing-StrategienIm Wesentlichen kommt es darauf an, ob Cloud Computing die Anfor-derungen der Kunden wirklich erfüllen kann. Sowohl die Entwicklunganderer solcher Hype-Themen als auch die heutige Sicht auf dasThema Outsourcing im klassischen Sinn lassen hier einige Zweifelaufkommen.Das Ansinnen, grössere Verantwortungsbereiche der IT ausser Haus

zu geben, führt stets zu Fragen nach Qualität, Flexibilität, Preis undSicherheit. Bei betriebswirtschaftlicher Software kommt auch der As-pekt hinzu, ob die Anwendungen zumindest die differenzierendenProzesse des Unternehmens wirklich inhaltlich unterstützen, ohneBrüche im Tagesgeschäft zu verursachen. Zusätzlich sei auch daraufhingewiesen, dass bei einer Insolvenz eines Hard- oder Softwareher-stellers erst mal alles, was im Haus ist, weiterfunktioniert, während beieinem On-Demand-Service vermutlich kurzfristig die Lichter ausgehenkönnen. Damit kann ein Risiko für die Unternehmensführung entste-hen. Weitere Risiken sind analog zum Outsourcing im Bereich der Si-cherheit und des Datenschutzes zu sehen – eventuell sogar stärker,insbesondere bei Verwendung global agierender Provider, bei denenfür den Kunden intransparent sein kann, wo seine Daten liegen. Daskann auch interessante rechtliche Folgen haben.Die Risiken lassen sich im Vergleich zum klassischen Outsourcing

durch die Wahl mehrerer Anbieter minimieren. Hier stellt sich jedoch dieFrage, ob sich dieser Overhead bezüglich Integration und Managementamortisiert – verbunden mit dem Fehlen einer Gesamtverantwortung.

Wie die Wolkedie IT verändertBei der Nutzung von extern bereitgestellten Dienstenkommt der IT eine neue Rolle zu. Sie wird vomLeistungserbringer zum Leistungsintegrator.

Von A lexAnder FAhrnholz Und rolAnd U lBert

In KüRze

· Das Cloud Computing verändertdas Modell der IT nachhaltigerals je zuvor.· Nicht mehr der Betrieb voninternen Systemen und dasSteuern von Projekten stehtim Vordergrund, sondern dasManagement der Leistung vonDienstleistern.· Vor dem Entscheid für einenCloud-Service muss die solideEvaluierung im Sinne einer Ar-chitekturdiskussion am Anfangaller Überlegungen stehen.

Cloud Computing Cloudfähige IT-Geschäf tsmodelle

Page 35: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 2010 35

Eine ebenfalls beim klassischen Outsourcing problematische Strate-gie, die bei Cloud Computing jedoch vorstellbar wäre, ist, entspre-chende Backup-Services bei anderen Providern vorzusehen. Dies setztjedoch eine konsequente Standardisierung und damit einfache Substi-tuierung der Services voraus. Realistischerweise ist das jedoch nur aufden unteren Ebenen, also im Bereich IaaS (Infrastructure as a Service),eventuell auch bei Platform-as-a-Service-Lösungen zu erwarten, nichtjedoch bei Software as a Service (SaaS).Heute fehlen diese Standards noch – auf allen Ebenen. Nichtsdesto-

weniger illustriert diese Wahlmöglichkeit einen wichtigen Fortschrittgegenüber dem klassischen Outsourcing: Eine feinere Granularität er-möglicht eine differenziertere Entscheidung, welcher Service von wem– sowohl intern als auch extern – betrieben wird. In diesem Kontextgibt es auch die Möglichkeit eines gemischten Betriebsansatzes (hy-bride Cloud) im Kontrast zu einem ausschliesslich internen (privateCloud) oder externen (öffentliche Cloud) Ansatz.

eine neue Rolle für die It?Bei der Nutzung von extern bereitgestellter Infrastruktur, Plattformenoder Anwendungen kommt der IT eine neue Rolle zu: Nicht mehr derBetrieb von internen Systemen und das Steuern von Projekten steht imVordergrund, sondern das Management der Leistung von Dienstleis-tern. Das beginnt in einem Lifecycle von der Anforderungsableitungund -definition, der Evaluierung des Cloud-Providers über die Nutzungbis zum Wechsel des Providers.Das Modell der IT kann sich damit nachhaltiger verändern als je

zuvor. Denn je mehr die IT vom primären Leistungserbringer zumLeistungsintegrator wird, umso mehr werden auch die Anforderungenan das interne Kundenmanage-ment steigen. Denn die IT mussihren internen Mehrwert ge-genüber dem Business be-weisen, ansonsten könnte derVertrieb ja theoretisch auchdirekt mit dem On-Demand-CRM-Dienstleisterzusammen-arbeiten.Damit wird die Verbindung

zwischen der IT und demBusiness zu einer ernsthaftenGeschäftsbeziehung, in dersich die IT weniger über in-haltliche Kompetenz, sondernüber Führungs- und Steue-rungsfähigkeiten differenzie-ren muss. Dies jedoch weiter-hin verbunden mit der Bera-tungsfähigkeit, durch welcheServices Geschäftsprozesseoptimal unterstützt oder er-möglicht werden.Nicht zu unterschätzen ist

auch die notwendige Archi-tekturkompetenz, wenn esdarum geht, die am Marktverfügbaren Services zu be-werten und in einem zweitenSchritt zu integrieren. Sowohldie technische (zum Beispielbei einer hybriden Cloud) als

auch die Prozessebene spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. Schluss-endlich ist eine gesamtheitliche IT-Governance sicherzustellen, dieweiterhin Aufgabe des Unternehmens bleiben muss.

Cloud Computing heute und morgenJe mehr Allgemeingut, also je weit verbreiteter eine IT-Leistung ist,desto mehr ist die Nutzung einer Cloud sinnvoll und auch machbar.Virtualisierte Datencenter, Online-Services und Collaboration-Platt-formen wie E-Mail oder Portale können schon heute mit guten undseriösen Angeboten als Cloud-Service genutzt werden.Auch Plattformen wie Amazon S3 oder Microsoft Azure sind für

kleinere Unternehmen und Testsysteme interessant, obschon sich dieseAngebote aktuell primär an Dienstleister richten, die damit ohnegrosse Investitionen professionell bereitgestellte Webdienste anbietenkönnen.Bei den Business-Anwendungen steht die Frage der Integration die-

ser Services in andere Services oder unternehmensintern bereitge-stellte Anwendungen im Vordergrund – ein CRM-Service ohne ERP-Integration ist mittelfristig eine Insellösung, mit überschaubarer Per-spektive.Häufig ist die Frage der Unterstützung von differenzierenden Unter-

nehmensprozessen noch ein Hindernis bei der Nutzung von On-De-mand-Plattformen, da hier ein systematischer Widerspruch besteht:Auf der einen Seite versucht ein Anbieter die Funktionalität seinerLeistung auf einen gemeinsamen Nenner zu beschränken, der aber perse nicht differenzierend sein kann. Dieser Aspekt ist jedoch nur beiSaaS relevant, bei IaaS und PaaS ist es derzeit eher unwahrscheinlich,Firmenspezifika abbilden zu müssen. Bei Business-Anwendungen ist

also die Anpassbarkeit der Ange-bote der Indikator für deren Nutz-

barkeit von verschiedenen Un-ternehmen.Im Fazit: «Drum prüfe, wer

sich ewig bindet, ob sich nichtwas Besseres findet!» Die so-lide Evaluierung im Sinne einerArchitekturdiskussion muss amAnfang aller Cloud-Überle-gungen stehen. Nicht die Fea-tures und der Preis einer Lö-sung sind die Kriterien, son-dern die Integration in dievorhandene Unternehmensar-chitektur und die Total Costs ofOwnership (TCO) inklusive allerinternen Managementauf-wände und nötigen Anpas-sungsmassnahmen. Und daeine Nutzung von Cloud Com-puting auch das Geschäftsmo-dell der IT massgeblich beein-flusst, muss eine Adaptierungoder sogar Neugestaltungdieses Geschäftsmodells paral-lel erfolgen.

A lexAnder FAhrnholz Und

rolAnd U lBert s ind M i t ArBe i t er

der s&t grUppe (VorMAls iMg).

www.snt -world .ch

Cloudfähige IT-Geschäf tsmodelle Cloud Computing

StRUKtURVeRänDeRUnGen IM It-betRIebQu

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T

Cloud Computing kann zur erhöhung der flexibilität und besseren Vernetzungder It-Infrastrukturen führen – bei gleichzeitiger Kostenoptimierung. es ziehtaber auch Strukturveränderungen im It-betrieb mit sich.

Wertschöpfungsprozess der IT

ExterneLeistungs-erbringung

InterneLeistungs-erbringung

InterneLeistungs-integration

InternerKunde

ExterneDienstleister

IT-Management· Portfolio· Produkte· Qualität

Internet-IT

Business

Blackbox IT

Cloud-Dienste

Page 36: IT Magazine 4/2010

Cloud Computing hat den Sprung inden Mainstream geschafft. Die feh-lende Schärfe des Begriffs macht esAnbietern allerdings sehr leicht, sich

darunter einzuordnen. Die Spanne reicht in-zwischen von Anbietern wie Amazon, der inder Wolke pure Rechenkraft vermietet, bis hinzu Salesforce.com. Auf deren Cloud kann derKunde sein komplettes Customer-Relationship-Management beim Dienstleister abwickeln.Zwischen diesen beiden haben sich Dut-

zende verwandter Angebote angesiedelt. DieIndustrie hat den Begriff Cloud selbst bereitseingefärbt und spricht inzwischen von «Soft-ware-», «Platform-» oder «Infrastructure-as-a-Service» – «SaaS», «PaaS» und «IaaS». Fürmehr Ordnung und Verständnis hat das gewissnicht gesorgt.Trotz der teils gravierenden Unterschiede

teilen die Angebote eine Gemeinsamkeit: Siealle werden über eine im Web platzierte Infra-struktur abgewickelt. Und ihre Verkaufsargu-mente klingen ähnlich: Keine langfristige Kapi-talbindung für Ressourcen und Systeme, tech-nisch stets auf dem neusten Stand, kaumAufwand für Unterhalt, Wartung und Pflege.Diese Gründe verhelfen dem Thema zu media-lem Aufwind und lassen den Eindruck entste-hen, die klassische hausinterne Hard- undSoftware habe ausgedient.

zuständigkeit,Verantwortung und SchuldMit Cloud Computing wird eineschöne sorgenfreie Welt gezeich-net. Der Anwender schiebt seineDaten einfach in die Wolke odermietet dortige Dienste. Und schonhat er sich zahlreicher Problemeentledigt. Das ist optimistisch undzu kurz gedacht. Kritiker weisen zuRecht auf altbekannte, ungelösteProbleme hin. So wandern wert-volle Informationen «in die Wolke»

und ziehen so Hacker, Spione und andereÜbeltäter an. Ganz zu schweigen von Fragenzum Datenschutz, der bekanntlich nur an we-nigen Orten der Welt einen hohen Stellenwertgeniesst. Es ist sogar berechtigt zu behaupten,dass sich die Risiken, die Administratoren be-reits in einer wolkenfreien Welt auf Trabhielten, in der Cloud beträchtlich verstärken.Die Ursache hierfür ist Macht und ihr Verlustoder anders formuliert die Deutungshoheitüber die Sicherheit.Nach altemModell ist ein Administrator Herr

im eigenen Serverraum, mit allen Vor- undNachteilen. In Cloud-Infrastrukturen stellensich dagegen Fragen in Hinblick auf Zuständig-keit, Verantwortung und Schuld, wenn es zumErnstfall kommt. Zumal es in der Cloud wegender Natur des Dienstes oft nebulös bleibt, aufwelchen Servern in welchem Land die Datentatsächlich landen.Angesichts eines solchen Szenarios wird

kein Unternehmen leichtfertig die eigenenDaten ausser Haus geben und die Deutungs-hoheit über die Security verlieren, indem esdiese Macht an einen Dritten abtritt.Statt den Sicherheitsversprechungen und

Tools des Cloud-Anbieters blind zu vertrauen,sollten Administratoren selbst bestimmen, wiehoch das Security-Niveau ist und mit welchenMitteln es erreicht wird. Vor allem sollte einUnternehmen darauf bedacht sein, dieses

möglichst durchgängig und homogen zu defi-nieren. Und zwar unabhängig davon, wo dieDaten am Ende landen und vonwelchen Diens-ten welcher Provider sie gerade transportiertoder gespeichert werden.

Die Rückkehr der alten bekanntenDen Weg der Selbstbestimmung sind Unter-nehmen schon einmal gegangen: Als sie be-gannen, ihre Netzwerke per Internet an eigeneAussenstellen und später an die Netze vonKunden und Partnern zu koppeln, schufen siegut gesicherte Verbindungen zwischen «drin-nen» und «draussen». Zu keinem Zeitpunkthaben sich die IT-Verantwortlichen damals

CLoUD CoMpUtInG – UM DIeSe fRaGen KoMMt KeIn UnteRneHMen HeRUM

· Erlauben die Applikationslizenzen das Hosting in einer Cloud?· Wo landen die Daten? Macht der Provider klare Angaben, in welchem Datacenter die Informationen gespeichert werden?· Erlauben Verträge mit Dritten die Auslagerung von Unternehmensdaten in die Cloud?· Welche Service-Level sind notwendig und können garantiert werden?· Welche Sicherheits-Standards sind nötig und wie werden sie eingehalten?· Was passiert, wenn Daten verloren gehen? Was ist in Sachen Data-Recovery geplant?· Wie leicht ist der Ausstieg? Lassen sich Daten ohne Schwierigkeiten zu anderen Anbietern transferieren?· Gibt es den Provider morgen noch?

Gefahren undRisiken der CloudDas Cloud-Konzept verspricht Unternehmen sämtlicheSicherheitsprobleme loszuwerden, der Provider kümmertsich ja ab sofort darum. Ganz so einfach ist es aber nicht.

In KüRze

· Die Risiken, die Administratorenbereits in einer wolkenfreienWelt auf Trab hielten, verstärkensich in der Cloud.· Statt dem Cloud-Anbieter blindzu vertrauen, sollten Administra-toren die Kontrolle behalten undihr Security-Niveau festlegen.· Etablierte Technologien wie DLPund NAC sowie gute SLAs ga-rantieren auch in der Cloud einhohes Sicherheitsniveau.

Von M i chAel hoos

Cloud Computing Sicheres Cloud Computing

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 201036

Page 37: IT Magazine 4/2010

gänzlich auf vorkonfigurierte Security-Ange-bote verlassen.Der eine oder andere mag sich noch an die

dazugehörige Diskussion im Bereich VirtualPrivate Network (VPN) erinnern. Providerwollten Unternehmen damals davon über-zeugen, ausschliesslich deren sicheren MPLS-basierenden Verbindungen zu vertrauen. Daseigene IPsec-VPN könne man ruhig abschal-ten und Kosten sparen. Durchgesetzt hat sichdieses Konzept nicht. Denn niemand mag dieKontrolle und die Deutungshoheit gänzlichabtreten.

Erfahrungen wie die beschriebenen sindbeim Wechsel zur beziehungsweise in dieCloud hilfreich. Mit der Nutzung von CloudComputing wird der Nachweis besonderswichtig, wer wann und warum auf welche In-formationen zugegriffen hat. Dabei gilt es be-sonders die kritischen Übergänge zwischenden Welten im Auge zu behalten. Denn miteiner Vielzahl an mobilen und flexiblen Zu-griffsmöglichkeiten wachsen auch die Chancenvon Hackern und Malware-Autoren.Hier zeigt sich, dass das Konzept des Net-

work Access Control (NAC) gerade auch in der

Wolke eine Berechtigung hat. Eine optimaleNAC-Lösung garantiert, dass jede Schnittstellepuncto Zugriffsmöglichkeiten nach eindeu-tigen Regeln arbeitet, auch in der Cloud.Schon die klassischen «Data Loss Preven-

tion»-Systeme basieren auf der Philosophie,Daten unabhängig von ihrem Speicherort vordem Weg nach draussen zu schützen. DieserAnsatz spielt im Cloud-Konzept seine Vorteileaus. Denn besonders in der Wolke ist es essen-ziell, dass Mitarbeitende einerseits frei undflexibel mit den Informationen arbeiten dür-fen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Allesandere würde die Cloud ad absurdum führen.Andererseits aber sollten alle Zugriffe auf dieInformation selbst genau protokolliert undkontrolliert werden, damit eben Anwenderkeinen Zugriff auf Daten erhalten, die für sienicht freigeschaltet sind.Eine Data-Loss-Prevention-Lösung hilft

dabei: Stellt das System den versuchten Ex-port eines vertraulichen Dokuments fest, sindeine Reihe von Sanktionsmöglichkeiten vomeinfachen Hinweis, einem Logging der Ope-ration bis hin zu einem Alarm denkbar. Auchein automatischer Dialog mit dem Anwender,bei dem dieser seinen Datenexport begrün-den muss, kann eine Option sein.Wichtig ist, dass ein Unternehmen selbst die

Kontrolle über die Regeln und Zugriffe erhält,unabhängig welchen Cloud-Dienst und wieviele verschiedene Angebote es gebucht hat.Denn das Unternehmen und deren Mitarbei-tende wissen am besten, welchen Wert ihreDaten haben.

ansprüche an die CloudNatürlich sollte ein Dienstleister, der seineServices in die Cloud geschoben hat, von sich

zwei zentrale fragen für sicheres Cloud Computing: In welchem Datacenter liegen dieInformationen und wer hat zugriff darauf?

Sicheres Cloud Computing Cloud Computing

Ob SAP-System, Notes oder Exchange/Outlook-Umgebung, DesktopAnwendung oder Internetplattform – wir haben für jede Anforderungdie passende Fax-Lösung. Dank der Retarus Fax-Cloud benötigen Sieweder Fax-Server noch Leitungen. Das hilft bei der Konsolidierung IhrerIT-Infrastruktur und senkt die Kosten. www.retarus.com/fax-services

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Und das nächste, und das nächste, und das nächste, und das nächste.

Page 38: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

MMS Consulting

2. ITIL® ForumSchweiz 2010

04. und 05. Mai 2010

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Das 2. ITIL® Forum Schweiz ist ein Anlass zumErfahrungsaustausch. Von Praktikern zu Praktikern.Das Forum bietet Einblicke in Problemstellungen,praktische Lösungsansätze und Best Practicessowie aktives Networking.

PRE-WORKSHOP 03. MAI 2010:Apollo 13 Simulation auf Basis von ITIL® v3

1. TAG 04. MAI 2010:Ausgewogene Qualität in der täglichen

Service Erbringung

2. TAG 05. MAI 2010:Ausgewogene Kontrollprozesse in der

Führung der IT Services

Keynote Speaker:Dr. Hannes Lubich

Fachhochschule Nordwestschweiz Brugg

Howard Kendall

SDI Service Desk Institute

Dr. Ernest Wallmüller

Universität Linz

Colin Rudd

IT Enterprise Management Services Ltd.

Praxisberichte:Von Roll Schweiz AG

Paul Scherrer Institut

Franke Management AG

SUVA

RUAG Services AG

Hoffmann-La-Roche AG

Credit Suisse AG

CISCO Systems

itSMF D

Swiss RE

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Cloud Computing Sicheres Cloud Computing

aus dem Kunden mit vertrauensbildenden Massnahmen entgegenkom-men. Klar dokumentierte Prozesse, angemessene Zertifizierungen undvor allem Transparenz sind wichtig, um sich dieses Vertrauen zu verdie-nen. Denn gerade bei uns im deutschsprachigen Raum herrscht einegrundlegende Skepsis, was das Auslagern von Daten an Dritte betrifft.Das kulturell und sehr wohl durch handfeste Vorgaben aus dem Daten-schutzgesetz motivierte Misstrauen muss ein Cloud-Provider nicht nurmit detaillierten Service-Level-Agreements entkräften.Auch klare, nachvollziehbare Antworten auf Dutzende von berech-

tigten Fragen sind unausweichlich: Kann der Cloud-Provider klar darle-gen, in welchem Land die Daten des Unternehmens abgelegt werden?Was geschieht im Ernstfall, wenn das primäre Datencenter des Providersausfällt und die Daten an ein sekundäres Rechenzentrum transferiertwerden? Existieren Zugangskonzepte, in denen eindeutig dokumentiertist, welcher Techniker des Dienstleisters wann und wie auf die Maschinezugegriffen hat? Auf welche Verfügbarkeit legt sich der Provider fest? Wiemisst er das und wie kann der Kunde diese Messung verifizieren? Sinddie Hardware und die wichtigen internen Prozesse zertifiziert? Werdendiese organisatorischen Aspekte regelmässig überprüft? Hält der Cloud-Provider die Zusagen bei Antwortzeit, Transfergeschwindigkeiten oderbeispielsweise Konfigurationsänderungen ein? Wie lange ist der Supporterreichbar und wie gut ist die Qualität der Lösungsvorschläge? Wie sehrgeht der Provider auf lokale gesetzliche Rahmenbedingungen ein? Es istfür beide Seiten von unschätzbarem Vorteil, wenn ein Cloud-Providerdiese kritischen Anforderungen aus dem Effeff kennt, die Sicherheit sei-nes Dienstes als elementare Voraussetzung versteht, sie sozusagen imBlut hat.

Gute aussichten trotz bewölkungVor den Wolken braucht also niemand Angst zu haben: Jahrelang eta-blierte Technologien garantieren auch in der Cloud ein hohes Sicher-heitsniveau. Schon heute haben die grossen SicherheitsspezialistenLösungen im Angebot, die sich im Netzwerkeinsatz täglich millionen-fach bewähren. Mit geringem Aufwand lassen sie sich an die spezi-fischen Anforderungen einer Cloud anpassen. Wer bereits in der Ver-gangenheit auf die kritischen Bereiche Network Access Control undData Loss Prevention geachtet hat, findet auch beim Weg in die Wolkeschnell die richtige Lösung, um gegen alle Arten von Bedrohungengewappnet zu sein. Nur sollte er bei der Wahl des Cloud-Providers wieerwähnt auch darauf achten, dass wichtige Voraussetzungen bei Trans-parenz, Zertifizierung, Support und SLAs eingehalten werden.Komplexer wird es deshalb trotzdem: Welche Daten unter welchen

Umständen die Unternehmensgrenzen passieren dürfen, ist zuneh-mend ausgefeilter geworden. Das liegt auch daran, dass die IT-Infra-struktur heute nicht nur den eigenen Mitarbeitenden dienen muss,sondern auch zahlreiche Gateways zu Lieferanten, Partnern und Kun-den enthält. Unternehmen werden in einem solchen Szenario sehrgenau überlegen, wem sie ihre Daten und deren Schutz anvertrauen.Die Deutungshoheit jedenfalls sollten Unternehmen in der Wolke nichtleichtfertig opfern und sich zum Spielball der Security-Prozesse einesglobalen Cloud-Anbieters machen.

M i chAel hoos i s t d i r ector presAles consUlt ing eMeA centrAl Be i

sYMAntec .

Page 39: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 2010 39

Wie Softwarezum Service wirdClaudio Hintermann, CEO des Software-Herstellers Abacus,erklärt, wie man aus einem traditionellen ERP-System eineSaaS-Lösung macht und wo die Herausforderungen liegen.

dAs interV i ew Führte M i chel Vogel

Herr Hintermann, Sie und Ihr entwick-ler-team haben über drei Jahre langentwickelt, programmiert und getes-tet. Im Januar schliesslich konnten

Sie dann abacus vi lancieren. erklären Siedoch ganz kurz, was abacus vi technologischvon den Vorgängerversionen sogrundlegend unterscheidet.Claudio Hintermann: Abacus viwurde von Grund auf als Server-basierende Software-as-a-Service-Lösung entwickelt. Die ganzeBusiness-Logik ist Server-basie-rend. Nur das eigentliche Benut-zerinterface wird auf der entspre-chenden Arbeitsstation dargestellt.Dabei passt sich das «Look & Feel»dem entsprechenden Betriebssys-tem an. Abacus vi sieht auf Win-dows wie eine Windows-, aufApple wie eine Apple- und aufLinux wie eine Linux-Applikationaus.

Wie viele personen waren insgesamt an derentwicklung von abacus vi beteiligt? MusstenSie dazu erst neues Know-how aufbauenoder gar auf externes zurückgreifen?An der Entwicklung von Abacus vi waren ins-gesamt über 100 Personen beteiligt. Nichtmitgerechnet sind dabei die Entwickler derdiversen Open-Source-Projekte, die wir teil-weise gesponsert haben und ohne die eine soschnelle Entwicklung kaum möglich gewesenwäre.

Was waren rückblickend die schwierigstenMomente bei der entwicklung der Software-as-a-Service-Lösung?Die grösste Herausforderung lag darin, die«alte Garde» von Delphi-Entwicklern auf Javazu schulen und dafür zu begeistern. Dabeiwar nicht nur das Lernen einer komplettneuen Programmiersprache das Problem,

sondern dass das Programmierparadigmagrundsätzlich verschieden ist. Während manbei Delphi auf die umfangreichen Ressourcender Arbeitsstation zugreifen kann und beieinem Fehler meistens nur die einzelne Ar-beitsstation betroffen ist, so muss man bei

einer Java-SaaS-Lösung viel vorsichtiger undumsichtiger programmieren, weil der Ar-beitsspeicher des Servers sehr knapp ist undaufgeteilt werden muss. Ein Fehler im Pro-grammiercode oder auch nur eine ineffizienteProgrammierung kann verheerende Auswir-kungen haben, auch auf andere Programme.

Welche tips können Sie Unternehmen, dievor einem ähnlichen Schritt stehen wie Sievor drei Jahren, also ihre im Markt etablierteSoftware zu einer Service-Lösung «um-bauen» wollen, geben?Man kann eine etablierte ERP-Software nichteinfach nur «umbauen». Man muss sie, wiewir das getan haben, von Grund auf neu kon-zipieren und programmieren, damit sie fürden Server- und damit SaaS-Betrieb geeignetist. Andernfalls treten unweigerlich Perfor-mance-, Skalierungs- und Stabilitätsproblemeauf. Um ans Ziel zu kommen, braucht es mo-

tivierte Programmierer, einiges an Kapitalund ziemlich viel gute Nerven.

Sie als entwickler von abacus vi haben sichentschlossen, die SaaS-Lösung nicht selberanzubieten, Ihre partner sollen das für Sie

tun. Raten Sie anderen, vielleichtkleineren Software-entwicklerfir-men zu einem ähnlichen Schrittoder sollen sie je nachdem durch-aus auch zum Hosting-anbieterwerden?Es kommt sehr auf die Art derSaaS-Lösung an. Bei ERP-Soft-ware muss ein externer Installati-onsbetreiber einiges über die Ap-plikationen wissen, damit er diesefür den einzelnen Kunden «mass-schneidern», sprich richtig para-metrisieren und konfigurierenkann. Ein «reiner» Hoster ist dazutraditionellerweise heute kaum inder Lage, da es dafür auch viel

betriebswirtschaftliches Know-how braucht.Für Abacus ist die kompetente Betreuung desKunden von zentraler Bedeutung, weshalbunsere SaaS-Lösung von einigen unsererVertriebspartner angeboten wird. Sie habendas nötige Applikations-Know-how.Wenn Abacus selber als Hosting-Partner

für die Endkunden auftreten würde, dannwürden wir mit diesem Angebot unsere be-stehenden Vertriebspartner konkurrenzieren.Das würde eine Abkehr von unserem bishe-rigen indirekten Vertriebsmodell bedeutenund das wollen wir nicht. Es hätte auch alsKonsequenz, dass wir uns nicht nur zu einemprofessionellen Hosting-Anbieter entwickeln,sondern gleichzeitig auch noch Beratungs-und Implementierungskapazitäten aufbauenmüssten.

«Um ans Ziel zu kom-men, braucht es moti-vierte Programmierer,einiges an Kapital undziemlich viel guteNerven.»Claudio Hintermann, CEO Abacus

Interview: Claudio Hintermann, CEO Abacus Cloud Computing

Page 40: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine40

Flucht mit fraglichenZukunftsaussichten

Kaum mehr ein Arbeitsschritt, der nicht essen-ziell von Informatik abhängt. Als unbedarfterAussenstehender würde man denken, dieDatenverarbeitungmüsste darum immermehr

zum Kerngeschäft avancieren, zur absoluten Manage-ment-Priorität. Die Realität ist verwirrenderweiseeine ganz andere. Immer mehrFirmen lagern immer grössereTeile ihrer Informatikkompetenzenaus. Das ist in etwa so unbegreif-lich, wie wenn die in Sachen Wirt-schaft tonangebende SchweizerTageszeitung ihren Inserateverkaufeinem Drittanbieter übergibt.

Schwer verständlichebeweggründeGenauso frage ich mich, wiesoeine grosse Schweizer Bank denAustausch ihrer über lange Jahrean ihre spezielle Organisation an-gepasste Eigenentwicklung gegeneine Standard-Software erwägt,die nur knapp 30 Prozent der Funk-tionalität bietet. Wieso steigt derOutsourcing-Anteil in den Unter-nehmen immer weiter an, obwohl die Praxiserfah-rungen der letzten Jahre fast unisono zeigen, dassdadurch weder Kosten gespart noch die Servicequali-tät gesteigert werden? Im Gegenteil; häufig kommtdas Auslagern sogar teurer und die Qualität sinkt.

Kosten rauf, Qualität runterDas ist wenig verwunderlich. Ein Auslagerer kannmit der Betriebskenntnis einer internen Abteilungprinzipiell in den seltensten Fällen mithalten, undum die höheren Schnittstellenkosten in Einspa-rungen umzuwandeln, müssten die Dienstleisterentweder massiv skalieren oder die Lohnkosten mar-kant senken können. Ersteres scheitert in der Praxisan den heterogenen IT- und ERP-Landschaften auchsehr ähnlicher Unternehmen. Das Zweite an der Ar-beitsmarktrealität, die für den Auslagerer die gleicheist wie für den Auslagernden. Auch ein Outsourcerfindet hierzulande keine billigen IT-Fachleute.Dass trotzdem immer mehr ausgelagert wird und

jetzt mit Cloud- und SaaS-Services (Software-as-a-Service) quasi die potenzierte Form die Unterneh-men erobert, hat unter anderen zwei Gründe: Zum

einen versteht das Management häufig wenig bis garnichts von IT und lässt sich darum von Industrie-fi-nanzierten Studien gerne einseifen. Man will lieberloswerden, was man nicht begreift. Zum anderen istOutsourcing vor allem gut für den Aktienkurs – alsofür die Boni der Teppichetage. Durch die Auslagerung

lässt sich der Return on Assets er-höhen, eine der wichtigsten Ver-gleichskennzahlen, um die Fir-menrentabilität festzulegen. Damitist der Mist gekarrt, auch wenn dasGanze aus längerfristiger Sichtwirtschaftlich wenig Sinn macht.Die äusserst niederschwellige

Bereitschaft des Managements, dieeigene IT gegen Standardsoftware,Outsourcing- und Cloud-Servicesauszutauschen, ist aus langfristigerSicht umso problematischer, alsder Weg in die Auslagerungen eineEinbahnstrasse ist. Wer einmal er-hebliche Teile seiner Informatikabgestossen hat, kann kaum mehrzurück. Das interne Know-howgeht schnell verloren und lässt sichnur mit massivem Aufwand wieder

aufbauen. Darum nimmt das Auslagern auch weiterzu, obwohl die Mehrheit mit dem Eingekauften nichtwirklich glücklich wird.

flucht mit begrenzten zukunftsaussichtenWie hat einmal der CIO eines grossen SchweizerRechenzentrums gesagt: «Mit einem guten Team binich immer produktiver als jeder Outsourcer.» Eingutes Team ist die Folge einer guten Führung, einesguten Managements. Genau daran hapert es häufig,wenn sich Firmen ins Auslagern flüchten. Durchdiese Flucht vor der Führungsverantwortung verliertdas Unternehmen aber entscheidende Instrumente,mit denen es sich im internationalen Konkurrenz-kampf differenzieren kann. Aus der Schweiz herausmit Standard-Produkten und -Prozessen global kon-kurrieren zu wollen, ist wohl kaum ein nachhaltigesErfolgsrezept.

Daniel Meierhans

«Wer einmalerhebliche Teileseiner Informatikabgestossen hat,kann kaum mehrzurück.»

dr. dAn i e l Me i erhAns BeschäFt igt

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des swiss it MAgAz ine .

dAn i e l .Me i erhAns@inhAlte .ch

Cloud Computing Meierhans meint

Page 41: IT Magazine 4/2010

41

Am 12. April lanciert Microsoft VisualStudio 2010, das gemeinsam mit dem.Net Framework 4.0 und einer neuenAusgabe des Team Foundation Servers

(TFS) erscheinen wird. Die Version 4 von .Netbringt unter anderem bessere Unterstützungvon dynamischen Sprachen, Entwicklung fürMulticore-CPUs sowie generalüberholte Vari-anten der Windows Workflow Foundation (WF4.0) und der O/R-Mapping-Technologie Ado.Net Entity Framework. Der Team FoundationServer 2010 ergänzt Visual Studio um Team-und Software-Development-Lifecycle-Funktio-nen wie Work-Item-Tracking (Bugs, Tasks etc.),Source-Control und Build-Management.Im vorliegenden Test haben wir uns rein auf

die Visual-Studio-Entwicklungsumgebungkonzentriert. Die bislang verwirrende Auftei-lung auf unterschiedliche Visual-Studio-Editio-nen hat Microsoft etwas vereinfacht. Nebenden abgespeckten, kostenlosen Express-Versi-onen wird es neu nur noch die Varianten«Professional», «Premium» und «Ultimate»geben. Während es sich bei «Professional» umdas Standard-Paket mitden elementaren Werk-zeugen handelt, umfasst«Premium» zusätzlichBasis-Funktionen fürTes-ter und eine Reihe vonTools für die Datenbank-entwicklung (bislang inder Database Editionenthalten). «Ultimate»ersetzt die bisherigeTeam-Suite-Edition undbietet erweiterte Funkti-onen für Architekten undfortgeschrittene Test-werkzeuge. Nur die Ulti-

mate-Variante unterstützt alle nachfolgendbeschriebenen Features. Mehr zu den ver-schiedenen Editionen finden Sie auf Seite 43.

Wechsel auf WPFMicrosoft hat die komplette Visual-Studio-Um-gebung – ähnlich wie bei den Werkzeugen ausder Expression-Studio-Reihe – auf die Vektor

-basierte User-Interface-Technologie WindowsPresentation Foundation(WPF) umgestellt. UnterEntwicklern herrschtebislang grosse Skepsis,ob ein solch radikalerWechsel nicht zu einerträgen und mit gra-fischem Firlefanz ange-reicherten Benutzer-oberfläche führen würde.Der von uns getesteteRelease Candidate, derseit Mitte Februar er-hältlich ist, bestätigt

Produktiverentwickeln mitVisual Studio 2010Die neueste Ausgabe von Visual Studio bringt einige längstüberfällige Neuerungen und hilft den Entwicklungsprozess zubeschleunigen und die Software-Qualität zu verbessern.

Von Urs Bertschy

In Kürze

· Visual Studio 2010 kommt miteiner neuen, Vektor-basiertenBenutzeroberfläche, die aufMicrosoft WPF basiert.· An der Funktionalität des Editorswurde noch einmal erheblichgeschraubt.· Weiter gibt es neue Werkzeugefür Sharepoint-2010-Erweite-rungen und Windows Azure.

Der Architecture explorer hilft dabei,bestehenden Code besser zu verstehen.

nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

TesTCenTerVisual Studio 2010 Test Center

Swiss IT Magazine nr. 04 | April 2010

Page 42: IT Magazine 4/2010

diese Bedenken jedoch nicht. Die neue Umge-bung von Visual Studio 2010 fühlt sich fast soschnell an, wie diejenige des Vorgängers.Auch am Look-and-Feel hat sich bis auf dieblaugraue Farbgebung nur wenig geändert.Der Wechsel auf WPF bringt neben einigen

neuen Visualisierungshilfen auch im Code-Editor einige praktische Vorteile: Neben derMöglichkeit, den Code zwecks besseren Über-blicks stufenlos zoomen zu können, ist nunauch das Einblenden von grafisch aufberei-teten Zusatzinformationen wie beispielsweisenotizzettelartigen Kommentaren, UML-Se-quenzdiagrammen oder Änderungsverläufenvon Code möglich. Solche Extras sind aber inVS 2010 standardmässig noch nicht zu finden.Das will Microsoft Drittanbietern überlassen,die den Editor mit Add-ins erweitern können.Visual Studio 2010 bringt nun endlich die

bislang schmerzlich vermisste Unterstützungfür Multi-Monitor-Umgebungen. So kann mannun einzelne Fenster wie zum Beispiel dieToolbox, Property-Dialog oder Code-Fensterauch ausserhalb der Umgebung auf einemzweiten Monitor platzieren.

neue Hilfen beim CodenAuch an der Funktionalität des Editors wurdegegenüber dem Vorgänger noch einmal er-heblich geschraubt. Hinzugekommen ist etwadas Highlight-References-Feature, mit demalle Stellen, an denen ein Symbol (Property,Variable, Methode etc.) mit demselben Namenverwendet wurde, mit einer Farbe hinterlegtwerden. Per Shortcut kann direkt zwischenden Symbolen hin- und hergesprungen wer-den. Praktisch ist auch der Navigate-to-Befehl,der beim Auffinden und Anspringen einer ge-wünschten Klasse, Methode oder Variable imaktuellen Projekt hilft. Die Funktion View-Call-Hierarchie erlaubt es, auf Knopfdruck ein- undausgehende Codeaufrufe von Methoden undProperties zu visualisieren.

Die aus C# oder VisualBasic bekannten Snippetshalten nun auch Einzug inden HTML-Editor. Damitlassen sich vorbereiteteHTML-Konstrukte etwa fürTabellen, Buttons oder For-mulare auf Knopfdruck inden Code einfügen.Leider hat es Microsoft

versäumt, die dürftigenRefactoring-Funktionender Vorversion auszu-bauen. Im C#-Code-Editorsind nach wie vor nur diebisherigen sechs Refacto-ring-Methoden zu finden

und bei Visual Basic fehlen diese weiterhin.

Werkzeuge für Sharepoint und AzureSharepoint-Entwickler können aufatmen: Diebislang arg vernachlässigte Unterstützung fürdie Erstellung von Sharepoint-2010-Erweite-rungen wird mit Visual Studio 2010 der Ver-gangenheit angehören. So gibt es nun einestattliche Zahl von Projektvorlagen für ver-schiedene Sharepoint-Artefakte wie beispiels-weise Site- und List-Definitions, Workflows,Content-Types oder Event-Receiver, welche einGrundgerüst mit den benötigten Code- undKonfigurationsfiles bereitstellen. Ausserdemermöglicht Visual Studio auch die Erstellungvon sogenannten Visual Webparts. Dabei han-delt es sich um eine alternative Herangehens-weise für die Erstellung von Webparts, bei derdessen Benutzerinterface wie bei den Asp.Net-User-Controls mit einem visuellen Designerzusammengeklickt und über eine Code-be-hind-Datei mit Logik versehen werden kann.Visual Studio 2010 bietet nun auch einen

grafischen Editor, mit dem sich bequem Share-point Solutions (WSPs) zusammenstellen las-sen. Das sind zu einem Deployment-Paket zu-sammengefasste Sharepoint-Komponenten,die dann als einheitliche Lösung auf dem Ser-ver installiert werden können. WSPs lassensich direkt aus einem Projekt heraus aufKnopfdruck (F5) erzeugen und auf dem Ent-wicklungsserver zum Austesten installieren.Neben der Sharepoint-Unterstützung kommt

Visual Studio 2010 neu auch mit Werkzeugenfür die Cloud-Entwicklung, sprich WindowsAzure (derzeit noch als separater Download).Diese enthalten neben Projektvorlagen undDeployment-Tools auch eine lokale Azure-Test-umgebung, für Offline-Tests.

effizienter TestenVS 2010 bietet jetzt Unterstützung für Test Dri-ven Development (TDD), einem iterativen Vor-

gehensmodell, bei dem Testklassen vor demeigentlichen Code implementiert werden. So-wohl die Projektverwaltung als auch der Editorwurden mit entsprechenden Hilfen ausgestat-tet, um einerseits Testklassen zu erstellen undandererseits daraus das jeweilige Gegenstück,die eigentliche Code-Implementation, gene-rieren zu können. Wird im Code zum Beispieleine Klasse, ein Attribut oder eine Methodeverwendet, bietet der Code-Editor per Smart-Tag an, dessen Rumpf (Stub) an gewünschterStelle zu erzeugen. Neu hinzugekommen istauch eine sogenannte Test-Impact-Analyse,mit der man sich anzeigen lassen kann, wel-che Tests bei einer Codeänderung erneutdurchgeführt werden müssen. Das reduziertden Zeitbedarf erheblich.

Die Multimonitor-Unterstützung macht es möglich, Fenster auchausserhalb der Benutzerumgebung zu platzieren.

Test Center Visual Studio 2010

VISUAl STUDIo 2010

FazitVisual Studio 2010 bringt eine ganze Palette anneuen Funktionen, welche nicht nur die Produk-tivität und Codequalität erhöhen, sondern auchdie Integration in einen Software-Development-Lifecycle-Prozess verbessern.

Features· Neue UI basierend auf WPF· Neue Hilfen im Code-Editor· Tools für Sharepoint 2010 und Azure· Support für Test Driven Development (TDD)· Werkzeug für die Durchführung von Test-Cases· Modellierung mit UML 2.0· Vereinfachtes Plug-in-Konzept (Online-Gallery)

Positiv+ Multimonitor-Support erhöht Produktivität+ Besseres Codeverständnis mit ArchitectureExplorer und Dependency Graphs

+ Umfangreiches Angebot an Testwerkzeugen

negativ– Sharepoint-Tools nurmit Sharepoint 2010 nutzbar– Einige UML-2.0-Diagrammtypen fehlen– Keine Codegenerierung aus UML-Diagrammen

Hersteller/AnbieterMicrosoft

Verfügbarkeit /Preis12. April 2010 / siehe Tabelle

Wertung

Funktionalität

BedienungPreis/Leistung

Gesamt

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine42

Page 43: IT Magazine 4/2010

TeST TICKerWindowsITPro März 2010 vergleicht zwei Power-

shell-editoren.Moderne Editoren sollten verschiedene

Kriterien wie unbeschränkte Undo/Redo-Funktion, in-

telligente Assistenz bei verschiedenen Scriptsprachen

inklusive Code-Completing und Templates für gängige

Coding-Konstrukte bieten. Mit Hinblick auf diese und

andere Bedürfnisse hat der Autor das als VBScript-

Editor gestartete und mittlerweile zum Mehrsprach-

Editor weiterentwickelte Produkt Admin Script Editor

ASE von iTripoli sowie PrimalScript 2009 von Sapien

untersucht. Bei ASE wird bemängelt, dass der Support

für Projekte fehlt und Windows 7 nicht unterstützt wird.

Exzellent dagegen seien die Editing-Features und die

vielen Wizards zur Code-Generierung. Primalscript

überzeugte durch umfassende Unterstützung vieler

Sprachen, einfaches Ausführen und Debuggen der

Scripts und den Support für Script-Packaging. Als

Minus sieht der Tester, dass Breakpoints nicht mit der

Maus gesetzt werden können, und die Online-Hilfe sei

nicht vollständig. Auch nicht gut: Wizards für Power-

shell-Code gibt es nicht. Trotzdem: Beide Editoren

erhalten vier von fünf Punkten.

networkcomputing hat die Unified-Messaging-lösung

David.FX Pro getestet und kommt zum Schluss, das

Produkt des deutschen Herstellers Tobit eigne sich zu-

sammen mit einer Telefonanlage gut für KMU. Gefallen

haben die volle Integration von Mail, Fax, SMS und

Voice sowie der «flott arbeitende» Client mit guten

Kollaborationsfeatures. Wenig zeitgemäss sei dagegen

die «polierte Blechoptik des Clients». Bemängelt wird

auch die ressourcenintensive Kommunikation über

SMB- und IP-Freigabe, was sich besonders im Verkehr

mit Aussenstellen negativ bemerkbar mache.

Automatische Tests für Benutzeroberflächengab es bislang nur für Web-Anwendungen. Neukönnen UI-Tests auch an Windows- und WPF-Programmen durchgeführt werden. Praktisch:Die Testreihen mit den entsprechenden Maus-und Tastaturaktionen können mit einem Rekor-der aufgezeichnet werden. Der notwendige Test-code wird anschliessend automatisch generiert.Mit dem Test Manager 2010 bietet Microsoft

zusätzlich eine eigenständige Anwendung für dieDurchführung von verschiedenen Test-Cases. DasWerkzeug führt Softwaretester anhand einerTaskliste durch eine vorgegebene Serie von Testsund lässt sogenannte Work Items erstellen, dieauf dem zentralen Team Foundation Server mit

allen aufgezeichne-ten Daten gespei-chert werden.

CodeanalysierenImmer häufigerwerden Entwicklermit bereits beste-hendem Code kon-frontiert, der er-weitert, gewartetoder in andere Pro-gramme integriertwerden muss. DerArchitect Explorerhilft neu dabei, dieArchitektur undFunktionsweise vonvorhandenen Pro-grammen zu ver-stehen. Das Werk-zeug kann aus be-stehendem CodeDependency-Gra-phs erzeugen(Baum- und Netz-diagramme, Ab-

hängigkeitsmatrix), die die Abhängigkeiten vonverschiedenen .Net-Komponenten (Assemblies),Namespaces oder Klassen aufzeigen. Mit Hilfevon «Zoomfunktionen» kann man in der gene-rierten Grafik oder via eine Exploreransicht zuweiteren Details navigieren, um einzelne Klas-sen und ihre Funktionsweise auszuspähen.

Modellieren mit UMl 2.0Eine der grossen Schwächen der bisherigenVisual-Studio-Versionen waren die unzurei-chenden Modellierungswerkzeuge. NachdemMicrosoft in den vergangenen Jahren versuchthat, auf Kosten von UML eigene Modellierungs-sprachen zu etablieren, scheint der Druck von

Kundenseite nun zu gross geworden zu sein. Sowerden ab Visual Studio 2010 zunächst fünf derinsgesamt dreizehn UML-2.0-Diagrammtypenunterstützt. Dazu gehören die Typen Activity,Class, Component, Sequence und Use Case. Al-lerdings eignen sich die UML-Funktionen nurzum Aufzeichnen von Modellen. Eine Verknüp-fung mit oder ohne Generierung von Pro-grammcode ist nicht vorgesehen. Immerhinkönnen aber Sequenz-Diagramme aus beste-hendem Code generiert werden.Microsofts bisheriger, mit dem Code synchro-

nisierbaren Klassendesigner wird übrigens wei-terhin parallel zum UML-Klassendiagramm inVisual Studio enthalten sein. Auch das Layer-Diagramm, mit dem sich verschiedene Schich-ten (z.B. Presentation-, Business- und Data-Layer) einer Anwendung sowie deren Abhän-gigkeiten modellieren lassen, gibt es weiterhin,wurde aber überarbeitet. So kann nun beste-hender Code mit den definierten Regeln desArchitekturdiagramms abgeglichen werden. Istbeispielsweise die direkte Kommunikation zwi-schen Presentation- und Data-Layer nicht vor-gesehen, wird dies mit entsprechenden Fehler-meldungen quittiert.

extension ManagerVisual Studio 2010 unterstützt eine neues, un-komplizierteres Plug-in-Konzept, das auf demManaged Extensibility Framework (MEF) ba-siert. Der Vorteil gegenüber den bisherigenAdd-ins – die notabene weiterhin unterstütztwerden – ist, dass sie nur noch in ein vordefi-niertes Verzeichnis abgelegt werden müssenund keine separate Installationsprozedur mehrerfordern. Die installierten Erweiterungen las-sen sich über den Extension Manager verwal-ten. Dieser bietet auch Zugang zu einer Online-Gallery, über die Entwickler ihre MEF-Erweite-rungen zur Verfügung stellen können. Nebenden eigentlichen Tools unterstützt das neueKonzept auch Projektvorlagen und Controls.

VISUAl STUDIo 2010: eDITIonen IM VerGleICH

= ja, = nein; 1) Weiterhin auch kostenlose Express-Versionen für C#, VisualBasic, C++ und Asp.Net verfügbar. 2) Auch als Einzelpaket (Fr. 1299.–) erhältlich.Upgrade ab Visual Studio 2008 Professional: Fr. 899.–. Quelle: Microsoft

ProFeSSIonAl PreMIUM UlTIMATe

Plattformen und Tools

Windows-/Web-Entwicklung / / /

Tools für Office/Sharepoint 2010/Silverlight/Azure

/ //

/ //

/ //

Datenbank-Tools

Testwerkzeuge

Unit-Tests

Code-Coverage/Test-Impact-Analyse / / /

UI-Tests/Web-Performance-Tests / / /

Load-Tests/Test Manager 2010 / / /

Debugging & Analyse

Stat-Code-Analyse/Code Metrics / / /

Profiling/Historical Debugging / / /

Architektur & Modellierung

UML- u. Layer-Diagramm-Viewer

Architecture Explorer

UML-2.0-/Layer-Diagramme / / /

Preise 1)

VS 2010 inkl. MSDN-Abonnement Fr. 1999.– 2) Fr. 8999.– Fr. 19’799.–

Jährliches MSDN-Renewal Fr. 1299.– Fr. 3799.– Fr. 6299.–

Visual Studio 2010 Test Center

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 43

Page 44: IT Magazine 4/2010

NeueProdukte

Printer von Epson, Kyocera, Oki und TA Triumph-Adler

Sieben KMU-DruckerFarbausdrucke zu Schwarzweisskosten verspricht

Epson mit seinen Business-Inkjets B-310N und B-510DN. Vor allem das 510er-Modell soll besondersgünstig drucken, unter anderem dank grossvolu-migen, separaten Einzeltintenpatronen, die bis zu8000 Schwarzweiss- und 7000 Farbseiten schaffen.Mit 37 Seiten pro Minute sind die Geräte zudem ange-nehm schnell und mit Preisen von knapp 500 bezie-hungsweise 900 Franken auch relativ preiswert.Am oberen Ende der Preisskala angesiedelt ist

derweil der Taskalfa 552ci von Kyocera. Das Hochleis-tungs-Multifunktionsgerät schafft inFarbe 50 Seiten pro Minute undkann scannen (100 Seiten pro Mi-nute) und kopieren. Die Bedienungerfolgt über ein farbiges Touch-Panel. Ebenfalls geboten werdenSicherheitsfunktionen wie IPsec,IPv6 und die PDF-Verschlüsselung,genauso wie diverse Finishing-Op-tionen. Dank der Hypas-Software-plattform lassen sich zudem auchindividualisierte Bedürfnisse Soft-ware-seitig erfüllen. Auch daszweite neue Kyocera-Modell, derFarbdrucker FS-C8500DN, ist mit40 Farb- und 55 Schwarzweisssei-ten ordentlich schnell. Wie dasTaskalfa-Modell kann er Medienbis A3 verarbeiten und bietet eben-falls Finishing-Optionen. Nicht zu-letzt wird ein geringer Tonerver-

bauch sowie ein niedriger Energieverbrauch ver-sprochen.Die beiden neuesten Geräte von Oki, die Modelle

C610 und C711, wurden für Arbeitsgruppen mit vier biszehn Mitarbeitern konzipiert. Hervorgehoben wird dieMedienflexibilität, dank der Papier mit bis zu 250 g/m²verarbeitet werden kann. Das Modell C711 soll sichdank geringem Seitenpreis zudem insbesondere fürVieldrucker eignen. Laut Oki kostet eine Farbseite mitdem Gerät 11 Rappen, eine Monochromseite gibt es für2 Rappen. Erwähnenswert ist auch der Deep-Sleep-

Modus, in dem die Geräte geradenoch 1,2 Watt Strom benötigen.TA Triumph-Adler schliesslich hat

sein Portfolio um das Schwarz-weiss-MultifunktionssystemDC2430erweitert. Das Gerät kann kopieren,drucken, scannen und optionalauch faxen und liefert 30 A4- und 15A3-Seiten pro Minute. Für Doku-mentensicherheit sollen Funktionenwie IPsec, IPv6 und PDF-Verschlüs-selung sorgen, zudem wird dasPrint-Document Guard Kit geboten,mit dem eine gedruckte Seite niemehr auf einem anderen Triumph-Adler-System gescannt und kopiertwerden kann.Info: Epson, www.epson.ch;Kyocera, www.kyocera-mita.ch;Oki, www.oki.ch; TA Triumph-Adler,www.triumph-adler.ch

Neue Produkte PC & Peripherie

Drucker für jeDen BeDarf

= ja, = nein Quelle: Swiss IT Magazine

Hersteller epson epson kyocera kyocera okI okI ta trIumpH-aDler

modell B-310N B-510DN FS-C8500DN Taskalfa552ci

C610 C711 DC 2430

format A4 A4 A3 A3 A4 A4 A3

technologie Tinte Tinte Laser Laser Laser Laser Laser

multifunktional

a4-seiten/min(sW/farbe)

37/37 37/37 55/40 55/50 36/34 36/34 30/–

1. seite nach ... – – 6 s 5 s 8 s 8 s 5 s

auflösung 5760x1440 5760x1440 600x600 600x600 1200x1200 1200x600 600x600

papierkassette(standard/max.)

650/650 650/650 1100/4100 1100/4100 400/1460 630/1690 1200/2200

speicher 32 MB 32 MB 1 GB (+160GB HD)

2 GB (+160GB HD)

256 MB 256 MB 2 GB (+160 GBHD)

Duplex optional optional optional

netzwerkfähig

preis Fr. 489.– Fr. 899.– Fr. 7209.– Fr. 25’555.– Fr. 899.– Fr. 1659.– Fr. 8683.–

mehrere der neuen modellebieten sicherheitsfunktionen.

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

Page 45: IT Magazine 4/2010

45Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

acHt BusIness-projektoren von canon

1) Bildmodus DICOM Preset Quelle: Swiss IT Magazine

moDell lv-7280 lv-7285 lv-7380 lv-7385 lv-8215 lv-8310 XeeD sX7mark II

XeeD sX7 mark IImeDIcal

lichtstärke (ansI-lumen) 2200 2600 3000 3500 2600 3000 4000 4000

auflösung XGA XGA XGA XGA WXGA WXGA SXGA+ SXGA+ 1)

kontrast 2000:1 2000:1 500:1 500:1 450:1 500:1 1000:1 1000:1

lautstärke 29 dB 29 dB 29 dB 29 dB 29 dB 29 dB 32 dB 32 dB

Wichtigste anschlüsse DVI; RJ-45 DVI; RJ-45 DVI; RJ-45 DVI; RJ-45 DVI; RJ-45 DVI; RJ-45 DVI DVI

preis Fr. 1090.– Fr. 1290.– Fr. 1590.– Fr. 1790.– Fr. 1690.– Fr. 1590.– Fr. 8990.– Fr. 9490.–

Acer Aspire, Travelmate und Veriton

Sechs neue Acer-PCsAcer hat die Cebit genutzt, um

sein Rechner-Portfolio kräftigaufzupolieren. Vorgestellt wurdeunter anderem der Aspire One 752(ab 499 Franken), ein 11,6-Zoll-Subnotebook im 16:9-Format(1366x768 Pixel), das mit einemCeleron-ULV-Prozessor bestücktist und 1,4 Kilo wiegt. Platz findenzudem bis zu 4 GB RAM und ma-ximal eine 320-GB-Festplatte.Mit dem neuen Intel-HM55-Ex-

press-Chipsatz, Core-i3- und -i5-Chips sowie mit bis zu 8 GB RAMsind die Business-Rechner Travel-mate 5740 und 7740 (ab 1495Franken) erhältlich. Die Displaysmessen 15,6 beziehungsweise 17,3

Zoll, die Festplatte kann bis zu 640GB Daten sichern und der Akkuhält maximal fünf Stunden. ImHigh-Performance-Bereich ange-siedelt ist zudem der Travelmate6594 (1795 Franken) mit i5- undi7-Prozessoren und dem QM57-Express-Chipsatz, einer ATI-Mobi-lity-Radeon-HD-5670-Grafikkarteund einem 15,6-Zoll-Screen.Ultramobil ist die Travelmate-

8x72-Timeline-Serie (ab 1195Franken), ausgestattet mit Core-i3-, -i5- und -i7-Chips und demHE55-Chipsatz und erhältlich mitden Displayformaten 13,3, 14 und15,6 Zoll. Das Gewicht liegt zwi-schen 1,6 und 2,6 Kilo, wahlweise

kann ein 160-GB-SSD eingesetztwerden.Und mit dem Veriton M275 (795

Franken) hat Acer schliesslich

einen neuen Desktop mit Core-2-CPUs mit bis zu 4 GB RAM und 1TB Festplattenplatz lanciert.Info: Acer, www.acer.ch

mit dem aspire one 752 bietet acer ein subnotebook mit einem 11,6-Zoll-Display (HD-ready) zu einem preis ab 499 franken.

Canon-LV- und -Xeed-Projektoren

Beamer-Offensive von CanonInsgesamt acht neue Projektorengibt es aus dem Hause Canon zu

kaufen. Sechs davon stammen ausder LV-Serie, welche besondersenergieeffizient sein soll. Zumeinen konnte Canon nach eigenenAngaben den Stand-by-Stromver-brauch von 3 auf 0,7 Watt senken,zum anderen wurde die Lebens-dauer der Lampe um 1000 Stundenauf maximal 5000 Stunden erhöht.Allen Geräten gemeinsam sindzudem das 1,2fach-Weitwinkel-Zoomobjektiv sowie der integrierteNetzwerkanschluss. Die Lichtstärkeder LV-Beamer liegt je nach Modell

zwischen 2200 und 3500 ANSI-Lumen, die Auflösung bei XGA be-ziehungsweise WXGA.Besonders hochwertige Projek-

tionen sollen derweil die beidenneuen Modelle der Xeed-Reihebringen. Der Xeed SX7 Mark II istmit einem speziellen Fotomodusausgestattet, der Farbanpassungunter Berücksichtigung des Um-gebungslichts vornimmt und soprofessionelle Fotopräsentationenerlaubt. Das Modell Xeed SX7Mark II Medical besitzt gar einenauf den DICOM-Standard abge-stimmten Bildmodus mit 21 Vor-

einstellungen, um medizinischeBilder (etwa Röntgenaufnahmen)möglichst optimal darstellen zukönnen. Ausserdem ist es mit Hilfevon zwei Stück der neuen Xeed-Beamer sowie einem Polarisati-onsfilter möglich, 3D-Bilder dar-zustellen. Die Lichtstärke derknapp 9000 beziehungsweise9500 Franken teuren Geräte liegtbei 4000 ANSI-Lumen, die Auflö-sung wird mit SXGA+ (1400x1050Pixel) angegeben. Ebenfalls gebo-ten wird ein motorbetriebenes1,7fach-Weitwinkel-Zoomobjektiv.Info: Canon, www.canon.ch

mit Hilfe von zwei Xeed-Beamernlassen sich auch 3D-Bilderdarstellen.

PC & Peripherie Neue Produkte

Page 46: IT Magazine 4/2010

46 Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

Mit der Version 6 von IP Officewill Hersteller Avaya eine

Unified-Communication-Lösungfür kleine Unternehmen parathaben. Man habe bei der Entwick-lung Unternehmen mit wenigerals 20 Mitarbeitern im Blick ge-habt und beispielsweise auf eineeinfache Installation fokussiert,heisst es von Avaya. Die Softwareverspricht eine einfacheSteuerung der Kommuni-kations-Werkzeuge wieTelefonie, Konferenzma-nagement und UnifiedMessaging direkt ausdem Browser. Dank Zu-griff via VPN, Instant-Messaging-, Anruf- undPräsenz-Funktionen solldie Lösung vor allem auchfür Aussendienst-Mitar-beiter interessant sein.Ebenfalls vorhanden isteine Video-Softphone-

Applikation, um Videokonferenzendurchzuführen. Telefonkonfe-renzen können derweil mit bis zu64 Gesprächspartnern abgehaltenwerden. Ausserdem verspricht derHersteller Skalierbarkeit: Avaya IPOffice 6 soll sich für sechs bis 1000Teilnehmer an mehreren Standor-ten eignen. Preise auf Anfrage.Info: Avaya, www.avaya.ch

Avaya IP Office 6

UC für Kleinfirmen

Mit den Modellen ReadyNAS3100 und 4200 hält Netgear

Netzwerkspeicherlösungen fürvirtualisierte Umgebungen bereit.Das NAS 3100 ist eine Höhenein-heit hoch und bietet via vier Fest-platteneinschüben bis zu 8 Tera-byte Speicher, während das Mo-dell 4200auf 2HEzwölf Einschüberfür bis zu 24 TB Speicher hat. Dasgrössere Modell bietet zudemeinen Intel Quad Core Chip unddie Anbindungsmöglichkeit an ein10-Gigabit-Netzwerk. Die SATA-Laufwerke sind zudem Hot-swap-pable, das Kühlsystem sowiedie Netzwerkanschlüsseund die Stromversorgungsind redundant undECC-Speicher (Error-Correcting-Speicher)wird ebenfalls gebo-ten. Die Systeme ba-

sieren auf dem Linux-OS ReadyNASRaidiator und unterstützen VM-ware, HyperV und Citrix Xenserver.Weitere Funktionen umfassenplattformübergreifendes Filesha-ring, die sichere Replikation, Fern-zugriff, Online-Backup, DisasterRecovery und die Unterstützungsowohl für NAS- wie auch füriSCSI-SAN-Apps. Genaue Preisestehen noch aus, die NAS solltenaber unter 5000 Dollar zu liegenkommen.Info: Netgear, www.netgear.ch

Netgear ReadyNAS 3100/4200

Netzwerkspeicher

Mini-NAS von BuffaloBuffalo hat sein Zwei-Platten-NAS Link-Station Mini einem Update unterzogen.Die 2,5-Zoll-Speicherlösung kann Gerätemit 40 Mbps versorgen. Dabei fasst dasGerät bis zu 1 TB Daten (RAID 0, 1) undmisst 135x82x40 Millimeter. Weiter ist dieLinkStation Mini lüfter- und somit lautlosund bietet einen Gigabit-Ethernet- undeinen USB-Port, um externe Geräteanzuschliessen. Der durchschnittlicheStromverbrauch wird mit 9 Watt angege-ben, zudem findet sich eine Stromspar-funktion, wenn kein Rechner am Gerätangemeldet ist. Der Preis für das NASbeginnt bei 199 Euro.Info: Buffalo Technology,www.buffalo-technology.com

Kommunikationsserverfür den PCAastra hat das KommunikationssystemAastra 800 vorgestellt. Die Besonder-heit: Die Installation der Software desKommunikationsservers kann auf einemStandard-Windows-PC erfolgen undsoll damit KMU von der Verwendungspezieller Hardware befreien. Ansonstenbietet die Software-PBX die Möglichkeit,bis zu 200 Teilnehmer anzuschlies-sen und unterstützt mit geeignetenPC-Karten und Gateways die digitalenAmtleitungstypen (ISDN, SIP, SIP-DDI)sowie alle Teilnehmerarten (analog,ISDN, IP-Systemtelefone (OpenPhone 7xIP), SIP-Telefone). Preise auf Anfrage.Info: Aastra, www.aastra.ch

Drahtloses von PolycomPolycom hat seine KIRK-Produktfamilieausgebaut. Mit der DECT-Lösung KIRKWireless Server 8000 erhalten Kundeneine drahtlose Sprachtelefonielösung mitanaloger Schnittstelle. Der Wireless Ser-ver soll dank grafischer Benutzeroberflä-

che einfach zu installierenund zu verwaltensein undausserdem demUnternehmendie Möglichkeitgeben, späterbei Bedarf mit

geringem Aufwand vonder analogen auf IP-Telefonie zu mig-

rieren. Auch Skalierbarkeit wird verspro-chen, sowohl bei der Funkabdeckung alsauch bei der Anzahl der Benutzer. Fernerkann die Lösung mit CLIP-Funktionen(Calling Line Identification Presentation)und der Möglichkeit, Schnittstellenkartenso miteinander zu kombinieren, aufwar-ten. Der Preis: 8530 Franken.Info: Polycom, www.polycom.ch

Die avaya-kmu-lösung ermöglicht auchvideokonferenzen.

Leistungsfähig und vielseitig solldas neueste NAS aus dem

Hause Synology sein. Der Serververfügt über fünf Hot-Swap-Lauf-werkschächte und bietet damit biszu 10 Terabyte Speicherplatz.Ebenfalls finden sich zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse und RAID 0, 1, 5und 6. Im Innern arbeitet einIntel-Atom-Dual-Core-Prozessormit 1,6 GHz, begleitet von 1 GBRAM – ausbaubar auf bis zu 3 GB.Das Gerät kann unter anderem alsFile-Server, Backup-Server, Print-server, FTP-Server, PHP-/MySQL-Webserver, Videoüberwachungs-Server oder Mailserver eingesetztwerden. Ohne Harddisks kostetdas Modell Synology DS1010+ 1019Franken.Info: Brack, www.brack.ch

Synology DS1010+

KMU-NAS mit5 Harddisks

Mit dem Wi-Spy DBx im Zu-sammenspiel mit dem Soft-

ware Chanalyzer 3.2 erhalten Un-ternehmen ein Werkzeug in dieHand, mit dem ihre kabellosenNetzwerke aufgebaut, analysiertund Probleme behoben werdenkönnen. Beim Wi-Spy DBx handeltes sich um einen Spectrum-Ana-lyzer im USB-Stick-Format, derWLAN-Netzwerke sowohl im 2,4-als auch im 5-GHz-Band abdeckt.Die Auswertung der Analyse er-folgt über grafische Darstellungen,welche dem Benutzer helfen sol-len, die Probleme schnell aufde-cken zu können. So kann bei-spielsweise festgestellt werden,welche Geräte das WiFi-Netz stö-ren. Verkauft wird das Werkzeugzu einem Preis von 799 Franken.Info: Evolution Elements,www. senaoshop.ch

Wi-Spy DBx

WLAN-Netzanalysieren

Neue Produkte Kommunikation, Netzwerk und Speicher

Page 47: IT Magazine 4/2010

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Gdata mit Offsite-Konfiguration für NotebooksGdata hat seine UnternehmenslösungenClient Security Business und ClientSecurity Enterprise in den Versionen 10.5auf den Markt gebracht. Die Netzwerk-lösungen erlauben neu die Offsite-Konfiguration von Notebooks sowie diekomplett zentrale Administration der

Client Firewall.Ausserdemwird dieneueste Scan-Technologieversprochen,genauso wiemehr Perfor-mance durchselbstlernendesFingerprintingund Whitelis-ting. Die Busi-ness-Versionist ab 275 Euro

erhältlich, die Enterprise-Ausführunggibts ab 330 Euro.Info: Gdata, www.gdata.de

Android-SecurityF-Secure hat die erste Stand-alone-Ap-plikation für Mobiltelefone auf Android-Basis veröffentlicht. F-Secure Anti-Theftlöscht auf Wunsch mittels SMS vertrau-liche Daten, indem von einem anderenGerät aus ein vordefinierter Code ansAndroid-Handy gesendet wird. Ausser-dem bietet die Lösung dem Benutzer viaBrowsing-Protection Schutz vor Angriffenauf infizierten Websites. Anti-Theft kannin die Sicherheitssuite F-Secure MobileSecurity integriert werden und kostet10 Euro. F-Secure Mobile Security istseinerseits in einer neuen Version 6 er-hältlich und bietet unter anderem Cloud-Funktionalität für mobile Endgeräte. EinBrowserschutz identifiziert bösartigeWebseiten und verhindert deren Aufrufe.Und mit dem Anti-Theft-Locator könnengestohlene Mobilgeräte auf einer Kartegeortet werden. Die Lösung kostet 40Euro.Info: F-Secure, www.f-secure.de

Zertifikat-ManagementPGP hat seinen Key Management Serverauf die Version 3.0 aufdatiert. Mit demServer sollen Unternehmen ihre Schlüs-sel und Zertifikate in unterschiedlichenApplikationen zentral verwalten können.Dabei soll der Key Management Serverfür die lückenlose Kontrolle der Schlüsseleingesetzt werden können und sowohlasymmetrische als auch symmetrischeund proprietäre Schlüssel verwalten. An

Protokollen werden KMIP, OPAL, IEEE1619.3, PKCS11 unterstützt. Preise sind aufAnfrage erhältlich und richten sich nachAnzahl der verwalteten Clients.Info: PGP, www.pgp.com

McAfee erneuertSOHO-PaletteMcAfee hat seine primär auf Consumerbeziehungsweise den SOHO-Bereichausgerichtete Produktlinie überarbeitet.Unter anderem findet sich ein neuesInterface sowie verbesserte Performanceund Erkennungsraten. Zudem werdenUpdates nur im Ruhezustand des Rech-ners ausgeführt, und der Nutzer wirdvor dem Zugriff auf gefährliche Files undWebseiten gewarnt und deren Inhaltegesperrt. Neu ist zudem das Angeboteiner kostenlosen Online-Datensicherung(1 GB oder 2 GB), genauso wie ein Ju-gendschutz und ein Netzwerkschutz, mitdem Anwender erkennen können, wennjemand ins Computernetz eindringenwill. Preise beginnen bei 40 Euro.Info: McAfee, www.mcafee.com

Remote Access ohne VPNIm Portfolio von Nomasis findet sich neudie Remote-Access-Lösung G/On desdänischen Herstellers Giritech. Jene solldem mobilen Anwender sicheren Zugriffauf Anwendungen und Daten ermög-lichen, ohne dass ein VPN verwendetwird. Das Produkt soll User-Authenti-sierung, Endpunktsicherheit, Datenver-schlüsselung, Kontrolle des Netzwerk-zugriffs und Kontrolle der Applikations-

zugriffe in sich vereinen. Notwendigist einzig ein G/On-Server, entwederdirekt hinter der Firewall platziert oderalternativ in der DMZ der Firma. DerAnwender wird nicht direkt mit demFirmennetzwerk verbunden, G/On stelltlediglich die zentral für ihn freigege-benen Applikationen zur Verfügung. Da-mit kommuniziert der Client nur mit derG/On-Serversoftware, die wiederum dieVerbindung zum Applikationsserver undzu den Ressourcen herstellt, ohne dabeiin die IT-Strukturen einzugreifen. EineClient-seitige Installation ist nicht nötig,die Lösung kann auf einem USB-Stickverwendet werden, auf dem verwende-ten Rechner werden zudem keine Spurenhinterlassen. Preise auf Anfrage.Info: Nomasis, www.nomasis.ch

All-in-one-Sicherheit versprichtSymantec mit Norton 360 4.0

(ab 109 Franken/3 Lizenzen). NebstSicherheit werden Backup-Optio-nen sowie PC-Optimierungswerk-zeuge geboten. Neu soll unteranderem die reputationsbasierteErkennung sein, und die Backup-Funktion wurde um ein Web-Restore erweitert, um gesicherteDaten von jedem Endgerät mitWebzugang (auch Smartphones)abrufen zu können.Als weitere Neuheit hat Sy-

mantec Brightmail Gateway 9.0vorgestellt. Die Messaging-Secu-rity-Plattform soll verbessertenSchutz dank Echtzeit-Updates lie-fern, skalierbarer sein und opti-mierte Kontrolle dank integrierterE-Mail-Verschlüsselung bringen.Symantec Brightmail Gateway 9.0beinhaltet eine neue LDAP-Inte-gration und eine Spam-Quaran-

täne-Architektur, die sich skalierenlässt. Auch die Empfängervalidie-rung sowie erweiterte Authentisie-rungsmöglichkeiten, dieAdressauf-lösung und E-Mail-Routing wer-den angepriesen. Zudem gibt esBrightmail Gateway erstmals auchin einer Small Business Edition fürUnternehmen mit bis zu 250 Mit-arbeitern. Preise auf Anfrage.Info: Symantec,www.symantec.ch

Für kleine und mittelgrosseNetzwerke hat Watchguard die

Serien XTM 2 und XTM 5 lanciert.Die Sicherheitsappliances im Be-reich Extensible Threat Manage-ment sollen kaum Administrati-onsaufwand in Anspruch nehmenund versprechen umfassendenSchutz vor aktuellen und künf-tigen Bedrohungen. Besondershervorgehoben werden etwa diespezifischen VoIP-Proxies, welcheSicherheitsattacken über UC-Sys-teme verunmöglichen sollen. EinWebblocker-Dienst soll derweilrisikoreiche IM- und P2P-Verbin-dungen stoppen. Die XTM-2-Seriefür Kleinunternehmen wird ab 741Franken verkauft, die XTM-5-Seriemit einem Durchsatz von bis zu2,3 Gigabit pro Sekunde ab 2275Franken.Info: Watchguard,www.watchguard.ch

Watchguard XTM

KMU-SchutzAls «Firewall mit erweitertem

Intrusion Prevention Systemund umfassenden Kontroll- undÜberwachungsmechanismen fürDaten und Anwendungen im ge-samten Netzwerk» preist So-nicwall das neueste Modell NSAE8500 an. Dank intelligenten Kon-trollmechanismen sollen sich Si-cherheitspolicies bis ins Detailkonfigurieren lassen, und benut-zerfreundliche Tools stellen An-wendungen im Netzwerk visuelldar. Leistungsmässig kann die Gi-gabit-Application Firewall 1100Anwendungen im Netzwerk über-wachen und hunderttausendeVerbindungen simultan über65’535 Ports hinweg unabhängigvon der Grösse des Datenstromsprüfen. Preise fehlten bis Redak-tionsschluss.Info: Sonicwall,www.sonicwall.com

Sonicwall Firewall

App-Firewall

Bei norton 360 handelt es sich umeine all-in-one-lösung für soHos.

Sicherheit Neue Produkte

Norton 360 4.0, Brightmail Gateway 9.0

Sicherheit und mehr

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

Page 48: IT Magazine 4/2010

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Der Schweizer Sharepoint-Spe-zialist Itsystems hat sein

Flaggschiff-Produkt Matchpoint inder Version 2.0 veröffentlicht. DieLösung, die semantische Relatio-nen zwischen Business-Objektenund Informationen erzeugt undsomit unstrukturierte Daten ver-netzt, soll sich mit der neuenVersion zu einem semantischenFramework gemausert haben undverspricht intelligente Featureswie die Mehrsprachigkeit oder einneues Tagging- sowie ein neuesSuch-Interface, damit relevanteInformationen im Unternehmeneinfacher gefunden, gefiltert undgenutzt werden können.Auf Konfigurationsseite sollen

derweil ein neues Ajax Data Gridzur Visualisierung von Informatio-nen, zusätzliche Webparts, neueKonnektorensowiePortal-Funktio-nen für mehr Flexibilität bei derLösungsgestaltung sorgen. Somitsoll die Umsetzung semantischerECM-, Search-, Collaboration- undIntranet-Lösungen mit wenig Auf-

wand allein durch die Konfigura-tion von Webparts von der Handgehen.Daneben hat Matchpoint 2.0

aber auch ein neues Gesicht er-halten. Es bietet neue Filterfunkti-onen und Abfrageoptionen mitkonfigurierbaren Sichten, je nachBerechtigung. Das angesprocheneüberarbeitete Such-Interface solldie Möglichkeit bieten, die Suchenoch weiter zu verfeinern. Weitersieht der Anwender bei einer Ab-frage den Metadatenbaum undkann so über die Struktur bei-spielsweise «nur» Ergebnisse zueinem bestimmten Projekt, einemProjektleiter, einem Zeitraum oderOrt abrufen. Anwender könnendarüber hinaus ihre am häufigstengenutzten Suchdefinitionen – so-zusagen als Favoriten – speichern,zudem werden Veröffentlichungs-funktionen und Berechtigungsop-tionen geboten.Für Matchpoint-Kenner preist

Itsystems zudem neue Funktionenwie den Multi-Instanz-Support

an, der mehrere Tagging- bezie-hungsweise Relationship-Modelleauf einer Sharepoint Farm er-laubt. Oder aber das neue FormsWebpart zur vereinfachten Formu-larerstellung, ein neues Tagging-Interface, neue Funktionen im SiteProperty Editor, das überarbeiteteComposite-Control, ein neuesKonfigurations-Interface sowie er-

weiterte Funktionalitäten für Cus-tom Code beim Setzen von Tags.Matchpoint 2.0 wird in den Mo-

dellen Basic, Advanced und Enter-prise lizenziert und soll in Kürzeauch für Sharepoint 2010 verfüg-bar sein. Ein Matchpoint Enter-prise Server inklusive 500 CALskostet derzeit 26’900 Franken.Info: Itsystems, www.itsystems.ch

Neue Produkte Business-Sof tware

Itsystems Matchpoint 2.0

Navigation für Sharepoint

In matchpoint 2.0 kann über eine kombination von metadaten, volltext,Datum und gespeicherten suchdefinitionen in sharepoint gesucht werden.

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich

Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording

Voice-Recording

Gesprächsaufzeichnung.

„Sind Sie sich danachimmer ganz sicher?“Hören Sie Ihr Gespräch einfach noch einmal an!

SoHo-Buchhaltungs-ToolDas Fakturierungs- und Rechnungs-programm HR Büro 2 (179 Euro), dasauf die Bedürfnisse von Jungunterneh-mern, Selbständigen, Freiberuflern undkleinen Unternehmen zugeschnittenwurde, wird in den Schweizer Markteingeführt. Die Lösung will mit einfacherBedienung überzeugen und bietetverschiedene Werkzeuge zur Verwaltungvon Rechnungen sowie eine Lagerver-waltung, welche mit dem Rechnungs-wesen verknüpft ist. Auch Features wie

Kunden- und Adressverwaltung oderein automatisiertes Mahnwesen werdengeboten, in der Advanced-Version (229Euro) gibt es zudem eine Projektpla-nungs-Funktion mit Zeiterfassung sowieauch ein Kassenbuch.Info: HR-Softcom,www.robert-hermann.de

Recovery für Exchange 2010Powercontrols von Kroll Ontrack unter-stützt in der neuen Version 6.0 nun auchMicrosoft Exchange 2010. Damit bietet

die Mailbox-Management- und Recovery-Software unter anderem Support für dieMailbox-Funktion Personal Archive, aufwelche der Admin nun über eine zentra-le Oberfläche zugreifen kann. Ausserdemwerden die Recoverable-Items-Funktio-nen unterstützt, damit Admins zentralvon einem Anwender bearbeitete odergelöschte E-Mails in ihrer ursprüng-lichen Form aufbewahren und in ihremderzeitigen Status einfrieren können.Preise auf Anfrage.Info: Kroll Ontrack, www.ontrack.de

Outlook-MindmapsProfessionelles Projektmanagementdirekt aus Outlook heraus versprichtdie Lösung Inloox, die in der Version 6verfügbar ist. Mit Inloox soll das projekt-bezogene Mindmapping möglich sein,wobei Meilensteine und Arbeitspaketedirekt in die Outlook-Kalender einge-tragen werden können. Ein visuellesDashboard soll zudem projektübergrei-fend Einblick in laufende Projekte bieten.Preise auf Anfrage.Info: IQ Medialab, www.inloox.de

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

Page 49: IT Magazine 4/2010

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Die Berner Software-Schmiede Q3 Software hat ihrAngebot um ein Modul für die Honorarabrech-

nungen für Arbeiten erweitert, die nach Stundenbeziehungsweise nach Aufwand verrechnet werden.Das Programm ist in der Lage, zum einen die geleis-teten Stunden, zum anderen aber auch Spesen wiedie Anzahl Kilometer etwa bei einem Servicetechni-ker sowie zusätzliche Aufwände wie Kopien zu ver-walten. Rechnungen können dann per Mausklickversandfertig erstellt und gleichzeitig auch in dieDebitorenbuchhaltung übertragen werden. Rech-nungen können dabei auf Wunsch individuell gestal-tet werden.

Mit zur Honorarabrechnung gehört zudem auchein CRM-Modul. Dieses führt eine komplette Historiefür jeden Kunden und soll auf einen Blick ersichtlichmachen, was pro Kunde bereits angeboten und fak-turiert wurde. Im CRM-Modul lassen sich zudemauch neue Einsätze wie etwa regelmässige War-tungen planen.Die neue Lösung von Q3 Software ist als Zusatz zuden Produkten Q3 Faktura, Q3 Small Business und Q3Business erhältlich und wird bis Ende September für499 Franken verkauft. Danach werden 699 Frankenfällig. Eine Testversion steht bereit.Info: Q3 Software, www.q3software.ch

Q3 Honorar- und Leistungsabrechnung

Buchhaltung mit CRM

Die nahtlose Integration vonMicrosoft CRM und SAP ver-

spricht der SAP-Kernel für Micro-soft Dynamics CRM aus dem HauseTeam4. Mit der Lösung sollennicht nur die Daten aus SAPs ERP-Anwendung in Dynamics CRMübertragen werden können, aucheine «griffige Darstellung und Na-vigation der SAP-Informationeninnerhalb von Microsoft CRM»wird versprochen.Ein periodischer, differentieller

Abgleich soll überflüssige Daten-bewegungen und Doubletten ver-meiden. Zudem können die Datenauch offline auf Notebooks ver-wendet werden, die mit demMicrosoft Dynamics CRM for Out-look with Offline Access ausge-stattet sind.Die Implementierung des Ker-

nels soll schnell von der Handgehen, ausserdem ist die Lösunganpass- sowie erweiterbar. Sokann der Kernel beispielsweiseauf Umgebungen zugeschnittenwerden, in denen das zu integrie-rende SAP-System kundenspezi-fisch angepasst wurde. Preise fürdie Lösung sind auf Anfrage er-hältlich.Info: Team4, www.team4.de

Team4 SAP-Kernel

SAP-Datenfürs CRM

Citrix Xenapp 6

Anwendungen nach BedarfCitrix hat seine Xenapp-Lösung

in der Version 6 lanciert. Xen-app 6 kann verwendet werden,um Anwendungen zu zentralisie-ren und als On-Demand-Servicefür physische und virtuelle Desk-tops bereitzustellen.Der neue Release soll insbe-

sondere die zentrale Verwaltungdank der neuen Management-konsole AppCenter erleichtern,die unternehmensweite Skalier-

barkeit verbessern (die Rede istvon bis zu 100’000 Nutzerngleichzeitig) sowie die nahtloseIntegration von Microsoft-Tech-nologien wie App-V und Win-dows Server 2008 R2 erlauben.Ausserdem finden sich Verbesse-rungen bei der HDX-Technologie(Sprache und Audio in CD-Quali-tät), genauso wie es Benutzernermöglicht wird, über Self-Ser-vice-Clients auf Anwendungen

zugreifen zu können – von PCs,Macs, Laptops und sogar Smart-phones wie dem iPhone oderAndroid-Geräten.Dank der Integration von Citrix

Dazzle kann der User zudem An-wendungen über eine Selbstbe-dienungsoberfläche hinzufügen.Dabei soll via Dazzle aus einemPool von Anwendungen aus Xen-app und App-V sowie aus SaaS-und Web-Anwendungen ausge-

wählt werden können. Und zuguter Letzt werden von Xenapp 6nun verschiedene USB-Periphe-riegeräte wie Webcams, Digital-kameras und Scanner unterstützt.Die Listenpreise für Xenapp 6beginnen bei 350 Dollar pro Con-current User. Als Bestandteil vonXendesktop 4 kostet Xenapp ab225 Dollar pro Nutzer oder End-gerät.Info: Citrix, www.citrix.ch

Business-Sof tware Neue Produkte

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

Page 50: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | april 2010 Swiss IT Magazine50

elf access-poIntsHersteller apple asus Buffalo tecHnology cIsco D-lInk

modell Airport Extreme WL-330gE WZR-HP-G300NH AP541N DAP-2590

übertragungsstandard 802.11a/b/g/n 802.11b/g 802.11b/g/n 802.11a/b/g/n 802.11a/b/g/n

Dual-Band (2,4 und 5 gHz) (nicht gleichzeitig)

mImo k.A.

max. Datenrate 300 Mbps 125 Mbps 300 Mbps 300 Mbps 300 Mbps

sendeleistung 20 dBm 17 dBm 20 dBm 15 dBm 18 dBm

Bridge /repeater / / / / /

Qos/poe / / / / /

sicherheitsfunktionen WEP, WPA, WPA2 WEP, WPA, WPA2, WPA-PSK, WPA2-PSK, WPA-ENT, WPA2-ENT, 802,1x

WEP, WPA, WPA2, WPS, AOSS WEP, WPA-PSK, WPA2-PSK, WPA-ENT, WPA2-ENT

WEP, WPA, WPA2

mac-filtring/WDs / / / / /

vlan-tagging k.A.

session-monitoring k.A.

raDIus-server

ssID-unterdrückung

multi-ssID

remote-verwaltung-/admin-protokoll

Bonjour, SNMP HTTP HTTP, HTTPS k.A. HTTP, HTTPS, Telnet,SNMP

anzahl ethernet-ports 4 1 5 1 1

Weitere anschlüsse 1x USB 1x USB 1x USB

anzahl antennen 3 2 2 3 3

stromverbrauch 21,6 W k.A. 14 W 9,9 W 8 W

masse in millimeter (BxHxt) 165x34x165 62x17x86 165x30x158 308x44x180 165x35x187

gewicht in gramm 753 50 340 1300 830

garantie in jahren 1 2 2 3 2) 2 3)

preis Fr. 219.– Fr. 70.– Fr. 249.– Fr 410.– Fr. 868.–

Info www.apple.ch www.asus.ch www.buffalo-technology.com www.cisco.com www.dlink.ch

Seit die WLAN-Spezifikation 802.11n nichtmehr bloss ein Entwurf, sondern einStandard ist, lassen sich über die LuftDatenraten von bis zu 300 Mbps relativ

problemlos realisieren. Ausserdem erlaubt802.11n – der von der IEEE erst im Septemberletzten Jahres ratifiziert und von den meistenHerstellern bereits zuvor als Draft implemen-tiert wurde – grössere Reichweiten als die a-,

b- und g-Standards. Hinzu kommt, dass be-reits ein Grossteil der Access-Points auch imunteren Preissegment heute den Dual-Band-Modus unterstützen, das heisst sowohl im 2,4-GHz als auch im weit weniger frequentiertenund deshalb stabileren 5-GHz-Frequenzbandfunken. Dank all diesen Faktoren wird dieWLAN-Technologie vermehrt auch für KMUspannend, die ihre Bürorechner anstatt via

Ethernetkabel über die Luft vernetzen möch-ten. Dabei sind jedoch einige wesentlichenPunkte zu beachten.

Hohe abdeckung ein mussBuffalo Technology gibt beispielsweise Fol-gendes zu bedenken: «Die Installation eineskabellosen Netzwerks hat viele Vorteile, aller-dings sollten KMU sich auch den Gefahreneines sogenannten ‹Shared Mediums› bewusstsein.» Die Experten von Buffalo Technologyspielen unter anderem darauf an, dass ver-sucht werden sollte, eine hohe Abdeckung zuerreichen, ohne dass Funklöcher im Arbeitsbe-reich entstehen, wobei der Hersteller emp-fiehlt, «nicht mehr als fünf Rechner mit einemAccess-Point oder Router zu verbinden». MikeLange, Director Customer Service, BusinessDevelopment & Productmarketing bei D-Link,empfiehlt zudem die Verwendung von 802.11n– aufgrund der höheren Durchsätze und dergesteigerten Reichweite. Aber: «Sind im Un-ternehmen bereits WLAN-fähige Komponentenvorhanden, gilt es deren Kompatibilität zum

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; 1) Bei Registrierung zusätzlich 3 Jahre; 2) Mit SB pro Wartungsvertrag; 3) Bei Registrierung 5 Jahre nach Einstellung des Produkts

Das kabellose Bürowill geplant seinNeueste WLAN-Technologie erlaubt das kabellose Vernetzenvon Büros, wobei aber einige Punkte zu beachten sind.

Von Marcel Wüthr ich

Marktübersicht WLAN-Access-Points für KMU

Page 51: IT Magazine 4/2010

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010 51

levelone netgear ruckus WIreless smc netWorks sonIcWall ZyXel

WAP-6010 WNDAP350 ZF7363 SMCE21011 SonicPoint N NWA-3166

802.11b/g/n 802.11a/b/g/n 802.11a/b/g/n 802.11a/b/g/n 802.11a/b/g/n 802.11a/b/g/n

(nicht gleichzeitig)

300 Mbps 300 Mbps 300 Mbps 300 Mbps 300 Mbps 300 Mbps

17 dBm 20 dBm 20/27 dBm 18 dBm 19 dBm 18 dBm

/ / (mit ZoneDirector) / / / /

/ / / / / /

WEP, WPA, WPA2 WEP, WPA, WPA2, WPA-PSK

WEP, WPA, WPA2, 802.1x,802.11i

WEP, WPA, WPA2 WEP, WPA-PSK, WPA-ENT

WEP, WPA, WPA2

/ / / (mit ZoneDirector) / / /

k.A.

k.A.

k.A.

HTTP HTTP HTTPS, SSH, LWAP HTTPS, Telnet, SSH HTTPS, SSH HTTPS, CAPWAP

1 1 3 1 1 1

k.A. RS-232 RS-232 k.A.

2 3 4 3 3 3

k.A. 8 W 12 W 6 W k.A. 7,4 W

146x34x102 190x32x124 178x36x178 191x23x153 191x58x191 139x48x199

k.A. 560 397 598 560 420

2 2,5 4,5 2 1) 1 2

Fr. 95.– Fr. 450.– Fr. 660.– Fr. 483.– Fr. 619.– Fr. 450.–

www.level-one.de www.netgear.ch www.ruckuswireless.com www.smc.com www.sonicwall.com www.studerus.ch

Standard 802.11n zu prüfen.» Praktisch alleHersteller weisen zudem darauf hin, dass demSicherheitsaspekt grosse Beachtung geschenktwerden sollte. Moderne Verschlüsselungstech-nologie wie WPA2 ist Voraussetzung, so MikeLange von D-Link, und auch Buffalo Techno-logy empfiehlt WPA2 AES oder zumindest denTKIP-Standard und weist darauf hin, dass dieSicherheit umso höher ist, je länger der ver-wendete WLAN-Schlüssel ist.

fachleute an Bord holenEbenfalls einig sind sich die Hersteller darin,dass ein KMU für den Aufbau einer WLAN-In-frastruktur Fachpersonal beiziehen sollte. SMCNetworks meint dazu: «Gerade bei etwas kom-plexeren Anforderungen (z.B. wegen bautech-nischer Einschränkungen) empfiehlt es sich,einen Fachhändler mit entsprechend technischgeschultem Personal zu beauftragen, um soeine WLAN-Infrastruktur zu erhalten, die glei-chermassen leistungsfähig, zuverlässig, wiekosteneffizient ist.» In die gleiche Kerbe hautNetzwerkspezialist Studerus: «Beim Aufbau

einer WLAN-Infrastruktur sollte ein KMU eineseriöse Bedarfsanalyse und Planung der An-tennenstandorte vornehmen.»Mike Lange fügt als Beschaffungs-Empfeh-

lung zudem einen zweiten wesentlichen Punkthinzu: «Wir raten Unternehmen, die nach undnach ein flächendeckendes WLAN aufbauenmöchten, auf Unified-Lösungen zu setzen. Dieskalierbaren Access-Points lassen sich einzelnoder gemeinsam über eine zentrale Oberflä-che managen. Sie können damit universellsowohl in kleineren Netzwerken als auch inWireless-Switch-basierten LANs verwendetwerden.»

Bis 600 mbpsAuf die zukünftige Entwicklung von WLAN-Ac-cess-Points angesprochen, stellt Lange in Aus-sicht, dass Mitte Jahr Geräte erscheinen wer-den, die bis zu 450 Mbps erreichen. Bis EndeJahr sollen gar 600 Mbps möglich sein. «Beiden Funktionalitäten zeigt sich zudem, dassmehr und mehr Strukturen aus dem verka-belten Bereich, wie VLANs und Multi-SSID,

abgebildet werden.» Andere Hersteller stellenvor allem in Aussicht, dass die Verwaltung derGeräte in Zukunft einfacher werden wird. Ver-mehrt werde man zudem Dualband-Gerätesehen.

ap für aussenstellenEinen spannenden Zusatz hat zudem Alcatel-Lucent im Angebot. Zwar fehlt im Portfolio derNetzwerker ein Access-Point im KMU-Segment,dafür hält man eine Lösung für KMU mit meh-reren Aussenstandorten oder vielen Home-Of-fice-Mitarbeitern bereit. André Näf von Alca-tel-Lucent erklärt: «Die Mitarbeiter können inder Firma konfigurierte Access-Points (mit in-tegrierter Firewall) einfach mit nach Hausenehmen, ans ADSL anstecken und sich vondort aus über diese sicher im Firmennetzwerkaufhalten. Haben sie zum Beispiel in der Firmaein DECT, so können sie dieses dann auch zu-hause weiterbenutzen.»Preisangaben für die Geräte mit der Be-

zeichnung Omniaccess konnte Alcatel-Lucentnicht machen.

WLAN-Access-Points für KMU Marktübersicht

Quelle: Swiss IT Magazine

Page 52: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | april 2010 Swiss IT Magazine

dOSSIERWEbtEchnOlOgIEn

&IntERnEt

Auf den ersten Blick sieht der Online-Shop des Schweizer Kulttaschen-Her-stellers Freitag (www.freitag.ch) nichtungewöhnlich aus: Alle Komponen-

ten eines Webshops sind vorhanden. Unge-wöhnliches offenbart ein Rechtsklick: Der Shopbasiert auf Flash. Er verhält sich anders als einherkömmlicher Shop, bei dem jede einzelneSeite nacheinander geladen wird, und fühltsich wie eine Anwendung an, ohne wirklicheine zu sein. Dank der vielen dynamischenEffekte erhält der Kunde einen besondersreichhaltigen Eindruck.Der Gedanke liegt nahe, für mehr Funktio-

nen eine solche Shop-Applikation aus demBrowser zu extrahieren, auf den Desktop zuübertragen und somit einen grossen Teil derShoplogik auf den lokalen Rechner zu verla-gern. Denn die Grenzen zwischen Internet unddem lokalen Filesystem verwischen sich zu-nehmend; durch neue Technologien entstehtsozusagen ein Schengenraum für Computer-systeme, in dem Daten frei zirkulieren.

Eng mit dem Desktop verschränktDer User kann sich vollständig dem WWWausliefern, mit einem Betriebssystem, das imWesentlichen aus einem Browser besteht,oder mit browserbasierten Apps. Vielen Men-schen – mit dem lokal installierten Windowsaufgewachsen – ist das jedoch nicht ganz ge-heuer. Rich Internet Applications (RIA) kombi-nieren beide Welten. Nutzer müssen sich derWelt der WWW-Funktionen nicht vollends aus-liefern, sondern besuchen einen «RIA-Store»im Internet und installieren für eine bestimmteAufgabe die passende Software. Eine solche«reichhaltige Internet-Anwendung» verhältsich auf dem Desktop ähnlich wie eine traditio-nelle, lokal installierte Software. Sie stellt etwaBerechnungen auf der Clientseite an, be-herrscht Drag and Drop oder lässt sich überTastenkürzel bedienen. Die aktuellsten Datendazu holt sie sich von einem definierten Ser-

ver. Kurz: Eine RIA ist eine benutzerfreund-liche, eng mit dem Desktop verknüpfte Weban-wendung. Zur Herstellung von RIAs bieten sichverschiedene Werkzeuge an. Das AuktionshausEbay beispielsweise entschied sich für dieLaufzeitumgebung AIR (Adobe Integrated Run-time) und ihre Plattform als Grundlage für den«Ebay-Desktop». Die Software sollte die Nut-zung der inzwischen komplexen Auktionsweb-site wesentlich vereinfachen.

Die Überlegungen von EbayDie AIR-Technologie bietet die Gewähr, dass dieAnwendungen auf jedem gängigen Systemlaufen: Windows, Mac OS und Linux. Und mitihr lassen sich beide Welten, das Web und derClient, verschmelzen, wie die fertige Applika-tion zeigt: Aus der Welt der fest installiertenDesktop-Software holt sich der Ebay DesktopFunktionen wie etwa das Speichern kompletterSuchergebnislisten auf der Festplatte, mitsamtden dazugehörigen Detailseiten zu den einzel-nen Produkten. So kann der Nutzer etwa wäh-rend einer Zugreise die Angebote sichten undein Gebot platzieren, das dann beim nächstenOnline-Kontakt verschlüsselt abgegeben wird.Beim Filtern der gespeicherten Angebote hilftdie eingebaute Suchfunktion, die schneller rea-

Das Web auf denDesktop bringenMit Rich Internet Applications und der Möglichkeit, denDesktop als Anzeigefläche für Web-Applikationen zu nutzen,können Firmen ihr Geschäftsmodell unterstützen.

Von Bruno HaBegger

In KÜrzE

· RIAs kombinieren die Vorteile desWebs mit denen des Desktops.· Ebay hat seinen Ebay-Desktopmit AIR umgesetzt.· Vor allem die Gestaltung desInterfaces hat viel Zeit bean-sprucht, die Entwicklung hinge-gen war relativ einfach.· Noch verspielen SchweizerOnline-Shops die Möglichkeiteneiner Desktop-Software.

Webtechnologien & Internet RIA auf dem Desktop

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giert als eine Online-Suchmaschine und vielfäl-tigere Verfeinerungsmöglichkeiten bietet. Auchder Wechsel zur Detailansicht ist schneller: Statteine neue Seite zu laden, wechselt der Nutzer aufein anderes Karteiregister. «Die Interaktivität istviel höher», erklärt Dr. Alexander Schwinn, Leiterdes Entwicklerprogramms bei Ebay in Deutsch-land. «Wir hoffen, dass sich die Nutzer noch in-tensiver mit den Auktionen beschäftigen.»Gerade im Fall des riesigen Angebotes von

E-Shops und Auktionsplattformen leuchtet dieAbsicht hinter der Erstellung einer RIA ein: Sol-che Sites sind unübersichtlich geworden, dasAngebot ist zu gross, um es ständig im Augebehalten zu können. Mit der AIR-Software aberwerden etwa die Hinterlegung von Suchbegrif-fen und Kombinationen als Abo innerhalb derApplikation unterstützt. Produkte und Auktio-nen, die beim letzten Update noch nicht gefun-den wurden, werden automatisch mit einemkleinen «New»-Icon markiert. In Kombinationmit diversen Filtermethoden können die Nutzeralle ihre Auktionen und gewünschten Produkt-kategorien simultan im Auge behalten. Das istpraktisch. Und der Händler profitiert ebenso:Das neue Bietercockpit stärkt die Kundenbin-dung und steigert den Umsatz pro Kunde. Aus«Rich» wird «Reach»: Mit einer lokalen Weban-wendung steigert sich der Nutzwert einer Site– und damit auch deren Reichweite.

Stärkere ProzessorientierungHätte es nicht einfach eine in den gängigenSprachen programmierte Desktop-Softwaregetan? Für die Entwickler der Ebay-Softwarekam dies nicht in Frage. Sie wollten neue Funk-tionen einfach via Internet hinzufügen, nureinmal für alle Plattformen entwickeln und dieeingesparten Kosten und das grössere Zeitbud-get dafür nutzen, die Auktionsplattform sozusa-gen neu zu erfinden. Nicht die Konventioneneiner Website zählten, sondern die natürlichenAbläufe beim Mitbieten um das Objekt der Be-gierde. Ebay-Entwickler Alan Lewis: «AdobesPlattform erlaubte uns, die grafische Umgebungder Software völlig frei zu gestalten. Wir habendeshalb jeden Auktionsschritt neu durchdachtund uns nicht von der Website leiten lassen.» Inder Praxis erlaubte AIR eine enge Zusammenar-beit von Designern und Entwicklern. Gestalterkönnen mit ihren vertrauten Tools arbeiten unddie Skins, Vignetten und andere Oberflächen-elemente in die Formate der verwendeten Ent-wicklungsumgebungen (z.B. das auf Eclipsebasierende Open Source Framework Flex) ex-portieren. Entwickler wiederum können mitden Daten arbeiten und die gestalterischenVorlagen leicht in ihren Code einbauen.

Einfache EntwicklungBei AIR handelt es sich um eine Zwischen-schicht zwischen dem Betriebssystem und Ado-bes Internet-Technologien, allen voran Flash.Als Runtime stellt sie den Flash-AnwendungenBetriebssystem-Funktionen zur Verfügung. Mitder aktuellen Version 1.5 können EntwicklerZugriffe auf das Dateisystem, die Verwendungvon SQLite-Datenbanken, TCP/IP-Verbin-dungen, die Nutzung von Binary Sockets, Ver-schieben (Drag and Drop), Kopieren und Ein-fügen sowie das Assoziieren von Dateitypenmit einer AIR-Anwendung einbauen. Die kom-mende, als Beta vorliegende Version 2.0 sollunter anderem die Barrierefreiheit verbessern,Multitouch-Geräte unterstützen, die CPU- undRAM-Auslastung verringern, die direkte Kom-munikation mit Audio-Geräten erlauben undeine bessere Dateiverwaltung bieten. AIR-Ap-plikationen werden sich damit auch tiefer indas System integrieren lassen. Hinzu kommenetwa UDP-Sockets und die Unterstützung vonIPv6. Ausserdem mit an Bord: HTML5 undCSS3. AIR-Software kann künftig zudem mitanderen Applikationen Kontakt aufnehmen,sie starten oder von ihnen Daten beziehen. DieApplikationen sind übrigens mit einer Signa-tur versehen, so dass Manipulationen an in-stallierten RIA nicht möglich sein sollen.Im Falle von Ebay dauerte die Entwicklung

rund zwei Jahre – relativ lange also. Dies abernicht aufgrund der Technologie: Wer Internet-

Plattformen baut, beherrscht auch die Ent-wicklung einer AIR-Applikation, die blossKenntnisse in JavaScript, HTML, Flash, XMLoder Actionscript voraussetzt. Wer also bereitsWeb-2.0-Erfahrung hat, beherrscht auch dasErstellen von AIR-Applikationen, in denen allegängigen Technologien gleichwertig zum Zugkommen können. Nicht fehlendes Know-howwar somit für die Verzögerung verantwortlich:«Vor allem die Diskussionen über die Gestal-tung des Interfaces haben viel Zeit in Anspruchgenommen», sagt Entwickler Alan Lewis.

Geschäftsmodelle mit rIA stärkenIm Kern sind RIA eine Ergänzung zu Websites,die aufgrund ihrer Fülle und Funktionsvielfaltkaum mehr zu überblicken sind. Umgekehrtsind Webapps die Treiber neuer Services,neuer Chancen für Webunternehmen, die denDesktop ihrer Kunden nutzen können, um einepermanente Aufmerksamkeit und damit einehöhere Kundenbindung zu erzeugen. Ein Shopwie Freitag.ch – mit Hilfe des Flex-Frameworksentstanden – kann mit Leichtigkeit auf dersel-ben Codebasis in eine AIR-Applikation umge-wandelt werden. Zu marginalen Kosten: «DieTechnologie ist der kleinste Kostenfaktor»,sagt Michael Renner, Senior Enterprise Engi-neer von Adobe Schweiz. «Aufwändig ist dieKonzeption – das ganze Drumherum eben.»Noch verspielten viele Schweizer Shops dieVorteile einer Desktop-Software. Eine Luxus-uhrenmarke nutze AIR, um weltweit zeitgleichdie lokalen Händler mit Informationen undhochwertigem Bildmaterial zu neuen Pro-dukten zu beliefern. Wie das aussehen könnte,zeigt die AIR-Applikation des Kultfilms Avatar.Sie lädt nicht einfach den Trailer aus demWeb, sondern blendet Interviews mit denSchauspielern, Informationen und Tweets ein.RIAs stärken die Kundenbindung weitaus

besser als das Universalwerkzeug Browser mitseinen vielen offenen Fenstern. Ausserdemerlaubt die Technologie ganz neue Ansätze,etwa das Herauslösen aller Prozessfunktiona-litäten aus dem Browser hinein in die RIA.Zurück bleibt eine repräsentative Site, beglei-tet von einer Applikation, die aufgrund vonUser-nah modellierten Prozessen einen bes-seren Kundenservice erlaubt. Zu guter Letztsind RIAs ideale Begleiter für mobile Gerätewie Smartphones, Netbooks oder Tablets –unverzichtbare Helfer, wenn gerade mal nurdie teure GPRS- oder HSPA-Datenverbindungzur Verfügung steht. Nicht nur für E-Shops,die ihre Ladenöffnungszeiten auf jedes belie-bige Endgerät und Mobilfunknetz ausdehnenwollen.

Bruno HaBegger i s t fre i er tecHnolog i e -autor.

VielfaltUnterstützen die Clients Multimedia-Bran-chenstandards wie H.264 oder Advanced AudioCoding (AAC)?Bietet die Entwicklungsumgebung eine breiteAuswahl an Komponenten für Benutzeroberflä-chen?Wird die Verwaltung grosser Datenmengen inEchtzeit unterstützt?

reichweiteVerfügen alle potenziellen Anwender über dieerforderliche Client-Technologie? Erlaubt dieTechnologie die Entwicklung von Lösungen, diein jedem Browser und auf allen Desktops konsis-tent angezeigt werden?

ProduktivitätErlauben die Werkzeuge eine effiziente Zusam-menarbeit von Designern und Entwicklern?Werden die Werkzeuge branchenweit genutzt?Können Anwendungen in der Entwicklungs-umgebung rasch entwickelt, getestet und bereit-gestellt werden? Gibt es eine grosse Communityvon Designern und Entwicklern, die bereits mitden Technologien arbeiten?

RIA auf dem Desktop Webtechnologien & Internet

DIE rIchtIGE rIA-tEchnoloGIE AuSwählEn

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nr. 04 | april 2010 Swiss IT Magazine

Immer mehr Menschen informieren sichheute im Internet und kaufen online ein.Für eine Web-Applikation wie einen Web-shop bedeutet das, dass sie möglichst zu-

verlässig arbeiten und den Kunden möglichstrasch und sicher dorthin führen muss, wo erhin will. So weit die Theorie. In der Praxis gibtes viele Websites, die zu langsam, fehlerhaft,unsicher oder unverständlich sind. Das kannfür Unternehmen Folgen haben.Software-Hersteller CA hat im letzten Som-

mer 2500 Internetnutzer aus ganz Europa be-fragt und festgestellt, dass 85 Prozent langsamladende Websites äusserst frustrierend finden.Dabei spielt es für die meisten überhauptkeine Rolle, ob die eigene Verbindung oderdie Web-Applikation schuld am langsamenSurfen ist: Verantwortlich ist für über drei Vier-tel der Benutzer der Websitebetreiber. AuchFehlermeldungen oder unregelmässige Per-formance sind sehr unbeliebt, wie der «WebStress Index» zeigt.Was tun Internetnutzer, die in Webshops auf

solche Probleme stossen? Fast zwei Drittel vonihnen suchen nach einer anderen Website, diedasselbe anbietet, und brechen den Einkaufab. Das alles geschieht meist ohne das Wissender Unternehmen. Nur gerade 12 Prozent derBefragten gaben in der Untersuchung nämlichan, dass sie das Problem melden. Firmen ver-lieren also Geld wegen ungenügenden Web-shops, wissen das aber nicht.

Gehirnströme messenCA beliess es nach den teils alarmierendenErgebnissen des Web Stress Index’ nicht dabei.Anfang Jahr hat man das britische Consulting-Unternehmen Foviance beauftragt, zum welt-weit ersten Mal neurologisch und physiolo-gisch zu untersuchen, welchen Einfluss Web-sites mit schlechter Performance auf dieKunden haben.Foviance hat im Januar und Februar 2010 an

der Caledonian University in Glasgow 13 Frei-

willige – acht Frauen und fünf Männer – zwi-schen 22 und 42 Jahre alt, online zwei alltäg-liche Dinge erledigen lassen. Die Probanden,die durch einen vorhergehenden Fragebogenrepräsentativ ausgesucht wurden, mussten einNotebook kaufen und eine Reiseversicherungabschliessen. Die Internetverbindung wurdedabei teilweise von 5 MB/s auf 2 MB/s gedros-selt, um die Antwortzeit der Websites zu ver-langsamen und so schlechte «Erfahrungen»

herbeizuführen, denn der Speed ist für die In-ternetnutzer bekanntlich zentral.Beim Testeinkauf wurden die Probanden

von einem Foviance-Mitarbeiter betreut undihre Gesichtsausdrücke von einer Webcamaufgezeichnet. Eine EEG-Kappe (Electroence-phalography) mit 32 über den ganzen Kopfverteilten Elektroden (Bild) zeichnete ihre Ge-hirnströme auf und mass im Millisekunden-rhythmus die sogenannten Alpha-Wellen, dieanzeigen, ob jemand sehr entspannt oderhoch konzentriert ist. Im Nachhinein haben die«Versuchskaninchen» dann auch noch einenFragebogen ausgefüllt.

Stressige ProduktsucheIm Rahmen der Untersuchung zeigte sichschnell, dass das Stresslevel stark ansteigt,wenn man beim Onlineshopping auf Problemestösst. Die EEG-Analyse ergab, dass sich Per-sonen beim Einkauf in einem Webshop miteiner schlechten Performance bis zu 50 Pro-zent mehr konzentrieren müssen. Gestütztwurde das Ergebnis durch die Videoaufnah-men, die eine grössere Agilität und Ange-spanntheit der Probanden in den neurologischinteressanten Phasen zeigte.Die Web-Stress-Untersuchung führte noch

ein paar weitere Ergebnisse zu Tage: Die Kun-den sind bei der Suche nach dem passendenAngebot (schlechte Suchmaschinen, ungenü-gende Übersicht) und beim Bezahlprozess, woDetails zu Person und Kreditkarte eingegebenwerden müssen, am stressanfälligsten. Weiterzeigte sich, dass die Versuchsteilnehmer nacheinem stressigen Online-Shopping eine Mi-nute brauchen, um sich wieder zu erholen.

Mittel gegen web-StressDer Web-Stress existiert also tatsächlich. Dashaben CA und Foviance nachgewiesen. Sierufen Unternehmen deshalb nun dazu auf,weniger Web-Stress zu produzieren – auch inihrem eigenen Interesse. Und CA gibt gleichein paar Tipps, wie man das angehen kann:

Die Erfahrungen, die Benutzer auf derWebsite machen – inklusive der Perfor-mance – müssen gemessen und zentralerBestandteil der Online-Strategie werden.

Eine Application-Performance-Manage-ment-Lösung (APM) einführen, die die Per-formance und Verfügbarkeit von kritischenWeb-Applikationen in Echtzeit rund um dieUhr überwacht.

Die Verantwortung für den Speed und dieVerfügbarkeit von gehosteten Applikatio-nen übernehmen und diese in den SLAsmit dem Hoster festhalten.

Überprüfen und festlegen, wo man dieWebsite-Besucher warten lassen kann undwo sicher nicht.

Eingabemasken und Formulare sollten lo-gisch aufgebaut und designt sein.

Den Checkout-Prozess (Bestellabschluss) inmehrere Portionen teilen. Nicht zu viel aufeinmal vom Kunden fordern. Aber: Pro-blemloses Vor- und Zurückwechseln zwi-schen den einzelnen Schritten garantieren.

Nur nach wirklich relevanten Daten fragen,ansonsten fühlen sich Kunden zu sehr inihrer Privatsphäre tangiert und der Prozessdauert zu lange.

Feedback von Kunden einholen und sieUsability-Checks durchführen lassen.

Verkabelt: Eine der 13 teilnehmerInnenwährend der web-Stress-untersuchung.

AnstrengendesShopping im WebNicht nur eine Shoppingtour in Zürich kann Stressauslösen, auch Webshops mit schlechter Performancekönnen das. Das ist neu wissenschaftlich nachgewiesen.

Von M i cHel Vogel

Webtechnologien & Internet Web-Stress

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Für Dätwyler Cables als führender Anbie-ter von Systemlösungen und Services fürdie elektrische Gebäudeinfrastrukturzählen neben der Produkt- und Service-

qualität auch reibungslose, automatisierte undauf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Ge-schäftstransaktionen zu den entscheidendenWettbewerbsfaktoren. Die Kundenbasis vonDätwyler Cables reicht von Banken und Versi-cherungen über Industrie- und Telekommuni-kationsunternehmen bis zu Flughafenbetrei-bern und Generalunternehmern.Dätwyler Cables gehört zur international tä-

tigen Dätwyler-Gruppe, die mit vier Konzern-bereichen und rund 4500 Mitarbeitenden inüber 20 Ländern präsent ist. Die Schwerpunkteder Geschäftstätigkeit sind Datennetzwerke,Sicherheitskabelsysteme, Gebäudeautomationund Liftkabelsysteme.

Bestell- und lieferprozesse ohnemanuellen EingriffBisher unterhielt Dätwyler Cables für den elek-tronischen Datenaustausch (EDI) mit Kundenund Lieferanten eine kostenintensive Inhouse-Lösung. Der Fax-basierte Versand von Doku-menten, zum Beispiel Auftragsbestätigungenund Lieferavise, wurde manuell durchgeführt.E-Mail-Benachrichtigungen direkt aus SAPwaren nicht möglich. Die beschränkten Kom-munikationswege sowie steigende Wartungs-kosten und ein schleichender Know-how-Ver-lust erleichterten den Verantwortlichen denEntscheid zur Evaluation einer neuen Lösung.Ziel war, dass Bestell- und Lieferprozesse voll-automatisch über alle drei Kommunikations-wege (EDI, Fax, E-Mail) realisiert und dassBetriebs- sowie Wartungskosten auf tiefemNiveau gehalten werden.Der Entscheid fiel auf Retarus, einen Anbie-

ter, der auf elektronische Unternehmenskom-munikation und Geschäftsprozessoptimierungspezialisiert ist. Retarus bietet als Providermedienübergreifende Managed Services, mit-

denen sämtliche elektronischen Kommunika-tionsprozesse aus ERP- und SAP-Systemenautomatisiert und beschleunigt werden.

EDI-Integration in die Supply chainals Full-ServiceDie Retarus Managed EDI-Services vernetzenbei Dätwyler Cables Geschäftspartner, Kundenund Lieferanten in die verbindenden Logistik-ketten. Die Lösung ist von SAP und der Drum-mond Group zertifiziert. Retarus kümmert sichbei Dätwyler Cables um die EDI-Anbindung,koordiniert die schnelle und effiziente Integra-tion der Geschäftspartner und deren Prozesse.Dabei wird auch sichergestellt, dass die Pro-zesse und Kommunikationsverbindungen rei-bungslos und zuverlässig funktionieren. Be-trieben werden die EDI-Services als Software-as-a-Service (SaaS) in den Rechenzentren vonRetarus – so werden Kostentransparenz undInvestitionssicherheit gewährleistet. DätwylerCables muss weder eigenes EDI-Know-howaufbauen noch permanent in zukunftssichereHard- und Software investieren. DetaillierteLogging- und Monitoring-Informationen ste-hen online zur Verfügung. Über das Enter-prise-Administration-Services-Portal (EAS)können aber auch umfangreiche statistische

In KÜrzE

· Managed Services ermöglichenDätwyler Cables die Konzentra-tion auf Kernkompetenzen undgewährleisten Kostentranspa-renz.· Ein einziger Anbieter ist für alleKommunikationswege aus SAPzuständig (EDI, Fax, E-Mail).· Bestell- und Lieferprozesse sindnun ohne manuellen Fax- oderMailversand möglich.

Datenaustausch mitManaged ServicesDätwyler Cables hat die bisherige Inhouse-EDI-Lösungdurch flexibel einsetzbare Managed Services ersetztund erzielt so höhere Wertschöpfung.

Von Dr. B jörn georg

Sof tware Managed Services bei Dätwyler Cables

dOSSIERSOftWaRE

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Auswertungen über sämtliche Kom-munikationsprozesse mit den Part-nern rund um die Uhr abgerufenwerden. Durch diese Transparenz hatDätwyler Cables stets die absoluteHoheit über die EDI-Prozesse.

Dokumente direkt aus SAPper telefax versendenEine EDI-Lösung zur elektronischenKommunikation mit den Partnern hatDätwyler Cables bereits betrieben,die Kommunikation per Telefax er-folgte bisher jedoch manuell. MitRetarus Faxolution for SAP nutztDätwyler Cables einen weiteren Ma-naged Service, mit dem Auftragsbe-stätigungen und Lieferavise direktaus dem SAP-System versendet wer-den können. Die Lösung lässt sichohne Installationsaufwand in Be-trieb nehmen und ist von SAP offizi-ell zertifiziert.Der Versand erfolgt über die Fax-Cloud von

Retarus: Die Infrastruktur ist mit verschiedenenCarriern über redundant ausgelegte Leitungs-wege verbunden. Dätwyler Cables erreicht soeinen hohen Transaktionsgrad und einen ma-ximalen Durchsatz. Auch hier können sämt-liche Kommunikationsprozesse jederzeit überdas EAS-Portal eingesehen werden.

E-Mails aus SAP ohne Anbindung andie eigene Mail-umgebungNeu setzt Dätwyler Cables als dritten Kommu-nikationsweg Retarus E-Mail for SAP ein.

Damit können direkt aus dem SAP-SystemAngebote, Auftragsbestätigungen und andereBelege per Mail versendet werden. Auch hiererfolgt der Versand über die Kommunikations-infrastruktur von Retarus. Die Anbindung andas SAP-System erfolgt analog zum Faxan-schluss über die SAP-RFC-Schnittstelle.

Schnell und reibungslosimplementiertUm den Automatisierungsgrad so rasch wiemöglich zu erhöhen, stand bei Projektbeginndie Implementierung von Faxolution for SAPim Fokus. Die Umstellung auf die transaktions-sichere Lösung war durch das Managed-Ser-

vices-Konzept in nur zwei Tagenmöglich. Im darauffolgenden Pro-jektabschnitt entschied sich Dätwy-ler Cables für die Ablösung der In-house-EDI-Lösung durch die Mana-ged EDI Services. Dabei wurdenzunächst vier Partner angebundenund drei verschiedene Nachrichten-typen migriert. Auch diese Umstel-lung ging rasch und unkompliziertinnerhalb von wenigen Tagen überdie Bühne. Die Aufschaltung und derproduktive Betrieb des dritten undletzten Kommunikationskanals – E-Mail for SAP – wurde sogar in weni-ger als 24 Stunden bewerkstelligt.

Konzentration aufKernkompetenzenDas gesetzte Ziel, die Kommunika-tion mit Partnern und Kunden überdrei Wege durch lediglich einen

Anbieter bereitzustellen, wurde mit Retarusschnell erreicht. Da alle genutzten Kommuni-kationslösungen als Managed Service betrie-ben werden, können sich die Spezialisten vonDätwyler auf ihre eigentlichen Kernkompe-tenzen konzentrieren. Dätwyler ist beim tech-nischen Support nur noch auf einen Anbieterangewiesen, dessen Lösungen ständig aufdem neuesten Stand sind. Die Kosten sindtransparent und sämtliche Rechnungen kom-men von nur noch einem Dienstleister.

Dr. B jörn georg i s t le i t er Bus i enss Process

autoMat ion Be i Der retarus gMBH.

Das Enterprise-Administration-Services-Portal liefert detaillierteAngaben über die nutzung der Managed Services.

FAxEn DIrEKt AuS SAP

Quelle:Retarus

Bei Dätwyler cables erfolgt der Faxversand mit hilfe der lösung Faxolution ohne manuellen umweg direkt aus dem SAP-System heraus.

SAP System

SAP R/3, SAP Net WeavermySAP ERP, SAP ECC

Retarus

BC-ConSAPconnect

Retarus FTAfor SAP

RetarusDeliveryPlatform

FAX

FAX

FAX

FAX

FAX

Firewall

Firewall

PCL/PS/PDFMS Office

FaxTCP/IP

Delivery Report(t)RFC

Managed Services bei Dätwyler Cables Sof tware

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In den bisherigen vier Teilen unserer Win-dows-7-Serie haben Sie einiges über dasneue Betriebssystem erfahren, von der Eva-luation, Installation und Migration über die

wichtigsten neuen Funktionen bis hin zu Tipsund Tricks. Zum Abschluss widmen wir unsnun noch den beiden Themenbereichen Ma-nagement und Sicherheit. Ausserdem wollenwir einen Blick auf ein paar Neuheiten ausdem Virtualisierungsumfeld werfen, den XPMode und Virtual PC. Vorneweg: Die meistender beschriebenen Funktionen und Tools sindBestandteil der Enterprise- beziehungsweiseUltimate-Version von Windows 7 und sind inden anderen Editionen also nicht zu finden.

Automatisieren mit Power Shell 2.0Microsoft verspricht viel: Mit Windows 7 undden darin enthaltenen neuen Management-Tools sollen Unternehmen ihre Clients effizi-enter managen, das Maximum aus der beste-henden IT-Staff herausholen und die Support-und Training-Kosten reduzieren können. Dieseehrgeizigen Ziele sollen Firmen unter ande-rem mit der Windows Power Shell 2.0 errei-chen, die sowohl in Windows 7 als auch Win-dows Server 2008 R2 vorinstalliert ist. Sietreibt die Automatisierung voran beziehungs-

weise erweitert sie. Die Power Shell ist, kurzzusammengefasst, eine Umgebung für dieKonsolen-basierte Administration und dasScripting, basierend auf dem Microsoft .Net-Framework. Stetig wiederkehrende und kom-plexe Tasks können damit automatisiert wer-den, Systemaufgaben also produktiver erledigtwerden.In Power Shell 2.0 findet man einige neue

Tools und Funktionen, die ein besseres, ein-facheres Scripting ermöglichen. So zum Bei-spiel das Integrated Scripting Environment(ISE), einen Out-Gridview und viele neue Cmd-lets. Das grosse neue Feature von Power Shell2.0 ist aber der Remote-Zugriff. Administra-toren haben ab sofort die Möglichkeit, erstellteSkripts gleichzeitig auf mehreren Computernin einem Netzwerk ausführen zu lassen.

Probleme analysieren und lösenDie IT-Staff weiter entlasten kann Windows 7mit neuen Tools für die Problembehandlung,wie zum Beispiel mit der neuen Troubleshoo-ting Platform (deutsch: Problembehandlung),die das bisherige Hilfe- und Support-Centerablöst. Das Programm diagnostiziert Problemeund liefert dann Lösungsvorschläge. Hilfe bie-tet man für die fünf Bereiche Programme,Hardware und Sound, Netzwerk und Internet,Darstellung und Anpassung sowie System undSicherheit.Der interessanteste Teil der Plattform sind

die Troubleshooting Packs. Administratorenkönnen damit selber Problemlösungshilfenentwickeln, diese auf der Plattform bereitstel-len und so auf neue Art und Weise Support fürProbleme aus ihrer eigenen, individuellenWindows-Umgebung anbieten. Troubleshoo-ting Packs bestehen aus einer XML-Datei undPower-Shell-Scripts. Werden letztere mitPower Shell 2.0 erstellt, kann man die Packsauch ferngesteuert, also per Remote, versen-den und ausführen lassen. Beim Erstellen derPacks hilft der Troubleshooting-Wizard.

Apropos Troubleshooting und Problembe-handlung: Ausgangspunkt für die Lösung allerProbleme ist in Windows 7 das neue War-tungscenter (unten rechts in der Taskleiste,symbolisiert durch ein Fähnchen). Dort sam-melt das System alle Probleme bezüglich Si-cherheit, Wartung etc. Zur Lösung eines Pro-blems nützlich sein kann ein weiteres, neuesTool, der Problem Steps Recorder. Ihn habenwir im dritten Teil der Windows-7-Serie bereitsnäher vorgestellt.

Verschlüsseln mit Bit locker –neu auch unterwegsMit Windows Vista hat Microsoft das Festplat-tenverschlüsselungs-Tool Bit Locker eingeführt,das nun in Windows 7 über erweiterte Funktio-nalitäten verfügt. Dazu gehört zum Beispiel,dass die benötigte, versteckte Boot-Partitionneu bereits direkt und automatisch bei derInstallation erstellt wird. Das nachträgliche,meist umständliche Erstellen dieser Partitionentfällt so. Weiter wurde das Wiederherstellenvon verschlüsselten Daten vereinfacht. Ein DataRecovery Agent und ein Generalschlüssel hel-fen dabei. Ausserdem kann der Administrator

Bit Locker unter Windows 7 mit einigen zusätz-lichen Gruppenrichtlinien kombinieren undbeispielsweise bestimmte Regeln für die Pass-worterstellung festlegen oder bestimmen, dassnur noch auf Bit-Locker-verschlüsselte Daten-träger gespeichert werden darf.Weiter gibt es in Windows 7 neu eine Bit-

Locker-Variante zur Verschlüsselung von mo-bilen Speichermedien, wie USB-Sticks oderexternen Harddisks. Für das Aktivieren von BitLocker To Go reicht ein Klick mit der rechtenMaustaste auf das Symbol des Gerätes im Ar-beitsplatz. Man hat die Wahl, ob man einPasswort und/oder eine Smartcard zur Ver-schlüsselung verwenden will. Vor dem Einsatz

Von M i cHel Vogel

In KÜrzE

· Windows 7 enthält die neueVersion 2.0 von Power Shell, dieRemote-Zugriffe ermöglicht.· Mit Bit Locker To Go könnenauch mobile Speichermedienverschlüsselt werden.· Der Windows XP Mode erlaubtdas Ausführen von nicht Win-dows-7-kompatibler Software.Neu braucht es dazu keine Hard-ware-Virtualisierung mehr.

Windows 7 — Management, Sicherheit & Virtualisierung Sof tware

Windows 7im GriffAdministratoren und Power User erhalten mit Windows 7eine Reihe von Möglichkeiten, um ihre Systemumgebungennicht nur sicherer, sondern auch produktiver zu machen.

Mit Bit locker to Go können externeSpeichermedien mit Passwort oderSmartcard verschlüsselt werden.

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Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine58

von Bit Locker To Go sind folgende Dinge un-bedingt zu beachten: Dateien auf einem mit Bit Locker To Go

verschlüsselten Datenträger können dankeinem Reader, der beim Verschlüsseln auf dasSpeichermedium kopiert wird, in allen Win-dows-Versionen ab XP geöffnet und gelesenwerden. Das gilt allerdings nur, wenn derDatenträger mit dem Dateisystem FAT/FAT32formatiert wurde, NTFS wird nicht unter-stützt. Für Schreibzugriff auf den verschlüssel-

ten Datenträger benötigt man zwingend einWindows-7-System mit Bit Locker To Go.

regelbare BenutzerkontensteuerungVista-User kennen sie, die damals neu einge-führte Benutzerkontensteuerung. Sie liess sichanfänglich nicht anpassen und führte dazu,dass man reihenweise Bestätigungen zur Aus-führung einer Anwendung machen musste.Diese User Access Control (UAC) ist auch Be-standteil von Windows 7. Allerdings lässt siesich vom Nutzer nun ganz einfach den eige-nen Bedürfnissen anpassen.In der Standardkonfiguration wird man nur

noch bei der Installation eines Programmesoder einer Änderung der Systemeinstellungenvon der UAC benachrichtigt und zu einer Be-stätigung aufgefordert. Klickt man auf Start –Systemsteuerung – System und Sicherheit –Benutzerkontensteuerung kann man die Be-nachrichtigungen sogar ganz abstellen.Insgesamt stellt Microsoft vier Stufen bezie-hungsweise Varianten zur Verfügung.

Das virtuelle windows xPMit Windows 7 erhalten Unternehmen nichtnur einige neue Management- und Security-

Features, sondern auch ei-nige spannende Virtualisie-rungslösungen. Virtual PCbeispielsweise, das für dieWindows-7-Editionen Profes-sional, Ultimate und Enter-prise kostenlos als Zusatz-download erhältlich ist.Damit kann man relativ ein-fach und in wenigen Schrit-ten virtuelle Maschinen er-stellen: Im Startmenü unterWindows Virtual PC den Ord-ner Virtuelle Computer öff-nen und dort die Schaltfläche«Virtuellen Computer erstel-len» auswählen. Dann startetein Wizard, der einem beimEinrichten hilft.Auf Virtual PC basiert auch der vielgenannte

Windows XP Mode, mit dem man ältere Soft-ware, die nicht auf Windows 7 läuft, trotzdembequem ausführen kann. Um ihn zu nutzen,muss man Besitzer einer der oben erwähntenWindows-7-Editionen sein und sich als erstesden rund 500 MB grossen Windows XP Modeherunterladen und installieren. Darin enthal-ten ist unter anderem ein vollständiges Win-dows-XP-Image. In einem zweiten Schritt lädtman sich dann Virtual PC herunter und instal-liert das Programm. Besitzt man einen PC, derdie Hardware-Virtualisierung unterstützt, alsoüber die Intel-VT- oder AMD-V-Technologieverfügt, genügen diese beiden Schritte. Neuist der XP Mode aber auch ohne Hardware-Virtualisierung nutzbar: Dazu stellt Microsoftauf der Download-Plattform des XP Mode(http://www.microsoft.com/windows/virtual-pc/download.aspx) ein Update bereit.

Sind alle oben genannten Schritte erledigt,also alle Downloads erfolgt und die Tools derReihe nach installiert worden, so kann eslosgehen. Man startet das virtuelle XP via Win-dows-Startmenu und Virtual PC. Bei der erst-maligen Nutzung müssen noch ein paar Ein-stellungen vorgenommen, beispielsweise Be-nutzerangaben gemacht und Passwörter gesetztwerden. Einstellungen für die virtuelle Ma-schine (Grafik, Speicher, Netzwerk etc.) setztVirtual PC selber. Sie kann man im Virtual-PC-Menü unter Extras – Einstellungen oder imOrdner Virtuelle Computer ändern.Wie ist das nun mit den Applikationen, die

nur in Windows XP laufen? Man installiert dieSoftware ganz normal im virtuellen XP undöffnet sie dann dort. Sobald die Applikationinstalliert ist, kann man sie auch direkt ausdem Startmenu aufrufen. Windows 7 öffnetdann im Hintergrund automatisch Virtual PCund das virtuelle XP. Standardmässig ist derPfad zum Aufruf der Programme: Start – Win-dows Virtual PC – Virtual Windows XP – An-wendungen.

wInDowS-7-SErIE

02.11.09 Swiss It Magazine 11/09Evaluation und Installation

30.11.09 Swiss It Magazine 12/09Migration und Deployment

25.01.10 Swiss It Magazine 01_02/10Tips, Tricks und neue Funktionen im Detail

22.02.10 Swiss It Magazine 03/10«Traumpaar»: Windows 7 und Server 2008 R2

29.03.10 Swiss It Magazine 04/10Management, Virtualisierung und Security

Windows 7 — Management, Sicherheit & Virtualisierung Sof tware

Mit App Locker steckt in Windows 7 ein neues Ma-nagement-Tool, das gleichzeitig auch die Sicherheiterhöht. App Locker ist eine Weiterentwicklung der ausWindows XP und Windows Vista bekannten SoftwareRestriction Policies. Das Programm ermöglicht es Ad-ministratoren festzulegen, wer im Unternehmen wel-che Anwendungen, Script- oder Installationsdateienund Systembibliotheken ausführen kann oder darf.Mit App Locker lässt sich die

Programmausführung neunach drei verschiedenen Re-geln einschränken, wobei dieersten beiden bereits mit denSoftware Restriction Policiesmöglich waren:· Path Rules: Anwendungenkönnen nur aus einem im

Vorfeld definierten Ordner gestartet werden.· File Hash Rules: Nur Programme mit einem be-stimmten Hash-Wert, der ihnen im Voraus vomAdministrator zugeordnet wird, können gestartetwerden.· Publisher Rules: Die Berechtigungen werden an-hand der digitalen Signaturen gesetzt und könnenso sehr detailliert auf Hersteller, Produktnamen

und sogar Versionsnummerfestgelegt werden.Weiter sind mit App Locker

im Zusammenspiel mit ActiveDirectory auch Einschrän-kungen bezüglich Benut-zergruppen sowie Kombina-tionen aus allen drei Rulesmöglich.

Blick auf Virtual Pc und den xP Mode, samt den automatischvorgenommenen Einstellungen für den virtuellen computer.

ProGrAMMAuSFÜhrunG BESchränKEn

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Swiss IT Magazine nr. 04 | april 2010 59

Browser-Pluginwird erwachsenSilverlight entwickelt sich mit Version 4 immer mehr zurumfassenden Webentwicklungsplattform und ist eines derdrei Top-Themen der diesjährigen TechDays von Microsoft.

Von cHr i stof Zogg

Letzten November hat Microsoft an derProfessional Developer Conference (PDC)in Los Angeles die vierte Generation desBrowser-Plugins Silverlight angekündigt.

Anlässlich der Mix-Konferenz in Las Vegas vorein paarWochenwurdebereits der ReleaseCandidate von Silver-light 4 vorgestellt undveröffentlicht. Die fer-tige Version ist noch fürdiesen Monat (April)geplant.Was hat sich in den

nur gerade 10 Mona-ten seit Silverlight 3getan? Einiges. DieFortschritte in Silver-light 4 gliedern sich imWesentlichen in dreiGebiete: Medienunter-stützung, Geschäfts-prozessanwendungenund Überarbeitungen beim Betrieb vonSilverlight ausserhalb des Browsers.

Video-Input von webcamsIm Media-Bereich sind vor allem die Verbesse-rungen der IIS-Streaming-Services, die neuer-dings auch explizit die Apple-iPod-Plattformunterstützen, erwähnenswert. Weiter unter-stützt Silverlight 4 neu Webcams, ermöglichtdas Multicast-Streaming und bietet Output-Protection. Dank Offline-DRM können Anwen-der zudem neu auch kopiergeschützte Multi-media-Inhalte betrachten, wenn keine Inter-net-Verbindung besteht.Der Zugang zu Audio- und Video-Input von

Webcams sowie Mikrofonen wird neue Szena-rien erlauben: Die Aufnahme eines Fotos fürein Webprofil, das ohne Zwischenschritte di-rekt von der Kamera ins Web übertragen wer-den kann oder auch das Scannen eines Bar-codes sind ab Silverlight 4 Realität.

Verbesserte Einbindung undPräsentation von DatenIm Bereich Geschäftsprozessanwendungengibt es folgende Neuerungen: Externe Datenkönnen neu, beispielsweise über Data Bin-

ding, sehr flexibel undoptisch ansprechendim Rahmen der An-wendung angezeigtwerden. Eingebundenwerden sie über dieWCF-R IA-Ser v i ces(vormals .Net-RIA-Services). Dabei stel-len die RIA-ServicesPatterns für die Appli-kationslogik zur Ver-fügung, die auf demMiddle-Tier laufenund den Datenzugrifffür Abfragen, Ände-rungen und kunden-spezifische Operatio-

nen regeln. Zusätzlich liefern die RIA-Servicesdurch die Client-seitige Integration von Silver-light-Komponenten zusammen mit ASP.Net aufdem Middle-Tier End-to-End-Unterstützungfür häufige Aufgaben wie beispielsweise dieDatenvalidierung und -authentifikation.

out-of-the-BrowserMit Silverlight 4 geht Microsoft den mit Version3 eingeschlagenen Weg weiter, Silverlight auchausserhalb des Browsers betreiben zu können.Ein Entwickler kann in der Entwicklungsumge-bung Visual Studio eine Silverlight-Anwen-dung als sogenannte «Trusted Application»definieren. Dadurch erhält sie bei der lokalenInstallation durch den Benutzer volle Rechteauf das Dateisystem, Zugang zu lokaler Hard-ware, komplette Netzunterstützung und Zugriffauf Com-Automationsobjekte.All das macht Silverlight 4 attraktiv für die

Entwicklung moderner Geschäftsanwen-

dungen. Mit Silverlight lassen sich heute Lö-sungen realisieren, die der reichhaltigen Be-nutzererfahrung von Client-Applikationen innichts mehr nachstehen. Gleichzeitig bietensie den Vorteil des einfachen Deployments vonWeb-Applikationen.

Silverlight auf windows-7-PhonesAnlässlich der Mix-Konferenz hat Microsoftauch angekündigt, dass Silverlight zusammenmit XNA die Entwicklungsplattform für die neupräsentierte Windows-Phone-7-Plattform bil-den wird. Dies bedeutet, dass Entwickler künf-tig eine neue, mächtige und für sie freundlichePlattform für Smartphone-Applikationen er-halten. Ausserdem verspricht der Hersteller,dass Applikationen künftig mit minimalen An-passungen auf PCs,Macs undWindows-Phone-7-Geräten laufen werden. A propos Plattform-unabhängigkeit: Silverlight 4 unterstützt neuauch Google Chrome.Für den Fortschritt der Silverlight-Technolo-

gieplattform ist mit Version 4 also gesorgt.Doch wie sieht es aus mit den zur Entwicklungund Gestaltung benötigten Tools? Auch hierwurde das Angebot entsprechend angepasst:Für die Gestaltung von Silverlight-4-Anwen-dungen wird die neue Version von ExpressionBlend zuständig sein. In der Betaversion istExpression Blend 4 bereits zum Downloadverfügbar. Für die Entwicklung von Silverlight-Applikationen gibt es die Silverlight Tools forVisual Studio 2010. Einen ausführlichen Testder neuen Version von Microsofts integrierterEntwicklungsumgebung Visual Studio findenSie ab Seite 41 in diesem Heft.

cH i stof Zogg i s t D i r ector DeVeloPer &

P latforM grouP Be i M i crosoft scHwe i Z

Silverlight 4 Sof tware

Silverlight ist teil der neuen Entwicklungs-plattform für windows Phone 7.

Möchten Sie mehr über Silverlight 4 oder andereMicrosoft-Technologien erfahren? An den Tech-Days 2010, die vom 6. bis 7. April in Basel undvom 14. bis 15. April in Genf stattfinden, habenSie Gelegenheit dazu. Dort erwarten Sie mehr als80 Sessions für Entwickler, Softwarearchitektenund IT-Profis. Neben Silverlight 4 und anderenThemen wie Windows 7 oder SQL-Server 2008 R2werden im Rahmen der Konferenz natürlich auchmehrere Sessions über die in Kürze verfügbarenAnwendungen Sharepoint 2010, Windows Azure,Visual Studio 2010 und das Microsoft .Net Frame-work 4 angeboten. Mehr Information und Regis-trierungen finden Sie unter www.techdays.ch

Page 60: IT Magazine 4/2010

< W e b - e n t W i c k l u n g ><Web-usability> <socialMedia & Web 2.0> <Mo-biles Web> <sharePoint/ Moss> <social Media><e-coMMerce> <suchMa-schinen-Marketing> <con-tent ManageMent> <inter-net-Marketing> <Web-ent-Wicklung> <usability><social Media & Web 2.0><Mobiles Web> <share-Point / Moss> <securi-ty> <e-coMMerce> <such-M a s ch i n e n -M ark e t i n g><content ><Web design>< i n t e r n e t - M a r k e t i n g>

<Web-entWicklung><Web-usabilit y> <so-cial Media & Web 2.0>da<Mobiles Web> <share-Point / Moss> <securi-ty> <e-coMMerce> <such-M a s ch i n e n -M ark e t i n g><content ManageMent>< i n t e r n e t - M a r k e t i n g>

<Web-entWicklung><Web-usability> <socialMedia & Web 2.0> <Mobi-les Web> <sharePoint /Moss> <suchMaschinen><e-coMMerce> <such-M a s ch i n e n -M ark e t i n g><content ManageMent>aa<internet -Marketing><Web-entWicklung> <Web-usability> <Web 2.0><Mobiles Web> <share-Point / Moss> <securi-ty> <e-coMMerce> <such-M a s ch i n e n -M ark e t i n g><content ManageMent>< i n t e r n e t - M a r k e t i n g>a<internet-entWicklung>

die<Web-usability> <so-cial Media & Web 2.0><Mobiles Web> <share-Point Web> <security><e-coMMerce> <such-M a s ch i n e n -M ark e t i n g><content ManageMent>< i n t e r n e t - M a r k e t i n g>

<content ManageMent><Web-usability> <socialMedia & Web 2.0> <Mobi-les Web> <sharePoint /Moss> <security> <e-coM-Merce> <suchMaschinen-Marketing> <content Ma-nageMent> <internet Marketing>

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iTAcademySWiSS

41 Seminarefür IT-Profis6./7. Mai 2010Messe Zürich / Community 36www.swissitacademy.ch

BusinesseSWiSS

KongreSS

Page 61: IT Magazine 4/2010

FreiTag, 7. Mai 2010J-Seminare: Usability M-Seminare: Web-Video P-Seminare: E-Commerce

09:00-10:30 J-1 Was User lieben, was sie hassenPeter Hogenkamps Klassiker mit vielen aktuellenPositiv- und Negativ-BeispielenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 12

M-1 Vom Storytelling zum fertigen FilmEin Workshop für Web-Videos mit hohem PraxisgehaltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 14

P-1 E-Commerce-Trends 2010Die neuesten Trends im E-Business an BeispielenvorgestelltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 16

10:45-11:30 J-2 Web-Entwicklung mit User-Centered DesignDie effiziente Programmiermethode, die den Userins Zentrum stelltDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

M-2 Der Weg zum Streaming MovieDie Do’s und Dont’s bei der Video-Aufbereitung fürs WebDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 14

P-2 E-Shops für mobile GeräteBusiness Opportunities im Mobile Commerce amBeispiel der iPhone-App von Le ShopDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

K-Seminare: Web-Texte N-Seminare: Security Q-Seminare: Content-Management

12:00-12:45 K-1 Web-Texte, die besser verkaufenUltimative Kniffe und Tricks für Web-Texte, dieihre Wirkung nicht verfehlenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

N-1 Web Application Security Der ultimative Ratgeberfür das Erkennen und Schliessen von Sicherheitslecksin Web-AnwendungenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 14

Q-1 Die 5 wichtigsten Online-Trends und Ihr CMSAktuelle Trends im Markt der Content-Management-SystemeDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

13:00-13:45 K-2 Web-Texte richtig präsentierenLayout- und Format-Guide für die optimalePräsentation von Web-TextenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

Q-2 Website-Relaunch: Vom Entschluss bis zum Go-LivePraxistipps für erfolgreiche Relaunch-ProjekteDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

14:00-14:45 K-3 Web-Texte, die Google verstehtPraxis-Know-how für eine Top-Google-Indexierungvon Web-TextenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 13

N-2 IT-Spionage & -GegenspionagePerfide Hacker-Tricks am Beispiel demonstriertDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 14

Q-3 Open-Source-CMS im VergleichWichtige Open-Source-CMS im Funktions-und LeistungsvergleichDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 17

L-Seminare: Mobile Internet O-Seminare: Security R-Seminare: Archivierungspraxis

15:00-15:45 L-1 Mobile Computing 2010: Märkte, Trends & PrognosenChancen und Perspektiven im Schweizer Mobile-Computing-MarktDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 13

O-1 Awareness-Kampagnen richtig aufgleisenSicherheitskonzepte für die MitarbeitersensibilisierungDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 15

R-1 Trends in der digitalen Archivierung 2010Aktuelle Archivierungsstrategien, Tools und LösungenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 17

16:00-17:30 L-2 Goldrush 2010: Business-Modelle für iPhone und iPadErfolgsrezepte von Business-Modellen für iPhoneund iPadDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 13

O-2 Risiko 2.0: Wie Unternehmen mitSocial Media umgehenMitarbeiter-Guidelines für den Umgang mit demSocial WebDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 15

R-2 Rechtliche Anforderungen für Mail-Managementund -ArchivierungBest Practices für den rechtskonformen Umgangmit E-MailsDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 17

anmeldung unter www.swissitacademy.ch

Seminar-agendadonnerSTag, 6. Mai 2010

A-Seminare: Internet-Trends D-Seminare: Online-Marketing G-Seminare: Social Networks

09:00-10:30 A-1 Top 10 Internet-Trends 2010Der Konferenz-Klassiker mit den Trends, die das NetzvorantreibenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 6

D-1 Mit Performance Marketing zum Web-ErfolgStrategien für höhere Besucher- zahlen undmehr NeukundenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 8

G-1 Facebook und Twitter im Business-EinsatzWie Social Networks für Business-Zwecke optimalgenutzt werdenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 10

10:45-11:30 A-2 Social Media Monitoring - Finden, bewertenund reagierenWie Firmen soziale Netze auf Feedback prüfen undrichtig darauf reagierenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

D-2 Google AdWords – Die Top 10 TippsErfolgsgeheimnisse einer AdWord-Kampagne,klipp und klar erklärtDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

G-2 Social Media zum NulltarifNeue Gratis-Social-Media-Angebote gewinnbringendnutzenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

B-Seminare: SharePoint E-Seminare: Web-Analyse H-Seminare: Webdesign

12:00-12:45 B-1 SharePoint 2010 für EinsteigerEine Einführung in Microsofts Sharepoint-PlattformDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

E-1 Google Analytics für EinsteigerGoogle Analytics Primer: Von der Registrierung biszum ReportingDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

H-1 Ausgefallene und kreative Web-IdeenStreifzug durch aussergewöhnliches und raffiniertesWebdesignDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

13:00-13:45 B-2 MOSS im WCMS-Einsatz: Möglichkeiten und GrenzenSharepoint im Einsatz als Web Content ManagementSystemDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

E-2 In sieben Schritten zum messbaren Online ErfolgZieldefinition und Erfolgsmessung als Triebfeder derOnline-AktivitätenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

H-2 Next Generation User InteractionsCoole Rich-Internet-Applikationen mit Flash, Flexund SilverlightDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

14:00-14:45 B-3 Effiziente SharePoint-Entwicklung mitVisual Studio 2010Konzepte für die Sharepoint-Programmierung mitVisual StudioDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 7

E-3 Performance DashboardsMit Performance Dashbaords zum erfolgsorientiertenOnline-ManagementDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 9

H-3 Googles Web Toolkit in der PraxisGoogles RIA-Framework - Einsatzszenarien und PraxisDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 11

C-Seminare: SharePoint F-Seminare: Online-Marketing I-Seminare: E-Commerce

15:00-16:30 C-1 Die 10 Top-Neuerungen von SharePoint 2010für DeveloperDie 10 besten Developer-Features in PraxisbeispielenvorgestelltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 7

F-1 Mehr Erfolg mit E-Mail-MarketingDie besten Tipps und Tricks für erfolgreiche Mail-KampagnenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 9

I-1 E-Commerce-Lösungen im VergleichEvaluationshilfe im Dschungel der E-Shop-SystemeDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 11

16:45-17:30 C-2 SharePoint-Systemmanagement: Best PracticesSharepoint-Administration vom Backup bis zumRights ManagementDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 7

F-2 Mobile Marketing im klassischen Marketing-MixPraxis-Know-how fürs Handy-MarketingDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 9

I-2 Erfolgreiche E-Commerce- VermarktungWirkungsvolle Vermarktungsstra- tegien für denE-Shop-ErfolgDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 11

Page 62: IT Magazine 4/2010

FreiTag, 7. Mai 2010J-Seminare: Usability M-Seminare: Web-Video P-Seminare: E-Commerce

09:00-10:30 J-1 Was User lieben, was sie hassenPeter Hogenkamps Klassiker mit vielen aktuellenPositiv- und Negativ-BeispielenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 12

M-1 Vom Storytelling zum fertigen FilmEin Workshop für Web-Videos mit hohem PraxisgehaltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 14

P-1 E-Commerce-Trends 2010Die neuesten Trends im E-Business an BeispielenvorgestelltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 16

10:45-11:30 J-2 Web-Entwicklung mit User-Centered DesignDie effiziente Programmiermethode, die den Userins Zentrum stelltDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

M-2 Der Weg zum Streaming MovieDie Do’s und Dont’s bei der Video-Aufbereitung fürs WebDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 14

P-2 E-Shops für mobile GeräteBusiness Opportunities im Mobile Commerce amBeispiel der iPhone-App von Le ShopDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

K-Seminare: Web-Texte N-Seminare: Security Q-Seminare: Content-Management

12:00-12:45 K-1 Web-Texte, die besser verkaufenUltimative Kniffe und Tricks für Web-Texte, dieihre Wirkung nicht verfehlenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

N-1 Web Application Security Der ultimative Ratgeberfür das Erkennen und Schliessen von Sicherheitslecksin Web-AnwendungenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 14

Q-1 Die 5 wichtigsten Online-Trends und Ihr CMSAktuelle Trends im Markt der Content-Management-SystemeDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

13:00-13:45 K-2 Web-Texte richtig präsentierenLayout- und Format-Guide für die optimalePräsentation von Web-TextenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 12

Q-2 Website-Relaunch: Vom Entschluss bis zum Go-LivePraxistipps für erfolgreiche Relaunch-ProjekteDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 16

14:00-14:45 K-3 Web-Texte, die Google verstehtPraxis-Know-how für eine Top-Google-Indexierungvon Web-TextenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 13

N-2 IT-Spionage & -GegenspionagePerfide Hacker-Tricks am Beispiel demonstriertDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 14

Q-3 Open-Source-CMS im VergleichWichtige Open-Source-CMS im Funktions-und LeistungsvergleichDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 17

L-Seminare: Mobile Internet O-Seminare: Security R-Seminare: Archivierungspraxis

15:00-15:45 L-1 Mobile Computing 2010: Märkte, Trends & PrognosenChancen und Perspektiven im Schweizer Mobile-Computing-MarktDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 13

O-1 Awareness-Kampagnen richtig aufgleisenSicherheitskonzepte für die MitarbeitersensibilisierungDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 15

R-1 Trends in der digitalen Archivierung 2010Aktuelle Archivierungsstrategien, Tools und LösungenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 17

16:00-17:30 L-2 Goldrush 2010: Business-Modelle für iPhone und iPadErfolgsrezepte von Business-Modellen für iPhoneund iPadDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 13

O-2 Risiko 2.0: Wie Unternehmen mitSocial Media umgehenMitarbeiter-Guidelines für den Umgang mit demSocial WebDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 15

R-2 Rechtliche Anforderungen für Mail-Managementund -ArchivierungBest Practices für den rechtskonformen Umgangmit E-MailsDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 17

anmeldung unter www.swissitacademy.ch

Seminar-agendadonnerSTag, 6. Mai 2010

A-Seminare: Internet-Trends D-Seminare: Online-Marketing G-Seminare: Social Networks

09:00-10:30 A-1 Top 10 Internet-Trends 2010Der Konferenz-Klassiker mit den Trends, die das NetzvorantreibenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 6

D-1 Mit Performance Marketing zum Web-ErfolgStrategien für höhere Besucher- zahlen undmehr NeukundenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 8

G-1 Facebook und Twitter im Business-EinsatzWie Social Networks für Business-Zwecke optimalgenutzt werdenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 10

10:45-11:30 A-2 Social Media Monitoring - Finden, bewertenund reagierenWie Firmen soziale Netze auf Feedback prüfen undrichtig darauf reagierenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

D-2 Google AdWords – Die Top 10 TippsErfolgsgeheimnisse einer AdWord-Kampagne,klipp und klar erklärtDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

G-2 Social Media zum NulltarifNeue Gratis-Social-Media-Angebote gewinnbringendnutzenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

B-Seminare: SharePoint E-Seminare: Web-Analyse H-Seminare: Webdesign

12:00-12:45 B-1 SharePoint 2010 für EinsteigerEine Einführung in Microsofts Sharepoint-PlattformDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

E-1 Google Analytics für EinsteigerGoogle Analytics Primer: Von der Registrierung biszum ReportingDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

H-1 Ausgefallene und kreative Web-IdeenStreifzug durch aussergewöhnliches und raffiniertesWebdesignDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

13:00-13:45 B-2 MOSS im WCMS-Einsatz: Möglichkeiten und GrenzenSharepoint im Einsatz als Web Content ManagementSystemDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 6

E-2 In sieben Schritten zum messbaren Online ErfolgZieldefinition und Erfolgsmessung als Triebfeder derOnline-AktivitätenDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 8

H-2 Next Generation User InteractionsCoole Rich-Internet-Applikationen mit Flash, Flexund SilverlightDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 10

14:00-14:45 B-3 Effiziente SharePoint-Entwicklung mitVisual Studio 2010Konzepte für die Sharepoint-Programmierung mitVisual StudioDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 7

E-3 Performance DashboardsMit Performance Dashbaords zum erfolgsorientiertenOnline-ManagementDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 9

H-3 Googles Web Toolkit in der PraxisGoogles RIA-Framework - Einsatzszenarien und PraxisDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 11

C-Seminare: SharePoint F-Seminare: Online-Marketing I-Seminare: E-Commerce

15:00-16:30 C-1 Die 10 Top-Neuerungen von SharePoint 2010für DeveloperDie 10 besten Developer-Features in PraxisbeispielenvorgestelltDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 7

F-1 Mehr Erfolg mit E-Mail-MarketingDie besten Tipps und Tricks für erfolgreiche Mail-KampagnenDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 9

I-1 E-Commerce-Lösungen im VergleichEvaluationshilfe im Dschungel der E-Shop-SystemeDauer: 90 Minuten, Beschrieb Seite 11

16:45-17:30 C-2 SharePoint-Systemmanagement: Best PracticesSharepoint-Administration vom Backup bis zumRights ManagementDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 7

F-2 Mobile Marketing im klassischen Marketing-MixPraxis-Know-how fürs Handy-MarketingDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 9

I-2 Erfolgreiche E-Commerce- VermarktungWirkungsvolle Vermarktungsstra- tegien für denE-Shop-ErfolgDauer: 45 Minuten, Beschrieb Seite 11

Page 63: IT Magazine 4/2010

Die Unfähigkeit,zu entscheidenManager müssen harte Entscheidungen treffen. SolcheEntscheidungen werden verzögert oder an untere Chargendelegiert, um sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Von Markus schefer

Rund 90 Sekunden nach dem Abhebenbemerkte ich: Da waren Vögel. Sieverdunkelten die gesamte Windschutz-scheibe. Grosse Vögel. Zu nahe, um

auszuweichen.» So beschrieb Airbus-CaptainSullenberger dem Nachrichtensender CBS imFebruar 2009 den Beginn der wohl drama-tischsten fünf Minuten seiner Pilotenlaufbahn.Am Ende dieser Odyssee setzte er das Flugzeugsicher auf dem Hudson River auf und rettetedamit 154 Menschen das Leben. Angesichts derTatsache, dass eine Notlandung auf dem Was-ser zu den schwierigsten Manövern überhauptzählt, kann Sullenbergers Tat sowohl mensch-lich als auch fachlich nicht hoch genug einge-schätzt werden. Geradezu euphorisch wurde erdarum danach von allen Seiten gefeiert. Einneuer amerikanischer Held war geboren undPräsident Barack Obama lud ihn zu seinerAmtseinführung nach Washington ein. Auf demHöhepunkt der Finanzkrise, als Unsicherheitvorherrschte, weil viele US-Bürger um ihren Jobbangten, zeigte Sully etwas, nachdem sich die Amerikaner, aber auchwir Schweizer sehnen: Die Bereit-schaft eines Vorgesetzten, Verant-wortung zu übernehmen und inKrisensituationen die richtigen Ent-scheidungen zu treffen.

Vorgesetzte habenVorbildfunktionSullenberger gehört zu jenerGruppe von Leadern, die wissen,dass führen bedeutet, den Men-schen Orientierung zu geben. Diesist nur möglich, wenn man alsManager über die notwendige Ent-schlusskraft verfügt. Leider erfüllennicht alle Vorgesetzten diese Vor-bildfunktion. Sie ziehen es vor,entweder gar nicht zu entscheiden,in der Hoffnung, das Problem lösesich von selbst. Oder aber sie be-

stimmen einen Stellvertreter, der harte Ent-scheide kommunizieren und anschliessendumsetzen muss. Schon der italienische Staats-philosoph Niccolo Machiavelli hat im Jahre1514 empfohlen, unpopuläre Entscheide ambesten anderen in die Schuhe zu schieben. Inseinem Klassiker «Il Principe» riet er den Fürs-ten, alle harten Massregeln durch andereausführen zu lassen und Gnadensachen selbstzu übernehmen.

Verantwortung abschiebenVon einem guten Manager wird verlangt, dasser delegieren kann. So hat er den Kopf für diewirklich wichtigen Aufgaben frei. Unter demDeckmantel eines modernen Führungsstilswird das Fällen von schwierigen Entscheidenmitunter aber auch an Untergebene delegiert.So will man sich als Chef elegant aus der Ver-antwortung stehlen.Diese These wird durch eine Untersuchung

von Björn Bartling von der Universität Zürich

Karriere & Weiterbildung Entscheidungen fällen

kARRIERE&wEITERBILDUNG

nr. 04 | april 2010 Swiss IT Magazine

SoftSkillS für ProjektManager

Quelle:http

://soft-skills-für-projektm

anager.de

Dank dieser grafik sollen Projektmanager lernen, wichtigevon unwichtigen entscheidungen zu unterscheiden.

Expertenentscheidung schwierigeEntscheidung

akzeptierbareEntscheidung

Routineentscheidung

2 4

1 3

Akzeptanz der Entscheidung

Qualitätd

erEntscheidung

Page 64: IT Magazine 4/2010

und Urs Fischbacher von der Universität Kons-tanz bestärkt. In einer Studie bildeten sie je-weils ein Team aus vier Probanden. Einer derGruppe wurde zum Chef ernannt, einer warStellvertreter und die beiden restlichen Mit-glieder bildeten die Belegschaft. Die Aufgabedes Chefs war es, 60 Franken zu verteilen. Dabeihatte er die Wahl, das Geld entweder fair aufdie Mitglieder der Gruppe aufzuteilen oderaber, sich und seinem Stellvertreter den Haupt-teil zuzuschreiben. Zudem konnte der Chefentscheiden, ob er das Geld selber aufteilenmöchte oder ob er die Aufgabe an Stellvertreterdelegieren möchte. Entschied der Stellvertreterund entschloss sich für die unfaire Verteilungdes Geldes, so wurde jener anschliessend vonden Teammitgliedern deutlich schlechter be-wertet als der Chef selbst. Die Tatsache, dassder Chef seine Entscheidung an den Stellvertre-ter abgetreten hatte und damit implizit deutlichmachte, dass er von einer fairen Verteilung desGeldes nichts hielt, zeigt, dass man von denBetroffenen für das gleiche Ergebnis weit weni-ger haftbar gemacht wird, wenn man als Vorge-setzter die Erledigung der Drecksarbeit einemanderen überlässt. Entscheidungsfreudigkeitgehört zu den wichtigsten Kompetenzen einerguten Führungskraft. Doch oft mangelt es daran,mit teilweise verheerenden Auswirkungen aufdas Betriebsklima. Die Münchner Unterneh-mensberatung Coverdale Team Managementhat bei einer Angestellten-Befragung herausge-funden, dass fehlende Entschlusskraft zu denzehn schlimmsten Fehlern gehört, die ein Chefbei der Mitarbeiterführung machen kann. Einunsicherer Chef demotiviert seine Angestellten,was sich negativ auf die Produktivität auswirkt.

alle faktoren berücksichtigenDoch auch entscheidungswillige Manager stos-sen in der heutigen technologisierten Zeit mit-unter an die Grenze ihrer Belastbarkeit: Im Zugeeiner omnipräsenten Datenlawine, ist es oftunmöglich, vor der finalen Beschlussfassung

alle Informationen zu berücksichtigen. Es wirdimmer schwieriger, die relevanten Informatio-nen herauzufiltern. Zudem werden Entschei-dungen immer komplexer und deren Folgen ineiner globalisierten Welt immer weitreichender.Was bleibt, ist deshalb die Unsicherheit und dasRestrisiko, sich am Ende vielleicht doch für denfalschen Weg entschieden zu haben. Wer führt,muss deshalb lernen, mit dieser Unsicherheitumzugehen. Daniel Pinnow schreibt dazu inseinem Buch «Führen – worauf es wirklich an-kommt» Folgendes: «Gute Führungskräfte ste-hen zur eigenen Unsicherheit und wissen diesesGefühl zu nutzen. Viele schwache Managerscheitern deshalb, weil sie sich zu sicher sind.Zu sicher, um sich einzugestehen, wie wenig siewirklich vorhersehen, planen und managenkönnen.»

Unsicherheit gehört dazuEs ist die Aufgabe einer Führungskraft, mutigzur Tat zu schreiten. Selbst dann, wenn sie nichtzu 100 Prozent sicher ist, ob die gefällte Ent-scheidung richtig ist. So gestand Sullenbergerim CBS-Interview, dass er während dem Anflugauf den Hudson River an die Passagiermaschineaus Äthiopien dachte, die 1996 im IndischenOzean notlandete und inStücke zerbrach. Damalskamen fast alle Passa-giere ums Leben. Sullen-berger war sich der Ri-siken einer Wasserlan-dung bewusst. Dochschien ihm diese Optionimmer noch besser, alsnichts zu tun und damitdem sicheren Tod entge-genzufliegen. Bei Ent-scheidungen im Berufs-leben geht es zum Glückmeist nicht um so viel.Die auf der Homepage«Softskills für Projektma-nager» veröffentlichteGrafik kann helfen, wich-tige von unwichtigen Ent-scheidungen zu unter-scheiden. So sollten Rou-tine-Entscheidungen,wiedie Frage nach demMee-ting-Raum, schnell ge-fällt werden. Experten-entscheidungen werdenhauptsächlich von Faktenbestimmt. Diese müssenim Vorfeld sauber zu-sammengetragen wer-den. Bei den akzeptier-baren Entscheidungen ist

die Faktenlage meist klar und man hat mehrereAlternativen zur Hand. Man entscheidet sichfür jene Variante, die bei den Betroffenen diegrösste Akzeptanz findet. Wirklich gefordertwerden Chefs bei schwierigen Entscheidungen:Hier ist nämlich die Faktenlage unklar, den-noch ist gleichzeitig eine hohe Akzeptanz derBetroffenen notwendig. Ob man aus demBauch heraus entscheidet oder sich auf Faktenabstützt: Wichtig ist, dass man als Führungs-kraft überhaupt entscheidet und sich danachmit Engagement daran macht, den Entschlussumzusetzen. Wer als Führungskraft nicht denMut aufbringt, Entscheide zu fällen und diedamit verbundenen Restrisiken auszuhalten,wird es als Vorgesetzter schwer haben undwenig bewirken.

Der aUtor

Markus Schefer (41) ist selb-ständiger Personal- undUnternehmensberater.Daneben ist der ausgebildetePrimarlehrer Dozent fürdas Fach «Verkauf» an derFachhochschule Nordwestschweiz in Basel.Er verfügt über langjährige Vertriebserfahrungim In- und Ausland, unter anderem bei IBM [email protected]

leSen Sie DaS nÄCHSte Mal:

Ja-Sager ecken zwar nirgends an, doch bringensie es beruflich nicht weit. Erfahren Sie, warumes wichtig ist, auch einmal Nein sagen zu könnenund lesen Sie, wie Sie Ihr Nein so kommunizie-ren, dass es beim anderen auch ankommt.

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Page 65: IT Magazine 4/2010

nr. 04 | april 2010 Swiss IT Magazine64

ware-Firma in der Regel von sich aus tun. Dader Escrow-Agent oft von einer diesbezüg-lichen Kontroll- und Mahnpflicht entbundenist, obliegt diese dem Lizenznehmer.

Pflichten des escrow-agentenDer Escrow-Agent verpflichtet sich normaler-weise ausschliesslich zur sicheren Hinterle-gung von Source Code und Dokumentationsowie deren Aushändigung in einem der vonden Parteien vereinbarten Fällen. Nur wenndies explizit vereinbart wird, muss der Escrow-Agent auch prüfen, ob der ihm übergebeneDatenträger effektiv den vereinbarten SourceCode enthält. Die Haftung des Escrow-Agentenfür Beschädigung oder Verlust von SourceCode und Dokumentation ist beschränkt. Wer-den Source Code und Dokumentation rampo-niert oder gehen diese unter, ist das Software-Unternehmen verpflichtet, jene erneut beimEscrow-Agenten einzuliefern.

Immer wenn die Wirtschaft kriselt, fragensich die Risk-Manager der Unternehmen,was eigentlich passiert, wenn der Herstellerder eingesetzten Software in Konkurs fällt.

Da es sich beim Konkurs um eine Generalexe-kution handelt, fallen sämtliche Aktiven undPassiven in die Konkursmasse. Darin befindensich dann auch die Rechte an der vom konkur-siten Unternehmen entwickelten Software, in-klusive dem Recht zur Einsicht in den SourceCode, sofern es sich natürlich nicht um eineOpen-Source-Software handelt. Neuer «Herrüber den Source Code» ist dann also der Kon-kursverwalter.

gefährdung der Software-PflegeDas Risiko, das der Konkurs eines Software-Anbieters für die Lizenznehmer vor allem mitsich bringt, ist, dass die Software-Pflege undallenfalls die -Weiterentwicklung gefährdetsind, weil einerseits demUnternehmen die Mittelzur Erfüllung seiner ent-sprechenden Verpflich-tungen fehlen und ande-rerseits Dritten für dieZeit derKlärungderSitua-tion durch den Konkurs-verwalter keinen Zugriffauf den Source Codemehr gewährt wird.

Software escrowagreementAbhilfe schaffen kann inso einem Fall ein soge-nanntes Software EscrowAgreement (Software-Hinterlegungsvertrag).Dies ist eine Vereinba-rung, die im Dreiecksver-hältnis zwischen dem Software-Unternehmen,dem Lizenznehmer und einem Dritten – demsogenannten Escrow-Agenten – abgeschlossen

wird. Darin verpflichtet sich der Software-Her-steller, den Source Code der lizenzierten Soft-ware nach Unterzeichnung des SoftwareEscrow Agreements beim Escrow-Agenten zuhinterlegen. Ein Escrow-Agent ist in der Regelein Rechtsanwalt, Notar oder eine Treuhand-gesellschaft. Zudem wird vereinbart, unterwelchen Umständen der Escrow-Agent ver-pflichtet wird, dem Lizenznehmer Einblick inden Source Code zu gewähren respektive, die-sen an den Lizenznehmer auszuhändigen.Einer der Herausgabefälle ist der Konkurs desSoftware-Unternehmens. Damit soll gewähr-leistet werden, dass sowohl Software-Pflegeals auch -Weiterentwicklung gewährleistetbleiben.

Hinterlegung und know-howMit der Hinterlegung des Source Codes mussauch sichergestellt werden, dass der Lizenz-

nehmer oder von ihmbeauftragte Dritte imHerausgabefall effektivin der Lage sind, mitdem Source Code etwasanzufangen. Dafür ist esnotwendig, dass mitdem Source Code aucheine entsprechendeDokumentation hinter-legt wird. Zudem mussim Voraus geklärt wer-den, ob das Know-howzum Umgang mit demSource Code entwederinhouse oder bei Drit-ten vorhanden ist.Source Code und Doku-mentation müssenimmer wieder aktuali-siert und somit regel-

mässig beim Escrow-Agenten ausgetauschtbeziehungsweise nachgeführt werden. Ge-mäss Escrow Agreement muss dies die Soft-

Karriere & Weiterbildung Der Rechtsanwalt rät

InsolventeSoftware-AnbieterFirmen sollten ein Software Escrow Agreementabschliessen, um sich rechtlich abzusichern, falls derAnbieter einer lizenzierten Software Konkurs geht.

Von uel i Grüter

uel i Grüter, ll.M., i s t rechts -

anwalt in Zür ich und luZern und

doZent an der hochschule luZern

M i t speZ i a lGeb i e t koMMun ikat ions -

und technoloG i erecht . in der ser i e

« inforMat i krecht für d i e prax i s»

führt Grüter in 13 folGen kurZ

und Verständl i ch durch d i e recht -

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inforMat i k und Ze iGt d i e recht -

l i chen stolperste ine . M i t der letZ -

ten folGe ersche int d i e ser i e dann

auch als e-book .

in kürze

· Linzenznehmer müssen sichfür den Fall absichern, dass derSoftware-Anbieter Konkurs geht.· Rechtlich kann eine solcheSituation mit einem SoftwareEscrow Agreement geregeltwerden.· Darin wird festgehalten, dassder Linzenznehmer bei einemKonkurs des Herstellers Anrechtauf den Source Code hat.· So soll sichergestellt werden,dass die Software weiter ge-pflegt und entwickelt wird.

Page 66: IT Magazine 4/2010

Der Rechtsanwalt rät Karriere & Weiterbildung

HerausgabefälleGrundsätzlich können die Parteien frei verein-baren, in welchen Fällen der Escrow-AgentSource Code und Dokumentation an den Li-zenznehmer ausliefern muss. Der wichtigsteFall dürfte der Konkurs des Software-Herstel-lers sein. Eine Herausgabe wird aber oft auchfür den Fall vereinbart, dass der Software-An-bieter seinen Verpflichtungen aus dem Lizenz-vertrag nicht mehr nachkommen will oderkann. Dazu gehört zum Beispiel die Software-Pflege oder -Weiterentwicklung. Für die Um-setzung ist es wichtig, dass es sich um Fällehandelt, die vom Escrow-Agenten eindeutigfestgestellt werden können. Beweispflichtigfür den Eintritt des Herausgabefalles ist derLizenznehmer. Er muss den Escrow-Agentenexplizit zur Aushändigung auffordern unddafür die entsprechenden Belege einsenden.

erlaubte nutzung des Source CodesFaktisch besteht bei einem Herausgabefall dieGefahr, dass ein Source Code generell bekanntwird. Rechtlich wird in einem Software EscrowAgreement daher genau vereinbart, zu wel-chen Zwecken der Source Code genutzt wer-den darf. Zudem gibt es eine Geheimhaltungs-erklärung. Daran besteht auch im Konkursfallein grosses Interesse, insbesondere wenn derKonkursverwalter die Software zugunsten derGläubiger verkaufen will. Im Übrigen verblei-ben die Rechte an der Software auch währendder Hinterlegung immer beim Software-Unter-nehmen – bei dessen Konkurs in der Konkurs-masse.

Beendigung des Software escrowagreementsEin Software Escrow Agreement kann auf be-stimmte oder unbestimmte Zeit abgeschlossenwerden. Im ersten Fall erfolgt die Beendigung,

wenn die Zeit abgelaufen ist, und eine Kündi-gung ist nicht notwendig. Wird ein SoftwareEscrow Agreement auf unbestimmte Zeit ab-geschlossen, muss festgehalten werden, werdie Vereinbarung innerhalb der vereinbartenKündigungsfrist warum und wann beendenkann. Zeitlich koordiniert werden muss dieDauer des Software Escrow Agreements miteinem entsprechenden Lizenzvertrag undeinem Software-Pflegevertrag. Nach Beendi-gung der Vereinbarung retourniert der Escrow-Agent Source Code und Dokumentation an denSoftware-Anbieter.

Wiederkehrende kostenBei den Kosten für ein Software Escrow Agree-ment muss zwischen einmaligen und wieder-kehrenden unterschieden werden. Gleich zuBeginn wird der Escrow-Agent eine Gebührfür die Erstellung des Software Escrow Agree-ments, für die erste Einlieferung von Soure

Code und Dokumentation sowie die erste Jah-resgebühr erheben. In der Folge fallen dannGebühren für jede Aktualisierung von SourceCode und Dokumentation sowie die Jahresge-bühr an. Der Betrag kann zwischen eintausendund mehreren tausend Franken variieren undhängt insbesondere vom Aufwand und demRisiko des Escrow-Agenten ab. Die Gebührenwerden in der Regel vom Lizenznehmer be-zahlt. Erfolgt die Zahlung nicht mehr, wird derEscrow-Agent die Vereinbarung beenden.

leSer fragen, reCHtSanWalt grüter antWortet

In Ihrem letzten Artikel haben Sie empfohlen, die Haftung in Informatikverträgen zu beschränken. Haben Sie einBeispiel für eine entsprechende Klausel im Vertrag?

Eine für alle Verträge gültige Klausel gibt es nicht. Die Klausel ist der jeweiligen Vertragssituation anzupas-sen. Zudem kann ein Haftungsausschluss nicht garantiert werden (Art. 100 OR, Produkthaftpflichtgesetz). Einekurze, einfache Klausel könnte jedoch wie folgt lauten:«Für Schäden, welche unmittelbar auf das vorliegende Vertragsverhältnis zurückzuführen sind, übernimmt

der Auftragnehmer im Falle eines Verschuldens pro Schadenfall eine Haftung bis zur Höhe der in den letztenzwölf Monaten vor Eintritt des Schadens vom Kunden bezahlten Vergütungen, höchstens aber bis zum Betragvon CHF X.» Der Betrag muss nach Treu und Glauben adäquat zu den Honoraren des Kunden und zum mög-lichen Schaden sein.

rechtsanwalt Ueli grüter steht den leserinnen des Swiss it Magazine für kurze fragen zu informatik undrecht auch unter [email protected] und 043 430 32 70 unentgeltlich zur Verfügung. fragen von all-gemeinem interesse werden in anonymisierter form publiziert.

Aktuelle Fachkurse und SeminareInformationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch

Strategien zur erfolgreichen Einführung von Enterprise 2.0• Mitarbeiter – Prozesse –Technologien – Kultur • Strategieorientierung• Erfolgsbarrieren • Roadmap zur erfolgreichen EinführungMit Prof.Dr. A. Back und Dr. I. Häntschel-Erhart, IWI Uni St. Gallen – Hotel Einstein St.Gallen, 27./28. Mai 2010

IT-Finanzmanagement und ControllingFinanzielle Planung, Steuerung und Kontrolle der IT – Gestaltungsoptionen und Prozessmodelle –Werkzeuge für IT-ControllerMit Prof.Dr. A. Gadatsch, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, und weiteren Referenten der Basler Kantonalbank,BMC, Catenic, Dilog Consulting, SBB Informatik, USU etc.Gottlieb Duttweiler Institute Rüschlikon, 2. Juni 2010

Page 67: IT Magazine 4/2010

Karriere & Weiterbildung Veranstaltungen

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14.–15.4. microsoft techdays 10 genèveAls wichtigste und grösste Schweizer Microsoft-Technologie-Veran-staltung finden die TechDays im April 2010 bereits zum sechsten Malstatt. Sie bieten Ihnen umfassende Informationen zu Software-Ent-wicklung und -Architektur wie auch über den Einsatz sowie die Ver-waltung von Basis-, Applikations- und Infrastruktur-Technologien.

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Mitglied der FHO Fachhochschule Ostschweiz

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IT wertorientiert gestaltenund umsetzen

PQ

Page 68: IT Magazine 4/2010

Bücher Karriere & Weiterbildung

Lesetips für IT-ProfisWer moderne Webseiten erstellt, kommt umdie Javascript-Library jQuery kaum nochherum – sie steht ja schliesslich bei Bran-chengrössen wie Google und Amazon imEinsatz. Viele jQuery-Bücher, die man in

den Regalen der Buchhand-lungen findet, sind nicht auf demneuesten Stand. Swiss IT Maga-zine hat sich die aktuellstenNeuerscheinungen in Englischangeschaut und präsentiert diebesten Titel für Entwickler, dieneben der Online-Dokumentationauch etwas Gedrucktes möchten.

jQuery 1.4 reference guide/learning jQuery 1.3/jQuery ui 1.7Mit diesen drei Büchern deckt derbritisch/indische Verlag PacktPublishing (www.packtpub.com)das Informationsbedürfnis einesan jQuery interessierten Webent-wicklers ab. Der Reference Guidebespricht sämtliche Elemente deraktuellen Ausgabe der Library inenzyklopädischer Vollständigkeit,zu jedem Eintrag gibt es eineErklärung und Anwendungsbei-

spiele. Learning jQuery ist ein gutes Lehr-buch – HTML- und CSS-Kenntnisse werdenvorausgesetzt. Als einziger Verlag bietetPackt zudem ein Buch zur ergänzendenOberflächen-Library jQuery UI.isBn: 978-1-849510-04-2/978-1-847196-70-5/978-1-847199-72-0, Packt Publishing,336/444/392 Seiten, €31/€31/€35

jQuery: novice toninjaDer Einstieg in jQuery fälltmit diesem Buch vomaustralischen VerlagSitepoint leicht und machtSpass. Ein erstes Kapitel«Falling in Love withjQuery» erklärt, was an

der Library so attraktiv ist und stellt diegrundlegende Funktionsweise vor. Schon abdem zweiten Kapitel geht es mit praktischenBeispielen zur Sache, präsentiert anhandeines fiktiven Kunden, der in letzter Minutenoch schnell dringendst seine Websiteaufpeppen will. Zu jedem Schritt findet sicheine sehr gut verständliche Erklärung, undder passende Code ist sowohl im Buchabgedruckt als auch im per Downloaderhältlichen Code-Archiv enthalten. Nachei-nander werden in Form von Themenkapitelnvon «Selecting, Decorating and Enhancing»über «Images and Slideshows», «Menus,Tables, Tooltips and Panels», «Forms, Con-trols and Dialogs» bis hin zu «Construction,Ajax and Interactivity» und «Plugins, Themesand Advanced Topics» sämtliche wichtigenAspekte von jQuery lernfreundlich und gutillustriert besprochen. Fast alles lässt sichdirekt in eigenen Projekten umsetzen. Wiedie Bücher von Packt sind die Sitepoint-Titelim hiesigen Buchhandel kaum erhältlich.Direkt beim Verlag (www.sitepoint.com) gibtes neben der in Graustufen gedruckten Print-Ausgabe auch ein farbig illustriertes PDF.isBn: 978-0-9805768-5-6, Sitepoint,390 Seiten, $40

jQuery recipes/jQuery cookbookDiese beiden Wälzer von Apress und vonO'Reilly sind keine Lehrbücher, sondernRezeptsammlungen für ganzkonkrete Webentwicklungsauf-gaben, die sich per jQuerylösen lassen. jQuery Recipes istin zehn Kapitel gegliedert, diejeweils einen Bereich vonjQuery wie «Form Validation»oder «Visual Effects» behan-deln. Pro Kapitel werden bis zu28 Einzelprobleme samt Erklä-rung, HTML-, Javascript- undCSS-Code sowie Illustrationengelöst. Allerdings sind einigeder vorgestellten Technikenzweifelhaft – entweder lässtsich das Problem auch mitpurem CSS lösen, der Codeentspricht nicht den aner-kannten Best Practices, oder eshandelt sich um gestalterischfragwürdigen Chichi.jQuery Cookbook ist ähnlich aufgebaut,

bietet aber zusätzliche Kapitel zu Themenwie jQuery-Plugins, Erstellen von Interface-Komponenten «from scratch», jQuery-UIinklusive Theming sowie Einsatz von jQueryin grossen Projekten und Unit-Testing. DasO'Reilly-«Kochbuch» geht damit deutlichweiter und ist insgesamt stimmiger als die«Rezeptsammlung» von Apress. Beide Werkesind auch als E-Book erhältlich.isBn: 978-1-4302-2709-0/978-0-596-15977-1,Apress/O'Reilly, 455/480 Seiten,$45/$35

T E C H N I K E R S C H U L E H FSihlquai 101CH-8090 ZürichHomepage www.tbz.ch

Telefon 044 446 95 11Telefax 044 446 95 00E-Mail [email protected]

InformationsveranstaltungHF-Lehrgänge mit eidgenössischem Diplom:

IT Services Engineer HFTelematik Engineer HFmit Triple-Play-Qualifikation

Donnerstag, 2. Juni 2010, 18.30 UhrTechnische Berufsschule Zürich8090 Zürich, Sihlquai 101, Zimmer 405

Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Informieren Sie sich auch über unsereInformatikweiterbildungskurseunter www.tbz.ch und [email protected]

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20 JAHRE TECHNIKERSCHULE HF

Page 69: IT Magazine 4/2010

uNDauSSERDEM

Das MIT-Spin-off Verayo hateine Technologie und einen

neuen Chip vorgestellt, mit denendie RFID-Kommunikation (RadioFrequency Identification) sichererwerden soll.Die Daten zwischen RFID-Chip

und Empfänger werden bekannt-lich drahtlos, über Funk übermit-telt. In den meisten Fällen ge-schieht das heute unverschlüsselt,was Raum für einen potentiellenDatenklau bietet.Authentisierungs- und Sicher-

heitslösungen, die diese Gefahrpraktisch ausschliessen können,gibt es heute natürlich schon.Doch laut Verayo sind sie zu teuerund komplex. Deshalb hat mannach einer Alternative gesucht.Der neue RFID-Chip M4H ba-

siert auf der sogenannten Physi-

cal-Unclonable-Functions-Tech-nologie (PUF) und nutzt die «Fin-gerabdrücke» der Chips: Bei derProduktion entstehen gemäss Ve-rayo immer und unweigerlichkleine Unterschiede; jeder RFID-Chip sei einzigartig. Diese Eigen-art lässt sich laut Verayo nicht re-produzieren, aber angeblich mes-sen. Das ermöglicht es, die Chipsmit einer digitalen Signatur aus-zustatten.Mit dieser neuen und günstigen

Sicherheitslösung für RFID-Chipswill Verayo die Datenschutzbe-denken von Endkunden gegen-über RFID, die aktuell oft geä-ussert werden, endgültig aus demWeg schaffen. Gleichzeitig sollendamit RFID-Anwendungen, diebisher Tabu waren, nun ermögli-cht werden. (Michel Vogel)

Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

und ausserdem Meldungen aus der Forschung

Schon ein paar Jahre vor Google

gab es Yahoo. Dieses Jahr feiern die

«Yahoos» das fünfzehnjährige Beste-

hen des Internet-Konzerns, der trotz

wirtschaftlich teils turbulenter Zeiten

und Übernahmeversuchen von ver-

schiedener Seite nach wie vor selbst-

ständig bleibt. Den Anfang nahm

Yahoo, als die Elektronik-Studenten

David Filo und Jerry Yang (Bild) Anfang

1994 ihre erste kommentierte Book-

mark-Sammlung unter dem

Titel «Jerry and David's Guide

to the World Wide Web» on-

line stellten. Bereits am 1.

März 1995 gingen die beiden

mit dem Unternehmen, das sie nun

«Yahoo!» nannten, an die Börse. Zum

ursprünglichen Verzeichnisdienst mit

Suchmaschine kamen schon bald wei-

tere Dienste. Ein Beispiel ist der Ins-

tant-Messaging-Dienst Yahoo Messen-

ger, der zuerst Yahoo Pager hiess.

Ausserdem kaufte Yahoo im Laufe der

Jahre verschiedene Online-

Plattformen hinzu, die bis

heute unter eigenem

Namen existieren – das

bekannteste Beispiel ist

die Foto-Community Flickr. Andere

Akquisitionen bekamen den Yahoo-

Brand verpasst: Das heutige Yahoo

Mail kam durch Übernahme von Ro-

cketmail ins Portfolio. Heute ist Yahoo

in 41 Ländern mit einer Niederlassung

präsent und betreibt Online-Services in

über 20 Sprachen.

Vor 15 Jahren

Kein rFID-Chip ist wie der andere. Das US-Unternehmen Verayo nutztdiese einzigartigkeit und macht die rFID-Kommunikation so sicherer.

Einzigartige Chips

Sicheres RFIDAn der Hochschule für Technik

Rapperswil (HSR) werdenjedes Jahr Projekte mit einem In-novationspreis der Stiftung«Futur» ausgezeichnet. In diesemJahr ging der Preis an Prof. Dr.Peter Heinzmann und sein Teamvom Institut für Internettechnolo-gien und -Anwendungen ITA. Siehaben in Zusammenarbeit mitFahrtrainingscentern den «Eco-helper» entwickelt, ein System,das Autofahrern dabei helfen soll,ihre Fahrweise hinsichtlich desTreibstoffverbrauchs zu optimie-ren.Der Ecohelper besteht aus

einem Mobiltelefon, einem Adap-ter zur Nutzung der Onboard-Di-agnose des Autos und einer Web-Plattform. Über den Adapter sam-melt das Handy via BluetoothFahrzeugdaten wie Treibstoffver-brauch, Geschwindigkeit oderMotorendrehzahl. Diese Angabenwerden mit GPS-Positionsanga-ben sowie Videobildern ergänztund dann auf eine Webplattformübertragen. Dort werden dieDaten visualisiert und dem Fahr-zeuglenker präsentiert. Gleichzei-tig werden ihm Hinweise gege-ben, wie er seine Fahrweise um-weltfreundlicher gestalten kann.(Michel Vogel)

Mit Handy und Web

Grünfahren

Page 70: IT Magazine 4/2010

69

Ein Radio für alle FälleDie meisten modernenRadios haben einDefizit. Entweder siebeherrschen FM undInternet-Radio oderInternet-Radio undDAB, aber selten alleStandards auf einmal.Genau dies leistet dasHDigit-Modell Fii-Clock,das sich deshalb getrost alsRadio-Allround-Talent bezeichnen darf.Neben Empfang auf allen Kanälen viaFM und WLAN sowie einem Wecker mitzwei Weckzeiten glänzt das 199 Frankenteure Gerät im silberfarbenen Gehäusemit einem programmierbaren Equalizer.Info: www.hdigit.ch

Staubsauger mit Navi-TalentSmart und saugstark sei der Navibot,meint Hersteller Samsung. Der neueStaubsauger-Roboter reinige alle gän-gigen Oberflächen komplett selbständig– und zwar dank zwei CPUs und einerkameragestützten Navigation bes-ser als andere Robot-Sauger: Die Kameranimmt 30 Bilderauf, die Softwarefügt diese zueiner virtuellen3D-Karte zusam-men, identifiziertauf diese WeiseHindernisse und berechnet den schnells-ten Weg für die perfekte Reinigung. Fürschwer zugängliche Ecken sind diverseseitliche Bürsten zuständig. Kostet 899Franken, erhältlich ab April.Info: www.samsung.ch

Antibakterielle KopfhörerWer Sport treibt, schwitzt, und das sollauch so sein – vor allem, wenn diesportlichen Aktivitäten durch Musik zu-sätzlich angeregt werden. Damit sich amdafür nötigen Kopfhörer keine unange-

nehmen Keimevermehren,bietet Philipsmit den Model-len SHQ1000,SHQ3000 undSHQ4000 dreiabwaschbareund antibakte-riell beschich-tete Sport-kopfhörer zuPreisen ab 40Franken an.Info: www.philips.ch

Profi-Fotobearbeitung für den Mac

Aperture 3Die Erstausgabe von Apples Fo-

toprogramm Aperture über-zeugte beim Erscheinen nicht alleKritiker, zumal fast gleichzeitigAdobe der ersten Lightroom-Betaherausrückte, die mit etwas mehrFeatures glänzte. In Version 1.5und 2 hat Apple dann den Bild-verwaltungsteil und die Oberflä-che general-überholt: Aperturekonnte nicht mehr bloss Bilder inder eigenen Library verwalten,

sondern auch aufiPhoto-Libraries undganz normale Ord-ner zugreifen. DieBedienung wurdemit HUD-Elementenund anwenderspezi-fischen Einstellmög-lichkeiten deutlichverbessert.Auch die frisch er-

schienene Version 3(Preis: Fr. 249.–)bringt markante Ver-besserungen – neu gestaltetwurde beispielsweise die Full-screen-Ansicht. Unter den lautApple über 200 neuen Featuresfallen die Adjustment-Presets zurgleichzeitigen Einstellung von Be-lichtung, Farbe und Kontrast sowiedie nichtdestruktiven Retuschier-pinsel mit Randerkennung auf,mit denen sich nahezu alle Bild-bearbeitungsaufgaben auf be-stimmte Bereiche begrenzen und

jederzeit widerrufen lassen. Neuhat Aperture auch Features voniPhoto 09 wie die Gesichtserken-nung, die Geotagging-Funktion(zeigt bei GPS-fähigen Kamerasoder per Referenzfoto vom iPhone,wo die Bilder geschossen wurden)und den Export nach Flickr, Mobi-leme und Facebook übernommen– in den Web-2.0-Zeiten nicht nurfür Privatanwender interessant.(Urs Binder)

QuIckTesT

Für Mac-User ist Aperture 3 dasFotobearbeitungstool der Wahl.Die neuen Features beeindrucken,die Arbeit geht intuitiv und flott.Info: Apple, www.apple.com/chde

WerTung

Swiss IT Magazine Nr. 04 | April 2010

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber und ausserdem

neu: Die «Quickbrushes» zum reversiblenretuschieren einzelner Bildbereiche.

Sony Ericsson Xperia Pureness

Handy mit DurchblickDas Sony Ericsson Xperia Pure-

ness hat ein transparentes Dis-play. Das ist cool – sehr cool sogar.Dummerweise ist es auch das ein-zige, was an dem 999 Frankenteuren Handy cool ist. Die Lesbar-

keit des Displays lässt zu wünschenübrig, die Navigationstasten sindviel zu klein und fummlig für nor-mal grosse Männerhände, dieFunktionalität muss sich vor jedem100-Franken-Einsteiger-Handy ver-stecken, die Akkulebensdauer istmässig und Highend-Features wieeine Kamera (man hätte ja auchSchwarz-Weiss-Bilder schiessenkönnen) sucht man vergebens.Hinzu kommt, dass das Xperia

Pureness ein edles Designer-Tele-fon sein will, abgesehen vom –wirklich coolen – Display jedochein Plastikhaufen ist. Von edelkeine Spur. Will man noch positivePunkte erwähnen, kann man al-lenfalls auf das geringe Gewicht

von rund 70 Gramm und die guteSprachqualität verweisen. Ver-kauft wird das Pureness in derSchweiz exklusiv im Zürcher Shop«Townhouse». (Marcel Wüthrich)

QuIckTesT

Das transparente Display weiss zubegeistern, der Rest des Handysenttäuscht aber auf ganzer Linie.Info: Townhouse, www.town-house.ch

WerTung

Ausser transparentemDisplay nicht viel: das XperiaPureness.

Page 71: IT Magazine 4/2010

Service

70 Nr. 04 | April 2010 Swiss IT Magazine

Schwerpunkt: Virtualisierung

InSerenTenCablecom 72EB Zürich 66FHS St.Gallen 66Glenfis 4Glenfis 38Hewlett Packard 2Keynode AgendaKnowledge Place 65retarus 37Suprag 48Technische Berufsschule TBZ 67Uvision 12Vogel Business Media 60Webtech 63WISS 27

Virtualisierung ist nach wie voreines der heissesten Themen inSchweizer Unternehmen. Grundgenug für Swiss IT Magazine,diesem Thema einen Schwer-punkt zu widmen.Den Anfang macht eine Studie

von CA, die unter die Lupegenommen hat, inwieweitSchweizer Firmen Virtualisierungals Chance sehen und wie ihrenächsten Schritte aussehen. Auch

an Praxisbeispielen mangelt esnicht. Zum einen zeigt RhenusAlpina, wie ein Server- undStorage-Virtualisierungs-Projektabgelaufen ist. Zum anderenerklärt Swisspartners, wie manmit Hilfe von iTrust Clients undApplikationen virtualisiert hat.Im Zusammenhang mit Virtua-

lisierung dürfen auch Thin Clientsnicht unerwähnt bleiben. Eineumfassende Marktübersicht soll

zeigen, wiedas Angebotin diesemBereich aussieht.Zu guter Letzt wirdVirtualisierung als Mana-ged Service thematisiert. Fir-men können den Aufbau unddie Administration der Infrastruk-tur einem Managed-Hosting-Provider übertragen und reduzie-ren so den Eigenaufwand.

Dossier IT-Management:optimierung des Print-ParksBei Vogel Business Media habensich im Laufe der Zeit die unter-schiedlichsten Dokumenten-Output-Geräte von vielen ver-schiedenen Herstellern angesam-melt. Um wichtige Tips zurOptimierung des Print-Parks zuerhalten, liess man Ricoh Schweizeine TCO-Analyse durchführen.

Start-up:oskopeDie visuelle Suche von Oskope,verfügbar seit 2007, überraschtauch heute noch. Wir zeigen inder kommenden Ausgabe, wiedie Idee entstanden ist undwelche Projekte die Designer undEntwickler aus Zürich, Basel undBerlin auf Basis der Technologierealisieren.

CIo-Interview:Ingo Wolf, actelionIngo Wolf ist der erste CIO vonActelion. Im Interview mit Swiss ITMagazine erklärt er, wieso dasBiotech-Unternehmen diesePosition geschaffen hat und wieseine Aufgaben aussehen. Auchbeschreibt er die IT-Strategie derFirma und erläutert, wieso es beiihnen kein Offshoring gibt.

IMPreSSUMVerlag Vogel Business Media AG, Seestrasse 95, CH-8800 Thalwil/Zürich | Telefon/fax Redaktion, Anzeigen, Abos:Tel. +41 44 722 77 00, Fax +41 44 720 10 78 | e-Mail-adressen Redaktion: [email protected]; Pressemitteilungen:[email protected]; Inserate: [email protected]; Abo: [email protected] | Chefredak­Tion Marcel Wüthrich(mw, marcel_wü[email protected], Tel. +41 44 722 77 71) | redak­Tion Urs Binder (ubi, [email protected],Tel. +41 62 776 44 12), René Dubach (rd, [email protected], Tel. +41 44 722 77 55), Tanja Henz (tja,[email protected], Tel. +41 44 722 77 27), Alina Huber (ahu, [email protected], Tel. +41 44 722 77 66), Mi-chel Vogel (mv, [email protected], Tel. +41 44 722 77 67) | regelMässige MiTarbeiT Urs Bertschy,Ursula Bettio, Ueli Grüter LL.M. Rechtsanwalt, Martin Kuppinger, Dr. Daniel Meierhans, Volker Richert, Markus Schefer | gesTal-Tung und Produk­Tion Ursula Bettio (Leitung, [email protected], Tel. +41 44 722 77 22), Nadja Goldinger ([email protected], Tel. +41 44 722 77 54) | anzeigenVerk­auf & adMinisTraTion Benedikt Bitzi ([email protected], Tel. +41 44 722 77 23), Tanja Ruckstuhl ([email protected], Tel. +41 44 722 77 24) | WebsiTe René Dubach(Online Management & Development, [email protected], Tel. +41 44 722 77 55) | Mark­eTing, VerTrieb UrsulaBettio ([email protected], Tel. +41 44 722 77 22), Yvonne Rauch ([email protected], Tel. +41 44 722 77 73) |gesChäfTsleiTung Stefan Biedermann ([email protected], Tel. +41 44 722 77 70) | ersCheinungsWeise,abonneMenT Swiss IT Magazine erscheint monatlich im 10. Jahrgang; Einzelausgabe: Fr. 11.50; Abonnement (AuslieferungSchweiz): 1 Jahr Fr. 95.–, 2 Jahre Fr. 150.– | beglaubigTe auflage (WEMF 2009) Verkauft 7068, Gratisauflage 3205 | druCk­AVD Goldach, [email protected] • ISSN-Nummer 1424-4055 | Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmtder Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronischeWiedergabe nurmit schriftlicher Genehmigung des Verlags.© Vogel Business Media AG, Thalwil

Swiss IT Magazine 5/10Erscheinungsdatum 26. April 2010

näChSTeSChWerPUnKTe

Swiss IT Magazine 631. Mai 2010Content Management undWeb 2.0 im Unternehmen

Swiss IT Magazine 7/828. Juni 2010Sicherheit

Swiss IT Magazine 930. August 2010Digital Imaging & Cross Media

Swiss IT Magazine 1027. September 2010Business Software(ERP, CRM, BPM)

Page 72: IT Magazine 4/2010

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CIO-INTERVIEWJürg Bloch, Manor

Nr. 03 | MÄRZ 2010 | Fr. 8.50iTMagazineSWiSS

SwissICT Magazin

März 2010

Mobile ComputingDie Highlights des Mobile World Congress

13 Sicherheits-Suiten für Smartphones

Mobile Synchronisation ohne Exchange

Handy als Authentifizierungs-Lösung

In drei Schritten zum mobilen Büro

WINDOWS AZURE

OliverWidder(http://geekandpoke.typepad.com)

...das Allerletzte:

Page 73: IT Magazine 4/2010

«Das Team von cablecom

business ist unkompliziert und

unbürokratisch. Der Account

Manager hat unsere Bedürfnisse

sofort verstanden und mass-

geschneiderte Lösungen vor-

geschlagen. Man fühlt sich als

Kunde ernst genommen.»Jürg Thomas Weiss

Director IT Infrastructure

Jet Aviation Management AG

www.cablecom.biz

Jet Aviation wurde 1967 in der Schweiz gegründet und ist heute eines der führenden Dienst-

leistungsunternehmen in der Geschäftsluftfahrt. Die Gruppe beschäftigt 5600 Mitarbeitende an

25 Flughafen-Standorten in Europa, im Mittleren Osten, in Asien sowie in Nord- und Südamerika. In

der Schweiz ist das Unternehmen in Zürich, Basel und Genf vertreten. Zurzeit betreibt Jet Aviation

eine Flotte von gegen 200 Flugzeugen. Die Gruppe wurde im November 2008 vom US-Unterneh-

men General Dynamics übernommen.

Cablecom business versorgt die Schweizer Standorte seit 2003 mit breitbandigen Datendiensten.

Cablecom business. The speed you need.