Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat der … · 2020. 2. 10. ·...
Transcript of Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat der … · 2020. 2. 10. ·...
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat
der badischen Deportierten nach Gurs am
22./23. Oktober 1940
Von Dr. Bernd Hainmüller und Dr. Christiane Walesch-Schneller1
1UnterMitwirkungvonMarcusGryglewski,Berlin.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
1
Am22.Oktober2020jährtsichzum80.MaledieDeportationvon6.5042Deutschenjüdi-
scherHerkunftindasfranzösischeInternierungslagerGursamFußderfranzösischenPyre-
näen.ImkollektivenGedächtnisSüdwestdeutschlandsistdasLagerGursdadurchzentralmit
denOpferndersogenannten„Oktoberdeportation“3verbunden.DieVorbereitungder„Ju-
denaktioninBadenundinderPfalz“erfolgtevonlangerHandundlieferteeineArtMaster-
planfürkünftigeVertreibungenderJudenausDeutschland.4
AmMorgendes22.Oktober1940,demletztenTagdesLaubhüttenfests(Sukkot),wurden
dieJudenBadensunddersogenanntenSaarpfalzbinnenzweiStundenmitmaximal50kg
Gepäckund100ReichsmarkBargeldzuSammelstellenbefohlen.Vorerstausgenommenwa-
renalleintransportunfähigeKranke,Staatsangehörigeverbündeterodernichtkriegsbeteilig-
terStaatensowiejüdischePartnersogenannterMischehen.DerAltersstrukturderjüdischen
GemeindenentsprechendwarenesvornehmlichältereMenschen,denenhieruntermassi-
vemzeitlichenundpsychischenDruckvorausschauendeEntscheidungenüberdiemitzu-
nehmendeKleidung,VerpflegungunddenHausratabverlangtwurden.InsiebenEisenbahn-
zügenausBaden(vermutlichzweiZügeausMannheim,fünfZügeausKarlsruhe)undzwei
ZügenausderPfalzwurdendieDeportiertenüberChalon-sur-SaôneinsunbesetzteFrank-
reichderVichy-Regierungabgeschoben.DiejüdischenBewohnerdesBodenseegebietswur-
deninOffenburgdenSonderzügenzugeführt,weileineQuerungdesschweizerischenHo-
heitsgebietsamHochrheinnichtindiePlanungeinbezogenwurde.SS-Hauptsturmführer
AdolfEichmann(ReferatIVD4–„Räumungsangelegenheiten“)hattedieTransporteinAb-
sprachemitdemReichsverkehrsministerium,derDeutschenReichsbahn,vermutlichauch
2DerGeneralbevollmächtigtefürdasjüdischeVermögeninBaden:Verzeichnisderam22.Oktober1940ausBadenausgewiesenenJuden(O.J.),SüdwestdruckKarlsruhe,S.126,imFolgenden„Verzeichnis“genannt.DieZahlenweichenindenmeistenBerichtenvoneinanderab.LautFrank,WernerL.:TheCurseofGurs–WaystationtoAuschwitz,Leipzig2012,S.87ff.variiertdieZahlderDeportiertenzwischen6.504und7.663,davon6.538badischeBürgerund1.125ausderPfalzunddemSaarland.DieVariationsbreitekommtz.B.dadurchzustande,dasseseinerseitsvordemDeportationszeitpunktFreitodevonBetroffenengab,dieindenamtlichenListenerfasstwaren,andererseitszahlreichePersonendeportiertwurden,dienichtaufdenListenstanden.FüreinigeOrtewieBreisach,IhringenundEichstettenwurdenz.B.nurdieHaushaltsvorständeerfasst,d.h.nichtalledeportiertenFamilienmitglieder.3AuchdieBezeichnungenfürdieseDeportationvariieren.ManchenennensienachdenGauleiternvonBaden-Elsassundderneuen„Westmark“(Pfalz,Lothringen,Saarland)die„AktionWagner/Bürckel“,andere„DieOk-toberdeportation“.4Steinbach,Peter:DasLeiden–zuschwerundzuviel,in:Tribüne:ZeitschriftzumVerständnisdesJudentums,Band49(2010),Heft195,S.117,Frankfurta.M.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
2
mitderfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCF,denstaatlichenStelleninBadenundden
FormationenderNSDAPorganisiertundsaßam23.Oktober1940selbstamÜbergangan
derDemarkationslinieinChalon-sur-SaôneinseinemAuto,bisderletztevonneunEisen-
bahnzügenimunbesetztenFrankreichangelangtwar.5ErhattevonGestapo-ChefHeinrich
MüllerdenpersönlichenAuftragerhalten,denTransferderZügenachVichy-Frankreichzu
gewährleisten.DurchunzutreffendeAngabenüberdieZuginsassenwarihmdasgelungen.
ÜberdiesenVorganggabEichmannbeiseinemProzessinJerusalem1961zuProtokoll:
„Mirwurdeeingeschärft,dassdieseZügenirgendsaufdembesetztenTeilstehenbleiben.
DochamGrenzbahnhofmußteicherkennen,daßdieseAufgabeschierunlöslichwar,vier
odersechsTransportzüge–eswarenPersonenwagen–überdieDemarkationsliniezuschie-
ben.ErstenswarensiedurchPolizeibewacht,undimunbesetztenGebietwarendieFranzo-
senautonom.UndzweitenswarendortdieGeleisesignalmäßigblockiert.Wieichaufdie
Ideekam,dieTransportedemBahnhofsvorsteheraufdemletztenBahnhofdesbesetzten
französischenTeiles(inChalon-sur-Saône,d.V.)als‚Wehrmachtstransporte‘zudeklarieren,
undwarumderBahnhofsvorstehermirglaubteunddieZügeweiterschickte,nachdemersie
gesehenhatte,weißichheutenichtmehr.…NachPassierendesletztenZugessetzteich
michschweißgebadetinmeinenWagenundfuhrschleunigstab.DieSchwierigkeiten,die
sichdannspäterauftaten,mußtedasAuswärtigeAmtmitderfranzösischenRegierungin
Vichyklären“.6ÜberdenVerlaufderDeportationszügeabMâcondurchdasunbesetzte
FrankreichgibtesrelativeÜbereinstimmungbeiderweiterenFahrtstreckeüberLyon,Nar-
bonne,Sète,Carcassone,Toulouse,Lourdes,PauzurEndstationderZügeinOloron-Sainte-
Marie.FahrplananordnungenoderinterneDokumenteseitensderDeutschenReichsbahn
unddermitihrzusammenarbeitendenfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCFsindbis
jetztnichtüberliefert.7AuchUnterlagenüberKontakteam23.OktoberzwischenderGrenz-
stationMâconundeinerhöherenInstanzderVichy-Regierungfehlen,sodassweiterunklar
ist,weraufderfranzösischenSeiteentschiedenhat,dieZügenachGurszudirigieren.Neben
dieserFrageistauchdieFrageunterExpertenstrittig,welcheRheinbrückedieZügeaufih-
5Gottwaldt,Alfred,Schulle,Diana:Die„Judendeportationen“ausdemDeutschenReichvon1941–1945,Wies-baden2005,S.42f.6ZitiertbeivonLang,Jochen:DasEichmannProtokoll.TonbandaufzeichnungenderIsraelischeVerhöre,Frank-furta.M.,1984,S.65f.7Gottwaldt/Schulle2005(wieAnm.5),S.40.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
3
remWegzumSammelpunktMulhouse(damalsMülhausen8)benutzthaben.Sogehtzum
BeispielYadVashem,diebedeutendeisraelischeGedenkstätte,dieandienationalsozialisti-
scheJudenvernichtungerinnertundsiewissenschaftlichdokumentiert,ineinerinteraktiven
KartederDeportationszügevomÜbergangRheinbrückeBreisachnachColmarundvondort
zumSammelpunktnachMulhouseaus.9AuchdasMaterialheftderLandeszentralefürPoliti-
scheBildungBaden-Württembergvon2010gehtdavonaus,dassSonderzügeausMannheim
undKarlsruhezunächstdieOberrheinstreckesüdwärtsbisBaden-BadenundFreiburggelei-
tetwurden,umdannbeiBreisachdenRheinzuüberqueren.10
DieHomepagederVereinigungderL‘AmicaledeGurs,dievorOrtdieGedenkstätteGurs
unterhält,gehthingegenvoneinemRheinübergangüberdieBrückeKehl-Strasbourgaus.11
8WirbenutzenimfolgendendieheutigenfranzösischenStädtenamenwiez.B.Mulhouse.9https://deportation.yadvashem.org/index.html?language=de&itemId=11290250&ind=-1.AuchGottwaldt/SchullegehenvonderRheinbrückeinBreisachaus,(wieAnm.5),S.40.10LpBBaden-Württemberg:Ichweißnicht,obwirnochmalsschreibenkönnen–DieDeportationderbadischenundsaarpfälzerJudenindasInternierungslagerGursindenPyrenäen.ReiheMATERIALIEN,Stuttgart2010,S.26.11http://www.campgurs.com.Leconvoispécialestcomposédeneuftrains.Ilpartle23,traverseleRhinàKehl,passeparMulhouseetarrivedanslanuitàChalon-sur-Saône,surlalignededémarcation.Ilyresteplusieursheures,letempsquelesautoritésdeVichydonnentfinalementleuraccordpourlasuiteduvoyage,verslemididelaFrance.IlrepartversLyon,Nîmes,Narbonne,ToulouseetPauetarrivele24ausoir,àOloron-Sainte-Marie.(DerKonvoisetztsichausneunZügenzusammen.Erfuhram23.ab,passiertdenRheininKehl,
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
4
AnderefranzösischeQuellengehenaberauchvonderBreisacherRheinbrückeaus.12Wieder
andereQuellenwieWernerL.FranksprechenvonbeidenMöglichkeiten(Breisachoder
Kehl)13,Teschner14wiederumbenutzteineetwasvageFormulierung:„AlleBerichtederba-
dischenDeportiertengebenalsFahrstreckedasRheintal,denÜbergangindasElsaßbei
MühlhausenunddieWeiterfahrtüberDijon,Chalon-sur-Saône(…)an.“Damitbenennter
zwardenEndpunktderRheinüberquerung(MulhousealsSammlungspunktimElsass),aber
nichtdieBrückenquerung.DerweitereVerlaufderbadischenDeportationszügeabdem
SammelpunktMulhouseaufdembesetztenTerritoriumFrankreichsistinzwischenweitge-
hendgeklärt.VonMulhouseimfaktischannektiertenElsassmitdemneugeschaffenenGau
Baden-ElsassderNSDAP15,gingesdannweiterzumdamalsneueingerichteten„Grenzbahn-
hof“desneuenGausMontreux-Vieux(damalsAltmünsterol),etwa14kmvorBelfortund
danndurchdasbesetztefranzösischeGebietüberDijonbiszumBahnhofvonChalon-sur-
SaôneanderprovisorischenDemarkationsliniezur„Zonelibre“derVichy-Regierung.
fährtanMulhousevorbeiunderreichtChalon-sur-Saône,dieDemarkationslinie,inderNacht.ErbleibtdortmehrereStunden,weildieBehördenvonVichyZeitbrauchen,umletztendlichihrEinverständnisfürdieFort-setzungderFahrtindieMitteFrankreichszugeben.ErfährtdannweiterüberLyon,Nîmes,Narbonne,ToulouseundPauunderreichtamAbenddes24.Oloron-Sainte-Marie–eigeneÜbersetzung).12„LesconvoisexceptionnelsdeMannheimetKarlsruheontd'abordétédirigésversBaden-BadenpuisFrei-burg,pourtraverserparlasuiteleRhinàlahauteurdeBreisach.LagaredeMulhousefutaussiunpointderassemblementpourlestrainsservantàladéportation.”LADEPORTATIONDESJUIFSDUPAYSDEBADE1èreAbibac2015-2016dulycéeAlfredKastlerdeGuebwiller(Alsace);SousladirectiondePierreUNGER,pro-fesseurd’histoire;http://www.memorialdelashoah.org/upload/minisites/voyages/f-m-s/2015-16/guebwiller.pdf(DerKonvoivonMannheimundKarlsruhewurdenzunächstRichtungBaden-Badenge-schickt,dannnachFreiburg,umdenRheindannaufderHöhevonBreisachzuüberqueren.SammelstellederDeportationszügewarderBahnhofvonMulhouse–eigeneÜbersetzung).13Frank2012(wieAnm.2),S.222.14Teschner,Gerhard:DieDeportationderbadischenundsaarpfälzischenJudenam22.Oktober1940,Frankfurt2002,S.102.15DasElsasswarbeimWestfeldzugHitlersebensowieTeileFrankreichsbesetztworden.DerWaffenstillstand,deram25.Juni1940inKrafttrat,teiltedaseroberteFrankreichineinedeutscheBesatzungszone,diedenGroßteilFrankreichsimWestenundNordenumfasste,unddie„unbesetzte“ZoneimSüdosten,dievomVichy-Regime(„FranzösischerStaat“)verwaltetwurde.DerWaffenstillstandsahkeineterritorialenVeränderungenvor.DasDeutscheReichhatteaberzwischendem15.unddem22.JunidieDépartementsBas-Rhin,Haut-RhinimElsassundMoselleinLothringenderdeutschenZivilverwaltungunterstelltundannektiert.Am28.Junizo-gendieDeutscheninStrasbourgein.AlsChefsderZivilverwaltungsetztedasArmee-OberkommandoRobertWagner,denbadischenGauleiter,undJosefBürckel,dendesGausSaarpfalz,ein.DiesesetztendieAnnexionvonElsassundLothringenalsReichsgebietdurch.EsentstandderneuenGauBaden-ElsassundfürdenGauSaarpfalzdie„Westmark“.Dazugehörtez.B.dieEingliederungvonPostundEisenbahnindasdeutscheSys-tem,dieGrenzverschiebung,dieEinführungderdeutschenVerwaltungetc.DerProtestderVichy-Regierungdagegenbliebwirkungslos.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
5
DiesaarländischenJudenwurdenaufdemSaarbrückerSchlossplatzgesammelt,mitKraft-
fahrzeugenzumdemetwa10kmentferntenBahnhofForbach(Moselle)inLothringenge-
brachtundvondortauslinksrheinischüberStrasbourgnachMulhousetransportiert.16
WoherkommendieunterschiedlichenEinschätzungenderTransportwege?Manmussmeh-
rereAspekteberücksichtigen,diedirektimZusammenhangmitdemDeportationsplanfür
diebadischenJudenstehen:DieOperationderAusweisungdervondenNationalsozialisten
alsJudendefiniertenbadischenundsaarpfälzischendeutschenStaatbürgerwareinegeheim
gehalteneOperation,diemöglichstreibungslosohnegrößereZwischenfälledurchgeführt
werdensollte.Dementsprechendwarsieminutiösvorbereitetwordenunddieeingesetzten
KräftederWehrmachts-,Nazi-undPolizeigliederungenwarendementsprechendangewie-
senworden,keineGewaltaktegegendiezurDeportationvorgesehenenPersonendurchzu-
führen.DementsprechendschriebReinhardHeydrich,ChefderSicherheitspolizeiunddes
SD,am30.OktoberzumAbschlussderAktion:„…kannichIhnenmitteilen,dassausBaden
am22.und23.10.1940mit7TransportzügenundausderPfalzam22.10.mitzweiTrans-
portzügen6.504JudenimEinvernehmenmitdenörtlichenDienststellenderWehrmacht,
ohnevorherigeKenntnisgabeandiefranzösischenBehörden,indenunbesetztenTeilFrank-
reichsüberChalon-sur-Saônegefahrenwurden.DieAbschiebungderJudenistinallenOrten
BadensundderPfalzreibungslosundohneZwischenfälleabgewickeltworden.DerVorgang
derAktionselbstwurdevonderBevölkerungkaumwahrgenommen“.17Zudiesen„Siche-
rungsmaßnahmen“scheintu.a.gehörtzuhaben,dassdieWachmannschaftenkeinerleiAus-
sagendarübermachten,wohinsichdieZügebewegenwürden;ineinigenTransportzügen
sindoffenbarauchdieFenstermitschwarzemPapierverklebtworden,sodasseineSicht
wedervoninnennachaußen,nochumgekehrtmöglichwar.18Manmussauchberücksichti-
gen,dassdieDeportiertensehrfrühamMorgenausihrenWohnungengeholtwordenwa-
ren,miteinerPackzeitvonminimaleinerhalbenStundebismaximalzweiStundenunddass
dieSammelpunktebeidenBahnhöfenanabgelegenenStelleneingerichtetwaren.Der
Schrecküberdieplötzliche„Ausschaffung“ausihremoftJahrzehntegültigenWohnsitzund
ihremHeimatlandunterHinterlassungihresgesamtenHabundGuts(außer50kgGepäck)16Muskalla,Dieter:NS-PolitikanderSaarunterJosefBürckel:Gleichschaltung–Neuordnung–Verwaltung.Saarbrücken,1995,S.411–432.17Zitataus:Wiehn,ErhardRoy(Hrsg.):Oktoberdeportation1940,Konstanz1990,S.7.18Frank2012(wieAnm.2),S.223.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
6
führtewohlauchzueineraufsteigendenPanikundVerängstigungunterdenDeportierten,
begleitetvondenDrohungenderWachmannschaften,beikleinstenVorkommnissenzu
schießen.
AufgrundderfehlendenamtlichenTransportdokumente19könnenwirzurKlärungderFrage
derBrückenüberquerungnurzweiFaktorenzuRateziehen:
1. DieAugenzeugenberichtevonDeportiertendesLagersGurszumTransportweg,nie-
dergelegtinBriefenausdemLagerGursanAngehörigezuhauseoderimNachhinein
aufgeschriebenunddokumentiert;
2. BerichteüberdenZustandderRheinbrückenimOktober1940,alsdiesiebenZüge
ausBadendenRheinüberquerenmussten.DassdiebeidenTransportzügeausder
PfalzunddemSaarlandüberNancybzw.StrasbourglinksrheinischandieDemarkati-
onslinieinChalon-sur-Saônegelangten,istunstrittig–hierwarkeineRheinquerung
notwendig.
DiesebeidenFaktorenwerdenwirimFolgendennäherbeleuchten.
1.ZeitzeugenzurFragederRoutederDeportationszügeam22./23.Oktober1940
JuliusRosenbergausBreisach
JuliusRosenbergwurdeimJahr1900inBreisachgeborenundwarderletzteVorsteherder
jüdischenGemeinde.ErwurdemitseinenEltern,seinerTanteundseinerVerlobtenam22.
OktoberinBreisachverhaftet.20JuliusRosenbergwurde1942vonGursnachAuschwitzde-
portiertundermordet.SeinBrief,geschriebenimCampdeGursam29.Oktober1940,rich-
tetsichanseinenBruderAlfred(1910–2005)unddessenFamilie,dieindieUSAfliehen
konnte.InseinerRoutenbeschreibungerwähnterBreisachnicht,vermutlich,weileres
19EineRecherchebeiderfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCFzudieserFragewirddurchgeführt,denndieZügewarenfranzösischeZügemitnachaußenaufgehendenAbteiltüren.20Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istderVatervonJuliusRosenberg,NathanRosenberg(1863–1945),alsHaus-haltsvorstandgenanntunterNr.800;seineMutterJohannaRosenberggeb.Rosenberger(1870–1941),seineTanteRosaliaRosenberg(1861–1941)undseineVerlobteEmmyGeismar(1900–1942)sindnichterwähnt,S.21.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
7
dankseinerbesonderenOrtskenntnisnichtfürnotwendighielt.
„MeineLiebenAlle!
IchmussEuchleiderdietraurigeMitteilungmachen,daßwiramDienstag22/10.voneiner
StundezuranderenvonzuHausefortmussten&nurdasNötigstemitnehmendurften
(Handgepäck).AllesAnderemusstenwirdemSchicksalüberlassen.InFrbg.isteinSonder-
zugzusammengestelltworden&fuhrenwirin4Tagen&Nächtenhierher.DieRoutewar,
Colmar,Mülhausen,Belfort,Besancon,Dijon,Lyon,ChalonssurMarne21,Avignon,Nimes,
Montpellier,Narbonne,Toulouse,Pau.“22
MaxDreyfussausEichstetten
MaxundIrmaDreifusswarenam22.Oktober1940inKarlsruhe,umihreFluchtnachSüd-
amerikafürNovembervorzubereiten.DannbesuchtensieVerwandtevonIrmaDreifussin
Ettlingen.DasEhepaarwurdeinEttlingenfestgenommen.VonderPolizeistationwurdensie
aufLastwagenzumBahnhofKarlsruhetransportiert,wosieauf„AberhunderteunsererLei-
densgefährten“trafen.(...)„WirmusstendurcheinenNebeneingangdenBahnsteigbetre-
ten.HierwarenbereitsunsereGlaubensgenossenausdembadischenHinterlandineinem
ZugeundempfingenunsbeimEinsteigenmitentsetztenBlicken.(...)derZug(setztesich)
RichtungFreiburginBewegung,daswirgegen5UhrdesanderenMorgenserreichten.(...)
BeiBreisachüberquertenwirdenRhein.DernächsteHaltwarMülhausenimElsass.“23
LilliReckendorfausFreiburg
„DerZugfuhrausFreiburgab,zweigtegleichnachWesten.…BaldverlangsamtederZug
21JuliusRosenbergverwechseltChalon-sur-SaônemitChâlons-sur-MarneimOstenFrankreichs,seit1997Châlons-en-Champagne.22Rosenbergbriefe,UnveröffentlichterBriefwechsel.Nr.23C,24C.ArchivBlauesHausBreisach.23„ImLager”DerFreiburgerJudeMaxDreifussinGurs—EineDokumentation,BadischeZeitung08.November2003.Magazin.EinleitungvonUrsulaKügele.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)sindMax(1899–1978)undIrmaDreyfuss(1912–2000)unterihrerletztenAdresseinFreiburg,Belfortstr.26mitdenNr.496und500zufinden,S.15.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
8
mitseinenmehralsvierzigWagendieFahrtundlenktevorsichtigüberdiekaumgeflickte
EisenbahnbrücksinsElsaß.AdeRhein!“24
EmmaSchwarzausEmmendingen
„DerZugkamvonMannheim...Nungingesab,auchgabeseinRätselraten,nachrechts
oderlinks.AlswirabergegenBreisachfuhrenwusstenwir,dassesgegenWestenging,so
kamenwirdesAbendsinMühlhausenan....“25
RolfWeinstockausEmmendingen
RolfWeinstockbeschreibtdenAbtransportmitBussenausEmmendingenunddasAusstei-
genamGüterbahnhofinFreiburg,woerauf„JudenausFreiburgundUmgebung“traf.
„DieerstenZügerolltendurchdenBahnhof.SiewarenüberfülltmitJudenausMannheim
undUmgebung.“DerZugsetztesichinBewegung.„AndenStationsnamenhattenwirfest-
gestellt,dasswirinwestlicherRichtungfuhren.(...)WirwarenamRhein.Ganzlangsamfuhr
derZugüberdieteilweisezerstörteunddeshalbgefährdeteBrücke.Unterunsschillerte
silberndasWasser.(...)DieSSwarausgestiegenundliefnebendemZugeüberdiefesten
Bohlen.EinzelneSS-LeutestandenaufdenTrittbretternundschautenindieFenster.Dann
lagdieBrückehinteruns.“26
24Reckendorf,Lilli:„Wirgingenstummundtränenlos“ErinnerungenandieDeportationam22.10.1940vonFreiburgnachGurs.In:Bosch,Manfred(Hrsg.):AlemannischesJudentum.SpureneinerverlorenenKultur,Eg-gingen2001,S.275.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istLilliReckendorf(1889–1952)unterderNr.670alsCäciliaRechendorfgelistet,S.18.25Schwarz,Emma:Emmendingen–Gurs–Johannesburg.BerichtderEmmendingerJüdinEmmaSchwarzüberihrenNS-LeidenswegundihrenachfolgendeAuswanderungzuihremSohnnachSüdafrika.JüdischesMuseumEmmendingen(Hrsg.),S.4.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istEmmaSchwarzgeb.29.August1881unterNr.394genannt,S.12.26Weinstock,Rolf:DaswahreGesichtHitler-Deutschlands,Singen1948,S.34–36.DerAutor,derAuschwitzundBuchenwaldüberlebte,erinnertirrtümlichden17.und18.Oktober1940.RolfWeinstock(1920–1952)wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterNr.418genannt,S.13.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
9
PaulNiedermannausKarlsruhe
„WennmannunausdemKarlsruherBahnhofnachNordenoderSüdenherausfährt,gibtes
dakeinebesonderenGeräusche.WendetmansichabernachWesten,alsoinRichtung
Rhein,dannkommtnacheinerverhältnismäßigkurzenStreckeeineMetallbrückeüberden
Rhein.UndwennmannachtsinnichtschallgedämpftenWagenübereineBrückefährt,hört
manes.“
DieHerausgeberhabendieErinnerungenvonPaulNiedermanninderFußnote20sokom-
mentiert:„DieZügeüberquertendenRheinbeiBreisach,gutzweiZugstundenvonKarlsru-
heentfernt“.27
ManfredWildmannausPhillipsburg
“ThetrucktookustoBruchsal.Therewasthecenterwherepeoplefromvillagesallover
camefrom.Thenintheeveningweweretakentothetrainstation.Thetraincame,andwe
wereveryhappywhenwesawthetraingoingsouthratherthangoingnorth.Andthenthe
trainwentsouthandstoppedinvarioustowns,andalsostoppedinFreiburg.Inthemorning
wecrossedtheRhineRiverinBreisach.Irememberverywellbecauseitwasatemporary
bridge.Theactualbridgehadbeenbombarded,sowewentoverthetemporarybridge—I
rememberverywellbecauseonesectionoftheoriginalbridgewasactuallyinthewater.It
wasearlyinthemorning;wewereinregularpassengertraincarswithwindowsthatwe
couldlookout.Ialwayslikedlookingoutofthewindows.”28
(DerLastwagenbrachteuns(vonPhilippsburg,d.V.)nachBruchsal.DortwardieSammel-
stelle,anderdieMenschenvonDörfernüberallherzusammentrafen.DannamAbendwur-
denwirzumBahnhofgebracht.DerZugkamundwirwarensehrglücklich,alswirfeststell-
ten,dassderZugnachSüdenging,nichtnachNorden.DennderZuggingnachSüdenund
27Niedermann,Paul:Gurs.Briefe.Erinnerungen.StadtarchivKarlsruhe,Bräunche,ErnstOtto,Schuhladen-Krämer,Jürgen(Hrsg.),Karlsruhe2011,S.416.PaulNiedermann(1927–2018)befandsichimOktober1940kurzvorseinemdreizehntenGeburtstag.Erwirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterNr.1846genannt,S.42.28Wildmann,Manfred:UnveröffentlichesInterviewinMenloPark(CA)am31.Oktober2010durchdenKün-stlerTRIMPIN:Recollectionsofatenyear-oldboy'sjourneytothecampofGurs.,S.1.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istManfredWildmann,geboren1930unterNr.232genannt,S.8.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
10
hieltanverschiedenenBahnhöfenundhieltauchinFreiburg.AmMorgenpassiertenwir
denRheininBreisach.Icherinneremichsehrgutdaran,denneswarnureineBehelfsbrü-
cke.DieeigentlicheBrückewarbombardiertworden,sodasswirüberdieBehelfsbrücke
fuhren.Ichkannmichguterinnern,dasseinBrückenteilderursprünglichenBrückeimWas-
serhing.EswarfrühamMorgen,wirwareninregulärenPassagierwagenmitFensternun-
terwegs,sodasswirhinausschauenkonnten.Ichhabeesimmergeliebt,ausdenFenstern
zuschauen–eigeneÜbersetzung).ImJanuar2020besuchtenwirinPaloAlto(CA)Familie
Wildmann,diejetztineinemAltersheimlebt.SylviaWildmannbestätigtedieAngabenim
Interviewvon2010,daManfredWildmanndazunichtmehrinderLageist.
TrudyRothschildausKonstanz
„Morgenswurden...alleJudenvonKonstanzimPetershauserGüterbahnhofversammelt
undwartetenvonmorgensbisnachmittagsmitUngeduldaufdieWeiterbeförderung.Um5
(17Uhr,d.V.)wurdenwirineinengroßenfranz.Zugverladen...undfuhren...den
Schwarzwaldhinunter,überOffenburg,Freiburg,Breisachunddannüberdiefranz.Gren-
ze.“29
Dr.EugenFriedausLandau/Baden-Baden
„IchlebteinBaden-Baden,alsder2.Weltkriegausbrach.(...)Am22.Oktober1940wurde
ichzusammenmitden6.500nochinBadenundinderRheinpfalzverbliebenenJudenver-
haftet.(...)WirfuhrenbeiBreisachüberdenRhein.Colmar,Mühlhausen,Belfort,Lyon,
danndasRhonetalhinab.“30
29Rothschild,Trudy:DieVerfolgungderbadischenundpfälzischenJuden–einTagebuch.In:Wiehn1990(wieAnm.17),S.167.GertrudRothschildgeb.14.Mai1923wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterderNr.2365genannt,S.54.30Fried,Dr.Eugen:„...verscheuchtwieeingetretenerHund”,In:Wiehn1990(wieAnm.17),S.488–492,be-sondersS.490.Dr.EugenFried(1880–1974)wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)genanntunterNr.32,S.3.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
11
HansOppenheimerausHeidelberg
„22.Oktober1940
Morgens7.00GestapobeiunsmitAusweisungausDeutschland.1/211UhrAbholung
durchPolizei-LastwagenzumBahnhofzubereitgestelltemSonderzug.Abends6.15UhrAb-
fahrtausHeidelberg.FahrtHeidelberg,Bruchsal,Karlsruhe,Freiburg,Mühlhausen(Frank-
reich),Dijon,Belfort,Lyon(unbesetztesGebiet),Avignon,Säte(Mittelmeer),Carcasonne,
Toulouse,(VerpflegungdurchfranzösischeArmeenachBezahlung),Pau,Oloron,...Dauer
derFahrt4Tageund3Nächte.“31
MiriamGerbergeb.SondheimerausWorms
„WirfahrenindieNacht,inunbekannteGegend.ImmernochdiegroßeFrage:Ostenoder
Westen?WennjetztBreisachkommt,sindwirsozusagengerettet.Warenwirschondort?
Endlich,schonimMorgengrauen,fahrenwirüberdieRheinbrücke.Frankreich!DasBild,das
sichunsjetztbietet,isteinsehrungewohntes.WirfahrennämlichdurcheinStückKriegs-
schauplatz.Überallunbestelltes,Feld,großeLöcherdarin,hieunddaeinBunker,kaputte
Schienen,zerschosseneHäuser.Scheußlich.“32
2.DerZustandderoberrheinischenRheinbrückenimOktober1940
HansWolfgangScharfhatimJahre2003einenBildbandherausgegeben,derfürunserThe-
mavonbesonderemInteresseist.SeinBuch„Eisenbahn-RheinbrückeninDeutschland“33
kannauchalseinStandardwerküberdenZustandderRheinbrückenimOktober1940gel-
ten.JedeeinzelneRheinbrückevonKonstanzamBodenseebisWeselamNiederrheinwird
31Ludwig,Max:DasTagebuchdesHans0.,Heidelberg1965,S.26.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)wirdHansOppenheimer(1921–1945)genanntunterNr.1023,S.25.32Richarz,Monika(Hrsg.):JüdischesLebeninDeutschland.SelbstzeugnissezurSozialgeschichte1918–1945,Stuttgart1982,S.391.33Scharf,Hans-Wolfgang:Eisenbahn-RheinbrückeninDeutschland,Freiburg2003,S.38–80.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
12
inihrerhistorischenGenesebeschrieben.FürunserThemavonBelangsindallerdingsnur
einigewenigederhierbeschriebenenEisenbahn-Rheinbrücken.Sofallendiehochrheini-
schenBrückeninKonstanz,Waldshut-KoblenzunddieBrückeninBaselausderRekonstruk-
tiondesWegesderTransportzügevonvornehereinaus,dadieStreckenführungindiesem
FalledasStaatsgebietderneutralenSchweizberührthätte.DieSchweizhättemitgroßer
SicherheitdieTransportzügeüberihrStaatsgebietnichtgestattet,undmankanndavon
ausgehen,dassderChefplanerderDeportation,AdolfEichmann,dasvorabwusste.Esblei-
bendamitnurfolgendefünfEisenbahn-BrückenfüreineRheinquerungderDeportationszü-
geausBadenübrig:
− DiePalmrainbrückevonWeilamRheinnachHuninguemiteinerVerbindungnach
Mulhouse;
− dieRheinbrückevonNeuenburgnachChalampémiteinerVerbindungnachMul-
house;
− dieRheinbrückevonBreisachnachColmarmiteinerVerbindungnachMulhouse;
− dieRheinbrückevonKehlnachStrasbourgmiteinerVerbindungnachMulhouse;
− dieRheinbrückeinWintersdorfnachRoppenheimmiteinerVerbindungnachSéles-
tat.
DiefolgendetabellarischeÜbersichtzeigtdieSituationderfünfMöglichkeiten,imOktober
1940denRheinzuüberqueren:
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
13
DieZerstörungderoberrheinischenRheinbrückenundihreWiederherstellung1940–1941
Palmrain-Huningue Neuenburg-Chalampé
Breisach-Colmar Kehl-Strasbourg Wintersdorf-Roppenheim
Am3.April1937wurdederBetriebaufderStreckeWeilamRheinundHüningenimge-genseitigemEin-verständniszwi-schenDeutschlandundFrankreicheingestellt.
Sprengungam12.Oktober1939durchfranzösi-schePioniere.
Sprengungam12.Oktober1939durchfranzösi-schePioniere;zweiteSprengungaufdeutscherSeitewegenille-galenFußgänger-übertrittenam20.Oktober1939.
SprengungimSeptember1939durchFrankreich.
Sprengungam12.Oktober1939auffranzösischerSeite.
Ende1937bauteFrankreichimge-genseitigenEinver-nehmenmitDeutschlanddieBrückebisaufdiePfeilerab.
1938räumteDeutschlanddieBahnanlagenein-schließlichGrenz-bahnhofPalmrainab.
AuftragzumWie-deraufbauwurdeimJuli1940andieGrün&BilfingerAG.erteilt.
NachderAnnexi-ondesElsassalsReichsgebietBe-ginndesWieder-aufbausderBrü-ckeabJuni1940durchdieGrün&BilfingerAG.
RäumungderfehlendenBrü-ckenteileabdem2.September1940durchdieGrün&BilfingerAG.undOrganisa-tionTodt.
BeginndesWie-deraufbausimMärz1941.
NachderAnnexiondesElsass1940wurdebeschlossen,keinenWiederauf-baudurchzuführen,damandemÜber-gangkeineverkehr-licheodermilitäri-scheBedeutungbeimaß.Ende1941kamendieBrü-ckenteileandieOstfrontals„Kriegsbrücken-gerät“.
WiederaufnahmedesBahnbetriebsMüllheim-Mulhouseam9.Dezember1940.
WiederaufnahmedesBahnverkehrsBreisach-Colmaram25.Juli1940.
Sprengungam4./5.Februar1945durchdeut-schePioniere.EinBahnverkehrwur-debisheutenichtwiederhergestellt.
WiederaufnahmedesBahnverkehrsam3.Februar1941;Wiederauf-nahmedesPerso-nenverkehrsam10.Februar1941.
WiederaufnahmedesvorläufigenBahnbetriebsderStreckeWinters-dorfRoeschwoogam3.Mai1942,ab3.Februar1943wiederzwei-spurigbefahrbar.
Quelle:
Scharf2003(wieAnm.33),S.38ff.
Quelle:
Scharf2003(wieAnm.33),S.45ff.
Quelle:
Scharf2003(wieAnm.33),S.52
Quelle:
Scharf2003(wieAnm.33),S.61ff.
Quelle:
Scharf2003(wieAnm.33),S.72ff.
DerBahnverkehrüberdiePalmrain-BrückevonWeilamRheinnachHuningue/St.Louiswar
am3.April1937imgegenseitigenEinverständniszwischendenRegierungenDeutschlands
undFrankreicheingestelltworden.Ende1937bauteFrankreichinAbsprachemitDeutsch-
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
14
landdieBrückebisaufdiePfeilerab.1938räumteDeutschlanddieBahnanlageneinschließ-
lichdesGrenzbahnhofsPalmrainab.NachderAnnexiondesElsass1940wurdebeschlossen,
keinenWiederaufbaudurchzuführen,damandemÜbergangkeineverkehrlicheodermilitä-
rischeBedeutungbeimaß.Ende1941kamendieBrückenteileandieOstfrontals„Kriegs-
brückengerät“.
DamitverbliebenfürdieDeportationszügedieEisenbahnbrückeninNeuenburg-Chalampé,
Breisach-Colmar,Kehl-StrasbourgunddieBrückeWintersdorf-Roppenheim.DasSchicksal
derSprengungderBrückenauffranzösischerSeite1939ausFurchtvoreinemdeutschen
WestfeldzugteiltenallevierBrücken.DieGeschichteihrerWiederherstellungunterscheidet
sichjedochhinsichtlichderWiederinbetriebnahmedieserEisenbahnverbindungen.Man
erkennteinegewissePrioritätensetzungbeimWiederaufbau,diewenigerzivilenalsmilitä-
rischenBeweggründengeschuldetseindürfte:UmTruppenundMaterialschnellindiebe-
setzteZoneFrankreichstransportierenzukönnen,wurdendieBrückenvonNeuenburg
nachChalampéundvonBreisachnachColmarimJahr1940vordenBrückenvonKehlnach
StrasbourgundvonWintersdorfnachRoppenheimimEiltempowiederaufgebaut.Diebei-
denletzterenwurden1941bzw.1942wiederfürdenBahnverkehreröffnet.NachScharfs
BeschreibungwardieerstefertiggestellteEisenbahnbrückedievonBreisach,dieam25.Juli
1940„feierlich“fürdenZugverkehrfreigegebenwurde.Am9.Dezember1940folgtedie
offizielleWiedereröffnungderBrückeNeuenburg-Chalampé.34
DieBreisacherBrückewaralseinzigeoberrheinischeRheinquerungbereitsam25.Juli1940
wiedervollständiginBetriebgenommenworden.35DerGrundhierfürdürfteauchbautech-
nischerNaturgewesensein:DieBrückewarsowohlvonfranzösischerSeiteam12.Oktober
1939alsauchvondeutscherSeiteam20.Oktober1939vollständigzerstörtworden.Ein
34DieAngabenüberdenWiederaufbauunddieInbetriebnahmederNeuenburgerBrückesindbeiScharfwi-dersprüchlich.IndemKapitel„DieRheinbrückenindenKriegenvon1870bis1945“schreibter,„EndeJuni1940wardieNeuenburgerBrückewiederbefahrbar,gefolgtnurwenigspäteram28.Juli1940vonderBreisa-cherBrücke“(S.14).BeiderdetailliertenBeschreibungderGeschichtederBrückeNeuenburg-Chalampéheißtesallerdings,dasserstimJuli1940dieMannheimerFirmaGrün&BilfingerAG.mitdemWiederaufbaubeauf-tragtunddieBrückedann„relativschnellinalterFormeingleisigwiederhergestellt“wurde(Scharf2003,wieAnm.33,S.48).DieWiedereröffnungdieserBrückealsEisenbahnbrückeerfolgteabernachAuskunftdesStadtarchivarsvonNeuenburg,WinfriedStuder,erstam15.August1941.Studer,Winfried:DerRheinübergangNeuenburg,in:BadischeHeimat,ZeitschriftdesLandesvereinsBadischeHeimate.V.Freiburg,66.Jahrgang,Heft3,September1986,S.459.35Vgl.Scharf2003(wieAnm.33),S.58;FotosvonderBrückeunddenFeierlichkeitenzuderenWiederinbe-triebnahmeimStadtarchivBreisachamRhein.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
15
Wiederaufbauwarleichtmöglich,damangesprengteTeileeinfachimWasserbeließ.Inso-
ferntrifftdieBeschreibungvonManfredWildmannzu,dersichandasimWasserliegende
Brückenteilerinnert.
Abb.1:Dieam12.Oktober1939vonfranzösischenPionierengesprengteEisenbahnbrücke
Breisach(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.57.
Abb.2:ZerstörteBreisacherBrückenachderam20.Oktober1939erfolgtenSprengung
durchdeutschePioniere(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.58.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
16
Abb.3:Dieseam26.April1941inFreiburgaufgegebenePostkartezeigtdieBreisacherEi-
senbahnbrückenachihreram25.Juli1940abgeschlossenenWiederherstellung(Stadtarchiv
Breisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.59.DenauffranzösischerSeitegesprengten
Brückenteil(rechtsimBild)hattemanimWasserliegengelassen.36
InderFreiburgerZeitungvom29.Juli194037gibtesdarüberhinauseineMeldung,diebe-
legt,dassabdiesemZeitpunktderEisenbahnverkehrzwischenColmar-Neubreisach-
Eisenbahn-Rheinbrücke-Breisachwiederfunktionierte.
36DerZeitzeugeManfredWildmannausPhillipsburgerinnertsichandiesesDetail:„Irememberverywellbe-causeitwasatemporarybridge.Theactualbridgehadbeenbombarded,sowewentoverthetemporarybridge—Irememberverywellbecauseonesectionoftheoriginalbridgewasactuallyinthewater.”Wildmann2010(wieAnm.28),S.1.37FreiburgerZeitung,Ausgabevom29.Juli1940(Tagesausgabe).
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
17
Abb.4:AusschnittausFreiburgerZeitungvom29.Juli1940
DasStadtarchivBreisachverfügtübereineSammlungvonBildernderEinweihungsfeierlich-
keitenam25.Juli1940.
Abb.5:DerersteZugüberdieBreisacherRheinbrückenachColmaram25.Juli1940mitein-
gleisigerSchienenführung(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.59.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
18
GegendieWiedereröffnungderBrückeNeuenburg-ChalampéimJuni1940sprichtauch,
dassScharfeinBilddesWiederaufbaus,datiertaufden2.September1940vorBeginndes
WiederaufbausinseinemBandabdruckt.BetrachtetmandiesesBildundglaubtman
ScharfsDatierung,erscheinteskaummöglich,dieBeseitigungdieserSchädenzwischendem
2.September1940unddemTagderDeportationenam22.Oktober1940bewerkstelligen
zukönnen.AuchfürdieBrückeKehl-Strasbourggilt,dasssieerst1942soweitwiederin-
standgesetztwordenwar,dasseinZugverkehraufgenommenwerdenkonnte.Zumindest
gibtesimStadtarchivKehleinFoto,dasdiewiederhergestellteEisenbahnbrückeimJuni
1942zeigt.38FrauScherbvomStadtarchivKehlwürdeesausschließen,dassdiesschon1940
passiertist.„HingegenhatmanschonimOktober1940eineneuehölzerneStraßenbrücke
gebaut.AberdieTransportewurdenjamitderBahndurchgeführt,vonKehlundUmgebung
übrigensam22.Oktober1940“.39
Abb.6:Am2.September1940warendieindenRheingestürztenBrückenteilederKehler
BrückezumTeilfürdenanstehendenWiederaufbaubeiseitegeräumt.Aufnahme:SLG,Rein-
hardSchulz.Bildaus:Scharf,2003(wieAnm.33),S.67.IndiesemZustandkonntedieBrücke
einenMonatspäternichtbenutztwerden.
Insofern–solangekeinedeutschenoderfranzösischenTransportlistenvorliegen–muss
38SchriftlicheAuskunftvonUteScherb,StadtarchivKehl,vom31.Oktober2019andieVerfasser.39SchriftlicheAuskunftvonUteScherb,StadtarchivKehl,vom31.Oktober2019andieVerfasser.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
19
manzumgegenwärtigenZeitpunktdavonausgehen,dassbeiderÜberquerungderRhein-
brückeBreisachdieDeportiertendenwahrscheinlich„letztenBlick“aufihreHeimatwerfen
konnten.NachdemÜberquerenderRheinbrückeBreisachgabesfürdiemeistenDeportier-
tenkeinenWegmehrzurückindiefrühereHeimat.
WieverliefderweitereTransportweg?
Abb.7:BahnhofvonMontreux-Vieux,demGrenzortzwischendemannektiertenElsassund
dembesetztenFrankreich.
AlszentralerSammelpunktfürdenWeitertransportderDeportierteninRichtungChalon-sur-
Saône(überBelfort,Besançon,Dijon)kannMulhousegelten,einalterVerkehrsknotenpunkt
derfranzösischenEisenbahnen.
HiertrafenauchdiesaarländischenJudenein,nachdemsieinForbach(Lothringen)versam-
meltundüberStrasbourgdeportiertwordenwaren40.VonMulhousegingesdannweiter
40Vgl.Muskalla1995(wieAnm.16),S.411–432.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
20
zum„Grenzbahnhof“beiMontreux-Vieux,etwa14kmvorBelfort.DadasElsassab1940bis
zurBefreiung1944alsGauBaden-Elsassannektiertwar,gehörtederOrtfaktischzumDeut-
schenReichundderBahnhoffungiertealsGrenzbahnhofzumbesetztenFrankreich.DieZü-
gefuhrendanndurchdasbesetztefranzösischeGebietüberBesançonundDijonbiszum
BahnhofvonChalon-sur-SaôneanderprovisorischenDemarkationsliniezur„Zonelibre“,
demunbesetztenTeilsFrankreichsundvondortweiterbiszumBahnhofOloron-Sainte-
Marie.FürdenTransportinsLagerGurswurdendannLastwageneingesetzt.
WarumistdiegenaueKenntnisderRheinüberquerungderDeportationszügebedeutsam?
ImJanuar2012wurdederVerein„TransRhinRailFreiburg–Colmar“41vonFranzosenund
Deutschengegründet,diedafürsorgenwollen,dassmöglichstbaldwiedereinedurchgängi-
geBahnverbindungzwischenFreiburgundColmarhergestelltwird.DazugehörtderWie-
deraufbauderEisenbahnbrückeBreisach-ColmaranvordersterStelle.Währendderdeut-
scheTeilderStreckebisBreisach(Kaiserstuhl-Bahn)sehrerfolgreichbetriebenundzurZeit
elektrifiziertundweiterausgebautwird,wirdaufdemfranzösischenTeilnurnocheinge-
ringerGüterverkehrabgewickelt.EsfehltdaswichtigsteVerbindungsstück,dieseitdem
EndedesZweitenWeltkriegsfehlendeBrückeüberdenRhein.DerzeitistaufInitiativedes
Vereinshin–undfinanziertdurchdieStadtBreisachunddieKommunalgemeinschaft„Pays
deBrisach“–eineUntersuchungdurcheinprofessionellesBüroinArbeit,dienachweisen
soll,dassdie„Freiburg-Colmar-Bahn“volkswirtschaftlichvongroßemVorteilseinwürde.
UmdiesemZielnäherzukommen,machtderVereinseit2012intensivÖffentlichkeits-und
LobbyarbeitfürdasgrenzüberschreitendeProjekt.Erhatinzwischenüber200Mitglieder,
darunterdieStadtBreisachunddieGemeindeVolgelsheimundkooperiertmitdemökolo-
gischenVerkehrsclubDeutschland(VCD)undderfranzösischenFahrgastorganisationFNAUT
Alsace.SolltendieAnliegendesVereinseineBefürwortungdurchdiedeutschenundfranzö-
sischenBehördenerfahren,diezueinerWiederaufnahmedesBahnverkehrsBreisach-
Colmarführen,wäreeinintegralmitzudenkenderTeilderPlanungdieErwägungeinesMe-
morialanderBrückeoderamBahnhofBreisach.DamitkanndieErinnerungandasSchicksal
derDeportiertenwachgehaltenwerden,dieaufdiesemWegezunächstnachGursimSüd-
westen,abAugust1942dannvonGursüberDrancynachAuschwitzverschlepptundOpfer
41http://www.freiburg-colmar-bahn.eu/unsere-projekte/.Stand:14.Januar2020.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
21
desHolocaustwurden.DassindwirdennachGursDeportiertenschuldig.
Abbildung8:BreisacherRheinbrückenachdem25.Juli1940,ausdemZugfotografiertvon
derelsässischenSeiteausvorderBehelfsbrücke.ImHintergrundderEckartsberg,linksvon
derwiederaufgebautenEisenbahnbrückesinddieTrümmerderaltenBrückeimRheinzuse-
hen.AußerdemerkenntmanzweiWachhäuschenundzweiSoldaten.DieAufnahmemüsste
perspektivischvoneinemZuginsassengemachtwordensein.Quelle:StadtarchivBreisach.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
22
Literatur:
ArchivdirektionStuttgart(Hrsg.):DieOpferdernationalsozialistischenJudenverfolgungin
Baden-Württemberg1933–1945.Stuttgart1968.
ArchivdirektionStuttgart(Hrsg.):DokumenteüberdieVerfolgungderjüdischenBürgerin
Baden-WürttembergdurchdasnationalsozialistischeRegime1933–1945.2Bände.Stuttgart
1966.ZusammenstellungPaulSauer.Band2zurWagner-Bürckel-Aktion.
Browning,ChristopherR.:DieEntfesselungder„Endlösung“.NationalsozialistischeJudenpo-
litik1939–1942.MiteinemBeitragvonJürgenMatthäus,Berlin2006.
DerGeneralbevollmächtigtefürdasjüdischeVermögeninBaden:Verzeichnisderam22.
Oktober1940ausBadenausgewiesenenJuden(O.J.)SüdwestdruckKarlsruhe.
„ImLager“:DerFreiburgerJudeMaxDreifussinGurs–EineDokumentation,BadischeZei-
tung08.November2003.Magazin.
Ecker,UlrichP.:DieDeportationderFreiburgerJudennachGursam22./23.Oktober1940.
In:JahresheftdesBreisgau-GeschichtsvereinsSchau-ins-Land,Band119(2000),S.141–151.
Frank,WernerL.:TheCurseofGurs–WaystationtoAuschwitz,Leipzig2012.
Fried,Dr.Eugen:„...verscheuchtwieeingetretenerHund“,In:Wiehn,ErhardRoy(Hrsg.):
Oktoberdeportation1940,Konstanz1990.
Gottwaldt,Alfred,Schulle,Diana:Die„Judendeportationen“ausdemDeutschenReichvon
1941–1945,Wiesbaden2005.
JüdischesMuseumEmmendingen(Hrsg.):Schwarz,Emma:Emmendingen–Gurs–
Johannesburg.BerichtderEmmendingerJüdinEmmaSchwarzüberihrenNS-Leidensweg
undihrenachfolgendeAuswanderungzuihremSohnnachSüdafrika,(O.J.).
LpBBaden-Württemberg:Ichweißnicht,obwirnochmalsschreibenkönnen–DieDeporta-
tionderbadischenundsaarpfälzerJudenindasInternierungslagerGursindenPyrenäen.
ReiheMATERIALIEN,Stuttgart2010.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
23
Ludwig,Max:DasTagebuchdesHans0.,Heidelberg1965.
Muskalla,Dieter:NS-PolitikanderSaarunterJosefBürckel:Gleichschaltung–Neuordnung
–Verwaltung,Saarbrücken1995.
Niedermann,Paul:Gurs.Briefe.Erinnerungen.StadtarchivKarlsruhe,Bräunche,ErnstOt-
to/Schuhladen-Krämer,Jürgen(Hrsg.),Karlsruhe2011.
Reckendorf,Lilli:„Wirgingenstummundtränenlos“ErinnerungenandieDeportationam
22.10.1940vonFreiburgnachGurs.In:Bosch,Manfred(Hrsg.):AlemannischesJudentum.
SpureneinerverlorenenKultur,Eggingen2001.
Richarz,Monika(Hrsg.):JüdischesLebeninDeutschland.SelbstzeugnissezurSozialgeschich-
te1918–1945,Stuttgart1982.
Rosenbergbriefe,UnveröffentlichterBriefwechsel.Nr.23C,24C.ArchivBlauesHaus
Breisach2007.
Rothschild,Trudy:DieVerfolgungderbadischenundpfälzischenJuden.In:Wiehn,ErhardR.
(Hrsg.):Oktoberdeportation1940.Diesogenannte„Abschiebung“derbadischenundsaar-
pfälzischenJudenindasfranzösischeInternierungslagerGursundandereVorstationenvon
Auschwitz,Konstanz1990.
Scharf,Hans-Wolfgang:Eisenbahn-RheinbrückeninDeutschland,Freiburg2003.
Steinbach,Peter:DasLeiden–zuschwerundzuviel.In:Tribüne:ZeitschriftzumVerständ-
nisdesJudentums,Band49(2010),Heft195,Frankfurta.M.
Studer,Winfried:DerRheinübergangNeuenburg,in:ZeitschriftdesLandesvereinsBadische
Heimate.V.Freiburg,66.Jahrgang,Heft3,September1986,S.451–460.
Teschner,Gerhard:DieDeportationderbadischenundsaarpfälzischenJudenam22.Okto-
ber1940,Frankfurt2002.
Unger,Pierre:LadeportationdesjuifsdupaysdeBade,1èreAbibac2015-2016duLycée
AlfredKastlerdeGuebwiller(Alsace)2016.http://www.memorialdelashoah.fr.
-
FÖRDERVEREINEHEMALIGESJÜDISCHESGEMEINDEHAUSBREISACHe.V.
24
vonLang,Jochen:DasEichmannProtokoll.TonbandaufzeichnungenderIsraelischenVerhö-
re,Frankfurta.M.,1984.
Weinstock,Rolf:DaswahreGesichtHitler-Deutschlands“,Singen1948.
Wiehn,ErhardRoy(Hrsg.):Oktoberdeportation1940,Konstanz1990.
Wildmann,Manfred:UnveröffentlichtesInterview,MenloPark31.10.2010vonTRIMPIN:
Recollectionsofatenyear-oldboy'sjourneytothecampofGurs.