Arbeitsentwurf eines Konzeptes zur Einrichtung eines Kooperationsverbundes "Hochbegabtenförderung"
Die Pilgerzeichen der Stader Hafengrabung · auch peregrinari (übersetzt: in der Fremde sein).2...
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Die Pilgerzeichen der Stader
Hafengrabung
Bachelorarbeit
im Ein-Fach-Bachelorstudiengang, Fach Prähistorische und historische Archäologie
der Philosophischen Fakultät
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
vorgelegt von
Henrike Döring
Erstgutachter: Prof. Dr. Wolf Ulrich Müller
Zweitgutachterin: Dr. Anke Wesse
Kiel im Juli 2012
1
2
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ......................................................................................................... 4
1.1 Die Pilgerreise .............................................................................................................. 5
1.2 Die Hafengrabung in Stade .......................................................................................... 9
1.2.1 Topografie ....................................................................................................................... 9
1.3.2 Historische Entwicklung der Stadt ................................................................................. 10
1.3.3 Die Hafengrabung .......................................................................................................... 11
1.3.4. Stratigrafie ..................................................................................................................... 13
2 Die Pilgerzeichen aus Stade............................................................................. 14
2.1 Santiago de Compostela ............................................................................................ 16
2.2 Bad Wilsnack .............................................................................................................. 17
2.3 Jerusalem ................................................................................................................... 19
2.4 Rom ............................................................................................................................ 20
2.5 Köln ............................................................................................................................ 21
2.6 Pilgerzeichen und -amulette ohne Zuordnung ......................................................... 22
2.7 Andere Devotionalien ................................................................................................ 25
3 Interpretation ................................................................................................. 26
4 Schlussbetrachtung ......................................................................................... 29
5 Katalog ........................................................................................................... 32
5.1 Pilgerzeichen aus Stade ............................................................................................. 32
5.2 Pilgeramulette aus Stade ........................................................................................... 34
5.3 Andere Devotionalien aus Stade ............................................................................... 35
5.4 Vergleichsfunde zu den Stader Exemplaren .............................................................. 36
6 Abbildungen ................................................................................................... 44
7 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 66
8 Abbildungsverzeichnis .................................................................................... 69
3
4
1 Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse ausgewählter Pilgerzeichen aus Stade, welche
bei der Hafengrabung 1989 zutage kamen. Nur einige von diesen wurden bisher in einem
Aufsatz von Andreas Schunke und Daniel Klages aus dem Werk „Schätze im Schlick“
vorgestellt.1 Von den beiden Autoren lag mir ein Katalog vor, in dem sie sich bereits mit den
Zeichen auseinandergesetzt haben.
Ich werde versuchen, dieser Thematik einen größeren Rahmen zu geben und anhand
entsprechender Vergleichsfunde Parallelen herzustellen. Von Interesse ist zum einen die
Analyse der Fundstücke in Bezug auf Form, Beschaffenheit, Erhaltung und Symbolik und zum
anderen die Klärung ihres kulturhistorischen Hintergrundes. Den Schwerpunkt bildet die
Frage, welches Bild die Zeichen von Stade vermitteln können und wie sicher sie
chronologisch und stilistisch einzugrenzen sind.
Meine Arbeit ist in einen beschreibenden, analysierenden und auswertenden Textteil sowie
einen Katalog und Anhang gegliedert. Um mich der Thematik zu nähern, möchte ich vorab
einen allgemeinen Überblick der Pilgerkultur geben. Hierbei werde ich die Wortherkunft und
die Intentionen des Wallfahrens klären und auch dessen Entwicklung aufzeigen. Desweiteren
befasse ich mich mit der Stadt Stade und gehe auf die Topografie des
Untersuchungsgebietes und die historische Entwicklung der Hansestadt ein. Anschließend
widme ich mich der Grabung im Hafenbecken und erläutere deren Initiierung sowie die
Arbeitsweise der Ausgräber. Im Hauptteil wende ich mich den Pilgerzeichen zu und stelle
diese, wenn möglich, entsprechenden Vergleichsfunden gegenüber. Die Interpretation soll
alle Ergebnisse zusammenführen, auswerten und neue Überlegungen herstellen und die
Schlussbetrachtung schließlich den Gesamtüberblick und einen persönlichen Bezug zu der
vorliegenden Thematik liefern.
1 SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 181-189.
5
1.1 Die Pilgerreise
Das Wort Pilgern, oder früher auch Pilgrim, findet seinen Ursprung im Lateinischen,
peregrinus – so wird jemand bezeichnet, der sich weit ab von seiner Heimat befindet - oder
auch peregrinari (übersetzt: in der Fremde sein).2 Speziell das Aufsuchen eines lebenden
Heiligen oder eines Märtyrergrabes hingegen trägt die Bezeichnung visitatio ad loca sancta
oder peregrinatio religiosa.3
Die sogenannten Pilgersmänner und –frauen reisten aus zumeist religiösen Gründen zu
einem Wallfahrtsort, um entweder Buße zu tun, einen Sündenablass zu erhalten, die Heilung
von einer Krankheit zu erbitten, Gehör für das Gebet zu finden, die Erfüllung eines Gelübdes
zu erreichen und vieles mehr.4 Bereits für das frühe Christentum ist das Aufsuchen heiliger
Orte bekannt und auch zu Lebzeiten Jesu reisten die Menschen zu ihm, um einen
Sündenablass zu erhalten oder um lediglich in seiner Gegenwart zu sein.5 Bis zur Mitte des
12. Jahrhunderts war die Wallfahrt ein religiöser Vollzug oder eine innere Haltung und nicht
der Weg zu einem bestimmten Ziel.6 In heutiger Zeit existieren nur noch wenige Pilger,
welche die Reise als Ausdruck ihrer eigenen Ideologie vollziehen.
Die Pilgerfahrt war jedoch nicht immer von frommen Leitsätzen geprägt. Sie barg zum
Beispiel für die Reisenden oft viele Gefahren, wie Unwetter, wilde Tiere, Seuchen, Räuber
und Hungersnot. Die Wege waren teilweise lediglich kleine Pfade durch menschenleere
Natur oder von Barbaren bevölkertes Land.7 Somit war die Wallfahrt häufig mit einer tiefen
Angst verbunden. Diese Thematik wird unter anderem mithilfe des englischen Mönches
Gildas „der Weise“ ersichtlich.8
Im Jahre 530 n. Chr., nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise nach Rom, gründete er in
Ruys in der Bretagne ein Kloster, in welchem er folgendes Gebet, „Pro itineris et Navigii
Prosperitate“ („Für Sicherheit zu Lande und auf dem Meer“) manifestierte:
2 KRÜGER 2003, S. 424.
3 EBD., S. 424.
4 OHLER 1994, S. 43-63.
5 HAASIS-BERNER 2003. Pilgerzeichen des Hochmittelalters, S. 11.
6 EBD., S. 11.
7 FOSTER 1990, S. 67.
8 EBD., S. 67.
6
„Möge ich geschützt sein
Vor Feinden und Räubern,
vor allen Piraten
und Freibeutern dieser Welt
Mögen nicht die Wellen
Des Meeres oder mächtige Flüsse
Oder sämtlich Wasser
Mich gänzlich vernichten.
Möge nicht Finsternis
Noch Winde noch Blitze…
Mit prallen Segeln
Und immer günstigen Winden
Möge ich geschützt sein
Vor allen Gefahren des Ozeans.
Möge Christus, mein Führer
Bezwingen die erbarmungslosen
Todbringenden Tiere
Der Erde und des Wassers,
bezwingen ewiglich
den Ausbruch der Donner
bezwingen auch
das Gift der Schlangen
bezwingen die üblen
Listen aller Giftmischer dieser Welt:
Dass keine Gefahr
Von der ich hier künde
Schaden tun möge
An mir oder meinen Gefährten.
Gesund möge ich
Und meine Gefährten
Sicher ankommen
Ohne Schaden oder Wunde
7
Möge mein Boot sicher sein
In den Wellen des Ozeans.
Meine Pferde sicher sein
Auf den Landstraßen der Erde
Unser Geld sicher sein
wie wir es mit uns tragen
zu zahlen in gebührender Sorgfalt
für unsere armseligen Bedürfnisse
Mögen unsere Feinde
Uns nicht schaden können
Wie übel auch immer
Der Rat, der sie bewegt.
Im ewigen
Namen Christi, unseres Herren
Mögen meine Wege
Offen vor mir liegen
Ob ich ersteige
Zerklüftete Bergeshöhen
Oder hinabziehe
In die hohlen Tiefen der Täler,
oder mich schleppe über endlose
Straßen im offenen Land,
oder mich kämpfe durch
das Dickicht dunkler Wälder:
Möge ich immer schreiten
Aufrecht und strahlend,
hin zu den ersehnten Orten…“ 9
Desweiteren traten gegen Entlohnung einige sogenannte Delegations- oder Auftragspilger
die Reise anstelle ihrer Auftraggeber an. Dies war vor allem dann der Fall, wenn die
betreffende Person krank, gebrechlich oder bereits verstorben war. Deutlich wird diese
9 PARKS 1954, S. 18/19.
8
Verfügung unter anderem in historischen Testamenten, in denen die Verstorbenen spezielle
Personen dazu delegieren, in ihrem Namen zu pilgern.10 Ein Beispiel ist das Testament aus
dem Jahr 1406 von Clawes (Nicolaus) Stenrot aus Lübeck. In diesem wies er seine
Testamentsvollstrecker an, einen Pilger stellvertretend nach Thann und einen nach Wilsnack
zu senden. Eine gebräuchliche mittelhochdeutsche Phrase lautet in vielen Testamenten und
so auch hier: „to Salicheit und to Troste myner Sele“ (zur Seligkeit und zum Troste meiner
Seele).11 Auch in den Hamburger Testamenten von 1351 bis 140012 wurden derartige
Vollmächte ausgestellt, wie an dem Beispiel von Jutta, Witwe des Radeke Oldendorp,
ersichtlich wird. Diese verfügt ihren Sohn Bernardus, die Reise an ihrer statt anzutreten.13
Die Übertragung wurde selbst von der Kirche akzeptiert und anerkannt und die Unterschrift
von Papst Innozenz III. legitimierte diese im Jahr 1200 als gültiges Kirchenrecht.14
Laut einiger historischer Quellen begaben sich die unterschiedlichsten Menschen aller
Stände auf die Pilgerreise.15 Ihnen wurden dank Karl dem Großen generöse Privilegien, wie
zum Beispiel die Garantie für Obdach und Verpflegung sowie Zollfreiheit zuteil.16 Dies
motivierte nicht nur Händler – aufgrund des zuletzt genannten Aspektes – sondern auch
Bettler, Räuber und Scharlatane, sich zum Schein mit Pilgermantel und –hut zu bekleiden
und eben diese Privilegien für sich zu nutzen.17 Auf den Straßen konnte man dadurch selten
unterscheiden, wer tatsächlich aus Frömmigkeit wanderte und wer andere Absichten besaß.
Für die Tugendhaften geriet die Wallfahrt schnell in Verruf und verlor somit stark an ihrer
einstigen Beliebtheit, was sich auch auf die Gastfreundschaft der Menschen niederschlug.18
Um „falsche“ Pilger zu enttarnen, wurden daraufhin spezielle Schutzbriefe ausgestellt, in
denen in erster Linie der Charakter des Inhabers beschrieben wurde und welche den Träger
als wahrhaftigen Pilger ausweisen sollten.19 Diese Schreiben waren an den Papst, Könige,
10
OHLER 1994, S. 54. 11
OHLER 1994, S. 54. 12
LOOSE 1970, S. 130. 13
EBD., S. 130. 14
PARKS 1954, S. 153. 15
FOSTER 1990, S. 81. Beda der Ehrwürdige schreibt hierzu, dass auf den großen Pilgerzügen nach Rom der höhere und niedere Adel, Laien, Kleriker und auch sehr viele Frauen anzutreffen waren. Gemeint sind hier Prostituierte, die Bonifazius mit seinen Protesten von Rom fernzuhalten versuchte. Siehe hierzu auch: OHLER
1994, S. 169/170. 16
FOSTER 1990, S. 83. Einhard, der Biograf von Kaiser Karl dem Großen, zitiert diesen wie folgt: „Der Kaiser liebt die Pilger und hatte große Fürsorge, um sie gut aufzunehmen.“ Er schreibt weiterhin: „Der Kaiser ist, nächst Gott und dessen Heiligen, ihr besonderer Beschützer und Verteidiger.“ 17
FOSTER 1990, S. 81. 18
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 183. 19
FOSTER 1990, S. 82/83.
9
Fürsten oder Herzöge aus den Ländern gerichtet, welche durchkreuzt wurden und waren für
den Besitzer von großer Wichtigkeit.20
Die bisher genannten Umstände waren jedoch nicht die einzigen negativen Eigenschaften,
die die Pilgerkultur mit sich zog. Als Beglaubigung, dass man sein Ziel erreicht hat, wurden
vor Ort Pilgerzeichen angefertigt, deren Herkunft heute wie damals aufgrund ihrer Symbolik
erkennbar ist. Doch schon bald wurden Plagiate angefertigt, die rasch in Umlauf gerieten.21
Diese Tatsache beeinflusst die Forschungslage und erschwert die Bedingungen für die
Zuordnung zusätzlich.
1.2 Die Hafengrabung in Stade
1.2.1 Topografie
Stade, die niedersächsische Hansestadt, befindet sich etwa 45 Kilometer westlich von
Hamburg und ihre Landschaft ist durch Geest, Marsch und Moor gekennzeichnet (Abb. 1). Sie
wurde, wie es für den gesamten norddeutschen Raum der Fall ist, von den Eiszeiten geprägt.
Besonders die Saale-Eiszeit vor etwa 235.000 – 125.000 Jahren hinterließ eine Deckschicht
aus Sand, Lehm und Gesteinsschutt. Diese Ablagerung bildete eine Hügellandschaft von
teilweise über 100 m heraus, welche zu heutiger Zeit etwas weniger reliefiert ist.22 Ebenso
maßgeblich für die Landschaft Stades war das Schmelzwasser der abtauenden Gletscher,
welches die Urstromtäler durchzog. Besonders jenes des Lamstedter Eisvorstoßes war an der
Landschaftsformung beteiligt.23
Die Altstadt von Stade – der Name bedeutet so viel wie Gestade24 - liegt am Übergang von
der Geest zur Marsch und seine zusätzliche Nähe zu dem Fluss Schwinge, der direkt in die
Elbe führt, gab der Stadt eine verkehrstopografisch günstige Position (Abb. 2).25 Die Schwinge
durchläuft hierbei einen letzten Geestausläufer sowie das anschließende Randmoor und die
Marschniederung, bis sie die Elbe erreicht. Somit war das Anlegen von Schiffen schon zu
20
EBD. 81/82. 21
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 184. 22
LÜDECKE 1994, S. 17. 23
EBD., S. 17. 24
SCHÄFER 2008, S. 31. 25
EBD., S. 29.
10
damaliger Zeit unabhängig von Ebbe und Flut und es bestand stets die Möglichkeit, die Elbe
zu überqueren (Abb. 3).26
Bei dem hier relevanten Untersuchungsgebiet handelt es sich um den Alten Hafen, welcher
direkt in die historische Innenstadt hineinreicht und verschiedene Nutzungsperioden
aufzeigt. Diese sind im Kapitel 1.3.4 genauer aufgeführt.
1.3.2 Historische Entwicklung der Stadt
Durch die verkehrstopografisch vorteilhafte Lage konnte der frühmittelalterliche
Handelsplatz den internationalen Austausch von Anfang an stetig ausbauen und wichtige
Kontakte knüpfen und halten.27 Laut einigen Forschern war der Stader Hafen bis in das
Hochmittelalter das bedeutendste Handelszentrum an der Niederelbe und zu dieser Zeit
sogar einflussreicher als der Hafen Hamburgs.28 Durch diese zentrale Stellung erlebte die
Stadt einen Aufschwung und konnte sich fortwährend entwickeln. Ihr Hafen war dabei nicht
nur als Verkehrspassage und Ankerplatz dienlich, sondern auch als Medium zwischen
Wasser- und Landtransport, was ein hohes Maß an Organisation und spezielle technische
Hilfsmittel voraussetzt.29
Aufgrund archäologischer Funde konnte die erste Besiedlung der Altstadt ab 800 n. Chr.
belegt werden, was Stade zu einer der ersten stadtähnlichen Anlagen in ganz Nordeuropa
macht. Indiz hierfür ist das Gräberfeld zwischen Rathaus, St. Cosmae-Kirche und Hökerstraße
(Abb. 4).30 Dort wurden zum einen Ost-West orientierte, also christliche Gräber, und zum
anderen auch Nord-Süd ausgerichtete Gräber, die also noch vor der Christianisierung
angelegt wurden, geborgen. Eine Kirche im Frühmittelalter konnte jedoch nicht
nachgewiesen werden.31 Die Nutzung der Kapelle Sanctorum Cosmae et Damiani ist erst ab
1200 n. Chr. belegt.32
26
LÜDECKE 1994, S. 17. 27
ELLMERS 1986, S. 47. 28
EBD., S. 47. 29
EBD., S. 47. 30
METTJES 1986, S. 59-68. 31
RIGGERT-MINDERMANN 2008, S. 24. 32
LÜDECKE 2001, S. 55f.
11
Ansiedlungen im Frühmittelalter finden sich u.a. an der Neuen Straße, der Bäckerstraße oder
am Pferdemarkt, wo es wahrscheinlich einen ersten Hafenbereich mit natürlichem
Landungsplatz gegeben hat.33 Archäologisch ist eine derartige Anlage schwer nachzuweisen,
doch die Kanalbauarbeiten 1977 offenbarten an der Steilen Straße/Kalkmühlenstraße in 1,7
m NN einige bearbeitete Eichenbohlen mit 20 cm Durchmesser.34 Diese Hölzer konnten
möglicherweise zu einer kaimauerartigen Uferbefestigung gehört haben (Abb. 5). Ihr Alter
war allerdings nicht bestimmbar.35
1.3.3 Die Hafengrabung
Aufgrund der baufälligen Hafenmauern mussten im Jahr 1989 im Stader Hafenareal
tiefgründige Maßnahmen eingeleitet werden. Dies war eine willkommene Möglichkeit für
eine systematische Untersuchung des Gebietes. Hierzu initiierte man unter der Direktion von
Torsten Lüdecke die mehrere Monate andauernde Trockenlegung des Hafenbeckens (Abb. 6).
Desweiteren wurde für die Sanierung des Mauerfundamentes ein 1,5 m tiefer Graben
angelegt.36 Vor der Grabung wurden drei Testlöcher mit einem Bagger ausgehoben, um
zunächst die Stratigrafie des Hafengebietes zu erfassen. Da sich die Hafensohle über zwei
Meter unterhalb des Meeresspiegels befindet und das nachdrängende Grundwasser die
Geländeaufnahmen erheblich erschwerte, wurden Stahlspundwände errichtet, um zum
einen das Wasser zu isolieren und zum anderen den Erddruck zu regulieren. Weil die
Bauarbeiten am Alten Hafen eine primäre Stellung besaßen und schnell voranschreiten
mussten, standen der Grabung selbst nur etwa zwei Monate zur Verfügung. Somit war es
wichtig, die Baumaßnahmen nicht zu behindern oder andererseits behindert zu werden. Der
während der Sanierungsarbeiten mit dem Bagger ausgehobene Boden wurde sorgfältig
geschlämmt. So konnte sichergestellt werden, dass auch kleine Funde nicht unerkannt
blieben.37 Bei der Grabung wurde das Gebiet mithilfe von Quadranten segmentiert. Jeder
abgesteckte Quadratmeter erhielt eine alphabetische Benennung – von Süden nach Norden
33
SCHÄFER 2008, S. 30. 34
EBD., S. 31. 35
EBD., S. 31. 36
SCHÄFER 2008, S. 32. 37
EBD., S. 32.
12
in aufeinanderfolgenden Großbuchstaben A, B, C und D sowie von Westen nach Osten in
fortlaufenden Kleinbuchstaben a-h (Abb. 7). Die Grabung erfolgte ganzflächig und so wurden
bei dem ersten Flächenabtrag 40 cm und bei den nachfolgenden jeweils 20 cm entnommen,
bis nach acht Abträgen eine Gesamtstärke von zwei Metern erreicht wurde. Den nördlichen
Quadranten D behielt man für das Gesamtprofil P1 bei (Abb. 8).38 Im Bereich der westlichen
Quadranten Aa-Da gelangte man bis an die Kaimauer. Bei den Quadranten im Osten war dies
leider nicht möglich, da es die Statik des Hauses Wasser Ost Nr. 6 durch fehlende Pfähle
nicht zuließ.39 Dennoch ergab die Grabung alles in allem ein umfangreiches Bild der
Hafenanlage.
Insgesamt kamen etwa 1,5 Tonnen an archäologischem Fundgut zutage. Etwa drei Viertel
der geborgenen Objekte stammt hierbei aus dem Baggeraushub und konnte daher
stratigrafisch nicht erfasst werden. Bei den verbleibenden 25 bis 30% aus dem
Grabungsschnitt hingegen konnte eine zeitliche und räumliche Einteilung erfolgen.40
Somit wurden viele Bereiche des Stader Alltages aus einer Zeitspanne von über einem
Jahrtausend erfasst. Zum Inventar gehörten zahlreiche Münzen, Waagen und Gewichte,
Tuch-, Waren- und Zollplomben, Schiffbaumaterial und –werkzeug, Alltagsgeräte für
Haushalt und Handwerk, Griffel, Buchschließen und -beschläge, Kleidung, Spielzeug,
Importkeramik, Schmuck und Waffen (Abb. 9 bis 12). Außerdem barg man beispielsweise auch
unzählige Schiffsnägel und Kalfatklammern früherer Koggen sowie Nieten von
skandinavischen und englischen Schiffen. An diesen wird zum einen deutlich, welche
Schiffstypen in Stade einliefen und zum anderen, welche Modifizierungen im Laufe der Jahre
erfolgten.41 Ich möchte mich hier allerdings auf die Pilgerzeichen und –amulette fixieren,
welche ebenso zutage kamen und den Kern dieser Arbeit darstellen sollen.42
Die Fundstücke wurden vorrangig bewusst im Hafen entsorgt. Einige unter ihnen gingen
jedoch unwissentlich verloren. Allerdings wurde nur etwa ein Viertel des Materials
geborgen. Der Großteil befindet sich noch immer im Hafenbecken.43
38
SCHÄFER 2008, S. 32. 39
EBD., S. 33. 40
EBD., S. 32. 41
LÜDECKE 1994, S. 101. 42
ANDRASCHKO 2008, S. 9. 43
SCHÄFER (2008), S. 41.
13
1.3.4. Stratigrafie
Anhand des Gesamtprofils, welches bei der Grabung offengelegt wurde, werden die
unterschiedlichen Bauphasen des Stader Hafens deutlich. Man erkennt verschiedene
Nutzungsperioden, die man unter anderem mithilfe von dendrochronologischen Analysen
der geborgenen Hölzer genauer datieren kann.44 Eine erste Nutzung des Areals als Hafen
konnte in die Periode II, also in die Zeit um 1000 n. Chr., eingeordnet werden. Dies ergibt
sich aus den Münz- und Scheibenfibelfunden, bei denen eine Datierung möglich war. Auch
die zusätzliche Radiokarbonanalyse stützt dieses Ergebnis, allerdings nur bedingt.45 Die
darauffolgende Periode III begann vermutlich um 1300 n. Chr. Hier geben die
dendrochronologischen Ergebnisse – gewonnen aus insgesamt drei Hölzern – einen
größeren zeitlichen Rahmen.46 Erst im Jahr 1874 kam es zu einem weiteren Umbau (Periode
IV). Bei der Grabung lokalisierte man eine Ausbruchsgrube, für welche die Hölzer der
Kaimauer um 1300 n. Chr. tiefgründig beseitigt wurden.
Um die Straten jedoch richtig deuten zu können, muss vorab geklärt werden, ob die
Grabungsflächen während ihrer Offenlegung bereits Störungen aufwiesen.47 Dies ist gerade
in einem Hafenbecken denkbar, da unterschiedliche Störfaktoren auf das Umfeld einwirken
und somit die gleichmäßige Abfolge der Straten beeinträchtigen können.48 Zu den Faktoren
zählen beispielsweise die Strömungsverhältnisse, aber vielmehr trägt die Tieferlegung des
Hafenbeckens zu Umlagerungen bei, wodurch mit fehlendem Fundgut zu rechnen ist.49
44
SCHÄFER 2008, S. 33. 45
EBD., S. 33. 46
EBD., S. 36. 47
EBD., S. 38. 48
EBD., S. 38. 49
EBD., S. 38.
14
2 Die Pilgerzeichen aus Stade
Zur Zeit der Stadtgründungen und der hierdurch entstehenden Bürgerrechte wuchs auch das
Interesse an den Wallfahrten, denn dem nun herausgebildeten Bürgertum konnten durch
die bestehenden Rechtsreformen sichere Handelsreisen gewährleistet werden. Eine neue
wohlhabende Schicht jenseits von Adel und Geistlichkeit entstand. Doch nicht nur Händler,
auch Mönche erhielten nun die Privilegien des Pilgerns zum Zwecke der Missionierung. Für
die entsprechende Versorgung von Wallfahrern und Handelsreisenden erfuhr auch der Bau
von Krankenhäusern und Hospizen eine Hochkonjunktur.50 Zusammen mit dem Anspruch auf
Mobilität erweiterten sich mit der Zeit auch die Intentionen der Pilgerfahrt. Nun war die
Reise nicht mehr lediglich von missionarischem Charakter geprägt. Das reiche Bürgertum
war nun in der Lage, durch einen Ablasshandel von seinen Sünden freigesprochen zu
werden. Dabei sollten nicht nur die Wallfahrten selbst, sondern auch Spenden an die Kirche
und humanitäre Stiftungen ein komfortables Leben nach dem Tod garantieren.51 Während
die Menschen anfangs noch aus Gottesfurcht oder mit der Aussicht auf Wunderheilung
pilgerten, so erhielt im Wandel der Zeit immer häufiger die Buße eine zentrale Rolle
innerhalb der Pilgerfahrt.52
Erreichte man den entsprechenden Wallfahrtsort, bekam man ein Symbol für die Ankunft
und den eigenen Glauben; ein so genanntes Pilgerzeichen. Diese in Handwerksbetrieben
meist aus einer Blei-Zinn-Legierung ausgearbeiteten Andenken variieren häufig stark in Form
und Verzierung. Anhand dessen sind sie heute wie damals oft gut den entsprechenden
Pilgerzentren zuzuordnen.53 Je vielfältiger und aufwendiger diese jedoch wurden, desto
mehr rückte die Frömmigkeit als eigentlicher Beweggrund der Pilgerreise in den
Hintergrund. Frühere Symbole, wie beispielsweise geweihtes Wasser vom Wallfahrtsort,
erfreuten sich längst nicht mehr ihrer anfänglichen Beliebtheit und wurden fast gänzlich von
den meist kunstvoll gefertigten Pilgerzeichen verdrängt.54 Letztere besaßen meist Ösen oder
Lochungen, um an der Kleidung angebracht zu werden und den eigenen Glauben somit nach
50
SCHUNKE/KLAGES 2008, S.182. 51
EBD., S. 182. 52
EBD., S. 182. 53
EBD., S.183. 54
EBD., S. 183/184.
15
außen zu tragen. Diese regelrechte Schaustellung der eigenen Frömmigkeit wird und wurde
auch zu damaliger Zeit schon von vielen Kritikern skeptisch betrachtet.55 Die Zeichen wurden
auch nicht selten zu einem hohen Preis an Interessenten verkauft.56 Diese Tatsache
verfälschte nicht nur zur Zeit ihrer Errungenschaft, sondern auch aus heutiger Sicht der
Archäologen das Bild von ihrer Herkunft und den Wegen, die sie zurückgelegt hatten.
Die Pilgerzeichenforschung fand im letzten Jahrhundert ihren Anfang. Zuvor erweckten sie
aufgrund ihres minderwertigeren Materials – im Vergleich zu beispielsweise Schwertern
oder Schmuck aus dieser Zeit – und der zum Teil schlechten Erhaltung kaum die
Aufmerksamkeit der Forscher. Man war zudem selten dazu in der Lage, die Herkunft zu
deuten, da Inschriften fehlten oder bis zur Unkenntlichkeit korrodiert waren.57 Ab dem 20.
Jahrhundert jedoch begannen Glockenforscher, sich für die ab dem 14. Jahrhundert auch auf
Kirchenglocken abgebildeten Pilgerzeichen zu interessieren.58 Desweiteren wurden vor allem
in den Flussbetten Frankreichs zahlreiche Exemplare geborgen und daraufhin kunsthistorisch
untersucht.59
Als große Persönlichkeit in der Pilgerzeichenforschung ist hier Kurt Köster zu nennen,
welcher maßgeblich an deren Untersuchung beteiligt war. Außerdem entstand ausgehend
von seiner Forschung die Pilgerzeichenkartei, welche im „Deutschen Glockenarchiv“ im
Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu finden ist.60 Er trug insgesamt 6600
Pilgerzeichennachweise aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, den
Niederlanden und Luxemburg sowie aus Skandinavien zusammen. Die Hälfte des
Gesamtvolumens konnte als Originalzeichen geborgen werden, der übrige Teil setzte sich
aus Glockenabgüssen, Gemälden oder auf anderen Trägern abgebildeten Nachweisen und in
Schriftquellen angesprochenen Zeichen zusammen.61 Nach Kösters Tod beschäftigte sich
zunächst nur der Campanologe Jörg Poettgen mit der Pilgerzeichenforschung. Kurze Zeit
darauf jedoch begannen Kunstsammler, sich ebenso für die Objekte zu interessieren. So
55
HAASIS-BERNER/POETTGEN 2002, 12ff. 56
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 184. 57
POETTGEN 1997, S. 195. 58
EBD., S. 195. Durch den Abguss auf Glocken sollte sich der Sinngehalt der Pilgerzeichen hierüber im gesamten Land verbreiten und zu den Menschen vordringen. 59
EBD., S. 195. 60
EBD., S. 195. 61
BRUMME 2010, S. 27.
16
wurden bisher viele Tausend Zeichen mit religiösem oder profanem Symbolgehalt mittels
Grabungen oder privaten Sondierungen ausfindig gemacht.62
Bei den früheren Pilgerzeichen handelt es sich um sogenannte Flachgüsse (Abb. 13), die
zumeist mit den Maßen von ca. 40 x 30 mm angefertigt wurden.63. Sie sind als massive
Plättchen mit hoch- oder querrechteckiger Bildfläche zu beschreiben, deren Oberfläche
reliefiert ist. Sie wurden bis ausschließlich 1300 n. Chr. produziert, mischten sich dann mit
den neu auftretenden Gittergüssen und wurden schließlich ab dem 14. Jahrhundert von
diesen beinahe vollständig verdrängt (Abb. 14). Gittergüsse sind Zeichen, die nur noch aus
dem Rahmen und dem Motiv bestehen und keinen Hintergrund mehr besitzen. Desweiteren
sind diese meist größer als die früheren Flachgüsse.64
Lediglich in England wurden zunächst Ampullen gefertigt, die man sich mithilfe einer Schnur
um den Hals hängen konnte und die mit heilendem Wasser aufgefüllt waren. Ab dem
Spätmittelalter allerdings wurden dann auch dort Gittergüsse produziert.65
Die Pilgerzeichen aus der Stader Hafengrabung sind im weitesten Sinne ein Indiz für eine
große Mobilität der einstigen Bevölkerung und auch die erbrachten Distanzen werden an
den unterschiedlichen Fundstücken deutlich.66 So bilden sich insgesamt fünf große
Hauptwallfahrtsstätten heraus, die durch die verschiedenen Pilgerzeichen repräsentiert
werden.
2.1 Santiago de Compostela
Eine hiervon ist Santiago de Compostela in Galicien, wo sich das Grab des Heiligen Jakobus
befinden soll (Abb. 15). Der Jakobsweg verläuft großflächig vernetzt durch weite Teile Europas
bis nach Spanien und ist bis heute wohl eines der bekanntesten und beliebtesten
Pilgerziele.67 Für die Pilger des Jakobsweges setzte sich im 12. Jahrhundert die Bezeichnung
„pelegri“ durch.68 Das zugehörige Zeichen, die Jakobsmuschel, konnte in etwas
abgewandelter Form auch in Stade geborgen werden und zeugt von vermutlich weiten
62
EBD., S. 28/29. 63
HAASIS-BERNER 1999, S. 272. 64
EBD., S. 272. 65
HAASIS-BERNER 1999, S. 272. 66
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 183. 67
EBD., S. 185. 68
FOSTER 1989, S. 247.
17
Reisen des Besitzers. Bei diesem Exemplar (Kat.nr. 3, Abb. 16 und 17) handelt es sich um ein
stilisiertes Pilgerfläschchen mit Muschelverzierung und ohne Verschluss. Es besitzt zwei Ösen
an den Längsseiten. Der Boden ist geschlossen und verjüngt sich nach oben zu einer
schmaleren Öffnung. Die senkrechten Falten besitzen eine federartige Verzierung und sind
strahlenförmig ausgeprägt. Vergleichsfunde hierzu sind unter anderem aus Rotterdam,
Dordrecht, Valkenisse, Den Haag und Nieuwlande bekannt, wobei der Großteil der Funde in
das 14. und 15. Jahrhundert eingeordnet werden konnte.69 Diese Datierung ist eventuell
auch für das Zeichen aus Stade geltend, welches möglicherweise ebenfalls im 15.
Jahrhundert in Santiago de Compostela entstand. Beuningen ist jedoch der Ansicht, dass es
vermutlich jedoch zwischen 1300 und 1349 in den Niederlanden gefertigt wurde und somit
nicht nach Santiago de Compostela gehört.70 Das Pilgerfläschchen besitzt eine Höhe von 44
mm und eine Breite von 20 – 35 mm. Sein Gewicht beträgt 12,9 g und es besteht aus einem
Blei-Zinn-Gemisch oder Silber. Es wurde im Jahr 1989 als Streufund im Alten Hafen von Stade
geborgen und ist nur mangelhaft erhalten.
Die häufigsten Funde von Jakobsmuscheln sind in Schleswig anzutreffen. Die Fundorte
solcher Muscheln sind weit verstreut und man kann in den meisten Fällen lediglich von
Einzelfunden sprechen. Das Pilgerfläschchen mit Muschelzier aus Stade ist das einzige
Zeichen seiner Art, welches in der Hansestadt geborgen wurde.
2.2 Bad Wilsnack
Eine weitere bekannte und in Stade durch Pilgerzeichen vertretene Wallfahrtsstätte ist Bad
Wilsnack in der Nähe von Wittenberge, mittig zwischen Hamburg und Berlin gelegen (Abb.
18). Dieser Ort erfuhr ab dem 14. Jahrhundert eine stark ansteigende Beliebtheit. Grund
hierfür ist die sogenannte „Legende vom Wunderblut“. 1383, nach dem Brand der
Dorfkirche von Bad Wilsnack, fand der ortsansässige Pfarrer in den Trümmern drei
unversehrt gebliebene Hostien, auf denen sich je ein roter Blutstropfen befand. Dieses
Ereignis wurde seinerzeit vielfach diskutiert und es blieb nicht aus, das Blut mit jenem von
Christus in Verbindung zu bringen. Eine weitere Kirche, die Wunderblutkirche St. Nikolai,
wurde auf der Asche errichtet und 1396 fertig gestellt. Zur gleichen Zeit wurden im
benachbarten Havelberg die ersten Pilgerzeichen für den berühmt gewordenen 69
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 185. 70
BEUNINGEN 2001, S. 428.
18
Wallfahrtsort produziert. Es handelte sich bei ihnen, der Legende entsprechend, um drei zu
einem Zeichen verbundene Hostien. Hierauf sind die verschiedenen Abschnitte im Leben von
Jesus Christus dargestellt. Am Exemplar aus Stade betrachtet (Kat.nr. 2, Abb. 19), handelt es
sich bei der Hostie oben links um die Kreuzigung, oben rechts um die Auferstehung mit der
Siegesfahne und unten um Christus an der Geißelsäule. Die Hostien befinden sich auf den
Seiten eines hintergründigen gleichseitigen Dreiecks, dessen Winkel unten rechts zwischen
den beiden Hostien beschädigt ist. Abgesehen davon ist das Zeichen vergleichsweise gut
erhalten. Es besitzt einen Durchmesser von 15,6 mm pro Hostie und eine Gesamthöhe von
33 mm. Sein Gewicht beträgt 3 g und es besteht, wie die meisten Pilgerzeichen, aus einer
Blei-Zinn-Legierung.
Die Datierung solcher Zeichen ist kontrovers zu betrachten, da sie sich über lange Zeit kaum
entwickelt haben. Eine typologische Reihe, also die Analyse spezieller Fundgruppen von
ihrem Anfang bis zu ihrem Verschwinden, kann somit nur ungenau erstellt werden. Es gibt
allerdings Vergleichsfunde, welche in dem Werk „Heilig en Profaan“71 publiziert wurden. Ihre
Verbreitung ist von Skandinavien über Frankreich bis nach England nachvollziehbar.72 Eine
zeitliche Eingrenzung ist nicht nur über diese möglich, sondern auch über die Tatsache, dass
die Pilgerfahrt nach Wilsnack nach der lutherischen Reformationsbewegung abbrach und die
Zeichen von dem protestantischen Pfarrer Joachim Ellefeld im Jahr 1552 verbrannt
wurden.73 Somit ist eine spätere Datierung nicht zutreffend und für das oben genannte
Exemplar ist wohl am ehesten eine grobe Einordnung in das 15. Jahrhundert anzunehmen.
Ein weiteres Wilsnack-Zeichen aus Stade (Kat.nr. 1, Abb. 20 und 21) kann ebenfalls nicht exakt
datiert werden. Seine Entstehungszeit wird zwischen 1389 und 1552 gesetzt. Auch hier sind
die Leidenswege Christi auf drei Hostien dargestellt. Das gegenständige Dreieck ist jedoch
schlechter erhalten, als bei dem zuvor genannten Zeichen. Der Durchmesser der einzelnen
Hostien beträgt auch hier wieder 15,6 mm, es besitzt eine Gesamthöhe von 30 mm und ein
Gewicht von 3,4 g. Desweiteren liegt auch bei diesem Stück eine Blei-Zinn-Legierung vor und
beide Dreihostien-Zeichen stammen aus dem Baggeraushub im Alten Hafen.
Bei den zwei weiteren Stader Pilgerzeichen von Bad Wilsnack (Kat.nr. 6 und Kat.nr. 7, Abb. 22 und
23) handelt es sich lediglich um Fragmente einzelner Hostien, auf denen in beiden Fällen
Jesus an der Geißelsäule abgebildet ist. Auch sie besitzen einen Durchmesser von 15,6 mm
71
BEUNINGEN 1993, S. 145ff 72
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 186. 73
EBD., S. 186.
19
und sind etwa 1 g schwer. Sie gehören ebenso zu den Funden aus dem Baggeraushub und
können daher stratigrafisch nicht erfasst werden. Nur mithilfe der relativen Chronologie und
anhand der Symbolik können sie grob in das 15. Jahrhundert datiert werden. Auch von
diesen Zeichen gibt es viele Vergleichsfunde mit ähnlicher Darstellung. In Düsedau (Sachsen-
Anhalt) (Kat.nr. 20) zum Beispiel konnte ein dreikreisiges Hostien-Zeichen als Glockenabguss
lokalisiert werden, welches in das 14. Jahrhundert datiert.74 Von dieser Art stammen weitere
aus Peckatel (Mecklenburg-Vorpommern)(Kat.nr. 21), Ringenwalde (Kat.nr. 22, Abb. 24) und
Zichow (Brandenburg) (Kat.nr. 23), Lübeck (Schleswig-Holstein) (Kat.nr. 24) sowie Lich (Kat.nr.
25), Schlierbach (Kat.nr. 26) und Obermöllrich (Hessen) (Kat.nr. 27). Sieben Originale hingegen
wurden in Bremen geborgen (Kat.nr. 28-34).75 In der Verbreitungskarte (Abb. 25) wird deutlich,
dass sich die Pilgerzeichen von Bad Wilsnack größtenteils in Deutschland konzentrieren. Eine
Ausnahme bildet das niederländische Nieuwlande, in dem man 12 Pilgerzeichen in
Hostienform auffinden konnte.
2.3 Jerusalem
Als weiteres großes Pilgerziel soll hier auch Jerusalem genannt werden. Die Reise zu der weit
südöstlich im Staat Israel gelegenen Quelle des Christentums war schon in der
Vergangenheit ein Zeugnis für die große Frömmigkeit der Wallfahrer. Das dort gefertigte
Zeichen trägt meist einen Palmzweig, der ikonografisch auf die Märtyrerpalme
zurückzuführen ist.76 Die Pilger, welche nach Jerusalem reisten, bekamen die Bezeichnung
„Palmeros“.77
Auch in Stade konnte ein solches Pilgerzeichen geborgen werden (Kat.nr. 5, Abb. 26). Das
Exemplar ist ein Streufund aus dem Alten Hafen, besitzt einen Durchmesser von 35 mm und
ein Gewicht von 9,9 g. Es besteht wieder aus einer Blei-Zinn-Legierung und ist mit einer
mittigen Lochung versehen. Als Symbolik trägt es einen Heiligen, erkennbar an dem
umgebenden Nimbus, der Tonsur und der vermeintlichen Märtyrerpalme. Letztere ist durch
74
Zur ausführlichen Beschreibung des Zeichens siehe HTTP://WWW.PILGERZEICHEN.DE/SEARCH/INDEX/ZMO8C2VKYXU=/0/0/PZ/0/0/0/+A- (ZULETZT GESICHTET AM 29.06.2012) 75
HTTP://WWW.PILGERZEICHEN.DE/SEARCH/INDEX/ZMO8C2VKYXU=/0/0/PZ/0/0/0/+A- (ZULETZT GESICHTET AM 29.06.2012) 76
KNAURS 2002, 320 ff. Die Märtyrerpalme, meist eine Dattelpalme, steht für den Sieg über alles Irdische und wurde bereits im alten Ägypten für rituelle Zwecke genutzt. Auch die Römer fanden Verwendung für die Triumph verkündende Pflanze. Sie wurde daraufhin von der christlichen Religion übernommen. Auch Christus wurde bereits bei seinem Einzug in Jerusalem mit Palmzweigen begrüßt. 77
FOSTER 1989, S. 247.
20
die Lochung und die schlechte Erhaltung nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Desweiteren ist
ein Schriftzug zu finden, welcher aufgrund seiner Unvollständigkeit jedoch kaum analysierbar
ist. Zu sehen sind die Buchstaben A, N oder T oder B, V und S. Darauf folgen zwei kleine, wie
ein Kolon angeordnete Kreise. Anschließend sind ein P und ein M erkennbar. Rechts neben
dem Kopf des Heiligen sind die Buchstaben S, A, M dargestellt und ein weiteres S befindet
sich im Blickfeld. Um den Schriftzug herum finden sich zwei perlschnurartige Kreise, die
diesem einen äußeren und inneren Rahmen geben. In seiner Gesamtheit ist das Objekt stark
korrodiert und weist zudem eine Wellung des Materials auf. Der untere Teil des Zeichens ist
korrodiert und fragmentiert und daher nicht wiederzugeben.
2.4 Rom
An dieser Stelle soll auch Rom aufgeführt werden, eine Pilgerstätte, welche bereits seit den
Anfängen des Christentums aufgesucht wird und neben Santiago de Compostela und
Jerusalem zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten des Christentums zählt.78 In Rom sind die
Reliquien und Gräber von zahlreichen Märtyrern und Heiligen zu finden und dort liegen
vermutlich unter anderem die Apostelfürsten Petrus und Paulus begraben. Eine ebenso
große Bedeutung für die Stadt haben auch die Reliquien der Schutzpatrone Laurentius und
Stephanus.79
Das in Stade geborgene Pilgeramulett (Kat.nr. 13, Abb. 28) wurde eventuell in Rom gefertigt,
was aufgrund seiner großen Ähnlichkeit zu anderen, sicher bestimmbaren Zeichen aus Rom
anzunehmen ist.80 Es handelt sich hierbei um ein blattförmiges, leicht bauchiges Exemplar
mit einer Öse an der oberen Naht und einem rundherum eingekerbten Rand. An den beiden
Längsseiten tritt je ein kugelförmiges und an der unteren Spitze ein eichelförmiges Element
hervor, welche im Gesamtbild ein Kreuz andeuten. Das Amulett zeigt die Inschrift „I.H.S.“ auf
seiner Vorderseite. Dies ist die griechische Abkürzung für das Wort „Jesus“ und über dem H
befindet sich zudem eine Abkürzungstilde, welche zu späterer Zeit in ein Kreuz umgewandelt
wurde (Abb. 29). Die Rückseite zeigt ein Lamm mit Siegesfahne in seinem vorderen linken Huf.
Das Tier wird in vielen Mythen angesprochen und im Judentum sowie im Islam gilt es als
78
HAASIS-BERNER 2003, S. 138. 79
HAASIS-BERNER 2003, S. 138. 80
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 187.
21
Opfertier.81 Als eines der ältesten christlichen Sinnbilder für Jesus Christus wird das „Agnus
Dei“ – so die Bezeichnung für das „Lamm Gottes“ – auch auf dem Stader Exemplar
dargestellt. Dieses wird in Verbindung mit dem Opfertod von Jesus gebracht, der laut der
Bibel mit seinem Tod Gott und die Menschen nach der Verbannung aus dem Paradies wieder
zusammenführte.82 Aufgrund dieses Bezuges sind Lammdarstellungen auf Pilgerzeichen sehr
häufig vertreten.83 Auch hier gibt es wieder viele Vergleichsfunde mit ähnlichen
Darstellungen, welche in „Heilig en Profaan“84 aufgeführt sind. Diese stammen aus
Nieuwlande, Rotterdam und Amsterdam, besitzen allerdings nicht die Form eines
Amulettes.85 Die meisten von ihnen werden auf das 15. und 16. Jahrhundert datiert, was an
der Inschrift I.H.S. ersichtlich wird. Dieses erscheint erst ab dem 15. Jahrhundert in einer
vergleichbaren Form und erhielt durch den Jesuitenorden steigende Popularität. Die exakte
Datierung ist aufgrund seiner bisher einmaligen Gestalt jedoch problematisch.86
2.5 Köln
Ein weiteres, schon zu damaliger Zeit häufig besuchtes Wallfahrtsziel ist Köln. Es gehörte zu
den größten Städten des alten Reiches. Im Jahr 1164 wurden die Gebeine der Heiligen Drei
Könige von Mailand nach Köln übertragen und bereicherten so die ohnehin bereits
bedeutenden Reliquien der Stadt.87 Etwa 160 Jahre später wurde Köln, wie auch Rom,
Santiago und Canterbury, von einem französischen Mönch zu den vier „peregrinationes
maiores“ aufgenommen.88 Für die Wallfahrt zu den Heiligen Drei Königen liegen allerdings
erst ab dem späten 14. Jahrhundert schriftliche Belege vor.89
Die Pilgerzeichen von einer weiteren Pilgerstätte in Köln, der Heiligen Ursula, existieren ab
dem 13. Jahrhundert in kleiner Zahl und mit einem geringen Verbreitungsradius. Dieser
umschließt die Niederlande sowie Norddeutschland. Zeichen von den Heiligen Drei Königen
hingegen sind bis nach Skandinavien und Polen gelangt.90 Von diesen beiden Typen
81
EBD., S. 187. 82
SCHUNKE/KLAGES 2008, S. 187/188. 83
EBD., S. 188. 84
BEUNINGEN 85
SCHUNKE/KLAGES, S. 188. 86
EBD., S. 188. 87
HAASIS-BERNER 2003, S. 168. 88
SCHMAUDER 1991, S. 69. 89
SCHÄFKE 1982, S. 76. 90
HAASIS-BERNER 2003, S. 168.
22
existieren mehrere Varianten91 und ein Exemplar ist auch in Stade vertreten (Kat.nr. 4, Abb. 30
und 31).
Bei dem Zeichen handelt es sich um einen Flachguss mit Turmarchitektur und nahezu
quadratischem Bildfeld. Die drei Türme sind jeweils mit zwei Fenstern versehen. An den
Ecken des Quadrates waren vier Ösen angebracht, wobei die obere linke Öse jedoch
abgebrochen ist. Auf dem Zeichen ist eine Frau dargestellt – wahrscheinlich handelt es sich
um St. Ursula – welche eine Krone und ein langes Gewand trägt. Diese befindet sich neben
einem Boot, dessen Mast mit einem Kreuz bekrönt ist. Die runden Vorwölbungen
symbolisieren vermutlich die Köpfe der 11 000 Jungfrauen, die sie der Legende nach auf
ihrem Weg nach Rom begleiteten92.
2.6 Pilgerzeichen und -amulette ohne Zuordnung
Jedoch nicht alle der geborgenen Pilgerzeichen aus der Stader Hafengrabung konnten
anhand ihrer Symbolik und Form einem Wallfahrtsort zugeordnet werden. Aufgrund der
Vielzahl bestehender Objekte und deren Individualität sind sie schwer überschaubar oder
ihre fragmentarische oder generell schlechte Erhaltung lässt selten eine ikonologische
Interpretation zu. Zudem erschweren fehlende Vergleichsfunde die Bestimmbarkeit.
Eines der erwähnten Devotionalien ist ein Reliefstreifen aus dem Bereich Abschnitt 1, Fläche
6, Gemarkung „Innenstadt“ (Kat.nr. 9, Abb. 32). Das Objekt ist teilweise fragmentiert und somit
ist unklar, ob es tatsächlich als Pilgerzeichen angesprochen werden kann. Das Material setzt
sich wieder aus Blei und Zinn zusammen, in der Länge misst es 67 mm und in seiner Breite 33
mm. Das Gewicht beträgt 7 g. Die Oberflächengestaltung ist nahezu unbeschädigt und die
Symbolik daher gut erkennbar. Zu sehen sind sieben einzeln mit einer Perlschnur
abgetrennte Bildfelder auf dem Relieffeld. Das angedeutete achte Feld am linken Rand ist
herausgebrochen. Unsicher ist weiterhin, ob es weitere Bildfelder gab oder ob das Zeichen in
seiner Länge vollständig ist. In dem ersten, dritten, fünften und siebenten Feld ist je ein X
dargestellt, welches wieder aus einer Perlschnur zusammengesetzt ist. Im zweiten und
sechsten Abschnitt befinden sich je eine Raute sowie vier Lilien an dessen Seiten. Feld vier
zeigt eine langovale Form. Oberhalb des Reliefstreifens verläuft ein perlschnurartiges Zick-
Zack-Element. Aus dessen tiefsten Punkten entspringt je ein Stab, der mit einem 91
Zur detaillierten Beschreibung der Varianten siehe HAASIS-BERNER 2003, S. 171-180. 92
Die etwas ausführlichere Benennung der Legende ist zu finden in HAASIS-BERNER 2003, S. 177/178.
23
Menschenkopf, einer Lilie und einer weiteren Pflanze bekrönt ist. Für die Symmetrie fehlen
allerdings die ersten zwei Stäbe auf der rechten Seite des Zeichens. Erkennbar ist allerdings
nur der Ansatz von einem Stab. Da keinerlei Ösen angedeutet sind, ist es fraglich, ob hier ein
Pilgerzeichen vorliegt. Das Objekt ist allerdings einseitig reliefiert, was bedeutet, dass es
vermutlich nur von einer Seite Verwendung fand. Desweiteren sind mir keine
Vergleichsfunde bekannt, was die Einordnung in einen kulturhistorischen Kontext erschwert.
Es handelt sich zudem um einen Streufund, sodass keine Aussagen bezüglich der Stratigrafie
getroffen werden können.
Weiterhin wurde ein Amulett geborgen (Kat.nr. 12, Abb. 33), welches sich in dem Baggeraushub
befand und somit stratigrafisch nicht einzuordnen war. Sein Durchmesser beträgt 29 mm, es
wiegt 4,2 g und besteht aus einer Blei-Zinn-Legierung. In seiner Mitte zeigt es Jesus am Kreuz
und zu seiner Linken befindet sich Maria mit einem Kind auf ihrem Arm. Rechts von ihm ist
Johannes mit segnender Geste zu erkennen. Alle drei abgebildeten Personen besitzen einen
Nimbus. Auf dem Rand ist die Inschrift „DER HERR JESUS CHRISTUS UNSER HEILAND“ zu
erkennen. Die Rückseite zeigt im Zentrum Maria mit ihrem Kind, beide wieder mit einem
Nimbus versehen. Rechts von ihnen ist ein A und links ein I als Initialen zu erkennen. Auch
hier ist eine Inschrift – EIN KIND IST UNS GEGEBEN/GEBOREN – sichtbar.
Das folgende Pilgerzeichen ohne nachvollziehbare Herkunft ist leider nur noch
fragmentarisch erhalten (Kat.nr. 8, Abb. 34). Dargestellt ist Christopherus mit Nimbus und
einem Baum, einem Stab oder einer Märtyrerpalme in seiner rechten Hand. Der untere Teil
des Exemplars fehlt. Dem symbolischen Gehalt der Märtyrerpalme nach, könnte dieses Stück
in Jerusalem gefertigt worden sein, wie es bereits bei dem oben genannten Zeichen mit der
Katalognummer 9 angenommen wird. Durch die schlechte Erhaltung ist jedoch eine exakte
Einordnung in diesen Kontext leider nicht möglich. Das Zeichen misst in der Länge 35 mm
und in der Breite 24 mm und sein Gewicht beträgt 3 g. Auch hier wurde bei der Herstellung
wieder eine Blei-Zinn-Legierung verwendet. Da das Objekt bei dem Baggeraushub zutage
kam, können über seine stratigrafische Lage keinerlei Aussagen getroffen werden.
Bei dem nächsten Exemplar handelt es sich möglicherweise um ein Amulett oder
Pferdegeschirranhänger (Kat.nr. 14, Abb. 35). Es ist wie ein Pfeil mit einer herzförmigen Spitze
geformt, in seiner Länge misst es 93 mm und in seiner Breite 21 mm. Das Gewicht beträgt 24
g und es besteht wieder aus einer Blei-Zinn-Legierung. Das Objekt wurde am 17.11.1989 im
24
Abschnitt 1, Fläche 5-6, Quadrat CF, in der Gemarkung „Innenstadt“ geborgen. Es war
vermutlich der Anhänger eines Pferdegeschirrs und besitzt erotische Insignien.
Ein weiteres Stück (Kat.nr. 10, Abb. 36) ist ebenfalls nicht mit Sicherheit als Pilgerzeichen
anzusprechen. Es besitzt einen Durchmesser von 45 mm und wiegt 4,3 g. Desweiteren
besteht es aus einer Blei-Zinn-Legierung und ist in geringem Ausmaß patiniert. Zu sehen ist
ein Mensch mit Harfe auf der Vorderseite und eventuell ist auch eine Weinrebe dargestellt.
Desweiteren wurde die Inschrift „ADICINO x TIITIOFM“ o.ä. erkannt. Die Bedeutung ist bisher
allerdings unklar. Auf der Rückseite befinden sich die Beine eines Tieres, diverse schlecht
erkennbare Verzierungen sowie eine Inschrift, die jedoch nicht entschlüsselbar ist. Da das
Stück bei dem Baggeraushub zutage kam, ist auch hier wieder keine Datierung möglich.
Auch bei dem folgenden Exemplar kann nicht mit Gewissheit von einem Pilgerzeichen
ausgegangen werden (Kat.nr. 11, Abb. 37). Es wurde lediglich ein Fragment aufgefunden,
welches aus dem Baggeraushub stammt. Hierbei handelt es sich um die eine Hälfte einer
einseitig reliefierten Scheibe mit Spuren zweier Lochungen. Der Durchmesser des gesamten
Stückes beträgt etwa 48 mm und das Fragment wiegt 5,9 g. Auch hier liegt wieder eine Blei-
Zinn-Legierung vor. Das Relief auf der Vorderseite ist nur schwer zu deuten, da die andere
Hälfte unauffindbar und das Objekt schlecht erhalten ist. Zu erkennen ist eine eventuell
florale Verzierung um den Randbereich herum. Das darin eingeschlossene Mittelfeld ist
jedoch nicht erschließbar. Die Zeitstellung kann nicht bestimmt werden, da bei dem Grad der
Fragmentierung und Korrosion bisher keine Vergleichsfunde gegenübergestellt werden
können.
Das Exemplar mit der Katalognummer 15 kann ebenfalls keinem Wallfahrtsort zugeordnet
werden. Auch ist unklar, ob es sich hierbei eventuell um ein Amulett handelt (Abb. 38). Zu
sehen ist ein zoomorphes Fragment mit einem Drachen- beziehungsweise Ebermotiv. Im
Bereich seines Kopfes besitzt es eine Aussparung und es wird angenommen, dass hier
eventuell ein Edelstein vorgesehen war. Das Objekt wurde am 8.11.1989 stratifiziert in
Abschnitt 1, Fläche 3 – 4, Quadrat B/b geborgen und wiegt 3,9 g. Seine Maße betragen 19
mal 39 mm und es besteht aus Blei und Zinn. Die Datierung dieses Stückes wird für das 15.
Jahrhundert angesetzt. Über die Herkunft lassen sich jedoch keine Schlüsse ziehen, da das
Spätmittelalter eine unüberschaubar große Vielfalt und Quantität aufzeigt.
25
2.7 Andere Devotionalien
Um das Bild des Pilgerwesens in Stade abzurunden, sollen hier auch einige ausgewählte
Funde aus dem Hafenbecken vorgestellt werden, welche im Zusammenhang mit der
Wallfahrt stehen.
Eines dieser Fundstücke ist eine bemalte Figur aus Pfeifenton (Kat.nr. 17, Abb. 39). Sie misst 90
x 40 mm, der Kopf fehlt und sie trägt ein Gefäß in der linken Hand. Möglicherweise ist hier
ein Pilger dargestellt. Sie besitzt einen roten Umhang, der um den Hals geschlungen ist,
einen grünen Rock, eine braune Oberbekleidung sowie eine schwarze Hose. Bei letzterer ist
jedoch unklar, ob es sich tatsächlich um ein Beinkleid oder um die Andeutung einer dunklen
Hautfarbe handelt, da auch die Hand und der Hals in diesem Farbton bemalt sind. Die Figur
zeigt eventuell einen der Drei Heiligen Könige eines Krippenspieles und wird in die Neuzeit
datiert.
Desweiteren barg man eine Jesus-Büste mit Dornenkranz aus Porzellan (Kat.nr. 16, Abb. 40), die
eine Höhe von 70 mm und eine Breite von 40 mm besitzt. Sie kam als Streufund im Alten
Hafen, Wasser-Ost, zutage und diente vermutlich als Deckel einer Dose. Im inneren Bereich
besitzt sie eine Inschrift, L 86, welche möglicherweise auf die Datierung verweist. Mit einem
Gewicht von 126 g ist sie sehr massiv. Wie das vorangegangene Stück wird auch sie in die
Neuzeit eingeordnet.
Auch der Boden eines sakralen Gefäßes konnte im Stader Hafen geborgen werden (Kat.nr. 19,
Abb. 41). Er ist mit einem Engel verziert und war eventuell Teil einer Reliquiendose. Sein
Durchmesser beträgt etwa 37 mm und er wiegt 12 g. Außerdem besteht er aus einer Blei-
Zinn-Legierung. Da das Fragment einen Streufund darstellt und ihm derzeit kein
Vergleichsfund gegenübersteht, kann hier keine Datierung erfolgen.
Zuletzt stelle ich einen Zinnbecherhals vor (Kat.nr. 18, Abb. 42), der im Alten Hafen in der
Gemarkung „Innenstadt“ aufgefunden wurde. Er besitzt Gussnähte und besteht wieder aus
einer Kombination aus Blei und Zinn. In seiner Höhe misst er 27 mm, sein
Außendurchmesser beträgt 20 mm und sein Innendurchmesser 15 mm. Vermutlich handelt
es sich hierbei um das 7 g schwere Fragment eines Pilgerfläschchens oder einer Pilgerpfeife.
Da das Objekt keinerlei Verzierung aufweist und als Streufund zutage kam, kann es zeitlich
wieder nicht eingeordnet werden.
26
3 Interpretation
Nachdem die Pilgerzeichen dargelegt wurden und ihr kulturhistorischer Hintergrund
weitestgehend herausgestellt ist, ergibt sich nun die Frage, wie sicher diese Fundkategorie
ihrem zeitlichen und inhaltlichen Kontext zugeordnet werden kann. Darüber hinaus ist
wichtig zu klären, warum in Bezug auf Stade derart wenige Exemplare zu finden sind und
welche Aussagekraft diese vereinzelten Zeichen letztendlich noch über das sakrale Verhalten
des Ortes besitzen.
Pilgerzeichen sind keine Rarität, sondern sie wurden in großen Mengen über viele
Jahrhunderte hinweg produziert. Dies geht unter anderem aus dem Ort Einsiedeln im Kanton
Schwyz in der Schweiz hervor. Hier ist aus dem Jahr 1466 bekannt, dass innerhalb von zwei
Wochen insgesamt 130 000 Zeichen verkauft wurden.93 Die Zeitspanne der Produktion liegt
bei dieser Pilgerstätte zwischen 1400 und 1522, was über die Glockenabgüsse ersichtlich
wird. Dennoch wurden an diesem Ort lediglich 25 originale Exemplare geborgen. Diese
Tatsache zeigt, mit welchen Verlusten man bei der Fundkategorie rechnen muss.94
Außerdem konnten in Bezug auf die bisher geborgenen Pilgerzeichen oft große quantitative
Unterschiede zwischen Boden- und Unterwasserfunden verzeichnet werden. So wurden
beispielsweise 70 bis 80 Prozent der Originalstücke im Zusammenhang mit der
Trockenlegung oder dem Ausbaggern von Häfen oder Fahrrinnen größerer Flüsse sowie
mittelalterlichen Hafenanlagen geborgen.95 Beispiele hierfür sind unter anderem die Seine,
die Themse und die Weser sowie die Hafenanlagen in Danzig und Stralsund. Bezüglich
mittelalterlicher Hafenbecken konnte bei den niederländischen Fundstellen Nieuwlande,
Westenschouwen und Dordrecht eine hohe Konzentration von Pilgerzeichen registriert
werden. Hier wurden zum Teil bis zu 1000 Einzelexemplare geborgen.96 Eine These für diese
quantitativen Schwankungen ist der Opfergedanke, also die absichtliche Versenkung aus
ritueller Intention. Bisher gibt es hierfür allerdings noch keine sicheren Belege.97 Für Stade
wäre diese Überlegung allerdings angebracht, da beispielsweise die Grabung auf der
Schwedenschanze kein einziges Pilgerzeichen oder vergleichbare sakrale Objekte offenbarte.
93
HAASIS-BERNER 1999, S. 272. 94
EBD., S. 272. 95
BRUMME 2010, S. 37. 96
EBD., S. 37. 97
EBD., S. 37.
27
Diese konzentrieren sich tatsächlich nur im Hafenbecken. Bei einer derart geringen Anzahl
solcher Funde ist eine eindeutige Aussage aber kaum möglich. Außerdem wurden auch
Objekte in dem Areal geborgen, die keinen sakralen Status besitzen und eher die Annahme
des Verlustes stützen. Laut Andreas Haasis-Berner ist das Material der Stücke der primäre
Grund für das erhöhte Fundaufkommen in Gewässern. Dieser meint, dass es zu einer
oxidativen Korrosion führt und der Fund somit vergeht, wenn die Zeichen in einem aeroben
Boden ruhen. Befinden sie sich allerdings in einem anaeroben Milieu, also Feuchtböden, wie
See-, Fluss- oder Meeresufer und Latrinen, so sind die Erhaltungsbedingungen weitaus
günstiger. Dies begründet in seinen Augen auch die im zweiten Kapitel bereits erwähnten
zahlreichen Pilgerzeichenfunde zum Beispiel in französischen Flussbetten.98 Carina Brumme
widerspricht dieser Auffassung und schreibt hierzu, dass es sich bei Zinn um ein allotropes
Material handelt, das im Gegensatz zu anderen Substanzen keine Anfälligkeit gegenüber
Feuchtigkeit und Sauerstoff aufweist.99 Die einzige Ursache für eine Korrosion ist die
Umgebungstemperatur, die die Struktur des Schwermetalles verändert. Dabei wandelt sich
das Beta-Zinn ab 13,2° Celsius abwärts in Alpha-Zinn um und besitzt dann eine poröse
Gestalt. Dies wird als das Korrosionsprodukt angesehen.100 Die von Haasis-Berner
aufgestellte These ist also unzulänglich und findet auch im Zusammenhang mit den Stader
Funden keine Bestätigung.
Nun ist es fraglich, warum im Hafen der Hansestadt so wenige Zeichen und Amulette
vertreten sind. Die oben genannten Fundkomplexe zeigen, dass ein deutlich anderes
Ergebnis für ein Unterwasserareal mit Pilgerzeichenfunden zu erwarten wäre. Dennoch
können in Stade nur acht Pilgerzeichen und zwei Pilgeramulette eindeutig als solche
angesprochen werden. Auch die weiteren Funde mit Devotionaliencharakter sind
überschaubar. Es wäre etwas vorschnell zu behaupten, dass der Pilgerkult in Stade weniger
ausgeprägt war, als in anderen Orten zu dieser Zeit. Vielmehr denke ich, dass der
mehrphasige Umbau des Hafenbereiches nicht unwesentlich an dem Verlust der Funde
beteiligt ist. Für die Periode II beispielsweise konnte die Errichtung einer Uferbefestigung
nachvollzogen werden. Dies war aufgrund zahlreicher, 4 cm starker Pfosten möglich, die eine
Länge von 25 bis 50 cm besaßen. Eines der Hölzer wurde mithilfe einer Radiokarbonanalyse
in den Zeitraum zwischen das frühe 11. und das 12. Jahrhundert datiert (1035-1265 AD ± 35
98
EBD., S. 272. 99
BRUMME 2010, S. 38. 100
EBD., S. 38/39.
28
Jahre).101 In Periode III wurde die natürliche Schiffslände der vorigen Periode durch ein mit
Kaimauern umfasstes Hafenbecken ersetzt. Der Bau datiert auf das Ende des 13. oder den
Anfang des 14. Jahrhunderts. Beide Umbauphasen erfolgten innerhalb der Hauptumlaufzeit
vieler Pilgerzeichen und Amulette. In den Jahren 1537 (± 6 Jahre) und 1542 lassen sich durch
geborgene Hölzer an der Straße Wasser Ost weitere Erneuerungen an den Kaianlagen
nachweisen.102 Desweiteren wurde die Anlage einer Grube in Periode III nachgewiesen, bei
der die Hölzer der Kaimauer tiefgründig beseitigt wurden. Der mehrfache Umbau des
Hafenareals allein kann jedoch nicht für das Fehlen von unzähligen Pilgerzeichen
verantwortlich sein. Die Tatsache, dass der Fundkomplex im Stader Hafen einen derartig
großen Umfang und Facettenreichtum bezüglich der weiteren Fundkategorien bietet103, lässt
somit Bedenken entstehen.
Weiterhin stellt sich die Frage, wie die Stader Pilgerzeichen in das Hafenbecken gelangten.
Da aus einigen Quellen hervorgeht, dass Altmetalle aufgrund von Materialknappheit im
Spätmittelalter wieder eingeschmolzen und neu verwendet wurden, ist dies auch für einige
Pilgerzeichen denkbar.104 Eventuell sind letztere, zusammen mit der Schiffsladung anderer
Altmetalle, verloren gegangen.105 Die Existenz von anderen Devotionalien neben den
Zeichen deutet allerdings auf religiöse Handlungen und Ideologien hin, weil diese teilweise
nicht aus Altmetall, sondern aus Porzellan, Sandstein oder Pfeifenton bestehen.
Da nahezu alle Pilgerzeichen und Amulette aus der Stader Hafengrabung in dem
Baggeraushub oder als Streufund und somit unstratifiziert vorgefunden wurden, kann über
die Abfolge der Straten nur selten eine zeitliche Einordnung erfolgen. Lediglich zwei der hier
relevanten Stücke (Kat.nr. 14, Kat.nr. 15) konnten einer Schicht und einem Quadranten
zugewiesen werden. Da die Abträge selbst über Münzfunde datiert sind, ist auch die
Datierung der Schichten mit Vorsicht zu betrachten. Nicht immer geht die Prägezeit der
Münzen auch mit ihrer Umlaufzeit einher.106
101
SCHÄFER 2008, S. 34. 102
EBD., S. 37. 103
EBD., S. 41. 104
Siehe KÖSTER 1963, S. 82. Dieser schreibt hierzu: „Ein Knecht zu Osterhout sollte ein Koet voll Blei gießen. Als das Blei geschmolzen war, dünkte es ihm, es sei nicht genug. Und er suchte noch mehr Blei. Aber er fand keines, außer einem Zeichen Unserer lieber Frauen von Ammersfoort. Das tat er zu dem übrigen, und als es geschmolzen war, vollführte er seinen Guss. Und das, was beiseite lief, wurde sogleich wieder zu einem Zeichen Unserer lieben Frau“ 105
BRUMME 2010, S. 40. 106
SCHÄFER 2008, S. 38.
29
4 Schlussbetrachtung
Abschließend möchte ich resümieren, welche Ergebnisse diese Arbeit erzielen konnte,
beziehungsweise welche Fragen aufgrund der Forschungslage in Bezug auf die Pilgerzeichen
in Stade leider unbeantwortet bleiben müssen.
Bei dem Hafen der Hansestadt handelt es sich aus archäologischer Sicht um einen sehr
vielseitigen Fundkomplex. Die zahlreichen geborgenen Gegenstände spiegeln wider, wie sich
der Alltag in Stade gestaltete, welche Handelsbeziehungen bestanden und welche Waren
den Eigentümer wechselten. Die Pilgerzeichen hingegen gaben leider nur ein karges Bild von
der Ideologie der Bevölkerung und ihrem Umfeld wieder. Ein Großteil der Exemplare war
keiner speziellen Pilgerstätte zuzuordnen und die Mobilität in sakralem Sinne hierdurch nicht
nachweisbar. Dies liegt zum einen möglicherweise an der teilweise fragmentarischen
Erhaltung der Zeichen, zum anderen allerdings auch an den fehlenden Vergleichsfunden und
der teilweise großen Individualität der entsprechenden Stücke.
Desweiteren ist bemerkenswert, wie gering die Anzahl geborgener Devotionalien im
Hafenbecken ist. Andere Fundkomplexe, beispielsweise das Flussbett der Seine und andere
Gewässer in Europa, weisen weitaus mehr der Pilgerzeichen auf, als es in Stade der Fall ist.
Was jedoch ist der Grund für ein derartiges Fehlen solcher Stücke, wo doch das übrige
Fundmaterial so zahl- und facettenreich vertreten ist? Ist hier tatsächlich ein Mangel an
Gottesfurcht zu erkennen? Oder eine gewisse provinzielle Bequemlichkeit, sich nicht den
propagierten Gefahren aussetzen zu wollen?
In meinen Augen können viele Faktoren zusammengetragen werden, welche mit Sicherheit
nicht allein, sondern als Kombination verantwortlich für die Armut an Pilgerzeichen in Stade
sind. Ein denkbarer Grund ist für mich die rege Bauaktivität an dem Hafenareal. Hierdurch
waren die Fundstücke sehr wahrscheinlich einer erhöhten mechanischen Einwirkung
ausgesetzt. Doch nicht nur die unbeabsichtigte Störung in ihrem Milieu, sondern auch die
Kenntnisname der Zeichen während der Arbeiten, könnten eine Rolle gespielt haben.
Desweiteren ist auch der Materialzerfall, beziehungsweise dessen chemische Veränderung,
in die Überlegungen mit einzubeziehen. Zwar ist eine Blei-Zinn-Legierung kaum anfällig
gegen Korrosion, wenn sie sich in anaerober Umgebung befindet, dennoch unterlagen die
Stader Pilgerzeichen in den Wintern großen Temperaturniedergängen, wodurch es eventuell
zu strukturellen Veränderungen oder gar dem Verfall geführt haben könnte. Auch diese
30
These ist allerdings nicht sicher belegbar, da die im Hafen geborgenen Funde kaum oder nur
teilweise Korrosionen aufwiesen.
Der Mangel an Altmetall im Spätmittelalter ist vermutlich ebenso an dem geringen
Aufkommen oder sogar Verlust von Pilgerzeichen beteiligt. Diese wurden eventuell neu
eingeschmolzen oder verkauft. Die Tatsache, dass auch andere sakrale Elemente im
Hafenbecken geborgen wurden, wie zum Beispiel die Jesus-Büste oder andere christliche
Objekte, zeigt aber dennoch, dass die Bewohner Stades eine gewisse Gottesfurcht
empfanden.
Die für mich relevanteste Überlegung ist jedoch, dass eventuell nicht alle Stader, die sich auf
die Pilgerwege begaben, auch wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Einige unter ihnen
besaßen bereits Krankheiten, deren Heilung sie erbeten wollten. Hieran verendeten sie
möglicherweise, wenn sie nicht bereits vorher an den vielen Gefahren scheiterten. Aufgrund
der Wertsteigerung und der wachsenden Nachfrage wurden die Zeichen nach ihrem Erwerb
eventuell sogar verkauft, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern.
Die Pilgerzeichen aus Stade lassen viel Raum für Spekulationen, doch mit Gewissheit ist der
Pilgerkult der Hansestadt mit ihrer Hilfe leider nicht zu deuten. Zumindest lassen sich aber
anhand der gedeuteten Exemplare die beachtlichen Wege nachzuvollziehen, welche die
Stader für ihr Seelenheil zu gehen bereit waren.
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32
5 Katalog
Nachfolgend sind alle Pilgerzeichen, Amulette und andere Devotionalien aufgeführt, welche
in der Hafengrabung von Stade zutage kamen. Diese sind nach ihrer Bedeutung für diese
Arbeit geordnet, was abhängig von Erhaltung, Datierbarkeit und Zuweisung zu einer
Pilgerstätte war. Im Text wird stets auf die vorangehende Nummer verwiesen. Die
Fundnummer entspricht der Katalogisierung der Objekte zur Zeit der Hafengrabung.
Ich beginne mit den Pilgerzeichen, in der Reihenfolge, wie oben beschrieben. Darauf folgen
die Amulette und Anhänger und im Anschluss daran werden die Devotionalien aufgezeigt,
die mit den Pilgerzeichen vergesellschaftet waren. Ihre Anordnung begründet sich durch den
Grad ihrer Fragmentierung, beginnend mit der besten Erhaltung.
Weiterhin wurden auch Vergleichsfunde zu den Pilgerzeichen aus Stade aufgenommen.
Diese stammen aus der Pilgerzeichendatenbank, die anlässlich der Forschungen Kurt Kösters
digitalisiert wurde.
5.1 Pilgerzeichen aus Stade
01 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1759 Funddatum: 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 15,6 mm, pro Hostie; Gesamthöhe 30 mm Gewicht: 3,4 g Material: Blei – Zinn Datierung: 1389 – 1552, zeitlicher Rahmen, genaue Datierung schwierig, da sich die Zeichen kaum entwickelt haben Herkunft: Wilsnack Vergleich: Wilsnack - Zeichen Beschreibung: Pilgerzeichen, Dreihostien-Zeichen verbunden durch ein gegenständiges Dreieck; Darstellung der Passion,Oben links: Jesus am Kreuz; Oben rechts: Auferstandener Christus der mit Siegesfahne aus der Grabkufe; Unten: Jesus an der Geißelsäule; Kreuze an den oberen Hostien fehlen
02 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1228 Funddatum: 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 15,6 mm, pro Hostie; Gesamthöhe 30 mm Gewicht: 3 g Material: Blei - Zinn Datierung: ca. 15. Jh., genaue Datierung schwierig, da sich die Zeichen kaum entwickelt haben Herkunft: Wilsnack Vergleich: Wilsnack-Zeichen Beschreibung: Pilgerzeichen, Dreihostien-Zeichen verbunden durch ein gegenständiges Dreieck; Darstellung der Passion, Oben links: Jesus am Kreuz; Oben rechts: Auferstandener Christus der mit Siegesfahne aus der Grabkufe; unten: Jesus an der Geißelsäule
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03 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1309 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade, Gemarkung Innenstadt Maße: Höhe: 44 mm, Breite: 20 mm – 35 mm Gewicht: 12,9 g Material: Blei - Zinn oder Silber Datierung: ca. 1300 - 1349, Datierung erfolgt durch Beuningen & Koldeweij & Kicken 2001, S. 428; Weitere Datierung: 15.-16. Jh. Santiago de Compostela Herkunft: evtl. Niederlande (?), Santiago de Compostela (?) Vergleich: Kunera-Profane-Utensil and attribute-pagina 31; Vergleich: Spencer S. 245ff. Beschreibung: Pilgerfläschchen ohne Verschluss, schmaler Einlass, federartige Verzierung der senkrechten Falten, Zwei Ösen, Unten geschlossen (keine Pfeife); Ausschnitt einer Pilgermuschel (?) 04 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 106/183/2 Funddatum: Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Höhe: 39, 4 mm, Breite: 30 mm Gewicht: 4,8 g Material: Blei - Zinn Datierung: Darstellung mit 3 Türmchen könnte im 13. -Mitte 14. Jh. entstanden sein Herkunft: Köln Vergleich: Flachguss, Heilige Drei Könige; Vergleichsstücke in Heilig und Profan I Beschreibung: Flachguss; Dargestellt ist eine Frau (St Ursula) mit Krone und langem Gewand, steht neben einem Boot, mit kreuzgekröntem Mast, punktförmige Vorwölbungen stellen Köpfe dar, die symbolisch für die 11 000 Jungfrauen stehen, die das Martyrium auf dem Rhein erlitten haben sollen.
05 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 915 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 35 mm Gewicht: 9,9 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Pilgerzeichen mit Lochung: Heiliger mit Nimbus und Stab, evtl . Märtyer-Palme; Tonsur; Schriftzug von zwei perlenschnurartigen Kreisen umgeben: A, N od. T od. B, V, S, 2 kl. Kreise, P, M, rechts vom Kopf: S, A, M sowie S im Bildfeld, unterer Teil gestört 06 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 106/183/3 Funddatum: 10./11. 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 15,6 mm Gewicht: 1,1 g, Fragment Material: Blei - Zinn Datierung: ca. 15. Jh., Datierung schwierig, da sich die Zeichen kaum entwickelt haben Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Wilsnack - Zeichen Beschreibung: Pilgerzeichen, Hostien-Zeichen, Fragment, Jesus an der Geißelsäule 07 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 183/7 Funddatum: 10./11. 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 15,6 mm Gewicht: ca. 1 g Material: Blei - Zinn Datierung: ca. 15. Jh., genaue Datierung schwierig, da sich die Zeichen kaum entwickelt haben Herkunft: Wilsnack
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Vergleich: Wilsnack-Zeichen Beschreibung: Hostien-Zeichen, Fragment eines Drei-Hostien-Zeichens, dargestellt ist Jesus an der Geißelsäule 08 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1226 Funddatum: 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Länge: 35 mm, Breite: 24 mm Gewicht: 3 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Kösterkartei Nürnberg Beschreibung: Pilgerzeichen, Fragment; Darstellung des Christopherus mit Nimbus, Baum/Stab (Märtyrer-Palme) im Arm, auf den/die er sich stützt; unterer Teil fehlt 09 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1308 Funddatum: 26.11.1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade; Abschnitt 1; Fläche 6; Gemarkung: Innenstadt Maße: Länge: 67 mm, Breite: 33 mm Gewicht: 7 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Reliefstreifen mit Menschenkopf-Darstellung und Lilie, Pilgerzeichen (?) 10 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 950 Funddatum: 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 45 mm Gewicht: 4,3 g Material: Blei - Zinn Datierung:
Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Pilgerzeichen (?), Mensch mit Harfe, evtl. Weinrebe, Beschriftung: ADICINO x TIITIOFM o.ä.; Rückseite: zwei Beine eines Tieres, div. Verzierungen, Beschriftung nicht zu entziffern 11 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 973 Funddatum: 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 48 mm Gewicht: 5,9 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Scheibe mit einseitigem Relief, gegossen, Fragment, Spuren zweier Durchlochungen; Pilgerzeichen (?)
5.2 Pilgeramulette aus Stade
12 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 106/183/1 Funddatum: 10./11.1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 29 mm Gewicht: 4,2 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Pilgeramulett, Jesus am Kreuz, Links: Maria mit Kind im Arm, Rechts: Johannes mit segnender Geste, Alle mit Nimbus versehen, Randbeschriftung: DER
HERR JESUS CHRISTUS UNSER HEILAND; Rückseite: Maria mit Kind, Beide mit Nimbus, Rechts das A und Links das I als Initialen, Randbeschriftung: EIN KIND IST UNS
GEGEBEN/GEBOREN
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13 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 106/183/6 Funddatum: 10./11. 1989 Fundart: Baggeraushub Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Höhe: 29 mm, Breite: 17,5 mm Gewicht: 3,3 g Material: Blei - Zinn? Datierung: Herkunft: evtl. Rom zugewiesenes Stück Vergleich: Denis Bruna und Heilig und Profan I und II Beschreibung: Pilgeramulett?: Lamm mit Fahne (Siegesfahne); Agnus-Dei, Symbol für den Opfertod Christi; Rückseite: IHS, Abkürzung, griechisch für Jesus, über dem H liegende Abkürzungstilde, wurde später in ein Kreuz umgewandelt, im unteren Bereich zwei gekreuzte Nägel – wahrscheinlich Umdeutung des V 14 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 273 Funddatum: 17.11.1989 Fundart: Fundort: Stade, Alter Hafen; Abschnitt 1; Fläche 5 - 6; Quadrat CF; Gemarkung: Innenstadt Maße: Länge: 93 mm, Breite: 21 mm Gewicht: 24 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Heilig und Profan I und II Beschreibung: Pfeil mit herzförmiger Spitze, evtl. Amulett; Evtl.: Pferdegeschirranhänger, siehe S. Krabath, Band 2, Tafel 31, Bild 4; Evtl. erotische Insignien, siehe Heilig und Profan I und II 15 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 288 Funddatum: 8.11.1989 Fundart: Fundort: Alter Hafen, Stade; Gemarkung: Innenstadt, Abschnitt 1, Fläche 3 – 4, Quadrat B/b
Maße: Höhe: 19 mm, Breite: 39 mm Gewicht: 3,9 g Material: Blei - Zinn Datierung: ca. 15. Jh. Herkunft: Auf stilistischer Grundlage nicht möglich, Spätmittelalter weist eine derartige Vielfalt und Vielzahl auf Vergleich: Spencer, Heilig und Profan I und II Beschreibung: Zoomorphes Fragment; Amulett (?), Drachenmotiv (St Georg), oder Eber, Aussparung im Kopfbereich vielleicht ursprünglich mit einem Edelstein versehen
5.3 Andere Devotionalien aus Stade
16 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1852 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund, Wasser - Ost Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Höhe: 70 mm, Breite: 40 mm Gewicht: 126 g Material: Porzellan Datierung: Neuzeit Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Jesus-Büste, evtl. Deckel einer Dose; Dornenkranz; Beschriftung Innen: L 86, evtl. Datum der Herstellung 17 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1817 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Höhe: 90 mm, Breite: 40 mm Gewicht: 87 g Material: Pfeifenton Datierung: Neuzeit Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Figur aus Pfeifenton, ohne Kopf, trägt ein Gefäß in der linken Hand; evtl. Pilgerdarstellung; Roter Umhang am Hals verbunden; grüner Rock, braunes Oberteil,
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schwarze Hose (evtl. Hautfarbe-Hals, Hand auch schwarz), evtl. einer der Drei Heiligen Könige- Krippenspiel 18 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1598 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade, Gemarkung: Innenstadt Maße: Höhe: 27 mm; Außendurchmesser: 20 mm; Innendurchmesser: 15 mm Gewicht: 7 g Material: Blei - Zinn Datierung: Nicht möglich, da keine Verzierung Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Zinnbecherhals; evtl. Pilgerfläschchen (?), Gussnähte vorhanden; evtl. (Pilger) –pfeife 19 Grabungsnr.: 106 Fundnr.: 1587 Funddatum: 1989 Fundart: Streufund Fundort: Alter Hafen, Stade Maße: Ø 37 mm Gewicht: 12 g Material: Blei - Zinn Datierung: Herkunft: Vergleich: Beschreibung: Gefäßboden mit Engel verziert; evtl. Reliquiendose (?)
5.4 Vergleichsfunde zu den Stader
Exemplaren 20 Fundnr.: #1307 Fundart: Glockenabguss Fundort: Düsedau Maße: Gewicht: Material: Datierung: 14. Jh.
Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 21 Fundnr.: #148 Fundart: Glockenabguss Fundort: Peckatel Maße: Gewicht: Material: Datierung: Ende 14. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 22 Fundnr.: #1447 Fundart: Glockenabguss Fundort: Ringenwalde Maße: Gewicht: Material: Datierung: Ende 14. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 23 Fundnr.: #13 Fundart: Glockenabguss Fundort: Zichow Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden
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Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 24 Fundnr.: #15 Fundart: Glockenabguss Fundort: Lübeck Maße: Gewicht: Material: Datierung: 1399 Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 25 Fundnr.: #18 Fundart: Glockenabguss Fundort: Lich Maße: Gewicht: Material: Datierung: 1400 Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 26 Fundnr.: #16 Fundart: Glockenabguss Fundort: Schlierbach Maße: Gewicht: Material: Datierung: 14. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A)
27 Fundnr.: #17 Fundart: Glockenabguss Fundort: Obermöllrich Maße: Gewicht: Material: Datierung: 14. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 28 Fundnr.: #44 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 29 Fundnr.: #45 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 30 Fundnr.: #46 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen
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Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 31 Fundnr.: #47 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 32 Fundnr.: #48 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 33 Fundnr.: #49 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?)
Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 34 Fundnr.: #50 Fundart: Lesefund Fundort: Bremen Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. (?) Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Gitterguss, dreikreisiges Hostienzeichen mit zwei bekrönenden Kreuzen und gegenständigem Dreieck hinterlegt (Köster: Formtyp Wilsnack A) 35 Fundnr.: #51 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 36 Fundnr.: #52 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße:
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Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 37 Fundnr.: #53 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 38 Fundnr.: #54 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich:
Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 39 Fundnr.: #55 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 40 Fundnr.: #56 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der
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Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 41 Fundnr.: #57 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 42 Fundnr.: #58 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar
43 Fundnr.: #59 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 44 Fundnr.: #60 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule, die Darstellung der untersten Hostie nicht mehr identifizierbar 45 Fundnr.: #61 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht:
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Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule 46 Fundnr.: #62 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule 47 Fundnr.: #63 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der
Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule 48 Fundnr.: #64 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule 49 Fundnr.: #65 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße: Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule 50 Fundnr.: #66 Fundart: Lesefund, Feuchtboden Fundort: Nieuwlande Maße:
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Gewicht: Material: Datierung: 15. Jh. Herkunft: Bad Wilsnack Vergleich: Beschreibung: Drei gleichgroße Kreise (Hostien) sind zu einem auf der Spitze
stehenden Dreieck verbunden und durch ein auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt. In den Bildfeldern der Hostien Darstellungen der Passion und Auferstehung: oben links der Gekreuzigte, oben rechts der auferstehende Christus erhebt sich mit Siegesfahne aus dem Grab, unten: Christus an der Geißelsäule
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6 Abbildungen
Abb. 1 Lage der Hansestadt Stade
45
Abb. 2 Lage von Stade in Bezug auf die Elbe, Zeichnung
Abb. 3 Luftansicht von Stade mit dem Fluss Schwinge
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Abb. 4 Frühmittelalterliches Körpergrab aus der Hökerstraße
47
Abb. 5 Hölzerne Kaimauerbefunde
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Abb. 6 Trockenlegung des Hafenbeckens
49
Abb. 7 Grabungsschnitt mit der Einteilung der Quadranten
Abb. 8 Gesamtprofil P1
50
Abb. 9 Apothekergewicht Abb. 10 Dominostein aus Knochen
Abb. 11
Importkeramik,
Weser- und Werraware
Abb. 12 Zimmermannsaxt
51
Abb. 13
Flachguss
Abb. 14
Gitterguss
52
Abb. 15 Weg der Jakobspilger
53
Abb. 16 Eventuelles Pilgerfläschchen aus Santiago de Compostela
(Kat.nr. 3)
Abb. 17
Umzeichnung des
Pilgerfläschchens
54
Abb. 18 Lage von
Bad Wilsnack unter
zusätzlicher Berücksichtigung
der vier weiteren großen
Pilgerstätten
Abb. 19 Dreihostienzeichen aus Bad Wilsnack (Kat.nr. 2)
55
Abb. 20 Wilsnack-Zeichen (Kat.nr. 1)
Abb. 21 Umzeichnung des Wilsnack-Zeichens
56
Abb. 22 Fragment eines Wilsnack-Zeichens (Kat.nr. 6)
Abb. 23 Hostie eines Wilsnack-Zeichens (Kat.nr.7)
Abb. 24
Vergleichsfund aus
Ringenwalde
(Kat.nr. 22)
57
Abb. 25 Verbreitung der Wilsnack-Zeichen
58
Abb. 26
Pilgerzeichen aus
Jerusalem
(Kat.nr. 5)
Abb. 27
Umzeichnung des
Zeichens
59
Abb. 28
Eventuell aus Rom
stammendes
Pilgeramulett
(Kat.nr.13 )
Abb. 29 Umzeichnung des Objektes aus Rom
60
Abb. 30
Pilgerzeichen
aus dem Kölner
Raum (Kat.nr. 4)
Abb. 31
Umzeichnung des
Exemplares
61
Abb. 32 Eventuelles Pilgerzeichen ohne Zuordnung (Kat.nr. 9)
Abb. 33
Amulett ohne
Zuordnung
(Kat.nr. 12)
62
Abb. 34
Heiliger Christoperus
mit Märtyrerpalme,
Fragment (Kat.nr. 8)
Abb. 35
Amulett oder
Pferdegeschirr-
anhänger
(Kat.nr. 14)
63
Abb. 36
Fragment eines
fraglichen
Pilgerzeichens
(Kat.nr.10)
Abb. 37
Fragment eines
fraglichen
Pilgerzeichens
(Kat.nr. 11)
64
Abb. 38
Eventuell
zoomorphes
Amulett
(Kat.nr. 15)
Abb. 39
Eventuell einer
der Drei Heiligen
Könige, Pfeifenton
(Kat.nr.17)
65
Abb. 40
Jesus-Büste,
Porzellan
(Kat.nr. 16)
Abb. 41
Boden einer
Reliquiendose
(Kat.nr.19)
Abb. 42
Zinn-
becherhals
(Kat.nr. 18)
66
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http://www.pilgerzeichen.de (zuletzt gesichtet: 01.07.2012)
69
8 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Lüdecke 1994B, S. 16, Abb. 1.
Abb. 2 Bohmbach 2008, S. 27, Abb. 4.
Abb. 3 Bohmbach/Schäfer 2009, S. 9.
Abb. 4 Bohmbach/Schäfer 2009, S. 12.
Abb. 5 Schäfer 2008, S. 36, Abb. 12.
Abb. 6 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 7 Schäfer 2008, S. 33, Abb. 8.
Abb. 8 Schäfer 2008, S. 33, Abb. 9.
Abb. 9 Meinhardt 2008, S. 75, Abb. 7.
Abb. 10 Friedrich 2008, S. 196, Abb. 9.
Abb. 11 Finck 2008, S. 84, Abb. 7.
Abb. 12 Gütschow/Herzinger/Nekes 2008, S. 103, Abb. 5.
Abb. 13 Haasis-Berner 1999, S. 273, Abb.1, Nr. 3.
Abb. 14 Haasis-Berner 1999, S. 273, Abb.1, Nr. 6.
Abb. 15 Haasis-Berner 1999, S. 276, Abb. 4.
Abb. 16 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 17 Zeichnung: Carola Ducksch
Abb. 18 Schunke/Klages 2008, S. 183, Abb. 2.
Abb. 19 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 20 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 21 Zeichnung: Carola Ducksch
Abb. 22 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 23 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 24 http://www.pilgerzeichen.de/search/index/cmluZ2Vud2FsZGU=/0/0/pz/0/0/0/+a-
(zuletzt gesichtet: 01.07.2012).
Abb. 25 http://www.pilgerzeichen.de/indices/w_orte/0/0/0/Deutschland/Brandenburg/1569/0/0/0
/0/map/0-0/0-0/0/_ (zuletzt gesichtet: 01.07.2012).
Abb. 26 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 27 Zeichnung: Carola Ducksch
Abb. 28 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 29 Zeichnung: Carola Ducksch
Abb. 30 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 31 Zeichnung: Carola Ducksch
Abb. 32 Foto: Harald Fricke (AGIL)
70
Abb. 33 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 34 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 35 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 36 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 37 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 38 Foto: Harald Fricke (AGIL)
Abb. 39 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 40 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 41 Foto: Andreas Schunke/Daniel Klages
Abb. 42 Foto: Harald Fricke (AGIL)
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72
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe
angefertigt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe.
Die eingereichte schriftliche Fassung der Arbeit entspricht der auf dem elektronischen
Speichermedium.
Weiterhin versichere ich, dass diese Arbeit noch nicht als Abschlussarbeit an anderer Stelle
vorgelegen hat.
Kiel, im Juli 2012