Der immobilienbrief nr 325
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Transcript of Der immobilienbrief nr 325
Inhaltsverzeichnis
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
für die Schönheit ihrer Siege war die deutsche Nationalmannschaft noch nie bekannt. Irgendein Exoten-Desaster gab es immer. Mal sehen, was heute Abend läuft. Fehlende Schönheit des Erfolgs lenkt uns zur Politik.
Die Schwarmintelligenz der Politik ist bewundernswert. Jetzt wird die Mietpreisbremse verschoben. Die Immobilienwirtschaft findet das eher peinlich. Andererseits fragt sich, was dagegen spricht, einen ordnungspolitisch dämlichen, zwangsläufig unzureichend formulierten und im Ergebnis schädlichen Symptomkur-Aktivismus zu überdenken? Wenn Sie die positive Selbstreflexion der Politiker
jetzt für Gutmenschentum halten, liegen Sie falsch. Die sind einfach sozial intelligent. Die Mietpreisbrem-se wird lediglich timingoptimiert. Nachhol- und Vorzieheffekte führen in prosperierenden Märkten schnell noch zu Mieterhöhungen im Bestand. Neu entfachtes Metropolen-Interesse, an das vor 20 Jah-ren niemand auch nur im Traum gedacht hat, lässt Neuvermietungen bis zur Belastungsgrenze steigen. 80% des Marktes fahren auf dem diskussionsgetunten Mieterhöhungs-Trittbrett, obwohl im Zug eigent-lich noch genug Sitzplätze leer stehen.
Im politischen Ergebnis ist der Erfolg der Mietpreisbremse unausweichlich! Die Miet-preisbremse wird genau dann eingeführt, wenn die Metropolenmärkte den Höhepunkt erreicht haben, Mietsteigerungen kaum noch durchsetzbar sind und wenn Kommunikations-Effekte in den Randmärkten ausgeschöpft sind. Die Mietsteigerungsraten flachen genau passend ab. Die Presse wird feiern. Der Mieter, der in der jüngeren Vergangenheit den meisten Druck verspürt hat, wird feiern. Die Politik klopft sich auf die Schulter. Die Immobilienwirtschaft wird ahnungslos lautstark lamentieren. Das feiern wieder die Anderen. Der Neubau richtet sich sowieso nach Markt und nicht nach Politik. Und wenn der Zyklus mal wieder nach unten kommt, dann wird die dafür „verantwortliche“ Mietpreisbremse durch eine neue Regierung im Zuge einer marktorientierten Liberalisierungspolitik eben wieder abgeschafft. Der Immobili-enmarkt zeigt die wissenschaftstheoretische Preisfindung bei unelastischem Angebot einfach nur in Slow Motion. Deshalb erkennt sie niemand. Das ist Politik.
In eigener Sache: Unsere „ Anleihen-Tagung“ gemeinsam mit Bond Magazine lief gut. (S.7)
Auch den Gewerbemärkten geht es gut (Halbjahresberichterstattung ab Seite 2). Vermie-tung läuft abgeschwächt normal. Investment boomt. Die Risikopräferenzen ändern sich. Die internationa-len Investoren mit opportunistischer Story und zweistelligen Renditeanforderungen sind wieder da. Ban-ken machen ihre Bestände sauber. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis die Matadore wieder Leerstand als Chance propagieren und sich selber für hochpreisigsten Einkauf feiern. Immobilienmakler fühlen sich schließlich inzwischen als Finanzberater. Zinsdifferenzen und historisch ungeschlagene „Risikoprämien“ suggerieren in Verbindung mit Herrschaftsvokabular, dass Immobilien nie so billig waren wie heute. Die Prosperität bundesweiter Wohnungsmärkte – Demografie hin oder her - zweifelt sowieso niemand mehr an. Eurokrisenbedingter Zuzug wird hochgerechnet. Deutschland braucht Büros. Vagabunden-Billionen, die um der Erdball kreisen befeuern die Märkte in self fulfilling prophecy.
Lassen Sie uns die kommenden drei Jahre feiern und die hohe Wahrscheinlichkeit eines Soft-landing des Lemminge-Zuges argumentieren. Bedenken Sie aber: Auch Lemminge springen nicht frei-willig. Sie glauben, anders als Menschen, auch nicht, dass sie fliegen können. Es geht ganz einfach. Wenn Lemminge unterwegs sind, bilden sie sehr große Gruppen. Wenn die Menge an einer Schlucht angekommen ist, dann sehen das die hinteren Lemminge nicht. Sie laufen weiter und schieben die Vordersten über die Klippe. Da es so viele sind, dauert es lange, bis sie anhalten. Bei Immobilien-Lemminge-Nachzüglern kommt hinzu, dass sie noch nicht einmal halten könnten, selbst wenn Sie wollten; denn hinter ihnen stehen Banken mit der Peitsche, die über die Richtigkeit des Weges erst nachdenken, wenn sie selber die Lemminge aufkehren müssen.
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
Halbjahresbilanz: Deutscher Bürovermie-tungsmarkt
2
Gewerbeinvestmentmarkt legt zu
5
Anleiheveranstaltung von Bond Magazin und Immobili-enbrief
7
Berliner Büromarkt 10
SEB AM verkauft Logistik-Portfolio
12
Mega-Trends lenken zunehmend Kapital in Immobilien
14
Deutsche Immobilien-preise steigen bis 2018 verlangsamt weiter
15
Preisanstieg auf europäi-schen Gewerbe-immobilien-märkten verlangsamt
17
SEB AM: Weitere Renaissance Europas am Investmentmarkt
17
Immoblienbrief Köln 29
Immobilienbrief Ruhr 31
JLL-Transparency Index 2014: Deutschland auf Platz 12
21
Frankfurter Büromarkt 21
Markt für Wohn– u. Geschäftshäuser
25
Handelsblatt Jahrestagung 2014
23
Düsseldorfer Büromarkt 23
Angst vor Altersarmut 28
Wohnbestand-Immobilien so teuer wie Neubau
28
Wohnungsportfolios – Investoren gehen auch in B-Städte
25
ERES Industry Seminar zur Gestaltung von Arbeitsplätzen
24
DIC Asset. Kurze Hauptversammlung
13
Impressum 30
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, Project Investment Gruppe; publity AG, RWE Energiedienstleitung
GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.
Halbjahresbilanz: Deutscher Bürover-
mietungsmarkt leicht unter Vorjahr
Minus 3% mit knapp 1,4 Mio.qm im 1. Hj.
Die ersten Zahlen des Halbjahres liegen vor. Wie im-
mer verwirren Standortauswahl und Zahlen ein wenig.
BNPPRE nimmt zu den Topstandorten noch Essen
hinzu. Colliers verzichtet auf Köln. Im Prinzip laufen
die Ergebnisse aber auf eine rote Nullrunde heraus.
Wir haben hier die Zahlen von BNP Paribas Real Esta-
te, JLL und Colliers ausgewertet, die zwar im Regio-
nal-Detail noch ergänzt werden, aber traditionell einen
guten und sicheren ersten Überblick geben. Im Prinzip
besteht Einigkeit, dass sich der Markt gut gehalten
hat, aber konjunkturell bedingte Hoffnungen auf Zu-
wachs nicht erfüllt hat. Da Eigennutzer diesmal deut-
lich geringer vertreten sind als im Vorjahr, lassen sich
sogar positive Tendenzen für den Vermietungsmarkt
herausarbeiten.
Eine renommierte international tätige Kapitalanlagegesellschaft nach deutschem Investmentrecht sucht eine
Führungskraft Asset Management
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Interessenlagen bzw. der Such- und Angebotsprofile. Sie können auch gerne Ihre Unterlagen an Werner Rohmert, Rohmert Medien Consult GmbH, Rietberger Straße 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück senden.
Knapp 1,38 Mio. qm Bürofläche wurden lt. BNP Pa-
ribas Real Estate (BNPPRE) an den acht wichtigsten deut-
schen Bürostandorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt,
Hamburg, Köln, Leipzig und München im ersten Halbjahr
2014 umgesetzt. Danach liegt das Ergebnis nahezu exakt auf
dem vergleichbaren Vorjahreswert. Insgesamt haben sich die
deutschen Büromärkte lt. BNPPRE damit etwas weniger dy-
namisch gezeigt, als dies vor dem Hintergrund der gesamt-
wirtschaftlichen Situation zu erwarten gewesen wäre. Nach
recht gutem Jahresstart schlagen lt. aktueller Büromarktre-
cherche von JLL die politischen und wirtschaftlichen
Rahmendaten aufs Gemüt. In der Summe der sieben
deutschen Büro-Metropolen (ohne Essen, aber mit
Regionalbetrachtung in München) erreichte der Büroflächen-
umsatz im ersten Halbjahr knapp 1,38 Mio. qm und liegt
damit gut 3% unter Vorjahresniveau. Colliers International
Deutschland ermittelt ohne Köln und Essen für die Top 6
gut 1,2 Mio. qm bzw. minus 1% und liegt damit bei JLL.
Zwischen minus 3% und Gleichstand liegt die Bandbreite
der großen Researchhäuser. Die Auswertung der
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2
Frankfurt: Dr. Thomas Bey-
erle (46) wird ab 1. Juli 2014
für den international agieren-
den Catella Konzern die
zentrale Verantwortung als
Head of Research überneh-
men und gleichzeitig das
unabhängige Marktresearch
deutlich ausbauen. Zugleich
wird er in der Funktion des
Geschäftsführers tätig sein.
Seine Funktion beinhaltet
insbesondere sämtliche Re-
search Aktivitäten in Bezug
auf Transaktionen, der In-
vestmentplanung, des
Fundraisings und alle Re-
searchpublikationen der Ca-
tella Gruppe. Sein Aufgaben-
bereich erstreckt sich dabei
auf die Konzerngesellschaf-
ten Catella AB, Catella Cor-
porate Finance AB, Catella
Real Estate AG Kapitalanla-
gegesellschaft, Catella Pro-
perty GmbH und er ist Ge-
schäftsführer der CATELLA
Property Valuation GmbH
Chartered Surveyors. Haupt-
sitz von Dr. Beyerle ist Frank-
furt/Main.
Düsseldorf: Seit 1. Mai ver-
stärkt Daniel Weuthen als
Director das Investmentteam
der Catella Property GmbH
am Standort Düsseldorf. Da-
niel Weuthen ist Immobilien-
ökonom (IRE/BS) und war
zuletzt für die Savills Immo-
bilien Beratungs-GmbH
als Senior Consultant
Investment tätig
B-Standorte durch DIP Deutsche Immobilien Partner liegt traditionell erst später vor und
sollte in der kommenden Ausgabe erscheinen.
Zwei Entwicklungen wirkten lt. JLL den guten Konjunkturdaten, die bessere Ergeb-
nisse hätten erwarten lassen, entgegen. Die immobilienbezogene Professionalisierung der
Mieter führe mit
zunehmenden An-
sprüchen zu Verzö-
gerungseffekten
oder möglicherwei-
se sogar zu einem
Verbleib in den
Altflächen. Gleich-
zeitig liefen in die-
sem Jahr die 5-
und 10-
Jahresmietverträge aus den Jahren 2004 und 2009 aus, die beide schwache Umsätze unter-
halb des langjährigen Schnitts notierten. Ein positives Bild auf einen stabilen Vermietungs-
markt wirft darüber hinaus, dass im Vorjahr die Eigennutzeranteile deutlich höher waren, so
dass die reine Vermietungsleistung zugenommen hat. Allerdings retteten vor allem Berlin
(+18,8%) und Stuttgart (+31,4%) das (JLL-) Zahlenwerk. Alle anderen Standorte waren bei
JLL rückläufig.
Den höchsten Flächenumsatz verbuchte im BNPPRE-Zahlenwerk erneut München
mit 302 000 qm, was einem Rückgang um rund 7% entspricht. Klar auf Platz zwei folgt Ber-
lin, wo das Ergebnis um 37% auf 285 000 qm gesteigert werden konnte. Vor allem eine Rei-
he größerer Abschlüsse über 5 000 qm haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.
Auch der Hamburger Markt konnte lt. BNPPRE um 8% zulegen und erzielte einen Flächen-
umsatz von 229 000 qm. Einbußen von fast 18% im gif-Gebiet (162 000 qm) und knapp 13%
im Gesamtmarkt (183 000 qm) musste Frankfurt verkraften, wofür in erster Linie eine gerin-
ge Anzahl an Großabschlüssen verantwortlich ist. Düsseldorf mit 176 000 qm (plus 4%) und
vor allem Leipzig mit 53 000 qm (plus 56%) konnten ebenfalls zulegen, wohingegen in Es-
sen mit 46 000 qm (minus 42,5%) und Köln mit 114 000 qm (minus 19%) Umsatzrückgänge
zu beobachten waren.
Eine Nachfragebelebung für das zweite Halbjahr sei wegen des nach wie vor hohen
Personalbedarfs vieler Unternehmen vor allem im Dienstleistungssektor wahrscheinlich,
meint JLL. So werde die Besetzung von allein 1 000 neuen Stellen bei der Behörde der eu-
ropäischen Bankenaufsicht in Frankfurt mit 30 000 qm Zusatzbedarf den Markt pushen. JLL
erwartet mit 3 Mio. qm für das Gesamtjahr 2014 ein durchschnittliches Umsatzniveau der
letzten zehn Jahre. Die erwartete Nettoabsorption für das Gesamtjahr bliebe aber mit etwas
über 500 000 qm bzw. minus 34% auf dem niedrigsten Level seit 2010. BNPPRE sieht, aus-
gehend von den Erfahrungen aus der Vergangenheit, dass sich der beschleunigende
konjunkturelle Aufschwung erst in der zweiten Jahreshälfte auf den Büromärkten bemerkbar
machen werde, da üblicherweise ein zeitlicher Abstand zwischen verbesserter gesamt-
wirtschaftlicher Entwicklung und Umsatzentwicklung der Büromärkte zu beobachten
sei. Auch wenn globale Einflüsse diesen Effekt teilweise negativ überlagern können, spricht
lt. BNPPRE einiges dafür, dass im Gesamtjahr ein etwas besseres Ergebnis erzielt werden
kann als 2013.
In der Fertigstellungsstatistik der Big 7 steht mit 420 000 qm ein Plus von 17% ge-
genüber dem 1. Hj. 2013. 156 000 qm entfielen allein auf Frankfurt. Für die kommenden
zwei Quartale werden für die Big 7 noch rund 743 000 qm Neubaufläche erwartet. Das ge-
samte Jahresfertigstellungsvolumen liegt dann mit plus 31% bei 1,17 Mio. qm. Da von den
Neubauflächen des laufenden Jahres nur noch 36% verfügbar seien, schlage das nicht auf
Personalie
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 3
den Leerstand durch. Colliers ermittelt eine Vorvermietungsquote von 58% und den gleichen
Trend. Das kumulierte Leerstandsvolumen der Top 7 ist lt. JLL zur Jahresmitte auf knapp
7,2 Mio. qm mit einer gemittelte Leerstandsquote von 8,1% um rund 60 Basispunkte gefal-
len und könnte zum Jahresende wieder leicht auf 8,2% steigen.
In 6 der Immobilienhochburgen haben sich die Spitzenmieten gegenüber dem Vor-
quartal zwar nicht verändert, jedoch sieht JLL in der Halbjahresbetrachtung für Frankfurt mit
+2,9% auf 35 Euro, in der Region München mit +4,8% auf 32,50 Euro und in Stuttgart mit
+2,7% auf 19 Euro ein positives Bild. Berlin blieb bei 22 Euro, Düsseldorf bei 27,50 Euro,
Hamburg bei 24 Euro und Köln bei 22 Euro. Bis Jahresende erwartet JLL noch einen An-
stieg der Mieten in Berlin, Hamburg und Frankfurt. Colliers ermittelt bei gleichen Entwicklun-
gen Spitzenmieten, die meist 1 oder 2 Euro über den JLL-Werten liegen. BNPPRE be-
schreibt die Entwicklung der letzten 12 Monate positiv. An den meisten Standorten hätten
die Spitzenmieten leicht angezogen. Den stärksten Anstieg verzeichneten in den vergange-
nen zwölf Monaten Hamburg (25 Euro/qm) und Leipzig (12,50 Euro/qm) mit jeweils gut 4%.
Aber auch München (34,00 Euro/qm; plus 3%), Berlin (22,50 Euro/qm; plus 2%) und Frank-
furt (38,00 Euro/qm; plus 1%) entwickelten sich positiv. In Düsseldorf (27,50 Euro/qm), Köln
(21,50 Euro/qm) und Essen (14,00 Euro/qm blieben die Höchstmieten dagegen konstant.
Frankfurt (Seite 21) und Düsseldorf (Seite 23) haben wir Ihnen noch als Ein-
zelstandortanalyse kurz aufbereitet.
Berlin: Nikolaus von Rag-
gamby (40)
rückt mit
Wirkung
zum 1. Juli
2014 in die
Geschäfts-
führung der
Berliner
Kommunikationsberatung
RUECKERCONSULT
GmbH auf. Von Raggamby
leitete zuvor bereits das
Ressort Öffentlichkeitsarbeit
und Kapitalmarktkommuni-
kation der auf die Beratung
von Immobilienunternehmen
spezialisierten Kommuni-
kationsboutique.
Von Raggamby ist seit 2011
bei RUECKERCONSULT
tätig und war zuvor u.a. bei
Gruner + Jahr AG & Co.
Personalie
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4
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Offenbach: Die publity AG
erwirbt mit einer ihrer Objekt-
gesellschaften den markan-
ten Büroturm „City Tower“,
der zwischen den Jahren
2000 und 2003 sehr hoch-
wertig errichtet wurde. Auf
insgesamt
33 Etagen
verfügt das
Gebäude
über knapp
25.000 qm
Mietfläche.
In zwei
Unterge-
schossen
befinden sich 197 PKW-
Stellplätze. Die Baukosten
lagen über 100 Mio. Euro.
Die Nai apollo Group war
vermittelnd tätig.
Gewerbeinvestmentmarkt legt 29% zu
Für JLL noch keine Blase
Für die Monate April bis Juni wurde lt. JLL am deutschen Investmentmarkt für ge-
werblich genutzte Immobilien ein Transaktionsvolumen in Höhe von 6,9 Mrd. Euro
registriert. Das Halbjahresvolumen summierte sich damit auf insgesamt 16,9 Mrd. Eu-
ro. Im Jahresvergleich ist das ein Anstieg von ca. 29%. Portfolios erreichten 6,15 Mrd.
Euro (+82%). Einzeltransaktionen summierten sich auf 10,8 Mrd. Euro (+11%). (WR)
Größte Einzeltransaktion im zweiten Quartal war lt. JLL der Verkauf der Kö-Galerie
in Düsseldorf für rund 290 Mio. Euro. Das Transaktionsvolumen in den sieben Immobilien-
hochburgen belief sich bis Ende Juni auf insgesamt knapp 8,2 Mrd. Euro. München bleibt
auf Halbjahressicht mit 1,9 Mrd. Euro Investmenthochburg Nummer eins (+21%) vor Frank-
furt mit knapp 1,6 Mrd. Euro und Hamburg mit mehr als 1,4 Mrd. Euro. Büroimmobilien lie-
gen mit rund 40% am Transaktionsvolumen (6,8 Mrd. Euro) vor den einzelhandelsgenutzten
Immobilien mit 29% Anteil (4,85 Mrd. Euro). Die Spitzenrenditen gaben im Bürosegment in
den Big 7 noch einmal leicht auf durchschnittlich 4,57% nach und liegen alle in einer Spanne
zwischen 4,30% in München und 4,70% in Stuttgart und Frankfurt. Für Spitzenobjekte in
einer B-Lage in einer der Big 7 liegt die Rendite bei 5,47% im Schnitt über alle Hochburgen.
Angesichts der gestiegenen Preise im Core-Segment nehme die Beliebtheit von
Prime-Objekten bzw. von Prime-Standorten allerdings etwas ab. Investoren suchten nach
höherrentierlichen Objekten und nähmen hierfür bewusst auch höhere Risiken in Kauf.
Deutschland stehe bezüglich solcher Core-Plus, Value-Add oder opportunistischen Anlage-
strategien insbesondere bei ausländischen institutionellen Investoren ganz oben auf der
Deal: City Tower
Heuer
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5
Büromarkt Hamburg: Macht Lust auf mehr!Neuentwicklungen und Bestand: Wer sitzt auf dem driver’s seat?
10. September 2014 in Hamburg
Making places! Standorte beleben, aber wie?Die Renaissance der City Nord: urban und attraktivHamburg Heights: Im Zweifel mittendrinMore risk, more fun? (Innovative) Finanzierung von DevelopmentsGanz vorne mit dabei: der Investmentmarkt Hamburg
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Immobilien-Dialog
Liste der Zielländer. 2013 haben allein die global
aktiven Private Equity Fonds insgesamt fast 160
Mrd. USD Kapital eingesammelt, das weltweit in
Immobilien investiert werden soll. Das sei mehr als
in den Boomjahren 2006-2008. Für das laufende
Jahr erwartet JLL eine nochmalige Steigerung. Der
Wettbewerb um attraktive Immobilieninvestitionen
werde deshalb weiter zunehmen, erwartet JLL-
Deutschland-Chef Frank Pörschke.
Vor dem Hintergrund eines stetig wach-
senden Investitionsbedarfs durch einheimische
und globale Kapitalsammelstellen gepaart mit wei-
terhin niedrigen Zinsniveau sei zwar die Frage
nach Überhitzungstendenzen naheliegend, je-
doch sieht JLL-Deutschland-Chef Frank Pörschke
angesichts der stabilen Fundamentaldaten und der
positiven Konjunkturaussichten eine Überhitzung
derzeit noch nicht. Aus Marktsicht schließt sich
dem „Der Immobilienbrief“ an, verweist jedoch auf
die grundsätzlichen Probleme der Rechenbarkeit
von Core-Büroimmobilien vor dem Hintergrund der
Zinsänderungs-, Nachvermietungs- und Sanie-
rungsrisiken, deren Ausgleich bei kaum noch sin-
kenden Renditen nur durch erheblichen Mietopti-
mismus darzustellen ist. An der grundsätzlichen
immobilienwirtschaftlichen Betrachtungsweise än-
dert auch der Verweis auf den vordergründigen
„Renditeabstand“ zwischen Immobilien und Staats-
anleihen der sich immer mehr als Finanzspezialis-
ten gerierenden Maklerhäuser nichts.
Bouwfonds
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6
Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.
www.bouwfondsim.com
Fokussierung auf Real Assets
Anleiheverzinsung auch abhängig vom
Image der Ratingagentur
Gemeinsame Veranstaltung des Bond
Magazine und „Der Immobilienbrief“
Eine saubere und praxisnahe Einführung in das Thema
„Anleihen als Finanzierungsalternative für Immobilien-
unternehmen“ gab die gemeinsame Veranstaltung von
Bond Magazine und „Der Immobilienbrief“. Fast 40 Ma-
nager von Immobilienunternehmen trafen sich gestern
im Jumeirah in Frankfurt.
Die Referenten Rolf Elgeti, Vorstandsvorsitzender
TAG Immobi-
lien AG, Ralf
Garrn, Euler
Hermes Ra-
ting GmbH,
Dr. Sven Jans-
sen, Close
Brothers
Seydler AG,
Stefan Leis-
ner, Deutsche Börse AG und Prof. Dr. Stefan Reinhart,
FPS Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB diskutierten
Procedere und anstehende Fragen.
Nach Ansicht von Stefan Leisner, Deutsche Börse
AG, macht es Sinn, sich im Entry Standard für Anleihen
quasi als Gütesiegel notieren zu lassennotieren zu lassen.
Die typische Anleihe in diesem Segement Emissionsvolu-
men sollte min. 25 Mio. Euro betragen. Das tatsächlich
platzierte durchschnittliches Emissionsvolumen lag bei 40,7
Mio. Euro. Es gebe aber keine formalen Mindestvorgaben
(Best Practice Guide). Die Laufzeiten liegen zwischen 3
und 7 Jahren. Ca. 10% des Volumens sollten an Retail
Investoren platziert werden. 90% können an institutionelle
Anleger gehen. Die wichtigsten Empfehlungen, Anforderun-
gen und Daten zur Vorgehensweise sind im Best Practice
Guide der Deutschen Börse zusammengestellt. Durch Ver-
wendung der Xetra Zeichnungsfunktionalität verbessern
sich die Liquidität der Anleihe. Die einmaligen Kosten einer
Emission liegen bei 4 bis 5%. Sparsame Naturen mit wenig
Interesse an Pressearbeit und Investor Relations kommen
mit jährlich 50.000 Euro zurecht. Allerdings wurden bei Ein-
beziehung von Beratern auch Werte von 1% p. a. genannt.
Stefan Reinhart, der den rechtlichen Part vorstell-
te, machte deutlich, dass in der rechtlichen Gestaltung na-
hezu alles möglich sei. Die zentrale Frage sei, was der
Markt akzeptiere. Prospekthaftung werde bei Unrichtigkeit
oder Unvollständigkeit wesentlicher Angaben virulent. Haf-
tende sind übrigens nicht nur die formal im Prospekt ge-
nannten Personen, sondern nach § 21 WpPG auch diejeni-
DIC Asset
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 7
Foto: Wonge Bergmann
www.dic-asset.dewww.dic-asset.de
Im SDAX notiertWKN A1X3XX
Erfolgreiche Vermietung. Starkes Immobilienmanagement.
Profitables Portfolio.
gen, von den „der Erlass des Prospektes ausgehe“, also der faktische Auftraggeber im wirt-
schaftlichen Sinn bis hin zum Gesellschafter des Emittenten. Diese gesetzliche Haftung
könne nicht durch Gestaltung ausgehebelt werden. Reinhart geht von drei Monaten Projekt-
dauer für die Emission einer Unternehmensanleihe aus.
Ratings kommt nach Ansicht von Ralf Garrn, Euler Hermes Rating, und Sven Jans-
sen, Close Brothers Seydler, besondere Bedeutung zu. Allerdings machte TAG Vormann
Rolf Elgeti deutlich, dass die TAG im Rahmen einer recht schweren Entscheidungsfindung
bei ihrer Anleiheemission auf ein Rating verzichtet hätte. Der Vorteil der TAG sei die lang-
jährige Börsennotierung mit einer überzeugenden Historie insbesondere auch im Umgang
mit Shareholdern. Natürlich hätten Kostenaspekte eine Rolle gespielt. Entscheidend sei
aber gewesen, dass die TAG sich zwar in dem etablierten Hochsicherheitsmarkt deutscher
Wohnimmobilien bewege, aber eben nur darin. Für ein kleineres Unternehmen sei aber das
notwendige Investmentgrade Rating nicht ohne Diversifizierung erreichbar.
Garm verteidigte die anfänglichen Kosten eines Euler Hermes Rating von 75.000
bis 150.000 Euro. Die Allianz-Tochter habe ein hohes Reputationsrisiko. Das verpflichte zu
einer systematischen Analyse. Rating bzw. Immobilienrating beantworte die Frage nach der
Ausfallwahrscheinlichkeit der Immobilienfremdfinanzierung und der Rückführung im Ausfall-
szenario. Im Gegensatz zu einem Corporate Rating lägen hier oft keine historischen Infor-
mationen vor. Somit seien zwingend zukunftsbasierte (simulationsbasierte) Ratingverfahren
anzuwenden. Wenn aber durch ein akzeptiertes und qualifiziertes Rating eines renommier-
ten Unternehmens der Kupon um 1% gesenkt werden könne, würden die Mehrkosten bei
einem 100 Mio. Projekt monatlich eingespielt. Zu beurteilende Portfolien müssen statistisch
fassbar sein. Unter 50 Mio. tritt die Allianz-Tochter kaum an. Sven Janssen von Close Brot-
hers Seydler bestätigte die Bedeutung der Auswahl der Ratingagentur. Er habe eine spezifi-
sche Meinung zur Arbeitsweise der jeweiligen Agenturen.
RWE
Amsterdam: Die Deka Im-
mobilien GmbH erwirbt die
Büroimmobilie „The Edge“
von der niederländischen
OVG Real Estate. Das Ge-
bäude befindet sich derzeit
noch im Bau und wird mit
geplanter Fertigstellung im
Herbst 2014 in den Liegen-
schaftsbestand des Offenen
Immobilien-Publikumsfonds
Deka-ImmobilienGlobal
übergehen. Die Büro- und
Lagerflächen von insgesamt
rund 40.000 qm verteilen
sich auf zwei unterirdische
sowie 15 oberirdische Ge-
schosse und sind bereits
langfristig vermietet.
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Werte
Lagen und die dadurch gestiegenen Mieten und greifen
dementsprechend schneller zu.“ Es ist absehbar, dass Flä-
chenexpansionen an den bisherigen Unternehmensstandor-
ten schwieriger werden. „Erschwert wird dieser Trend durch
die zunehmende Konkurrenz im Wohnungsneubau“,
begründet Schmidt diese Entwicklung und ergänzt: „In
den gefragten Lagen bleibt die Wohnungsnachfrage hoch.
Demzufolge wird vor allem Wohnungsneubau entwickelt,
während (neue) Büroentwicklungen auf der Strecke blei-
ben.“ Dies, so Schmidt, begünstigt auf dem Büromarkt die
zunehmende Herausbildung der Charakteristika eines Ver-
mietermarktes – etwas, das auf dem Wohnungsmarkt be-
reits der Fall ist.
Trends 2014
Vor dem Hintergrund des dynamischen ersten Halbjahres
erwartet Schmidt bis Ende 2014 einen überdurchschnittli-
chen Flächenumsatz von insgesamt rd. 550.000 qm (2004
bis 2013: 495.000 qm). Die geringen Flächenfertigstellun-
gen sowie die anziehende Nachfrage führen zu einem Ab-
bau des Leerstands: In den letzten zwölf Monaten sank
dieser von 1,41 Mio. qm auf aktuell 1,36 Mio. qm bzw. eine
Leerstandsquote von 7,4% bei einem Gesamtbestand von
rd. 18,3 Mio. qm Bürofläche. Bis Ende 2014 prognostiziert
Rohmert Medien
Berliner Büromarkt – AENGEVELT-
RESEARCH analysiert starkes erstes
Halbjahr
Wandel zum Vermietermarkt
Nachdem der Berliner Büromarkt bereits im ersten Quartal
2014 das Vorjahresergebnis übertroffen hatte, schloss auch
das zweite Quartal 2014 ausgesprochen gut ab. Insgesamt
wurde nach Analysen von AENGEVELT-RESEARCH inner-
halb der ersten sechs Monate in Berlin ein Umsatz von rd.
285.000 qm kontrahiert. Das Ergebnis liegt rd. 80.000 qm
über dem Wert des Vorjahreszeitraums (1. Hj. 2013:
205.000 qm). „Zudem handelt es sich um den höchsten
Halbjahreswert der jüngsten Dekade“, erläutert Markus
Schmidt, Leiter AENGEVELT-RESEARCH, und ergänzt:
„Der bisherige Spitzenwert wurde im ersten Halbjahr 2011
mit rd. 274.000 qm erzielt.“
Der überdurchschnittliche Flächenumsatz ist nach
Beobachtung von Schmidt eine Folge der kürzeren Verhand-
lungsdauer bis zum Abschluss insbesondere bei kleineren
Flächengesuchen: „Die Entscheider realisieren die zuneh-
mende Verknappung des Flächenangebots in den gefragten
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tal 2013: 22,-Euro/qm) und verharrt seitdem auf diesem
Niveau. Erzielt werden die Spitzenmieten für hochwertige
und marktgerechte Büroflächen rund um den Gendarmen-
markt und Unter den Linden. „Bis Ende 2014 ist ein leichtes
Anziehen der Spitzenmiete auf 22,70 Euro möglich“, so
Markus Schmidt.
Ausblick
Markus Schmidt sieht insbesondere im Spitzensegment
noch ein umfangreiches Angebot: „Im Premiumsegment ist
das Angebot nicht wirklich knapp.“ So hat de KfW-Bank rd.
8.400 qm Bürofläche am Reichpietschufer angemietet. Sie
übernimmt damit die Flächen von Flexstrom. Der inzwi-
schen insolvente Energieanbieter hatte für das „Palais am
Tiergarten“ im Jahr 2010 einen 15-jährigen Vertrag als Al-
leinmieter abgeschlossen. Die KfW-Anmietung ist laut Büro-
marktbericht von Angermann die größte im vergangenen
Quartal in Berlin; für den zweitgrößten Abschluss sorgte die
Firma AVM Computersysteme, die sich im IVG-Objekt
„Focus Teleport“ um 6.350 qm vergrößert.
In den vergangenen sechs Monaten wurden nach
Berechnungen von Angermann in Berlin 265.000 qm Büro-
flächen umgesetzt, 26% mehr als vor einem Jahr. Zweistel-
Fairvesta
AENGEVELT einen weiteren Abbau der Angebotsreserve
auf rd. 1,32 Mio. qm.
„Abgesehen von einigen Abschlüssen, bei denen es
sich um reine Flächenwechsel handelt, fußt ein Großteil der
Anmietungsentscheidungen auf Expansionen bzw. Neugrün-
dungen verbunden mit einem zusätzlichen Flächen-
verbrauch, so dass der Abbau der Leerstände nachhaltig
ist“, erläutert Markus Schmidt die aktuelle Entwicklung.
Die City bleibt der bevorzugte Bürostandort
Beliebtester Bürostandort bleibt nicht zuletzt wegen der zent-
ralen Lage (Einzugsgebiet) und des Flächenangebots die
City-Ost (Mitte). Auf dieses Gebiet entfielen im ersten Halb-
jahr 2014 knapp 94.000 qm bzw. rd. 33% des gesamten
Büroflächenumsatzes (1. Hj. 2013: 31% bzw. 63.000 qm).
Auch die City-West gewinnt zunehmend die Gunst der Nach-
frager. Hier wurden im ersten Halbjahr 2014 rd. 31.400 qm
umgesetzt. Dies entspricht einem Flächenumsatzanteil von
rd. 11% (1. Hj. 2013: 13% bzw. rd. 27.000 qm).
Steigende Mieten
Die Spitzenmiete für Büroflächen zog nach Analysen von
ARENGEVELT bereits 2013 auf 22,50 Euro/qm an (1. Quar-
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Wien: Union Investment
erwirbt die bereits zu 70%
vorvermietete Projektentwick-
lung der nächsten Bauphase
im Office Park Euro Plaza an
der Wienerbergstraße für rd.
104 Mio. Euro.
Das fünfgeschossige „Euro
Plaza 5" mit 29.432 qm Büro–
und 549 qm Einzelhandelsflä-
chen ist ein weiterer Bauab-
schnitt des Office Park Euro
Plaza mit einer BGF von rund
210.000 qm, der durch die
Kapsch Immobilien GmbH in
den letzten zehn Jahren ent-
wickelt wurde. Die Gesamtfer-
tigstellung ist für Ende
2014 geplant.
Das Objekt ergänzt das Port-
folio des Offenen Immobilien-
fonds UniImmo: Europa.
Deal
lige Zuwächse beim Flächenumsatz registrierten auch BNPPRE (Zahlen wie Aengevelt),
Colliers International (+15 % auf 293.300 qm), während Makler Savills, der bekannterma-
ßen das kleinteilige Segment stärker einbezieht, von einem leichten Rückgang um 0,6% auf
362.200 qm berichtet. KK
SEB AM verkauft Logistik-Portfolio für 275 Mio. Euro
an Blackstone
18 Logistikimmobilien in 8 Ländern zum Paket geschnürt
SEB Asset Management hat mit Logicor, Blackstones europäischer Logistikplattform,
einen Vertrag über den Verkauf eines Logistikportfolios bestehend aus 18 Objekten
in acht Ländern mit einer Mietfläche von rund 434.300 Quadratmetern unterzeichnet.
Der Eigentumsübergang (Closing) der Objekte soll im zweiten Halbjahr 2014 abge-
schlossen sein.
Der Blick in die Eckdaten des Portfolios macht deutlich, dass es der SEB Asset Manage-
ment (SEB AM) gelungen ist, nicht nur Rosinen in einem Portfolio zu verbacken. Zwar han-
delt es sich um Immobilien in europäischen Schlüsselregionen, jedoch spricht der Vermie-
tungsstand mit einem durchschnittlichen wirtschaftlichen Vermietungsgrad von rund 85%
und einer Restmietlaufzeit von durchschnittlich 3,8 Jahren von einem gut zusammengestell-
ten Portfolio mit Value Add Potential durch Verbesserung der Mietvertragssituation. SEB
AM hat die Immobilien in einem strukturierten Bieterverfahren vermarket.
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Die Rahmenbedingungen für die Vermark-
tung von Logistikimmobilien seien angesichts der posi-
tiven gesamtwirtschaftlichen Perspektiven sowie der
damit einhergehenden wachsenden Bedeutung des
Logistiksektors bei internationalen Investoren günstig,
berichtet SEB AM. Mit dem Paketverkauf nutzte man
die Marktentwicklung und trenne sich mit einem attrak-
tiven Verkaufserlös von dem gesamten Logistikportfo-
lio. Das ist aus „Der Immobilienbrief“-Sicht eine wichti-
ge Aussage, da so der Gefahr eines schwer marktgän-
gigen Residualbestandes im Logistikbereich vorge-
beugt wird. Der Transaktionswert des Portfolios be-
läuft sich auf 275 Mio. Euro und liegt damit in Summe
geringfügig unter den zuletzt festgestellten Verkehrs-
werten.
„Aufgrund der derzeitigen Nachfragesituation
haben wir uns für den strategischen Exit aus dem Lo-
gistikmarkt entschieden und für unsere Anleger ein
erfreulich gutes Ergebnis erzielt‘‘, sagt Barbara
Knoflach, Vorstandsvorsitzende der SEB Asset Ma-
nagement AG und Geschäftsführerin der SEB Invest-
ment GmbH. Die Vermarktung dieses regional breit
diversifizieren Portfolios mit entsprechender internatio-
naler Due Diligence-Komplexität konnte innerhalb von
nur drei Monaten erfolgreich abgeschlossen werden.
Die 18 Objekte stammen aus vier unterschiedlichen
Portfolien. Drei Objekte mit einem Verkehrswertvolu-
men von rund 37 Mio. Euro gehören zum Offenen
Immobilienfonds SEB ImmoInvest. 10 Objekte mit
einem aktuellen Verkehrswertvolumen von knapp 168
Mio. Euro stammen aus dem SEB ImmoPortfolio
Target Return Fund. Vier Objekte im Wert von rund
62 Mio. kommen Euro aus dem Liegenschaftsbestand
des SEB Global Property Fund und eine Logistikim-
mobilie stammt aus einem Spezialfonds.
DIC Asset AG mit kürzester
Konsens-HV
Allen Tagesordnungspunkten mit
großer Mehrheit zugestimmt
Mit 1 Stunde und 32 Minuten hat die DIC Asset AG
wohl eine der kürzesten Hauptversammlungen
einer börsennotierten AG mit knapp 200 Besu-
chern vorgelegt. Das ist rekordverdächtig. Für An-
legerschutz-Kolorit sorgte der Vertreter der DSW
Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
mit recht viel Lob und einigen Formalia. Auf der
HV wurde eine Dividende von 35 Cent pro Aktie
beschlossen. Allen Tagesordnungspunkten wurde
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13
Publity AG
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USA: Der TSO DNL FUND
IV, LP von Initiator TSO Eu-
rope Funds, Inc., investiert
das gezeichnete Kapital wei-
terhin zügig in ein den Zielen
des Fonds entsprechendes
Immobilienportfolio in guter
Lage im Südosten der USA.
Der Fonds hat über eine
Tochtergesellschaft von ei-
nem nicht verbundenen in
Chicago ansässigen Fonds
das KeHe Foods Distribution
Center südlich von Jackson-
ville, Florida, zu einem Kauf-
preis von 14,5 Mio. USD er-
worben. Das voll klimatisierte
erstklassige Bio- und Na-
turproduktevertriebszentrum
mit einer Fläche von 246.818
Quadratfuß ist vollständig
vermietet.
Der Fonds hat den Vertrag
für den Erwerb des Jacobs-
Engineering-Gebäudes in
Greenville, South Carolina,
von Highwoods, einer unab-
hängigen börsennotierten
Immobilienaktiengesellschaft,
abgeschlossen und rechnet
damit, die Transaktion An-
fang Juli zum Kaufpreis von
20 Mio. USD zum Abschluss
zu bringen. Das Bürogebäu-
de mit einer Fläche von
210.126 Quadratfuß steht auf
einem 22.5 Morgen großen
Grundstück in Greenville,
South Carolina.
Im Rahmen des Ankaufs
wurde ein neuer Mietvertrag
mit einer festen Laufzeit bis
einschließlich 2024 geschlos-
sen. Eine Tochtergesellschaft
des Fonds wird die alleinige
Eigentümerin des Objekts
sein, das mit einer Nettoan-
fangsrendite von über 10%
erworben wird. S. 20
mit großer Mehrheit zugestimmt.
Gleichzeitig bestätigte der Vor-
stand die Prognose für 2014 eines
FFO von 47 – 49 Mio. Euro.
Die Hauptversammlung der
DIC Asset AG (WKN A1X3XX / ISIN
DE000A1X3XX4) am Mittwoch in
Frankfurt entließ ihre Besucher nach
nur rund 1,5 Stunden in das hoch-
sommerliche Wetter. Wie in den
Vorjahren handelte es sich um eine
Konsens-Veranstaltung, bei der
auch der Anlegerschutz nicht weit von einer Laudatio entfernt war. Bei einer Präsenz des
Grundkapitals von 64,39% stimmte sie bei sämtlichen Tagesordnungspunkten den Vorschlä-
gen der Verwaltung wie in den Vorjahren mit großer Mehrheit zu. Im Zentrum stand die Aus-
schüttung einer Dividende in Höhe von 0,35 Euro je Aktie. Die Dividendenrendite beträgt wie
im Vorjahr rund 4,4%.
Der Vorstand bestätigte gleichzeitig die Prognose für 2014. Fortgesetztes Ergebnis-
wachstum werde über weitere Portfolio-Optimierungen und den Ausbau des Fondsgeschäfts
mit geplanten Fondsakquisitionen von 150 – 200 Mio. Euro angestrebt. Ein erhöhtes Ver-
kaufsvolumen von rund 150 Mio. Euro werde maßgeblich den Verschuldungsgrad weiter
reduzieren. Es würden Mieteinnahmen in einer Höhe zwischen 145 und 147 Mio. Euro er-
wartet. Und last, but not least plant die DIC Asset AG, auf dieser Basis für 2014 einen FFO
von 47-49 Mio. Euro zu erwirtschaften. Das betreute Immobilienvermögen beläuft sich auf
rund 3,4 Mrd. Euro mit rund 250 Objekten. Das eigene Immobilienportfolio ist in zwei Seg-
mente gegliedert. Das "Commercial Portfolio" mit 2,2 Mrd. Euro umfasst Bestandsimmobilien
mit langfristigen Mietverträgen und attraktiven Mietrenditen. Das Segment "Co-Investments"
mit anteilig 0,3 Mrd. Euro führt Fondsbeteiligungen, Joint Venture-Investments und Beteili-
gungen bei Projektentwicklungen zusammen.
Mega-Trends lenken zunehmend Kapital in Immobilien
Demografie, Technologie und Urbanisierung sind Treiber
der Entwicklung
Werner Rohmert,
Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Demografie-, Technologie- und Urbanisierungs-Trends ließen in Europa zunehmend
Kapital in den Immobiliensektor fließen. Investoren sollten ihre Strategien angesichts
niedriger Zinsen in einem renditeschwachen Marktumfeld nochmals überdenken. Glo-
bale Investoren erhöhten deshalb ihre europäischen Immobilien-Allokationen und
zeigten zunehmend Interesse an einigen von der Finanzkrise am stärksten betroffenen
Märkten. Zu diesem Ergebnis kommt LaSalle Investment Management in seinem Halb-
jahres-Update zum Investment Strategy Annual (ISA). Die Kapitalströme in die Region
nähmen weiter zu und es bestehe derzeit eine größere Bereitschaft, in Core-Märkten
Risiken einzugehen, ergänzt ISA. (WR)
Allerdings bewegen sich nach Ansicht von LaSalle Investment Management die
europäischen Immobilienmärkte weiterhin in unterschiedlicher Geschwindigkeit. An vorders-
ter Front stehe London und der Südosten Großbritanniens. Hier glaubt LaSalle, dass lang-
fristig vermietete Immobilien mit (Inflations-)Index-Mietvertrag in alternativen Sektoren wie
Studentenunterkünften, sowie im Hotel- und Gesundheitssektor attraktiv für defensive Core-
TSO-DNL Fund IV, L.P. News
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Garbe
würden. Einzelhandelsimmobilien stünden auf der Rangliste
der Core-Immobilien ganz oben, habe jedoch aufgrund
höherer Preise an Attraktivität nachgelassen. In Anbetracht
niedriger Renditen für Core-Immobilien würden Spezial-/
Nischensektoren wie Medical Offices, Park- und
LKW-Terminals interessanter. Logistikimmobilien und Büro-
immobilien in CBD-Randlage seien in Kanada weiterhin
erste Wahl.
Deutsche Immobilienpreise steigen bis
2018 verlangsamt weiter
Bulwiengesa sieht Gesamtrenditen deut-
scher Immobilien 2018 bei 6%
Die stabile „Ausschüttungsrendite“ aus dem Mietertrag
von Immobilien sei mittel- bis langfristig für viele Markt-
teilnehmer von hoher Bedeutung. Industrie- und Logis-
tikimmobilien blieben langfristig als einzige Assetklas-
se überdurchschnittlich rentierlich. Die Gesamtrenditen
(Total Returns) als Summe der Mietrenditen und Wert-
änderungsrenditen für deutsche Immobilienanlagen
würden wegen des hohen absoluten Preisniveaus künf-
Strategien seien. Dies gelte trotz der in Teilen Londons zu
beobachtenden Überhitzung des Wohnimmobilienmarktes.
LaSalle glaubt weiterhin an die Vorteile von Investi-
tionsstrategien, die auf Büroflächen in CBD-Randlagen ab-
zielen und in Verbindung mit Demografie-, Technologie- und
Urbanisierungs-Trends (DTU) in Gateway-Cities wie London,
Paris, Berlin und München stehen. Neben Großbritannien
seien Schweden und Polen attraktive Wachstumsmärkte in
Europa. Große Chancen für Value Add-Strategien in
Großbritannien sieht LaSalle in Lagen, die an Infrastruktur-
Projekte gekoppelt sind, wie sie in jeder Generation nur
einmal in Angriff genommen werden, wie das Londoner
Crossrail-Projekt. Gute Argumente sprächen bei entspre-
chender Risikobereitschaft für Büro-Projektentwicklungs-
Strategien in Paris, dessen Markt weniger von einem Wirt-
schaftswachstum abhänge, und in Deutschland, wo auf
Städte-Niveau mit einem soliden Wachstum in den „Tier 1“
Städten zu rechnen sei.
In USA und Nordamerika sieht LaSalle zunehmen-
de Attraktivität von Value-Add- und Build/Renovate-to-Core-
Strategien, die in den USA in Anbetracht des zunehmenden
Wirtschaftswachstums und der besser werdenden immobi-
lienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer attraktiver
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tig in allen Segmenten absinken. In 2018 seien durchschnittlich nur noch 6% Gesamt-
rendite über alle Immobiliensegmente zu erwarten. Das sind die zentralen Ergebnisse
der aktuellen Studie zum German Property Index (GPI) von bulwiengesa.
Der Gipfelpunkt im Marktzyklus sei mit 12,6% in 2013 erreicht, berichtet der Ger-
man Property Index (GPI) von bulwiengesa. Die Risiken für die Stabilität des deutschen
Finanzsystems, die sich aus den Nebenwirkungen des Niedrigzinsumfelds und der reichli-
chen Liquiditätsversorgung durch die großen Notenbanken ergeben könnten, werden lt. bul-
wiengesa durch diese jüngsten Ergebnisse zum German Property Index (GPI) relativiert. In
Anbetracht der exzellenten Position, die sich Deutschland ökonomisch über die
letzten Jahre erarbeitet hat, verhalte sich der institutionelle Immobilienmarkt hierzulande
eigentlich weitgehend vernünftig. Der Total Return, der 2013 mit 12,6% einen Gipfelpunkt
erreicht habe, werde im laufenden Jahr auf 10,3% zurückgehen. Aus „Der Immobilienbrief“-
Sicht ist es aber notwendig, auf die Ermittlung der Wertänderungsrendite hinzuweisen,
die für den Index naturgemäß theoretisch berechnet wird, während die echte Wertände-
rungsrendite existierender und alternder Immobilien geringer sein kann bzw. im IPD Index
sogar negativ ist.
Wohnimmobilien bleiben im Aufwind. Die durchschnittlichen Gesamtrendite für
institutionell gehandelte deutsche Wohnimmobilien erklomm nach 16,2% in 2012 in 2013
einen Höchstwert von 16,7%. Für 2014 sei mit einer Beruhigung des Marktes auf 14,5% zu
rechnen. Bei Wohnimmobilien muss aus „Der Immobilienbrief“-Sicht zudem berücksichtigt
werden, dass bei Wohnungsportfolios die Differenz zwischen synthetischer Wertentwicklung
und echter Wertentwicklung durch geringere Alters- und Mietvertragseffekte weit geringer ist
als bei Gewerbe. Über den Prognosezeitraum von 2014 bis 2018 erwartet bulwiengesa für
Deal
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
Wien: Die E&P Real Estate
GmbH & Co. KG verkauft 15
Jahre nach der Platzierung
des geschlossenen Immobi-
lienfonds SWF 087, der in
das ehemalige „Dorint Bud-
get Hotel“ in Wien investierte,
das Hotel im Juni
2014 an ein Family Office
aus Russland.
Das derzeit von der Accor-
Gruppe betriebene Mercure
Hotel Wien ist langfristig an
eine Tochtergesellschaft des
französischen Konzerns Ac-
cor S.A. verpachtet und wird
unter der Marke „Mercure“
vermarktet.
Außerdem sei eine deutliche Negativentwicklung
der Märkte in Frankreich und den Niederlanden zu beo-
bachten. In Frankreich wurden in den vergangenen beiden
Quartalen bei 58% der Weiterverkäufe von Gewerbeimmo-
bilien niedrigere Preise im Vergleich zur vorhergehenden
Veräußerung derselben Immobilien beobachtet. In den
Niederlanden wurden sogar alle registrierten Weiterver-
käufe zu niedrigeren Preisen abgeschlossen. In Deutsch-
land und in Großbritannien konnte dagegen in 56% der
Weiterverkäufe ein höherer Preis erzielt werden. In beiden
Ländern ist dieser Anteil im Vergleich zum Zeitraum Q2 bis
Q3 2013 gestiegen. Europaweit hat sich der Anteil der
Transaktionen, die seit dem letzten Verkauf einen Preis-
rückgang aufweisen, von 44% auf 48% erhöht.
SEB AM entwickelt Investment
Strategieempfehlungen für Europa
Weitere Renaissance Europas am
Investmentmarkt
Die Renaissance Europas am Investmentmarkt er-
reicht die Peripherie- und Regionalmärkte. Eine kon-
junkturelle Trendwende stützt Investmentaktivitäten.
Grenzüberschreitende Aktivitäten gewinnen zuneh-
mend an Bedeutung. London bleibt Eintrittsmarkt neu-
er Investorengruppen aus Asien und dem nahen Os-
ten. US-Investoren beginnen dagegen mit Exit aus
London und gewichten stärker opportunistisch. Druck
auf die Renditen strahlt von den Core-Märkten auf die
Peripherie. Das erreichte Renditeniveau der Core-
Märkte lenkt den Blick auf Regionalmärkte. Als strate-
gische Portfolioergänzung sieht SEB AM die bisheri-
gen Krisenmärkte in der Peripherie und den Niederlan-
den. Nordeuropa ist trotz guter fundamentaler Verfas-
sung in weiten Bereichen zu teuer. Neben diesen län-
gerfristigen Einschätzungen sieht SEB AM in Europa
in naher Zukunft Büroimmobilien weiter im Fokus.
Im neuen SEB Real Estate MarketView (REMV)
erwartet SEB Asset Management, dass der positive
Trend am Investmentmarkt weiter anhalten wird. Gründe
sind die konjunkturelle Trendwende in Europa, die Verbes-
serung der Vermietungsmärkte, der anhaltende Anlage-
druck im Niedrigzinsumfeld, verbesserte Finanzierungsbe-
dingungen und der anhaltende Mittelzufluss aus dem Aus-
land. Mittlerweile befindet sich in Europa keines der gro-
ßen Länder mehr in einer Rezession. SEB Asset Manage-
ment erwartet bis 2015 eine weitere Beschleunigung des
Wachstums in Europa in Richtung 2,0%. Wachstumsloko-
motiven bleiben Großbritannien, Deutschland sowie Nord-
und Mittelosteuropa. In den übrigen Ländern, darunter
Wohnimmobilien die beste Performance. Die günstigen
Finanzierungsbedingungen und die gute Konjunktur tragen
zu weiteren Preissteigerungen bei. Städte, die in der
Prognose für die Gesamtrenditen besonders gut ab-
schneiden, sind eher die mittelgroßen deutschen Städte, die
bislang noch nicht so starke Entwicklungen zeigten. Ein ent-
sprechender Nachholeffekt im Wohnungsneubau wird den
Analysten von bulwiengesa zufolge in Bamberg, Ingolstadt
und Leipzig erwartet.
Einzelhandelsimmobilien stiegen von 9,7% auf
10,6% in 2013. Logistikimmobilien stagnierten auf einem
hohen Niveau von 10,1%. Büroimmobilien bestätigten dage-
gen ihren Vorlaufcharakter. Nach einem Höhepunkt in 2011
mit 12,2% beruhigte sich der Markt in den folgenden zwei
Jahren auf 10,9% und 10,2%. In der Projektion erwartet bul-
wiengesa für 2014 einen weiteren Rückgang auf 8,5%. Bei
Büroimmobilien zeigen Koblenz, Regensburg und Potsdam
überdurchschnittliche Total Returns, im Logistiksegment ste-
chen Gera, Fulda und Erfurt mit ihrer guten verkehrstechni-
schen Erreichbarkeit hervor. Nur im Einzelhandel stehen
auch die großen A-Städte in den vorderen Rängen, allen vor-
an Berlin. Abseits der A-Städte signalisieren in den jüngsten
Berechnungen von bulwiengesa die D-Standorte Ravens-
burg, Ulm und Weimar perspektivisch gute Einstiegsmöglich-
keiten für private und institutionelle Marktteilnehmer. Diese
„Hidden Champions“ schlagen in der Projektion die Total Re-
turns der entsprechenden Standorttypen.
Neuer DTZ-Index „echter“ Transaktionen
Preisanstieg auf europäischen Gewerbe-
immobilienmärkten verlangsamt
Die Chancen kurzfristiger Gewinnerzielung durch Riding
the Cycle oder Manage to Core hat DTZ mit dem ersten
Preisindex für europäische Gewerbeimmobilien aufge-
zeigt, der ausschließlich Objekte berücksichtigt, die in
den letzten 16 Jahren mehrfach den Eigentümer gewech-
selt haben. Datengrundlage ist die DTZ-Datenbank zu
Investmenttransaktionen mit mehr als 2.600 Vergleichs-
transaktionen in ganz Europa, die seit 1997 geführt wird.
Für Deutschland wird die DTZ-Datenbank mit der Daten-
bank von bulwiengesa abgeglichen und ergänzt.
Der Preisanstieg, der natürlich als „Der Immobilien-
brief“-Anmerkung auf der Basis einer Positivauslese gehan-
delter Objekte ermittelt wird, habe sich europaweit von 8% im
vierten Quartal 2013 auf 6% im ersten Quartal 2014 verlang-
samt, meldet DTZ. Einer der Gründe dafür sei die europaweit
zu beobachtende Zunahme von Immobilientransaktionen an
B-Standorten. Das hat natürlich auch nichts mit Preisentwick-
lung zu tun, sondern mit sich zyklisch wandelnden Strategien.
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17
Speyer: Die publity Perfor-
mance Fonds Nr. 4 GmbH
& Co. KG konnte nach nur
11-monatiger Haltedauer das
Fachmarktzentrum
„Wartturmcenter“ an einen
irischen Investor veräußern.
Das Einkaufszentrum um-
fasst ca. 8.900 qm Fläche.
Amsterdam: Union Invest-
ment erwirbt das Radisson
Blu Amsterdam in zentraler
Altstadtlage. Das 4-Sterne-
Haus ist vollständig und mit
einer Restlaufzeit von 22
Jahren an die Carlson Rezi-
dor Gruppe verpachtet. Das
Objekt ergänzt das Portfolio
des institutionellen Immobi-
lienfonds UniInstitutional
European Real Estate.
Deals Frankreich und die
Peripherie, fällt die
Erholung zyklisch
versetzt und moderater
aus. Risiken für
das positive Szenario
liegen in den Emerging
Markets (China,
Ukraine) und einer
frühen Straffung der
Geldpolitik.
Europas Peri-
pherie erlebt derzeit
eine rasante Renais-
sance in der Anleger-
gunst. Die Kernmärkte
hatten wie die deutschen Metropolen oder London bereits vorher die Folgen der Finanzkri-
se schnell überstanden. Die Anleger fokussierten in den letzten 6 Monaten bis Ende des
ersten Quartals, anders als viele Maklerberichte erwarten ließen, noch stärker als bisher
auf die beiden Kernmärkte Großbritannien und Deutschland, auf die zusammen fast 60%
aller Investments entfielen. Prozentual die stärksten Zuwächse verbuchten aber die bisheri-
gen Krisenmärkte Spanien, Niederlande und Irland. Dagegen kühlte das Interesse an Nord-
und Zentralosteuropa zuletzt ab. Auffallend ist für SEB AM ein spürbarer Anstieg der Port-
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
Project Gruppe
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foliodeals, die in den Bereichen Einzelhandel, Logistik und
Wohnen einen hohen Regionalanteil mit Schwerpunkt auf
Großbritannien und Deutschland beinhalten.
Grenzüberschreitende Aktivitäten gewinnen zuneh-
mend an Bedeutung und machten zuletzt etwa die Hälfte
aller Investments aus. Vor allem außer-europäische Investo-
ren haben ihr Exposure in Europa ausgebaut. Europäische
Anleger zeigten entgegen dem Trend 2013 wieder eine stär-
kere Risikobereitschaft und investierten angeführt von insti-
tutionellen Anlegern aus Großbritannien stärker im europäi-
schen Ausland.
Investoren aus dem Nahen Osten und Asien, vor-
wiegend Sovereign Wealth Funds, wählen meist London als
Eintrittsmarkt nach Europa. Gut 60% ihrer Investitionen ent-
fielen auf die britische Metropole, wobei Büroportfolios domi-
nierten. Etwas stärker streuten US-Investoren ihre Europa-
investments. Neben London spielten bei Ihnen auch Paris
und deutsche Metropolen eine größere Rolle. Entsprechend
ihrer überwiegend opportunistischen Ausrichtung verstärk-
ten diese Investoren auch ihre Käufe in der Peripherie und
den Niederlanden, begannen aber beispielsweise in London
auch bereits mit dem Exit aus in den letzten 3 bis 5 Jahren
gekauften Assets. Cross-Border Investoren aus Europa
diversifizierten am breitesten. Auch wenn London, Paris und
Deutschland auch hier die wichtigsten Anlagemärkte dar-
stellten, wurde stärker in weniger „überlaufene“ Märkte wie
Warschau, Helsinki oder Wien investiert.
Die Kaufpreise steigen jetzt auch auf den auch die
Peripherie- und Regionalmärkten. Die Ankaufsrenditen für
erstklassige Objekte in den Core-Märkten befinden sich
nach wie vor in allen Nutzungsarten weiter unter Abwärts-
druck. In London und Paris liegen die Büro- und Einzelhan-
delsrenditen mittlerweile unter 4%. Dies entspricht einem
Multiplikator der Nettomiete von mehr als dem 25-Fachen.
Der Renditerückgang erreichte aber auch die Peripherie-
und Regionalmärkte. So liegen die Spitzenrenditen in Dub-
lin, Madrid und Amsterdam mittlerweile 25 bis 100bp unter
ihrem letzten Peak. Lediglich Italien hinkt dem Zyklus noch
hinterher. Hier waren vereinzelt steigende Spitzenrenditen
zu beobachten.
Der Anlagedruck institutioneller Anleger bleibt im
gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld hoch. Für Immobilienanla-
gen spricht, dass Aktien und Anleihen nach Ansicht von
SEB Asset Management bereits Korrektur- und Abschrei-
bungspotential bergen. Dies trifft insbesondere im Fall einer
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
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Der Fonds hat den Vertrag
für den Ankauf des Westerre
Büroparks in Richmond, Vir-
ginia, von einer Tochterge-
sellschaft der Zürich Versi-
cherungsgesellschaft zu
einem Kaufpreis von 22,1
Mio. USD abgeschlossen.
Die Immobilie besteht aus
zwei erstklassigen Büroge-
bäuden mit einer Gesamtflä-
che von 163.290 Quadratfuß
auf einem knapp 11 Morgen
großen Grundstück im geho-
benen Innisbrook-Teilmarkt
von Richmond. Die Immobilie
ist zu ca. 93% an eine diver-
sifizierte Mieterliste erstklas-
siger Mieter vermietet.
Der Ankauf der Immobilie
erfolgt zu einer Nettoanfangs-
rendite von 8,5%, die eine
gute Wertgrundlage für den
Fonds darstellt.
Weitere Aussichten
Der Fonds führt aktive Ver-
handlungen bezüglich des
Ankaufs von mehreren weite-
ren Immobilien in Schlüssel-
märkten im Südosten und
wird demnächst weitere Mit-
teilungen veröffentlichen.
TSO DNL Fund IV wird nun
für künftige Investitionen ge-
schlossen, da das zulässige
Kapital von 125 Mio. USD
eingeworben worden ist. Ein
Nachfolgefonds ist bereits in
fortgeschrittenem Planungs-
und Genehmigungsstadium
und wird in naher Zukunft
verfügbar sein.
Wende der Geldpolitik und einem damit verbundenen Anstieg der Kapitalmarktrenditen zu.
Ein solcher Prozess verläuft insbesondere an den Aktienmärkten erfahrungsgemäß kaum
ohne Friktionen.
Mittelzuflüsse aus Asien werden auch weiterhin ein wichtiger Marktfaktor bleiben.
Neben der anhaltenden Diversifizierung bei der Anlage der Devisenreserven wurden auch
die Anlagerestriktionen für institutionelle Anleger in China gelockert. Bei den Mittelzuflüssen
aus den USA wird dagegen eher ein Wechsel des Investorentyps zu beobachten sein.
Nachdem opportunistische Investoren den Boden bereitet haben, dürften sich mit der Festi-
gung der „Europa-Story“ auch institutionelle Anleger verstärkt diesseits des Atlantiks enga-
gieren. Eine wichtige Rolle für das positive Investmentumfeld spielt auch die stärkere Verfüg-
barkeit von Fremdkapital. Nachdem in den USA der CMBS Markt wieder erholt hat, ist in
Europa auch wieder eine etwas höhere Risiko- und Finanzierungsbereitschaft der Banken
zu verzeichnen.
Strategieempfehlung der SEB Asset Management: Die SEB Asset Management
überarbeitet die Grundlinien ihrer Investmentstrategie. Anhand eines Markt-Scoring Modells
werden relevante Anlagemärkte hinsichtlich ihrer Attraktivität bewertet. SEB Asset Manage-
ment konzentriert sich im Rahmen einer Core-Strategie weiterhin bei allen Nutzungsarten
auf die Kernländer Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Einschränkungen gelten für
Frankreich hinsichtlich der Wirtschaftsschwäche sowie dem in einigen Teilmärkten begrenz-
ten Mietwachstumspotentials.
Innerhalb der genannten Länder hat sich vor allem die Bewertung der Logistikmärk-
te verbessert. Die Aufhellung des Konjunkturumfelds sowie die abweichende Entwicklung
der Ankaufsrenditen lassen eine robuste Nachfrage nach Logistikflächen erwarten. Treiber
der Nachfrage ist insbesondere der E-Commerce-Boom, der den Kauf und Verkauf von Wa-
ren und Leistungen über elektronische Verbindungen umfasst. Die Retail- und Logistikmärk-
te in Österreich, Belgien und den Niederlanden werden zur Abrundung von Portfolien eben-
falls positiv bewertet.
Die Bewertung der nordeuropäischen Märkte hat sich generell verbessert. Ausnah-
men bilden Finnland aufgrund des schwachen Wachstums und einem Überangebot an Flä-
chen in einigen Teilmärkten sowie die Einzelhandelsmärkte in Schweden. Die übrigen Märk-
te in Schweden und Norwegen sind trotz ihrer positiven Verfassung bereits zu teuer. Als
Portfolioergänzung bei Core-Strategien rücken Länder der Peripherie und die Niederlande
ins Blickfeld. Die Bewertung der Büro- und teilweise der Logistikmärkte hat sich durch die
Erholung der Konjunktur sowie nach den Miet- und Preiskorrekturen deutlich verbessert.
Irland, das dem Zyklus vorauslief, präsentierte sich bereits im vergangenen Jahr als attrak-
tivster Markt unter den Peripherieländern.
In Südeuropa sind insbesondere Spanien und Italien gefragt. Aufgeholt haben vor
allem die Büromärkte. Diese sind hinsichtlich der Marktliquidität einem Investment in Irland
vorzuziehen. Während Spanien sich wirtschaftlich bereits auf Erholungskurs befindet, be-
steht für Italien Aufholpotenzial. Zudem handelt es sich bei Italien um einen differenzierten
Markt mit allen Immobilienqualitäten. Hier ruhen die Hoffnungen auf Reformen durch die
neue Regierung.
Neben diesen längerfristigen Einschätzungen sieht SEB AM in Europa in naher
Zukunft Büroimmobilien weiter im Fokus. In einschlägigen Investorenumfragen wird dieser
Sektor klar favorisiert. Dies wird eindrucksvoll in der aktuellen Dynamik der Investmentmärk-
te bestätigt. Daher bietet sich auch ein ideales Umfeld, um in paneuropäische Büroportfolios
zu investieren. Portfoliotransaktionen im Bereich Wohnen und Einzelhandel dürften ihren
Höhepunkt überschritten haben und der Sektor Logistik wird derzeit stark von wenigen gro-
ßen Player und Transaktionen dominiert. Paneuropäische Büroportfolios bieten die Möglich-
keit an der Erholung in Europa insgesamt zu partizipieren, ohne spezifische Länderrisiken
einzugehen. Diversifizierte Investments bieten über die Kombination aus Stabilität und Chan-
cen über die Anlageklasse hinweg entsprechend attraktive risiko-adjustierte Renditen.
Fortsetzung v. S. 14
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
JLL-Transparency Index 2014 sieht
Deutschland auf Platz 12
Großbritannien bleibt
Transparenz-Sieger
Im aktuellen JLL-Transparency Index 2014 belegt
Deutschland annähernd unverändert unter insgesamt
102 Ländern den 12. Rang. Verbesserungen zum
Transparency Index 2012 gäbe es in Deutschland
durch den IPD-Index als Benchmark für Fonds und für
die Performance des Investmentmarktes allgemein,
durch zunehmende Unabhängigkeit und Qualität von
Bewertungen und durch verbesserte Marktdatenver-
fügbarkeit.
Im internationalen Vergleich hinke allerdings die
Transparenz börsennotierter Immobilienfirmen den rele-
vanten Standards hinterher. Last not least bleibe Deutsch-
land beim Thema Steuerkomplexität und hinsichtlich der
Verfügbarkeit von Informationen über Immobilienkredite
oder Kaufpreise nur Mittelmaß. 2014 belegt Großbritan-
nien die Top-Position im Transparenz-Index, gefolgt von
den USA. Irland als einziger Neuzugang, Australien, Neu-
seeland, Frankreich, Kanada, Niederlande und Finnland
gehören zu den weltweit „sehr transparenten“ Märkten.
Büromarkt Frankfurt mit schmerzhaften
Einbrüchen
Mietentwicklung trotzdem positiv
Mit Flächenumsatz von 167.900 qm unterschreiten des
die Bürovermietung in Frankfurt im 1. Halbjahr 2014 die
Vorhalbjahresergebnisses um 11,9%, recherchiert NAI
apollo group. Einbußen von fast 18% im gif-Gebiet
(162.000 qm) und knapp 13% im Gesamtmarkt (183.000
qm) ermittelte BNPPRE. Verantwortlich sei die geringe
Anzahl an Großabschlüssen. JLL sieht einen Einbruch
um fast 17% auf 168.500 qm. Den höchsten Rückgang
sieht Knight Frank mit rund 163.900 qm Büroflächenver-
mietung und einem Umsatzrückgang von ca. 19,3%.
Cushman & Wakefield (C&W) sieht das Vermietungsvo-
lumen zur Jahreshälfte bei 154.000 qm. Der Leerstand
sinkt aber weiter. Die Spitzen- und Durchschnittsmieten
bleiben stabil.
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
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Finanzanlagenvermittler haben vom Gesetzgeber immer mehr Auflagen bekommen. Nach Sachkun-deprüfung und Berufshaftpflicht muss nun für das Vertriebsjahr 2013 bis zum 31.12.2014 der erste Prüfbericht nach § 24 FinVermV bei der Auf-sichtsbehörde abgegeben werden. Die Kosten: meist um die 1.000 Euro!
Die epk media GmbH & Co. KG (Fachmagazin BeteiligungsReport) organisiert eine weitgehend elektronische Unterlagenprüfung durch eine Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft in der Regel für etwa die Hälfte der Kosten. Möglich ist dies durch hohe Fallzahlen und eine klare Strukturierung.
„Wir würden uns freuen, wenn wir Finanzanlagen-vermittler dabei helfen können, Kosten zu sparen und weiterhin erfolgreich arbeiten zu können.“
Hamburg: Goodman erwirbt
eine 35.000 qm große Be-
standsimmobilie im GVZ Al-
tenwerder. Auf dem rund
81.000 qm großen Grund-
stück plant das Unternehmen
zudem die Entwicklung von
12.000 qm neuer Logistikflä-
che. Das Investitionsvolumen
im westlichen Hafenteil be-
trägt insgesamt über 30 Mio.
Euro. Derzeit ist die Be-
standsimmobilie langfristig
an einen dänischen Logistik-
dienstleister vermietet und
wird in das Portfolio von
Goodman European
Logistics Fund (GELF)
aufgenommen.
Neuss-Hammfeld: Die Pri-
me Office AG vermietet
langfristig 1.034 qm Büroflä-
che an die AUTOonline
GmbH Informationssyste-
me im Bürogebäude ARCUS
Carl-Schurz-Str. 2.
BNPPRE hat den Mieter er-
folgreich vermittelt.
Frankfurt: Habona Invest
erwirbt für den Habona Deut-
sche Einzelhandelsimmobi-
lien Fonds 04 drei weitere
Einzelhandelsimmobilien mit
einer Gesamtmietfläche von
ca. 10.000 qm. Das gesamte
Investitionsvolumen beläuft
sich auf knapp 15 Mio. Euro.
Die Einzelhandelsimmobilien
verteilen sich auf die Bundes-
länder Bayern, Niedersachen
und Thüringen. Als Anker-
mieter der Immobilien fungie-
ren Rewe und Edeka, jeweils
mit 15-jährigen, indexierten
Mietverträgen.
Deals Deals Deals Nach Analyse der Immobilienberatungsgruppe NAI apollo group schließt der
Frankfurter Büroflächenvermietungsmarkt (inkl. Eschborn und Offenbach Kaiserlei) das
erste Halbjahr 2014 verhalten ab. In den ersten sechs Monaten ist ein Flächenumsatz
durch Vermietungen und Eigennutzer von 167.900 qm erfasst worden. Hierdurch ist das
Vorjahresergebnis um 11,9% unterschritten worden (H1 2013: 190.500 qm). Im Trend liegt
das, wie oben zusammengestellt, auf einer Linie mit den Ergebnissen der großen Häuser.
Auf das zweite Quartal 2014 entfällt ein Volumen von 75.600 qm. Damit ist sowohl das Vor-
quartal (Q1 2014: 92.300 qm) um 18,1% als auch das Vorjahresquartal (Q2 2013: 129.900
qm) um 41,8% unterboten worden.
Knight Frank ermittelt die größte Abweichung zum Vorjahr. Der Frankfurter Büro-
flächenmarkt (inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei) gehe mit einem Flächenumsatz
von 154.000 qm in die zweite Jahreshälfte. Bei gleicher Flächendefinition wie JLL, NAI und
gif können wir die Erfassungsunterschiede nur bedingt klären. Damit bliebe das diesjährige
Halbjahresergebnis knapp 20% unter dem des Vorjahres (192.000 qm) und 19% unter dem
Zehnjahresdurchschnitt (190.300 qm). Während im ersten Quartal 2014 die Anmietung der
Deutschen Bank über 30.000 qm das Zahlenwerk stützte, fehlten lt. Knight Frank im zwei-
ten Quartal Vertragsabschlüsse jenseits der 5.000 qm gänzlich. Entsprechend sank der
Flächenumsatz von 86.000 qm im ersten Quartal auf 68.000 qm im zweiten Quartal. 4.000
qm wurden dabei von einem Eigennutzer belegt.
Zu den größten Abschlüssen des zweiten Quartals zählen lt. NAI neben dem Ver-
kauf eines Objektes in der Bockenheimer Landstraße (Westend) an eine chinesische Bank,
die dort selbst 4.000 qm Bürofläche nutzen wird, die Anmietung von 4.960 qm durch die
FOM Hochschule für Oekonomie & Management in der Franklinstraße (City West). Unter
den Branchen sind es die „Banken, Finanzdienstleister & Versicherungen“ mit der größten
Nachfrage. 56.620 qm entsprechen lt. NAI einem Anteil von 33,7%, der damit aber hinter
dem Vorjahreswert von 40,7% (H1 2013) zurückbleibe. Gegenüber dem ersten Quartal
muss die Branche „Kommunikation, IT & EDV“ mit 18.440 qm bzw. 11,0% den zweiten
Nachfragerplatz an die Branche „Unternehmensberatung, Marketing & Marktforschung“
abgeben, die für einen Flächenumsatz von 18.880 qm (11,2%) verantwortlich ist.
Der marktaktive Leerstand* auf dem Frankfurter Büromarkt hat gegenüber dem
ersten Quartal leicht auf 1.315 Mio. qm abgenommen. Die Leerstandsquote liegt hierdurch
bei 11,4% (minus 0,7%-Punkte im Vorjahresvergleich). Bedingt durch Fertigstellungen in
Höhe von 61.030 qm, wovon nur noch 7.850 qm verfügbar seien, und Flächenabgängen in
Höhe von 78.790 qm, reduziere sich der Büroflächenbestand auf 11,577 Mio. qm m²“, so
NAI. Für das Gesamtjahr habe sich die projektierte Fertigstellungsfläche leicht auf 314.820
qm erhöht. Davon stünden dem Markt aber bereits 81,0% der Fläche aufgrund von Vorver-
mietungen und Eigennutzungen nicht mehr zur Verfügung. Das Fertigstellungsvolumen für
das Jahr 2015 liege bei 122.600 qm, bei einer Vorvermietungsquote von 37,6%. Cushman
& Wakefield (C&W) sieht das Leerstandsvolumen im Frankfurter Marktgebiet erneut ge-
sunken. Bei einem Büroflächenbestand von 12,13 Mio. qm stünden Ende Juni rund 1,42
Mio. qm kurzfristig zur Verfügung. Der Leerstand sei damit in den vergangenen zwölf Mo-
naten um 132.100 qm gesunken. Die Leerstandsrate wird Ende Juni bei 11,7% registriert.
Es sei der niedrigste Wert der vergangenen elf Jahre.
Für das zweite Halbjahr rechnet die NAI apollo group mit einer durchschnittlichen
bis guten Flächennachfrage, zumal weiterhin Großgesuche am Markt sind. Aufgrund des-
sen wird auf Gesamtjahressicht das Erreichen der 400.000 m² Marke erwartet. Die Spitzen-
miete wird lt. C&W im Juni 2014 weiterhin bei 37 Euro pro m²/Monat registriert. Für die
zweite Jahreshälfte zeichnet sich eine Seitwärtsbewegung der Spitzenmiete ab. Aufgrund
der Großvermietung an die Deutsche Bank sei im 1. Quartal ist die Durchschnittsmiete
leicht angestiegen, berichtet Knight Frank, konnte sich jedoch erwartungsgemäß im 2.
Quartal wieder etwas regulieren und liegt nun bei etwa 18,70 Euro. Die Spitzenmiete bleibt
stabil und liegt bei Knight Frank bei 37,50 Euro.
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
Die Handelsblatt Jahrestagung ist neben Quo
Vadis, GRI und Cimit eine der etablierten Veranstaltungen
der Branche, die sich mit allen Assetklassen und Trends
beschäftigt. Rund 100 Teilnehmer nahmen in diesem Jahr
im Empire Riverside in Hamburg teil. Bereits zum zweiten-
mal war Hamburg der Veranstaltungsort der Wahl, nachdem
in den Vorjahren die Veranstaltung in Berlin stattfand. Aller-
dings gehen in Berlin die Emotionen etwas höher, wie wir
vor zwei Jahren über mehrere Stunden im „entführten“ Rei-
sebus zum Abendessen (vgl. Editorial „Der Immobilienbrief“
Nr. 273) feststellen durften.
Einer der Tagungs-Themenschwerpunkte war die
Entwicklungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Der
Boom ist ungebrochen, auch wenn der Hype langsam ab-
ebbt. Die großen Portfolios sind gedreht, nun richtet sich die
Branche auf die neuen gesetzlichen Herausforderungen von
Mietpreisbremse und Wohnungsbaumodellen ein. Auch
wenn die Deutsche Bank vor einiger Zeit vor einer möglichen
Blasenentwicklung gewarnt hat, ist für Rolf Buch, Chef der
Deutschen Annington, Deutschlands größtem privaten
Vermieter, eine Bubble nicht erkennbar, auch wenn in eini-
gen Stadtteilen der Ballungszentren die Preise und Mieten
sportlich sind.
Auch von einem möglichen Angebotsüberschuss
könne keine Rede sein. „Von Entwicklungen wie in Spanien
sind wir weit entfernt“, argumentiert Rainer Braun von em-
pirica. Um einen Angebotsüberschuss zu erzielen, müssten
in Deutschland jährlich 1-2 Mio. neue Wohnungen gebaut
werden. 2012 betrug der Wert im Bundesgebiet gerade ein-
mal 200.000 Wohnungen. Für Daniel Arnold, Chef der
Deutschen Reihenhaus ist der Haupttreiber des derzeitigen
Booms am Wohnungsmarkt die Inflationsangst vieler Klein-
anleger. Für Großinvestoren sind vor allem fehlende Alterna-
tivverzinsungen, stabile Cash flows und ein nach wie vor
vorhandenes Mietsteigerungspotential in den Gebieten mit
Nachfrageüberhang die Hauptmotivation für die großen Port-
foliotransaktionen.
Der Mietpreisbremse, die kurzfristig verschoben
wurde, sehen Buch und seine wohnungswirtschaftlichen
Kollegen gelassen entgegen. Unterdessen warnten schon
viele Richter vor dem schwammigen Gesetzentwurf. Proble-
me gebe es vor allem beim Begriff der „ortüblichen Ver-
gleichsmiete“ und den nicht vorhandenen Mietpreisspiegeln
in vielen deutschen Großstädten. Auch müsse, lt. Buch der
Begriff der „angespannten Märkte“ näher definiert werden.
Als Kriterium böte sich der Leerstand an. Sollte dieser unter
3% liegen, könne man durchaus von angespannten Märkten
sprechen. Letztlich ändere die Mietpreisbremse an der Prob-
lematik des geringen Neubaus in allen Segmenten nichts, so
Buch. Er fordert vor allem Bürokratieabbau.
Düsseldorf hängt im Q2 durch
Zahlenwerk geht auseinander
Die Researcher des Düsseldorfer Büromarkt liegen
diesmal auch im Trend auseinander, wobei das auch an
der Flächendefinition liegen kann. Im Stadtgebiet dürfte
es wohl deutlich schlechter ausgesehen haben als
im Umland.
Catella Property Group (CPG) berechnet für das
1. Halbjahr im Stadtgebiet, ohne Umland, einen
Flächenumsatz von 117 800 qm. Das entspräche im
Vorjahresvergleich einem Rückgang von 27%. Auf das
zweite Quartal entfielen davon nur 43 800 qm. Mit insge-
samt 214 Mietvertragsabschlüssen sei jedoch keineswegs
von einem Nachfrageeinbruch die Rede. Das Marktgesche-
hen werde maßgeblich vom kleinteiligen Flächensegment
dominiert, korrigiert CPG-Chef Klaus Franken negative
Interpretationen.
Aengevelt-Research berechnet für die Region
Düsseldorf für das 1. Hj. einen Büroflächenumsatz inkl.
Eigennutzer von rd. 163 000 qm, der damit das gute Vor-
jahresergebnis von rd. 166 000 qm nahezu erreiche und im
Vergleich zur jüngsten Dekade mit einem Halbjahresdurch-
schnitt von 149 000 qm ein Plus von ca. 9% darstelle. JLL
ermittelt mit knapp 174 000 qm wohl incl. Umland ein Minus
von gut 10%. Anteon recherchierte für das Stadtgebiet rd.
122 000 qm und einen Rückgang um knapp 20%. BNPPRE
sieht demgegenüber Düsseldorf mit 176 000 qm in einem
Plus von 4%. Die Düsseldorfer Spitzenmiete konnte sich lt.
CPG, Anteon und Aengevelt angesichts hochpreisiger Ver-
mietungen in den Teilmärkten City und Bankenviertel weiter
bei 27,50 Euro halten. Die gewichtete Durchschnittsmiete
liegt mit aktuell 13,54 Euro (CPG), 14,80 (Anteon) und
17,50 für Citylagen (Aengevelt) lediglich leicht unter dem
Niveau des Vorjahres. Die von Catella PG ermittelte Büro-
flächenleerstandsquote beträgt aktuell 10,8% und ent-
spricht einem Leerstand von 819 785 qm Bürofläche bei
einem Bestand von 7,563 Mio. qm.
Handelsblatt Jahrestagung 2014
Das Bauen von heute kann Leerstand
von morgen werden
Nach Farbbeutelattacken oder sogar Bus-Entführung in
den Vorjahren, lief die diesjährige Handelsblatt Jahres-
tagung Immobilienwirtschaft 2014 diesmal in Hamburg
ruhig und professionell ab. Der Branche geht es gut,
auch wenn zukünftige Herausforderungen bei Regulie-
rung und Finanzierung warten.
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23
München: Die Aurelis Real
Estate GmbH & Co. KG hat
das dritte der insgesamt vier
zentralen Büro- und Gewer-
be-Grundstücke im Business-
quartier Am Hirschgarten an
eine Projektgesellschaft der
OFB Projektentwicklung
GmbH verkauft, die als Toch-
terunternehmen der Landes-
bank Hessen-Thüringen zur
Helaba Immobiliengruppe
gehört. Auf dem ca. 7.300 qm
große
können rund 40.000 qm
Geschossfläche für Gewer-
be- und Hotelnutzungen so-
wie Dienstleistung entstehen.
Der Baubeginn ist für 2015
geplant.
Mannheim: D&R Invest-
ments erwirbt das Büro- und
Geschäftshaus P 7,
10-15, von einem institutio-
nellen Eigentümer. Das Ob-
jekt bietet 10.765 qm Mietflä-
che. Hauptmieter ist die
Deutsche Bank mit ihrer
Mannheimer Hauptfiliale
auf einer Gesamtfläche von
rund 8.700 qm. JLL hat die
Transaktion beratend beglei-
tet und vermittelt.
Hamburg: Hamburg Trust
hat für etwa 28,4 Mio. Euro
die bezugsfertige Neubau-
Wohnanlage "Little East"
erworben. Die Immobilie mit
einer Mietfläche von insge-
samt etwa 5.700 qm wurde
von den Projektentwicklern
Mercurius Real Estate AG
und Domus Vivendi Group
verkauft. Ca. 75% der
Wohnfläche, sind bereits für
zehn Jahre an die Deutsche
Bahn vermietet.
Deals Deals Deals Die Knappheit in nahezu allen Segmenten käme allerdings nicht aus der jetzigen
starken Nachfrage in den Metropolen, sondern zeige sich bereits in der Betrachtung der
Daten für die letzten 10 Jahre, so Braun. Der Grund für die Knappheit liegt für den emprica
Vorstand in der Neuorganisation Deutschlands durch Landflucht, Demografie und ein höhe-
rer Flächenbedarf pro Einwohner. Und bedenken Sie, so Braun, das Bauen von heute ist
am falschen Standort der Leerstand von morgen. (AE)
ERES Industry Seminar in Paris zur Gestaltung
von Arbeitsplätzen
Höhere Flexibilität
Vor mehr als 100 Zuhörern diskutierten Experten aus Forschung und Praxis darüber,
wie neue Formen der Arbeit zur Wertschöpfung beitragen und wie sich Büroimmobi-
lien dadurch verändern.
In einem Industry Seminar der ERES European Real Estate Society ging es um
die Frage, wie die Gestaltung des Arbeitsplatzes zur Steigerung des Geschäftserfolgs bei-
tragen kann. Gemeinsam mit der ESSEC Business School diskutierten Experten aus der
Praxis und Theorie die Fragestellung. Die Veranstaltung wurde von Ingrid Nappi-Choulet,
Professorin für Immobilien und Nachhaltige Entwicklung an der ESSEC Business School
in Frankreich, zusammen mit der ebenfalls dort ansässigen ADI Association des Directeurs
Immobiliers sowie der auf das Immobilienmanagement von Unternehmen spezialisierten
Beratungsfirma AOS Studley organisiert.
Hilde Remøy, Assistant Professor am Department of Real Estate and Housing der
Delft University of Technology in den Niederlanden, nannte in ihrem Vortrag „The new way
of working – Adding value to office organisations?“ das Verhältnis von Personen und der
von ihnen benötigten Fläche als Kriterium. Obwohl an der Architekturfakultät, zu der das
Department gehört, die Zahl der Studenten und damit auch der Mitarbeiter kontinuierlich
steige, werde nicht mehr so viel Platz benötigt. Aktuell gäbe es für 961 wissenschaftliche
Mitarbeiter 544 Arbeitsplätze. Das entspricht einem Verhältnis von 1 zu 0,57. Nach dem
Umzug in ein anderes Gebäude wurde deshalb die Gesamtfläche der Fakultät von vormals
42.000 Quadratmeter auf nunmehr 32.000 Quadratmeter reduziert – um immerhin 25 Pro-
zent. Aber es gäbe nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Veränderungen. Nicht
mehr Zellenbüros mit geringer Flexibilität sowie lange Korridore ohne Blickfang sind gefragt,
vielmehr seien „Offenheit und Transparenz“ wichtig, zudem „flexible Konstellationen, die
temporär unterschiedliche Raumnutzungen ermöglichen“.
„Kostenreduzierung und wachsende Flexibilität“ führte Rianne Appel-
Meulenbroek als wesentliche Merkmale an, wenn es um den Mehrwert geht. Ebenfalls in
den Niederlanden forscht und lehrt sie an der TU Eindhoven in der Real Estate Manage-
ment & Development Group. Als Problem sieht Rianne Appel-Meulenbroek jedoch die
„Quantifizierbarkeit“ von Arbeitsplätzen. Deren reine Anzahl im Verhältnis zur Fläche sei ein
nur begrenzt aussagefähiger Wert. Andere Kriterien müssten hinzukommen, so zum Bei-
spiel das räumliche Layout, dessen Darstellung und Auswertung sich nicht nur an Architek-
turplänen, sondern auch an der Sichtbarkeit orientieren könne.
Besonders für Unternehmen geht es um die Frage der Wertschöpfung sowie deren
Messbarkeit. Cécile de Guillebon, Vice President Real Estate & Facility Management beim
Automobilunternehmen Renault, hob hervor, dass jede Aktivität „in einer Kosten-Nutzen-
Analyse betrachtet und gemessen werden muss“. Besonders bei einem Unternehmen wie
Renault, das weltweit 122.000 Beschäftigte und 37 Fertigungsstandorte hat, keine ganz
leichte Aufgabe. Bereits 2007 ermöglichte Renault seinen Angestellten, auch zu Hause zu
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
arbeiten, und das auf allen Ebenen – vom Management
über die Verwaltung bis hin zur Technik. Zu den Bedingun-
gen gehören jedoch eine physische Anwesenheitspflicht im
Unternehmen an mindestens einem Tag in der Woche so-
wie die Möglichkeit, sowohl seitens des Unternehmens als
auch seitens des Mitarbeiters die Vereinbarung wieder auf-
zuheben. Die konkrete Ausgestaltung umfasst zudem Vor-
gaben hinsichtlich der Geräte und Verbindungen. Auch die
jeweilige Personalabteilung ist in die Abläufe einbezogen.
Seit der Einführung nahm das Interesse kontinuierlich zu.
Waren nach dem Start im Januar 2008 zunächst 171 Mitar-
beiter dabei, stieg deren Zahl mittlerweile weit über 1000.
Als Vorteile sieht Cécile de Guillebon nicht nur die
„Work-Life-Balance“ und – damit verbunden – das selbst
gewählte sowie gestaltete Arbeitsumfeld mit höherer zeitli-
cher Flexibilität, sondern auch die Reduzierung der Unfallri-
siken auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz. Bei allem
betont sie den Nutzen für den Arbeitgeber. Zusätzlich trügen
für das Unternehmen geringere Bewegungen und räumliche
Nutzungen auch dazu bei, die CO2-Bilanz zu verbessern.
Die Präsentationen können unter www.eres.org
kostenfrei abgerufen werden. Die European Real Estate
Society ERES wurde 1994 mit dem Ziel gegründet, in Euro-
pa Immobilienwissenschaft und Immobilienwirtschaft stärker
zu vernetzen und besonders die Immobilienforschung nach
vorne zu bringen. Mitglieder sind nationale Forschungsge-
sellschaften, akademische Forscher, Praktiker und Dokto-
randen, die sich mit immobilienwirtschaftlichen Themen
beschäftigen. Die Hauptaktivitäten von ERES umfassen die
Jahreskonferenzen, Industry Seminare und Education Semi-
nare. Auf der Homepage finden sich in der digitalen Biblio-
thek aus den Konferenzen und Seminaren mehr als 3.000
Papers von rund 1.000 Autoren zu unterschiedlichsten im-
mobilienwirt- und wissenschaftlichen Themen.
Wohnungsportfolios – Investoren gehen
auch in B-Städte
Deutlich schwächeres zweites Quartal
Der Markt für Wohnungsportfoliotransaktionen in
Deutschland ging im zweiten Quartal lt. Savills erwar-
tungsgemäß auf 1,7 Mrd. Euro zurück, nach 5,1 Mrd.
Euro im ersten Quartal. Die Milliardentransaktionen ha-
ben damit erstmals seit Februar 2012 ein Ende gefun-
den. Das erste Halbjahr liegt jedoch immer noch 18%
über dem des Vorjahres.
6,8 Mrd. Euro wurden im bisherigen Jahr 2014 in
Wohnungsportfolios investiert. 132.500 Einheiten wechsel-
ten den Besitzer. Der durchschnittliche Preis je Einheit sank
gegenüber dem Vorjahr auf 51.300 Euro je Einheit. Dies hat
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vor allem zwei Ursachen: Erstens ging die Zahl der gehandel-
ten Projektentwicklungen von 14 im 1. Halbjahr des Vorjahres
(ca. 480 Mio. Euro Transaktionsvolumen) auf 11 (295 Mio.
Euro) zurück. Zweitens hat sich das Transaktionsgeschehen
stark auf die B-Standorte verlagert, an denen die Preise teil-
weise noch deutlich unter denen der Top-Metropolen liegen.
Befanden sich im Vorjahreszeitraum mit Berlin, München und
Düsseldorf noch drei A-Städte unter den Top-5-
Destinationen, so hielt sich im 1. Halbjahr des laufenden Jah-
res nur noch Berlin in der Spitzengruppe. Die vier weiteren
Vertreter sind Kiel, Bremen, Mönchengladbach und Lübeck.
Auch auf den weiteren Plätzen folgen kleinere Städte, die
nächste A-Stadt ist Köln auf Rang 10.
Die abnehmende Risikoaversion auf Investorenseite
und das damit verbundene verkäuferfreundliche Umfeld nut-
zen vor allem Private-Equity-Unternehmen, die vor allem in
der Phase vor der Finanzkrise in Deutschland nahezu flä-
chendeckend Wohnimmobilien erworben haben. Mit einem
Verkaufsvolumen von 1,7 Mrd. Euro waren sie im 1. Halbjahr
die aktivste Verkäufergruppe. Ihnen standen zumeist die Im-
mobilien-AGs und REITs gegenüber, die Wohnungsportfolios
für ca. 3,8 Mrd. Euro erwarben und damit für mehr als die
Hälfte des Gesamtvolumens stehen. Zugleich sind es über-
wiegend einheimische Investoren, die für die Wohnungsport-
foliokäufe verantwortlich zeichnen. Mehr als drei Viertel des
Gesamtvolumens entfielen auf deutsche Käufer. Österreicher
(16%) sowie Käufer aus Großbritannien und Schweden
(jeweils 2%) folgen mit großem Abstand. Auch auf der Ver-
käuferseite dominieren deutsche Akteure (33%), allerdings
dicht gefolgt von US-amerikanischen Investoren (32%).
Savills geht davon aus, dass sich dieser Trend der
Investments vornehmlich auch in B- und C-Städten weiter
fortsetzen wird. Auch in diesen Märkten beobachtet Savills
einen zunehmenden Nachfrageüberhang, der sich in steigen-
den Preisen widerspiegelt. Beim Jahresumsatz rechnet Sa-
vills weiterhin mit einem Volumen von deutlich über 10 Mrd.
Euro, wobei das Vorjahresergebnis (ca. 14,3 Mrd. Euro)
höchstwahrscheinlich nicht erreicht werden wird. (AE)
Markt für Wohn- und Geschäftshäuser:
Investoren weichen auf
B- und C-Städte aus
Immobilien waren auch im vergangenen Jahr 2013 eine der
gesuchtesten Anlageklassen. Rund 19,5 Mrd. Euro wurde
nach Schätzung von Engel & Völkers Commercial mit dem
Verkauf von Wohn- und Geschäftshäusern deutschlandweit
2013 umgesetzt. Bereits seit einigen Jahren bewegt sich die
Nachfrage in Deutschland auf hohem Niveau. Denn die
Wohnimmobilienmärkte deutscher Großstädte stehen unter
Druck: Immer mehr Menschen wollen städtisch wohnen,
gleichzeitig wird zu wenig gebaut. Das lässt Preise und
Mieten stiegen. Eine aktuelle Markt- und Nachfrageanaly-
se von Engel & Völkers Commercial und ImmobilienS-
cout24 CommercialNetwork zeigt nun, dass Investoren
aufgrund der angespannten Märkte inzwischen verstärkt
auf B- und C-Standorte ausweichen.
Anlageimmobilien wie Wohn- und Geschäftshäuser
bieten somit nicht nur in den Metropolen gute Investitions-
möglichkeiten. Der genaue Blick auf das Verhältnis von
Kaufpreisen und Jahresmieteinnahmen zeigt, dass sich
auch in Städten wie beispielsweise Dresden, Essen, H annover oder Wiesbaden attraktive Renditen erzielen las-
sen. Das belegt ein Blick auf die Entwicklung der Transak-
tionszahlen und -volumina in den von Engel & Völkers
Commercial erfassten Städten. Demzufolge sind Verkaufs-
zahlen und -preise gerade an B- und C-Standorten wie
etwa Leipzig, Wiesbaden, Mainz oder Wuppertal deutlich
gestiegen. Ein Trend, der auch auf CommercialNetwork,
dem Investment-Portal von ImmobilienScout24, sichtbar
wird. „Wir haben erstmals über 2.000 Ankaufprofile von
Investoren ausgewertet. Die Analyse zeigt neben einem
deutlichen Anstieg der Vervielfältiger in den A-Städten
auch ein vermehrtes Interesse an B-Städten“, sagt Fabian
Bender, Head of Investment bei CommercialNetwork.
So seien manche Standorte wie z.B. Wiesbaden oder
Karlsruhe seit etwa Mitte 2012 überhaupt erst im Fokus
der Investoren auf CommercialNetwork.
Während die Renditen in guten Lagen der A-Städte
bei knapp 5% liegen und aufgrund des Preisanstiegs ten-
denziell weiter sinken, lassen sich bei einem Investment in
den guten Lagen der B-Städte zwischen 6% und seltener7
% erzielen. Und trotz rückläufiger Entwicklung sind die
erzielten Renditen immer noch deutlich höher als Inflation
und Umlaufrendite, auch festverzinsliche Anleihen erwirt-
schaften kaum einen Inflationsausgleich.
Berlin führt das Ranking an – und Leipzig dahinter
Im Ranking der Transaktionsanzahl von Wohn- und Ge-
schäftshäusern nimmt Berlin mit einer Anzahl von 1.502
gehandelten Objekten in 2012 unangefochten die Spitzen-
position ein. Allerdings ist hier die Anzahl um ca. 9% ge-
genüber dem Vorjahr gesunken. Leipzig folgt mit 707 (+7%
gegenüber dem Vorjahr) Wohn- und Geschäftshäusern auf
dem zweiten Rang. Damit überholt Leipzig die viertgrößte
Stadt Deutschlands – Köln. Diese liegt mit einer Anzahl
von 697 (-7 %) auf den dritten Platz. Die größeren Groß-
städte wie Frankfurt oder Hamburg, welche die obersten
Ränge belegen, zeichnen sich überwiegend durch einen
Rückgang der Transaktionsanzahl zum Vorjahr aus. Insbe-
sondere Core Objekte sind in den Metropolstädten noch
schwer zu finden, weshalb Investoren auf mittlere Lagen
und auf Objekte mit Entwicklungsbedarf sowie auf mittlere
Großstädte ausweichen. Diese Entwicklung ist in Städten
wie Wuppertal mit 409 Objekten (+2,5%) Mönchengladbach
mit 325 Objekten (+18 %) als auch Regensburg mit 50 Ob-
jekten (+110 %) zu beobachten. Auch an kleineren Standor-
ten wie Friedrichshafen oder Emden ist der Handel gestie-
gen allerdings auf Basis niedriger Transaktionszahlen.
Nachfrage übersteigt Angebot deutlich
Da die Nachfrage weiterhin das Angebot deutlich übersteigt,
hat das durchschnittliche Verkaufsvolumen pro Objekt an
Standorten wie München (Ø 5,9 Mio. Euro = +11 %), Frank-
furt (Ø 1,8 Mio. Euro = +11 %) oder Köln (Ø 1,0 Mio. Euro =
+7%) kräftig angezogen. Auch kleinere Großstädte wie Pots-
dam und Heidelberg schaffen es aufgrund ihres hohen
Preisniveaus unter die Top 20.
Mieten, Faktoren und Kaufpreise
Die Zahlen von Engel & Völkers Commercial dokumentieren,
dass vor allem in den wirtschaftsstarken Metropolen und
Großstädten die Neuvertragsmieten zulegen. So konnte
etwa in den guten Lagen von Stuttgart, Hannover und Karls-
ruhe in den letzten zwei Jahren ein Anstieg um über 10%
beobachtet werden. Doch nicht nur in den guten, sondern
auch in den mittleren und einfacheren Wohnlagen in Städten
mit positiver ökonomischer und soziodemografischer Ent-
wicklung finden freie Wohnungen schnell einen neuen Mie-
ter. „Gute Objektqualitäten in einem attraktiven Wohnumfeld
mit urbaner Lebensatmosphäre sind nicht nur Garant für
stabile Mieten, sondern bergen durchaus noch Potenzial für
Mietsteigerungen“, erläutert Monika Walther, Research
Communication Managerin bei der Engel & Völkers
Commercial GmbH in Hamburg. Dabei liegen die Preise
pro Quadratmeter deutlich niedriger als bei Eigentumswoh-
nungen, die Spanne reicht von 750 Euro in Halle bis zu
4.600 Euro in München.
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26
News
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
München belegt hinsicht-
lich Faktor und Kaufpreis unan-
gefochten Platz 1, gefolgt vom
Hamburg. Berlin liegt auf rang 3,
denn hier sind die Kaufpreise auf
Grund des niedrigeren Mietni-
veaus geringe als in vielen ande-
ren Großstädten
Auch die Zahlungsbereit-
schaft der Anleger ist gestiegen,
und zwar in den A-Städten um
gleich 2,2 Punkte. Die B-Städte –
zum Teil erst seit 2012 im Fokus
– ziehen nach, so Bremen mit
3,2% oder Hannover mit gar 7%
(bei den Abschlüssen). Dabei ist
zu beachten, dass das Neuver-
mietungsniveau in B-Städten noch deutlich unter dem in A-Städten liegt, so Monica Walther.
Und die Aussichten …
Stärkere Preisanstiege wechseln mit leichten Preissteigerungen oder Phasen mit
Preisstabilität
Im Verhältnis zu den Mieten steigen die Kaufpreise nur selten überproportional
Derzeit ist keine generelle Überhitzung des Marktes sichtbar (keine Preisblasenbil-
dung)
Die Preisentwicklung der Märkte in Deutschland ist heterogener geworden
Was beschäftigt den Markt 2014?
Mietpreisbremse
Geplante Deckelung führt zu Verunsicherung der Eigentümer
Möglicherweise Spekulationen zur Sicherung zukünftiger Mietpotenziale
Sozialpolitische Dimension ungewiss – Wettbewerb Wohnungsmarkt nimmt zu
Kunden werden kritischer
Die Kunden suchen Qualität für ihr Geld
Gegenwärtig längere Vermarktungszeiten
Für „Sorglos“-Immobilien in Premium-Lagen werden weiter hohe Preise gezahlt
Immobilien mit „Mängeln“ lassen sich hingegen immer schwerer oder nur mit erhebli-
chen Preisabschlägen verkaufen
ENEV lässt Anforderungen an die Objektqualität zusätzlich steigen
Weiter sinkende Zinsen
Steigender Anlag edruck (Kapital sucht Anlage) und preiswertere Kredite können wei-
terhin zu Preisanstiegen führen, aber mit geringeren Steigerungsraten
Renditespread zwischen großen und kleineren Städten bietet interessante Investiti-
onsperspektiven (bei gleicher Lagequalität und kaum höherem Risiko)
Käufer weichen auf kleinere Großstädte bzw. auf B-/C-Standorte aus KK
Norderstedt: Mit dem ersten
Spatenstich ist der Start-
schuss für die Errichtung
eines neuen Logistikzent-
rums gefallen, das die Garbe
Logistic AG für die Bergans
Outdoor GmbH entwickelt.
Die 10.000 qm große Logis-
tikimmobilie wird auf einem
20.000 qm großen Grund-
stück direkt neben dem Gar-
be World Cargo Center er-
richtet. Insgesamt wird Garbe
mehr als 11 Mio. Euro in das
Projekt investieren. Die Fer-
tigstellung ist zum Jahresen-
de 2014 geplant.
Wiesbaden: Im südwestli-
chen Stadtgebiet errichtet der
Projektentwickler und Bauträ-
ger PROJECT Immobilien
mit den Rheintal Etagen sein
erstes Neubauvorhaben in
der Metropolregion Frankfurt.
Auf einem bislang unbebau-
ten Grundstück in Feldrandla-
ge entstehen in zwei- und
dreigeschossiger Bauweise
plus Staffelgeschoss zwei
Mehrfamilienhäuser und eine
Tiefgarage. Auf einer Ge-
samtwohnfläche von ca.
4.300 qm werden 2- bis 4-
Zimmer-Wohnungen mit Gar-
ten, Balkon oder Dachterras-
se errichtet.
Berlin: Die Rechtsanwalts-
kanzlei WK Legal mietet
zum 1. Juli 370 qm Büroflä-
che im Objekt Spree-Carrée,
in der Michaelkirchstr. 17-18.
Die Catella Property GmbH
war sowohl für den Mieter
als auch die Eigentümerin,
Union Investment Instituti-
onal Property GmbH,
beratend tätig.
Wohn-Bestandsimmobilien genauso
teuer wie Neubau
Bestandsinvestments vor Erwerb
besonders sorgfältig prüfen
Wohninvestments sind gefragt. In zahlreichen Städten
erzielen dabei Bestandsimmobilien kaum höhere Spit-
zenrenditen als Wohnungsneubau. Dabei wird der sich
in zahlreichen Bestandsobjekten abzeichnende Sanie-
rungsbedarf oftmals nicht ausreichend berücksichtigt,
warnt Dr. Wulff Aengevelt.
Die Verzinsungen für Bestandsobjekte sind kaum
höher als für Neubauobjekte, teilweise sogar geringer,
mahnt Wulff Aengevelt. Beispiel München: Wohninvest-
ments im Bestand erzielen hier eine Spitzenrendite von
3,5%, im Neubau sind es 4%. In Köln und Stuttgart stellen
sich Bestand und Neubau identisch auf 4% bzw. 4,5% und
in Düsseldorf sind Bestandsobjekte im Top-Segment mit
5,2% gerade einmal 0,2 Prozentpunkte rentierlicher als
Wohnungsneubau. Das gilt nicht nur für die Big Seven,
sondern teilweise auch für prosperierende B-Städte. So
liegt das Top-Renditeniveau für Neubauwohninvestments
in Leipzig mit 5,9% zwar grundsätzlich höher als in den A-
Standorten, der Abstand zur Spitzenverzinsung im Leipzi-
ger Wohnungsbestand (6%) ist indessen marginal.
Häufig werde dabei vernachlässigt, dass die
Mehrzahl der Bestandsimmobilien 30 Jahre und älter ist.
Entsprechend besteht für viele dieser Objekte zeitnaher
kostenintensiver Sanierungsbedarf. Hierbei besteht nur für
Modernisierungsmaßnahmen wie z.B. Fassaden-, Dach-
und Keller-Dämmung die Möglichkeit, die anfallenden Kos-
ten auf die Mieten umzulegen. Die Kosten für ein neues
Dach, den Anstrich von Fassaden, Treppenhäusern, Fens-
ter- und Türrahmen oder andere substanzerhaltene Maß-
nahmen muss der Eigentümer dagegen alleine tragen.
Mit hohen Kaufpreismultiplikatoren jenseits der 20-fachen
Jahreskaltmiete sowie begrenzten Mieterhöhungsspiel-
räumen lassen sich indessen die zwingend erforderlichen
Substanzerhaltungsrücklagen nicht erwirtschaften. Entwe-
der unterbleibe die angemessene Sanierung oder sie
falle als zusätzliche Investition an, so dass der ohnehin
marginale Renditevorsprung gegenüber Wohnungsneubau
abschmelze.
Jeder Dritte befürchtet die Altersarmut
Immobilienbesitzer sehen sich im Alter
besser versorgt
Das Rentenniveau ist in den vergangenen Jahren immer
weiter gesunken. Während vor 30 Jahren noch rund 60%
des durchschnittlichen Nettogehaltes vor Steuern ver-
fügbar waren, ist es heute nicht einmal die Hälfte, wie
Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen. Ein
Drittel der Deutschen fürchtet sich angesichts dieser
Situation vor Altersarmut.
Für das Auskommen im Alter reicht die gesetzliche
Rente kaum noch aus. Daher wird die private Vorsorge im-
mer wichtiger. Der Trendindikator 2014, eine Studie von
TNS Infratest u. a. im Auftrag der LBS, zeigt: Die meisten
Deutschen sind sich dessen bewusst. So geben etwa zwei
Drittel der 2.000 Befragten an, privat vorsorgen zu müssen,
um ihren aktuellen Lebensstandard im Alter halten zu kön-
nen. Dennoch schieben 64% der 14- bis 29-Jährigen private
Vorsorgemaßnahmen auf die lange Bank. Bei den 30- bis
49-Jährigen ist es fast jeder Zweite.
Besser vorbereitet fühlen sich Immobilienbesitzer.
65% der Eigentümer geben an, genau abschätzen zu kön-
nen, wie gut sie im Alter versorgt sein werden. Bei den Mie-
tern liegt der Anteil mit 45% deutlich darunter. Zudem sind
84% der Eigentümer davon überzeugt, dass sie sich mit
ihren eigenen vier Wänden für eine sichere Altersvorsorge
entschieden haben.
Mietfreies Wohnen in der abbezahlten Immobilie sei
eine spürbare finanzielle Entlastung, so die LBS. Im Bundes-
durchschnitt zahlen Mieter laut Statistischem Bundesamt
derzeit 441 Euro Bruttokaltmiete. Die Rahmenbedingungen
für den Erwerb einer Wohnung seien derzeit gut. Die Bau-
zinsen sind nach wie vor sehr niedrig und die Wohn-Riester-
Förderung sorge „für weiteren Schwung“, ist die Meinung
der LBS. Seit diesem Jahr profitieren von der staatlichen
Förderung auch viele Eigentümer, die bereits in der eigenen
Immobilie leben. Sie können ihr bestehendes Darlehen nun
auch durch einen riestergeförderten Kredit oder ein Riester-
Bauspardarlehen ablösen, und zwar unabhängig vom Zeit-
punkt des Erwerbs. (CW)
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 325, 27. KW, 04.07.2014, Seite 29
Neben dem bedeutendsten Dom Deutschlands ziehen auch die beiden wich-
tigsten Einkaufsstraßen der
Domstadt die Massen an. Die
Schildergasse und die Hohe Stra-
ße werden in Spitzenzeiten stünd-
lich von mehr als 27.000 Besu-
chern frequentiert und führen das
Ranking der Passantenfrequenz-
Zählung 2014 des Immobilienbera-
tungsunternehmens JLL an. Die
Stuttgarter Königstraße, der Dort-
munder Westenhellweg und die
Flinger Straße in Düsseldorf kom-
plettieren die TOP 5. Die seit 1999 jährlich durchgeführte Erhebung ist die um-
fangreichste ihrer Art und ermittelt die Passantenströme in den 170 wichtigsten
Einkaufsstraßen Deutschlands. Die diesjährige Zählung erfolgte bundesweit
zeitgleich am Samstag, den 29. März 2014, zwischen 13.00 und 14.00 Uhr.
Sehr erfreulich ist, dass die Gesamtzahl der insgesamt 760.000 erhobenen
Passanten trotz des wachsenden Onlinehandels rund 16 Prozent über dem
Vorjahr liegt.
Die Kölner Schildergasse (14.590 Passanten/Stunde) erobert nach 2010
und 2011 zum dritten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre die Spitzenposition.
Die ebenfalls in Köln gelegene Hohe Straße (12.795) belegt Rang zwei und
knüpft damit an ihre Spitzenposition aus dem Jahr 2006 an.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zieht ins „Cologne Office Center“ in
Köln-Deutz (Kaltenbornweg 1- 3/
Siegburger Straße 203) und wird dort
im September knapp 2.700 qm Büro-
fläche beziehen. Die 108 Beschäftig-
ten dieses Dezernats steuern und
managen unter anderem die im LVR
Klinikverbund zusammengeschlosse-
nen zehn LVR-Fachkliniken und das
flächendeckende Netzwerk der heil-
pädagogischen Hilfen des LVR.
Köln ist Deutschlands meistbesuchte Einkaufsmeile
Kurz berichtet
Grundstein für „Neue Direktion Köln“
Der Projektentwickler HTP Hochtief Pro-
jektentwicklung hat symbolischen
Grundstein für das Revitalisierungsprojekte
„Neue Direktion Köln“ gelegt. Das Objekt
am Konrad-Adenauer-Ufer und in unmittel-
barer Nähe zum zentral gelegenen Bres-
lauer Platz zählt zu den Top-Adressen in
Köln. Die frühere „Eisenbahndirection
Köln“ wird ab Frühjahr 2016 neuer Sitz der
Europäischen Agentur für Flugsicherheit
EASA. Eigentümer der 21.400 qm
Mietfläche umfassenden Premium-
Immobilie ist seit Ende 2013 die Commerz
Real AG, die das Objekt in den Bestand
ihres offenen Immobilienfonds Hausinvest
einbringen wird.
Köln-Zollstock: Studentenapartments in
Uninähe
Der Projektentwickler GBI AG wird im Köl-
ner Südwesten ein weiteres Wohnbaupro-
jekt realisieren. Wie das Unternehmen
bekannt gab, soll das Objekt Höninger
Weg 115 insgesamt 170 neue Kleinwoh-
nungen für Studierende bieten. Die
Ein-Zimmer-Apartments sind im Schnitt
20 qm groß, voll möbliert, mit Bad, Kitche-
nette und Internet- und TV-Anschluss
ausgestattet. Die Studenten und Auszu-
bildenden zahlen monatlich im Durch-
schnitt 475 Euro als Mietpauschale, inklusi-
ve aller Nebenkosten.
Maxmo Apotheke eröffnet an der
Hohe Straße
Eines der großen Kölner Traditionsge-
schäfte – J.H. Becker GmbH Haus für
Tischkultur seit 1882 – wird aus Altersgrün-
den nicht fortgeführt. Zum 1. Juni mietete
Steffen Kuhnert die Immobilie an der
Ecke Hohe Straße/Brückenstraße. Der
Inhaber zweier Maxmo-Apotheken in
Düren eröffnet dort auf einer Mietfläche
von rund 340 qm im August die Maxmo
Apotheke Köln Hohe Straße. Insgesamt
agieren im Rheinland, am Niederrhein
und in Westfalen rund 20 Apotheken unter
der Marke „MAXMO“, sie werden per
Lizenz-System von unabhängigen Apothe-
kern betrieben.
Schildergasse; Quelle: JLL
LVR weitet Flächen in Deutz aus
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Accor S.A. (16), Accor-Gruppe (16), ADI (24), AENGEVELT-RESEARCH (10-12,23), Alli-
anz (8), Angermann (11), Anteon (23), AOS (24), Aurelis Real Estate (19,24), AUTOonline
GmbH Informationssysteme (22), AVM Computersysteme (11), Bergans Outdoor GmbH
(27), Blackstones (12), BNPPRE (2-4,22), Bouwfonds (6), Bulwiengesa (15-17), Carlson
Rezidor Gruppe (18), Catella Konzern (3,23,27), Close Brothers Seydler AG (7,8), Colliers
(2,4,12), CPG (23), Cushman & Wakefield (21,22), D&R Investments (24), Deka (4,8),
Deutsche Reihenhaus (23), Deutsche Annington (23), Deutsche Bahn (24), Deutsche
Bank (24), Deutsche Börse AG (7,8), DIC Asset (7,13,14), DIP Deutsche Immobilien Part-
ner (3), Domus Vivendi Group (24), DSW (13), DTZ (17), E&P Real Estate GmbH & Co.
KG (16), Ebertz & Partner (9), Edeka (22), empirica (23,24), Engel & Völkers Commercial
(25,26), Epk Media (21), ERES (24,25), ESSEC (24), Euler Hermes Rating GmbH (7,8),
Fairvesta (11), Flexstrom (11), FPS Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB (7,8), FOM
Hochschule (22), Garbe (15,27), Goodman (22), Gruner+Jahr AG & Co. (4), Habona In-
vest (22), Hamburg Trust (24), Helaba Immobiliengruppe (24), Heuer (5), Highwoods (14),
ImmobilienScout24 (26), IVG (11), JLL (2-6,21-24), Kapsch Immobilien GmbH (12), KfW-
Bank (11), Knight Frank (22), LaSalle Investment Management (14,15), LBS (28), Mercure
Hotel Wien (16), Mercurius Real Estate AG (24), Nai apollo Group (5,21,22), OFB Pro-
jektentwicklung GmbH (24), OVG Real Estate (8), Prime Office AG (22), PROJECT Immo-
bilien (27), publity AG (5,13,18), Real I.S. (16), Rechtsanwaltskanzlei WK Legal (27), Re-
nault (24), Rewe (22), Rohmert-Medien (10), RUECKERCONSULT GmbH (4), RWE (8),
Savills Immobilien Beratungs-GmbH (3,12), SEB Asset Management (12,13,17-20), Son-
towski & Partner (12), Statistische Bundesamt (28), TAG Immobilien (7,8), TNS Infratest
(28), TSO Europe Funds, Inc. (14), Union Investment (12,18,27), Zürich Versicher-
ungsgesellschaft (20)
Aengevelt, Dr. Wulff (28); Appel-Meulenbroek, Rianne (24); Arnold, Daniel (23); Bender,
Fabian (26); Beyerle, Dr. Thomas (3); Braun, Rainer (23,24); Buch, Rolf (23); de Guillebon,
Cécile (24,25); Elgeti, Rolf (7,8); Franken, Klaus (23); Garrn, Ralf (7,8); Janssen Dr., Sven
(7,8); Knoflach, Barbara (13); Leisner, Stefan (7,8); Nappi-Choulet, Ingrid (24); Pörschke,
Frank (6); Reinhart Prof. Dr., Stefan (7,8); Remoy, Hilde (24); Schmidt, Markus (10,11);
von Raggamby, Nikolaus (4); Walther, Monika (26); Weuthen, Daniel (3);
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.)
Dr. Karina Krüger-Junghanns (stellv. Chefredaktion)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu-drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries
Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heintze/Thomas Döbel (u.v.a.)
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen
Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christopher Garbe (Garbe Unter-nehmensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), An-dreas Schulten (Bulwien AG)
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück
T.: 05242 - 901-250
F.: 05242 - 901-251
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),
Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.
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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
Impressum
NR. 325 I 27. KW I 04.07.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Sehr geehrte Damen und Herren!
Die Stadt Essen verfehlte nach dem überraschenden Einzug ins Finale einer Europameisterschaft der kommu-
nalen Umweltpolitik nur knapp die Nominierung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ 2016 – der Titel ging an Ljubljana -, will aber bei der nächsten Nominierung erneut antreten. Dagegen ist Xanten im Kreis Wesel und
damit im westlichsten Zipfel des Gebietes des Regionalverbandes Ruhr RVR erster Luftkurort im Regierungs-bezirk Düsseldorf und darf ab 1. August Kurtaxe erheben! Wird das Ruhrgebiet jetzt immer grüner? Gleichzeitig
fordert Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr wmr, eine ehrliche und ernsthafte Diskussion über die Re-Industrialisierung des Ruhrgebiets. Wie passt das zusammen? Die Neuauf-
lage des Regionalen Flächennutzungsplanes unter der Regie des RVR öffnet die Chance, die Leitplanken für beides richtig zu legen (vgl. Bericht). Dafür aber müssen alle bereit sein, sich miteinander ins selbe Boot zu setzen oder, wie Beck es diplomatisch ausdrückt, gemeinsame Ziele definieren und die dann auch konsequent verfolgen. Das sei keine Hexerei, andere Regionen hätten das auch geschafft. Ein solches Ziel wäre die Res-
sourcen-Effizienz, einer der „Leitmärkte“ aus den Wirtschaftsberichten der wmr. Nach Berechnung von IT.NRW habe statistisch jeder Einwohner in NRW im Jahr 2011 14,8 t CO2 produziert, 2,6% weniger als im Vorjahr. Entsprechend sei der Verbrauch von Primärenergie, bezogen auf alle Verbräuche in Privathaushalten, öffentli-chen Einrichtungen und Unternehmen mit 1,2 Mrd. Megawattstunden um 3,6% gesunken. Das aber reicht noch
lange nicht, um die Klimaziele der Landesregierung zu erfüllen. Mit dem „Regionalen Innovationsnetzwerk – Energieeffizienzregion Ruhr“ soll ein regionaler Markt für Produkte und Dienstleistungen in diesem Bereich geschaffen werden. Zur Unterstützung wurde das interdisziplinäre Fortschrittskolleg „Energieeffizienz im Quar-tier – clever mbauen.versorgen.aktivieren“ an fünf Hochschulen und Forschungsreinrichtungen der Region etabliert. Das Konsortium hat sich, initiiert durch die wmr, im Wettbewerb des Innovationsministeriums NRW gemeinsam mit fünf weiteren Fortschrittskollegs durchsetzen können und wird mit 2,6 Mio. Euro in den nächs-ten viereinhalb Jahren unterstützt. Die Moderation liegt beim Fachbereich Raumplanung der TU Dortmund. Ein Ziel ist es z.B., Netzwerke mit Unternehmen in den Städten und Quartieren zu knüpfen und zu stärken, etwa
der STEAG als Fernwärmelieferant oder den Stadtwerken. Parallel werde das Kataster der ressourcen-effizienten Gewerbegebiete ergänzt. Nach 200 Tagen im Amt bei der wmr habe Beck gelernt, dass es viele Kompetenzen in der Region gebe, aber in der Zersplitterung der Kräfte der Elan verloren gehe. Die Stärken der Region wirksam nach außen zu tragen, könne keiner alleine. Deshalb wolle er die wmr stärker als Dienstleister und Impulsgeber fokussieren, z.B. auch das gewerbliche Flächenmanagement aktiver vorantreiben als bisher.
Das werde sich auch beim Auftritt der Metropole Ruhr auf der nächsten Expo Real zeigen.
Bis dahin werden sich die Marktergebnisse für das laufende Jahr deutlicher abzeichnen als jetzt nach
dem abgeschlossenen zweiten Quartal. Die neue Projektion zum German Property Index von bulwiengesa rechnet zunächst noch mit einem gleichbleibend hohen Total Return für deutsche Immobilienanlagen, sieht aber auf längere Sicht bis 2018 sinkende Preisniveaus in allen Segmenten mit durchschnittlich nur noch 6% Gesamtrendite. Die Risiken für die Stabilität des deutschen Finanzsystems, die sich aus den Nebenwirkungen des Niedrigzinsumfelds und der reichlichen Liquiditätsversorgung durch die großen Notenbanken ergeben
könnten, werden also die Ergebnisse relativieren. Martin Steininger, Chefökonom bei bulwiengesa: „Mit Blick auf die exzellente Position, die sich Deutschland ökonomisch über die letzten Jahre erarbeitet hat, verhält sich der institutionelle Immobilienmarkt hierzulande eigentlich weitgehend vernünftig.“ Bis es soweit ist, erwartet
Wüest & Partner Deutschland steigende Investitionen am Gewerbeimmobilienmarkt, Luxuslabels würden die Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien vorantreiben und der wachsende Online-Handel dem Markt für Ein-zelhandels- und Logistikimmobilien weiteren Schwung verleihen. Nicht nur Verbraucher, auch Unternehmen würden wieder mehr investieren, beflügelt durch das niedrige Zinsniveau. Wieviel davon im Ruhrgebiet an-kommt, bleibt das große Fragezeichen, wenn die Nachrichten aus der Region sich im Wesentlichen auf De-monstrationen von rechts in Dortmund, Arbeitslosenzahlen in Duisburg oder die Verschuldung von Oberhausen beschränken. Hier lesen Sie dagegen u.a. von der 1. Deutschen Immobilienmesse auf Zollverein. Aber die wirklich zündende Story für das Revier nach dem „Revier“ von Kohle und Stahl muss erst noch geschrieben werden.
Nr.: 62 27. KW / 04.07.2014 Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Editorial 1
Rettung im zweiten Anlauf?
2
EffizienzCluster LogistikRuhr
3
GLS Bank: 40 Jahre Finanzierung von Zukunftsfeldern
5
Governance und Mobilität
7
FIABCI stellt sich dem Wandel
9
1. „Deutsche Immobilien-messe“
10
Impressum 12
Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin
Ihr direkter Weg zu uns!
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 2
Rettung im zweiten Anlauf?
Neue Strategie für Wohnhochhäuser im Duisburger Stadtteil Homberg-Hochheide gesucht.
Nachdem Maßnahmen im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“ aus dem Jahr
2007 nicht den erhofften Langzeiteffekt gebracht haben, nimmt die Stadt Duisburg jetzt einen
neuen Anlauf. Das „Hochhausquartier Hochheide“ entstand in den frühen 1970er Jahren mit
sechs Hochhäusern von jeweils 20 Geschossen, teilweise öffentlich gefördert, als zeittypischer
hochverdichteter Wohnungsbau. Die freistehenden Blöcke zwischen Abstandsgrün blieben
jedoch immer ein Fremdkörper im Stadtteil. Bald schon schwand die Beliebtheit der oft recht
kleinen Wohnungen, Leerstände machten sich breit und in deren Gefolge Sanierungsstau und
Vernachlässigung. Einzelne der Objekte wurden zwischenzeitlich privatisiert – und teils auch
saniert, so der „Rote Riese“ dank seines neuen Anstrichs inmitten der sonst „Weißen Riesen“.
Die Einflussmöglichkeiten der Stadt Duisburg waren bislang gering wegen der komplexen Ei-
gentümerstrukturen, darunter ein zur Bauruine verkommenes Gebäude, dessen ehemals nie-
derländischer Eigner inzwischen aus dem Handelsregister gelöscht wurde, anderes gehört
zum Immobilienbesitz des Inhabers der Duisburger Spedition Karl-Heinz Fromberger oder ist
aufgeteilt in Wohneigentumsgemeinschaften, ein weiteres ist erst im Frühjahr 2013 in den Be-
stand der Grundbesitzgesellschaft Altro Mondo, Hannover, übergegangen.
Die komplizierten Eigentumsverhältnisse sind ein Grund für die Schwierigkeiten, über-
haupt eine Handhabe zu bekommen. Bisher gehört der Stadt Duisburg nur eine Fuß-/
Radwegeverbindung durch das Hochhausgebiet. Das könnte sich ändern, denn lt. Ratsbe-
schluss kann die Stadt seit Juli 2013 ein Vorkaufsrecht ausüben. Begleitend wurden die erfor-
derlichen Gelder bereitgestellt für ein Rechtsgutachten und vorbereitende Untersuchungen im
Quartier mit Bürgern und Bürgerinnen von Hochheide, mit Eigentümern und Mietern. Das neue
Maßnahmenpaket soll als integriertes Handlungskonzept auf breiter Basis aufgestellt werden
und begann mit einer Befragungs- und Informationsveranstaltung zu Sanierungs- und Baurecht
am 11. Juni. Vorab war eine Fragebogenaktion bei den Eigentümern durchgeführt worden,
immerhin mit einem Rücklauf von 50%.
Ob die „Vision Hochheide“ mehr als die ca. 1.440 Wohneinheiten in den Hochhäusern
umfassen soll, wird sich noch zeigen. Auch welche Maßnahmen über ein Stadtteilbüro, Einzel-
handelsinitiativen und Wohnumfeldverbesserungen hinaus empfohlen werden, etwa zur Mög-
lichkeit von Teilabrissen, soll die Untersuchung ergeben, denn eigentlich gilt der Stadtteil Hoch-
heide als stabil. Probleme gebe es nur im Hochhausquartier, bekräftigt der Planungsdezernent
Carsten Tum. Mit der Untersuchung wurde das Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jan-
sen GmbH, Köln, beauftragt. Das Programm läuft bis 2017.
Dr. Thomas Beyerle über-nimmt ab 1. Juli 2014 für den
Catella Konzern in der Funk-tion als Geschäftsführer die zentrale Verantwortung als Head of Research überneh-men Sein Aufgabenbereich erstreckt sich auf die Konzern-gesellschaften Catella AB, Catella Corporate Finance AB, Catella Real Estate AG Kapi-talanlagegesellschaft, Catella Property GmbH und er ist Ge-schäftsführer der CATELLA Property Valuation GmbH Chartered Surveyors. Haupt-sitz von Dr. Beyerle ist Frank-furt am Main.
Der Geschäftsführer des BLB Bau- und Liegenschaftsbe-triebs NRW, Rolf Krähmer, werde nach „der Aufarbeitung früherer Fehlstrukturen und Fehlentscheidungen“ zum 1. Juli 2014 in das Finanzmi-nisterium zurückkehren. Bis die Nachfolge geregelt ist,
wird Martin Chaumet die Füh-rung allein übernehmen. Gleichzeitig kritisierte der Lan-desrechnungshof, dass der BLB bei Grundstückskäufen noch immer nicht wirksam kontrolliert werde.
Neben Petra Wassner ist Dr. Herbert Jakoby zum weiteren Geschäftsführer der landesei-genen Wirtschaftsförderung
NRW.INVEST ernannt wor-den. Gleichzeitig soll die Ge-sellschaft mit einer zentralen Serviceeinheit die Zusammen-arbeit mit der kommunalen und regionalen Wirtschaftsför-derung intensivieren.
Personalien
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EffizienzCluster LogistikRuhr - Logistik und mehr
Das Kooperationsprojekt der Spitzenforschung im Bereich Logistik läuft in der „zweiten Halb-
zeit“. Die Ergebnisse stellen neue Herausforderungen für Logistikimmobilien.
Wie wird die Stadt der Zukunft mit Waren versorgt? Wie werden die Menschen zukünftig
einkaufen? Ist die Handelsfiliale von morgen eine völlig andere als die von heute? Und wie
wirkt sich das auf die anliefernde Logistik in der Stadt aus? Welche neuen Konzepte muss die
Handelslogistik einsetzen? Welche Anforderungen ergeben sich an die urbane Handelslogistik
der Zukunft? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Akteure des Verbundvorhabens Urban
Retail Logistics (URL). Und das ist nur eines von etwa 30 Projekten mit rund 160 Projektpart-
nern und 12 Forschungseinrichtungen, die von der EffizienzCluster Management GmbH
ECM zusammen geführt, koordiniert und dokumentiert werden. An der ECM ist zu 40% der
Initiativkreis Ruhr beteiligt und zu 60% die agiplan GmbH mit Sitz in Mülheim an der Ruhr,
die in der Person des geschäftsführenden Gesellschafters Christian Jacobi auch die Feder-
führung bei der Durchführung des Forschungsclusters übernommen hat. Agiplan ist ein Bera-
tungs- und Planungsunternehmen für die Industrie und die öffentliche Hand mit dem Schwer-
punkt Industrieplanung, Regional- und Stadtentwicklung sowie Forschungsbegleitung. Impuls-
geber war Michael ten Hompel, Vorsitzender des Boards des EffizienzClusters und Leiter des
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund, das in allen Einzelpro-
jekten als Forschungspartner beteiligt ist.
Die sieben Leitthemenfelder betreffen vor allem Logistiksysteme und Güterverkehrsma-
nagement unter Umweltaspekten. Eine ganze Reihe von Projekten beschäftigt sich im Beson-
deren mit bereits spürbaren oder künftig zu erwartenden Aufgaben im städtischen Kontext, den
Warenverkehren etwa für den Einzelhandel wie das o.g. Verbundvorhaben URL, aber auch
Steuerungssystemen für Dienstleistungen wie Home Care Services und neuen Ideen für Lage-
rung und Verteilung von Waren. Dabei wird es künftig darauf ankommen, alle datenbasierten
Werkzeuge zu nutzen, um Verkehre zu bündeln, größere Transporte aufzuteilen, Leerfahrten
zu vermeiden und insgesamt negative Umweltauswirkungen zu minimieren. Das bedeutet auch
Im Zuge einer strategischen
Neuausrichtung der Momeni
Gruppe ist Tim Fischer zum
Geschäftsführer der Momeni
Property Management GmbH
berufen worden. Zuvor war
bei JLL und Prologis tätig.
Die Essener Brost-Stiftung
fördert Deutschlands erstes
gemeinnütziges Recherche-
büro mit 3 Mio. Euro. COR-
RECT!V stellt seine investiga-
tiven Recherchen Zeitungen
und Magazine sowie Radio-
und Fernsehsender zur Verfü-
gung und veröffentlicht auf
www.correctiv.org. Die Lei-
tung übernimmt David Schra-
ven.
Personalien
Wir entwickeln Potenziale.
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Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 4
Kooperation von Wettbewerbern und bündeln der Ressourcen, um Verkehre stadtverträglicher
als bisher zu leiten z.B. mit neuen Navigationssystemen, hervorgegangen aus dem Projekt
Urban Business Navigation UBN. Damit können aktuelle Straßenzustände ebenso abgefragt
werden, Lärmschutz- und Gefahrgutzonen, wie individuelle Anlieferzeiten oder Anlieferzonen
mit Hinterhofadresse. Diese vom Fraunhofer IML und LOGIBALL GmbH entwickelte und in
Pilotprojekten einsatzbereite Navigationssoftware kann die von RVR und Nokia erstellte spe-
zielle LKW-Navigation für das Ruhrgebiet (vgl. DIB Ruhr Nr. 58) für den innerstädtischen Ver-
kehr ergänzen. Erkenntnisse daraus werden in dem Forschungsprojekt „GeNaLog – Geräusch-
arme Logistikdienstleistungen für Innenstädte durch den Einsatz von Elektromobilität“ vertieft.
Bisher sind Navigationssysteme auf den Autoverkehr und den Massentransport ausgerichtet,
nicht aber auf den Warenverkehr. Deshalb bedeutet die neue Ausrichtung ein grundsätzliches
Umdenken letztlich von der rein technischen Lösung auf das ganzheitliche Erfassen von Be-
dürfnissen verschiedenster Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft und die möglichst effiziente
Antwort auf die gestellten Aufgaben. Das gilt auch für den Postverteilverkehr, für den die
Postdienstleister bisher keine überzeugenden Lösungen anbieten. Ein Forschungsprojekt des
EffizienzCluster beschäftigt sich immerhin mit Sicherungssystemen, damit die Lieferung auch
beim Adressaten sicher ankommt.
An Möglichkeiten für eine „last mile Logistik“, d.h. der Umverteilung von Großlieferungen
am Rand der Städte in Kleingebinde zur Weiterverteilung „für die letzte Meile bis zum Kunden“,
wird schon länger gearbeitet, vielerorts entstanden dafür Warenverteilzentren. Neu ist die Er-
fahrung, dass durch die fortschreitende Digitalisierung von Prozessen wie z.B. jetzt schon beim
Internethandel und in der Kontraktlogistik, aber künftig verstärkt als „Industrie 3.0“, auf Verän-
derungen sowohl individueller als auch flexibler reagiert werden muss. Wo logistische Dienst-
leistung erbracht wird, steht auch die Logistikimmobilie zur Diskussion. Schon heute erweisen
sich allzu spezifisch aufgebaute Lagerkapazitäten und Einrichtungen als zunehmend kurzlebig.
Immobilien, die für Nutzungsphasen von 15 Jahren und mehr errichtet werden, müssen oft weit
vor der Zeit kostenintensiv umstrukturiert werden oder verlieren an Wert weil nicht mehr markt-
konform. Je höher der Automatisierungsgrad der Fördertechnik, desto abhängiger ist das Sys-
tem für die eine spezifische Art der Anwendung. Deshalb liege die Lösung in einer variablen
Kombination von Automatisierung und man power – und dies an variablen Orten: „Hub2Move“
nennen die Partner des Projektes ihre Idee eines Logistik-HUBs, der sich wandeln kann und
dorthin wandern, wo neue Bedarfe entstanden sind, anwendbar z.B. für die vielen Distributi-
onszentren entlang der Autobahnen oder reine Speditionsläger. Um zu entscheiden, wann der
richtige Zeitpunkt gekommen ist und welcher Standort überhaupt in Frage kommt, wird parallel
ein Unterstützungssystem für Betreiber entwickelt. Der zentrale Vorteil wird sein, dass das La-
ger überhaupt umbaufähig ist. Denkbar wäre ein weitgespanntes Dach aus Bausatzelementen,
das wie ein Zirkuszelt in wenigen Tagen auf- bzw. abgebaut werden kann. Die Idee ist da und
hinsichtlich ihrer Machbarkeit geprüft, jetzt suchen die Kooperationspartner des Projektes IML,
Capgemini Deutschland Holding GmbH, DOEGO Fruchthandel und Import eG, GS1 Ger-
many GmbH, Landgard Blumen und Pflanzen GmbH, Lekkerland GmbH & Co. KG, Metro
AG und REWE-Zentralfinanz eG einen mutigen Partner für Erprobung im Maßstab 1:1.
Der Düsseldorfer Büroflächen-
umsatz fiel lt. Colliers im 1.
Hj. 2014 verhalten aus und
die Mieten verharren auf
Höchststand. Der Leerstand
wird aktuell mit 10,8% ange-
geben, aber vorwiegend in B-
Lagen und linksrheinisch.
Lebhaft dagegen der Invest-
mentmarkt mit starker auslän-
discher
Beteiligung, die knapp die
Hälfte der Transaktionen aus-
machte. Bei Projekten näh-
men Umnutzungen von Büros
zu Wohnungen zu.
In Düsseldorf-Heerdt hat der
gemeinnützige Verband
Rheinwohnungsbau mit dem
Bau des Wohnprojekts
"Rheinkilometer 740" mit ins-
gesamt 350 Wohneinheiten,
davon 117 Miet- und Eigen-
tumswohnungen und 50 Sozi-
alwohnungen, begonnen. Da-
zu kommen zwei von der Dia-
konie betreute Wohngruppen
für Demente und eine Tages-
pflege für Senioren sowie eine
Großtagespflege für 18 Kin-
der. Gesamtinvestition der
Rheinwohnungsbau 40 Mio.
Euro. Weitere Investoren sind
die Corpus Sireo Projektent-
wicklung und die Rheinblick
von Jörg Richard Lemberg.
Düsseldorf
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 5
Projektidee Hub2Move
Spätestens bis 2030 wird der Verkehr insgesamt um 70% zugenommen haben. Das
bedeutet den Infarkt für viele überörtliche Straßen, aber auch für die Innenstädte mit unabseh-
baren Auswirkungen u.a. auf Immobilien, ihre Nutzbarkeit und Werthaltigkeit. Das breite Feld
der logistischen Systeme und Dienstleistungen kann und muss dazu beitragen, Lösungen zu
erarbeiten: aus dem Ruhrgebiet, aber nicht nur für das Ruhrgebiet, sondern weit darüber hin-
aus. Bei den vielen beteiligten Partnern überwiege, so die Erfahrung von Christian Jacobi, nicht
die Aussicht auf Fördergelder aus dem Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro, die der EffizienzC-
luster LogistikRuhr über den Zeitraum von 2010-2015 zur Verfügung hat, sondern ein hohes,
inhaltlich motiviertes Engagement in der Sache und die Vernetzung untereinander.
GLS Bank Bochum: 40 Jahre Finanzierung von Zukunftsfeldern
Als erste sozial und ökologisch ausgerichtete Bank der Welt beweist die GLS, dass auch das
etwas andere Bankgeschäft erfolgreich betrieben werden kann.
Was 1975 nach dem ersten Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme von umgerechnet 6,3
Mio. Euro bei einem Kreditvolumen von 5,1 Mio. Euro, mit 350 Kunden und 9 Mitarbeitern be-
gann, hat sich zur umfassend tätigen Geschäftsbank im Verbund der Genossenschafts- und
Raiffeisenbanken entwickelt. Die Bilanzsumme 2013 betrug rund 3,2 Mrd. Euro mit einer Stei-
gerungsrate von 19,3 % gegenüber dem Vorjahr. Parallel stiegen die Kundeneinlagen um 19,7
% und das Eigenkapital um 23,5 % auf ca. 200 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote nach Solven-
cy wird mit 13,2 % angegeben. Als Genossenschaftsbank stellen die Mitglieder die Basis, das
sind aktuell rund 34.000 und 175.000 Kunden, die von 470 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
betreut werden, Tendenz in jeder Hinsicht steigend. Die Dividende 2013 betrug 3 % und wird
für 2014 in ähnlicher Höhe erwartet. Eine große Herausforderung stelle allerdings die anhalten-
de Niedrigzinspolitik dar, räumt der Sprecher des Vorstandes Thomas Jorberg ein. Noch brin-
ge die Bank die divergierenden Interessen langfristiger Zinskonditionen und kurzfristiger Geld-
anlagen in Einklang mit attraktiver Verzinsung längerfristiger Sparbriefe, denn „je langfristiger
Geld angelegt wird, desto mehr langfristige Kredite können vergeben werden und desto größer
ist die sozial-ökologische Wirksamkeit der Geldanlage“. Transparenz in solchen Internas, aber
auch darin, für welche Projekte Kredite in welcher Höhe vergeben werden, unterscheidet die
GLS Bank von den meisten anderen Finanzinstituten. Aktuell betrage das Kreditvolumen im
Bereich Energie u.a. für die Elektrizitätswerke Schönau oder die Energiegenossenschaft
Im ehemaligen WestLB-
Gebäude „Herzogterrassen“
haben vier neue Mieter
insgesamt 13.500 qm ange-
mietet, die Deutsche Bank,
der Investmentmanager Meri-
ten, Mitsui & Co. Deutsch-
land GmbH und die Deut-
sche Post. JLL ist für
Blackstone beratend und
vermittelnd tätig. Die restli-
chen 17.500 qm Bürofläche
nutzt derzeit noch Portigon,
die WestLB Nachfolge-Bank.
Blackstone hatte die frühere
Unternehmenszentrale als
Teil eines 130.000 qm
umfassenden Immobilien-
portfolios erworben.
Hines Immobilien hat das
"Kö-Quartier" an der Königsal-
lee erworben mit über 55.000
qm Büro- und Einzelhandels-
fläche in sieben Gebäuden
sowie ca. 420 Pkw-Stell-
plätzen. Verkäufer ist der von
Rockpoint gemanagte Rock-
point Fund III. Der Kaufpreis
wird um 210 Mio. Euro vermu-
tet. Hines will fünf der sieben
Gebäude modernisieren. Zwei
derzeit an die Deutsche Bank
vermietete Immobilien werden
abgerissen und durch einen
20.000 qm großen Neubau-
komplex ersetzt. Die Verkäu-
ferseite wurde durch BNPPRE
und Eastdil Secured sowie
Clifford Chance begleitet, der
Käufer durch Pöllath + Part-
ners, Clifford Chance und
PwC. Die kaufmännische Be-
ratung des Käufers erfolgte
durch Savills.
Düsseldorf
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 6
Ahnsbeck eG rd. 588 Mio. Euro, für Wohnprojekte rd. 315 Mio. Euro und für ökologischen
Landbau rd. 238 Mio. Euro. Schon 1992 wurde ein Landwirtschaftsfonds aufgelegt, der es
möglich machte, landwirtschaftliche Flächen zu kaufen und an Bio-Landwirte zu verpachten.
Das soll über eine „Biobodengenossenschaft“ ausgebaut werden, um der zunehmenden Spe-
kulation mit Anbauflächen etwas entgegen setzen zu können. Bis Ende 2014 wird mit weiteren
Kooperationspartnern die Genossenschaft vorbereitet. Die 2011 gegründete GLS Bank Stiftung
habe es sich unter anderem zum Ziel gemacht, Bürgergenossenschaften vorwiegend im Be-
reich regenerative Energien zu stärken.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 40jährigen Jubiläum bestätigte Jorberg, der einst als
Lehrling in der Bank begonnen hatte, dass die GLS Bank auch für das laufende Jahr ein
Wachstum im zweistelligen Bereich erwarte. Das gelte ebenso für die Beteiligungsmodelle, die
die Bank anbiete, etwa den Aktienfonds, den Bio-Bodenfonds oder Beteiligungen an ökolo-
gisch ausgerichteten Gewerbeimmobilien. Das Kundeninteresse an alternativen Anlagen zu-
sätzlich zu Einlagen in die Bank sei groß, denn die GLS Bank biete das Bankengeschäft ver-
bunden mit einer ausgeprägten Werteorientierung. Insofern sieht sich die GLS Bank nicht als
Wegbereiterin, aber als kontinuierliche Wegbegleiterin von gesellschaftlichen Bewegungen hin
zu mehr Nachhaltigkeit und zu Zukunftsbranchen. Und sie trifft damit auf Zustimmung bei im-
mer mehr Menschen. Erstmals reichte das Schauspielhaus Bochum, in unmittelbarer Nachbar-
schaft zum Unternehmenssitz der Bank, nicht mehr für die Hauptversammlung aus und man
zog um in das Kongresszentrum, dessen Saal 3.500 Plätze bietet – schon wieder etwas knapp
für die 4.500 angemeldeten Mitglieder und Gäste der 40. HV. Die erlebten allerdings nicht nur
eine regelgerechte HV, umrahmt von Show-Programm und Ansprachen, sondern auch einen
Marktplatz der Ideen, Akteure und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, für die die
GLS-Bank die Einlagen ihrer Mitglieder einsetzt.
Jorberg ebenso wie der Finanzchef der Bank Andreas Neukirch sind überzeugt, dass
eine Wende in der Finanzbranche selbst vonnöten sei und vertreten den Standpunkt auch in-
ternational. Um sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bankgeschäfte auf globaler
Ebene voranzutreiben, ist die GLS Bank Teil der Global Alliance for Banking on Values
(GABV) mit aktuell 26 Partnerbanken auf allen Kontinenten. In seiner Festansprache hob Bun-
despräsident a.D. Horst Köhler darauf ab, dass „Banking at its best“ sich künftig einer Trans-
formationspolitik für den ganzen Planeten verschreiben müsse und verwies auf eine Studie der
Rockefeller-Foundation 2012, wonach Banken, die sich an den Gedanken der Nachhaltigkeit
und der Entwicklung ausrichten, bei fast allen Kennziffern bessere Werte aufwiesen, als die
„too big to fail“-Institute des Mainstreams, wie er es ausdrückte. Und er fuhr fort: „Die Transfor-
mation, die im Bankwesen, im Finanzsystem und in der Wirtschaft nötig ist, braucht Weltver-
besserer mit Banklehre“ – und gratulierte damit zugleich allen Mitarbeitern und Mitarbeiterin-
nen, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, konsequent für ökologische, ökonomische
und Soziale Nachhaltigkeit zu arbeiten.
AENGEVELT vermittelte an
eine österreichische Bank rd.
250 qm Einzelhandelsfläche in
dem denkmalgeschützten
Wohn-/Geschäftshaus „Graf-
Adolf-Straße 11“. Die Eröff-
nung ist für Sommer 2014
geplant. Vermieter ist ein Pri-
vatinvestor, an den AENGE-
VELT zuvor das leerstehende
Gebäude vermittelt hatte. Vom
Verkäufer wurde das Haus
zunächst umfassend und
denkmalgerecht saniert.
Die Evonik Industries AG
und die Duisburger Hafen
AG (duisport) bauen ihre Zu-
sammenarbeit für die Entwick-
lung moderner Logistikkon-
zepte sowie die nachhaltige
Standortentwicklung und Stär-
kung der Wirtschaftsregion
NRW weiter aus. Bereits seit
2006 betreiben Evonik und
duisport mit dem Umschlag-
terminal Marl (UTM) zu glei-
chen Teilen ein öffentliches
Kombiterminal im Chemiepark
Marl.
Dabei liegt das Augenmerk
auf Chemiestandorten mit
Schiffsanlegestellen, Pipeli-
nes, Anschluss an das Schie-
nennetz sowie weiteren wichti-
gen Infrastruktureinrichtungen,
die optimale Voraussetzungen
für die chemiespezifische und
allgemeine Logistik bieten.
Dieses Potenzial wollen Evo-
nik und duisport analysieren
und nutzen.
Düsseldorf
Duisburg
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 7
Für die Wertermittlung im Immobilienbereich arbeitete die GLS Bank bereits länger
schon mit ImmoWert zusammen. Inzwischen ist die Fusion zur GLS ImmoWert mit Sitz in
Nürnberg vollzogen und man arbeitet gemeinsam mit den Bankexperten an eigenen Bewer-
tungskriterien, die den Werten, die die GLS-Bank vertritt, besser Rechnung tragen als gängige,
vorwiegend auf technische Aspekte bezogene Ökolabel. Der Immobilienbrief Ruhr wird darauf
zurückkommen.
Governance und Mobilität – worauf es künftig an der
Ruhr ankommt
Nach dem Ideenwettbewerb „Zukunft Metropole Ruhr“ läuft die Analysephase als letzter Schritt
in einem langen Abwägungsprozess vor der Aufstellung der neuen Regionalpläne.
Mit der Übertragung der Regie für die Fortschreibung der regionalen Entwicklungspläne
für das Ruhrgebiet auf den Regionalverband RVR hat die Landesregierung NRW die Städte
und Kreise im Ruhrgebiet selbst in die Pflicht genommen. Nach mehr als 40 Jahren, während
derer die Planungshoheit in Düsseldorf bzw. bei den beiden weiteren für das Ruhrgebiet zu-
ständigen Bezirksregierungen in Münster und Arnsberg lag, wird der RVR mit Sitz in Essen
wieder einen gemeinsamen Regionalplan für die räumliche Entwicklung der Metropole Ruhr
aufstellen. Der Regionalplan soll als integrierter und übergeordneter Plan für die nächsten 15
Jahre sowohl wertvolle Landschafts- und Naturschutzflächen sichern als auch zukünftige
Standorte für Wohnbauflächen, Gewerbe und Industrie benennen. In den mehrstufigen Pro-
zess wurden bei drei sog. Zukunftsforen Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungen und politische
Gremien einbezogen. Den Schlusspunkt setzte der Ideenwettbewerb „Zukunft Metropole
Ruhr“, ausgeschrieben als Gutachterverfahren, für das sich 20 interdisziplinäre Teams bewor-
ben haben. Voraussetzung war, dass die Teams Kernkompetenzen auf den drei Fachgebieten
Stadt-und Regionalplanung, Verkehrsplanung sowie Freiraumplanung aufweisen. Weitere
Fachrichtungen waren ausdrücklich erwünscht. Fünf Teams wurden ausgewählt und je mit
60.000 Euro honoriert. Bei einem solchen Verfahren gibt es keine Gewinner und keinen An-
spruch auf Umsetzung der Vorschläge.
Die Ergebnisse wurden inzwischen aufbereitet, publiziert und in einer Wanderausstel-
lung der Öffentlichkeit präsentiert. Nach ersten Stationen im Haus des RVR in Essen, in Duis-
burg, Bochum, Oberhausen und Hattingen gastiert die Ausstellung noch bis zum 6. Juli im Rat-
haus von Witten und vom 14. – 25. Juli im Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bo-
chum, nach der Sommerpause voraussichtlich ab 09. September in Dortmund. Dort an der TU
wird die Thematik zusätzlich in der Reihe der „Städtebaulichen Kolloquien“ aufgegriffen. „In
den zurückliegenden Jahren hat es in der Metropole Ruhr keinen so intensiven Dialog über die
Zukunft der Region gegeben, wie in den vergangenen sechs Monaten, davon zeigt sich Karola
Geiß-Netthöfel, Direktorin des RVR, überzeugt. „Besonders die Planungsteams haben den
Blick von außen mitgebracht. Gleichzeitig hat unsere erfolgreiche Aktion der ‚1.000 Ruhrideen‘
die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen lassen. Die nun vorliegenden Arbeiten liefern
wichtige Hinweise für die zukünftige Entwicklung der Metropole Ruhr, die der Regionalverband
zusammen mit den Städten und Kreisen aufgreifen und weiter entwickeln wird.“
Parallel ist das zuständige „Team Masterplanung“ von Claas Beckord damit befasst,
die sehr vielfältigen, z.T. weitreichenden und stark divergierenden Vorschläge darauf hin zu
analysieren, welche Projekte realisierbar wären, was in die Regionalpläne einfließen könnte
und welche Ideen es unabhängig davon festzuhalten gilt. Damit kein Impuls verloren geht, hat
die Verbandsversammlung des RVR offiziell die Verwaltung damit beauftragt, ergänzend zum
Regionalplan Ruhr einen „Strategieband“ zu erarbeiten, der diejenigen Themen und Aspekte
aus dem Regionalen Diskurs und dem Ideenwettbewerb aufgreift, die über die Inhalte des Re-
gionalplanes hinausgehen. Das hätte den Vorteil, dass dem rechtlich bindenden Rahmen des
Regionalplanes ein eher informelles Instrument an die Seite gestellt wird, das nochmal Inhalte
Das Projekt „logport II Duis-
burg“ der duisport-Gruppe ist
von der Deutschen Gesell-
schaft für Nachhaltiges Bauen
mit dem DGNB Zertifikat
„Silber“ ausgezeichnet wor-
den, nach dem Logix Award
bereits die zweite Auszeich-
nung. Betroffen ist das Logis-
tikzentrum für die von Audi
beauftragten Automobillogisti-
ker Schnellecke Logistics
und Thimm Schertler mit
rund 53.000 qm Hallenfläche
auf 106.500 qm Grundstück.
Ausschlaggebend für die Zer-
tifizierung waren u.a. die Re-
aktivierung einer alten Indust-
riebrache, energiesparende
Technologien sowie die trimo-
dale Anbindung über die um-
weltfreundlichen Verkehrsträ-
ger Schiff und Bahn.
Die private Investorengruppe
Convention Hall Zollverein
GbR um Claus Dürscheidt,
der 1996 das Casino Zollver-
ein auf Schacht XII des
UNESCO-Welterbes Zollver-
eins mitgegründet hat, baut
die denkmalgeschützte ehe-
malige Sauger- und Kompres-
sorenhalle auf der Kokerei
Zollverein für 6 Mio. Euro zu
einer Veranstaltungshalle aus.
Der Eröffnungstermin ist Ende
2015 geplant.
Duisburg
Essen
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und Ziele hervorhebt und mögliche Handlungsstränge mit Blick auf die Zukunft benennt. Auf
diese Weise soll versucht werden, ein eher starres, gesetzlich geregeltes Verfahren mit einem
prozesshaften, flexiblen eng zu verzahnen - keine leichte Aufgabe zumal wenn die Abteilung
nur in kleinster Besetzung arbeiten kann. Wie Beckord jedoch erläutert, komme es darauf an,
den Input weiter zu geben an andere Abteilungen des RVR, an kommunale Stellen – mit
denen man im Konsens zusammen arbeite - oder z.B. an den Verkehrsverbund VRR.
Dem kommt in Bezug auf das große Feld der Mobilität eine entscheidende Rolle zu.
Nach übereinstimmender Feststellung der Planungsteams bestehen hier die meisten Defizite
und neue Mobilitätskonzepte z.B. mit kombinierten Ringverkehren, kürzeren Takten und
besserer Koordination zwischen den einzelnen Städten könnten die größten Impulse für die
Region generieren.
Ideenwettbewerb Zukunft Metropoleruhr: Team C, Regionale Leitplanke Landschaft
Flexibel zu bleiben, ist umso wichtiger, da Zielstellungen sich auch unerwartet verän-
dern können. Man ziehe nur die Ansätze im Rahmen des Projektes „CultNature“, in das die
RAG Montan Immobilien mit bisher brach liegenden Flächen involviert ist, in Betracht. Wenn
auf solchen Brachen „Energiewälder“ als eine neue Art von Landschaft wachsen, lässt sich
„Wirtschaftsraum“ und „Landschaftsraum“ nicht mehr scharf im Sinne traditioneller Regional-
planung trennen.
Die Ansätze reichen von der Netzwertstadt über Neuland Ruhr bis zur WIR-Metropole
Ruhr. So vertritt Team B mit Planern aus Rotterdam und Deventer sowie dem profunden Ken-
ner des Ruhrgebietes Thomas Sieverts die Meinung, dass der Niedergang der Region in
Folge Klimawandel und Überalterung durchaus nicht unausweichlich und Schicksal gegeben
sei. „Wenn wir die Größe, die Lage und die heutigen Eigenschaften des Ruhrgebietes analy-
sieren, sehen wir eine Chance dafür, seine bisherigen Strukturen so zu verändern, dass eine
wirtschaftlich belastbare Region mit Wachstumspotenzial entsteht. Diese Chance haben wir
mit dem Titel ‚Ruhr-Evolution‘ bezeichnet. Er bedeutet, dass sich der Charakter des Ruhrge-
biets und bestimmter Sektoren der Wirtschaft erheblich ändern.“ Die Gruppe konstatierte auch
einen starken Willen der „Menschen im Ruhrpott“ in eine gemeinsame Zukunft zu investieren.
Das Team C mit insgesamt 13 Partnern aus aller Welt von Osaka und Tokio bis Havanna,
Mailand, Stuttgart, Duisburg, Dortmund und Berlin um das Büro für Raumplanung Reicher
Haase Assoziierte, Aachen, setzt mit „Next-Ruhr“ auf das Teilen und Vernetzen, kurz die
besondere „Ruhrbanität“ als Handlungsebene. D.h. Impulse gehen vom Quartier in die Stadt
und in die Region. Dabei könne temporäres Verdichten und Intensivieren Wege ebnen. Land-
schaft und Freiräume seinen als Regionale Leitplanken für die Zukunft zu definieren.
Die „Zeche Bonifacius“ in E-
Kray hat einen neuen Eigentü-
mer. Das über weite Teile
denkmalgeschützte Ensemble
beheimatet heute auf über
50.000 qm diverse Büro- und
Einzelhandelsnutzer sowie
Hotel- und Gastronomiebetrie-
be wie das Kultur- und Ta-
gungshotel "Alte Lohnhalle".
Die veräußernde Immobilien-
gesellschaft hat die Restaurie-
rung und Entwicklung des
Geländes über Jahrzehnte
erfolgreich verantwortet. Käu-
fer ist ein Family Office aus
der Region, welches diese
Tradition nun fortsetzen möch-
te. Beratend war Cubion Im-
mobilien AG tätig.
Hochtief und Kondor Wes-
sels haben fünf geplante
Mehrfamilienhäuser mit 140
Mietwohnungen bzw. fast
10.500 qm Wohnfläche des
Projektes „Cedelia“ in Berlin-
Zehlendorf an Aberdeen As-
set Management verkauft.
Insgesamt entstehen auf 3,2
ha Gelände 274 Wohneinhei-
ten in sechs Stadtvillen, drei
Gartenhäusern und sieben
Mehrfamilienhäusern sowie
ein Wohn- und Geschäftshaus
mit insgesamt etwa 27.000 qm
Nutzfläche. Von den 134 Ei-
gentumswohnungen habe
Hochtief bereits gut 60% ver-
marktet. Die Fertigstellung ist
für 2017 geplant.
Essen
Quelle: Cubion
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 9
Ein Aspekt scheint bei Durchsicht der Ergebnisse durchgängig unterrepräsentiert, ob-
gleich gerade darin das starke Identitätsgefühl der Menschen im Revier verankert ist: das his-
torische Erbe sowohl baulicher Art als auch im Landschaftsgefüge mit der Antinomie von Le-
bensraum in den Stadtquartieren und industriell geprägtem Arbeitsraum. Die beiden Land-
schaftsverbände für Westfalen LWL und die Rheinlande LVR haben mit dem RVR und in Ab-
stimmung mit der Staatskanzlei NRW mit ihrem „Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regional-
plan Ruhr“ in dieser Hinsicht die Grundlagen für den neuen Regionalplan ergänzt. Erstmalig
werden damit wesentliche kulturlandschaftliche Entwicklungslinien erfasst einschließlich der
raumwirksamen Bau- und Bodendenkmäler, bäuerlicher Kulturlandschaften und historischer
Freiräume. Auch werden hier konkrete kulturlandschaftliche Ziele als Empfehlung für die Auf-
nahme in den Regionalplan formuliert.
Näheres zum Wettbewerb unter www.ideenwettbewerb.metropoleruhr.de
Der globale Verband FIABCI stellt sich dem Wandel
"Building Humanity", so lautete das Motto des Weltkongresses der FIABCI in Luxemburg. Mit
dem Prix d’Excellence will auch die Deutsche Sektion Zeichen setzen für nachhaltiges Handeln
in der Immobilienwirtschaft.
FIABCI, 1948 in Paris gegründet als „Fédération Internationale des Administrateurs de
Biens, Conseils et agents Immobiliers“, kurz FIABCI, ist ein weltumspannendes Netzwerk von
Akteuren, die sich mit Immobilien beschäftigen, von der technischen, administrativen oder fi-
nanziellen Seite aus. Heute ist die Bezeichnung verkürzt auf „Fédération Internationale des
Professions Immobilières“, Internationale Vereinigung der Immobilienberufe, aber die Abkür-
zung blieb. Zu den Mitgliedern aus 65 Ländern weltweit zählen auch 100 Berufsverbände und
45 akademische Institutionen. An dem 65. Jahreskongress, der diesmal in Luxemburg statt-
fand, nahmen rund 1.000 Mitglieder aus aller Welt teil, darunter viele lokal agierende Makler.
Sie kamen aus Europa und Übersee, aus Nigeria und Macao, Russland und Panama, China
und Korea, von den Philippinen und aus der Golfregion - allein 30 Länderpräsidenten waren
vertreten. Ebenso viele Übersetzerkabinen im Kongresszentrum auf dem Kirchberg, gegenüber
vom Europäischen Gerichtshof, waren besetzt, um Referate und Statements in die jeweiligen
Landessprachen zu übersetzen.
Diese gelebte Internationalität in einem dichten Kommunikationsnetzwerk sieht René
Blume, im Hauptberuf Inhaber zweier Unternehmen für Heizung und Sanitärinstallation und
Umwelttechnik in Mannheim, als wichtigstes Pfund, mit dem der Verband wuchern könne. Alle
Mitglieder arbeiten für den Verband ehrenamtlich und bezahlen ihre Reisekosten zu den 20-30
FIABCI-Terminen jährlich aus eigener Tasche, sogar den Tagungskaffee. Aus demselben
Geist initiierte ein früherer Weltpräsident die „Housing Foundation“, die in Armenregionen die-
ser Welt den Menschen praktische und über Mikrokredite auch finanzielle Hilfe leistet, um mit
einem eigenen Haus und legalem Strom- und Wasseranschluss eine legale Adresse zu be-
kommen und damit die Möglichkeit, am legalen Arbeitsmarkt teilzunehmen. FIABCI biete sei-
nen Mitgliedern ein verlässliches Netzwerk des Vertrauens, das manchem bei dem Schritt in
die Internationalisierung schon geholfen habe. Andererseits eröffne der Austausch von Erfah-
rungen die einzigartige Chance, sozusagen von außen auf das eigene Land zu schauen. Blu-
me ist schon seit 15 Jahren Mitglied, war zwischenzeitlich „Young Member World President“
und engagiert sich für den Nachwuchs in Kooperationen mit Hochschulen und Bildungseinrich-
tungen wie dem Europäischen Bildungszentrum der Immobilienwirtschaft EBZ in Bochum.
Auch in Luxemburg waren Studierende dabei. Für die Durchführung des eigenen Immobilien-
preises „Prix d’Excellence“ wird FIABCI Deutschland vom Verband BFW unterstützt, die
Schirmherrschaft hat Klaus Töpfer, ehemals Bundesumweltminister, übernommen. Die Aus-
schreibung ist erfolgt, Preisvergabe am 12. September in Berlin. Näheres unter www.fiabci.de
Die RAG-Stiftung übernimmt
das restliche Aktienpaket von
Morgan Stanley an der DIC
Asset AG und hält nun 4,8%.
Das Investment der RAG-
Stiftung erfolgt über ihren
Masterfonds bei der Deka
Investment GmbH.
Der Streubesitz an der DIC
beträgt unverändert 66,8%,
darunter das deutsche Family
Office solvia Vermögensver-
waltung (5,1%), EII Capital
Management (4,9%) oder
die niederländische Pensions-
kasse APG Asset Manage-
ment (3,2%).
Ein institutioneller Investor aus
Bochum hat ein Immobilien-
portfolio von acht Wohn- und
Geschäftshäusern mit 119
Wohneinheiten und acht Ge-
werbeeinheiten über eine Ge-
samtnutzfläche von ca. 8.315
qm erworben. Vermittelnd war
Engel & Völkers tätig.
Ein privater Investor hat ein
Mehrfamilienhaus mit elf
Wohneinheiten auf 707 qm
Nutzfläche in W-Barmen er-
worben. Verkäufer ist ein insti-
tutioneller Bestandshalter. Ein
weiteres Mehrfamilienhaus mit
sieben Wohneinheiten auf ca.
475 qm Fläche wurde an pri-
vat verkauft. Ein weiterer Ver-
kauf aus institutionellem Be-
stand an privat erfolgte in
W-Vohwinkel, wieder ein
Mehrfamilienhaus mit fünf
Wohneinheiten auf ca. 473
qm. Vermittelnd war Engel
& Völkers tätig.
Essen
Gelsenkirchen
Wuppertal
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 10
Auf ihrem 65. Kongress zeigte sich die FIABCI im Vergleich zu anderen Verbänden er-
staunlich offen für neue Ideen und Zukunftskonzepte. Man probte den Schritt raus aus der rei-
nen Gegenwartsbetrachtung und der Diskussion tagespolitischer Positionen über das Großpro-
jekt einer „grünen“ Wende. Impulse aus der Konferenz, wie sie der Eröffnungsredner Jeremy
Rifkin, Forscher in der Foundation of Economic Trends und u.a. Berater von Angela Mer-
kel, mit der Vision einer „3. Industriellen Revolution“ ausbreitete – sein neuestes Buch trägt
den Titel: „Zero marginal cost society“ - oder Michael Braungart, Chemiker an der Universität
Lüneburg, mit dem System der Kreislaufwirtschaft „Cradle to Cradle“, eröffneten weitreichende
Perspektiven, wobei der gebauten Umwelt eine entscheidende Rolle zufiele. Wie wir leben, sei
die wichtigste Frage der Zeit, sie zu lösen könne nur gelingen mit einer radikalen Wende vom
bisherigen Herrschaftsdenken hin zu Teilhabe und Teilen von Leistungen, von Wissen, von
Dingen – wie es z.B. die Gruppe Münchner Architekten und Innenarchitekten mit der Internet-
plattform „popularc.com“ versuchen. Nach dem Verfahren einer crowdsource werden hier
Projekte in Architektur und Design ausgeschrieben und Kreative von irgendwo auf der Welt
können sich mit ihrer Idee bewerben. Wie in einem Wettbewerb werden Preise für die besten
Entwürfe vergeben. Die Realisierung wird dann vor Ort organisiert. Das Ziel ist die Verbesse-
rung bzw. ein Wandel im Umgang zwischen Auftraggebern und Kreativen sowie die grenzenlo-
se Förderung von Kreativität und Innovation.
Blume setzt darauf, dass innovative Aspekte im persönlich geprägten Austausch über
das Netzwerk der FIABCI tatsächlich auch international positioniert würden und der Nachhaltig-
keitsgedanke in der täglichen Arbeit der Mitglieder nachhaltig verinnerlicht werden könne.
Anlässlich des Kongresses in Luxemburg unterzeichnete die derzeitige Weltpräsidentin
Robyn Waters eine Vereinbarung mit dem Global Compact Cities Programme der UNO
über die strategische Zusammenarbeit an einer „Charta für nachhaltige Immobilienentwick-
lung“ und der dafür erforderlichen Maßnahmen – eine komplexe Aufgabe angesichts tausen-
der unterschiedlicher Regularien und Verfahren in den unterschiedlichen Ländern und Erdtei-
len. Gegenwärtig gibt es keine verbindliche Vereinbarung darüber, wie all das in einheitlichen
Prozessen koordiniert werden könne.
„Tatsächlich nachhaltige Immobilienentwicklung kann nicht einigen ‚guten‘ Projektent-
wicklern und innovativ handelnden Städten überlassen bleiben“, erklärte Robyn Waters. “Wir
brauchen verlässliche Strukturen und Richtlinien, um Best Practice Projekte rund um den Glo-
bus miteinander zu vernetzen. Zum Beispiel gibt es alleine über 50 verschiedene Zertifikate für
„Grüne Gebäude“. Unter einer gemeinsamen Direktion soll die Zusammenarbeit sich auf
„Nachhaltigkeitszirkel“ konzentrieren zu den verschiedenen Aspekten der Immobilienentwick-
lung. Die Arbeit soll beim nächsten Weltkongress im Mai 2015 in Kuala Lumpur fortgesetzt
werden. Zuvor aber nimmt FIABCI an einer für Oktober bei den Vereinten Nationen in New
York anberaumten Konferenz teil, um die vom RICS initiierte Internationale Ethik-Vereinbarung
von Immobilienorganisationen auf den Weg zu bringen. Bis dahin sind alle Mitglieder aufgeru-
fen, ihre Vorschläge und Kommentare einzubringen.
www.fiabci.org
www.citiesprogramme.org
Premiere in Essen: 1. „Deutsche Immobilien-Messe“
Die erste Fachmesse für die mittelständische Immobilien-, Finanz- und Wohnungswirtschaft
soll nicht die letzte bleiben.
Bewusst hatte der Bundesverband für die Immobilienwirtschaft BVFI für das neue
Veranstaltungskonzept einer „Deutschen Immobilien-Messe“ die Stadt Essen gewählt: nicht im
Norden und nicht im Süden der Republik und auch nicht in Frankfurt oder Berlin, sondern
„mitten drin“. Statt der Messe Essen, die wegen ins Stocken geratenen Umbauplänen nicht zur
Verfügung stand, entschied man sich gemeinsam mit dem Dienstleister messe.ag für das
Die STRABAG Property and
Facility Services GmbH ver-
mietete in einem bisher leer
stehenden Bürohaus 6.000 qm
über 36 Monate an die Hilde-
gardis-Schule. Ab August
2014, nach den Sommerfe-
rien, nutzen über 800 Schüler
und 70 Lehrer die ersten vier
Stockwerke zum Unterricht,
weil das Erzbistum Paderborn
die Schule in den nächsten
drei Jahren grundsanieren
wird. An dem Mietvertrag war
die städtische Wirtschaftsför-
derung HAGENagentur betei-
ligt. CORPUS SIREO ist mit
dem Asset Management des
Objektes betreut.
Goodman hat von Union In-
vestment zwei Logistikimmo-
bilien mit zusammen 112.000
qm Fläche erworben. In Mön-
chengladbach handelt sich um
den rd. 53.000 qm großen
Esprit-Regionalpark, der 2009
für den Offenen Publikums-
fonds UniImmo erworben
wurde (Verkehrswert rd. 38
Mio. Euro). Die Immobilien
gehen in den Goodman Euro-
pean Logistics Fund (GELF)
ein.
AENGEVELT vermittelte rd.
300 qm Einzelhandelsfläche in
sehr guter City-Lage an einen
Finanzdienstleister, der seine
Niederlassung innerhalb der
Stadt hierher verlegt. Vermie-
ter ist die RS-87 Verwal-
tungs- GmbH. Mietbeginn ist
im Januar 2015.
Remscheid
Hagen
Mönchengladbach
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 11
Welterbe Zollverein. Diese Wahl fiel bei Ausstellern und Besuchern auf unerwartet
großen Zuspruch, Zollverein sei bekannt, mal was anderes als Messehallen, ein interessan-
ter Ort, an dem es was zu sehen gibt. Vermutlich wird jedoch die zweite Immobilien-Messe im
kommenden Jahr nicht mehr hier stattfinden, weil die Räumlichkeiten in der ehemaligen Lese-
bandhalle Halle 12 zu klein werden. Auf Anhieb hatten ca. 65 Aussteller gebucht und bereits im
Vorverkauf wurden 1.500 Tickets geordert, mehr als erwartet. Die Preisen lagen allerdings mit
39,- Euro für das Tagesticket weit unterhalb des auf der Expo Real Üblichen.
Aber das alleine dürfte den Erfolg nicht ausgemacht haben. Als reine „B2B“ Veranstal-
tung, wie Jürgen Engelberth, Vorstandsvorsitzender des BVFI, erläutert, stand das Netzwer-
ken unter Fachleuten im Vordergrund, unterstützt von einem vielfältigen Vortragsprogramm zu
Erbschafts- und Bewertungsfragen bei Immobilieneigentum, zu Steuerrecht bei Vermietungen,
Mietrechtsreform und Vertragsrecht, zu Zwangsversteigerungen oder Marketing für Makler.
Unter den Ausstellern waren Finanzierer, z.B. auch die NRW-Bank mit ihren Förderangeboten
und die Essener Geno-Bank vertreten, Makler, Ausrüster, Versicherer, Fachkanzleien und
Betreiber von Immobilienportalen. Selbst ein Software-Spezialist wie realax war mit der Besu-
cherfrequenz aus den Reihen seiner Zielgruppe der professionellen Immobilienverwalter sehr
zufrieden.
Das Messekonzept versteht sich als Ergänzung zu der bestehenden online-Plattform
des BVFI für kleine und mittlere Unternehmen – und damit nicht als Konkurrenz zur Expo Real,
aber auch nicht zu den lokalen Immobilienmessen, die sich an Endkunden richten. Für die
nächste Messe hätten schon verschiedene Einzelhandelsketten ihr Interesse angekündigt,
denn auf der Expo Real in München fänden sie ihre Ansprechpartner aus den kleineren Kom-
munen nicht. Vermeiden will man die Flut der Selbstdarstellungen von Städten und Regionen
wie in München, aber regionale Geschichten dürfte es schon geben. Nur: Weder bei der Stadt
Essen noch bei der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr wmr stieß die Anfrage auf Gegen-
liebe. Da ist wohl eine glänzende Gelegenheit, den Ruhm des Ruhrgebiets und seiner Kompe-
tenzen nach draußen zu tragen, gründlich vermasselt worden.
Weitere Nachrichten
Essen: Die BNP Paribas Real Estate Property Management GmbH (BNPP REPM) wurde
von der WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft mbH mit dem Property Management
von 16 meist als Büros genutzte Liegenschaften mit gesamt 235.000 qm beauftragt. Neun der
Objekte befinden sich in Düsseldorf, Ratingen, Hürth, Essen, Dortmund und Aachen. Das Man-
dat umfasst auch das gesamte Projektmanagement. Für einen Teil der Immobilien koordiniert
BNPPRE auch die Vermietung.
Salz&Brot, das Immobilienportal für provisionsfreie Mietwohnungen bietet kostenfreie Inserate
von Wohnungen. Dadurch würden Vermarktungskosten auf Anbieterseite gesenkt und mehr
provisionsfreie Mietwohnungen angeboten. Wohnungssuchende können kostenlos nach Woh-
nungen suchen. Mit einem kostenpflichtigen Premium-Pass sind weitere Funktionen erhältlich.
Das Portal ist zunächst für den Raum Köln – Düsseldorf freigeschaltet. www.salzundbrot.com
Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW baut sein Kompetenznetzwerk weiter aus:
Acht weitere Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Energietechnik und -
versorgung, Verlagswesen, Multimedia, Bauträger und Gebäudedienstleistungen wurden als
Fördermitglieder aufgenommen. Dazu gehören die Bosch Thermotechnik GmbH, die B&O-
Gruppe, die Deutsche Kautionskasse AG, die Mediengruppe Haufe, die Münchener
Hypothekenbank eG, die PrimaCom Berlin GmbH, die RWE Vertrieb AG, sowie die
WTC Wohnen- und TeleCommunication GmbH & Co. KG. Von der Ausweitung des
Kompetenznetzwerks erhofft sich der GdW Synergieeffekte für die Mitgliedsunternehmen und
deren Mieter.
Die luxemburgische Fonds-
gesellschaft AviaRent Capi-
tal Management hat den
"Wohnpark Dimbeck" für ih-
ren Fonds CareVision II er-
worben. Dazu gehören ein
2008 errichtetes Wohnstift
mit 95 vollstationären Pflege-
plätzen sowie zwei Häuser
mit insgesamt 51 Apartments
für betreutes Wohnen. Das
Investitionsvolumen liegt bei
19 Mio. Euro. Betreiber ist die
Alloheim-Gruppe. Sie über-
nimmt gleichzeitig die Betreu-
ung der Seniorenwohnungen.
Der französische Reit Fonci-
ère des Régions kauft über
seine deutsche Tochter Im-
meo AG 3.400 Wohnungen
für ca. 240 Mio. Euro in Berlin
und Dresden mit jährlichen
Mieteinnahmen von 15 Mio.
Euro. Finanziert wird die
Transaktion durch Bankkredi-
te und eine Kapitalerhöhung
der Immeo AG.
Die Vision des aus Oberhau-
sen stammenden, 2010 ver-
storbenen Künstlers Chris-
toph Schlingensief, ein
Operndorf in Burkina Faso zu
errichten, wird Realität. Jetzt
ist nach Plänen des Architek-
ten Diébédo Francis Kéré
die Krankenstation fertig ge-
stellt worden. Im ersten Bau-
abschnitt waren vor vier Jah-
ren die Schule, das Tonstu-
dio und die Kantine entstan-
den.
Mülheim a.d. Ruhr
Oberhausen
Nr. 62, 27. KW, 04.07.2014, Seite 12
Die rund 3.000 im GdW organisierten Wohnungsunternehmen verzeichneten im Jahr 2013
erneut einen Rückgang bei den Mietschulden. Diese seien bundesweit um 7,6% gesunken und
lägen nun bei 411 Mio. Euro. Damit ist es den Unternehmen gelungen, die Mietschulden seit
dem Jahr 2003 (757 Mio. Euro) um über 45% zu senken. Bei den GdW-Unternehmen machen
die Mietschulden im Bundesdurchschnitt einen Anteil von 2,3% der Jahressollmiete aus. Auch
die Mietausfälle seien deutlich auf rd. 884,5 Mio. Euro Ende 2013 gesunken.
In Tübingen wurde mit der nestbau AG eine „Bürger-AG“ für den Wohnungsbau gegründet.
Der erste Neubau mit 1.200 qm Wohn- und Gewerbefläche wurde jetzt bezogen. Das Projekt
hat Modellcharakter. Anleger ab einer Einlage von 1.000 Euro unterstützen damit regionale
Strukturen und übernehmen Verantwortung für bezahlbaren Wohnraum durch Verzicht auf
maximale Gewinne. Ein ähnliches Modell in Viersen-Dülken, die Dülken AG, ist inzwischen an
mangelndem Engagement von Bürgern und Verwaltung gescheitert.
Ausschreibung
Deloitte führt jährlich die Benchmark-Analyse für die Wohnungswirtschaft durch. Sie basiert
auf der „Value Map für die Wohnungswirtschaft“ mit den vier Kernbereichen des ökonomischen
Unternehmenswerts für Wohnungsunternehmen – Mieterlös, Betriebsergebnis, sonstiges Be-
triebsvermögen sowie Strategie – und liefert den Teilnehmern wertvolle Denkanstöße zur Pro-
zess- und Ablaufoptimierung. Die Datenerfassung erfolgt anonym in einem passwortgeschütz-
ten Internetportal (https://www.baurevision-wowi-kennzahlen.de/). Das effizienteste Wohnungs-
unternehmen wird mit dem Deloitte Ikanos-Award ausgezeichnet.
Bewerbungen für den FIABCI Prix d´Excellence Germany können noch bis zum 8. Juli einge-
reicht werden. FIABCI Deutschland und der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen zeichnen damit Projektentwicklungen (auch Umbau im Bestand) in
Deutschland aus, die zwischen dem 1.1.2011 und dem 31.12.2013 bezugsfertig waren. Wett-
bewerbsunterlagen unter www.fiabciprixgermany.com
Einen Monat vor Fertigstel-
lung ist der in zwei spekulativ
errichteten Bauabschnitten,
44.000 qm große Gewerbe-
park Ratingen nach Auskunft
des Entwicklers und Inves-
tors Alpha Industrial voll
vermietet. Die ersten 30.000
qm wurden auf Vermittlung
von Realogis an den Sanitär-
keramikhersteller Keramag
vergeben. Für den zweiten
Bauabschnitt hat der Logistik-
dienstleister ComPass einen
Mietvertag für eine 11.000
qm große Halle zuzüglich
3.000 qm Büro- und Mezzani-
neflächen unterschrieben.
Der Mieter ComPass wurde
von JLL vermittelt.
Chefredaktion:
Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)
Kontakt:
gudrunescher
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Herausgeber:
Werner Rohmert
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Volker Hardegen (Vorsitz).
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Impressum Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: AENGEVELT (6,10), Aberdeen Asset Mana-gement (8), agiplan GmbH (3), Alloheim-Gruppe (11), Alpha Industrial (11), Altro Mondo (2), APG Asset Manegement (9), Audi (7), AviaRent Capital Management (11), BFW (9,12), Blackstone (5), BLB NRW (2), BNPPRE (5,11), Brost Stiftung (3), BVFI (10), Capgemini Deutschland Holding GmbH (4), Catella Konzern (2), Clifford Chance (5), Colliers (4), ComPass (11), Convention Hall Zollverein GbR (7), Corpus Sireo (4,10), COR-RECT!V (3), Cubion Immobilien AG (8), Deka Investment GmbH (9), Deloitte (12), Deutsche Bank (5), Deutsche Post (5), DGNB (7), DIC Asset AG (9), DOEGO Fruchthandel und Import eG (4), Duisburger Hafen (6), Dülken AG (11), duisport-Gruppe (7), Eastdil Secured (5), EffizienzCluster Management GmbH (3,4,5), Elektrizitätswerke Schönau (5), Ell Capital Management (9), Energiegenos-senschaft Ahnsbeck eG (5,6), Engel & Völkers (9), Esprit (10), Europäisches Bildungszentrum der Immo-bilienwirtschaft (9), Evonik Industries AG (6), FIABCI (9,10), Foncière des Régions (11), Foundation of Economic Trends (10), Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (3), GdW (11,12), Geno-Bank (11), Global Alliance for Banking on Values (6), Global Compact Cities (10), GLS Bank Bochum (5), GLS Bank Stiftung (6), GLS ImmoWert (7), Goodman (10), GS1 Germany GmbH (4), HAGENagentur (10), Hildegardis-Schule (10), Hines Immobilien (5), Hochtief (8), Immeo AG (11), Initiativkreis Ruhr (3), JLL (3,5,12), Keramag (11), Kondor Wessels (8), Landgard Blumen und Pflanzen GmbH (4), Lekkerland GmbH & Co. KG (4), Logiball GmbH (4), LVR (9), LWL (9), Meriten (5), messe.ag (10), Metro AG (4), Mitsui & Co. Deutschland GmbH (5), Momeni Gruppe (3), Morgan Stanley (9), nestbau AG (12), Nokia (4), NRW Bank (11), NRW.INVEST (2), Pöllath + Partners (5), Portigon (5), Prologis (3), PwC (5), RAG Montan Immobilien (8), RAG-Stiftung (9), realax (11), Realogis (11), Reicher Haase Assoziierte (8) REWE-Zentralfinanz eG (4), Rheinblick (4), RICS (10), Rockpoint (5), RS-87 Verwaltungs-GmbH (10), Ruhr Universität Bochum (7), RVR (4,7,8), Savills (5), Schnellecke Logistics (7), solvia Vermögensverwaltung (9), Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH (2), STRABAG Property and Facility Services GmbH (10), Thimm Schertler (7), Unilmmo (10), Union Investment (10), Urban Retail Logistics (3), Verband Rheinwohnungsbau (4), Verkehrsverbund VRR (8), WestLB (5), Wüest & Partner
Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Beck, Rasmus C. (1); Beckord, Claas (7,8); Beyerle, Dr. Thomas (2); Blume, René (9); Braungart, Michael (10); Chaumet, Martin (2); Dür-scheidt, Claus (7); Engelberth, Jürgen (11); Fischer, Tim (3); Fromberger, Karl-Heinz (2); Geiß-Netthöfel, Karola (7); Jacobi, Christian (3); Jakoby, Dr. Herbert (2); Jorberg, Thomas (5,6); Kéré, Diébédo Francis (11); Köhler, Horst (6); Krähmer, Rolf (2); Lemberg, Jörg Richard (4); Merkel, Angela (10); Neukirch, Andreas (6); Rifkin, Jeremy (10); Schlingensief, Christoph (11); Schraven, David (3); Sieverts, Thomas (8); ten Hompel, Michael (3); Töpfer, Klaus (9); Tum, Carsten (2); Wassner, Petra (2); Waters, Robyn (10);