Demografischer Wandel – Chance und Herausforderung für ... · 16/04/2013 · Grundkurs...
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Demografischer Wandel –Chance und Herausforderung für Handwerker und Planer
Groß-Gerau, 16. April 2013
Dr. Matthias Joseph
Agenda:
1. Grundlagen des demographischen Wandels
2. Marktveränderungen und Megatrends; Zukunft des Wohnens
3. Marktpotential 50plus
4. Handlungsempfehlungen für Planer und g p gHandwerker
2Dr. Matthias Joseph 16.04.2013
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Demographischer Wandel….
Was bedeutet das eigentlich ?
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Demographischer Wandel….
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Demographischer Wandel in Deutschlandige
nraten
Haupttreiber des Altersaufbaus
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Niedr
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Lebe
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Geburtenrate
"Reproduktions-rate" = ca. 2,2
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Lebenserwartung
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Altersentwicklung in Hessen
10
15
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0
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unter 15 15 bis 40 40 bis 65 65 und älter
1946 1961 2009 2050
2009: erstmals mehr über 65 als unter 20 Jahre !
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Anteil 60 Jahre und älter:
Grundkurs Demographie – Bundestrend
Anteil 60 Jahre und älter:
1950 = 14 Prozent
2000 = 23 Prozent
2050 = 39 Prozent
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weiblich männlich
Demographie ist kein kommendes sondern ein bereits
vorhandenes Phänomen
Quelle: Bevölkerung in Hessen bis 2050, Juni 2007 / Berechnung, Prof. Adrian
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Entwicklung der über 80jährigen
Menschen mit Behinderung
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Grundkurs Demographie: www.wegweiser-kommune.de
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Agenda:
1. Grundlagen des demographischen Wandels
2. Marktveränderungen und Megatrends; Zukunft des Wohnens
3. Marktpotential 50plus
4. Handlungsempfehlungen für Planer und g p gHandwerker
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Megatrends
o Individualisierung („Personal way of life“)
o Wellness
o Alterung
Folge: Radikale Marktveränderungen!
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Megatrend Individualisierung
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Megatrend Individualisierung
Quelle: Zukunftsinstitut.de
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Megatrend IndividualisierungMegatrend Individualisierung
Quelle: Zukunftsinstitut.de
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Megatrend Individualisierung
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Megatrend Wellness
Wohn WellnessWohn Wellness
Lehm- und Bioputz, imissionsarmes Bauen, ökologisches Bauen, Aufwertung Küche und Bad, Feng-Shui, Farbwellness, Lichtwellness
Food Wellness
Gesunde Ernährung, kalorienbewußt, Brain Food, Convenience Produkte
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Material: warme Materialien,
Neue Märkte: Homing, Cocooning
Material: warme Materialien, Natur-Materialien, Holz und Stein
Wohnen: Küche als Zentrum des Hauses, High-Tech in gemütlicher Form, vernetzter Kühlschrank, intelligentes Haus
Schutz: Sicherheitstechnik Schutz: Sicherheitstechnik, Videoüberwachung, Bewegungsmelder
Quelle: Zukunftsinstitut.de
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Neue Märkte: "Universal Design" ....
... Design für ALLE: generationsübergreifend, an Menschen orientiert, barrierefrei, ergonomisch ....
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Neue Märkte: AAL (Ambient Assisted Living) =
= intelligentes Wohnen oder Technik für ein selbst-bestimmtes Leben
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Marktsegmente mit hohen Wachstumschancen:
Zukunftsmärkte
Bildung Freizeit Tourismus Wohnen; Wohnumfeldverschönerung,
Wohnraumanpassung, barrierefreies Wohnen Haushaltsnahe Dienstleistungeng Transport / Mobilität Medizin / Gesundheit, Wellness Pflege = handwerksrelevant !!
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Wohnraumanpassung wegen:
Markt: Wohnraumanpassung
Wohnraumanpassung, wegen:
Erhöhung Lebensqualität (Komfort, „Lifestyle“)
Körperliche Beeinträchtigungen
Pflegebedürftigkeit
Erhalt der Eigenständigkeit
Veränder ng der Lebenssit ation (A s g der Veränderung der Lebenssituation (Auszug der Kinder, Tod des Partners usw.)
„magic“ oder „tragic moments“ bestimmen Kosumverhalten maßgeblich
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Markt: Barrierefreiheit
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Ca 11 Mio Haushalte mit Über-65jährigen
Markt: Wohnraumanpassung
Ca. 11 Mio. Haushalte mit Über-65jährigen
Zunahme der Wohnraumnachfrage durch höhere Wohnansprüche und Verschiebung der Haushaltsstruktur
Wachsende Zahl an älteren Menschen
Wachsende Zahl an Menschen mit Behinderungg
Wunsch nach möglichst selbständigen Leben und Wohnen im vertrauten Umfeld
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Zugang zu Gebäuden/Wohnung
"Altersgerechtes Umbauen"; häufigste Barrieren:
Zugang zu Gebäuden/Wohnung
Stufen in der Wohnung
Zugang Terrasse/Balkon
Schwellen im Bad
Fehlende Bewegungsflächen (Bad, Küche, Schlafzimmer)Schlafzimmer)
Defizite Wohnumfeld, Infrastruktur
Aber auch visuelle, akkustische und taktile Barrieren !
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DIN 18040; berücksichtigt werden die Bedürfnisse von Menschen
mit Sehbehinderung oder Hörbehinderung
mit motorischen Einschränkungen
die Mobilitätshilfen und Rollstühle benutzen
mit kognitiven Einschränkungen,
die bereits älter sind Kinder große und kleine die bereits älter sind, Kinder, große und kleine Menschen usw.
Die Anforderungen der Norm sollen zu Nutzungserleichterungen führen.
Grundsätzlich neu sind die sensorische Anforderungen (visuell, akustisch, taktil) 29Dr. Matthias Joseph 16.04.2013
Markt: Barrierefreie bzw. -arme Wohnungen
Wohnsituation der über 65jährigen
Quelle: Bundesverband Freier Immobilien‐ und Wohnungsunternehmen (BFW) 2008: BFW –Research,
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Wohnort von
Markt: Barrierefreie bzw. -arme Wohnungen
Wohnort von Pflegebedürftigen über 65 Jahre
Quelle: Pflegestatistik 2007
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Markt: Barrierefreie bzw. -arme Wohnungen
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Deutschland braucht 2 000 000 barrierefreie
Denk mal !
„Deutschland braucht 2.000.000 barrierefreieWohnungen bis 2025“
Von 39 Mio. Wohnungen in Deutschland aktuell nur ca. 400.000 barrierefrei (etwa 1% des Gesamtbestandes)
Richtwert: für 20 Prozent der HH mit 70jährigen und älteren Personen sollte eine seniorengerechte Wohnung verfügbar sein (2025: ca. 10 Mio.)
Quelle: Pestel Institut, Januar 2011
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• aktuell: ca 2 7 Mio mobilitätseingeschränkte
BfVBS: "Wohnungsmangel" in Deutschland
• aktuell: ca. 2,7 Mio. mobilitätseingeschränkte Seniorenhaushalte (23 Prozent von ca. 11 Mio. Seniorenhaushalte)
• In ca. 200.000 diese Wohnungen kein Anpas-sungsbedarf
• 2,5 Mio. Wohneinheiten fehlen bzw. müssen angepasst werdenwerden
• Bis 2020: Steigerung auf 3 Mio. Wohneinheiten
Quelle: BfVBS, "Wohnen im Alter" 2011
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Agenda:
1. Grundlagen des demographischen Wandels
2. Marktveränderungen und Megatrends; Zukunft des Wohnens
3. Marktpotential 50plus
4. Handlungsempfehlungen für Planer und g p gHandwerker
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Zielgruppe 50plus
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Zielgruppe 50plus
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Die neuen "Senioren"
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Veränderung des Nachfragepotentials 50plus bis 2030
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Veränderung des Nachfragepotentials 50minus bis 2030
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Lediglich 6 Prozent der Handwerksbetriebe haben sich
IfM: "Handwerk ignoriert den Senioren-Markt"
Lediglich 6 Prozent der Handwerksbetriebe haben sich auf diese Markt spezialisiert
24 Prozent kennen das Thema überhaupt nicht
77 Prozent der Handwerksbetriebe haben Tag für Tag direkten Kundenkontakt
Viele bringen "Alter" lediglich mit Krankheit in Verbindung und haben ein veraltetes Bild vom Alterund haben ein veraltetes Bild vom Alter
Dabei geht es um eine Altersspanne von bis zu 50 Jahren
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Agenda:
1. Grundlagen des demographischen Wandels
2. Marktveränderungen und Megatrends; Zukunft des Wohnens
3. Marktpotential 50plus
4. Handlungsempfehlungen für Planer und g p gHandwerker
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Überalterung der Gesellschaft führt zu Veränderungen der
Fazit / Handlungsempfehlungen:
Konsumnachfrage und hat enormen Anpassungsbedarf zur Folge. Alles deutet auf die wachsende und teilweise existenzielle Bedeutung dieses Marktsegmentes hin.
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Wohnungsbau und -umbau ist der Markt mit den größten Veränderungen und Potentialen. Allerdings gibt es große regionale Disparitäten. Die Nachfrage wird sich uneinheitlich entwickeln.
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Die Nachfrage nach altengerechtem Wohnraum wird deutlich steigen. Die über 65jährigen bilden die Kernzielgruppe für altersgerechtes Wohnen. Aber auch deutlich jüngere sollten überzeugt werden.
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Aktuell gibt es ca. 1 Mio. altersgerechte Wohnungen. Gebraucht
Handlungsempfehlungen:Fazit / Handlungsempfehlungen:
werden bis zum Jahr 2020 ca. 3 Mio. (Quelle: BfVBS). Auch öffentliche Infrastruktur muss barrierefreier sein ("BarrierearmeStadt").
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5Die Wohnenformen ändern sich: Mehrgenerationenhäuser,, Servicewohnen, Alten-WG´s, Stadtquartiere usw. werden verstärkt nachgefragt.
6Probleme, Sensibilitätsdefizite gibt es auch auf Anbieterseite (Wohnungsbesitzer, Kleinvermieter, Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften). Auch hier großer Handlungsbedarf !
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Strategisches Handeln erforderlich: Kommunen Planer Handwerk
Handlungsempfehlungen:Fazit / Handlungsempfehlungen:
Strategisches Handeln erforderlich: Kommunen, Planer, Handwerk, Wohnungsbaugesellschaften, Eigentümer sollten sich in Netzwerken zusammenschließen
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Stärkung von Beratung und Information: Wohnberater, Architekten und Handwerker spielen dabei eine Schlüsselrolle. Aber auch die Sensibilität in der Gesamtbevölkerung muss gestärkt werden.
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Bessere Qualifizierung für Wohnberater, Planer und Handwerker wünschenswert, damit auf den zukünftigen und derzeitigen Anpassungsbedarf besser reagiert werden kann.
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Zum Weiterlesen: Blum, Christoph: Einstiegshürden in den Markt 50plus, 2008 Pompe, Hans-Georg: Marktmacht 50plus – Wie Sie Kunden gewinnenPompe, Hans Georg: Marktmacht 50plus Wie Sie Kunden gewinnen
und begeistern, 2007 Seja, Christa: Demografiefeste Marketingansätze für die Generation
55plus, 2009 Hanne Meyer-Hentschel und Gundolf Meyer-Hentschel :
Seniorenmarketing Christine Krieb/ Andreas Reidl: Senioren Marketing Sabine Hölper: Wie vom Seniorenmarkt profitieren? Claudia Härtl-Kasulke: Marketing für Zielgruppen ab 50
Links:gerontotechnik.de, zukunftsinstitut.de, seniorenmarkt.de, barrierefreileben.de, sanitaerberatung.de, wia-handwerk.de, senioren-marketing.de, wirtschaftskraft-alter.de, wirtschaftsfaktor-alter.de, wia-handwerk.de, wegweiser-kommune.de
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Danke fürDanke fürIhre Aufmerksamkeit
Kontakt:Dr. Matthias JosephHandwerkskammer KasselScheidemannplatz 2 34117 Kassel Tel. 0561 7888-166 E-Mail: [email protected] www.hwk-kassel.de/aktuelles/Demographie
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