Das Sittenbild der Agrarpolitik. Hut der Scheineinheit überdeckt: Interessensgegensätze...
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Transcript of Das Sittenbild der Agrarpolitik. Hut der Scheineinheit überdeckt: Interessensgegensätze...
Das Sittenbild der Agrarpolitik
Hut der Scheineinheit überdeckt:
• Interessensgegensätze • doppelgesichtige Politik• Missbrauch
__________________________In der Agrarpolitik gibt es einenhohen Anteil anunbewussten Vorgängen.
Unausgetragene Konflikte in der Agrarpolitik,ein kranker Zustand mit faulem Frieden
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Veränderungsansatz: Der Realität ins Auge blicken…
Der Hut muss runter !!!
• Getrenntheit,
sich gegenüber stehen
• Tabus, Missbrauch ansprechen, bearbeiten
• Konstruktive Konfrontation, KONFIKTAUSTRAGUNG
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Der große Unterschied
Bilder: Brigitte Rohrmoser/ Wien 2001
Franz Stummer, Initiator derBergbauern/Bäuerinnenvereinigung 1973
Die Bergbauern werden zur
Mittelbegründung vorgeschoben…
...kassieren tun dann ganz andere…
________________________________
…es gibt da einige die es sich richten…
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Vorspannmechanismus
Definition:
Fördergeld wird öffentlich auf Namen der ärmeren Bauern vom Staat eingefordert und begründet...
_________________________________
…dann aber verdeckt für reichere Großagrarier, Handel und die Industrie verwendet
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Der Mechanismus
Begründet werden Fördermittel an derärmeren Mehrheit.
_____________________________________________________
Mit DEFINITIONSMACHT
über die VERTEILERKRITERIEN_____________________________________________________________________________
BEREICHERT SICH eine mächtige Minderheit.
_______________________________________
Das ist MISSBRAUCH und SELBSTBEDIENUNG
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Trick: Spaltung des Verfahrens
Die Mittelaufbringung wird getrennt _____________________________
von der Mittelverwendung
In der Folge werden diese Mittel anders
verwendet als begründet = Betrug
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Unter dem Hut…
...massive Spaltung der Bauern / Bäuerinnen:
_________________________
• Begünstigte / Benachteiligte
• Wachsende / Weichende
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Also: Wer hat die Definitionsmacht über „Schlüsselfragen“ ?
Dies wird sichtbar an den INTERESSENSGEGENSÄTZEN !
…bei Förderkriterien: „Fläche“ statt „Arbeitseinsatz“
…bei politischen Leitlinien der Milch: „Exportsubventionierung“ statt „Mengenbegrenzung“
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Definitionsmacht einer Agrarelite: DLG
Die DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft),hat 85 Mitglieder, je ein Drittel:
• sind Landwirte mit über 1000 ha aus Ost- und Westd.
• kommen vom Handel, Agrarindustrie, Banken_________________________________________________________________________________________
• sind Vertreter aus dem Bauernverband, aus den Kammern, aus der Wissenschaft
______________________
Vorstandsmitglied ist der österr. Großgrundbesitzer Graf Hardegg mit 2000 ha (er hat im Jahr 2008 915.000,- EU-Förderungen erhalten)
Aus: Bauernstimme/ABL
Das Beispiel der DLG zeigt auf dieenorme Definitionsmacht solcher Eliten !
An den Stellen von unbehandelten, internen INTERESSENSGEGENSÄTZENbeeinflussen und korrumpieren solche Eliten Bauernvertreter… …und ziehen sie auf ihre Seite_______________________________________Korrumpierte Bauernvertreter verraten dann ihre
Basis
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Kammer ist lt. Verfassung zumINTERESSENAUSGLEICHzwischen ihren Mitgliedern verpflichtet ! !_______________________ …“es handelt sich insofern nichtum eine bloße SUMMIERUNG,sondern um eine INTEGRATION der verschiedenen Interessen…“(Pernthaler 1994)
Dieser „Verrat“ passiert u.a. weil die Kammerihren gesetzlich verpflichtenden Interessenausgleich vernachlässigt
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Basis ist der Gleichheitsgrundsatz in der Staatsverfassung
Autoritäre Grund-Haltung:
Interne Interessengegensätze werden verdrängt, verleugnet, verschwiegen.
Demokratische Grund-Haltung:
Interne Interessengegensätze sind normal,
realistisch, gehören zum Leben.
Wir brauchen Konfliktfähigkeit
ORGANISATIONSKRISE
Was passiert wenn die Bauernvertreter für
die Interessen der „Gegner“ arbeiten ?
• Täuschung: Ein Schutzinstrument wird ins Gegenteil verkehrt, nämlich zur Gefahr !!!
• Weil dies geheim geschieht, geraten Betroffene in eine Falle.
Zum Beispiel über:
• Korrumpierung• Definitionsmacht der Elite
_______________________
Die Macht der Elite beruht auf:
• UNBEWUSSTHEIT• GUTGLÄUBIGKEIT
Folge 1: Tabus und Vernebelung der SichtPssst ! ! – SCHWEIGEPFLICHTEN
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Bauernvertreter agieren mitDoppelgesicht undwidersprüchlichen Botschaften:
Bauer/Bäuerin du sollst im„öko-zozialem“ Sinne überleben,_______________________aber Bauer/Bäuerin du sollst„Wachsen oder Weichen“.
Folge 2: ZwiespältigkeitDoppelgesichtige Berufsvertreter
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Folge 3: Gespaltenes ErscheinungsbildUnten bäuerlich, oben „Wachsen u. Weichen“
Auf der Orts- und Bezirksebene werden
glaubhaft auch die kleineren Bauernhöfe
gefördert
GUTGLÄUBIGKEIT
_________Bruchlinie dazwischen__________
Auf der Landes- Bundesebene läuft es nach dem
Plan der Großbauern mit „Wachsen und Weichen“
ZWIESPÄLTIGKEIT
Folge 4: Entsolidarisierung
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Der fehlende Interessenausgleichführt zu Gewalt in den Beziehungen
Verdrängungswettkampf: „Ich oder Du“, einer muss weichen !
Anstelle öko-sozialer Solidarität:Ich und Du, wir wollen gemeinsam überleben
Folge 5: Gewalt gegen INNOVATIVE Personen und Gruppen
Drei Merkmale:• Zunächst Behinderung – oft Spott – wenn Neues
erarbeitet wird
• Wenn sich neue Ideen „trotzdem“ durchsetzen werden diese Ideen „vereinnahmt“
• Dabei werden die innovativen Persönlichkeiten ausgegrenzt.
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Folge 6: Identifikation mit dem Unterdrücker,
Störung des Selbstwertgefühles der Schwächeren
• Psychische Ungetrenntheit,
Verklammerung - Identifikation mit dem Missbrauch-System
• Mangel an eigenständiger
Persönlichkeit
______________________
das lähmt die Selbstfindung zu
einem eigenen, kreativen Weg
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Mehr Getrenntheit als Basis einer Veränderung: Konfliktbearbeitung
Die alte/neue Aufgabe:
Bewusstseinsbildung und Kampf
um ihre Rechte
• Klare, eigenständige Orientierung
• Missbrauch verhindern
• Kampf um Definitionsmacht zu Schlüsselfragen
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Der vorhandene Widerstand
Bauern/Bäuerinnen im Agrarbündnis mit
zivilgesellschaftlichen Organisationen:
Berlin Jänner 2012 23000 Personen
Berlin Jänner 2013 25000
Wien 30.März 2012 über 1000
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Jede Veränderung beginnt mit Selbstreflexion und innerem Widerstand
• Die selbstschädigende Identifikation mit dem Missbrauch- System erkennen und bearbeiten.
• Einen EIGENEN, kreativen Überlebens-Weg suchen.
______________________________________
Das Einverständnis am Missbrauch-System
kündigen.
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Veränderungsansatz: Betroffene sind BeteiligteTäter – Opfer – Rolle bearbeiten
Das Missbrauchsystem hat zwei Seiten:• Die aktiven Missbraucher
• Jene die sich missbrauchen lassen. Sie stützen das Missbrauchsystem
Wenn die Missbrauchten ihre „Mittäterschaft“
z.B. ihre GUTGLÄUBIGKEIT erkennen…
…ist dies Ansatz und Beginn der Veränderung
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Konfliktbearbeitung stärken
Ermutigen zum Interessenausgleich
und zur Konfliktbearbeitung
Interessensgegensätze aktiv
Ansprechen und bearbeiten
KONFLIKTFÄHIGKEIT stärken
Krammer / Rohrmoser Im Kampf um ihre Rechte Promedia Verlag 2012
Danke für die Aufmerksamkeit
Konfliktfähigkeit (nach Bauriedl)
mit Spannung umgehen können
• Wünsche nach Veränderung
• -----------Optimaler Kompromiss-------------
• Ängste vor den Folgen (Spannungsfeld)
Abwehr: Konflikt-Verleugnung Verdrängung der Wünsche
• Wünsche nach Veränderung
• ----------ich habe keine Wünsche-------------
Spaltung zwischen Wünschen / Ängsten
• Ängste überwiegen – Abwehr
Risikobereitschaft fehlt
Abwehr: StreitlustLust am Dreinschlagen überwiegt
• Wünsche nach Veränderung
• ------Es geht nicht mehr um die Sache------
Spaltung zwischen Wünschen / Ängsten
• Ängste überwiegen – Abwehr
Aggression mit persönlichen Angriffen
Mit zwei Händen arbeiten
• Die eine Hand hält, schützt, achtet die Person
• Die andere Hand konfrontiert die Person,
in der Sache mit den Problem