Christoph Horn, Einfuhnrung in Die Politische Philosophie

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Christoph Horn, Einführung in die Politische Philosophie, Wissen- schaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, 176 S. (Einführungen Philosophie) Das vorliegende Buch ist als eine Einführung für Studierende konzipiert. Die Konzeption der Reihe richtet sich nach drei Gesichtspunkten: (1) Die Darstellung soll dem neuesten Stand der Forschung entsprechen; (2) die Orientierung soll sich nach Theorien und Problemen, also nach Argumen- ten aufbauen; (3) besonderer Nachdruck wird auf den didaktischen Ge- sichtspunkt gelegt. Daher enthält jeder Themenbereich eine übersichtliche Gliederung, mit Zusammenfassungen, Übungsaufgaben und Lektürehin- weisen. Der Autor des zu besprechenden Bandes, zurzeit Professor für An- tike und Praktische Philosophie an der Universität Bonn, kommt aus der Schule von Otfried Höffe. Der Text der Einführung geht auf eine Bonner Vorlesung im Sommersemester 2002 sowie ein darauffolgendes Obersemi- nar zurück. Den Stoff hat der Autor in sieben Themenbereiche eingeteilt (zusam- men mit der Einleitung ergeben sich acht Kapitel). Die Einteilung ist sachlich und didaktisch sehr überzeugend, weil sie eine kontinuierliche Abstufung von den prinzipiellen Fragen der Staatslegitimität zu den immer komplexeren Fragen der Wirtschaftsform und Globalisierung beinhaltet. In der Einleitung wird die Politische Philosophie definiert und ein Überblick über das Buch gegeben. Der Autor versteht die Politische Philosophie als “denjenigen Teil der Praktischen Philosophie, der sich mit der Theorie staatlicher Organisationen und Institutionen befasst” (S. 7). Die Politische Philosophie bezieht sich auf das empirische Material nur indirekt, im Unter- schied zur Politikwissenschaft, welche hauptsächlich die realen Staatsfor- men erforscht. Aber, genauso wie die Angewandte Ethik, bleibt die Poli- tische Philosophie in einem Spannungsverhältnis zum Wirklichen: das von ihr erforschte Normative muss das regulative Prinzip sein, “unter das unser Handeln in der politischen Realität verbindlich gestellt ist” (S. 9). Der erste Themenbereich umfasst das klassische Problem der Staats- legitimation (Kapitel II. Grundlagen der Politischen Philosophie). Diese wichtigste Basis der Politischen Philosophie hat Christoph Horn in drei Teile gegliedert. Zuerst behandelt er die klassischen Legitimationsmodelle (pragmatisch oder moralisch, Naturrecht oder Rechtspositivismus, Individu- alismus vs. Kollektivismus, Liberalismus vs. Perfektionismus). Besonders in- teressant sind die drei Formen des normativen Individualismus. Neben dem vorteilsorientierten und natur- (oder vernunft-) rechtlichen gibt es auch per- fektionistischen Individualismus, der auch Platon und Aristoteles zuge- schrieben wird. Auf den ersten Blick scheint diese These dem offensichtli- chen anthropologischen Kollektivismus der beiden Denker zu widerspre- 220 Prolegomena 3 (2/2004)

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Christoph Horn, Einfuhnrung in die Politische Philosophie

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  • Christoph Horn, Einfhrung in die Politische Philosophie, Wissen-schaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, 176 S. (EinfhrungenPhilosophie)

    Das vorliegende Buch ist als eine Einfhrung fr Studierende konzipiert.Die Konzeption der Reihe richtet sich nach drei Gesichtspunkten: (1) DieDarstellung soll dem neuesten Stand der Forschung entsprechen; (2) dieOrientierung soll sich nach Theorien und Problemen, also nach Argumen-ten aufbauen; (3) besonderer Nachdruck wird auf den didaktischen Ge-sichtspunkt gelegt. Daher enthlt jeder Themenbereich eine bersichtlicheGliederung, mit Zusammenfassungen, bungsaufgaben und Lektrehin-weisen. Der Autor des zu besprechenden Bandes, zurzeit Professor fr An-tike und Praktische Philosophie an der Universitt Bonn, kommt aus derSchule von Otfried Hffe. Der Text der Einfhrung geht auf eine BonnerVorlesung im Sommersemester 2002 sowie ein darauffolgendes Obersemi-nar zurck.

    Den Stoff hat der Autor in sieben Themenbereiche eingeteilt (zusam-men mit der Einleitung ergeben sich acht Kapitel). Die Einteilung istsachlich und didaktisch sehr berzeugend, weil sie eine kontinuierlicheAbstufung von den prinzipiellen Fragen der Staatslegitimitt zu den immerkomplexeren Fragen der Wirtschaftsform und Globalisierung beinhaltet. Inder Einleitung wird die Politische Philosophie definiert und ein berblickber das Buch gegeben. Der Autor versteht die Politische Philosophie alsdenjenigen Teil der Praktischen Philosophie, der sich mit der Theoriestaatlicher Organisationen und Institutionen befasst (S. 7). Die PolitischePhilosophie bezieht sich auf das empirische Material nur indirekt, im Unter-schied zur Politikwissenschaft, welche hauptschlich die realen Staatsfor-men erforscht. Aber, genauso wie die Angewandte Ethik, bleibt die Poli-tische Philosophie in einem Spannungsverhltnis zum Wirklichen: das vonihr erforschte Normative muss das regulative Prinzip sein, unter das unserHandeln in der politischen Realitt verbindlich gestellt ist (S. 9).

    Der erste Themenbereich umfasst das klassische Problem der Staats-legitimation (Kapitel II. Grundlagen der Politischen Philosophie). Diesewichtigste Basis der Politischen Philosophie hat Christoph Horn in dreiTeile gegliedert. Zuerst behandelt er die klassischen Legitimationsmodelle(pragmatisch oder moralisch, Naturrecht oder Rechtspositivismus, Individu-alismus vs. Kollektivismus, Liberalismus vs. Perfektionismus). Besonders in-teressant sind die drei Formen des normativen Individualismus. Neben demvorteilsorientierten und natur- (oder vernunft-) rechtlichen gibt es auch per-fektionistischen Individualismus, der auch Platon und Aristoteles zuge-schrieben wird. Auf den ersten Blick scheint diese These dem offensichtli-chen anthropologischen Kollektivismus der beiden Denker zu widerspre-

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  • chen. Nach dem perfektionistisch orientierten Individualismus besitzt derMensch als einzelner die Fhigkeiten zu seiner vollstndigen Perfektionie-rung, obwohl dies nur im Kontext eines Staates verwirklicht werden kann.Im nchsten Teil werden fnf klassische Modelle der Staatsbegrndungerlutert. Das eudmonistische Modell wird von Platon und Aristoteles ver-treten: der Staat ist fr die Realisierung des menschlichen Glcks unent-behrlich. Es bleibt aber problematisch, ob es einheitliche, von allen Brgernanerkannten Glckbedingungen gibt. Das utilitaristische Modell der Staats-rechtfertigung kann schon eine betrchtliche Tradition aufweisen. SeineAuffassung vom Staat ist eine instrumentalistische der Staat fungiert alserprobtes Instrument der optimalen Gterdistribution. Zumindest zweiProbleme verfolgen die meisten Spielarten des Utilitarismus: die egalitaris-tische Tendenz, wenn man die Grundthese konsistent anwendet, und daszweite ernstere Problem, dass der Utilitarismus keine brauchbare Gter-theorie besitzt. Christoph Horn unterscheidet zwei kontraktualistischeModelle, auf der Basis strategischer Rationalitt (Hobbes) und auf derBasis moralischer Rationalitt (Locke, Kant), also strategischer und morali-scher Kontraktualismus. Beide Modelle werden in einer kurzen, aber klarenBeschreibung analysiert, Vorteile und Nachteile werden aufgezhlt und er-lutert. Das fnfte Modell ist das kommunitr-intersubjektive (Hegel). SeinVorzug ist die Kontextualisierung der Moralitt und Sittlichkeit, aber dergravierende Nachteil liegt in dem undeutlichen Bezug zu kontrafaktischerNormativitt (S. 31). Im dritten Teil dieses Kapitels ber die Grundlagender Politischen Philosophie wird die politische Anthropologie thematisiert.In der modernen Philosophie kann sich die Anthropologie schwer behaup-ten. Ihre Aussagen ber die politische Natur des Menschen scheinen ofteinen umstrittenen Essentialismus vorauszusetzen. Andererseits ist die So-ziobiologie mehr bei den Soziologen beliebt als bei den Philosophen.

    Der zweite Themenbereich (Kapitel III. Legitime Staatsaufgaben) en-thlt Fragen, wie weit die Autoritt und Ttigkeit des Staates reicht. DasKernstck dieses Kapitels ist die Lehre von der horizontalen und vertikalenGewaltenteilung. Fr die wechselseitige Kontrolle der staatlichen Macht-ausbung durch ein Gleichgewicht der Krfte gibt es schon Anstze in derAntike (Aristoteles, Polybios), aber die eigentliche Lehre von der Gewalten-teilung ist ein Gedankengut der neuzeitlichen Staatsphilosophie. Diewichtigsten Elemente der vertikalen Herrschaftslimitierung sind vor allemder Fderalismus und die Subsidiaritt, aber auch die ffentlichen Medienund die Formen der civil society.

    Das Thema der Staats- und Regierungsformen kann man ausfhrlichbehandeln, indem man die verschiedenen mglichen Herrschaftsformen un-tersucht. Christoph Horn hat einen krzeren Weg gewhlt. Seine berle-gungen konzentrieren sich auf die Rechtfertigung der Demokratie (KapitelIV. Theorie der Demokratie). Aus dieser Sicht werden auch andere Formen(politische Utopien und Totalitarismus) kritisch beleuchtet.

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  • Zwei Themenbereiche (Kapitel V. Normative Leitideen und VI. Kon-texte des Politischen) betreffen das Problem der Konstituierung des Staatesvon innen her. Dabei muss man die Menschenrechte, Menschenwrde undFreiheit normativ verstehen. Nur so kann man die Faktizitt des jeweiligenStaates kritisch bewerten. Der Autor beleuchtet in kurzen, aber klarenZgen die wichtigsten Aspekte dieser Grundlegenden normativen Katego-rien der Politischen Philosophie. Von der unheimlichen Belesenheit zu allenThemenbereichen zeugt auch die Tatsache, dass der Autor im Zusammen-hang mit der Geschichte der Menschenrechte nicht nur wie es sonst in denmeisten Geschichten der politischen Ideen geschieht die berhmte Magnacharta libertatum (1215) erwhnt, sondern auch die fast geleichzeitige Gold-ene Bulle Andreas II. von Ungarn, durch die der ungarisch-kroatischeKnig im Jahre 1222 dem ungarischen und dem kroatischen Adel bestimmteVorrechte, also eine bestimmte Unabhngigkeit von der kniglichen Allmachtzusicherte. Die beiden anderen normativen Grundbegriffe (Gerechtigkeitund Gleichheit) werden vor allem an den Lehren von J. Rawls, R. Dworkinund A. K. Sen erlutert. Der Themenbereich aus dem sechsten Kapitelenthlt impliziert viele politische Begriffe, die nur indirekt zum Bestandteileiner Verfassungsordnung werden knnen. Hier geht es um Fragen der na-tionalen Identitten und Traditionen, um die wetteifernden Ansprche desLiberalismus und Patriotismus, um den Status des Kommunitarismus sowieum die Probleme des Nationalstaates, des Multikulturalismus und der Mi-noritten.

    Christoph Horn behandelt auch die Theme des Eigentums sowie derbestmglichen Organisation der Wirtschafts- und Sozialordnung (KapitelVII. Eigentumsordnung und Wirtschaftsform). Wie sonst im ganzen Buch istauch hier der Stoff systematisch und bersichtlich geordnet. So werden fnfverschiedene Legitimationsmodelle fr Eigentum dargestellt und kritischbeurteilt (S. 123132). Genauso werden verschiedene Konflikte, die zwi-schen den Ansprchen der Marktwirtschaft und den Verpflichtungen desSozialstaates ergeben, diskutiert.

    Der letzte Themenbereich (Kapitel VIII. Der Staat unter den Bedingun-gen der Globalisierung) behandelt einen Fragekomplex von zunehmenderTragweite, der aber von den meisten Philosophen noch immer nur beilufigbehandelt wird. Zwei Probleme werden auch traditionell thematisiert, Kriegund Armut, das eine seit den ersten Anfngen der Politischen Philosophie,das andere eher under dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit. Was aberfehlt, sind die Regulierungsinstanzen zwischen den existierenden Einzel-staaten und den sich etablierenden weltweiten Institutionen. Obwohl dieheutigen Einzelstaaten einem erheblichen Souvernittsverlust unterliegen,gibt es eine Reihe von Globalakteuren, die ihre Interessen noch immer vielerfolgreicher durchsetzen knnen (wie z. B. multinationale Wirtschaftsun-ternehmen, Religionsgemeinschaften und sogar internationale Terror- undVerbrecherorganisationen) als menschenrechtlich und demokratisch vorbild-

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  • lich organisierte Staaten. Wie lassen sich supranationale Probleme lsen?Wenn man bei der Analogie zwischen Staaten und Individuen bleibt, neigtman konsequenterweise zum Etatismus in der Theorie der internationalenBeziehungen. Sogar Kant und Rawls sind diesem Prinzip verpflichtet, weilsie den grten Wert auf die Liberalisierung und Demokratisierung derEinzelstaaten legen. Christoph Horn analysiert kritisch auch die Alternativezum Etatismus, den prinzipeillen Globalismus. Auch hinsichtlich eines Welt-staates gibt er berechtigte Bedenken, so dass er in normativer Hinsicht nur vierEigenschaften eines mglichen Globalstaates angibt (weltweite Zwangsge-walt, durchgehend dezentralisierte Entscheidungsbefugnisse, Fderalismus,deliberative Demokratie). Die Entstehung einer gerechten Weltordnung istein langwieriger Prozess. Mit dem neuesten Entwurf einer europischenVerfassung haben wir, wrde ich sagen, keinen neuen Staat bekommen: invieler Hinsicht hat dieser Entwurf mehr Elemente eines internationalenVertrags als einer neuen Staatsverfassung. Die Teile dieses Entwurfs, diesich auf die Normierung der Menschenrechte beziehen, befinden sich oderknnen sich befinden in der Verfassung jedes demokratischen Einzel-staates. Das heisst, dass uns die Prinzipen eines gerechten Weltstaates schonim groen und ganzen vorliegen. Aber die Erreichung einer weltweiten,letztinstanzlichen Zwangsgewalt, welche die Normen der politischen Ge-rechtigkeit durchzusetzen in der Lage sein wird, ist der Gegenstand eineslangen Verhandlungs- und berzeugungsprozesses zwischen den gegenwr-tigen gerechten und zurzeit ziemlich autonomen ungerechten Staaten.

    Die vorliegende Einfhrung in die Politische Philosophie gibt der / demStudierenden eine ganzheitliche Einsicht in eine wichtige philosophischeDisziplin. Die Darstellung ist klar und ausgeglichen. Jeder Problemkom-plex, jede relevante oder allgemein diskutierte Theorie aus der Vergangen-heit und Gegenwart wird korrekt dargestellt und immer kritisch beleuchtet.Man muss nicht nur die Belesenheit und allseitige Informiertheit desAutors, sondern auch sein Knnen bewundern, so viele verschiedeneAnsichten kurz und bndig zu erlutern, in einem relevanten Kontextdarzustellen und zugleich gengend Einwnde finden, die vor allem in Fra-gen und bungen, die nach jedem Themenbereich folgen, den Studierendenzunutze kommen werden. Dabei sind auch die entsprechenden Lektrehin-weise eine groe Erleichterung, weil sich der Autor die Mhe gegeben hat,auch die genauen Literaturangaben zu geben, die zu den jeweiligen Themenund Problemen fhren. Was sind die Nachteile oder Mngel eines solchenLehrbuches? Eine Gefahr besteht darin, dass man mit einem ehrgeizigenProjekt, eine themenreiche und alle relevanten Theorien bercksichtigendeDarstellung zu erreichen, aus einem Lehrbuch ein Lexikon macht. In demvorliegenden Buch werden thematische Einteilungen oft allzu schnell ein-gefhrt. Aber in den meisten Fllen findet man im Kontext einen gutenproblembetonten bergang. Manchmal sind die eingefhrten Dichotomienzu zahlreich, fast unbersichtlich (z. B. S. 79). Das alles vermindert aber den

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  • Wert der Einfhrung keinenfalls. Die Studierenden erhalten eine gute Ori-entierung, aber auch die erfahrenen Philosophen knnen zu vielen didak-tisch klar ausgearbeiteten Lehrmeinungen greifen, um sie im Unterricht zu-mindest als Ausgangspunkt zu benutzen.

    Josip TalangaInstitut fr Philosophie

    Ulica grada Vukovara 54, HR-10000 [email protected]

    Nikola Zovko, Prostor vrijeme tvar. Prirodoslovno-filozofski ogledi,ArTresor naklada, Zagreb 2002, 272 str.

    Knjiga Nikole Zovka, Prostor vrijeme tvar s podnaslovom Prirodoslovno-filozofski ogledi zbirka je lanaka nastalih tijekom niza godina pa u njima, re-cimo to odmah, ima izvjesnih ponavljanja to meutim nikako ne ini knjigumonotonom; naprotiv, stvari koje se ponavljaju dopunjuju, u drugim kon-tekstima, nau spoznaju o otvorenim pitanjima dananje znanosti, a dijelomi filozofije, koja se tiu naega svijeta bilo u vrlo velikim bilo u vrlo malim di-menzijama. Time se otvara i pitanje nas samih u tome svijetu. Knjiga nastojiponuditi bolje razumijevanje tvarnog svemira te upuuje na problem ivotaostavljajui pritom po strani raspravu o tome je li svijet uope shvatljiv.

    Knjiga ima jedanaest cjelina koje su usredotoene na nekoliko osnov-nih pojmova suvremene znanosti, ali i filozofije. To su u naslovu knjigespomenuti pojmovi tvari, prostora, vremena te pojmovi sile, entropije, ivo-ta, globalne osnove etike prema svjetonazoru suvremene prirodoslovneznanosti. Navedimo naslove cjelina: I. Kvartet fundamentalnih sila organizirasvemirsku tvar, II. Tvar i antitvar u mikrosvijetu i makrosvijetu, III. U potrazi zakonanom strukturom tvari, IV. Evolucija svemira (i naeg svijeta u njemu), V.Fizika elementarnih estica i filozofski sustavi, VI. Smjer vremena, VII. Kvant-na vizija svijeta i globalna osnova etike, VIII. Svjetonazor moderne fizike, IX.Fizika ili filozofija vremena?, X. Pojam vremena u matematikoj teoriji prirode,XI. Entropija nova ekoloka i bioetika varijabla.

    Zadatak prirodne znanosti je istraivanje svojstava tvarnog svijeta, neidealnog svijeta matematike ili filozofijskih apsoluta (mentalnog svemira),kako kae autor knjige. Ali ve i sam tvarni svijet toliko je sloen da, premaspoznajama kvantne fizike, pokazuje da su svojstva tvari doista udna i daprotuslove naim normalnim, svakodnevnim, uobiajenim predodbama.Moderna fizika je u potpunosti promijenila svjetonazor tzv. klasine zna-nosti mijenjajui radikalno poimanje nekih temeljnih koncepata tako daako u svjetonazoru to ga sugerira moderna fizika ima iega apsolutnoga,

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