BVBC Gehaltsanalyse 2014

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BVBC GEHALTS- ANALYSE 2014 Eine empirische Studie des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter und Controller e. V. und der Hays AG

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Gemeinsam mit dem Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC) hat Hays die 13. Gehaltsanalyse durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich rund 2.900 Fach- und Führungskräfte an der online-Umfrage, die die Basis für die Gehaltsanalyse bildet. Einige der Hauptergebnisse der diesjährigen Gehaltsanalyse überraschen nicht, wie zum Beispiel: Bildung zahlt sich aus. Dieser altbekannte Satz trifft auf Bilanzbuchhalter zu. Bilanzbuchhalter, die über einen Abschluss als Bilanzbuchalter International verfügen, haben ein um rund 15.000 EUR höheres Einkommen, als ohne diesen Abschluss. Auch an anderer Stelle wird deutlich, dass Weiterbildung groß geschrieben wird. 80% der Teilnehmer der Umfrage verfügen neben der kaufmännischen Ausbildung über einen oder mehrere weitere Abschlüsse. Der demographische Wandel und damit die Verknappung an Fachkräften führen nicht automatisch zu höheren Gehältern. Während die Gehälter im Bereich Buchhaltung seit der letzten Gehaltsanalyse von 2012 tatsächlich gestiegen sind, ist das Gesamteinkommen der Controller durchschnittlich um 4,4% gesunken.

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BVBC GEHALTS-ANALYSE 2014Eine empirische Studie des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter und Controller e. V. und der Hays AG

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INHALT

IMPRESSUM

Herausgeber:

Bundesverband der Bilanz- buchhalter und Controller e. V.Am Propsthof 15–1753121 Bonn

Hays AGWilly-Brandt-Platz 1–3 68161 Mannheim

Verantwortlich: Präsidium des BVBC e. V., Bonn Hays AG, Mannheim Auswertung/Zusammenfassung:WOW!PotentialberatungHeike Kreten-LenzFinkenweg 656299 Ochtendung

Wohin geht die Reise für (Bilanz-)Buchhalter und Controller? 3

Steigende Gehälter durch Fachkräftemangel? 4

Einführende Erläuterungen 5

1 Einkommen 6

1.1 Ergebnisse im Überblick 6

1.2 Trend der Durchschnittseinkommen 7

1.3 Einkommensverteilung 9

1.4 Alter und Einkommen 12

1.5 Qualifikationen im Überblick 13

1.6 Gehaltsbestimmende Faktoren 15

1.7 Branche und Einkommen 16

1.8 Umsatz und Einkommen 17

1.9 Firmenstandort und Einkommen 18

1.10 Einstufung und Position 20

1.11 Position und Geschlecht 2 1

1.12 Position und Einkommen 22

1.13 Funktion und Einkommen 24

1.14 Funktion und Geschlecht 26

2 Arbeitgeber 28

2.1 Anzahl der Beschäftigten 28

2.2 Gesellschaftsform 29

2.3 Vertraglich geregelte Arbeitszeit/tatsächliche Arbeitszeit 30

2.4 Gehaltserhöhung 30

2.5 Variabler Anteil am Gehalt 3 1

2.6 Zusatzleistungen 33

2.7 Anzahl Urlaubstage 34

3. Weiterbildung 35

3.1 Fachliteratur und Fachzeitschriften 35

3.2 Teilnahme an Seminaren 36

3.3 Networking 37

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse 39

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GEHALTSANALYSE 2014

Wohin geht die Reise für (Bilanz-)Buchhalter und Controller?

Diese Frage kann durch die gemeinsam vom Bundesver-band der Bilanzbuchhalter und Controller e. V. (BVBC) und von der Hays AG durchgeführte Gehaltsanalyse 2014 sicherlich nicht abschließend beantwortet werden, sie zeigt aber klare Tendenzen auf.

Es gibt in vielen Bereichen deutliche Anzeichen für eine weitergehende Harmonisierung des Rechnungswesens und ein Zusammenrücken der Berufe des (Bilanz-)Buchhalters/der (Bilanz-)buchhalterin und des Controllers/der Controlle-rin 1. Gerade in kleinen Unternehmen gewinnt das betriebli-che Rechnungswesen an Bedeutung.

Damit wird die Wichtigkeit der in der Buchhaltung tätigen Fach- und Führungskräfte deutlich aufgewertet. Eine wei-tere Entwicklung, die in diesem Zusammenhang deutlich wird, ist der zunehmende Bedarf der Unternehmen an „Biltrollern“, also Controllern mit fundiertem Bilanzwissen, oder Bilanzbuchhaltern mit einem tiefen Verständnis für Planzahlen, Reportings und Kostenrechnung. Laut der von der BVBC-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie „Existiert das Berufsbild des Biltrollers?“ sind gemäß den Ergebnis-sen der Befragung Biltroller in mittelständischen Unterneh-men Realität. Für die Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand: Sie müssen nur eine Fachkraft bezahlen und haben eine Person, mit der sie alle betriebswirtschaftlichen Dinge besprechen und die diese gegenüber Dritten, etwa Banken, vertreten können. Aus Sicht der Großunterneh-men und Konzerne hat ein Controller mit nur geringem Bilanzierungs-Know-how heute einen deutlichen Wett-bewerbsnachteil gegenüber Kandidaten, die bereits im Rechnungswesen an Abschlüssen mitgearbeitet haben und Bilanzen auch interpretieren können. Heute sind Unterneh-men mehr denn je darauf angewiesen, dass das Controlling und das Finanz- und Rechnungswesen Hand in Hand arbei-ten. (Bilanz-)Buchhalter, die eine Zusatzqualifikation zum Controller vorweisen können, und Controller, die einen Abschluss als Geprüfter Bilanzbuchhalter haben und somit die entsprechende Qualifikationen in beiden Bereichen mit-bringen, sind am Arbeitsmarkt hervorragend positioniert.

Diese Erkenntnis ist auch bei den Betroffenen angekommen. Der Trend zur Mehrfachqualifikation zeigt sich in dieser Aus-wertung mehr als deutlich (Tabelle 4), denn lediglich noch 19,7 % der Befragten haben neben der kaufmännischen

Ausbildung keine weitere Qualifikation erworben; bei den Befragten mit einer Ausbildung zum Steuerfachgehilfen haben lediglich 13,6 % keinen weiteren Abschluss vorzuwei-sen. Stark zugenommen hat die Qualifizierung zum „Bilanz-buchhalter International“, die zudem von den Unternehmen entsprechend honoriert wird. Das Ein kommen dieser Mitar-beiter liegt durchschnittlich rund EUR 15.000 über dem Einkommen der Geprüften Bilanzbuchhalter ohne diese Zusatzqualifikation.

Der BVBC hat in seinem Eckpunktepapier zu der derzeit in Überarbeitung befindlichen Prüfungsverordnung für die geprüften Bilanzbuchhalter (IHK) auch eine Abtrennung des Handlungsbereiches „Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften“ aus den Pflichtprüfungsfächern gefordert. Vielmehr sollte hier eine IHK geprüfte Zusatzqualifikation „Bilanzbuchhaltung Inter-national“ bzw. „Bilanzbuchhalter International“ forciert werden, um den Trend auch mit einer modularen Weiter-bildung zu untermauern.

Vielfach absolvieren die Befragten im Anschluss noch ein berufsbegleitendes Studium zum Betriebswirt VWA an der Berufsakademie oder auch an einer (Fach-)Hoch-schule. Die praktischen Kenntnisse werden so durch einen weiteren Schritt mit theoretischem Wissen untermauert und bieten eine solide Basis mit den Erfahrungen beider Blickwinkel. Dies vor dem Hintergrund, dass bei vielen Unternehmen schon in den Anforderungen für eine Bewer-bung ein Studium verpflichtender Bestandteil geworden ist. Mit einem Abschluss als Bachelor oder Master bzw. einem Diplom in der Tasche kann man heute bei poten-ziellen Arbeitgebern punkten. Diese Entwicklung führt dazu, dass beim BVBC eine Vielzahl von Anfragen eingeht, inwieweit Teile der Weiterbildung zum Geprüften Bilanz-buchhalter auf ein BWL-Bachelorstudium angerechnet werden können. Gerade die berufsbegleitenden Bachelor-studiengänge „Wirtschaft und Management“ sowie „Wirt-schaft und Kommunikation“, jeweils mit dem Abschluss „Bachelor of Arts (B. A.)“ der FOM Open Business School, bieten interessante Anschlussqualifizierungen für die berufsqualifizierten Mitglieder des BVBC. Der BVBC wird daher als Ergebnis dieser Anfragen mit der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) eine Vereinbarung treffen, dass Bilanzbuchhalter (IHK) und Controller (IHK)

1 Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir im weiteren Verlauf dieser Broschüre darauf, die weiblichen Sprachformen zu verwenden. Die männliche Form schließt immer auch die weibliche Form mit ein. Wir danken unseren Leserinnen für ihr Verständnis.

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nach aktuellem Stand (Mai 2014) in der Regel in die zweite Stufe des Studiums eingeschrieben werden können, so dass insgesamt nur noch vier Semester und das Vorsemester zu absolvieren sind. Diese Vereinbarung ermöglicht Bilanzbuch-haltern und Controllern eine zielgruppengerechte – insbe-sondere akademische – Weiterqualifizierung in einem zeitlich überschaubaren Rahmen und unter Anerkennung ihrer umfangreichen Vorkenntnisse.

Umgekehrt zeigt sich ein ähnliches Bild: Selbst ein Studium scheint keine alleinige Garantie mehr für eine höhere Ein-stiegsposition, ein höheres Einstiegsgehalt oder eine erfolg-reiche Karriere zu sein, denn bereits 52 % der Teilnehmer haben nach dem Studium an einer Hochschule, Universität oder Fachhochschule mindestens eine weitere praxisorien-tierte Weiterbildung absolviert.

Personalexperten rechnen aufgrund des Fachkräftemangels mit einer langsamen, aber stetigen Steigerung des Gehalts-niveaus im Finanz- und Rechnungswesen. Vergleicht man diese Einschätzung mit den Ergebnissen dieser Gehaltsana-lyse, so ergibt sich ein differenziertes Bild:

Die Gehälter für den Bereich Buchhaltung sind seit 2012 insgesamt um 6,5 % gestiegen. Das dickste Plus ist bei den Gehältern der Frauen mit 12,0 % zu verzeichnen, bei den Männern ergibt sich ein leichtes Plus von 0,9 %. Im Bereich Controlling stellt sich die Entwicklung indes anders dar: Das durchschnittliche Gesamteinkommen dieser Berufsgruppe ist um 4,4 % gesunken. Die Männer haben Ein-kommenseinbußen von 4,4 %, die Frauen sogar von 6,4 % zu verzeichnen. Eine Erklärung dieser Entwicklung ergibt sich, wenn man parallel die Nachfrage nach Fachkräften des Finanz- und Rechnungswesens mit in Betracht zieht. Denn gerade bei den Controllern ist die Nachfrage (auf Basis von Stellenangeboten) deutlich zurückgegangen. Sowohl der HAYS Fachkräfte-Index Q4/2013 als auch die Auswer-tung des (Online-)Stellenmarktes im Finanz- und Rech-nungswesen (CSI-Quartalsbericht), der regelmäßig in der Fachzeitschrift „Bilanzbuchhalter und Controller“ veröffent-licht wird2, kommen zu der Erkenntnis, dass im vierten Quar-tal 2013 deutlich weniger Controller über Stellenan zeigen

gesucht wurden als noch im Vorjahreszeitraum. Der HAYS Fachkräfte-Index nennt hier einen Rückgang von 16 %, der CSI-Quartalsbericht ermittelt ein Minus von 9 %.

Nichtsdestotrotz wird anhand dieser Analyse deutlich, dass gerade die Einkommen in den kleinen Unternehmen deut-lich gestiegen sind. Demnach erzielten die (Bilanz-)Buch-halter in den Unternehmen mit weniger als EUR 1 Million Umsatz einen Zuwachs von 15,0 %; die Einkommen der Controller legten hier um 3,8 % zu. Diese Entwicklung lässt die Interpretation zu, dass die gestiegene Nachfrage nach Bilanzbuchhaltern dazu führt, dass auch kleinere Unter-nehmen lukrativere Angebote unterbreiten müssen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Aufgrund der guten Jobperspektive ist das Interesse an der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter unverändert hoch, allerdings brechen zahlreiche Teilnehmer die Weiterbildung ab oder scheitern an der überaus anspruchsvollen Abschlussprüfung. Gleich-zeitig steigen aber auch die Ansprüche der Unternehmen an die Kandidaten. Somit wird deutlich: Wer die geforderten Qualifikationen mitbringt, hat de facto eine Jobgarantie.

Der BVBC wird die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren weiter verfolgen und begleiten, um seine Mitglieder frühzeitig auf die Trends und die daraus abzuleitenden Maßnahmen vorzubereiten.

Steigende Gehälter durch Fachkräftemangel?

2 Der (Online-)Stellenmarkt im Finanz- und Rechnungswesen, Zeitschrift Bilanzbuchhalter und Controller; BC 2/2014, S. 69 und 70.

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Bezogen auf die Einkommenssituation ergeben sich je nach Geschlecht, Region, Branche, Alter etc. zum Teil erhebliche Abweichungen von den Durchschnittswerten, worauf im Rahmen des Berichts jeweils eingegangen wird. Der Ver-gleich mit der letzten Untersuchung (2012) oder im Einzel-fall mit noch weiter zurückliegenden Untersuchungen steht naturgemäß ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses. Der BVBC beleuchtet mit dieser aktuellen statistischen Analyse, deren diesjährige Ausgabe die 13. ist, die Gehaltslandschaft für (Bilanz-)Buchhalter und Controller in Deutschland.

Die Auswertung stellt erneut eine wertvolle Orientierung sowohl für angestellte (Bilanz-)Buchhalter und Controller als auch für die Personalabteilungen der Unternehmen dar. Arbeitnehmer können anhand der Untersuchungsergeb-nisse ihre eigene Dotierung einordnen, Unternehmen bietet die Analyse eine wichtige Orientierung für ihre Gehalts- und Personalplanung.

Auch bei der diesjährigen Gehaltsanalyse geht es nicht allein um die Einkommenssituation für Fachkräfte aus Rechnungswesen und Controlling. Die Ergebnisse bieten auch wichtige Informationen über die Zusammensetzung dieser Berufsgruppe nach Geschlecht, Ausbildung, Branche, Stellung im Unternehmen, Arbeitsschwerpunkten und Zusatzleistungen.

Die Erhebung erfolgte mittels eines Online-Fragebogens, der vom 14.02. bis 15.03.2014 allen BVBC-Mitgliedern, Finance-Spezialisten aus dem Kandidaten-Pool der Hays AG sowie allen Interessenten zur Verfügung gestellt wurde. Die Hays AG ist das führende Unternehmen für die Rekrutierung von Spezialisten in der D-A-C-H-Region und besetzt bei über 2.000 Unternehmen flexibel und passge-nau Projekte und Stellen mit hoch qualifizierten Experten. Durch die breite Streuung, auch über berufsspezifische Fachgruppen bei Xing und Facebook und in anderen sozia-len Netzwerken, haben sich insgesamt 2.893 Fach- und Führungskräfte aus Rechnungswesen und Controlling, Management und Steuern an der Umfrage beteiligt, davon 1.343 aus dem Bereich Rechnungswesen/Buchhaltung und 937 aus dem Bereich Controlling. Damit erreichte die Betei-ligung erneut ein hohes Niveau, so dass die Datenbasis entsprechend aussagekräftig ist.

Im Bereich Buchhaltung haben sich 715 Frauen und 628 Männer, im Bereich Controlling 238 Frauen, aber 699 Männer an der Umfrage beteiligt.

Die nachfolgende Darstellung der Ergebnisse bezieht sich ausschließlich auf die Berufsangehörigen der Bereiche Buchhaltung und Controlling. Im Vergleich zu früheren

Gehaltsanalysen des BVBC (vor 2012) richtete sich diese Befragung nicht mehr ausschließlich an die Gruppe der Bilanzbuchhalter und Controller. Insbesondere im Bereich Buchhaltung beteiligten sich etwa 30 % Fachkräfte, die als Eingruppierung „Lohn- und Gehaltsbuchhalter“, „Kredi-toren-/Debitorenbuchhalter“ oder „Finanzbuchhalter“ angaben. Die Ergebnisse sind daher nur teilweise mit den Ergebnissen früherer vom BVBC durchgeführter Ana lysen vergleichbar.

Bei der Interpretation der ermittelten Zahlen muss zu dem berücksichtigt werden, dass die Gesamtzahl der ausge-wiesenen Teilnehmer nicht für alle Graphiken/Tabellen übereinstimmt. Zu einigen Fragen wurden keine oder nicht aus wertbare Angaben gemacht, in anderen Fällen wur-den beispielsweise Teilzeitarbeitende nicht berücksichtigt, in Einzelfällen wurden so genannte Ausreißer aus dem Daten-satz eliminiert. Maßstab waren immer die Aussagefähigkeit und Vergleichbarkeit (mit früheren Unter suchungen) der Statistiken. Die Bezeichnung und Nummerierung der Tabel-len und Abbildungen wurde aus diesem Grunde ebenfalls möglichst im Einklang mit denen der früheren Untersuchun-gen gewählt. Was die Gehälter betrifft, so ist anzumerken, dass es sich um die Gesamtbezüge des Jahres 2013 handelt, die sehr detailliert abgefragt wurden, so dass die Angaben sehr zuverlässig sind.

Mit dieser Gehaltsumfrage, die in ihrem Informationsgehalt ständig ausgebaut wird, setzt der BVBC sein langjähriges Dienstleistungsangebot für die Mitglieder fort. Selbstver-ständlich steht dieser Service auch allen übrigen Fach- und Führungskräften im Finanz- und Rechnungswesen und Controlling und vor allem Firmen mit ihren Personal-, Rech-nungswesen- und Controllingabteilungen zur Verfügung. Damit fördert der Verband ganz wesentlich die wirtschaftli-che Bedeutung der Berufsbilder Bilanzbuchhalter und Con-troller in der Öffentlichkeit.

Das Präsidium des BVBC dankt allen Teilnehmern der Online-Umfrage, die dadurch diese Gehalts- und Strukturanalyse erst möglich machten. Für die enga -gierte Zusammenarbeit danken wir der Hays AG und WOW!Potentialberatung, Heike Kreten-Lenz.

BUNDESVERBAND DER BILANZBUCHHALTER UND CONTROLLER e. V.

Das Präsidium

EINFÜHRENDEERLÄUTERUNGEN

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KAPITEL 1 EINKOMMEN

1.1 Ergebnisse im Überblick

Dieses Kapitel enthält die Ergebnisse der Gehaltsanalyse für angestellte (Bilanz-)Buchhalter und Controller (Vollzeit-kräfte), wobei den Zusammenhängen zwischen Einkom-men und soziodemografischen Merkmalen wie Alter und Ge schlecht besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Tabelle 1a enthält (gerundete) Durchschnittswerte für den Bereich Buchhaltung zu den Merkmalen Gesamteinkommen, Wochenarbeitszeit, Jahresurlaub und Alter. In Tabelle 1b sind diese Ergebnisse für die Controller dargestellt. Ergebnisse zum Einkommen und Alter liegen auch den Abbildungen 2a und 2b mit den entsprechenden Verteilungen zu Grunde. Demnach sind die Gehälter für den Bereich Buchhaltung insgesamt um 6,6 % gestiegen – im Vergleich zur Auswer-tung von 2012. Das dickste Plus ist bei den Gehältern der Frauen mit 12,0 % zu verzeichnen, bei den Männern ergibt sich ein leichtes Plus von 0,9 %. Im Bereich Controlling sieht die Entwicklung indes ein wenig anders aus: Das durch-schnittliche Gesamteinkommen dieser Berufsgruppe ist um 4,4 % gesunken.

Die Männer haben Einkommenseinbußen von 4,4 %, die Frauen sogar von 6,4 % zu verzeichnen.

Bei den Ergebnissen zur Wochenarbeitszeit und zur Anzahl der Urlaubstage haben sich gegenüber der letzten Unter-suchung im Jahre 2012 faktisch keine Änderungen ergeben.

Insgesamt ist an diesen beiden Tabellen ablesbar, dass die Gehälter im Bereich Controlling noch immer deutlich höher liegen als die Durchschnittseinkommen im Bereich Buch-haltung. Vergleicht man die Durchschnittsgehälter beider Bereiche, so werden im Controlling um rund EUR 12.000 höhere Einkommen erzielt als im Bereich Buchhaltung. Allerdings scheinen sich die beiden Bereiche langsam anzu-nähern, da die Differenz 2012 noch EUR 18.000 betrug.

Tabelle 1aErgebnisse Buchhaltung im Überblick

BuchhaltungGesamt Frauen Männer

2014 2012 2014 2012 2014 2012

Ø-Einkommen, in EUR 51.157 48.010 46.815 41.784 55.353 54.863

Ø-Arbeitsstunden/Woche 43 43 41 41 44 44

Ø-Urlaubstage/Jahr 28 28 28 28 29 29

Ø-Alter, in Jahren 41 42 41 42 42 42

Tabelle 1bErgebnisse Controlling im Überblick

ControllingGesamt Frauen Männer

2014 2012 2014 2012 2014 2012

Ø-Einkommen, in EUR 63.404 66.322 54.585 58.340 66.108 69.145

Ø-Arbeitsstunden/Woche 45 46 43 45 46 47

Ø-Urlaubstage/Jahr 29 29 29 29 29 29

Ø-Alter, in Jahren 37 38 36 37 38 40

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Um einen Trend in der Gehaltsentwicklung aufzuzeigen, bezieht sich die Abbildung 1 lediglich auf die Gehälter der Bilanzbuchhalter und Einstufungen, die für diese Berufs-gruppe üblich sind (Anlagenbuchhalter, Bilanzbuchhalter International, Konzernbilanzbuchhalter und Leiter Buchhal-tung). Die Beschränkung auf diese Gruppe hängt mit der bereits erwähnten Umstellung der Befragung zusammen. Da der BVBC in der Vergangenheit in der Berufsgruppe der Controller keine spezifischen Umfragen durchgeführt hat,

kann für diese Berufsgruppe ein solcher Trend erst in Zu kunft aufgezeigt werden. Die Abbildung 1 lässt deutlich erkennen, dass die durchschnittlichen Gehälter der Bilanz-buchhalter von 2007 bis 2010 nur minimal anstiegen (2007: EUR 55.700; 2010: EUR 55.875) und 2012 um rund 3 % auf EUR 54.183 fielen. Aktuell, das lässt sich anhand der Auswertung der Daten des Jahres 2014 nachweisen, stagnieren die Durchschnittsgehälter der Bilanzbuchhalter, der gerechnete Mittelwert lag bei EUR 54.182.

Bei der Bewertung dieser Zahlen sollten jedoch zwei wesentliche Faktoren berücksichtigt werden:

Wie bereits eingangs erwähnt, wurden bei dieser Befra-gung alle Mitarbeiter des Rechnungswesens erfasst, also auch solche, die keine zusätzlichen Qualifikationen wie einen Abschluss als „Geprüfter Bilanzbuchhalter“ oder „Bilanzbuchhalter International“ vorweisen können und demzufolge nach ihrer kaufmännischen Ausbildung als Sachbearbeiter im Rechnungswesen tätig sind. Wie in der weiteren Auswertung noch deutlich werden wird und auch eingangs schon angesprochen wurde, zahlt Qualifikation sich aus – im wahrsten Sinne des Wortes. Weiterbildungen, Zertifikate und Studienabschlüsse werden von den Unter-nehmen honoriert.

Der zweite entscheidende Faktor ist, dass die Stellung des Controllers im Unternehmen anders zu bewerten ist. Das Controlling ist meist eine Stabstelle im Unternehmen, die entsprechend gut dotiert ist. Heute ist das Berufsbild des Controllers deutlich vielschichtiger als in der Vergangen-heit, denn zur reinen Prüfung und Analyse der Unterneh-menszahlen kommen noch einige weitere Aufgaben hinzu. So ist der Controller ein Berater der Geschäftsführung und hat vor allem die Aufgabe, einerseits Einsparpoten-zial, andererseits aber auch Weiterentwicklungspotenzial im Unternehmen zu „entdecken“. Dabei wird ein Hoch-schulstudium offenbar von den Arbeitgebern im Control-ling vorausgesetzt.

Abbildung 1Einkommensentwicklung Bilanzbuchhalter 2004–2014

2004 2007 2010 2012 2014

57.000 EUR

56.000 EUR

55.000 EUR

54.000 EUR

53.000 EUR

52.000 EUR

51.000 EUR

50.000 EUR

49.000 EUR

48.000 EUR

1.2 Trend der Durchschnittseinkommen

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Diese Entwicklung scheint etwas verwunderlich, erweitert man die Betrachtung um die Antworten auf folgende Frage:

„Haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten eine Gehalts erhöhung erhalten oder erwarten Sie für die näch-sten zwölf Monate eine?“

Die Antworten der Fach- und Führungskräfte aus dem Rechnungswesen gestalten sich wie folgt:

• 423 Befragte erhielten in den vergangenen zwölf Mona-ten eine Gehaltserhöhung, bei den meisten lag diese zwi-schen 1 und 5 %.

• 471 Befragte haben keine Gehaltserhöhung erhalten, 49 Befragte jedoch Zusatzleistungen, wie Boni, Firmen-wagen oder Direktversicherungen.

• 151 Befragte erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Gehaltserhöhung.

Bei den Controllern fällt die Entwicklung um einiges nega-tiver aus: Lagen die Gesamteinkünfte der Controller 2012 noch bei EUR 66.322, so sind sie jetzt rückläufig und lie-gen bei EUR 63.404; dies ist ein Rückgang um 4,4 %. Den größten Einbruch haben hier die Frauen mit 6,4 % zu ver-zeichnen, das Einkommen der Männer ist um 4,4 % zurück gegangen. Dieser Abwärtstrend bei den Gehältern könnte auch mit der Nachfrage nach Controllern am Stel-lenmarkt im Zusammenhang stehen. Sowohl der HAYS Fachkräfte-Index Q4/2013 als auch die Auswertung des (Online-)Stellenmarktes im Finanz- und Rechnungswesen (CSI-Quartalsbericht), der regelmäßig in der Fachzeit-schrift „Bilanzbuchhalter und Controller“ veröffentlicht wird3, kommen zu der Erkenntnis, dass im vierten Quartal 2013 deutlich weniger Controller über Stellenanzeigen gesucht wurden als noch im Vorjahreszeitraum. Der HAYS Fachkräfte-Index nennt hier einen Rückgang von 16 %, der CSI-Quartalsbericht ermittelt ein Minus von 9 %. Diese Ent-wicklung setzte sich im ersten Quartal 2014 jedoch nicht fort. Der aktuelle HAYS Fachkräfte-Index Q1/2014 zeigt wieder einen Aufwärtstrend für die Controller um +10 %.Trotz dieses Anstiegs ist die aktuelle Nachfrage noch weit vom Niveau des ersten Quartals 2013 entfernt.

3 Der (Online-)Stellenmarkt im Finanz- und Rechnungswesen, Zeitschrift Bilanzbuchhalter und Controller; BC 2/2014, S. 69 und 70.

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1.3 Einkommensverteilung

Obwohl die weiblichen Mitarbeiter den Bereich Buchhal-tung mittlerweile dominieren, zeigt ein Blick auf die reine Einkommensverteilung in Verbindung mit dem Geschlecht deutlich, dass die Schere zwischen Männern und Frauen nach wie vor sehr weit auseinanderklafft.

Das Durchschnittsgehalt der Frauen ist im Bereich Buch-haltung um EUR 8.538 (15,4 %) geringer als das ihrer männ-lichen Kollegen. Damit hat sich die Einkommensdifferenz seit der letzten Untersuchung (2012) zwar um EUR 4.541 verringert; dennoch ist dies sicherlich kein zufriedenstellen-

des Ergebnis für die Frauen, wobei hier auch berücksichtigt werden muss, dass ein wesentlich höherer Anteil der Männer in höheren Positionen tätig ist.

Im Controlling sind dagegen immer noch weitaus mehr Männer als Frauen tätig. Dies zeigt auch die Umfrage: Nur knapp ein Drittel der Teilnehmer waren Frauen, was durch-aus repräsentativ für diese Berufsgruppe sein dürfte. Bei den Controllern geht die Einkommensschere indes noch weiter auseinander, denn hier verdienen die Frauen rund EUR 11.523 (17,4 %) weniger als ihre männlichen Kollegen.

Abbildung 2aEinkommensverteilung Buchhaltung

14 %

12 %

10 %

8 %

6 %

4 %

2 %

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Sicherlich ist das geschlechtsspezifische Lohngefälle in Deutschland im Allgemeinen noch höher, dennoch ist die Differenz immer noch eine beachtliche Größenordnung, die es sich lohnt weiter zu analysieren:

• Gerade im Bereich Buchhaltung wird deutlich, dass Frauen tendenziell in den Einkommensstufen bis EUR 50.000 besonders stark vertreten sind, insgesamt 64 % (in den Einkommensstufen bis EUR 45.000 überwiegt der Frau-enanteil deutlich). Etwas anders sieht das Ergebnis für die Controller aus; hier sind die Frauen noch sehr stark bis zu den Einkommensstufen bis EUR 65.000 vertreten (insgesamt 78 %) und auch Einkommen bis EUR 80.000 sind nicht selten.

• 525 Frauen gaben an, im Bereich Buchhaltung als Ange-stellte tätig zu sein, das sind 73 %. Lediglich 134 haben eine Position als Gruppenleiterin, Abteilungsleiterin oder Leiterin im mittleren oder oberen Management inne.

Somit liegt der Anteil der Frauen in einer der mit hohem Gehalt ausgestatteten Positionen weit unter dem der männlichen Kollegen. Im Bereich Controlling sieht die Verteilung ähnlich aus: 173 Frauen (73 %) sind als Ange-stellte tätig, nur 27 % bekleiden eine höhere Funktion.

• Die Branche, in der die Frauen tätig sind, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine Vielzahl der Frauen arbeitet im Bereich Dienstleistung/Beratung, zu dem auch die Steuer beratungsunternehmen gehören. Und damit in einer Branche, die im Vergleich eher den unteren Ein-kommensklassen angehört.

• Etwa ab dem 31. Lebensjahr vergrößert sich der Gehalts-abstand zwischen den Geschlechtern. Gründe gibt es dafür gleich mehrere: Wer in Elternzeit geht, nimmt meist nicht mehr an den üblichen Gehaltsrunden und Gehalts-steigerungen teil. Frauen verpassen also nicht nur Karri-erechancen, sondern sie treten auch beim Gehalt auf der Stelle.

Abbildung 2bEinkommensverteilung Controlling

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4 Der (Online-)Stellenmarkt im Finanz- und Rechnungswesen, Zeitschrift Bilanzbuchhalter und Controller; BC 2/2014, S. 69 und 70.

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Sowohl Tabelle 1a und 1b als auch die Abbildung 2a und 2b zeigen die Einkommensverteilung nach Geschlecht. Entgegen den Ergebnissen der Vorjahre wird durch die Ausweitung der Befragung auf alle Mitarbeiter im Bereich Rechnungswesen deutlich, dass es in den unteren Ein-kommensstufen bis EUR 45.000 kaum noch Unterschiede

Untermauert werden die Ergebnisse auch durch den von der Hays AG herausgegebenen HR-Report 2013/2014, der den Schwerpunkt Frauenförderung hat. Die Hays AG kommt darin zu folgenden Erkenntnissen:

Der Frauenanteil in Führungspositionen in der Privat-wirtschaft liegt derzeit zwischen 27 und 30 % – ein Wert, der sich in den vergangenen Jahren nur leicht erhöht hat. Frauen befinden sich dabei überwiegend auf den niedrigen Managementebenen in der Vorge-setztenrolle, während Toppositionen in den Vorstän-den der großen Unternehmen nur zu rund 5 % weiblich besetzt sind. Ebenfalls zeigt sich, dass Frauen nach der Vollendung des 35. Lebensjahres deutlich seltener Führungsaufgaben wahrnehmen. Und dies, obgleich der Zeitvergleich innerhalb einer Studienreihe des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)4 ergibt, dass heute 72 % der befragten 21- bis 34-jährigen befragten Frauen glauben, Frauen sei eine Karriere wichtig – verglichen mit nur 46 % im Jahr 2007.

Um die Ursachen für den noch immer vergleichsweise geringen Anteil von Frauen in Fach- und Führungsposi-tionen zu ergründen und damit die Basis für eine zukunftsgerichtete Chancengleichheit zu legen, ist ein Blick auf die betrieblichen Rahmenbedingungen not-wendig.

zwischen Männern und Frauen gibt. Im Bereich Buchhal-tung sind 42 % der Frauen und 40 % der Männer in den unteren Einkommensstufen eingruppiert. Im Controlling verdienen 29 % der Männer und 27 % der Frauen weniger als EUR 45.000.

Äußerst aufschlussreich sind auch die umfangreichen offenen Anmerkungen und Kommentare zum Thema im Rahmen des HR-Reports 2013/2014. Darunter fin-den sich wiederholt folgende Aspekte:

• vorherrschende traditionelle Rollenbilder

• subtile Benachteiligungen, die schwer zu greifen und infolgedessen schwer abzustellen sind

• zu geringe Sanktionsmöglichkeiten bzw. inkonse-quentes Verhalten bei Nichteinhalten im Unterneh-men definierter Gleichstellungsvorgaben

• mangelndes Interesse der Frauen an Führungs-positionen

• Inkompatibilität von Führungspositionen mit Familien verpflichtungen

• zu geringe Akzeptanz von Führungspositionen in Teilzeit

Ebenso wird mehrfach angeführt, die Entwicklung hin zu einer gleichberechtigteren Teilhabe von Frauen an Fach- und Führungspositionen sei ein langwieriger Prozess, der in vielen Unternehmen erst vor nicht allzu langer Zeit angestoßen wurde, so dass noch keine ab schließende Bewertung möglich sei.

HR-Report 2013/2014

4 Vgl.: Sachverständigenkommission zur Erstellung des ersten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung/Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (2011), S. 9, 107 u. 113; Psychologie heute (2010), S. 29 f.; Holst, E./Busch, A./Kröger, L. (2012), S. i.

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12 | Gehaltsanalyse 2014

1.4 Alter und Einkommen

Tabelle 2 Anzahl der Interviews in den Bereichen Buchhaltung und Controlling

AlterMänner Frauen

Buchhaltung Controlling Buchhaltung Controlling

20–30 Jahre 59 102 117 62

31–40 Jahre 217 356 201 106

41–50 Jahre 236 186 263 49

51–60 Jahre 102 50 122 21

Über 60 Jahre 14 5 12 0

Gesamt 628 699 715 238

Tabelle 3aEinkommensverteilung im Bereich Buchhaltung in Abhängigkeit vom Alter

Alter Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR

20–30 Jahre 176 13  35.526

31–40 Jahre 418 31  47.285

41–50 Jahre 499 37  52.505

51–60 Jahre 224 17  52.489

Über 60 Jahre 26 2  56.827

Gesamt 1.343 100  48.736

Tabelle 3bEinkommensverteilung im Bereich Controlling in Abhängigkeit vom Alter

Alter Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR

20–30 Jahre 164 18  44.314

31–40 Jahre 462 49  62.614

41–50 Jahre 235 25  72.053

51–60 Jahre 71 8  70.951

Über 60 Jahre 5 1  77.000

Gesamt 937 100  62.487

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13 | Gehaltsanalyse 2014

1.5 Qualifikationen im Überblick

Bereits im Rahmen der Gehaltsanalyse 2012 konnte fest-gestellt werden, dass sich Qualifikation auszahlt. Schon die Auswertung 2007 hatte gezeigt, dass 57 % der Befrag-ten über mindestens einen weiteren Abschluss verfügen. Diese Entwicklung hatte sich bis 2012 weiter verstärkt. Bei beiden Berufsgruppen wurde deutlich sichtbar, dass der klassische Weg einer kaufmännischen Ausbildung mit anschließender Weiterbildung, zum Beispiel zum Geprüf-ten Bilanzbuchhalter oder Controller IHK, scheinbar nicht mehr ausreicht. Um diese These genauer zu untersuchen, wurde in der Tabelle 4 eine Übersicht erstellt, über welche unterschiedlichen Qualifikationen die Befragten verfügen. Die überwiegende Zahl der Befragten verfügt heute in der Regel über bis zu drei unterschiedliche Abschlüsse. Nur noch 20 % der Befragten hat neben der kaufmännischen Ausbildung keine weitere Qualifikation erworben; bei den Befragten mit einer Ausbildung zum Steuerfachgehilfen haben 14 % keinen weiteren Abschluss vorzuweisen.

Vielfach absolvieren die Befragten im Anschluss noch ein berufsbegleitendes Studium zum Betriebswirt VWA an der Berufsakademie oder auch an einer (Fach-)Hochschule. Die praktischen Kenntnisse werden so durch einen weiteren Schritt mit theoretischem Wissen untermauert und bieten eine solide Basis mit den Erfahrungen beider Blickwinkel.

Hinzu kommt, dass bei vielen Unternehmen schon in den Anforderungen für eine Bewerbung ein Studium verpflich-tender Bestandteil geworden ist. Mit einem Abschluss als Bachelor oder Master bzw. einem Diplom in der Tasche kann man heute bei potenziellen Arbeitgebern punkten. Diese Entwicklung führt dazu, dass beim BVBC eine Vielzahl von Anfragen eingeht, inwieweit Teile der Weiterbildung zum Geprüften Bilanzbuchhalter auf ein BWL-Bachelor-Studium angerechnet werden können. Gerade die berufsbegleiten-den Bachelorstudiengänge „Wirtschaft und Management“ sowie „Wirtschaft und Kommunikation“, jeweils mit dem

Abschluss „Bachelor of Arts (B. A.)“ der FOM Open Busi-ness School, bieten interessante Anschlussqualifizierungen für die berufsqualifizierten Mitglieder des BVBC. Der BVBC wird daher als Ergebnis dieser Anfragen mit der Hoch-schule für Ökonomie und Management (FOM) eine Verein-barung treffen, dass Bilanzbuchhalter (IHK) und Controller (IHK) nach aktuellem Stand (Mai 2014) in der Regel in die zweite Stufe des Studiums eingeschrieben werden können, so dass insgesamt nur noch vier Semester und das Vorse-mester zu absolvieren sind. Diese Vereinbarung ermöglicht Bilanzbuchhaltern und Controllern eine zielgruppenge-rechte – insbesondere akademische – Weiterqualifizierung in einem zeitlich überschaubaren Rahmen und unter Aner-kennung ihrer umfangreichen Vorkenntnisse.

Umgekehrt zeigt sich ein ähnliches Bild: Selbst ein Studium scheint keine alleinige Garantie mehr für eine höhere Ein-stiegsposition, ein höheres Einstiegsgehalt oder eine erfolg-reiche Karriere zu sein, wie sich daran zeigt, dass bereits 52 % der Befragten nach dem Studium an einer Hochschule, Universität oder Fachhochschule mindestens eine weitere praxisorientierte Weiterbildung absolviert haben. An erster Stelle steht hier die Qualifikation zum Geprüften Bilanzbuch-halter. Die klassische Weiterbildung besticht demnach vor allem durch ihren konkreten Praxisbezug.

Eine weitere Entwicklung, die in diesem Zusammenhang deutlich wird, ist der zunehmende Bedarf der Unternehmen an „Biltrollern“, also Controllern mit fundiertem Bilanz-wissen, oder Bilanzbuchhaltern mit einem tiefen Verständ-nis für Planzahlen, Reportings und Kostenrechnung. Laut der von der BVBC-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie „Existiert das Berufsbild des Biltrollers?“ sind gemäß den Ergeb nissen der Befragung Biltroller in mittelständischen Unternehmen Realität5.

Wie in allen früheren Untersuchungen konnte auch in der diesjährigen Gehaltsumfrage die (erwartete) Korrelation zwischen Alter und Einkommen festgestellt werden. Im Alter zwischen 31 und 40 Jahren sind bei beiden Berufs-gruppen deutliche Gehaltssteigerung zu verzeichnen (Buchhaltung + EUR 11.750 und Controlling + EUR 18.300). In der Altersstufe zwischen 41-50 Jahren steigert sich das

Gehalt in der Buchhaltung um weitere EUR 5.200 und im Controlling um 9.400. In der darüber liegenden Alters-stufe von 51 bis 60 Jahre ist das Gehaltniveau gleichblei-bend (Buchhaltung) bzw. weist eine leichte Tendenz nach unten auf (Controlling). In der Altersklasse über 60 Jahre ist dann nochmal ein Sprung nach oben erkennbar.

5 Zeitschrift für Bilanzierung, Rechnungswesen und Controlling, Heft 3/2012, S. 100 ff., Beitrag „Biltroller und Biltrolling: empirische Ergebnisse zur Zusammenführung von externem Rechnungswesen und Controlling im Mittelstand“.

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14 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 4Übersicht über die Qualifikation der Teilnehmer (Angaben in total)

Art der Qualifikation

Ges

amt

Davon mit weiteren QualifikationenKa

ufm

änni

sche

Aus

bild

ung

Hoc

hsch

ule/

FH/U

nive

rsitä

t

Steu

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gest

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Beru

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rolle

r – C

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Cred

itman

ager

Steu

erbe

rate

r

Sons

tige

Qua

lifika

tione

n

Kaufmännische Ausbildung 1.006 254 27 50 98 503 111 57 41 4 1 158

Hochschule/ Fachhochschule/Universität 1.231 254 41 14 23 172 52 22 45 2 20 60

Steuerfachangestellter 390 27 41 8 14 280 40 13 12 1 8 45

Berufsakademie 152 50 14 8 7 37 13 6 7 1 2 10

Betriebswirt VWA 186 98 23 14 7 98 22 17 15 2 2 13

Bilanzbuchhalter IHK 1.217 503 172 280 37 98 183 70 34 5 12 153

Bilanzbuchhalter International 233 111 52 40 13 22 183 24 9 2 8 28

Controller IHK 115 57 22 13 6 17 70 24 6 2 1 19

Controller – Controllerakademie 103 41 45 12 7 15 34 9 6 1 0 14

Creditmanager 11 4 2 1 1 2 5 2 2 1 1 1

Steuerberater 36 1 20 8 2 2 12 8 1 0 1

Sonstige Qualifikationen 355 158 60 45 10 13 153 28 19 14 1 4

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15 | Gehaltsanalyse 2014

1.6 Gehaltsbestimmende Faktoren

Neu aufgenommen in die Analyse wurde diese Frage: „Wel-che drei Faktoren beeinflussen aus Ihrer Erfahrung die Höhe des Gehalts in Ihrem Beruf am stärksten?“ Beide Berufs-gruppen gaben die Berufserfahrung als wichtigsten Faktor an, dicht gefolgt von der Übernahme von Führungsaufga-ben. Einen deutlichen Unterschied gibt es in der Bewertung des Faktors Weiterbildung. Für die Befragten in der Buch-haltung spielt dieser Faktor eine wesentlich bedeutendere Rolle als für die Controller. Hier sorgt schon der Gesetzge-ber mit permanenten Gesetzesänderungen und -anpassun-gen dafür, dass die Befragten gezwungen sind, ihr Wissen

up to date zu halten. Unter „Andere Faktoren“ konnten die Befragten selbst weitere Faktoren benennen. Die folgenden Antworten waren am häufigsten vertreten:

• erfolgreiche Umsetzung der Zielvereinbarung • Geschlecht • Engagement, Einsatzbereitschaft und Leistung • fachliche und soziale Kompetenz • Tarifvertrag • Verhandlungsgeschick

Tabelle 5 Gehaltsbestimmende Faktoren (Angaben in total)

Faktoren Buchhaltung Controlling

Berufserfahrung 1.071 799

Übernahme von Führungsaufgaben 865 689

Weiterbildung 530 163

Alter 241 176

Spezielle IT-Kenntnisse 154 144

Vereinbarte und tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit 137 92

Andere Faktoren 126 102

Die Studie kommt zu folgenden Erkenntnissen:

„Bei der internen Organisation des Rechnungswesens und Controllings zeigt sich: Der ,Biltroller‘ als eine Per-son, die Controlling- und Rechnungswesenaufgaben erledigt, ist Realität. Etwa die Hälfte aller Befragten gibt an, solche Personen seien vorhanden. Noch mehr Teil-nehmer sprechen von der Existenz einer Abteilung, die beide Aufgaben übernimmt, und die ganz große Mehr-heit arbeitet eng mit dem jeweiligen anderen Bereich zusammen. Das gilt umso mehr für kleinere Unterneh-men (bis etwa 150 Mitarbeiter). Danach nimmt die Zahl der Biltroller ab. Seltener sind sie auch in konzernge-

bundenen Unternehmen anzutreffen. Aus diesen Ergeb nissen lassen sich Folgerungen für das Berufs-bild und die Ausbildungswege von Controllern und Rechnungswesenmitarbeitern ableiten. Die bisherige Weiterbildung zum IHK-geprüften Bilanzbuchhalter, die den Schwerpunkt auf die externe Rechnungsle-gung legt, passt sehr gut gerade für kleinere Unter-nehmen, die hierfür Mitarbeiter benötigen. Da der Rahmenstoffplan für die Qualifizierung zum Bilanz-buchhalter auch Inhalte zur Kostenrechnung und zur Berichterstattung an das Management beinhaltet, sollte ein Bilanzbuchhalter auch für erste Aufgaben des Controllings kleiner Unternehmen gerüstet sein.“

Studie „Existiert das Berufsbild des Biltrollers?“

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16 | Gehaltsanalyse 2014

1.7 Branchen und Einkommen

Entgegen der Analyse aus dem Jahr 2012 stellen sich die Verdienstmöglichkeiten der beiden Bereiche in den Bran-chen unterschiedlich dar. Die höchsten Gehälter in der Buchhaltung werden im Maschinenbau, dicht gefolgt von Chemie/Pharma/Biotechnologie und Automobilindustrie/ -zulieferer erzielt. Im Controlling belegt die Automobil-

industrie/-zulieferer den ersten Platz, hier gefolgt von den Branchen Chemie/Pharma/Biotechnologie und Metall-industrie/Metallverarbeitung. Damit wurden in beiden Bereichen die Branchen Konsum- und Investitions güter-industrie und Banken/Versicherungen von den vorderen Plätzen verdrängt.

Tabelle 6Einkommensverteilung nach Branche

Branchen

Buchhaltung Controlling

Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR Anzahl Prozent Ø-Einkommen,

in EUR

Hotellerie/Gastronomie 18 1 38.889 4 <1 58.750

Dienstleistung/Beratung 256 19 41.143 80 9 60.031

Gesundheitswesen 44 3 41.534 26 3 48.654

Öffentlicher Dienst/Verbände 39 3 44.744 16 2 47.969

Baubranche 50 4 46.250 28 3 66.429

Immobilienbranche 55 4 46.636 18 2 55.833

Transport/Logistik 47 4 47.553 39 4 51.538

Andere Branchen 204 15 47.855 117 13 59.808

Medien/Unterhaltung 30 2 48.417 21 2 57.262

Groß-/Einzelhandel 101 8 48.762 43 5 58.081

IT/E-Commerce 62 5 49.960 58 6 60.862

Telekommunikation 14 1 50.536 28 3 66.339

Banken/Versicherungen 54 4 52.083 54 6 65.880

Elektrotechnik/-industrie 49 4 53.214 36 4 63.125

Konsum-/Investitionsgüter 37 3 55.203 42 5 65.476

Metallindustrie/Metallverarbeitung 61 5 55.246 40 4 67.188

Versorger (Strom, Gas, Wasser, Öl) 37 3 56.014 38 4 63.158

Automobilindustrie/-zulieferer 71 5  57.042 108 12 70.764

Chemie/Pharma/Biotechnologie 61 5  58.934 78 8 67.724

Maschinenbau 53 4  60.425 63 7 65.238

Gesamtergebnis 1.343 100  48.736 937 100 62.487

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17 | Gehaltsanalyse 2014

Durch die Erweiterung der Auswahl an Branchen ist nun die Hotellerie/Gastronomie im Bereich Buchhaltung die Branche, in der die geringsten Gehälter gezahlt werden, gefolgt von der Branche Dienstleistung/Beratung, in der auch die Gehälter der steuerberatenden Berufe erfasst werden (2012: Durchschnittseinkommen EUR 33.429), und die erstmals explizit erfasste Branche Gesundheitswesen. Die Mitarbeiter der Steuerberater bilden seit Beginn der Erhebung das Schlusslicht in diesem Bereich. Die Lücke, die in der Einkommensspanne klafft, ist nicht mehr so groß wie in den vergangenen Erhebungen; sie beträgt nun noch rund EUR 21.500 (2012: EUR 30.000).

Bei den Controllern rangiert das Einkommen im Bereich öffentlicher Dienst/Verbände ganz am Ende der Rangliste, gefolgt vom Gesundheitswesen und von Transport/Logis-tik. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass Controller in den Branchen, die im Bereich Buchhaltung am schlechtes-ten abschneiden (Dienstleistung/Beratung und Hotellerie/Gastronomie) Einkommen erzielen, die nahezu EUR 20.000 höher sind, wobei nur vier Controller in der Hotellerie/Gast-ronomie tätig sind und dieses Ergebnis daher nicht über-zubewerten ist. Der deutliche Unterschied im Bereich Dienstleistung/Beratung lässt sich damit begründen, dass Controller eher im Bereich der Unternehmensberatung tätig sind, wo die Honorierung deutlich höher ausfällt.

1.8 Umsatz und Einkommen

Auch die diesjährige Analyse lässt für den Bereich Buchhal-tung, wie seit 1992, einen Zusammenhang zwischen Umsatz und Einkommen feststellen. Befragte aus kleineren Unter-nehmen (bis zu EUR 10 Millionen Umsatz) weisen wie bisher die geringeren Einkommen auf. Dies hängt offensichtlich damit zusammen, dass die kleineren Unternehmen vor allen Dingen in der Branche Dienstleistung/Beratung zu finden sind, so auch die Steuerberater. Eine genaue Ana-lyse bestätigt diese Vermutung. Nahezu 60 % dieser Bran-che gehörten zu der unteren Umsatzklasse.

Ganz anders zeigt sich die Situation im Controlling. Unter-nehmen mit weniger als EUR 1 Million Jahresumsatz erzie-len mit Abstand den höchsten Gehaltsdurchschnitt (2014: EUR 74.200/2012: EUR 71.470). Anhand der Branche wird deutlich, dass die hohen Gehälter im Bereich Dienstleistung erzielt werden. Erweitert man die Betrachtung um den Bereich Position und Einkommen, dann wird schnell klar, dass insbesondere die selbständigen Controller hier ent-sprechende Einkünfte mit ihren Beratungsunternehmen oder im Interimsmanagement erzielen und damit äußerst erfolgreich sind.

Tabelle 7a Einkommensverteilung Buchhaltung nach Umsatzgröße der Unternehmen

Umsatz, in EUR Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR

Unter 1 Million 166 12 39.277

1–10 Millionen 276 21 41.114

10–50 Millionen 299 22 51.747

51–100 Millionen 133 10 56.466

101–500 Millionen 174 13 58.032

501 Millionen–1 Milliarde 64 5 56.328

1–5 Milliarden 49 4 58.827

5–10 Milliarden 18 1 62.083

Über 10 Milliarden 34 3 61.544

Keine Angabe 130 10 38.231

Gesamtergebnis 1343 100 48.736

Page 18: BVBC Gehaltsanalyse 2014

18 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 7b Einkommensverteilung Controlling nach Umsatzgröße der Unternehmen

Umsatz, in EUR Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR

Unter 1 Million 50 5 74.200

1–10 Millionen 83 9 50.301

11–50 Millionen 144 15 58.056

51–100 Millionen 88 9 60.369

101–500 Millionen 187 20 64.693

501 Millionen–1 Milliarde 78 8 64.167

1–5 Milliarden 127 14 68.248

5–10 Milliarden 30 3 67.833

Über 10 Milliarden 102 11 66.471

Keine Angabe 48 5 53.958

Gesamtergebnis 937 100 62.487

1.9 Firmenstandort und Einkommen

Die diesjährige Gehaltsumfrage bietet im Bezug auf den Zusammenhang zwischen Firmenstandort und Einkommen durch die Analyse der Daten nach Bundesländern ein viel differenzierteres Bild als in den Auswertungen vor 2012.

Zwischen den einzelnen PLZ-Großräumen ließen sich in den früheren Analysen des BVBC keine eindeutige Unterschiede feststellen bzw. es gab keine Unterschiede, die sich über mehrere Untersuchungen verfestigten und so eine statis-tisch gesicherte Aussage erlaubten. Mit der vorliegenden Umfrage können nun Ergebnisse vorgelegt werden, die eindeutige regionale Strukturunterschiede aufzeigen. Auf-grund unterschiedlicher Teilnehmerzahlen können die Ergebnisse nicht für alle Bundesländer verallgemeinert werden. Das betrifft zum Beispiel die Ergebnisse für Bran-denburg, Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Sach-sen-Anhalt und Thüringen.

Insbesondere in den neuen Bundesländern liegen die Einkommen im Bereich Buchhaltung deutlich unter EUR 40.000. Entgegen den Erkenntnissen der Vorjahre stellt sich die Situation bei den Controllern etwas anders dar. Hier rangiert Berlin am unteren Ende der Skala der Einkünfte mit rund EUR 48.400, gefolgt von Brandenburg mit EUR 51.750 und Sachsen mit EUR 54.500. Die Einkom-men in den anderen östlichen Bundesländern befinden sich eher im Mittelfeld. Hamburg, Bayern und Baden- Württemberg sind im Bereich Buchhaltung die Regionen mit den höchsten Einkommen. Bei den Controllern sind in Rheinland-Pfalz, Hamburg und dem Saarland die höchs-ten Einkommen zu erzielen. Dieses Ergebnis stellt sicher-lich eine Überraschung dar, da erstmals seit vielen Jahren Bayern und Baden-Württemberg nicht mehr auf den ers-ten Plätzen rangieren und Hamburg und Rheinland-Pfalz noch in keiner bisherigen Auswertung auf den vorderen Plätzen zu finden waren.

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19 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 8aEinkommensverteilung nach Bundesland

Bundesland

Buchhaltung

Bundesland

Controlling

Anzahl Prozent Ø-Einkommen, in EUR Anzahl Prozent Ø-Einkommen,

in EUR

Brandenburg 13 1 31.346 Berlin 59 6 48.390

Thüringen 22 2 32.500 Brandenburg 10 1 51.750

Mecklenburg- Vorpommern 4 <1 33.750 Sachsen 11 1 54.545

Sachsen 26 2 38.077 Mecklenburg-Vorpommern 1 <1 57.500

Sachsen-Anhalt 15 1 39.833 Thüringen 8 1 57.813

Berlin 83 6 41.717 Niedersachsen 47 5 58.245

Saarland 9 1 41.944 Sachsen-Anhalt 14 2 61.786

Schleswig- Holstein 23 2 45.217 Schleswig-

Holstein 15 2 62.000

Rheinland-Pfalz 56 4 46.429 Baden- Württemberg 137 15 62.737

Bremen 12 1 46.667 Bremen 6 1 63.333

Niedersachsen 80 6 47.125 Bayern 173 19 64.118

Nordrhein- Westfalen 331 25 49.758 Nordrhein-

Westfalen 245 26 64.684

Hessen 167 12 50.284 Hessen 129 14 64.826

Hamburg 66 5 51.098 Rheinland-Pfalz 30 3 64.833

Baden- Württemberg 222 17 51.588 Hamburg 46 5 66.739

Bayern 214 16 52.652 Saarland 6 1 69.167

Gesamt-ergebnis 1.343 100 48.736 937 100 62.487

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20 | Gehaltsanalyse 2014

1.10 Einstufung und Position

Im Bereich Buchhaltung gaben 66 % (2012: 72 %) der Befragten an, als Angestellte ohne Leitungsfunktion tätig zu sein. 27 % (2012: 23 %) sind im Management tätig und lediglich 0,4 % (2012: 1 %) der Befragten ist auf der Ebene Vorstand/Geschäftsführer eingruppiert. Bei der BVBC-Gehaltsumfrage 2007 gaben im Vergleich dazu 56 % an, im Management (als Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Bereichs-/Hauptabteilungsleiter) eingestuft zu sein. 7 % der Befragten sind selbständig tätig.

66 % (2012: 62 %) der Controller sind als Angestellte tätig, 28 % (2012: 36 %) stufen sich in den Managementebenen ein. Von den befragten Controllern sind lediglich 0,2 % (2012: 0,4 %) auf der Ebene Vorstand/Geschäftsführer ein-gestuft. Im Bereich Controlling gaben 5 % der Befragten an, mit einem eigenen Unternehmen am Markt zu agieren.

Abbildung 3Einstufung und Position

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

Selbständig Angestellter Leitender Angestellter

Manager (mittleres

Management)

Manager (oberes

Management)

Vorstand/Geschäftsführer

Buchhaltung 7  % 66 % 19 % 7 % 1 % 0 %

Controlling 5 % 66 % 13 % 13 % 3 % 0 %

Page 21: BVBC Gehaltsanalyse 2014

21 | Gehaltsanalyse 2014

1.11 Position und Geschlecht

Frauen sind sowohl im Bereich Buchhaltung als auch im Bereich Controlling überwiegend als Angestellte tätig (73 % bzw. 72 %). Bei den Männern geben 58 % im Bereich Buchhaltung sowie 64 % im Controlling die Position eines Angestellten an.

Mit der Position eines Vorstands bzw. Geschäftsführers wird die unmittelbare Leitung des Unternehmens in Zu sammen-hang gebracht. Das obere Management ist der Unterneh-mensleitung direkt unterstellt und ihm sind mehrere Ebenen unterstellt. Diese Position ist jedoch nur in der Organisati-onsstruktur größerer Unternehmen vorhanden. An diese Stelle treten bei mittleren und kleinen Unternehmen das mittlere Management und die leitenden Angestellten.

Tabelle 9a Position und Geschlecht Buchhaltung

Tabelle 9b Position und Geschlecht Controlling

Position Anzahl, gesamt Männer Frauen

Trainee 2 0 2

Selbständiger 90 36 54

Angestellter 886 361 525

Leitender Angestellter 257 160 97

Manager (mittleres Management) 88 54 34

Manager (oberes Management) 14 12 2

Vorstand/Geschäftsführer 6 5 1

Gesamt 1.343 628 715

Position Anzahl, gesamt Männer Frauen

Trainee 4 1 3

Beamter 2 1 1

Selbständiger 42 36 6

Angestellter 621 448 173

Leitender Angestellter 121 91 30

Manager (mittleres Management) 115 93 22

Manager (oberes Management) 30 27 3

Vorstand/Geschäftsführer 2 2 0

Gesamt 937 699 238

Page 22: BVBC Gehaltsanalyse 2014

22 | Gehaltsanalyse 2014

Interessant ist, dass sich im Bereich Buchhaltung mittler-weile 36 % (2012: 23 %) der Männer und nur noch 19 % (2012: 25 %) der Frauen als Führungskraft einstufen. Eine klare Abstufung gibt es dabei zudem zwischen den Ebenen „Leitende Angestellte“ (Männer 26 %, Frauen 13 %) und „Mittleres Management“ (Männer 9 %, Frauen 5 %). Im obe-ren Management bzw. auf der „Ebene Vorstand/Geschäfts-führung“ sind lediglich noch 2 % der Befragten aus dem Bereich Buchhaltung zu finden.

Bei den Controllern stufen sich 30 % (2012: 40 %) der Männer und 23 % (2012: 28 %) der Frauen als Führungskraft ein. Dabei gibt es hier weitaus mehr Menschen, die im mitt-leren Management tätig sind, was sicherlich auch mit der Ein gruppierung des Controllings in Unternehmen als Stab-stelle zusammenhängt. Im oberen Management sind dann lediglich 3 % der Controller vertreten, davon sind lediglich 0,3 % Frauen.

1.12 Position und Einkommen

Ein Blick auf die nachfolgenden Abbildungen 4a–4c macht nochmals deutlich, dass der Bereich Buchhaltung im Be zug auf Gehaltssteigerungen seit 2012 der eindeutige „Gewinner“ ist. Insbesondere die Selbständigen (+17,9 %) und die Führungskräfte im mittleren Management (+3,3 %) konnten zulegen. Bei den Angestellten steht ein leichtes Plus von 0,9 %. Die „Verlierer“ sind eindeutig die Controller, die zum Teil Einbußen von mehr als 8 % hinnehmen muss-ten (Selbständige –8,4 %, leitende Angestellte –8,6 %), die Angestellten mussten Einbußen von rund 4,5 % hinneh-men. Lediglich im mittleren Management konnte der Sta-tus quo gewahrt werden.

Auf der Hierarchieebene „Vorstand/Geschäftsführer“ ist bei beiden Berufsgruppen ein deutlicher Einkommensrückgang zu verzeichnen (Buchhaltung: 23,6 %, Controlling: 15,5 %), allerdings wurde bereits in den früheren Auswertungen in Frage gestellt, ob die Zahlen aufgrund der nur sehr gerin-gen Anzahl an Antworten als aussagekräftig und repräsen-tativ angesehen werden konnten. Ähnliches gilt auch für die diesjährige Auswertung.

Tabelle 10Einkommensverteilung nach Position, in EUR

PositionBuchhaltung Controlling

2014 2012 2014 2012

Trainee 40.000 Nicht erfasst 28.750 Nicht erfasst

Beamter K. A. 41.667 42.500 45.500

Selbständiger 48.556 41.200 89.286 97.500

Angestellter 42.565 42.180 54.646 57.233

Leitender Angestellter 59.426 62.585 69.029 75.518

Manager (mittleres Management) 75.170 72.794 82.000 81.400

Manager (oberes Management) 83.750 88.587 95.917 97.097

Vorstand/Geschäftsführer 65.417 85.577 93.750 110.625

Page 23: BVBC Gehaltsanalyse 2014

23 | Gehaltsanalyse 2014

Abbildung 4bGehaltsentwicklung Bereich Buchhaltung

2012

2014

EUR 0  EUR 20.000  EUR 40.000 EUR 60.000  EUR 80.000 EUR 100.000

Manager (oberes Management)

Manager (mittleres Management)

Vorstand/Geschäftsführer

Leitender Angestellter

Angestellter

Selbständiger

Beamter

Trainee

Abbildung 4aGehaltsentwicklung gegenüber 2012

Selbständiger Angestellter Leitender Angestellter

Vorstand/ Geschäftsführer

Manager (mittleres

Management)

Manager (oberes

Management)

Buchhaltung 18 1 -5 -24 3 -6

Controlling -8 -5 -9 -15 1 -1

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %

-5 %

-10 %

-15 %

-20 %

-25%

Page 24: BVBC Gehaltsanalyse 2014

24 | Gehaltsanalyse 2014

1.13 Funktion und Einkommen

Tabelle 11aFunktion und Einkommen Buchhaltung

Funktion Buchhaltung2014 2012

Anzahl Ø-Einkommen, in EUR Anzahl Ø-Einkommen, in EUR

Sachbearbeiter Buchhaltung 64 30.625 109 29.908

Kreditoren-/Debitorenbuchhalter 77 34.481 149 32.047

Lohn-/Gehaltsbuchhalter 16 36.719 37 32.770

Finanzbuchhalter 152 36.069 237 34.979

Bilanzbuchhalter 471 45.159 601 43.964

Buchhaltung, andere Bereiche 86 49.157 49 38.673

Anlagenbuchhalter 54 50.741 63 44.484

Bilanzbuchhalter International 37 60.068 74 57.838

Leiter Buchhaltung 375 63.093 552 65.987

Konzernbilanzbuchhalter 11 73.636 46 58.641

Gesamtergebnis 1.343 48.857 1.918 48.010

Abbildung 4cGehaltsentwicklung Bereich Controlling

EUR 0  EUR 20.000 EUR 40.000 EUR 60.000 EUR 80.000  EUR 100.000  EUR 120.000

Manager (oberes Management)

Manager (mittleres Management)

Vorstand/Geschäftsführer

Leitender Angestellter

Angestellter

Selbständiger

Beamter

Trainee

2012

2014

Page 25: BVBC Gehaltsanalyse 2014

25 | Gehaltsanalyse 2014

Funktion und Einkommen Buchhaltung

Ein Blick auf die Tabelle 11a für den Bereich Buchhaltung zeigt einen deutlichen Sprung von EUR 14.909 bei der Entlohnung zwischen Bilanzbuchhaltern und ihren Kolle-gen, die als internationaler Bilanzbuchhalter tätig sind. Damit setzt sich diese Entwicklung fort, denn bereits in der Analyse 2012 betrug die Differenz EUR 14.677. Dies ist einerseits von der Branche und der Unternehmensgröße abhängig, andererseits zeigt es aber, dass die Qualifika-tion zum „Bilanzbuchhalter International“ von den Unter-nehmen deutlich honoriert wird. Die höchsten Einkommen werden demnach von Konzernbilanzbuchhaltern erzielt, deren Einkommen sogar noch um rund EUR 10.600 über denen der Leiter Buchhaltung in einem kleinen oder mitt-leren Unternehmen liegen. Auffallend ist auch die Position „Buchhaltung, andere Bereiche“, die mit EUR 4.000 über dem Einkommen der Bilanzbuchhalter liegt.

Schaut man sich die Angaben dazu an, welche Bereiche genau gemeint sind, dann trifft man im Einzelnen auf die folgenden:

• Alleinbuchhalter

• Anlagenbuchhalter mit zusätzlichen Aufgaben in anderen Bereichen

• Leitungsposition, wie Teamleiter, Gruppenleiter, Kfm. Leiter, Leiter Bilanzierung

• Bilanzbuchhalter mit zusätzlichen Aufgaben in anderen Bereichen (Personal, Controlling)

• selbständige Bilanzbuchhalter/Controller

• Projektmanagement und Projektsteuerung

Dass sich Qualifikation auszahlt, lässt sich auch an dieser Tabelle deutlich ablesen. Die Funktionen „Sachbearbeiter Buchhaltung“, „Kreditoren-/Debitorenbuchhalter“, „Lohn-/ Gehaltsbuchhalter“ und „Finanzbuchhalter“ liegen mit einem Durchschnittseinkommen zwischen EUR 9.000 und EUR 15.000 hinter den Bilanzbuchhaltern. Die finanzielle, zeitliche und sehr intensive fachliche Investition in die Wei-terbildung zum Geprüften Bilanzbuchhalter lohnt sich also.

Funktion und Einkommen Controlling

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt im Bereich Con trol -ling liegt für Junior Controller derzeit bei EUR 40.000 und macht dann einen Sprung um EUR 12.021 zur nächsten Stufe als Controller. Der Spitzenverdienst für Leiter Control-ling liegt bei EUR 78.059 und damit nahezu um EUR 15.000 höher als die vergleichbare Funktion als Leiter Buchhal-tung. In dieser Stufe ist der größte Gehaltsrückgang bei den Controllern zu verzeichnen, denn 2012 lag das Gehalt des Leiters Controlling noch bei EUR 95.362. Dass diese

Position so hoch dotiert ist, hängt sicherlich mit der Einstu-fung des Controllings als Stabstelle in den Unternehmen zusammen, auf die bereits an anderer Stelle hingewiesen wurde. Darüber hi naus spielt die Tatsache, dass 50 % der Leiter Controlling in Unternehmen mit mehr als 500 Mitar-beitern tätig sind, eine entscheidende Rolle. Als Leiter Buchhaltung sind bei dieser Unternehmensgröße lediglich 38 % beschäftigt.

Tabelle 11bFunktion und Einkommen Controlling

Funktion Controlling2014 2012

Anzahl Ø-Einkommen, in EUR Anzahl Ø-Einkommen, in EUR

Junior Controller 63 40.000 50 40.600

Controller 365 52.021 334 51.093

Senior Controller 109 71.743 217 70.023

Controlling, andere Position 212 69.481 K. A. K. A.

Leiter Controlling 188 78.059 333 95.362

Gesamtergebnis 937 62.681 934 66.322

Page 26: BVBC Gehaltsanalyse 2014

26 | Gehaltsanalyse 2014

1.14 Funktion und Geschlecht

Funktion und Geschlecht Buchhaltung

Tabelle 12a zeigt deutlich, dass 81 % (2012: 78 %) der Männer und 73 % (2012: 62 %) der Frauen über weiter-gehende Qualifikationen und Spezialisierungen in der Buchhaltung verfügen. Sie sind als Bilanzbuchhalter, Anlagenbuchhalter, Bilanzbuchhalter International, Konzernbuchhalter oder Leiter Buchhaltung tätig. Die Teilnehmer machen damit deutlich, dass sie erkannt haben, wie wichtig lebenslanges Lernen ist, insbesondere wenn es darum geht, seinen Marktwert und seine Karriere-chancen zu erhöhen. Darum lohnt es sich auch für die Mit-arbeiter, wenn der Arbeitgeber eine Fortbildung finanziert und dafür auch Arbeitszeit zur Verfügung stellt.

In den unteren Einkommensbereichen (Sachbearbeiter Buchhaltung, Kreditoren-/Debitorenbuchhalter, Lohn-/ Gehaltsbuchhalter und Finanzbuchhalter) sind deutlich mehr Frauen (62 %) als Männer vertreten. Hier finden sich auch im Wesentlichen diejenigen wieder, die eine Teilzeit-beschäftigung haben. Immerhin 26 % der Befragten in die-sen Einkommensbereichen verfügen über einen Abschluss als „Geprüfter Bilanzbuchhalter“.

Tabelle 12aFunktion und Geschlecht Buchhaltung (Angaben in total)

Funktion Buchhaltung2014 2012

Männer Frauen Männer Frauen

Sachbearbeiter Buchhaltung 22 42 36 73

Kreditoren-/Debitorenbuchhalter 26 51 50 99

Lohn-/Gehaltsbuchhalter 9 7 9 28

Finanzbuchhalter 61 91 87 150

Buchhaltung, andere Bereiche 32 54 20 29

Bilanzbuchhalter 188 283 254 347

Anlagenbuchhalter 31 23 36 27

Bilanzbuchhalter International 19 18 31 43

Konzernbilanzbuchhalter 7 4 29 17

Leiter Buchhaltung 233 142 361 191

Gesamtergebnis 628 715 913 1.005

Page 27: BVBC Gehaltsanalyse 2014

27 | Gehaltsanalyse 2014

Funktion und Geschlecht Controlling

Ein Blick auf die Tabelle 12b unterstreicht das nach wie vor gegebene Aufholpotenzial der Frauen im Bereich Controlling. Daran hat sich seit der letzten Untersuchung (2012) nichts geändert. Die Frauen sind mit 25 % nicht nur unterrepräsentiert, sondern stehen im Vergleich zu ihren Kolleginnen in der Buchhaltung auch im Bereich der Füh-rungspositionen (17 % in der Funktion Leiter Controlling) eher schlecht da. Dass der geringe Frauenanteil daran liegt, dass Frauen sich bereits im Studium für „weiche“ Fächer wie Personal, Marketing und Dienstleistungsmanagement entscheiden und eher selten für Controlling, könnte eine mögliche Antwort sein, da bereits in der Einstiegsfunktion Junior Controller wesentlich weniger Frauen vertreten sind.

Hinter der Position „Controlling, andere Bereiche“, die bei dieser Befragung mit freier Antwortmöglichkeit zur Verfü-gung gestellt wurde, stehen folgende meistgenannte Ein-stufungen:

• Berater für Controlling, Consultant, Interimsmanager, Freiberufler

• Analyst (Business, Finance, Financial)

• diverse Leitungsfunktionen wie Division Controller, Group Controller, Finance Manager, Kfm. Leiter, Team-leiter)

• Projektcontroller

Tabelle 12bFunktion und Geschlecht Controlling (Angaben in total)

Funktion Controlling2014 2012

Männer Frauen Männer Frauen

Junior Controller 41 22 26 24

Controller 256 109 226 108

Seniorcontroller 168 44 169 48

Controlling, andere Position 78 31 K. A. K. A.

Leiter Controlling 156 32 269 64

Gesamtergebnis 699 238 690 244

Page 28: BVBC Gehaltsanalyse 2014

28 | Gehaltsanalyse 2014

KAPITEL 2 ARBEITGEBER

2.1 Anzahl der Beschäftigten

Anzahl der Beschäftigten Buchhaltung

68 % (2012: 61 %) der Angestellten im Bereich Buchhaltung sind in kleinen oder mittelständischen Unternehmen mit max. 500 Mitarbeitern beschäftigt. Damit ergibt sich gegen-über den letzten Jahren ein leichter Anstieg. Sehr stark zugelegt haben die Unternehmen mit bis zu 100 Mitar-beitern, die immerhin über 60 % ausmachen (2012: knapp über 30 %). Lediglich 14 % (2012: 9 %) arbeiten in Unterneh-men mit 501 bis 1.000 Mitarbeitern und 18 % (2012: 30 %) in Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten.

Anzahl der Beschäftigten Controlling

62 % der Controller sind in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern tätig (2012: 91 %). Stark zugelegt haben die Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern, in denen 38 % der Controller beschäftigt sind (2012: 18 %). 45 % der Con troller arbeiten dagegen in großen Unternehmen und Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Diese Zahlen zeigen, dass bei den kleinen und mittelständischen Unter-nehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern offenbar die Bereitschaft zugenommen hat, eine eigene Controlling-stelle zu schaffen. Es ist anzunehmen, dass in anderen Unternehmen dieser Größe das Controlling durch den Bilanzbuchhalter oder den Leiter Buchhaltung wahrge-nommen wird.

Tabelle 13aAnzahl der Beschäftigten in den Unternehmen – Buchhaltung

Anzahl der Beschäftigten2014 2012

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

1–50 403 30 360 19

51–100 414 31 245 13

101–500 99 7 567 30

501–1.000 184 14 179 9

>1.000 243 18 567 30

Gesamt 1.343 100 1.918 100

Tabelle 13bAnzahl der Beschäftigten in den Unternehmen – Controlling

Anzahl der Beschäftigten2014 2012

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

1–50 114 12 86 9

51–100 241 26 81 9

101–500 100 11 286 31

501–1.000 62 7 112 12

>1.000 420 45 369 40

Gesamt 937 100 934 100

Page 29: BVBC Gehaltsanalyse 2014

29 | Gehaltsanalyse 2014

2.2 Gesellschaftsform

Bei der Verteilung der befragten (Bilanz-)Buchhalter bezüglich der Gesellschaftsform ist im Vergleich zu 2012 kaum eine Veränderung zu verzeichnen: 63 % (2012: 64 %) sind bei einer Kapitalgesellschaft beschäftigt und nur rund 31 % (2012: 28 %) bei einer Personen- oder Einzelgesell-schaft. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Controlling: Hier sind 74 % (2012: 77 %) bei einer Kapitalgesellschaft angestellt

und lediglich 21 % (2012: 17 %) bei einer Einzelfirma oder Personengesellschaft. Der Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst stagniert seit 2012 bei rund 4 %. Bis 2012 gab es durch die verstärkte Umstellung der öffent-lichen Haushalte von der kameralistischen Buchhaltung auf die Doppik und den damit verbundenen Personal - be darf eine Zunahme in diesem Bereich.

Tabelle 14aGesellschaftsform der Unternehmen – Buchhaltung

Gesellschaftsform2014 2012

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

Genossenschaft/Verband 33 3 58 3

Öffentlicher Dienst 57 4 99 5

Einzelfirma 151 11 169 9

Personengesellschaft 261 19 372 19

Kapitalgesellschaft 841 63 1.220 64

Gesamt 1.343 100 1.918 100

Tabelle 14bGesellschaftsform der Unternehmen – Controlling

Gesellschaftsform2014 2012

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

Genossenschaft/Verband 15 2 15 2

Öffentlicher Dienst 36 4 37 4

Einzelfirma 81 9 40 4

Personengesellschaft 113 12 128 14

Kapitalgesellschaft 692 74 714 76

Gesamt 937 100 934 100

Page 30: BVBC Gehaltsanalyse 2014

30 | Gehaltsanalyse 2014

2.3 Vertraglich geregelte Arbeitszeit/tatsächliche Arbeitszeit

2.4 Gehaltserhöhung

Die vertraglich geregelte Arbeitszeit im Bereich Buchhaltung liegt bei 38 (2012: 38) Stunden pro Woche. Die Befragten gaben jedoch an, tatsächlich durchschnittlich 43,5 (2012: 43) Stunden zu arbeiten – also rund fünf Stunden mehr pro Woche. Bei den Controllern sieht diese Betrachtung ähnlich aus: Die vertraglich geregelte Wochenarbeitszeit liegt bei 38

Der Blick in die Tabellen 15a und 15b zeigt, dass 46 % (2012: 17 %) der Befragten aus der Buchhaltung und 43 % (2012: 18 %) der Befragten aus dem Con trolling in den vergangenen zwölf Monaten weder eine Gehaltserhöhung noch Zusatzleistungen erhalten haben. Dagegen stehen 50 % (2012: 44 %) im Bereich Buchhaltung und 54 % (2012: 58 %) bei den Controllern, die eine Gehaltsanpassung für sich verbuchen konnten. Bei beiden Berufsgruppen liegt der höchste Anteil der Zuwächse zwischen 1 und 5 %.

(2012: 39) Stunden, tatsächlich beträgt die durchschnittliche Arbeitszeit jedoch 43,5 Stunden pro Woche (2012: 46), was ein Plus von etwa fünf Stunden pro Woche darstellt. Damit hat sich die tatsächlich gearbeitete Stundenzahl pro Woche bei den Controllern um zwei Stunden verringert und dem allgemeinen Trend angepasst.

Immerhin 12 % (2012: 8 %) der Befragten aus dem Bereich Buchhaltung und 14 % (2012: 12 %) der Controller durften sich über einen Zuwachs von 6 bis 10 % freuen. In den nächsten zwölf Monaten erwarten 11 % der Befragten (Bilanz-)Buchhalter und 16 % der befragten Con troller eine Gehaltserhöhung. Relativ gering ist bei beiden Berufs-gruppen noch die Zahl der Befragten, die anstelle einer monetären Gehaltsanpassung andere Zusatzleistungen erhalten haben.

Tabelle 15a Gehaltserhöhung Buchhaltung

Buchhaltung

2014 Prozent 2012 Prozent

Ja, ich habe eine Gehaltserhöhung erhalten, und zwar eine um 672 50 837 44

1–5 % 423 32 582 30

6–10 % 157 12 156 8

11–15 % 29 2 52 3

16–20 % 29 2 31 2

>20 % 15 1 16 1

Davon keine Angabe über die Höhe 19 1 0 0

Ich habe keine Gehaltserhöhung erhalten, aber Zusatzleistungen 49 4 65 39

Nein, aber in den nächsten zwölf Monaten erwarte ich eine Gehaltserhöhung 151 11 262 14

Nein, ich habe in den vergangenen zwölf Monaten keine Gehaltserhöhung bekommen 471 35 754 4

Gesamt 1.343 100 1.918 100

Page 31: BVBC Gehaltsanalyse 2014

31 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 15b Gehaltserhöhung Controlling

Controlling

2014 Prozent 2012 Prozent

Ja, ich habe eine Gehaltserhöhung erhalten, und zwar eine um 510 54 538 58

1–5 % 304 32 352 38

6–10 % 135 14 111 12

11–15 % 31 3 42 5

16–20 % 14 2 12 1

>20 % 8 1 21 2

Davon keine Angabe über die Höhe 18 2 0 0

Ich habe keine Gehaltserhöhung erhalten, aber Zusatzleistungen 24 3 25 24

Nein, aber in den nächsten zwölf Monaten erwarte ich eine Gehaltserhöhung 147 16 148 16

Nein, ich habe in den vergangenen zwölf Monaten keine Gehaltserhöhung bekommen 256 27 223 3

Gesamt 937 100 934 100

2.5 Variabler Anteil am Gehalt

Auch die Auswertungen des variablen Gehaltsanteils lassen einen großen Unterschied zwischen Buchhaltung und Con-trolling erkennen. Nur 37 % der (Bilanz-)Buchhalter gaben an, einen variablen Gehaltsanteil zu haben, von den Con-trollern verfügen immerhin 59 % über einen variablen Anteil

am Gehalt. In beiden Berufsgruppen bewegt sich die vari-ablen Anteile bis maximal 15 %, bei nur einem geringen Anteil der Beschäftigten lag der variable Teil des Einkom-mens bei 30 % und mehr.

Abbildung 5aVariabler Anteil Gehalt Buchhaltung

Abbildung 5bVariabler Anteil Gehalt Controlling

 Unter 5 %

 5 bis <7 %

 7 bis <10 %

 10 bis <15 %

 15 bis <30 %

 Mehr als 30 %

  Ich habe keinen variablen Anteil

 Unter 5 %

 5 bis <7 %

 7 bis <10 %

 10 bis <15 %

 15 bis <30 %

 Mehr als 30 %

  Ich habe keinen variablen Anteil

17 %5 %

5 %

5 %3 %2 %

2 %

63 %

17 %8 %

13 %

12 %

7 %

41 %

Page 32: BVBC Gehaltsanalyse 2014

32 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 16aVariabler Anteil am Gehalt Buchhaltung

Tabelle 16bVariabler Anteil am Gehalt Controlling

Bereich Buchhaltung

Anteil 2014 2012

Unter 5 % 17  % 17 %

5 bis <7 % 5 % 5 %

7 bis <10 % 5 % 7 %

10 bis <15 % 5 % 7 %

15 bis <30 % 3 % 5 %

Mehr als 30 % 2 % 1 %

Kein variabler Anteil 63 % 58 %

Bereich Controlling

Anteil 2014 2012

Unter 5 % 17 % 14 %

5 bis <7 % 8 % 6 %

7 bis <10 % 13 % 14 %

10 bis <15 % 12 % 14 %

15 bis <30 % 7 % 13 %

Mehr als 30 % 2 % 2 %

Kein variabler Anteil 41 % 37 %

Page 33: BVBC Gehaltsanalyse 2014

33 | Gehaltsanalyse 2014

Tabelle 17Zusatzleistungen

ZusatzleistungenBuchhaltung Controlling

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

Altersteilzeit 27 1 37 1

Betriebsrente 280 8 282 9

Bonus 272 8 334 10

Direktversicherung 309 9 200 6

Firmenwagen 117 3 127 4

Firmenaktien/Optionen 21 1 47 2

Firmenhandy 184 5 302 9

Firmenlaptop 205 6 368 12

Homeoffice 113 3 189 6

Sonderprämie 134 4 100 3

Vermögenswirksame Leistungen 528 15 324 10

Weihnachts-/Urlaubsgeld 586 17 377 12

Weiterbildung 407 12 334 10

Zusätzliches Monatsgehalt 95 3 74 2

Andere 244 7 113 4

2.6 Zusatzleistungen

Gab es in früheren Umfragen noch große Unterschiede bei den Zusatzleistungen, die die Unternehmen gewähren, so hat sich dies inzwischen angenähert. In der Umfrage 2012 spielten Firmenwagen, Firmenhandy und Firmen-laptop bei den Controllern noch eine weitaus wichtigere Rolle als bei den (Bilanz-)Buchhaltern. Aktuell zeigt sich ein deutlicher Unterschied nur noch bei der Ausstattung mit einem Firmenlaptop.

Zugenommen hat bei beiden Berufsgruppen die Zahlung von Sonderprämien und Boni: 2012 hatten lediglich 5 % der Befragten (Bilanz-)Buchhalter und 6 % der Controller ange-geben, eine solche Leistung zu erhalten. In der aktuellen Auswertung sind diese Werte auf 12 % für den Bereich Buch-haltung und 14 % für den Bereich Controlling gestiegen. Damit spiegelt sich hier auch das Ergebnis wider, das aus einer aktuellen Befragung im Auftrag der Beratungsgesell-schaft Ernst & Young hervorgeht:

Bei rund zwei Dritteln der deutschen Mittelständler wird es demzufolge 2014 Sonderzahlungen wie Prä-mien oder Boni für die Mitarbeiter geben. Besonders weit verbreitet sind Sonderzahlungen in Branchen, die bereits unter dem Fachkräftemangel leiden. 75 % der Unternehmen planen 2014 Sonderzahlungen, 10 % mehr als bei anderen Betrieben. Auch in Großunter-nehmen seien Boni und Prämien an der Tagesord-nung, aber „der Mittelstand hat häufig den Vorteil, ein familiäreres Umfeld bieten zu können als Großunter-nehmen“, erklärt Henning Curti, Vergütungsberater bei Ernst & Young. In Kombination mit angemessenen Sonderzahlungen, die sich am absoluten Vergütungs-niveau orientieren sollten, kann dies ein wichtiger Bau stein für den Gewinn von Fachkräften für den Mittelstand sein.6

6 Quelle: Mittelstand: Bonus sticht Prämie; http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/strategie-personal/mittelstand-boni-sticht-praemie/, (abgerufen am 08.05.2014).

Page 34: BVBC Gehaltsanalyse 2014

34 | Gehaltsanalyse 2014

Immerhin 10 % (2012: 14 %) der Controller und 12 % (2012: 11 %) der (Bilanz-)Buchhalter erhalten bezahlte Weiterbil-dungsangebote als Zusatzleistungen der Unternehmen. Der Trend, dass Weihnachts- und Urlaubsgeld nicht mehr zur selbstverständlichen Standardleistung gehören, setzt sich fort: Nur 17 % der befragten (Bilanz-)Buchhalter und 12 % der befragten Controller gaben an, eine solche Leis-tung zu erhalten. Auch die Absicherung fürs Alter scheint bei Weitem nicht mehr den Stellenwert zu haben, den sie

noch laut der BVBC-Gehaltsanalyse 2007 hatte. Seinerzeit hatten 57 % der Angestellten mit einer Wochenstundenzahl von mindestens 35 einen Anspruch auf betriebliche Alters-versorgung. In der Befragung von 2012 gaben lediglich rund 15 % bei beiden Berufsgruppen an, eine Absicherung in Form einer Betriebsrente oder Direktversicherung zu erhalten. Diese Entwicklung wird von der aktuellen Aus-wertung bestätigt, da kaum Veränderungen in den Ergeb-nissen zu erkennen sind.

2.7 Anzahl Urlaubstage

In der Urlaubsregelung hat sich eine „Verfestigung“ der Entwicklung seit 1995 dahingehend ergeben, dass mittler-weile knapp 61 % der Befragten aus der Buchhaltung und 73 % aus dem Controlling als Urlaubsanspruch „30 Tage“ angeben. Diese Zahl dürfte auch in den meisten Tarifver-trägen festgeschrieben sein. Der Anteil derjenigen, die weniger als 30 Tage Urlaub haben, ist bei den Befragten

aus beiden Bereichen im Vergleich zu 2012 leicht gestiegen, der Anteil mit über 30 Tagen ist nahezu unverändert geblie-ben. Eine genaue Analyse zeigt, dass die jüngeren Angestell-ten erwartungsgemäß stärker in der „Urlaubsklasse“ unter 30 Tage vertreten sind, während die Klasse über 30 Tage ein höheres Durchschnittsalter verzeichnet.

Tabelle 18Anzahl Urlaubstage

UrlaubstageBuchhaltung Controlling

2014 2012 2014 2012

Unter 25 Tage 8 % 10 % 4 % 3 %

25–29 Tage 27 % 23 % 18 % 16 %

30 Tage 61 % 63 % 73 % 76 %

Über 30 Tage 4 % 4 % 5 % 5 %

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KAPITEL 3 WEITERBILDUNG

Die Untersuchungen zum Thema Weiterbildung werden seit der Befragung 2012 etwas anders aufbereitet als in früheren BVBC-Umfragen. Die Nutzung der „neuen“ Medien steht bei den aktuellen Befragungen eindeutig im Vordergrund. Anhand der Ergebnisse kann der BVBC stärker im Sinne seiner Mitglieder agieren und sich punkt-genau auf deren Bedürfnisse einstellen.

In Bezug auf die Fachliteratur interessiert heute insbeson-dere die Frage, ob Printprodukte noch eine Rolle spielen oder eindeutig ein Trend zu E-Paper, Newslettern und Onlinebooks erkennbar ist.

Bevorzugten bei der Befragung 2012 noch immer rund 65 % der Vertreter beider Berufsgruppen Printprodukte, so hat sich die Präferenz inzwischen weiter in Richtung Nutzung der elektronischen Medien verschoben. Mittlerweile rufen 40 % der (Bilanz-)Buchhalter und sogar 47 % der Con troller die gewünschten Informationen auf elektronischem Weg ab. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft

und der Arbeitswelt ist davon auszugehen, dass sich die Form der Informationsversorgung noch weiter in Richtung der elektronischen Medien verschieben wird.

3.1 Fachliteratur und Fachzeitschriften

Tabelle 19Bevorzugte Art der Nutzung Fachliteratur und Fachzeitschriften 2012 vs. 2014

BereichElektronisch Print

2014 2012 2014 2012

Controlling 47 % 35 % 53 % 65 %

Buchhaltung 40 % 35 % 61 % 65 %

Abbildung 6Bevorzugte Art der Nutzung Fachliteratur

 Print

 Elektronisch

43 % 57 %

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Controller oder (Bilanz-)Buchhalter, die sich nicht – zumin-dest gelegentlich – weiterbilden, gibt es unter den Befrag-ten praktisch nicht mehr. Diese Erkenntnis konnte auch bereits aus den vorangegangenen Gehaltsanalysen gewon-nen werden. Damit beweisen beide Berufsgruppen, dass sie die „Zeichen der Zeit“ erkannt haben und sich Veränderun-gen am Arbeitsmarkt und damit jedes einzelnen Arbeits-platzes stellen. Anforderungen und Inhalte eines heutigen Arbeitsplatzes sind im Zeitablauf starken Veränderungen unterworfen. Der Einzelne kann dem nur durch das schon an anderer Stelle erwähnte „lebenslange Lernen“ entgegen-treten und sich so auf seine weitere berufliche Zukunft vor-bereiten.

Unterstrichen wird diese Interpretation auch durch die Erkenntnis, die der BVBC anhand verbandsinterner Daten gewonnen hat, die im Rahmen mit der Gehaltsumfrage erhoben wurden. 87 % der befragten Mitglieder gaben an, dass sie einen Berufsverband wie den BVBC nutzen (wür-den), um sich fortzubilden. Unter den Nichtmitgliedern spielte dieser – vermutete – Nutzen bei 62 % der Befragten die größte Rolle.

Eine spannende Erkenntnis hierbei ist, dass für knapp 90 % der Befragten beider Berufsgruppen die persönliche Teil-nahme an einem Seminar, einem Vortrag oder einem Work-shop noch immer die bevorzugte Form der Weiterbildung ist (2012: Controlling 91 % und Buchhaltung 92 %). Den Teil-

nehmern scheint es eindeutig darum zu gehen, durch die persönliche Teilnahme konkrete eigene Fragestellungen mit Referenten und Kollegen besprechen bzw. sich austau-schen zu können.

E-Learning spielt bei beiden Berufsgruppen mit 10 % bis 13 % nur eine untergeordnete Rolle, wobei eine leichte Zunahme gegenüber früheren Jahren zu verzeichnen ist. Ob sich in Zukunft die E-Learning-Angebote stärker durch-setzen, sollte weiter beobachtet werden, damit der BVBC mit seinem Seminarangebot flexibel auf die Nachfrage reagieren kann.

3.2 Teilnahme an Seminaren

 Persönliche Teilnahme

 E-Learning

Tabelle 20Bevorzugte Art der Teilnahme an Seminaren 2012 vs. 2014

BereichPersönliche Teilnahme E-Learning

2014 2012 2014 2012

Controlling 87 % 91 % 13 % 9 %

Buchhaltung 90 % 92 % 10 % 8 %

Abbildung 7Bevorzugte Art der Teilnahme an Seminaren

11 %

89 %

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Nach 2012 wurde zum zweiten Mal untersucht, in welcher Form diese beiden Berufsgruppen Kontakt halten und sich vernetzen. Spielen Xing, Facebook, Twitter und Co. hier schon die entscheidende Rolle oder wird für Kontaktauf-nahme und fachlichen Austausch eher das persönliche Gespräch bevorzugt?

Analysiert man die persönlichen Präferenzen in der Kommu-nikation nach dem Alter, ergibt sich folgendes Bild: Nur in der Altersgruppe 31 bis 40 Jahre zeigt sich in der Berufs-gruppe der Controller ein nahezu ausgeglichenes Bild hin-sichtlich der Präferenz: 54 % persönlicher Austausch, 47 % virtueller Austausch. Ansonsten gilt, dass mit zunehmendem Alter die Präferenz, sich virtuell zu vernetzen, abnimmt.

Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Mehrheit nach wie vor den persönlichen Austausch vorzieht ((Bilanz-)Buchhalter 73 %, Controller 60 %). Im Vergleich zur letzten Erhebung (2012) sind die Veränderungen in beiden Berufs-gruppen mit 1 bis 2 % eher gering.

Die bevorzugte Form bleibt der persönliche Kontakt. Ein unerwartetes Ergebnis zeigt sich bei der Altersgruppe 20 bis 30 Jahre, also der Altersgruppe, bei der man am ehesten eine Präferenz für den virtuellen Austausch hätte erwar ten können. Sowohl (Bilanz-)Buchhalter als auch Controller ziehen mit 68 % bzw. 67 % den persönlichen Kontakt dem virtuellen Austausch deutlich vor.

3.3 Networking

Abbildung 8aPräferenz Networking

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

Buchhaltung Controlling

Über soziale NetzwerkePersönlicher Kontakt

60 %

72 %

28 %

40 %

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38 | Gehaltsanalyse 2014

Abbildung 8bPräferenz Networking (Bilanz-)Buchhalter

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

Persönlicher Kontakt Über soziale Netzwerke

20–30 Jahre 31–40 Jahre 41–50 Jahre 51–60 Jahre Über 60 Jahre

32 %

68 % 67 %

33 %

73 %

27 %

73 %

27 %

85 %

15 %

Abbildung 8cPräferenz Networking Controller

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

Persönlicher Kontakt Über soziale Netzwerke

20–30 Jahre 31–40 Jahre 41–50 Jahre 51–60 Jahre Über 60 Jahre

34 %

66 %

53 %

47 %

62 %

38 %

80 %

20 %

76 %

24 %

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ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE

Es gibt in vielen Bereichen deutliche Anzei-chen für eine weitergehende Harmonisierung des Rechnungswesens und ein Zusammen-rücken der Berufe des (Bilanz-)Buchhalters und des Controllers. Gerade in kleinen Unter-nehmen gewinnt das betriebliche Rechnungs-wesen an Bedeutung. Die Unternehmen sind heute mehr denn je darauf angewiesen, dass das Controlling und das Finanz- und Rech-nungswesen Hand in Hand arbeiten. (Bilanz-)Buchhalter, die eine Zusatzqualifikation zum Controller vorweisen können, und Controller, die einen Abschluss als geprüfter (Bilanz-)Buchhalter haben, also Experten, die ent-sprechende Qualifikationen in beiden Berei-chen mitbringen, sind am Arbeitsmarkt bestens positioniert.

Trotz der gesellschaftlichen Diskussion um die neue berufliche Rolle von Frauen und des Drucks der demografischen Entwicklung zeigt die reine Einkommensverteilung nach Geschlecht deutlich, dass die Schere zwi-schen Männern und Frauen nach wie vor sehr weit auseinanderklafft. Der Bereich Buchhal-tung wird zwar von Frauen dominiert, deren Durchschnittsgehalt fällt jedoch um 15 % geringer aus als das ihrer männlichen Kolle-gen. Die Einkommensdifferenz hat sich seit der letzten Untersuchung (2012) um rund EUR 4.500 verringert. Trotzdem ist dies sicherlich kein zufriedenstellendes Ergebnis für die Frauen. Im Con trolling sind dagegen immer noch weitaus mehr Männer als Frauen tätig. Dies zeigt auch diese Umfrage: Nur knapp ein Drittel der Teilnehmer waren Frauen, was durchaus repräsentativ für diese Berufsgruppe sein dürfte. Bei den Control-lern geht die Einkommensschere indes noch weiter auseinander, denn die Frauen verdie-nen rund 17 % weniger als ihre männlichen Kollegen.

Gerade die Einkommen in den kleinen Unter-nehmen, also Unternehmen mit weniger als EUR 1 Million Umsatz, sind deutlich gestiegen. Diese Entwicklung lässt die Interpretation zu, dass gerade Bilanzbuchhalter zunehmend auch in kleinen Unternehmen stark gefragt sind, so dass diese Unternehmen lukrativere Angebote unterbreiten müssen, um qualifi-zierte Fachkräfte zu gewinnen und etwaige Nachteile wie mangelnden Bekanntheitsgrad oder ländlichen Standort wettzumachen.

Vor allem die Fachkräfte aus Rechnungswesen und Controlling haben gute Aussichten, ihre Einkommenssituation zu verbessern, die sich permanent weiterbilden und zunehmend spezi-alisieren. „Spezialist statt Generalist“ scheint in Zukunft die Garantie für überdurchschnittliche Einkommen zu sein. Eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter International sorgt genauso für enorme Gehaltssteigerungen wie fundierte Fachkenntnisse und Abschlusssicherheit nach HGB und IFRS für einen Controller.

Die Unternehmen honorieren gute Leistun gen und gute Ergebnisse wieder stärker über Son-derprämien und Boni. Voraussetzung hierfür ist in vielen Fällen die erfolgreiche Umsetzung der Zielvereinbarungen. Dieser Faktor wurde vielfach auf die Frage „Welche drei Faktoren beeinflussen Ihrer Erfahrung nach die Höhe des Gehalts in Ihrem Beruf am stärksten?“ genannt.

Die Befragung macht deutlich, dass die Fach-kräfte im Finanz- und Rechnungswesen er kannt haben, wie wichtig lebenslanges Lernen ist, ins-besondere wenn es darum geht, seinen Markt-wert und seine Karrierechancen zu erhöhen. Mittlerweile verfügt eine Vielzahl der Befragten über mindestens drei Qualifikationen.

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