Bergsteiger Juni 06-2013
Transcript of Bergsteiger Juni 06-2013
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| Bergwandern | Klettersteige | Alpinismus
Stubaier Alpen: Thronfolge am Hhenweg
WILDER KAISERDreitage-Wanderung:Sonne sa! an Sdhngen
SdtirolGipfelglck in derAlpenstadt Schenna
DIE PATENBerhmte Bergsteiger und ihre Wege Allguer Alpen
Dachstein
Karwendel
Wetterstein
Berchtesgaden
Erste HilfeTipps und Tricks zur Versorgung Verletzter
SERVICE
Erste LigaAdam Ondras Weg an die Weltspitze
PORTRT
Echter KultPilgerwanderung im Gran- Paradiso-Nationalpark
REPORTAGE
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Der groe Drehbuchautor und Regisseur Billy
Wilder (Some like it hot mit Marilyn Mon-
roe) hat im Laufe seines Schaffens mehr als
100 Auszeichnungen erhalten, darunter
sechs Oscars und 22 Oscar-Nominierungen.
Wenn es um die Frage des Werts von Wrdi-
gungen geht, wird heute noch ein Ausspruch von ihm gerne zitiert: Preise sind wie
Hmorrhoiden. Irgendwann kriegt sie jeder Arsch. Es sei dahingestellt, ob Wilder
Bescheidenheit zeigen oder Kritik am System ben wollte. Er fordert heraus.
Der Oscar des Bergsports ist der Piolet dOr (Goldener Eispickel), der seit 1991 jedes
Jahr vom franzsischen Montagne Magazine in Kooperation mit der Groupe de Haute
Montagne vergeben wird. Steve House war einer der Preistrger (2005), Ueli Steck
(2008), Denis Urubko (2009) und die Favresse-Brder (2010). Das sind zweifelsohne
groe Alpinisten, und dennoch war schon vor Jahren zurecht eine Diskussion
entfl ammt, welche Besteigung eigentlich warum preiswrdig ist. David Lama brach-
te es nun erneut auf den Punkt: Wie, fragte er, will man Besteigungen einschtzen,
bei denen man selbst nicht dabei war? Das Dilemma hat dazu gefhrt, dass die Jury
gleich allen sechs Nominierten den Piolet dOr verlieh. Die Begrndung, man habe
sich nicht zwischen solchen unglaublichen Leistungen entscheiden knnen (siehe
S. 12), fhrt Wettbewerbe aber generell ad absurdum. Oder soll man knftig vier
Fuballweltmeister kren, weil die alle im Halbfi nale so toll spielten?
Der Oscar-Preistrger Marlon Brando schrieb 1971 an die Academy of Motion Picture Arts
und Sciences, sie solle ihm die Trophe fr On the Waterfront (1954) ersetzen, weil sie
ihm gestohlen worden sei. Angeblich hatte er die Statue als Trstopper benutzt. Sein
Wunsch wurde ihm nicht erfllt, dafr bekam er 1973 erneut einen Oscar als bester
Hauptdarsteller in Der Pate. Aus Protest verweigerte er die Annahme und prangerte
den damals diskriminierenden Umgang der US-Filmindustrie mit den Indianern an.
Francis Ford Coppolas Opus steht brigens auch Pate fr unsere Titelgeschichte ber
Namensgeber von Wegen. Eigentlich gebhrt ihm dafr ein BERGSTEIGER-Preis.
Viel Freude beim Lesen wnscht Ihnen
EDITORIAL
ber denSinn undUnsinn vonPreisen
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INHALT
TITELTHEMA
22 Vorwrts in die Vergangenheit In den Bergen treffen wir immer wieder auf Spuren frherer Zeiten. Zum Beispiel in Form von Wegenamen
AKTUELL
12 Neues aus der Welt der Berge12 EIN PREIS FR ALLE Erstmals haben alle sechs Nominierten den Piolet dOr erhalten.12 JUNGSPUND Alexander Megos (19) gelingt als erstem Kletterer eine 9a onsight.16 RCKZUG Gletscherbericht des Alpenver- eins verheit nichts Gutes fr die Eisriesen.17 BUS STATT AUTO Ring-Linie am Wendel- stein macht den eigenen Pkw berfl ssig.18 MEDIEN-TIPPS Aktuelle Bcher, Apps und
Webpages zum Thema Berg
AUF TOUR
32 Klettersteig SpecialMachen Sie unseren kleinen Einstufungstest und erfahren Sie, welcher Klettersteigtyp Sie sind. Je nach Ergebnis liefern wir Ihnen gleich noch die passenden Tourentipps.
22Die PatenWer war eigentlich dieser Hermann von Barth? Wir stellen zehn bekannte Persnlichkeiten und die nach ihnen benannten Pfade in den Alpen vor.
32Klettersteig SpecialWelcher Kle! ersteigtyp sind Sie? Machen Sie unseren Test und sahnen Sie jede Menge Touren-tipps ab!
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40 Alpines Mostviertel Frher gefrchtet und gemieden, ist
die Gegend um den tscher im Mostviertel inzwischen ein beliebtes Wandergebiet.
44 Der Publikumsliebling Tolle Wege, tolle Htten: Der Stubaier
Hhenweg ist mit Recht einer der popu-lrsten Httentreks der Alpen.
52 Alpenstadt Schenna Schenna hat alles im Programm: reichhaltige
Historie, mediterranes Flair, alpine Gipfel und gemtliche Waalwanderungen
74 Sonnenverwhnter Kaiser Die perfekte Tour, um Sonne satt zu tanken:
drei Tage unterwegs am Wilder-Kaiser-Steig
80 Trekking im Val di Fiemme Wer hier unterwegs ist, kann sich nur
schwer den vielen Sagen entziehen: Report aus einer Mrchenwelt
110 Duell im Pitztal Kaunergrat oder Geigenkamm? Das Pitztal
wartet mit einem berangebot an Touren auf. Wir helfen Ihnen beim Entscheiden.
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86 Serie: Geotop | Hohe Bleick Die Turbidite am Hohen Trauchberg in
den Ammergauer Alpen sind ein besonders ausdrucksvolles geologisches Lehrbeispiel.
SERVICE
90 Multifunktionsschuhe im TestZwlf Schuhmodelle, die eine Mischung aus luftigen Trailrunnern und robusten Wanderschuhen darstellen
100 Service: Erste Hilfe am Berg Bei Unfllen im Gebirge ist man oft auf sich allein gestellt. Dann zahlt es sich aus, gut ausgerstet und vorbereitet zu sein.
102 Serie: Stille Helfer Trotz aller Bemhungen ist das Klettersteig- Set nach wie vor kein Garant fr folgen- freie Strze.
REPORTAGE
68 Heiligenkult am Gran ParadisoHunderte pilgern Jahr fr Jahr zum Santuario San Besso. Der Kult hat die Zeiten berlebt und beschftigt nun die Wissenschaft.
RUBRIKEN
Editorial 3TV-Programm 20Bergpredigt 56Im Hrtetest 106Grassls Tipp 120Briefe/Impressum 120Bergwachteln 122Vorschau 122
TOURENKARTEN ZUM MITNEHMEN
12 Top-Touren fr den Juni Bergsee-Klettersteig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Hohe Bleick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Kreuzjoch Franz-Senn-Htte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Fr.-Senn-Htte N. Regensburger Htte . . . . 61 N.Regensburger Htte Dresdner Htte . 61 Dresdner Htte Nrnberger Htte . . . . . . . . . . . . . . . 61 Dresdner Nrnberger Htte (m. Gipfel) 63 Nrnberber Htte Bremer Htte . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Bremer Htte Innsbrucker Htte . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Habicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Scheffauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Verpeilspitze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
44Stubaier Thronfolge Acht H! en in Top-Aussichtslage bilden das Herz des Stubaier Hhenwegs.
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110Gipfel-Duell Ein Kamm schner als der andere: Touren im Pitztal
116 Im Portrt:Adam Ondra
Er trgt den Spitznamen Zau-berlehrling, ist gerade mal zwanzig Jahre alt und hat das Sportklet-tern bereits in eine neue Dimension gefhrt: So tickt Adam Ondra.
90Schuhe fr jeden ZweckMultifunktionsschuhe fr Damen und Herren im Test
80Val di FiemmeTraumtouren mit Legendencharakter
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Ein Impressionist wie Claude Monet h! e wohl sofort zum Pinsel gegriff en angesichts der Farbexplosion am Morgen-himmel im Karwendel. Fhnwolken sind mit die bizarrste Wolkenart, sie stehen o# stundenlang ber dem gleichen Berg und das bei hohen Windgeschwindigkeiten.
Wolkenkunst
Fhnwolken (Lenticularis) ber der Soierngruppe
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BERG-BILDER
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8 Bergsteiger 0613
berblickFr den Bergwanderer sind es die besonderen, im Wortsinne erhabenen Momente. Alles Darunterliegende, alles Schwere ist ausgeblendet. Bischof (2033 m), Estergebirge und Loisachtal
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FernblickDie Morgenstimmung ist in den Bergen nie gleich. Je nach Lu! -feuchtigkeit prsentiert sich die Silhoue" e der Bergke" en anders.Bayerische Voralpen
AusblickDer Horizont als Bhne: Lang-sam wandert der Scha" en des eigenen Berges gen Horizont. Die Nacht ist nicht mehr weit.Scha! enkegel des Kro! enkopfs (2086 m)
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WolkenzauberO! sind es nur Augenblicke Nuancen im letzten Tageslicht , in denen gro-artige Stimmungen entstehen und Wolken zu Kunstwerken formen. Sie einzufangen, ist fotografi sche Passion.
Ich bin nun seit 14 Jahren H! enwirt auf der Weil-heimer Htte und habe
den ganzen Sommer die
gleichen Berge im Sicht-
feld. Es ist unglaublich,
wie Wolken die immer
gleiche Landschaft in ei-
ne komplett andere Stim-
mung versetzen knnen. Dabei bin ich im-
mer auf der Lauer, diese einzigartigen und
oft unwiederbringlichen Momente in Szene
zu setzten. Christian Weiermann
Mehr Bilder und Infos gibt es auf den Seiten
www.weiermann-foto.de und www.kriner-weiermann.de
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Man kann das Gewicht der Ge-wi! erwolken frmlich spren und die Gefahr riechen. Das Jungrind bleibt indes unbeeindruckt.Estergebirge, Blitzeinschlag im Ammergebirge
Lebenskunst
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12 Bergsteiger 0613
Bergsteiger
06/13 AKTUELL
Ein Preis fr allePIOLETS DOR ERSTMALS FR ALLE NOMINIERTEN
Alle sechs Nominierten haben in diesem Jahr den Piolet dOr die wohl renommierteste Auszeichnung im Extrembergsteigen erhalten. Wir haben ein-
stimmig beschlossen, dass man sich nicht zwischen solchen unglaublichen Leis-
tungen entscheiden kann, gab Jury-Vorsitzender Stephen Venables als Grund an.
In der Szene ist die Entscheidung auf Verwunderung gestoen. Was ist der
Sinn einer Verleihung, wenn man im Alpinismus keine Vergleiche anstellen
mchte? Und wie wurden dann berhaupt die sechs Nominierten unter den
mehr als 80 ursprnglichen Kandidaten ermittelt?, fragt etwa Vinicio Stefanello,
Redakteur bei www.planetmountain.com.
David Lama, der zwar nicht zu den sechs Nominierten gehrte, dafr aber mit
einer Special Mention fr die erste freie Begehung des Cerro Torre gewrdigt
wurde, fi ndet die Entscheidung hingegen gut. Ich glaube, dass es unmglich
ist, eine Besteigung einzuschtzen, bei der man nicht selbst dabei war. Gleich-
zeitig ist er der Meinung, dass Alpinismus zu viel mit Kunst zu tun habe, um
Leistungen direkt mit Preisen und Auszeichnungen kategorisieren zu knnen.
Wie die Jury im kommenden Jahr verfahren wird, ist noch offen.
Ein Piolet dOr immerhin ging unumstritten an nur einen Preistrger: Kurt
Diemberger erhielt den Walter Bonatti Award fr sein Lebenswerk. bwDie Berge sind ein grandioses Kino, es gibt jeden Tag einen neuen Film, kein Bild ist wie das andere, und man selbst ist mittendrin in diesem Schau-spiel mit Haut und Haaren.Stephan Siegrist, Schweizer Extrembergsteiger
Zitat des Monats
9a onsight!ALEXANDER MEGOS KLETTERT ESTADO CRTICO
Feuertaufe in Spanien: Im Mrz ist der Er-langer Alexander Megos fr zwei Wochen ins
spanische Klettergebiet Siurana gereist und
hat gleich am ersten Tag Klettergeschichte geschrieben. Mit dem Durchstieg von
Estado Crtico im ersten Versuch ist es dem 19-Jhrigen als erstem Kletterer
gelungen, eine Route im Schwierigkeitsgrad XI/9a onsight zu begehen. Und uner -
mdlich ging es weiter: Megos wiederholte verschiedene Routen im Grad X+
bis XI+ wie beispielweise den Klassiker La Rambla (XI+/9a+). Gutes Training zahlt
sich aus und Zeit dafr hatte Alexander Megos. Nach dem Abitur 2012 reiste er
zum Klettern nach Sdafrika, Kalymnos und schlielich in die USA. bd
Geehrt fr die Besteigung des Kyashar (6770 m), Nepal: die drei Japaner
Tatsuya Aoki, Yasuhiro Ha-natani, Hiroyoshi Manome
Sbastien Bohin, Didier Jourdain, Sbastien Moa! i, Sbastien Ratel, geehrt fr die Bestei-gung des Kamet, Indien
Die Russen Dmitry Golovchenko, Alexander Lange und Sergey Nilov bestiegen den Muztagh
Tower in Pakistan.
Kyle Dempster, Hayden Kennedy und Josh
Wharton (kein Bild) er-ff neten eine neue Linie
auf den Baintha Brakk.
Nochmal Briten: Mick Fowler und Paul Ramsden,
geehrt fr ihre Shiva-Besteigung (6142 m) ber
den Nordostgrat
Die Briten Sandy Allan und Rick Allen wurden geehrt fr die Bestei-gung des Nanga Parbat ber den Mazeno-Grat.
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Hubert Heinl (52), Revierleiter bei den bayerischen Staatsfors-ten in Sonthofen, der regelmig Freiwillige des Bergwaldprojekts betreut, die ihm eine Woche lang bei Waldar-beiten helfen.
Fnf Fragen an
... den Bergwald-FrsterSie sind seit 1988 Frster im Revier zwischen Gunzesried und Oberstdorf. Wie steht es momentan um den Bergwald?An und fr sich nicht schlecht. Wir stehen vor der Herausforderung, den Bergwald fr den Klimawandel zu rsten. Zwar gibt es berall Wlder mit natrlicher Baumartenausstattung, sprich Mischwald aus Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn, es gibt aber auch immer noch viele Flchen mit naturfernen Fichtenreinbestnden, die wir wieder in Mischwlder umwandeln mssen.
Ist Waldsterben kein Thema mehr?Die Szenarien aus den 1980er-Jahren vom grofl chigen Waldsterben sind ja nicht eingetreten. Natrlich ist nach wie vor eine Belastung der Bume durch Luftschadstoffe, vor allem durch Ozon, vorhanden. Die Schwefeldioxid-Belastung hat bei uns aber zum Glck abgenom-men. Die Bume sind auch nach wie vor von Blatt- und Nadelvernde-rungen betroffen. Aber da knnen wir als Frster leider nichts machen.
Mit dem Bergwaldprojekt kommen immer wieder Freiwillige zu Ihnen und wollen helfen. Was knnen sie tun?Sie helfen, Mischwald anzupfl anzen, Pfl anzungen zu pfl egen, Steige anzulegen. Sie arbeiten aber auch bei Moorrenaturierungen, Lebens- raumverbesserungen fr Auer- und Birkwild sowie Verbissschutz mit.
Auf der einen Seite Hilfe, auf der anderen Seite Belastung durch Lu! verschmutzung und Klimawandel. Wie wird es weiter gehen? Ich sehe das positiv. Der Wald wird berleben. Unsere Herausfor-derung wird es sein, die Wlder fr den Klimawandel fi t zu machen. Der wird mehr Borkenkfer durch hhere Temperaturen mit sich bringen, weniger Schnee, mehr Regen und Unwetter. In den Alpen kommt noch erschwerend hinzu, dass sich der Klimawandel extremer auswirken wird als in anderen Regionen. Als Hauptproblem sehe ich momentan die berhhten Wildbestnde, die uns die kleinen Anpfl anzungen, vor allem die wichtige Weitanne, wegfressen.
Wie wird man berhaupt Frster im Bergwald?Durch Zufall und Glck. Und wenn man bereit ist, sich sehr viel zu bewegen. Ich bin von Beruf zwar kein Bergsteiger, aber ich laufe trotzdem dauernd in den Bergen umher. Interview: H. Schmidt
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Cooler SchussRAINER EDER GEWINNT INTER-NATIONALEN FOTOWETTBEWERB Beim spanischen Memorial-Maria-Luisa-Fotowettbewerb werden jhrlich die besten Natur- und Bergfotografen aus mehr als 73 Lndern ausgezeichnet. In der Kategorie Mountaineering ge-wann in diesem Jahr der sterreicher Rainer Eder. Der Outdoorfotograf selbst Klet te rer und Kenner der Szene hatte bereits die Elite der Eis- und Felskletterer wie David Lama, Cdric Lachat, Dani Arnold oder Chris Sharma vor der Linse. Das Siegerbild zeigt die viermalige Eiskletterweltmeisterin Ines Papert beim Klet-tern am Argentire-Gletscher in Chamonix. bd
Reinhold Messner und Fabiano Ventura prsentieren ihre Gletscher-Ausstellung.
Berg-Splitter
Einen Tick zu sptChris Sharma hat die mit 9b+ bewertete Route La dura dura in Oliana, Spanien, wiederholt. Obwohl der 32-jhrige US-Amerikaner die Route selbst eingebohrt hatte, war die Erstbegehung bereits wenige Wochen zuvor dem tschechischen Ausnahmekletterer Adam Ondra geglckt (siehe Portrt S. 116119). dp
SALEWA Klettersteigtage in Bad HindelangAm 8. und 9. Juni veranstaltet SALEWA ein Klettersteig-Event in Bad Hindelang im Allgu. Auf dem Programm stehen verschiedene Klettersteigtouren, Material-Check, Infos zur Unfallvermeidung und speziell zum Sichern von Kindern. Teilnehmer knnen die neuesten Klettersteig-Produkte testen. Alle Informationen unter www.salewa.de/klettersteigtage bd
Oberstdorfer FotogipfelNatur, Leben und Brauchtum steht in abgelichteter Form im Mittelpunkt der Oberst -dorfer Fotoausstellung vom 19. bis 25. Mai. Gezeigt werden Ausstellungen renommierter Fotografen wie Tim Mantoani oder Walter Schels. Neben verschiedenen Fotografi e-Seminaren werden tglich von Heinz Zak gefhrte Foto-wanderungen angeboten. Weitere Informa-tionen zum Programm sind erhltlich unter www.fotogipfel-oberstdorf.de bd
Hoch hinaus im Herz der SchweizEgal ob Anfnger oder Profi -Level, bei der zweiten Alpine Arcademy vom 14. bis 16. Juni in Chamonix hat Arcteryx fr jeden Leistungs-stand den passenden Workshop im Programm. Untersttzt werden die rtlichen Bergfhrer von Profi -Alpinisten wie Ines Papert oder Nina Caprez. Anmeldungen fr das Bergsteiger-wochenende sind online mglich unter www.alpinearcademy.com bd
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Grau weicht grnGLEICHE PERSPEKTIVE, GLEICHE JAHRESZEIT: EINE AUSSTELLUNG VERGLEICHT GLETSCHER HEUTE UND VOR HUNDERT JAHREN
Gletscherschwund schwarz auf wei: Noch bis 17. November ist im Messner Mountain Museum Firmian in Bozen eine Ausstellung mit Gletscheraufnahmen zu sehen. Das Besondere daran: Zu jedem gezeigten Gletscher existieren zwei Aufnahmen. Die einen stammen von Expeditionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die zweiten sind exakte Nachstellungen aus der jngeren Vergangenheit, auf-genommen von Fabiano Ventura. Perspektive und Jahreszeit der Aufnahme sind die gleichen. Die Vernderung ist so auf einen Blick zu erkennen.Anhand der Bilder zieht ein wissenschaftlicher Beirat, der das Projekt begleitet, Rckschlsse auf den Gesundheitszustand der Gletscher.Die Aufnahmen, die in der Ausstellung zu sehen sind, stammen aus dem Kara-korum (2009) und dem Kaukasus (2011). Weitere Expeditionen sind geplant fr Alaska, die Anden, den Himalaya und die Alpen. bw
Ins rechte Licht gercktIMS PHOTO CONTEST GEHT IN NEUE RUNDE
Berge in Licht und Schatten: Wem zu diesem Motto bereits erste Motive in den Sinn kommen, sollte sich am IMS Photo Contest beteiligen. Bis 21. Juli haben Anwrter Zeit, ihre Aufnahmen einzureichen. Drei Finalisten werden zur Preisver-leihung beim IMS in Brixen am 19. Oktober eingeladen. Dort erfahren sie, wer den Hauptpreis im Wert von 3000 Euro gewinnt. Alle drei Gewinnerbilder werden in der Dezember-Ausgabe des BERGSTEIGER verffentlicht. Alle Infos: www.ims.bz bw
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Tragischer ErfolgBROAD PEAK: WINTER-BESTEIGUNG GEGLCKT
Am 5. Mrz ist den Polen Maciej Berbeka, Adam Biel-ecki, Tomasz Kowalski und Artur Malek die erste Win-terbesteigung des Broad Peak (8047 m) in Pakistan gelungen. Doch nur zwei Teammitglieder kehrten ins Basislager zurck. Inzwischen geht Expeditions-leiter Krzysztof Wielicki vom Tod Maciej Berbekas und Tomasz Kowalskis aus. Das Team brach am Gipfeltag um 5:15 Uhr von Lager 4 auf 7400 Meter Hhe zum hchsten Punkt des Berges auf. Am Vorgipfel gab es laut dem Sprecher der Expedition technische Schwierigkeiten, wodurch Berbeka und Kowalski den Gipfel spter als ihre Kameraden erreichten. Dann verliert sich die Spur. Was genau in den letzten Stunden geschah, soll nun eine Kom-mission des polnischen Bergsteigerverbands analysieren. bd
Wandern und laufenWANDERMARATHON HOHE TAUERN GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE
Am 25. August fi ndet der zweite Hohe Tauern Wandermara-thon in der Region Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden statt. Die Veranstalter erwarten 500 Teilnehmer. Diese knnen sich einzeln oder in der Staffel ber 25,6 Kilometer und 851 Hhen-meter aneinander messen. Fr Kinder (813 Jahre) werden die beiden Distanzen 7,4 und knapp drei Kilometer (47 Jahre) angeboten. Die lange Strecke fhrt vom Startpunkt (750 m) auf den ersten fnf Kilometern kontinuierlich bergauf bis auf etwa 1100 Meter, dann in hnlichem Geflle wieder bergab. Das Ziel befi ndet sich ebenfalls im Nationalparkzentrum. Die Anmeldung ist mglich unter www.wandermarathon.info sz
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Nur zwei der vier polnischen Bergsteiger berlebten die Expedition zum Broad Peak.
200 Wanderer und Lufer wa-ren 2012 dabei, heuer erwarten die Veranstalter 500 Teilnehmer.
Carbonstcke sind leichter, steifer und korrosionsbestndiger als herkmmlicheAluminiumstcke. Deshalb sind heute bereits mehr als die Hlfte unserer Stckeaus Carbon. Finden Sie das fr Sie optimale Modell auf www.komperdell.com
Berg-Fundstck
VON WEGEN FLASCHEFaltbar, wiederverwendbar, gefrierbar, au! ngbar, splbar in der Maschi-ne, und dann auch noch BPA-frei: Warum gibt es so was eigentlich erst jetzt?
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16 Bergsteiger 0613
Bergsteiger
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06/13 AKTUELL
GASTBeitrag
Ein Jahr, minus 97,3 Meter OEAV STELLT ERNEUT STARKEN RCKGANG DER GLETSCHER FEST
2012 war kein gutes Jahr fr die Eisriesen. Der aktuelle Bericht des sterreichi-schen Alpenvereins (OeAV) besagt, dass 98 Prozent der Gletscher abgeschmolzen sind, im Schnitt 17,4 Meter. Den Minusrekord fhrt die Pasterze am Groglockner an, die seit der letzten Messung vor einem Jahr um 97,3 Meter zurckwich. LautAndrea Fischer, Leiterin des OeAV-Gletschermessdienstes, ist diese Zahl nicht nur durch das Klima bedingt. Unterdurchschnittliche Winterniederschlge und eine lange Schmelzsaison htten dazu gefhrt, dass der Eisnachschub zur Zunge fehlte. Im Vergleich dazu sei der Teil der Zunge, der von Schutt bedeckt ist, kaum zurck-gewichen. Auch Oskar Wrz, Vizeprsident des OeAV, versucht trotz alarmierender Zahlen eine positive Entwicklung hervorzuheben. Der Schutt sorgt dafr, dass sich ein ge wisses Gleichgewicht einstellt, sagt Wrz. Das sieht nicht mehr so schn aus, aber das Eis ist noch da. Die Messungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen seiner Meinung nach auch, dass wir nicht nur einseitig von einer Katastrophe sprechen knnen. Tatsache bleibt, dass viele Touren in den Alpen bereits heute nicht mehr so mglich sind, wie noch vor ein paar Jahren und dass die Alpen-vereine bereits Geld in Sicherung und Neubau von Htten und We-gen stecken, die durch das Auftauen des Permafrostes gefhrdet oderbereits abgerutscht sind. sz
Laura Linke aus Burgberg ist Mitglied der Pressegruppe des YPAC und hat die Tagung in Sonthofen mitorganisiert.
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Wir wollen mitreden
Uns ist es wichtig mitzureden und nicht rumzureden! Um die Fragen zu diskutieren, wie die Alpenstadt der Zukunft aussehen und gestaltet werden soll, haben wir uns vom 11. bis zum 15. Mrz in Sonthofen im Allgu getroffen. Mit uns meine ich die 80 Schlerinnen und Schler des Jugendparla-ments zur Alpenkonvention (YPAC), das 2006 an einem Innsbrucker Gymnasium ins Leben gerufen wurde und seither jedes Jahr in einem anderen Alpenland tagt. Aus unseren Ideen fr nachhaltige und umweltfreundliche Stdtepolitik im Alpenraum haben wir im Vorfeld einen Forderungskatalog zusammengestellt, der dann in Sonthofen der ffentlichkeit und zahlreichen Vertretern aus der Politik vorgestellt wurde. Aus den Ideen, die im Allgu besonders gut ankamen, wurden schlielich zehn Resolutionen beschlossen: beispielweise ein Bonus system fr die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrs-mittel zum Arbeitsplatz, ein Mobility-Package mit Ermigungen fr Familien und junge Reisende in der Alpenregion oder die Grndung einer sogenannte Eco-University, die sich speziell mit kologischen Themen befasst und ein Austauschprogramm zwischen den Alpen lndern ermglicht. Dass unsere Vor -schlge von den Politikern vor Ort so positiv aufgenommen wurden, hat uns bestrkt, unsere Ideen auch noch an hhere Stelle zu tragen. Dazu haben wir eigens die Plattform Future gegrndet, deren Aufgabe es ist, das YPAC gegenber den Politikern zu repr -sentieren. Erste Erfolge haben wir bereits erzielt: Bundesumweltminister Peter Altmaier hat Vertreter des YPAC eingeladen, ihm die diesjhrigen Resolutionen vorzustellen.
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Skigebiete adDER DAV FORDERT NEUE KONZEPTE
Es sieht dster aus fr Bayerns Skigebie-te: In den nchsten 20 Jahren schmilzt ihnen der Schnee so schnell weg, dass sich ein Betrieb nur noch fr etwa 50 Prozent der Gebiete rechnet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der DAV in Auftrag gege-ben hat. Die Wissenschaftler der Uni Inns-
bruck bezogen die technische Beschneiung erstmals in ihre Berechnungen mit ein. Ergebnis: Auch bei maximaler Aufrstung seien mittelfristig nur Fell- und Ne-belhorn sowie Zugspitze schneesicher. Der DAV fordert ein Umdenken und stellt sich gegen weitere Beschneiungsprojekte. Die Kommunen mssen jetzt alternati-ve, nachhaltige Tourismuskonzepte vorantreiben, bekrftigt Hanspeter Mair vom DAV. Als Vorbild sieht er das Projekt der sterreichischen Bergsteigerdrfer. mr
Ging um 37 Meter zurck: das Obersulzbachkees in der Venedigergruppe
Umwelt und Nachhaltigkeit
Auch Kunstschnee ist keine Re! ung.
Die fnf strksten Rckgnge 1. Pasterze (Glocknergruppe) -97,3 m2. Gepatschferner (tztaler Alpen) -72,7 m3. Waxeggkees (Zillertaler Alpen) -52,0 m4. Viltragenkees (Venedigergruppe) -46,5 m5. Vernagtferner (tztaler Alpen) -46,2 m
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Frisch saniert: der Weg ber die Brunnenauscharte
Frisch saniert: der Weg ber die Brunnenauscharte
Gut fr die CO2-BilanzMIT DEM BUS IN DIE BERGE
Zur Anreise fr Bergtouren gibt es durch-aus Alternativen zum Auto, was besonders dann interessant ist, wenn Ausgangs- und End-punkt nicht identisch sind. Die Wendelstein-Bus-Ringlinie zum Beispiel startete am 27. Ap-ril in die Saison. Sie verbindet tglich mit zwei Bussen smtliche Talorte rund um den Wen-delstein sowie das Sudelfeldgebiet; die An-schlsse zur Bayerischen Oberlandbahn (BOB) und zur DB Regio sowie die Fahrzeiten der Wendelstein-Seilbahn und -Zahnradbahn wer-den dabei bercksichtigt. Den Fahrplan sowie Tipps gibt es unter www.wendelstein-ringlinie de. Vom 15. Juni bis 13. Oktober fhrt der Eng-Bus wieder die Strecke Bad Tlz Leng-gries Vor-derri Hin-terri Eng. Infos stehen unter www.rvo-bus.de bereit. pgk
Demo auf 4200 MeternALPENSCHUTZORGANISATION MOUNTAIN WILDERNESS FORDERT AUS FR TOURISTISCHE FLGE AUF DEN MONTE ROSA
Mountain Wilderness hat sich mit einer Demo auf 4200 Metern gegen den Gebirgslandeplatz am Monte Rosa stark gemacht. Die Bergschutzorga-nisation wollte nach eigenen Angaben mit der Aktion ihrer Forderung Nach-druck verleihen, Landepltze in Schutzgebieten zu touristischen Zwecken wie etwa fr Heli-Skiing zu verbieten. Mit dieser Forderung steht Mountain Wilderness nicht alleine da. Ein im Mrz erschienenes Gutachten, das das Schweizer Umweltministerium in Auftrag gegeben hatte, weist darauf hin, dass der Landeplatz in einem Schutzgebiet liegt und seine Nutzung dieses schwerwiegend beeintrchtige. Laut Schweizer Tagesanzeiger fordern die Ersteller des Gutachtens, die Eidgenssische Natur- und Heimatschutzkommission, dazu auf, die Ruhe und die Stille in der Hoch-gebirgslandschaft zu erhalten. Ausnahmen seien nur zulssig, wenn fr Flge ein Interesse von nationaler Bedeutung vorliege. Dies treffe jedoch nur auf Flge zu Ausbildungszwecken zu, nicht aber auf touristische Flge. bw
Um zeitgleich mit den Heli-Skifahrern am
Gipfel zu sein, biwakier-ten die Demonstranten.
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Bergsteiger
12/11 AKTUELLBergsteiger
06/13 AKTUELL Medien
Jochen HemmlebAUSTRIA 8000. STERREICHI-SCHE ALPINISTEN AUF DEN HCHSTEN GIPFELN DER ERDE416 Seiten; 22,5 x 15,0 cm, Hardcover, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013, 19,99
Heldensagen berlsst
Jochen Hemmleb anderen.
Er nhert sich den 14 Achttau-
sendern wie gewohnt aus der
Perpektive des akribisch re-
cherchierenden Beobachters,
was dem Leser etwas Durch-
haltevermgen abverlangt.
Dass er sich dabei bewusst nur
auf sterreichische Alpinisten
konzentriert und nicht in
unzhligen Details verliert, ist
eindeutig eine Strke. dp
MNNERTOUREN. 30 WANDER-TOUREN FR ECHTE KERLE IN DEN BAYERISCHEN HAUSBERGEN144 Seiten, Format 16,5 x 23,5 cm, Softcover, J. Berg Verlag, Mnchen 2013, 17,99
Wenn Mnner in die Berge
gehen, gelten andere Gesetze
als beim Familienausfl ug. Es ist
fast schon ein kleines Wunder,
dass es bislang noch kein Buch
gab, das Touren nach Kriterien
wie Heute geben wirs uns
richtig, Das Weibier auf der
Htte ist wichtiger als der Gip-
fel oder Da mssen wir unbe-
dingt wieder rauf klassifi ziert.
Jetzt liegt es vor und macht
verdammt Lust auf die nchste
kernige Mnnertour. mr
BergBcher
PEAKDas Paradies krnkelt: Die Alpen sind
zu einem bizarren Hybriden aus Tech-
nik und Natur geworden. Fr Peak,
2011 mit dem Dokumentarfi lmpreis
des Goethe-Instituts ausgezeichnet, hat
Regisseur Hannes Lang mehr als ein Jahr
lang die Bau- und Produktionsprozesse
rund um den Ski-Tourismus beobachtet.
Er offenbart, was sonst unter der Kunst-
schneedecke verborgen bleibt. sz
Von: Hannes Lang; vereinzelt noch im Kino zu sehen; ab September auf DVD erhltlichAus: Deutschland/Italien
BergApp BergFilm BergWeb
WER FINDETS SCHNSTE BLMELI?
Wofr? Bestimmung der Alpenblumen MitteleuropasWie? Gefi ltert werden kann nach Bltenfarbe, Bltenart, Blattform und Bltezeit. Jede Blumenart mit Bild und botanischen Informationen verfgbar Wieviel? Alpenblumen Finder kostet 5,49 Warum? Weil sich kanpp 150 Alpenblumen kaum einer auswendig merken kann.
www.tourentipp.deAn dieser Stelle sei einmal vllig neidlos
und uneigenntzig angemerkt, dass auch
andere Medien in Sachen Tourentipps
wirklich spitze sind. Das professionelle
Routenportal www. tourentipps.de besteht
zwar schon seit dem Jahr 2000, ist jedoch
derart empfehlenswert, dass zum Auftakt
jeder Wander- und Bergsaison darauf ver-
wiesen werden darf, nein, muss. dp
www.roterhahn.itAb nach Sdtirol, aber wo bernachten?
Auf dieser Homepage fi nden sich 1600
Bauernhfe fr jeden Geschmack. dp
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Martin ScharfeBILDER AUS DEN ALPEN216 Seiten mit durchwegs farbigen Abb., Format 16 x 24 cm, gebunden, Bhlau Verlag, Wien 2013, 22,90
Das Alpenvereinsmuseum
Innsbruck (des OeAV) und das Al-
pine Museum Mnchen (des DAV)
haben jeweils eine umfangreiche
Sammlung an Gemlden, die An-
sichten eines Berges, eines Gletschers, eines Tales oder einer Htte
darstellen sowie Portrts bekannter Bergsteiger und Alpenpfl an-
zenbilder. Das Interesse des Volkskundlers, Kunsthistorikers und
Soziologen Martin Scharfe richtet sich aber eher auf die Geschich-
ten, die in oder hinter einem Bild stecken, sozusagen auf die Poin-
te des Dargestellten. So interpretiert er erfrischend subjektiv 66
Gemlde, indem er das Vordergrndige mehr oder weniger ber-
geht und dafr Details herausstellt und zum Teil deren Geschichte
fortfhrt. Entstanden ist ein auch optisch (Satz und Layout) bemer-
kenswertes und empfehlenswertes Lesebuch. pgk
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20 Bergsteiger 06!13
Das tagesaktuelleTV-Programm fi nden Sieauf bergsteiger.de
14.5. | 18.15 | SWRWandern mit allen Sinnenber Stock und Stein am Donnersberg, PfalzDauer: 30 Min.
14.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseEine Reise durch Pan-AmerikaDauer: 50 Min.
J15.5. | 12.25 | 3satDer DachsteinDauer: 35 Min.
15.5. | 18.25 | Servus TVAuf Entdeckungsreise99 Tage im EisDauer: 50 Min.
16.5. | 19.15 | Servus TVAuf Entdeckungsreise durch Europa KretaDauer: 55 Min.
18.5. | 15.00 | N 3Die schnsten Natur-paradiese des NordensDauer: 45 Min.
18.5. | 15.45 | SWRMoselwandern .... per pedes und per Bre$ Dauer: 30 Min.
19.5. | 9.15 | HRDas Kinzigtal im SchwarzwaldDauer: 45 Min.
19.5. | 13.55 | 3sat AHLa Haute Route Von Chamonix bis Zerma$ Dauer: 30 Min.
19.5. | 18.00 | Servus TVRetroalpin Die Berge, Die Menschen, Der WahnDauer: 60 Min.
19.5. | 21.15 | BRBergauf-BergabKurz & Knapp Zinalrothorn Traumberg vis-a-vis vom Ma" erhornDauer: 30 Min.
20.5. | 10.30 | SWRDer schnste Weg ber die Alpen Vom Berner Oberland ins AostatalDauer: 45 Min.
20.5. | 11.15 | SWRAlpenlust auf SchwbischDie Stu" garter H" e in VorarlbergDauer: 30 Min.
20.5. | 11.45 | SWRWandern auf dem Schwarzwlder WestwegDauer: 30 Min.
20.5. | 12.15 | SWRAuf dem Westerwaldsteig von Herborn bis Bad Marienberg zum RheinDauer: 60 Min.
J 20.5. | 13.45 | SWRWanderlust Der EifelsteigDauer: 45 Min.
AH
20.5. | 15.15 | SWRHochsaison in den Allguer AlpenDauer: 30 Min.
20.5. | 16.30 | SWRTraumpfade zu Fu ber die AlpenDauer: 90 Min.
20.5. | 17.45 | S: Disc. ChannelEverest: Spiel mit dem TodGipfeltrumeDauer: 48 Min.
20.5. | 19.25 | S: Disc. ChannelEverest: Spiel mit dem TodAu# ruch zum GipfelDauer: 48 Min.
21.5. | 18.50 | HRservice: reisen ZillertalDauer: 25 Min.
23.5. | 21.15 | Servus TVBergweltenMythos EverestDauer: 60 Min.
24.5. | 19.15 | Servus TVAus dem LebenFaszination FelsDauer: 30 Min.
26.5. | 11.35 | HRVon Berggeistern, Bauern und BrgerkriegDie Pyrenen KataloniensDauer: 45 Min.
26.5. | 17.15 | ZDF InfoTibet Reise durch ein verbotenes LandDas Geheimnis des heiligen BergesDauer: 45 Min.
26.5. | 21.15 | BRBergauf-BergabDauer: 30 Min.
27.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseMarokko: Im Land der BerberDauer: 50 Min.
28.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseDurch die SaharaDauer: 50 Min.
J28.5. | 20.15 | ZDFMythos EverestDauer: 45 Min.
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29.5. | 19.30 | ZDF InfoMythos Everest Der SchicksalsbergDauer: 45 Min.
30.5. | 16.00 | PhoenixAuf der Datumsgrenze durch die SdseeVom Maori-Berg nach PukapukaDauer: 45 Min.
30.5. | 18.00 | PhoenixAbenteuer YukonDauer: 30 Min.
31.5. | 20.15 | Servus TVBergweltenNepal Auf dem Weg zum KristallbergDauer: 60 Min.
1.6. | 12.15 | N 3WeltreisenQuer durch Kuba Unter-wegs in Castros Karibik-InselDauer: 30 Min.
1.6. | 16.45 | alphaFernwehReisereportage: AmazonienDokumentationDauer: 30 Min.
2.6. | 16.05 | MDRHeute auf TourAm Gardasee Wandern und Kle" ernDauer: 25 Min.
J2.6. | 16.15 | BRFernweh SpitzbergenReisereportageDauer: 30 Min.
2.6. | 21.15 | BRfreizeitSchmidt Max bernachtet in der SteilwandDauer: 30 Min.
4.6. | 20.15 | alphaIm Herzen der BretagneEine Reise entlang des Nantes-Brest-KanalsDauer: 45 Min.
5.6. | 14.15 | N 3Bilderbuch DeutschlandDer nrdliche Schwarzwald Weinberge, Sternekche, heilende Wasser...Dauer: 45 Min.
12.6. | 15.45 | ArteReise durch AmerikaHawaii Vulkane als LebensquelleDauer: 25 Min.
13.6. | 23.15 | ArteOperation EisbergGeburt eines GigantenDauer: 50 Min.
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TITELTHEMA
Vorwrts in die Vergangenheit
Auf den Spuren von Ludwig Ganghofer, Toni Gaugg und anderen engagierten Menschen, die einen Teil ihres Lebens den Bergen widmeten
Serie: Die Paten
22 Bergsteiger 0613
Teil 1:
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0613 Bergsteiger 23
Es kommt auch in den Bergen immer wieder vor, dass einem Menschen aus der Vergangenheit begegnen. Sie tun das natrlich nicht leibhaftig, was wohl auch ziemlich merkwrdig wre, wenn pltzlich der junge Paul Preu neben Walter Bonatti angeklettert kme. Nein, man trifft die Per-sonen in Form von Namen.Da geht es beispielsweise ber den Her-mann-von-Barth-Weg ins Wetterstein, man steigt im Wallis auf den Gipfel der Dufour-spitze, wandert gemtlich zum Purtschel-lerhaus oder knpft beim Abseilen den Pru-sikknoten. Meistens macht man sich nicht allzu viele Gedanken bei diesen Begriffen. Aber wer versteckt sich eigentlich hinter Hermann von Barth, hinter Dufour, Purt-scheller und diesem Prusik?
Die Gemeinsamkeit? Bergleidenschaft!Wir wollen in der BERGSTEIGER-Serie Die Paten in den kommenden Monaten an die Namensgeber in den Bergen erinnern und ihr Erbe am Leben halten. Der erste Teil in dieser Ausgabe widmet sich einigen ausgesuchten Wegen und Steigen in den Nordalpen. Teil zwei wird von den hohen Gipfeln in den Westalpen handeln und Teil drei einige namhafte bernachtungsmg-lichkeiten sdlich des Alpenhauptkamms vorstellen. Eine Sonderrolle kommt dem vierten und abschlieenden Teil der Serie zu, weil darin die Urheber fr bestimmte Techniken aus der Welt des Alpinismus vorgestellt werden von der Abalakov-Eissanduhr bis zum Dlfer-Sitz. Interessant ist dabei, dass die Namensgeber der Berge, Wege und Htten hufi g aus den verschiedensten Lebensbereichen stam-men: Es sind Kletterer und Brgermeister, Dichter und Industrielle, Geografen und verdiente DAV-Mitglieder. Manche der vorgestellten Personen werden Ihnen als Leser mglicherweise bereits bekannt vor-kommen, andere haben schon zu Lebzeiten ein eher unaufflliges Leben gefhrt. Eines verbindet sie jedoch alle: die Liebe zu den Bergen. dp
Der zweite Teil ber die Gipfelpaten der Westalpen
erscheint in der August-Ausgabe.Foto
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Wer am Ganghoferweg unter-wegs ist, blickt immer wieder auf die Gehrenspitze (re.).
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24 Bergsteiger 0613
[ Nr. 1 Maximiliansweg ]
Die Namensgeber
Josef EnzenspergerEnzenspergerweg
Knig Maximilian II.Maximiliansweg
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Der Watzmann-Blick ist Lohn fr alle, die den Weg bis zum Ende gehen.
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0613 Bergsteiger 25
Es regnete und regnete in diesem Sommer 1858. Doch die Reise war lngst gebucht, und so gings am 24. Juni in Lindau los, zu Fu und hoch zu Ross, ein ganzer Tross. Das Volk
lie seinen Knig unterwegs hochleben,
und am Ende der fnfwchigen Unterneh-
mung meinte Maximilian II. beim ab-
schlieenden Diner in Berchtesgaden: Es
gereicht mir zur groen Freude, dass auch
Sie sich alle so gut amsiert haben.
Friedrich von Bodenstedt, der Chronist
dieser Reise, erwiderte darauf: Der Unter-
schied besteht nur darin, dass Eure Majestt
auf dieser Reise sich menschlich amsiert
haben und wir uns kniglich.
Maximilian II. bestieg den bayerischen
Thron im Jahr 1848; er gilt als Brgerk-
nig, dem Prunk und Pomp zuwider waren.
Als groer Frderer von Wissenschaft und
Kunst hatte er die Vision, das Bauernland
Bayern zu einem europischen Zentrum
der Moderne zu machen. Dafr holte er
zahlreiche namhafte Wissenschaftler an
die Isar, vor allem aus dem protestanti-
schen (und liberalen) Norden, was bei der
katholischen Bevlkerung wie beim Klerus
auf wenig Verstndnis stie. Maximilian II.
war allerdings auch Traditionalist; Dirndl,
Janker und Lederhose erlebten unter ihm
eine echte Renaissance. Er war es, der die
Tracht hoffhig machte.
Hermann von BarthHermann-von-Barth-Steig
Heinrich NoHeinrich-No-Steig
Dr. Julius MayrDr.-Julius-Mayr-Weg
Irg SteinerIrg-Kle! ersteig
Hermann Uhde-BernaysUhde-Bernays-Weg
Ludwig GanghoferGanghoferweg
Anton GauggToni-Gaugg-Weg
Johann GrillKederbacher-Weg
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Der Knig sagt, wos langgeht
Verlauf: 22 Etappen. Lindau Wolfurt Lingenau Staufner Haus (1614 m) Gunzes-ried Rehbach Fssen Tegelberghaus (1707 m) Linderhof Hndlhtte (1390 m) Eschenlohe Herzogstandhaus (1573 m) Tutzinger Htte (1325 m) Lenggries Bad Wiessee Fischbachau Wendelstein (1838 m) Mitteralm (1198 m) Hochrieshaus (1568 m) Kampenwand
(1663 m) Hochgernhaus (1461 m) Ruhpolding Reichenhaller Haus (1750 m) Berchtesgaden Gehzeit: Pro Etappe zwischen 4 und 7 Std., gesamt 132 Std.Streckenlnge: Pro Etappe zwischen 10 und 24 km, gesamt 366 kmbernachtung: In Berghtten, Gasthfen und Hotels. Stets am Vortag reservieren! Einige Unterknfte zeichnen
sich durch eine besonders schne Lage aus, etwa das Staufner Haus, das Tegelberg-haus, das Prschlinghaus, das Herzogstandhaus, das Hochgernhaus und das Reichenhaller Haus. Bei der Brunnenkopfhtte handelt es sich um die ehemalige Jagdhtte von Maximilian II. (die er auf seiner Reise auch besuchte).Literatur: Bruckmann Wander-fhrer Maximiliansweg
Maximilian II., ein Knig zwischen Moder-
ne und Tradition. Dass seine Reiseroute
heute auch seinen Namen trgt, wrde ihm
bestimmt gefallen.
Erffnet wurde der Maximiliansweg 1991,
und im Vorwort zu einem Buch ber die
Knigsroute wnschte Fritz Mrz, damals
Erster Vorsitzender des DAV, dem Weg alles
Gute. Dabei ging allerdings vergessen, dass
Neues in unserer Zeit grundstzlich bewor-
ben werden muss, und beim Maximili-
answeg reichte es bis heute nicht einmal
zu einer einheitlichen Markierung (eine
Knigskrone?) von Lindau bis nach Berch-
tesgaden. Schade, aber das knnte man ja
noch ndern Eugen Hsler
Die einzelnen Etappen sind im Allgemeinen gut ausgeschildert.
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26 Bergsteiger 0613
Durch die Hornbachkette
Der Enzenspergerweg durchquert die Hornbachkette in den sdlichen Allguer Alpen (Lechtal). Im engeren Sinn handelt es sich um den ber-gang zwischen Kaufbeurer Haus und Hermann-von-Barth-Htte. Darauf be-ziehen sich auch hiesige Angaben. Mit-unter wird der Weiterweg zur Kemptner Htte als Westteil einbezogen.
mittel 5 Std. 900 Hm +14 J.
Charakter: Eher wenig frequentierter bergang durch stille Kare ber dem
Lechtal. Teils Matten, teils Schrofen bzw. Gerll, stellenweise Trittsicherheit erforderlichAusgangspunkt: Hinterhornbach (1101 m), in einem Seitental des LechtalsEndpunkt: Elbigenalp (1039 m) im LechtalRoute: Hinterhornbach Kaufbeurer Haus (Selbstversorger) NO-Grat der Bretterspitze (Gipfelabstecher emp-fehlenswert) Gliegerkar Luxnacher Sattel Noppenkar Balschtesattel Balschtekar Hermann-von-Barth-Htte Elbigenalp
Josef Enzensperger, 1873 in Rosen-heim geboren, zhlte um die Jahrhun-dertwende zu den besten deutschen Bergsteigern. Nachdem er 14-jhrig mit seiner Familie nach Sonthofen ber-
siedelte, erkundete er vor allem die Allgu-
er Alpen und machte diese spter durch
Verffentlichungen in Klettererkreisen
populr. 1892 trat Enzensperger als Mit-
begrnder des Akademischen Alpenver-
eins Mnchen der sich das fhrerlose,
forschende Bergsteigen auf die Fahnen
schrieb in Erscheinung. Damit ist auch
das zweite groe Kapitel seines Lebens ver-
Von einer Bergleidenschaft er-kennt man in Hermann Uhde-Bernays Biografi e auf den ers-ten Blick reichlich wenig: 1873 in Weimar geboren, Shakespeare-Fan, Stu-
dent der Literatur und Kunstgeschichte,
spter Assistent im Germanischen Natio-
nalmuseum in Nrnberg, dann Kunsthis-
toriker in Mnchen. Und trotzdem wurde
ein Weg in den Lechtaler Alpen nach ihm
benannt.
Wie das Leben eben manchmal so spielt,
kam sein Name schlicht und ergreifend
den richtigen Personen im richtigen
Moment in den Sinn. Dann nmlich, als
Ludwig Purtscheller, ein bedeutender
Alpin-Schriftsteller, im Montblanc-Mas-
siv tdlich abstrzte. Schon vor seinem
Tod hatte dieser in der Gegend um die
Hanauer Htte recherchiert, um fr eine
Mnchner Bergsteigerzeitung einen Be-
richt zu verfassen. Dies bernahm nun
Uhde-Bernays. Im Rahmen seiner Recher-
chen machte er sogar noch eine Erstbe-
gehung: die Hanauer Spitze. Die Verf-
fentlichung erfllte ihren Zweck und die
Hanauer Htte wurde innerhalb kurzer
Zeit zu einem beliebten Tourenziel. Aus
Dankbarkeit gab die Sektion dem Weg von
Gramais zur Htte Uhde-Bernays Namen.
Zur NS-Zeit Uhde-Bernays selbst war
in dieser Zeit ein Schreibverbot auferlegt
worden benannte die Sektion den Weg
nach Aufforderung vom Hauptverein al-
lerdings wieder um, da Hermann Uhde-
Bernays Stiefsohn eines Juden war. Erst
in diesem Sommer soll der Weg wieder
seinen ursprnglichen Namen erhalten.
Bettina Willmes
[ Nr. 2 Enzenspergerweg ]
[ Nr. 3
Allguer Alpen
Lechtaler Alpen
knpft. Denn Josef Enzensperger studierte
Meteorologie und hatte eine Zeit lang den
hchsten Arbeitsplatz ganz Deutschlands
inne: als erster Beobachter auf der Knig-
lich Bayerischen Meteorologischen Hoch-
station Zugspitze, wie die Wetterwarte
damals hie. Das wissenschaftliche Talent
bescherte ihm bald darauf die Teilnahme
an Drygalskis Sdpolar-Expedition. Von
dieser sollte er jedoch nicht mehr zurck-
kehren. Josef Enzensperger starb wenige
Tage vor seinem dreiigsten Geburtstag
auf den Kerguelen, einer Inselgruppe vor
der Antarktis. Mark Zahel
Die Felskanzel der Rotwand neben dem Balschtesa! el
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0613 Bergsteiger 27
[ Nr. 4 Hermann-von-Barth-Steig ]
3 Uhde-Bernays-Weg ]
We! erstein
Neuer alter NameDer Weg fhrt von Gramais ber den Kogelsee zur Hanauer Htte.
leicht 3 Std. 600 Hm +12 J.
Charakter: leichter Hhenweg mit vielen landschaftlichen HhepunktenAusgangspunkt: Gramais (1321 m)Endpunkt: Hanauer Htte (1922 m)Route: Gramais Kogelsee Kogel-seescharte Parzinnsee Parzinn-Almhtte Hanauer Htte
Der Steig fhrt von der Meilerhtte auf den Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze im Wetterstein.
A 2 Std. 250 Hm +12 J.
Charakter: Einfacher und kurzer Klettersteig, der allerdings etwas steinschlaggefhrdet ist. Daher am besten mit Helm losziehenAusgangspunkt: Meilerhtte (2372 m)Endpunkt: Westgipfel Partenkirche-ner Dreitorspitze (2633 m)Route: Htte Felswnde des Bay-erlnderturms Leutascher Platt in zwei groen Kehren zur Gipfelwand, weiter in kurzen Kehren zum hchsten Punkt
Prominente Nachbarn: Blick auf Alpspitze, Hochblassen und Zugspitze
Der Kogelsee ist nicht der einzige See auf dem Weg.
Dem Zufall hat Hermann von Barth (18451876) nie so recht ber den Weg getraut. Als Ju-rist und spterer Naturwissen-schaftler lag das wohl in seinem Wesen.
Bezeichnend fr diese Haltung ist, dass
er bei seinen Gipfelerkundungen, die er
in der Regel alleine unternahm, immer
ein Flschchen Gift mit sich fhrte. Sollte
er unrettbar abstrzen, htte er seinem
Leben so ein schnelles und schmerzloses
Ende bereiten knnen.
Soweit kam es nicht. Dabei war von Barth
ausgesprochen aktiv. Vor allem fr seine
Besteigungen im Karwendel ist er be-
kannt. Im Sommer 1870 bestieg er dort
rund 85 Gipfel, zwlf davon als erster.
Ein Jahr spter widmete er sich dem Wet-
terstein. Bergsteigen war zu dieser Zeit
lngst in Mode die meisten Viertausen-
der der Westalpen waren bestiegen, im
Karakorum hatten Bergsteiger bereits
die 7000-Meter-Marke geknackt. Doch die
Nrdlichen Kalkalpen galten als Voralpen
und damit als zweitrangig. Freies Feld al-
so fr Hermann von Barth.
Neben dem Giftfl schchen waren Skiz-
zenblock und Stift wesentliche Uten-
silien bei seinen Erkundungen. Damit
dokumentierte er alles ganz genau
Grundlage fr seinen Klassiker Aus den
Nrdlichen Kalkalpen.
Seinen Tod nahm von Barth schlielich
doch noch selbst in die Hand. Allerdings
in Afrika und mittels Revolver. Nachdem
er mit 27 Jahren erneut zum Studenten
wurde diesmal Geologie und Palontolo-
gie reiste er 1876 auf Einladung der por-
tugiesischen Regierung zu Forschungs-
zwecken nach Angola. Dort erkrankte er
an einer Tropenkrankheit, sah seine For-
schungsreise als gescheitert und nahm
sich das Leben. Bettina Willmes
Karwendelkenner im Wetterstein
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28 Bergsteiger 0613
Immer wieder zeigt sich auf dem Weg die Hohe Munde.
Heinrich No (18351896) wur-de bekannt als Reiseschriftsteller. Nach einem Studium der Litera-tur- und Naturwissenschaften ar-beitete er als Hofbibliothekar in Mnchen
und in London. Mit etwa dreiig Jahren
begann er seine Ttigkeit als Schriftsteller.
Manche heute bekannten Tourismusregi-
onen haben ihren Ruf ursprnglich durch
ihn erhalten, so war er beispielsweise von
Berchtesgaden, Cortina dAmpezzo oder
Arco sehr angetan. Eine Zeitlang lebte
er in Mittenwald, dem Startpunkt fr
den nach ihm benannten Heinrich-No-
Weg. Hier war er auch einer der Mitbe-
grnder der AV-Sektion, spter bersiedel-
te er nach Wien und wurde Herausgeber
der Alpenzeitung.
Das Reisen wurde ihm schlielich zum
Lebensinhalt, er war in halb Europa un-
terwegs, einen festen Wohnsitz hatte er
nicht mehr. Seine Fremdsprachenkennt-
nisse (18 Sprachen) halfen ihm bei den
Recherchen fr seine Bcher. Neben ein
[ Nr. 5 Ganghoferweg ]We! erstein
Endpunkt Jagdschloss
Der Ganghoferweg fhrt durch das Gaistal zum ehemaligen Jagdschloss Ludwig Ganghofers.
einfach 5 Std. 400 Hm +6 J.
Charakter: Einfache Wanderung mit wenig Steigung. Schne Ausblicke auf Hohe Munde und WettersteinmassivAusgangspunkt: Parkplatz Gaistal (Salzbachbrcke, 1239 m)Endpunkt: Gaistalalm (1366 m) Route: Parkplatz rechts ber die Brcke Ganghoferweg Gaistalalm
Tillfussalm Jagdschloss. Rckweg gem Hinweg oder entlang der Leutascher Ache
Variante: Die Wanderung lsst sich zu einer mittelschweren Gipfel-tour aufpeppen, indem man den Predigtstein (2234 m) ansteuert. Dazu an der Salzach entlang zu Wettersteinhtte/Wangalm. Weiterer Verlauf: Rossberg-Grat Schnberg Rotmoosalm Predigtstein ber Fahrweg bis Schild Salzbach, dann ber Steig und zuletzt Ganghoferweg zurck zum Parkplatz
Man muss nicht unbedingt Berge erklimmen, um Pfadpate zu werden. Bei Ludwig Gangho-fer (18551920) hat es schon gereicht, Heimatromane zu schreiben, die
in den Bergen spielen. Mit diesen Romanen
traf er den Geist der Zeit, auch wenn es vie-
le gab, die sie als Kitsch abtaten. Immerhin
war Ganghofer Lieblingsautor von Kaiser
Wilhelm II., heit es. Auch heute noch
werden seine Bcher verlegt. Wesentlich
fr die Benennung des Wegs im Gaistal war
aber sicher auch, dass sein Jagdhaus ber
eben diesen Weg erreichbar ist. Dort emp-
fi ng Ganghofer, der eigentlich in Mnchen
lebte, so illustre Gste wie Ludwig Thoma,
Rainer Maria Rilke oder Richard Strau.
Dabei ging der ursprngliche Werdegang
des Autors zunchst so gar nicht in Rich-
tung Schne Knste. Er absolvierte eine
Lehre als Schlosser und Monteur und stu-
dierte anschlieend Maschinenbau. Erst
dann wechselte er zu Literaturgeschichte
und Philosophie. Mehr zur Person lsst sich
in einer Ausstellung des Stadtmuseums
Kauf beuren erfahren. BettinaWillmes
[ Nr. 6 Heinrich- N
Fast vergessen
Der Heinrich-No-Steig verbindet die Karwendelgrube mit der Brunn-steinhtte. Am Gatterl kreuzt er den Mittenwalder Hhenweg. Die beiden lassen sich auch gut verbinden.
K1 2 Std. 350 1800 +12 J.
Charakter: Einfacher Klettersteig, der seit dem Bau des Mittenwalder Hhenwegs etwas vernachlssigt wird. Dabei bietet er sehr schne Landschaftseindrcke. Ausgangspunkt: Bergstation Karwen-delbahn (2244 m)Endpunkt: Brunnsteinhtte (1523 m)Route: Bergstation Karwendelgrube Gatterl (2260) Brunnsteinhtte
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0613 Bergsteiger 29
Auf halber Strecke bietet eine Biwakschachtel Schutz.
Karwendel
Karwendel
- No-Steig ]
[ Nr. 7 Toni-Gaugg-Hhenweg ]
er 1951 das Skelett eines Elchkalbes, das
heute im Besucherzentrum im Tal steht.
Botschafter fr Scharnitz, nannte ihn
der Kunst- und Kulturverein des Ortes,
ein Wikipedia-Eintrag bezeichnet ihn als
Luis Trenker des Karwendels, Zeitun-
gen adelten ihn als lebende Legende.
Er selbst sagte einmal: Wenn mich einer
nicht kennt, ist das eine Bildungslcke.
Als im Sommer 2006 eine Videodoku-
mentation ber ihn gezeigt wurde, war
das Interesse angeblich so gro, dass die
Sitzreihen im Gemeindesaal von Schar-
nitz nicht ausreichten. Ein halbes Jahr
spter starb der Pleisentoni im Alter von
87 Jahren. Seine Heimat lsst sich auf
dem Toni-Gaugg-Hhenweg noch immer
erleben. Dominik Prantl
Karwendel pur
Der landschaftlich berragende Toni-Gaugg-Hhenweg fhrt von der Pleisenhtte (Richtung Pleisenspitze nach 15 Min. rechts abbiegen) mit-ten durch die Karwendelhauptkette zum Karwendelhaus. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind unerlsslich. Die Schlsselpas-sage am teilweise mit Drahtseilen gesicherten Brendlsteig kommt erst im letzten Drittel eines langen Bergtages.
schwierig 78 Std. 1100 Hm +14 J.
Charakter: Kaum begangener, ber weite Teile alpiner Steig im felsigen Gelnde des Karwendels. Fr gebte Bergwanderer eine grandiose Tagestour. Auf halbem Weg bietet eine Biwakschachtel bei Unwetter Schutz.Ausgangspunkt: Pleisenhtte (1757 m), in etwa 2 Std. ber Wanderweg von Scharnitz (964 m) erreichbarEndpunkt: Karwendelhaus (1771 m)Route: Pleisenhtte Abzweig nach rechts auf Toni-Gaugg-Hhenweg Hinterkar Breitgrieskarspitze Biwakschachtel an der Breitgrieskar-scharte Marxenkar Brendlsteig Schlauchkargraben Karwendelhaus
Einmal ist bei Anton Gaugg eine Karte angekommen, aus Chile. Auf der stand nur: Pleisentoni, Karwen-del, Austria. Wie gesagt: Die Karte kam an.
Anton Gaugg war der Pleisentoni. Unter
diesem Namen kannten ihn die Menschen
in seinem Heimatort Scharnitz und weit
darber hinaus. Man fragt sich heute
manchmal, ob der Pleisentoni seinen
Spitznamen durch seinen Lieblingsgipfel
erhalten hat oder ob es nicht eher umge-
kehrt war, und die 2569 Meter hohe Plei-
senspitze nach ihm benannt wurde.
Jedenfalls war der Pleisentoni selbst ein
Teil des Karwendels. Einer, der seinen Le-
benstraum verwirklichte. Im Dezember
1949 kehrte er aus der russischen Kriegs-
gefangenschaft zurck. Zuvor hatte er
sich geschworen. Wenn ich das berlebe,
baue ich mir da oben eine Htte. Er ber-
lebte die Gefangenschaft. Und er baute auf
1757 Metern eine Htte, die er dem Hang
und dem Bergwald mit seinen Zimmer-
mannhnden abtrotzte. Das Monument
seines Willens ist heute ein beliebtes
Ganzjahresziel fr Mountainbiker, Wan-
derer, Skitouren- und Schneeschuhgeher
und wird von seinem Sohn Sigi gefhrt.
Das Vermchtnis des Pleisentoni reicht
weit darber hinaus. Er berquerte das
Karwendel auf unbekannten Pfaden wie
dem Toni-Gaugg-Hhenweg, holte in Berg-
not Geratene aus der Wand und ging als
passionierter Hhlenforscher sogar in die
Berge hinein. Aus der Vorderkarhhle zog
paar Romanen handelt es sich um Reise-
berichte aus vielen Alpenregionen.
Den Tod einer seiner Tchter verkraftete
Heinrich No nicht, er starb verarmt in
Bozen. Andrea Strau
Der Westlichen Karwendel-spitze kommt man auf dem
No-Steig sehr nahe.
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30 Bergsteiger 0613
Kurze Etappe
mit GipfelDer Dr.-Julius-Mayer-Weg fhrt vom Brnnsteinhaus auf den Brnnstein: kurz, leicht und mit einem originellen Durchschlupf hinter einem Felsturm
K1 4 Std. 900 Hm +8 J.
Charakter: Zwischen Htte und Gip-felkapelle gut ausgebaute Steiganlage mit Metalltreppen und durch einen engen, relativ langen Felsspalt Ausgangspunkt: Brnnsteinhaus (1342 m), erreichbar von Tatzelwurm (764 m) oder Gasthaus Rosengasse (1125 m)Endpunkt: Brnnstein (1619 m)Route: Tatzelwurm bzw. Rosengasse Brnnsteinhaus - Dr.-Julius-Mayer-Weg Brnnstein
Der Erste war Johann Grill nicht nur einmal in seinem Leben: Erst-durchsteiger der Watzmann-Ost-wand, erster Bergfhrer Deutsch-lands, erster Wirt des Watzmannhauses.
Und das sind nur einige Beispiele. Kein
Wunder, dass der 1835 geborene Ram-
sauer dem Namen seines Hofs gem
besser bekannt als der Kederbacher in
seiner Heimat eine Legende ist. Gleich am
Ortseingang erinnert ein Denkmal an ihn,
eingeweiht 1981 zum 100. Jubilum der
Erstbezwingung der Watzmann-Ostwand.
Und nicht nur das: die von ihm verwendete
Aufstiegsroute auf die Ostwand wurde zu
seinen Ehren Kederbacherweg genannt.
Bei der ersten Besteigung fhrte Grill den
Wiener Alpinisten Otto Schck durch die
Ostwand auf den Gipfel.
Seit jeher hat die Wand einen besonderen
Reiz, schlielich ist sie mit ihren 1800 Me-
tern Wandhhe die grte der Ostalpen.
Seit Grills Durchstieg sind dort mehr als
100 Bergsteiger tdlich abgestrzt mehr
als an der Eiger-Nordwand. Als das Watz-
Von St. Bartholom aus sind es 2,5 km bis zum Ausgangspunkt.
Trotz Warnung: Fr die meisten ist der Steig gut zu bewltigen.
[ Nr. 8 Dr. Julius-Mayr-Weg ]Mangfallgebirge
Kein Geringerer als Wilhelm Leibl (18441900), der Maler des deut-schen Realismus, mit dem er be-freundet war, hat ihn 1890 port-rtiert. Und der kleine versicherte Steig
vom Brnnsteinhaus zum gleichnamigen
Gipfel im Mangfallgebirge ist nach ihm
benannt. Der Bezirksarzt Dr. Julius Mayr
(18551935) stammte aus Rotthalmns-
ter und lie sich 1880 in Rosenheim nie-
der, wo er praktizierte. Zweimal stand er
der Sektion Rosenheim als 1. Vorsitzender
vor, von 1887 bis 1897 und von 1907 bis
1911; von 1913 bis 1920 war er Referent fr
die Alpenvereinsbcherei des Hauptaus-
schusses. Fr seine Verdienste um die Sek-
tion Rosenheim wurde der Felsensteig auf
den Brnnstein nach ihm benannt und am
15. August 1898 feierlich eingeweiht und
der ffentlichkeit zugnglich gemacht.
Angelegt hatte den Steig Georg Seebacher,
der damalige Pchter des Brnnsteinhau-
ses. Julius Mayr beschrieb in seinem Buch
Auf stillen Pfaden, das 1924 im Bergver-
lag Rother erschienen ist, seine schnsten
Bergerlebnisse und begeisterte sich vor
allem fr die Schnheit der Natur. Das Er-
scheinen seiner Leibl-Biografi e durfte er
nicht mehr erleben. Das Originalbild ist
im Museum Georg Schfer in Schweinfurt
zu besichtigen. Petra Gssl-Kubin
Berchtesgadener Alpen[ Nr. 9
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0613 Bergsteiger 31
Sein Ruf begrndet sich nicht nur auf sei-
ne Erstbegehungen und seine Ttigkeit als
Bergfhrer und Bergretter, sondern auch
auf die vielen anekdotenhaften Geschich-
ten, die ihn als Frauenhelden, Wilderer,
Freigeist, Deserteur und fi ndigen Tftler
darstellen.
Legendr sind seine Holzski , die er sich
selbst schnitzte sowie die Geschichte, als
er sich im Alter von 80 Jahren wegen einer
Grippe ein Grab schaufelte, sich hinein-
legte und auf den Tod wartete. Erst zwei
Tage spter ging er wieder nach Hause,
weil es zum Regnen anfi ng.
Andrea Strau
Irg (Georg) Steiner (geb. 1885 in der Ramsau) ist der drittlteste Sohn von Johann Steiner, dem Erstbesteiger der Groen Bischofsmtze. Er selbst ist vor allem fr die geniale Erstbesteigung der
Dachstein-Sdwand gemeinsam mit sei-
nem Bruder Franz auf dem nach ihnen
benannten Steinerweg bekannt. Irg
Steiner bewltigt die Schlsselstelle an der
Unterbrechungsstelle des Steinerbands,
indem ihm sein Bruder mit einem langen
Stock hilft das Gleichgewicht zu halten
wohl mehr eine moralische Sttze als eine
praktische Hilfe. Irg gilt zu dieser Zeit als
einer der khnsten Kletterer.
mannhaus 1888 fertiggestellt wurde, ver-
suchte sich Grill auch noch als Httenwirt
und blieb es 17 Jahre lang. Den Gipfel
erreichte er in dieser Zeit auch ohne Ke-
derbacherweg. Bettina Willmes
Ein Klassiker
Der Kederbacherweg ist der klassi-sche Durchstieg der Watzmann-Ost-wand. Weit hufi ger begangen wird der einfachere Berchtesgadener Weg.
IV- 8 Std. 2000 Hm J.
Charakter: Firn-, Eisfelder und die ein oder andere Randkluft verleihen der Tour eine besondere alpine Note. Die Schlsselstelle liegt bei IV-. Kurze Strecken lll, der Rest ll.Ausgangspunkt: Eiskapelle, gut 2,5 km westlich von Sankt BartholomEndpunkt: Watzmann-Sdspitze Route: Eiskapelle Schllhornkar Schllhorneis Schllhornplatte Zellerloch Sdspitze
Klettersteig zu Ehren des Kletterers
Der Irg-Klettersteig fhrt auf den Groen Koppenkarstein (2865 m)
K5 4 Std. 470 Hm
Charakter: Hochalpiner, sehr schwie-riger Klettersteig, der trotz des kurzen Zustiegs bei Benutzung der Huner-kogelbahn nicht unterschtzt werden darf. Landschaftlich sehr reizvoll und auch der Klettersteig ist liebevoll
erbaut allerdings erst lange nach Irg Steiners Tod.Ausgangspunkt: Bergstation Huner-kogelbahn (2685 m)Endpunkt: Groer KoppenkarsteinRoute: Bergstation Hunerscharte Bergstation des kleinen Schlepplifts zu Fen des Koppenkarsteins Eingang Rosmariestollen Edelgrie-gletscher Einstieg in die SO-Wand Klettersteig Abstieg ber den einfacheren Westgrat-Klettersteig
Dachsteingebirge[ Nr. 10 Irg-Kle! ersteig ]
9 Kederbacher-Weg ]
Einige knackige Stellen zeichnen den Kle! ersteig aus.
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Der gute Draht nach obenKle! ersteige boomen nach wie vor. Der Kle! ersteig-Chronist verzeich-net mi! lerweile mehr als 1200 gesicherte Anlagen zwischen Wien und der Cte dAzur. Wir stellen Ihnen 36 Top-Ziele vor.Von Eugen E. Hsler
Vom Sport-Kle! ersteig bis zur Alpin-Ferrata
Eine der schnsten Routen der Schweiz: der Sulzfl uh-Kle! er-steig ber Partnun im Rtikon
AUF TOUR
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06"13 Bergsteiger 33
Der gute Dr. Friedrich Simony, Geograf und Gletscherforscher, drfte kaum geahnt haben, was fr eine Langzeitwirkung sein Vorschlag, den Normalweg auf den Hohen Dachstein zu sichern, entwi-
ckeln sollte. Mit Eisenstiften und Hanf-
seilen wurde die Route damals entschrft,
und im Sommer 1843 bestiegen die ers-
ten Bergtouristen ber diesen Weg den
Gipfel. Das Beispiel machte Schule; an-
fangs des 20. Jahrhunderts gab es bereits
zahlreiche gesicherte Anstiege und auch
Hhenwege. Zu den bekanntesten zhlen
der Stdlgrat am Groglockner (lngst
verfallen) und der Heilbronner Weg in
den Allguer Alpen. Ramsau hatte den
Anfang gemacht, und heute registriert
man am Dachstein die mglicherweise
grte Klettersteigdichte alpenweit. Ob
etwa der Sky-Walk-Klettersteig dem aus
Bhmen stammenden Alpenforscher ge-
fallen wrde, darf allerdings bezweifelt
werden. Zu Zeiten Simonys herrschte Auf-
bruchstimmung, die Alpen wollten erst
einmal erobert werden, weie Flecken
all berall. Die sind lngst getilgt, und
unsere moderne Freizeitgesellschaft hat
andere Prferenzen: Spa muss sein. Und
Klettersteiggehen ist nicht umsonst so po-
pulr geworden: Sport und Naturerlebnis
lassen sich am sichernden Drahtseil eben
bestens verbinden.
Wer allerdings meint, die gesamten Alpen
wren verdrahtet, liegt schwer daneben:
Ein Klettersteig auf rund 200 Quadratki-
lometer ist nicht wirklich viel, und wenn
man bedenkt, dass die Verteilung eine sehr
ungleiche ist (siehe Dachstein), erscheint
der Bauboom der letzten Jahrzehnte in
einem wesentlich milderen Licht. Und
Drahtseile gibts in den Alpen noch viel,
viel mehr. Die sind auch lnger, dicker und
hngen nicht an einem Eisenstift, sondern
an mchtigen Eisenmasten: Seilbahnen,
Lifte. Trotzdem mchte ich den Kletter-
steigbauern am Dachstein (und anderswo)
zurufen: Lasst es gut sein, die Berge sind
wichtiger als alles, was wir an sie hinbau-
en. Es gilt, eine Balance zu bewahren (oder
wieder herzustellen) zwischen dem Erleb-
niswert der Natur und jener naturfernen
Technik, die uns die Berge (vermeintlich)
nher bringt.
Genau richtig fr Einsteiger: die Alpspitz-Ferrata
Spektakulr: der Sky-Walk-Kle! ersteig am Hunerkogel
Was fr ein Kle! ersteigler sind Sie? 1 2 31. Ist das Klick-klick! eines Karabiners Musik in Ihren Ohren? ja naja nein
2. Verspren Sie beim Durchblttern der folgenden BERGSTEIGER-Seiten ein Kribbeln in den Fingern?
ja naja nein
3. Wie viele Liegesttze schaffen Sie am Stck? 100 20 5
4. Trumen Sie manchmal von Klettersteigen? ja eher nicht nein
5. Haben Sie den Ehrgeiz, in Ihrem Bergsteigerleben alle Klettersteige der Alpen zu begehen?
ja nein unmglich
6. Haben Sie Ihren Klettersteig-Urlaub bereits geplant? ja nein Klettersteig-Urlaub?
7. Sie schaffen eine Schlsselstelle nicht. Geben Sie auf und kehren um?
nein vielleicht immer
8. Wie viele Klettersteigbcher haben Sie zuhause? alle 2 oder 3 keine
BergsteigerEIGNUNGSTESTFr jede Antwort: 1 gibt es zehn Punkte, fr die 2 vier Punkte, fr die 3 einen.
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Aufl sung: Sie kommen auf weniger als 10
Punkte: Ihre Strken liegen anderswo.
Sie erreichen 11 bis 30 Punkte: Sie mgen Klettersteige, sind aber keinesfalls schtig.
Ihr Total liegt zwischen 31 und 50 Punkte: der sympathische Kletter-steig-Freak
51 bis 75 Punkte: Hier liegt eindeutig starke Suchtgefahr vor.
80 Punkte? Gibt es noch etwas anderes in Ihrem Leben?
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34 Bergsteiger 06!13
12 Routen fr Einsteiger (K 1 bis K 23)
Nach dem Einstufungstest haben Sie jetzt die Qual der Wahl: 36 Kle! erstei-ge in drei Schwierigkeitskategorien warten darauf, unter die Schuhsohlen genommen zu werden.
4 Mindelheimer Kle! ersteig
K 23 9 Std. 1500 Hm + 12 J.
Charakter: Recht lange, sehr abwechslungs-reiche Gratroute, berall gut gesichert und nur mig schwierig; zwischen den Kletterpassagen immer wieder Gehgelnde Ausgangspunkt: Schwendle (1160 m), Ortsteil von Mittelberg Anfahrt: Ins Kleine Walsertal kommt man von Sonthofen ber Oberstdorf auf guter Strae, 28 km bis Mittelberg (1215 m)Routenverlauf: Schwendle Fiderepass-Htte (2067 m) Mindelheimer Klettersteig Schafalpenkpfe (2320 m) Mindelheimer Htte (2013 m) SchwendleHtten: Fiderepass-Htte, Mindelheimer Htte
5 Kali- und Kalasteig
K 23 2 Std. 170 Hm + 8 J.
Charakter: In Ramsau kmmert man sich auch um den (Klettersteig-)Nachwuchs. Spielerisch lernen die Kids so den Umgang mit der Ausrs-tung und das richtige Gehen im (gesicherten) Fels. Ausgangspunkt: Ramsau-Kulm (1082 m), Parkplatz bei der Alten MhleAnfahrt: Ramsau (1135 m) liegt am Sdfu des Dachsteinmassivs; Anfahrt von SchladmingRoutenverlauf: Parkplatz Einstieg am Sat-telberg Kalisteig/Kalasteig Sattelberg (1253 m) Naturlehrpfad Einstieg Parkplatz
6 Via ferrata Franco Gado! i
K 2 6 Std. 700 Hm + 12 J.
Charakter: Interessante, wenig schwierige berschreitung mit ein paar originellen Passagen, etwa am Teufelsloch; grandioses Panorama von der ValaciaAusgangspunkt: Parkplatz bei der Baita Monzo-ni (1792 m)Anfahrt: Von Pozza di Fassa zur Malga Crocifi sso (1526 m), dann rechts ins Valle dei MonzoniRoutenverlauf: Baita Monzoni Bivacco Zeni (2090 m) Ferrata Gadotti Sass Aut (2555 m) Valacia (2637 m) Rif. Vallaccia (2275 m) Baita MonzoniHtten: Baita Monzoni, Rif. Vallaccia
2 Alpspitz-Ferrata
K 2 4 Std. 600 Hm + 10 J.
Charakter: Ein Klassiker, allerdings mit (zu) viel Eisen, aber trotzdem lohnend und sehr beliebt. Mehr Wanderweg ist der (ebenfalls bestens aus-gebaute) Nordwandsteig. Vom Gipfel prchtige AussichtAusgangspunkt: Bergstation der Alpspitz-Seil-bahn (2033 m)Anfahrt: Garmisch-Partenkirchen (708 m) ist der Hauptort des Werdenfelser Landes, von Mnchen ber die Autobahn A95 etwa 80 kmRoutenverlauf: Alpspitz-Seilbahn Alpspitz-Ferrata Alpspitze (2628 m) Ostgrat Nord-wandsteig Alpspitz-SeilbahnEinkehr: Bei der Seilbahnstation
3 Mi! enwalder Kle! ersteig
K 12 6 Std. 500 Hm + 12 J.
Charakter: Der Mittenwalder, obwohl mit reichlich Eisen bestckt, ist vor allem Aussichts-promenade, fr Anfnger eine Idealtour. Ausgangspunkt: Bergstation der Seilschwebe-bahn (2224 m) Anfahrt: Mittenwald (912 m) liegt am Oberlauf der Isar, auf halber Strecke zwischen Walchen-see und Seefeld. Am Ortsrand befi ndet sich die Talstation der Karwendel-Seilbahn. Routenverlauf: Seilbahnstation Nrdliche Lin-derspitze (2372 m) Mittenwalder Klettersteig Brunnsteinanger (2080 m) Brunnsteinhtte (1523 m) Hngebrcke MittenwaldEinkehr: Brunnsteinhtte
Drei Dutzend Klettersteige: fr Einsteiger, Erfahrene und Top-Ferratisten
1 E! aler-Mandl-Steig
K 2 3 Std. 850 Hm + 10 J.
Charakter: Dieses Mannsbild kennt man im bayerischen Oberland; die arg polierten Felsen am steilen Gipfelaufbau belegen eindrucksvoll seine Beliebtheit beim bergsteigenden Fuvolk: 80 Kraxelmeter an soliden KettenAusgangspunkt: Ettal (877 m)Anfahrt: Ettal erreicht man von Schongau bzw. von Garmisch-Partenkirchen.Routenverlauf: Ettal Tiefentalsattel Ettaler Manndl (1633 m)
AMMERGAUER ALPEN
ALLGUER ALPEN DACHSTEIN MARMOLADAGRUPPE
WETTERSTEINGEBIRGE KARWENDELGEBIRGE
Die Dreiseilbrcke am Bergsee-Kle! ersteig in den Urner Alpen
bs_2013_06_032_039.indd 34bs_2013_06_032_039.indd 34 24.04.13 08:5924.04.13 08:59
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06!13 Bergsteiger 35
7 Sentiero ferrato Ivano Dibona
K 2 6 Std. 300 Hm + 12 J.
Charakter: Gesicherte Route, die dem Westgrat des Cristallomassivs folgt; fulminant der Auftakt mit der Cristallo-HngebrckeAusgangspunkt: Liftstation an der Forcella Staunies (2918 m)Endpunkt: Ospitale (1474 m) Anfahrt: Cortina dAmpezzo (1210 m) liegt im Tal des Boite, am Fu der Strae zum Passo Tre Croci (1805 m); Talstation der Cristallo-Lifte.Routenverlauf: Forcella Staunies Cristallino dAmpezzo (3008 m) Forcella Grande For-cella Padeon (2760 m) Forcella Alta Forcella Bassa (2417 m) Zurlon (2379 m) Col dei Stonbe (2168 m) Val Padeon Ospitale
9 Sentiero a! rezzato Burrone-Giovanelli
K 2 4 Std. 770 Hm + 10 J.
Charakter: Fr den Tourismus entdeckt wurde die wilde Klamm unweit der Nonstalmndung bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts; der Burrone-Steig ist also eine echte Antiquitt, spter ergnzt durch eine Variante mit luftigen Leitern. Grandiose Kulisse!Ausgangspunkt: Mezzocorona (219 m)Anfahrt: ber die Brenner-Autobahn, Ausfahrt San Michele/MezzocoronaRoutenverlauf: Mezzocorona Burrone-Steig Baita dei Manzi (858 m) Monte (891 m) MezzocoronaEinkehr: In Monte und in Mezzocorona
11 Sentiero a! rezzato del Colodri
K 2 2 Std. 320 Hm + 8 J.
Charakter: Kleine, wenig schwierige Ferrata, bestens als Trainingsroute und fr Familien geeignet inklusive Eis fr den Nachwuchs hinterher in ArcoAusgangspunkt: Campingplatz von Arco-PrabiAnfahrt: Arco (86 m) liegt ein paar Kilometer nordstlich von Riva an der Strae nach Trento.Routenverlauf: Prabi Sentiero del Colodri Colodri (400 m) Laghl Arco PrabiEinkehr: In Arco
8 Alpinisteig
K 23 8 Std. 1400 Hm
Charakter: Der Klassiker unter allen gesicher-ten Steigen der Sextener Dolomiten. Bis zur Elferscharte leicht, aber teilweise ausgesetzt. Weiterweg und Abstieg mittel, stark von den Ver-hltnissen abhngig. Bei Schnee oder Eis von der Scharte direkt absteigen (Gehzeit dann 7 Std.)!Ausgangspunkt: Touristenparkplatz (1450 m) am Fischleinboden, 3,5 km von Sexten-MoosAnfahrt: Von Innichen via Sexten ins FischleintalRoutenverlauf: Fischleinboden Zsigmondyhtte (2224 m) Alpinisteig Elferscharte (2610 m) Sentinellascharte (2717 m) FischleinbodenHtten: Talschlusshtte, Zsigmondyhtte
10 Via dellAmicizia
K 2 6 Std. 1200 Hm + 12 J.
Charakter: Ihren Ruf diesseits der Alpen verdan-ken die Gardasee-Eisenwege zu einem guten Teil dem Freundschaftsweg, genauer: den langen Feuerwehrleitern hoch ber den Dchern von Riva. Wenig schwierig, Morgensonne, gute Kondition notwendigAusgangspunkt: An der Hauptstrae Richtung Brscia, hinter der AltstadtAnfahrt: Riva del Garda (78 m) liegt am oberen Ende des Gardasees.Routenverlauf: Riva Capanna Barbara (560 m) Via dellAmicizia Cima SAT (1246 m) Sentr dei Crazedei San Giovanni RivaEinkehr: Capanna Barbara
12 Kle! ersteig Bergsee
K 3 5 Std. 800 Hm + 12 J.
Charakter: Genussklettersteig, kurze Passagen K 3, sonst berwiegend K 2; Drahtseilsiche-rungen, einige Klammern und eine 18 m lange Dreiseilbrcke (kann umgangen werden).Ausgangspunkt: Gebhrenpfl ichtiger Parkplatz (1782 m) bei der Staumauer des Gschener-alpseesAnfahrt: Von Gschenen (1102 m) am Nordeingang des Gotthardtunnels durch das GscheneralptalRoutenverlauf: Parkplatz Bergseehtte (2370 m) Einstieg (ca. 2420 m) Klettersteig Krokodil (2527 m) Bergseehtte Parkplatz Htte: Bergseehtte
Tourenkarte 1
He$ mi! e
MENDELKAMM GARDASEEBERGE
AMPEZZANER DOLOMITEN SEXTENER DOLOMITEN
GARDASEEBERGE URNER ALPEN
Der erste Kle! er-steig der Schweiz und lngst ein Klassiker: der Tlli
Foto
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36 Bergsteiger 06!13
12 Routen fr Fortgeschri! ene (K 3 bis K 45)
1 Berchtesgadener Hochthron
K 45 7 Std. 1200 Hm
Charakter: Anspruchsvolle, bestens gesicherte Route in festem Fels. Nur ganz kurze leichte-re Passagen, teilweise sehr ausgesetzt, tolle Routenfhrung Ausgangspunkt: Wanderparkplatz bei Ettenberg (ca. 780 m)Anfahrt: Von Salzburg bzw. Berchtesgaden via Marktschellenberg nach EttenbergRoutenverlauf: Ettenberg Scheibenkaser (1440 m) Einstieg (ca. 1600 m) Klettersteig Berchtesgadener Hochthron (1972 m) Sthrhaus (1894 m) Leiterl Scheibenkaser Ettenberg Htte: Sthrhaus
4 Laserer alpin Kle! ersteig
K 3 1 Std. 80 Hm + 12 J.
Charakter: Gag-Sportklettersteig in unmit-telbarer Spazierwegnhe. Am Laserer alpin bewegt man sich fast ausschlielich auf Eisen (Krampen, Seilleiter, 30-Meter-Seilbrcke).Ausgangspunkt: Parkpltze knapp vor dem Gosausee (937 m)Anfahrt: Den Vorderen Gosausee erreicht man von Bad Ischl oder von Golling ber den Pass Gschtt. Wegverlauf: Parkplatz Gosausee Einstieg Klettersteig Steinwanne (995 m) Ausstieg Parkplatz Gosausee
5 Dachstein-berschreitung
K 3 4 Std. 500 Hm + 14 J.
Charakter: Hochalpine Tour mit Gletscherbe-gehung; nicht ohne entsprechende Ausrstung! Klettersteigpassagen nur mig schwierig Ausgangspunkt: Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn am Hunerkogel (2687 m)Anfahrt: Von Schladming (738 m) kommt man ber Ramsau und die Dachsteinstrae zur Talstation der Seilschwebebahn (1692 m).Routenverlauf: Hunerkogel Hallsttter Glet-scher Felsensteig Hoher Dachstein (2995 m) Westgrat Gosaugletscher Steiner-scharte (2717 m) Hallsttter Gletscher HunerkogelHtte: Seethalerhtte
6 Ramsauer Kle! ersteig
K 3 7 Std. 450 Hm + 14 J.
Charakter: Mig schwierig, aber sehr lang; an-spruchsvollste Passagen beiderseits der Hohen Gamsfeldspitze. Gute Kondition erforderlichAusgangspunkt: Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn am Hunerkogel (2694 m)Endpunkt: Ramsau (1135 m) Anfahrt: Von Schladming im Ennstal via Ramsau zur Talstation der Seilbahn (1692 m)Routenverlauf: Hunerkogel Hunerscharte Rosmarie-Stollen Edelgriehhe (2489 m) Ramsauer Klettersteig Scheichenspitze (2667 m) Gruberscharte (2364 m) Gutten-berghaus Gasthof Feisterer Ramsau Htte: Guttenberghaus
2 Innsbrucker Kle! ersteig
K 4 5 Std. 550 Hm + 12 J.
Charakter: Tiroler Klettersteig-Klassiker am Nordkettengrat. Schlsselstellen am Ein- und Ausstieg, beide senkrecht, sonst wenig schwierig. Kleiner Gag: die acht Meter lange Seufzerbrcke Ausgangspunkt: Bergstation der Nordketten-bahn (Hafelekar, 2269 m)Anfahrt: Von Innsbruck bzw. Hungerburg (868 m) mit der Seilbahn ber die Seegrube (1905 m) ins HafelekarRoutenverlauf: Hafelekar Innsbrucker Klettersteig Frau-Hitt-Sattel (2234 m) Schmidhuberweg SeegrubeEinkehr: Hafelekarhaus, Seegrube
3 Fernau-Kle! ersteig
K 4 2 Std. 320 Hm + 12 J.
Charakter: Kurzer Zustieg, groer Genuss. Das Klettern im rauen Gneis macht viel Spa aber nur, wenn der Fels trocken ist. Ausgangspunkt: Seilbahnstation bei der Dresd-ner Htte (2308 m)Anfahrt: Ins Stubaital kommt man von Inns-bruck ber die Brenner-Autobahn (Ausfahrt Schnberg), bis zur Mutterbergalm (1750 m) gut 40 kmWegverlauf: Dresdner Htte (2308 m) Fernau-Klettersteig Egesengrat (2631 m) Dresdner HtteHtte: Dresdner Htte
DACHSTEIN DACHSTEIN DACHSTEIN
BERCHTESGADENER ALPEN KARWENDELGEBIRGE STUBAIER ALPEN
Der Ramsauer Kle! ersteig am Dachstein ist nicht schwierig, aber sehr lang.
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06!13 Bergsteiger 37
7 Via ferrata Sandro Pertini
K 4 4 Std. 700 Hm + 12 J.
Charakter: Sehr attraktive, mit Drahtseilen, Eisenbgeln, Leitern und einer kleinen Brcke bestens gesicherte Route. Teilweise sehr ausge-setzt, tolle Kulisse.Ausgangspunkt: Parkplatz (1615 m) am Eingang ins Langental bzw. zum Naturpark Puez-GeislerAnfahrt: Wolkenstein (1565 m) liegt im innersten Grdner Tal; Anfahrt von Klausen via St. UlrichRoutenverlauf: Parkplatz Einstieg (ca. 1720 m) Via ferrata Sandro Pertini Steviahtte (2312 m) St.-Sylvester-Scharte (2280 m) Dauni (1687 m) Parkplatz Htte: Steviahtte
10 Kle! ersteig Sulzfl uh
K 45 7 Std. 1200 Hm
Charakter: Anspruchsvolle, tolle Route, bestens gesichert. Viele Eisenkrampen, eine Dreiseil-brcke und ein Eisensteg. Finale Herausforde-rung ist die am Beginn leicht berhngende Klagemauer.Ausgangspunkt: Partnun (1763 m); gebhren-pfl ichtige P an der Zufahrtsstrae (1620 m) Anfahrt: Von Kblis im Prttigau nach St. Ant-nien und weiter zu den Parkpltzen unterhalb von PartnunRoutenverlauf: Partnun Einstieg (ca. 2370 m) Klettersteig Sulzfl uh (2817 m) Gemschto-bel Partnun Htte: Carschinahtte
11 Tlli-Kle! ersteig
K 3 6 Std. 1030 Hm + 14 J.
Charakter: Die erste Via ferrata der Schweiz (1993), eine absolute Genussroute. Die schwierigsten Passagen befi nden sich am An-fang, zum Grat hin eine Folge von fnf Leitern.Ausgangspunkt: Tllihtte (1726 m)Anfahrt: Ins Gadmertal ber die Sustenpass-strae, 12 km von Innertkirchen, 34 km von Wassen bis Gadmen. Zwischen Furen und Gadmen Talstation der Seilbahn zur TllihtteRoutenverlauf: Tllihtte (1726 m) Alp