Internationale Justiz Internationaler Gerichtshof / Internationaler Strafgerichtshof.
9 Anwendung: Internationaler Handel. Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität...
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99Anwendung:
Internationaler Handel
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Anwendung: Internationaler Handel
• Wie beeinflusst zwischenstaatlicher Handel die Wohlfahrt?
• Wer gewinnt und verliert durch zwischen-
staatlichen Handel?
• Mit welchen Argumentenwerden Handelsrestriktionen befürwortet?
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
URSACHEN DES HANDELS
• Gleichgewicht ohne Außenhandel• Man stelle sich vor:
• Ein Land, das keinen Außenhandel treibt und Stahl produziert.
• Das Marktgleichgewicht wird somit ausschließlich durch Inlandsangebot und Inlandsnachfrage bestimmt.
• Die Summe der Produzenten- und Konsumentenrente ergibt den Gesamtnutzen für Käufer und Verkäufer, den diese aus der Teilnahme am Marktgeschehen erzielen.
Abbildung 1: Das Marktgleichgewicht ohne internationalen Handel
Konsumenten-rente
Produzenten-rente
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlands-angebot
Inlands-nachfrage
Gleichgewichts-menge
Gleichgewichts-preis
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Der Weltmarktpreis und der komparative Vorteil
• Der Weltmarktpreis entscheidet darüber, ob ein Land zum Importeur oder Exporteur wird.
• Liegt der Weltmarktpreis von Stahl über dem Inlandspreis, wird Stahl exportiert; liegt der Weltmarktpreis unter dem Inlandspreis, wird Stahl importiert.
• Wenn ein Land einen komparativen Vorteil in der Produktion eines Gutes hat, dann wird der Inlandspreis unter dem Weltmarktpreis liegen.
Abbildung 2: Internationaler Handel und das Exportland
Stahl-preis
0Stahlmenge
Inlandsangebot
InlandsnachfrageExport
Weltmarkt-preis
Preis mitAußenhandel
Preis ohneAußenhandel
Im InlandnachgefragteMenge
Im InlandangeboteneMenge
ein Land mit einem komparativen Vorteil in der Stahlproduktion.
Exportland
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
GEWINNER UND VERLIERER BEIM AUßENHANDEL
• Betrachten wir uns die wohlfahrtsökonomischen Effekte im Falle
• eines Exportlandes,
• eines Importlandes.
Abbildung 3: Wie Freihandel die Wohlfahrt eines Exportlandes verändert
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Weltmarkt-preis
Inlandsnachfrage
Export
Konsumentenrentevor Handel
Preis mitAußenhandel
Preis ohneAußenhandel
D
C
B
A
Inlandsangebot
Produzentenrentevor Handel
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Veränderung der Wohlfahrt durch Freihandel: der Fall des Exportlandes
Ohne Außenhandel
Mit Außenhandel Veränderungen
Konsumentenrente A+B A -B
Produzentenrente C B+C+D +(B+D)
Gesamtrenten A+B+C A+B+C+D +D
ExportD
C
BA
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Gewinne und Verluste eines Exportlandes
• Die Betrachtung eines Exportlandes führt zu zwei Schlussfolgerungen:• Durch den Anstieg der Preise auf Weltmarktniveau
gewinnen inländische Produzenten und verlieren inländische Konsumenten.
• Handel steigert die wirtschaftliche Wohlfahrt eines Landes, weil die Vorteile der Gewinner größer sind als die Nachteile der Verlierer.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Gewinne und Verluste eines Importlands
• Der Weltmarktpreis von Stahl liegt unter dem lokalen Preis. • Lokale Käufer werden Stahl zum günstigeren
Weltmarktpreis aus dem Ausland beziehen. • Lokale Produzenten werden den Preis für Stahl
senken und ihren Output verringern müssen.
Abbildung 4: Internationaler Handel und das Importland
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
InlandsnachfrageImport
Preis ohneAußenhandel
Preis mitAußenhandel
Weltmarktpreis
InländischeAngebots-menge
InländischeNachfrage-menge
Abbildung 5: Wie Freihandel die Wohlfahrt eines Importlandes verändert
C
B
A
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlandsnachfrage
Konsumentenrenteohne Außenhandel
Produzentenrenteohne Außenhandel
Preis ohneAußenhandel
Preis mitAußenhandel Weltmarktpreis
Abbildung 5: Wie Freihandel die Wohlfahrt eines Importlandes verändert
C
B D
A
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlandsnachfrage
Import
Produzentenrentemit Außenhandel
Konsumentenrentemit Außenhandel
Preis ohneAußenhandel
Preis mitAußenhandel Weltmarktpreis
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Veränderungen der Wohlfahrt durch Freihandel: der Fall des Importlands
Ohne Außenhandel
Mit Außenhandel Veränderungen
Konsumentenrente A A+B+D + (B+D)
Produzentenrente B+C C - B
Gesamtrenten A+B+C A+B+C+D + D
CB D
A
Import
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Gewinne und Verluste eines Importlands
• Es lassen sich – wie beim Exportland – zwei Schlüsse ziehen:• Die einheimischen Konsumenten werden besser und
die einheimischen Produzenten werden schlechter gestellt.
• Außenhandel erhöht die ökonomische Wohlfahrt eines Volkes, denn die Vorteile der Gewinner übersteigen die Nachteile der Verlierer.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Die Wirkungen von Zöllen
• Ein Zoll (Importzoll) ist eine Steuer auf die im Ausland produzierten und im Inland verkauften Güter.
• Zölle steigern den Preis von importierten Gütern um den Zollsatz.
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Zoll
Import ohneZoll
Gleichgewichtohne Außenhandel
Weltmarkt-preisImport
mit Zoll
QSQS QD QD
Preis mitZoll
Preis ohneZoll
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlandsnachfrage
Import ohne Zoll
Gleichgewichtohne Außenhandel
QS QD
Produzen-tenrente ohne Zoll
Konsumentenrenteohne Zoll
Preis ohneZoll
Weltmarktpreis
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
A
B
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Zoll
Import ohne Zoll
Gleichgewichtohne Außenhandel
Weltmarkt-preisImport mit
Zoll
QSQS QD QD
Konsumentenrentemit Zoll
Preis mitZoll
Preis ohneZoll
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
C
G
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Zoll
Import ohne Zoll
Gleichgewichtohne Außenhandel
Weltmarkt-preis
QS
Import mitZoll
QS QD QD
Produzenten-rente mit Zoll
Preis mitZoll
Preis ohneZoll
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
E
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Zoll
Import ohne Zoll
Weltmarkt-preis
QS
Import mitZoll
QS QD QD
Zolleinnahmen
Preis mitZoll
Preis ohneZoll
Abbildung 6: Die Wirkungen eines Importzolls
C
G
A
ED F
B
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Zoll
Import ohne Zoll
Weltmarkt-preisImport mit
Zoll
QSQS QD QD
Wohlfahrtsverlust
Preis mitZoll
Preis ohneZoll
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Veränderungen der Wohlfahrt durch Zölle
Ohne Zollschranken
Mit Zollschranken
Veränderungen
Konsumentenrente A+B+C+D+E+F A+B - (C+D+E+F)
Produzentenrente G C+G + C
Staatseinnahmen null E + E
Gesamtrenten A+B+C+D+E+F+G A+B+C+E+G - (D+F)
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Die Wirkungen eines Importzolls
• Ein Importzoll reduziert die Importmenge und führt den Markt näher an das Gleichgewicht ohne Außenhandel heran.
• Die Gesamtrenten und die Nettowohlfahrt verringern sich.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Die Wirkungen einer Importquote
• Eine Importquote beschränkt die importierte Menge eines Gutes.
Abbildung 7: Die Wirkungen einer Importquote
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Gleichgewichtmit Quote
Quote
Import mitQuote
QD
Weltmarkt-preis
QS
Import ohne Quote
QDQS
Inländischer Preismit Quote
PreisohneQuote
=
Welt-markt-preis
Gleichgewichtohne Außenhandel Inlands-
angebot+
Importangebot
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Die Wirkungen einer Importquote
• Weil eine Importquote die lokalen Preise erhöht, werden Konsumenten schlechter und Produzenten besser gestellt.
• Die Inhaber der Importlizenzen sind besser gestellt, weil sie zu Weltmarktpreisen im Ausland kaufen und zu höheren lokalen Preisen verkaufen.
Abbildung 7: Die Wirkungen einer Importquote
A
E'C
B
G
D E" F
Stahl-preis
0 Stahlmenge
Inlandsangebot
Inlands-nachfrage
Import ohne Quote
Gleichgewichtmit Quote
Quote
Import ohneQuote
QD
Weltmarkt-preis
QS QDQS
Inländischer Preismit Quote
PreisohneQuote
=Welt-markt-preis
Gleichgewichtohne Außenhandel Inlands-
angebot+
Importangebot
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Abbildung 7: Die Wirkungen einer Importquote
A
E'C
B
G
D E" F
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Veränderungen der Wohlfahrt durch eine Importquote
Ohne Quote Mit Quote Veränderungen
KonsumentenrenteA+B+C+D+E‘+
E‘‘+FA+B - (C+D+E‘+E‘‘+F)
Produzentenrente G C+G + C
Lizenznehmer-
rentenull E‘+E‘‘ + (E‘+E‘‘)
GesamtrenteA+B+C+D+E‘+
E‘‘+F+GA+B+C+E‘+E‘‘+G - (D+F)
A
E'C
B
G
D E" F
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Die Wirkungen einer Importquote
• Zölle und Importquoten führen zu einem Nettowohlfahrtsverlust.
• Bei Quoten erhöht sich der Verlust oft dadurch, dass sie zu Lobbying Anlass geben, um Lizenzen zu erhalten.
• Der Unterschied zwischen Zöllen und Importquoten besteht in der Regel darin, dass im ersten Fall Steuereinnahmen anfallen und im zweiten Fall Gewinne der importierenden Unternehmen.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Lehren für die Handelspolitik
• Wenn jedoch eine Regierung Importlizenzen zu ihrem vollen Werte verkaufen würde, dann wären die Wirkungen von Zöllen und Importquoten identisch.
• Zölle und Importquoten ...• führen zu steigenden lokalen Preisen,• verringern die Wohlfahrt der einheimischen
Konsumenten, • erhöhen die Wohlfahrt der einheimischen
Produzenten, • führen zu einem Nettowohlfahrtsverlust.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Lehren für die Handelspolitik
• Weitere Vorteile des internationalen Handels• breiteres Güterangebot,• Verringerung von Produktionskosten
• durch Skalenerträge,
• mehr Wettbewerb,
• technologischer Fortschritt durch vermehrten Transfer von Ideen.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
DIE ARGUMENTE FÜR HANDELSBESCHRÄNKUNGEN
• Beschäftigung
• nationale Sicherheit
• „Infant-Industry-Argument“ (Schutzzölle für neue Industrien)
• unfairer Wettbewerb
• Verhandlungsvorteil
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
FALLSTUDIE: Handelsabkommen und die World Trade Organization
• Unilaterales VorgehenUnilaterales Vorgehen: Ein Land baut die eigenen Handelsrestriktionen ab.
• Multilaterales VorgehenMultilaterales Vorgehen: Ein Land verringert Handelsrestriktionen gleichzeitig mit anderen Ländern.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
FALLSTUDIE: Handelsabkommen und die World Trade Organisation
• GATT• General Agreement on Tariffs and Trade (GATT).• World Trade Organisation (WTO).• Im Rahmen des GATT wurden die Durchschnitts-
zölle der Mitgliedsländer von etwa 40 Prozent nach dem zweiten Weltkrieg auf gegenwärtig etwa 5 Prozent reduziert.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Zusammenfassung
• Die Wirkungen des Freihandels ergeben sich aus dem Vergleich der Preise ohne Außenhandel mit dem Weltmarktpreis. • Ein lokaler Preis unter dem Weltmarktpreis deutet
auf einen komparativen Vorteil in der Produktion dieses Gutes hin. Ein Land wird zum Exporteur.
• Ein relativ hoher lokaler Preis deutet auf einen komparativen Vorteil ausländischer Länder hin. Ein Land wird zum Importeur.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Zusammenfassung
• Bei einem Exportland – also steigenden Preisen – werden Konsumenten schlechter und Produzenten besser gestellt.
• Bei einem Importland – also sinkenden Marktpreisen – werden Konsumenten besser und Produzenten schlechter gestellt.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Zusammenfassung
• Zölle bringen den Markt näher an das Gleichgewicht ohne Handel und verringern damit die Handelsvorteile.
• Importquoten haben ähnliche Konsequenzen wie Zölle.
Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg
Zusammenfassung
• Es gibt verschiedene Begründungen für Handelsbeschränkungen: Arbeitsplätze, nationale Sicherheit, Schutzzölle für„Infant-Industries“, unfaire Handelsvorteile.
• Ökonomen sind der Ansicht, dass Freihandel in der Regel die bessere Politik ist.