10 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit · 39 Die Gliederung/Das Inhaltsverzeichnis Das...

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37 10 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit Eine wissenschaftliche Arbeit sollte (mindestens) umfassen: Titelblatt Inhaltsverzeichnis (tabellarisch) Eigentlicher Text Literaturverzeichnis Optional: Anhnge (Appendix) (Eigenhndigkeitserklrung) Am LS Jü en i.d.R. nicht erforderlich: Verzeichnisse vor dem Text wie Abkürzungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Abbildungsverzeichnis

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10 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

� Eine wissenschaftliche Arbeit sollte (mindestens) umfassen:

� Titelblatt

� Inhaltsverzeichnis (tabellarisch)

� Eigentlicher Text

� Literaturverzeichnis

� Optional: Anhänge (Appendix)

� (Eigenhändigkeitserklärung)

� Am LS Jüßen i.d.R. nicht erforderlich: Verzeichnisse vor dem Text wieAbkürzungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Abbildungsverzeichnis

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� Der übergeordnete Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit sollte immersein:

� Einleitung

� Hauptteil (wird weiter untergliedert)

� Zusammenfassung

� Im folgenden werden die einzelnen Teile besprochen

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Die Gliederung/Das Inhaltsverzeichnis

� Das Inhaltsverzeichnis ist der wichtigste Schlüssel zu Ihrer Arbeit

� Logischer Aufbau von Ober- und Unterpunkten in der Gliederung

� Der Schwerpunkt der Arbeit muss in der Gliederung erkennbar sein! Anzahlvon Unterkapiteln sowie der Seitenumfang der einzelnen Kapitel müssen dieSchwerpunkte der Arbeit erkennen lassen

� Überschriften sind ein Versprechen

� Test: Erzeugen Sie aus Ihren Überschriften Fragen und prüfen Sie, obdiese Fragen im Text beantwortet werden

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� Stellen Sie Haupt- und Unterpunkte auch typographisch klar heraus

� Übertrieben tiefe Gliederungen mit zu vielen Unterpunkten sollten vermie-den werden

� Möglichst nicht mehr als drei Gliederungsebenen

� Evtl. notwendige vierte Ebene nicht in die Nummerierung einbeziehen(einfacher Fettdruck)

� Knappe und prägnante Überschriften (möglichst �sprechend�)

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� Regeln:

� Ein Oberkapitel muss mind. 2 Unterkapitel oder gar kein Unterkapitelenthalten;

� jedes Kapitel muss mind. 2 Absätze enthalten

� jeder Absatz muss i.d.R. mind. 2 Sätze enthalten

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Abbildung 1: Gliederung: Negativbeispiel.

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Abbildung 2: Gliederung: Positivbeispiel.

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Einleitung

� Ziel der Arbeit, genaue Fragestellung, Thema

� Motivation bzw. Relevanz der Fragestellung

� (Untersuchungsmethodik)

� Aufbau der Arbeit, Strukturierung

� �roten Faden spinnen�

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Hauptteil

� Behandlung und Aufarbeitung des Themas

� Aufbau der Argumentation

� Entscheidung der Abschnittsaufteilung (z.B. zwei Abschnitte mit jeweilsdrei Unterabschnitten)

� Wichtig: Übergänge/Überleitungen zwischen den Abschnitten müssen (a)nachzuvollziehen und (b) logisch sein

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� Stichpunkte für den Inhalt

� Überlegen Sie sich stichwortartig, wie Sie die Kapital füllen möchten

� Haben Sie die zentralen Aussagen vor Augen?

� Was ist Ziel des Kapitels?

� Welche zentralen Ergebnisse sollen hier dargestellt werden?

� Wie ist die Argumentationslinie des Kapitels?

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� Wie baue ich Kapitel im Hauptteil auf?

� �Regieanweisungen� und Überleitungen

� vom Allgemeinen zum Speziellen

� Theorie vor Anwendungen und Beispielen

� Darstellung vor Kritik

� Zusammenfassungen und Zwischenfazite einbringen (mit Bedacht!)

� Durchweg: Argumentation (Behauptung, Beweis, Schlussregel, Einschrän-kungen) statt nur Hypothesen

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Zusammenfassung

� Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse

� Keine neuen Aspekte behandeln

� Mögliche Konsequenzen des Gezeigten

� Die in der Einleitung gestellte Frage(stellung) beantworten/zum Ende füh-ren

� (Ausblick mit Bezug zur Arbeit)

� (meine Empfehlung: weglassen und sich auf das tatsächlich gesagtebeschränken)

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Tipps zum Schreiben (später mehr)

� Schreiben Sie in mehreren Schritten

� Versuchen Sie nicht direkt druckreif zu schreiben

� Schreiben Sie einfach etwas auf

� Es ist leichter, etwas zu überarbeiten, was schon vorhanden ist, als ganzneu etwas zu schreiben

� Das �Etappen-Schreiben� hilft Ihnen bei Schreibblockaden

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� Planen Sie mehrere Überarbeitungsrunden ein

� Wenn Sie sich in einem �Schreibtief� be�nden: Lesen Sie die bestehendenKapitel schon einmal Korrektur (Rechtschreibung, Grammatik), formatie-ren Sie Ihr Dokument etc.

� �Aufschreiben� ist nur einer und ein relativ kleiner Teil der Seminararbeit;die meiste Arbeit �ndet vorher statt

� Planen Sie fest ein, mindestens zwei Tage vor dem Abgabetermin fertig zuwerden

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11 Zitate

Funktion des korrekten Zitierens

� Herkunft aller verwendeten Informationen aus fremden Quellen (z.B. Ge-danken, empirische Befunde, Statistiken, gra�sche Darstellungen) nach-vollziehbar und überprüfbar machen

� Di¤erenzierung zwischen eigenem und fremdem Gedankengut

� Am LS Jüßen wird die sog. Harvard Zitierweise verwendet

� Also keine Fußnotenzitation

An anderen Lehrstühlen können mgl. andere Regeln gelten; informieren Siesich!

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Direktes (wörtliches) Zitat

� Übernahme

� kompletter Sätze/Absätze ohne Änderung des Originaltextes

� von Zitaten in den eigenen Satz

� Wörtliches Zitat direkt im Text durch Anführungszeichen kenntlich ma-chen

� Am Ende des Zitats Quellenhinweis mit Seitenzahl

� Direkte Zitate sollten sparsam verwendet werden

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Beispiel wörtliches Zitat

�Bei �exiblen Wechselkursen sind �skalpolitische Maßnahmen unwirksam [. . . ]und der daraus resultierende Kapitalimport führt zu einer Aufwertung der Wäh-rung� (Burda und Wyplosz 2001, S. 329).

� Auslassungen innerhalb des Zitats mit [. . . ] kennzeichnen

� Eigene Hervorhebungen kenntlich machen

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Indirektes (sinngemäßes) Zitat

� Paraphrase/zusammenfassende Umschreibungen fremden Gedankengutes

� Übernommene Gedanken werden nach dem jeweiligen Satz oder Abschnittmit einem Quellenhinweis gekennzeichnet.

� z.B. durch �vgl.� oder �siehe� kenntlich gemacht

� Bei Arbeiten am LS Jüßen kann das �vgl.� meistens weggelassen wer-den

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Beispiel indirektes Zitat

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass quantitative makroökonomischeModelle wohl auch in Zukunft zur Analyse von Geldpolitik eingesetzt werden,wobei die Details der Modellierung einem Wandel unterliegen können (sieheGalí und Gertler 2007).

Oder:

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass quantitative makroökonomischeModelle wohl auch in Zukunft zur Analyse von Geldpolitik eingesetzt werden,wobei die Details der Modellierung einem Wandel unterliegen können (Galí undGertler 2007).

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Seitenzahl als Konvention

� Zur Sicherheit auch bei indirekten Zitaten Seitenzahl angeben:

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass quantitative makroökonomischeModelle wohl auch in Zukunft zur Analyse von Geldpolitik eingesetzt werden,wobei die Details der Modellierung einem Wandel unterliegen können (Galí undGertler 2007, S. 43).

� Damit senden Sie ein wichtiges Signal, dass Sie die Quelle auch gelesenhaben!

� Hinweis: Diese Konvention gilt am LS Jüßen, ist aber mgl. woanders nichterforderlich. Informieren Sie sich!

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Alternative Arten des indirekten Zitierens

� Es gibt viele alternative Arten des indirektes Zitierens, z.B.

Galí und Gertler (2007, S. 43) kommen zu dem Schluss, dass quantitative ma-kroökonomische Modelle auf in Zukunft zur Analyse von Geldpolitik eingesetztwerden.

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Formalia beim Zitieren

Ein Muster beim Zitieren ist (viele andere sind denkbar):

� bei einem Autor: (Autor Jahr, Seite, z.B. Schmitz 2008, S. 53)

� bei mehreren Autoren: (Schmitz/Müller 2005, S. 33 oder Schmitz undMüller 2005, S. 33)

� bei mehr als drei Autoren: (Schmitz et al. 2005, S. 45) oder (Schmitz u.a.2005, S. 45)

� bei mehreren Texten eines Autors aus einem Jahr: (Schmitz 2005a, S. 33)und (Schmitz 2005b, S. 33)

Wichtig: Einmal gewähltes Zitierverfahren einheitlich in der gesamten Ar-beit anwenden!

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Spezielle Quellen

� Bei Zeitungsartikeln, Institutionen und Internetauftritten ist anstelle desAutorennamens der Name der Zeitung, der Institution oder des Internet-auftritts zu verwenden

� Beispiel:

In einem Interview mit der Zeit argumentierte der Notenbankchef . . .(Die Zeit 2008, S. 14)

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12 Literaturverzeichnis

� Jegliche in der Arbeit angegebene Literatur ist im Literaturverzeichnis an-zugeben (alphabetische Au�istung)

� Gelesene, aber nicht verwendete Quellen sind nicht anzugeben

� Ein mögliches Muster wird von der American Economic Association vor-geschlagen, siehe Auszug auf der nächsten Seite

� Beispiel für Artikel: Forman, Goldfarb, and Greenstein (2005)

� Beispiel für Working Paper: Glaeser and Ponzetto (2007)

� Beispiel für Buch: Magrini (2004) oder Marshall (1920)

� In jedem Fall: Autoren ausschreiben und Seitenzahlen nicht vergessen!

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575foRmAn Et Al.: thE intERnEt And locAl wAgEs: A puzzlEVol. 102 no. 1

Downes, Tom, and Shane Greenstein. 2007. “Understanding Why Universal Service Obligations May Be Unnecessary: The Private Development of Local Internet Access Markets.” Journal of urban Economics 62(1): 2–26.

Forman, Chris, Avi Goldfarb, and Shane Greenstein. 2002. “Digital Dispersion: An Industrial and Geographic Census of Commercial Internet Use.” National Bureau of Economic Research Work-ing Paper 9287.

Forman, Chris, Avi Goldfarb, and Shane Greenstein. 2005. “How Did Location Affect Adoption of the Commercial Internet? Global Village versus Urban Leadership.” Journal of urban Economics 58(3): 389–420.

Forman, Chris, Avi Goldfarb, and Shane Greenstein. 2008. “Understanding the Inputs into Innovation: Do Cities Substitute for Internal Firm Resources?” Journal of Economics and management strat-egy 17(2): 295–316.

Forman, Chris, Avi Goldfarb, and Shane Greenstein. 2012. “The Internet and Local Wages: A Puzzle: Dataset.” American Economic Review. http://dx.doi.org/articles.php?doi=10.1257/aer.102.1.556.

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Glaeser, Edward L., and Giacomo A. M. Ponzetto. 2007. “Did the Death of Distance Hurt Detroit and Help New York?” National Bureau of Economic Research Working Paper 13710.

Glaeser, Edward L., Hedi D. Kallal, José A. Scheinkman, and Andrei Shleifer. 1992. “Growth in Cities.” Journal of political Economy 100(6): 1126–52.

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Magrini, Stefano. 2004. “Regional (Di)Convergence.” In handbook of Regional and urban Econom-ics, Volume 4: cities and geography. Vol. 7, edited by J. Vernon Henderson and Jacques-François Thisse, 2741–96. San Diego: Elsevier.

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Internetseiten

Genannt werden: Autor (Firma, Organisation usf.), Titel des Beitrags, (voll-ständige!) URL und Zugri¤sdatum.

Beispiel: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.):Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm,http://www.bmvbs.de/-,302.982592/Das-CO2-Gebaeudesanierungsprog.htm

(letzter Zugri¤: 16.2.2007)

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13 Abbildungen und Tabellen

� Abbildungen und Tabellen müssen einen inhaltlichen Bezug zum Texthaben

� Im Text auf Abbildungen und Tabellen eingehen und auf diese verweisen

� Die Inhalte von Tabellen müssen im Text besprochen werden

� Tabellen sind kein Mülleimer!

� Tabellen ggf. selbst erstellen und nur die tatsächlich benötigten Inhalteaufnehmen

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14 Sprachliches Gestalten

� Schachtelsätze au�ösen

� Satzlogik beachten

� in jedem Absatz zentrale Aussage tre¤en

� Gezielte Redundanzen in Bezug auf die wichtigen Aussagen sind empfeh-lenswert

� Präzision: präzise Begri¤e und präzises Argumentieren

Kurze Wörter, knappe Sätze!

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� Schlechte Schreiber schreiben so, dass der gutwillige Leser Sie korrekt ver-stehen kann. Gute Schreiber schreiben so, dass auch des böswillige LeserSie korrekt verstehen muss.

� Also: Verständliches Formulieren! Dies erfordert Überarbeitungendes ersten Aufschriebs!

� Nicht schwafeln! Umgangssprache vermeiden

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Typische sprachliche Schnitzer

� Füllsätze vermeiden (�Hier stellt sich nun eine entscheidende Frage.�)

� vage Füllwörter streichen (quasi, sozusagen,wahrscheinlich, eigentlich, ins-gesamt, gewissermaßen, . . . ); Stopfstil vermeiden

� �Pralinéstil� vermeiden: einfach und tre¤end statt wortreich und gekünstelt

� stereotype Wendungen vermeiden : triftige Gründe, gezielte Maßnahmen,zur Diskussion stehen

� Häu�ge Sünde im Deutschen: Hauptwörterei = Substantivreihen.

� Vorsicht vor zu vielen Hauptwörtern, die oft mit �ung, -heit, und �keitenden.

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Negativbeispiel

�Vor dem Hintergrund der zwischen 1970 und 1978 aufgrund vonWanderungen gegenüber dem Ausland gestiegenen Bevölkerungszahlbei gleichzeitig sinkendem Anteil der Kinder und Jugendlichen unter15 Jahren führt die Quanti�zierung des Ein�usses der Bevölkerungs-entwicklung auf Veränderungen der allgemeinen Morbidität und derInanspruchnahme von Gesundheitsleistungen zu dem Ergebnis, dass inder jüngsten Vergangenheit die demogra�sche Komponente im Ver-gleich zu anderen Faktoren kaum in entscheidendem Maße wirksamgeworden sein dürfte.�

� Eigentliche Botschaft: Der demogra�sche Wandel hat unser Gesundheits-wesen nur am Rande berührt

� Problem beim Negativbeispiel: Botschaft wird erst am Schluss vermittelt.

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� Zu viele Aussagen in einem Satz

� Die Bevölkerung Westdeutschlands ist gestiegen

� Der Grund sind vor allem Wanderungsgewinne

� Gleichzeitig ist auch der Anteil der älteren Menschen gewachsen

� Beides wirkt sich auf die Nachfrage nach Gesundheitsgütern aus

� Verglichen mit anderen Faktoren ist dieser Ein�uss aber eher unbedeu-tend

� Jeder einzelne Satz ist nun durchsichtig und klar (wenn auch nicht not-wendigerweise richtig)

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Nebensätze vermeiden

� Möglichst nur eine Aussage in einen Satz

� Wenn Nebensätze, dann kurz, und wenn möglich nicht geschachtelt, mitden Rollen klar getrennt:

� Die Hauptsache in den Hauptsatz

� Die Nebensache in den Nebensatz

� Negativbeispiel:

Diese Arbeit, die überzeugend und ohne einen Einspruch zuzulassen,endgültig den Kapitalismus als Urübel der menschlichen Wirtschafts-verfassung entlarvt, wurde in der neuen Rechtschreibung verfasst.

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� Ganz zu vermeiden sind Nebensätze innerhalb von Nebensätzen innerhalbvon Nebensätzen:

Die ahnungslosen Römer, die, wenn auch seltener als die Griechen, alsderen Erbe sie sich, in dem Glauben, sie wären Barbaren, gegen diesie kämpfen, militärisch überlegen, gerne sahen, dachten, sie hättenihren Gegner in der Tasche, wurden, ehe sie überhaupt das Ausmaßder Bedrohung, die sich über ihnen zusammenbraute, erkannten, vomArminius im Teutoburger Wald vernichtet.

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� Weiteres Negativbeispiel für zu viele Nebensätze:

Mit jeder der in Übersicht B.2 aufgeführten Handelsvariablen als en-dogener Variable wurden für 1997, 1998 und 1999 je drei Modelle ge-schätzt, die als exogene Variable entweder Sachkapitalintensität, Mo-dernitätsgrad des Anlagevermögens, Facharbeiteranteil und Beschäf-tigtenanteil in Forschung und Entwicklung � einmal auf Branchen, -einmal auf Systemebene gemessen � oder anstelle des Sachkapitalin-tensität die entsprechende Größe nach dem Benutzerkonzept ermittelt(nur auf Industrieebene) enthielten.

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Stopfstil vermeiden

� Negativbeispiel für unnötige Präzision:

Wenn Sie einen Text direkt formatieren, speichert Word die angege-benen Formatierungsmerkmale zusammen mit dem Text, dem sie zu-geordnet sind; bei indirekter Formatierung mittels Druckformaten je-doch speichert Word zusammen mit dem Text nur den Namen des vonIhnen gewählten Druckformats. Indem Sie einem Text einen Druckfor-matnamen zuordnen, geben Sie Word die Anweisung, die Formatie-rungsmerkmale des entsprechenden Druckformats aus der Druckfor-matvorlage abzurufen und sie zur Formatierung dieses Textes auf demBildschirm oder beim Drucken zu verwenden.

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� Besser:

Bei direkter Formatierung speichert Word den Text zusammen mitdessen Merkmalen. Bei indirekter Formatierung speichert Word nurden Namen der Formats und fügt die Merkmale selbst erst bei Bedarfhinzu.

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� Weitere beliebte Zutaten des Stopfstils sind (über�üssige) Adjektive undAdverbien

� �trauernde Witwe�, �strahlender Sieger�

� �Das preisbereinigte Sozialprodukt stieg überraschend um stolze 10Prozent�

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Achtung, Genitiv

� Potentieller Problem beim Genitiv: Er versteckt allzuoft den eigentlich in-teressierenden Begri¤. Beispiele

� Die Ankunft des ICE 305 verspätet sich! Der ICE 305 verspätet sich

� Wir streiken zur Unterstützung der Forderung eines 13. Monatsgehaltes! Wir streiken für ein 13. Monatsgehalt

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Negativbeispiel mit zu vielen Adjektiven, Adverbien,Objektbestimmungen und Genitiven

�Die hier sehr kurz und damit notwendigerweise auch sehr stark ver-kürzt aufgeführten Überlegungen zum Zusammenhang von Faktoraus-stattung, Faktoreinsatz und Außenhandel liefern die Basis der ökono-metrischen Untersuchungen der Bedeutung des Produktionsfaktoren-einsatzes für die Ex- und Importe von Industrien des verarbeitendenGewerbes der Bundesrepublik Deutschland in Abschnitt B2.�

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Zusammenfassung

� Stopfstil vermeiden

� Beste Mittel gegen Sprachverstopfung: kurze Wörter, kurze Sätze, Verbenanstatt Substantive

� Präzision des Ausdrucks ist nicht durch verbalen Aufwand herzustellen

� Die meisten Texte werden durch Entschlacken stärker, nicht schwächer

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15 Plagiate

� Plagiat: Fremdes Gedankengut wird �in welcher Form auch immer �fälsch-licherweise als eigenes Gedankengut (Idee, Erkenntnis, Befund, usw.) aus-gegeben

� Plagiate

� verletzen Urheberrechte Dritter

� versuchen den Leser zu täuschen

� sind ein unfaires Mittel, sich gegenüber ehrlichen Kommilitonen/ Kom-militoninnen Vorteile zu verscha¤en

� führen nicht zur Erreichung der Lernziele eines (Pro-)Seminars

� Plagiate haben gravierende Konsequenzen für den Plagiator (z.B. Meldungan das Prüfungsamt)

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Arten von Plagiaten

� Der Verfasser reicht ein Werk, das von einem anderen erstellt wurde («Ghostwriter» ),unter seinem Namen ein.

� Der Verfasser reicht ein fremdes Werk unter seinem Namen ein (Vollplagiat).

� Der Verfasser reicht ein und dieselbe Arbeit (oder Teile davon) zu verschie-denen Prüfungs- oder Seminaranlässen ein (Selbstplagiat).

� Der Verfasser übersetzt fremdsprachige Texte oder Teile von fremdsprachi-gen Texten und gibt sie ohne Quellenangabe als eigene aus (Übersetzungsplagiat).

� Der Verfasser übernimmt Textteile aus einem fremden Werk, ohne die Quel-le mit einem Zitat kenntlich zu machen. Hierzu gehört auch das Herunter-laden und Verwenden von Textteilen aus dem Internet ohne Quellenangabe(Copy & Paste-Plagiat).

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Prüfungsordnung für den Bachelor-StudiengangWirtschaftswissenschaft (2007), §8 Versäumnis, Rücktritt, Täuschung,

Ordnungsverstoß, Absatz 3:

�Versuchen Kandidatinnen und Kandidaten, das Ergebnis einer Prü-fungsleistung durch Täuschung oder durch Benutzung nicht zugelas-sener Hilfsmittel zu beein�ussen, gilt die betre¤ende Prüfungsleitungals mit �nicht ausreichend� (5,0) bewertet [. . . ]. In schwerwiegendenFällen der Täuschung oder der Benutzung nicht zugelassener Hilfs-mittel oder im Wiederholungsfall kann der Prüfungsausschuss nachAnhörung des Fachbereichsrates die Kandidatinnen und Kandidatenvon der Erbringung weiterer Prüfungsleistungen und dem Erwerb vonLP im Studiengang ausschließen und die Bachelor-Prüfung für nichtbestanden erklären.�

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16 Vorträge

� Schwierigkeiten:

� direkte Interaktion mit anderen

� Lampen�eber

� Zeitvorgabe (!)

� Spontanität

� Flüchtigkeit

� Reden ist nicht Schreiben!

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� Orientieren Sie sich am Publikum:

� Vorkenntnisse

� Erwartungen

� Fragen

� Grundsätzlich gilt: Ein wissenschaftlicher Vortrag sollte geübt werden!

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Unterlagen für den Vortrag

� Bei Bedarf: Karteikarten oder Handzettel

� Stichworte (kein ausformulierter Text!)

� Haupt- und Zusatzinformation

� Zeitangaben

� Ordnung!

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Vortragsfolien

� Keine längeren Textpassagen (Vorsicht mit ganzen Sätzen)

� Ausreichende Schriftgröße

� Folien nicht �überfrachten�

� �Speziale¤ekte� sparsam verwenden, Schlichtheit

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Präsentation

� Sprechen

� laut und deutlich

� langsam

� kurze Sätze

� inhaltlich verständlich (für Zielgruppe)

� Pausen

� Körperhaltung und Gestik

� frei und locker stehen

� nicht �fummeln�

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� Gesten einsetzen, aber sparsam

� Sprechen Sie zum Publikum

Körpersprache + Aussprache = Wirkung

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Während des Vortrags

� Achten Sie auf Reaktionen und gehen Sie darauf ein!

� Unruhe: innehalten, nachfragen

� leere Blicke: Pause, Wiederholung

� Skepsis: Variation, Beispiel, Anwendung

� Nehmen Sie Fragen ernst!

� geduldig zuhören (und positiv quittieren)

� sofort kurz beantworten oder verschieben, aber nicht vergessen (Notiz)

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Die wichtigste Regel

� Sagen Sie nichts, was Sie nicht verstanden haben oder genau wissen!

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17 Software

� Als Alternativen zu der üblichen Standardsoftware (die verwendet werdendarf) weise ich auf zwei Alternativen hin:

� LyX

� TexXnicCenter

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� Eine Empfehlung ist das Programm LyX

� LyX ist ein Editor für LaTex

� http://www.lyx.org/WebDe.Home

� Installation: http://wiki.lyx.org/Windows/LyXWinInstaller

� Link: �You can download the installer from LyX�s FTP server�

� Dort die Datei LyX-2.0.5-Bundle-1.exe ausführen

� Frage �Install missing packages on the �y�mit �Ja�beantworten

� MikTex wird automatisch installiert

� JabRef wird automatisch installiert

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� Beispiel für LyX Dokumente:

� http://wiki.lyx.org/Examples/Beamer

� Tipp: Suchen Sie bei YouTube nach

� �introduction to lyx�

� �introduction to LaTex�, �Einführung LaTex�

� LyX Vorlage für Hausarbeit:

http://www.thesis-template.de/

� Oder:

http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/neuphil/

iask/sued/seminar/abteilungen/franzoesisch/doku.html

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� Weiteres unter:

http://wiki.lyx.org/Examples/Thesis

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...aber die beste (mächtigste) Lösung ist sicherlich

� Alternative zu LyX : Verwenden Sie einen der vielen kostenlosen LaTexEditoren

� Empfehlung: TeXnicCenter

� http://www.texniccenter.org/

� Ich stelle eine Tex-Vorlage für Seminararbeiten zur Verfügung!

� mit BibTex (automatisiertes Literaturverzeichnis)