1. Bildungsbericht - landkreis-regensburg.de · Die Gliederung des Bildungsberichts folgt dem...

71
1. Bildungsbericht Landkreis Regensburg 2017

Transcript of 1. Bildungsbericht - landkreis-regensburg.de · Die Gliederung des Bildungsberichts folgt dem...

1. BildungsberichtLandkreis Regensburg 2017

ImpressumRegensburg, Juni 2017

Herausgeber Landratsamt Regensburg Altmühlstraße 3 93059 Regensburg

Redaktion Katharina Brückner

Fotos Deckblatt und S. 32: pressmaster - fotolia, Deckblatt und S. 80: Phovoir - fotolia, Deckblatt, S. 6 und 100: Monkey Business - fotolia, Deckblatt und S. 46: yanlev - fotolia, S. 5: Inara Prusakova - fotolia, S. 9: Africa Studio - fotolia, S. 10: Gajus - fotolia, S. 38: Waldkinder-Regensburg, S. 76: Gymnasium Neutraubling, S. 87: IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, S. 104, 115 und 124: Landratsamt Regensburg, S. 110: Kzenon - fotolia, S. 120: Theater Regensburg, S. 125: animaflora - fotolia

Druck Hofmann Druck & Verlag, Regenstauf

Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.landkreis-regensburg.de

Grußwort der Landrätin

Liebe Bildungsinteressierte,liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Mensch ist von Natur aus neugierig und lernt ein ganzes Leben lang. Als Kleinkinder erforschen wir unsere Umwelt und ahmen Eltern und Geschwis-ter nach. In der Schule lernen wir Lesen, Schreiben und Rechnen, später die komplexen Zusammenhänge der Welt kennen. Ausbildung oder Studium vermitteln uns Wissen und Fähigkeiten fürs spätere Berufsleben. Mit dem Abschluss der formalen Bildung ist die Lernphase aber längst nicht beendet. Wir wollen weiterkommen, bilden uns fort und gehen in unserer Freizeit interessanten Hobbies nach. Im Idealfall können wir als Seniorinnen und Senioren die neu gewonnene Zeit dazu nutzen, um eventuell noch einmal etwas ganz Neues zu erlernen.

Unabhängig von Alter und Herkunft wollen wir im Landkreis Regensburg für alle Bürgerinnen und Bürger bestmögliche Bedingungen für erfolgreiche Bildungsprozesse schaffen. Aus diesem Grund engagieren wir uns seit Jahren in vielen Bereichen von der frühkindlichen Bildung über die Schulentwicklung bis hin zur kulturellen Bildung.

Der erste Bildungsbericht des Landkreises Regensburg macht anhand von Daten und Praxisbeispielen die verschiedenen Phasen des lebenslangen Lernens im Landkreis sichtbar und verdeutlicht, wo wir im Vergleich mit anderen Landkreisen stehen. Er regt zu Diskussionen an und zeigt, wo wir noch Hand-lungsbedarf haben. Den Akteuren aus dem Bildungsbereich, der Wirtschaft und der Politik kann er eine Entscheidungsgrundlage liefern.

Wir danken dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds, die mit ihrem Förderprogramm „Bildung integriert“ die Erstellung dieses Bildungsberichts ermöglicht haben. Damit gelingt uns ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem kommunalen Bildungs-management, das die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises stärkt.

Ihre Landrätin

Tanja Schweiger

3Grußwort

Inhaltsverzeichnis

EinleitungGrußwort der Landrätin 3

Einleitung 5

Der Landkreis Regensburg als Bildungsakteur 6

Zentrale Ergebnisse 8

A Regionale Rahmenbedingungen 10

A 1 Demografische Entwicklung 11

A 1.1 Bevölkerungsentwicklung und -prognose 11

A 1.2 Geburtenentwicklung und Wanderungsbewegungen 14

A 1.3 Altersstruktur 16

A 1.4 Bevölkerung mit Migrationshintergrund 18

A 2 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt 21

A 2.1 Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur 21

A 2.2 Pendlerverhalten 25

A 2.3 Arbeitslosigkeit 27

A 3 Soziale Lage 28

A 4 Finanzsituation des öffentlichen Haushalts und Bildungsausgaben 30

B Frühkindliche Bildung und Betreuung 32

B 1 Kindertagesbetreuung: Einrichtungen, Plätze und Personal 33

B 2 Bildungsbeteiligung 39

B 3 Übergang vom Kindergarten zur Grundschule 43

C Allgemein bildende Schulen 47

C 1 Bildungseinrichtungen 48

C 2 Schülerzahlen 49

C 3 Bildungspendlerinnen und -pendler 52

C 4 Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule 56

C 5 Klassenwiederholungen und Schulartwechsel 59

C 6 Absolventen und Abgänger 62

C 7 Ganztagsbetreuung 67

C 8 Sonderpädagogische Förderung und Inklusion 71

C 9 Deutschförderung und Integration 74

C 10 Jugendsozialarbeit an Schulen 77

C 11 Private Bildungseinrichtungen 78

Das Thema „Bildung“ ist für den Landkreis Regens-burg ein zentrales Politikfeld, nicht erst seit der laufenden Bewerbung gemeinsam mit der Stadt Regensburg um das Siegel einer „Bildungsregion

in Bayern“. Schon davor waren sich der Kreistag und seine Ausschüsse einig, dass sowohl die Verbesserung der Bil-dungschancen für alle Bürgerinnen und Bürger als auch die Fachkräftesicherung grundlegende Ziele der kommunalen Politik sind. Deshalb gibt es seit Jahren zahlreiche Stellen, die sich im Landkreis Regensburg mit Bildung befassen. Das Thema ist eine Querschnittsaufgabe. Im Rahmen der Initiati-ve „Bildungsregion in Bayern“ wurde jedoch festgestellt, dass der fachliche Austausch intensiviert werden sollte.

Aus diesem Grund beteiligt sich der Landkreis Regensburg seit Juni 2016 am Programm „Bildung integriert“ des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung, das seit Sommer 2015 Teil der „Transferinitiative Kommunales Bildungsma-nagement“ ist. Durch das Programm wird der Aufbau eines kommunalen Bildungsmanagements und -monitorings unterstützt, um die lokalen Bildungsangebote aufeinander abzustimmen und die Vernetzung und Kooperation zwischen den Bildungsakteuren zu fördern. Auf diese Weise wird die Bildungslandschaft vor Ort gestärkt.

Das Programm „Bildung integriert“ ermöglicht es dem Land-kreis Regensburg zum ersten Mal einen Bildungsbericht zu erstellen. Er soll die im Landkreis Regensburg in unterschied-lichen Bereichen existierenden Zahlen zusammenfassen, eine belastbare Datenbasis für das Bildungsmanagement und die politischen Entscheidungsträger schaffen sowie kontinuier-lich fortgeschriebene, langfristig vergleichbare Datenreihen zu allen Bildungsbereichen entlang des lebenslangen Lernens liefern. Darüber hinaus soll er in das System des Bildungs-controllings einfließen, um vorausschauend bildungspolitisch planen und agieren zu können.

Mit dem Bildungsbericht richtet sich der Landkreis gleicher-maßen an die politischen Entscheidungsträger, die Bildungs-verwaltung, die Bildungseinrichtungen, Institutionen, Ver-bände, Vereine und Medien im Landkreis, die Wissenschaft sowie alle am Thema Bildung interessierten Bürgerinnen und Bürger. Er bietet eine Basis, um sich über die verschiedenen Bildungsprozesse im Landkreis auszutauschen, zukünftige Handlungsfelder zu identifizieren und gemeinsam Lösungs-wege zu diskutieren.

Bei den Inhalten und der Struktur orientiert sich der Bil-dungsbericht am „Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines

D Berufliche Bildung und Hochschulen 80

D 1 Berufliche Bildung 82

D 1.1 Berufliche Bildungseinrichtungen 82

D 1.2 Schülerzahlen 82

D 1.3 Übergang von der weiterführenden Schule zur beruflichen Bildung 85

D 1.4 Inklusive Bildung am Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land 88

D 1.5 Ausbildungsmarkt 88

D 1.6 Absolventen und Abbrecher 92

D 2 Hochschulen und Studium 94

D 2.1 Studienorte und Studierendenzahlen 94

D 2.2 Absolventen und Abbrecher 96

D 3 Anerkennung von ausländischen Berufs-qualifikationen und berufliche Integration 98

E Weiterbildung 100

E 1 Situation der Weiterbildung im Landkreis Regensburg 101

E 2 Volkshochschule 105

E 3 Eckert Schulen 107

E 4 Integration und Deutschförderung 108

F Non-formale Bildung 110

F 1 Familienbildung 111

F 2 Kulturelle Bildung 116

F 3 Ökologische Bildung 121

F 4 Jugendarbeit 122

F 5 Vereine und Verbände 123

Zusammenfassung und Ausblick 125

Anhang 126

Abkürzungsverzeichnis 128

Glossar 129

Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele 133

Literatur- und Quellenverzeichnis 137

kommunalen Bildungsmonitorings“ des Programms „Lernen vor Ort“ und ähnlichen kommunalen Bildungsberichten. Dieses Vorgehen greift auf Indikatoren und Quellen zurück, die sich bereits in vielen anderen Landkreisen und Städten bewährt haben, und erleichtert die Vergleichbarkeit der Daten mit anderen Regionen. Als Grundlage dienten immer die jeweils aktuellsten verfügbaren Daten, nicht immer lagen jedoch schon Zahlen aus dem Jahr 2016 vor. An einigen Stel-len musste noch mit Zahlen aus dem Jahr 2014 gearbeitet werden. Wo möglich, wird neben der aktuellen Situation auch die zeitliche Entwicklung der letzten fünf oder zehn Jahre dargestellt. Wenn es für das Verständnis oder die Interpreta-tion der Daten notwendig ist, geben besonders hervorgeho-bene methodische Hinweise entsprechende Hilfestellungen. Die Beschaffung der Daten und ihre Aufbereitung geschah unter Mitwirkung von verschiedenen Ämtern, Fachstellen und Institutionen innerhalb und außerhalb des Landratsamts Regensburg.

Die Gliederung des Bildungsberichts folgt dem Prinzip des lebenslangen Lernens, um ein ganzheitliches und umfassen-des Bild von Bildung zu zeichnen. Im Hauptteil folgen nach der Beschreibung der regionalen Rahmenbedingungen als Kontext (Kapitel A) die Bereiche frühkindliche Bildung und Betreuung (Kapitel B), allgemein bildende Schulen (Kapitel C), berufliche Bildung und Hochschulen (Kapitel D), Weiterbil-dung (Kapitel E) und non-formale Bildung (Kapitel F).

Um die vielen Zahlen des Bildungsberichts mit Leben zu füllen und qualitative Aspekte zu berücksichtigen, werden im Hauptteil thematisch passende Praxisbeispiele aus dem Landkreis vorgestellt. Sie beleuchten die Entstehungsge-schichte und die Ziele ausgewählter Projekte und Fachstellen aus dem Bildungsbereich und zeigen, welche Faktoren zum Gelingen beitragen und wo es Herausforderungen gibt.

Ganz am Anfang des Berichts sind die zentralen Ergebnisse zusammengefasst, um Leserinnen und Lesern, die sich einen schnellen Überblick wünschen, den Einstieg zu erleichtern. Am Ende finden sich ein Abkürzungsverzeichnis und ein Glos-sar, in dem wichtige Begriffe aus dem Hauptteil beschrieben werden. Die erklärten Begriffe sind im Text mit einem ge-kennzeichnet. Das Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele erleichtert die Suche. Im Literatur- und Quellenverzeichnis wird die Herkunft der Daten transparent gemacht.

4 5EinleitungInhaltsverzeichnis

Frühkindliche Bildung

Im Bereich der frühkindlichen Bildung führt das Kreisjugendamt die Aufsicht über alle Kinder-tageseinrichtungen und die Tagespflege, bietet Fachberatung und Qualifizierung und plant den

Bedarf zusammen mit den Gemeinden. Mit der beim Landkreis Regensburg angesiedelten koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) und der Förderung der Familienstützpunkte und der Erzie-hungsberatungsstellen werden Hilfsangebote für Familien unterstützt.

Der Landkreis Regensburg als

Bildungsakteur

Allgemein bildende und berufliche Schulen Der Landkreis ist Sachaufwandsträger der folgenden allgemein- und berufsbildenden Schulen:• Realschule Neutraubling (Zweige: mathematisch-naturwissen-

schaftlich-technisch, wirtschaftlich, sprachlich, hauswirtschaftlich)• Realschule Obertraubling (Zweige: mathematisch-naturwissen-

schaftlich-technisch, wirtschaftlich, sprachlich, handwerklich- gestalterisch)

• Realschule Regenstauf (Zweige: mathematisch-naturwissen-schaftlich-technisch, wirtschaftlich, sprachlich)

• Gymnasium Lappersdorf (Zweige: naturwissenschaftlich- technologisch, sprachlich)

• Gymnasium Neutraubling (Zweige: naturwissenschaftlich- technologisch, sprachlich)

• Sonderpädagogisches Förderzentrum Hemau• Sonderpädagogisches Förderzentrum Neutraubling mit

schulvorbereitender Einrichtung (SVE)• Sonderpädagogisches Förderzentrum Regenstauf mit

SVE• Berufliches Schulzentrum Regensburger Land (mit

Berufsschulen für Florist/-innen, für Gärtner/-innen und für Jugendliche in Berufsfindung, Berufsfachschulen für Ernährung/Versorgung, für Kinderpflege und für Sozial-pflege und einer Fachakademie für Sozialpädagogik)

• Landwirtschaftsschule (Abteilung Hauswirtschaft)

Darüber hinaus ist der Landkreis durch spezielle Verein-barungen mit zwei Nachbarlandkreisen an den Kosten der Realschule und des Gymnasiums Parsberg und des Sonder-pädagogischen Förderzentrums Mallersdorf beteiligt.

Zum Bereich der Schulen gehört auch die Schulentwicklungs- und Schulbedarfsplanung, die Organisation und Koordination der Schülerbeförderung, die Abrechnung der Gastschulbei-träge, der Ausbau der Ganztagsbetreuung an den oben auf-geführten allgemein bildenden Schulen sowie die Koordinati-on der Jugendsozialarbeit an Schulen.

Berufliche Bildung

An der Berufsschule des Beruflichen Schulzentrums Re-gensburger Land werden in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Flüchtlinge, Asylsuchende und Asylberechtigte beschult. Seit 2016 gibt es im Landratsamt neben der Inte-grationsstelle, die ebenfalls in Bildungsfragen berät, auch eine Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte.

Um den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu erleich-tern, organisiert die Wirtschaftsförderung des Landkreises regelmäßige „Aktionstage für Ausbildung“ und Berufsin-formationsmessen. Auch Jugendliche ohne Ausbildung und Schulverweigerer werden unterstützt, u. a. indem der Land-kreis Projekte für diese Zielgruppe finanziell fördert.

Weiterbildung

Die Wirtschaftsförderung organisiert seit vier Jahren eine jährliche Fort- und Weiterbildungsmesse für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus fördert der Land-kreis als Träger der Volkshochschule Regensburger Land die Erwachsenenbildung. Durch das Regionalmanagement werden ebenfalls verschiedene Bildungsprojekte organisiert und vorangebracht, u. a. die Bewerbung zur Bildungsregion.

Non-formale Bildung

Im Bereich non-formale Bildung sind die Aktivitäten des Landkreises sehr vielfältig. Ab dem Jahr 2010 baute er die Familienbildung auf und koordiniert und unterstützt seit-dem die sieben Familienstützpunkte im Landkreis. In der kulturellen Bildung ist der Landkreis einerseits Träger und Organisator von Kultureinrichtungen und -veranstaltungen und andererseits berät er kulturelle Institutionen und die Heimatpflege mit Fachwissen und bietet finanzielle För-derung an. Im Bereich der ökologischen Bildung hat der Landkreis zusammen mit der Stadt Regensburg im Jahr 2009 die Energieagentur Regensburg initiiert und gibt finanzielle Zuschüsse. Der Landkreis fördert und unterstützt Vereine und Verbände sowie ehrenamtliches Engagement, u. a. durch die Trägerschaft der Freiwilligenagentur, die Organisation der Vereinsschule und die Unterstützung des Kreisjugendrings. Von der im Kreisjugendamt angesiedelten kommunalen Jugendarbeit werden u. a. Ferien- und Freizeitangebote organisiert. Der vom Landkreis und mehreren Gemeinden im Jahr 2006 gegründete Verein „Jugendarbeit im Landkreis Regensburg e. V.“ fördert die Jugendarbeit vor Ort.

Im Jahr 2016 hat der Landkreis Regensburg seine Aktivitäten im Bildungsmanagement durch den Zertifizierungsprozess zur „Bildungsregion in Bayern“ und die Teilnahme am Programm „Bildung integriert“ verstärkt. Aber bereits in den Jahren davor war er immer sehr aktiv in allen Phasen des lebenslangen Lernens und ist es auch jetzt noch. Das zeigen die vielfältigen Ausgaben für Bildung in den jeweiligen Haushalten (vgl. Tab. A 2).

Kontaktdaten des Landratsamts Regensburg Aktuelle Kontaktdaten von Ansprech-partnerinnen und -partnern im Landrats-amt Regensburg aus den verschiedenen Bildungsbereichen finden sich auf der Webseite des Landkreises: www.landkreis-regensburg.de

6 7Der Landkreis Regensburg als Bildungsakteur

Der Landkreis Regensburg als Bildungsakteur

Zentrale Ergebnisse

A Regionale Rahmenbedingungen

Die Bevölkerung im Landkreis Regensburg ist insbesondere in den letzten sechs Jahren stark gewachsen. Die Prognosen bis 2035 rechnen mit einem weiteren Wachstum. Der Hauptgrund sind

Zuzüge von Deutschen und Ausländerinnen und Ausländern in die wirtschaftlich attraktive Region, in der die Arbeitslosig-keit niedrig und die soziale Lage der Bevölkerung sehr gut ist. Die Bevölkerungsentwicklung ist jedoch ungleich auf die Landkreisgemeinden verteilt und der demografische Wandel wird trotzdem spürbar, da der Anteil der über 65-Jährigen bis 2035 stark steigen soll. Prägend für den Landkreis sind außerdem die zahlreichen Pendlerbewegungen, v. a. in die Stadt Regensburg.

B Frühkindliche Bildung und Betreuung

Der Ausbau der frühkindlichen Betreuung ist auch im Landkreis Regensburg sichtbar: die Zahl der Kindertageseinrichtungen, des pädagogischen Personals, der genehmigten Betreuungsplätze und

der betreuten Kinder, sowie der Betreuungsumfang steigen seit 2008. Die Betreuungsquoten bei den unter 3-Jährigen steigen ebenfalls, auch wenn sie noch unter denen der Stadt Regensburg und Bayerns liegen. Bei den 3- bis 6-Jährigen sind die Betreuungsquoten auf hohem Niveau stabil. Die Ein-schulungszahlen sind ebenfalls konstant. Die ohnehin schon seit Jahren große Bedeutung der frühen Sprachförderung bleibt durch die steigende Zahl von Kindern mit Migrations-hintergrund bestehen.

Um den Leserinnen und Lesern einen schnellen Überblick über die Bildungslandschaft im Landkreis Regensburg zu ermöglichen, werden in diesem Kapitel die wichtigsten Ergebnisse des Bildungsberichts zusammengefasst. Weitere Kurzzusammenfassungen finden sich jeweils am Ende der Kapitel im Hauptteil.

D Berufliche Bildung und Hochschulen

Im Bereich der beruflichen Bildung und der Hochschulen ist die Verzahnung mit der Stadt Regensburg besonders eng, da fast alle Einrichtungen im Stadtgebiet liegen. Aussa-gen, die nur die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises

betreffen, sind deshalb nur selten möglich. Es ist sinnvoller, die Region Regensburg als Ganzes in den Blick zu nehmen. Dadurch zeigt sich, dass das Angebot sehr gut und gleichzei-tig der Bedarf an Fachkräftenachwuchs sehr hoch ist. Z. B. gibt es seit Jahren mehr Lehrstellen als Bewerberinnen und Bewerber.

Die Zahl der Studierenden an den Hochschulen in der Stadt Regensburg steigt, genau wie die Zahl der Absolventinnen und Absolventen, insbesondere in den gefragten MINT-Fächern. Eine Herausforderung bleibt die mit über 20 % zwar durchschnittliche, aber trotzdem hohe Zahl der Ausbildungs-abbrecherinnen und -abbrecher sowie die Potenzialerschlie-ßung von Studienabbrecherinnen und -abbrechern und Neuzugewanderten für den regionalen Arbeitsmarkt.

E Weiterbildung

Auch die meisten Weiterbildungseinrichtungen befinden sich auf Stadtgebiet. Bedeutende Einrichtungen im Landkreis sind die Volkshoch-schule Regensburger Land, die ein vielfältiges und

flächendeckendes Angebot für alle Altersgruppen bietet, und die privaten Eckert Schulen, die auch überregional ausstrah-len. Eine Studie der Bertelsmannstiftung stellt fest, dass das Weiterbildungspotenzial in der Region Regensburg noch nicht ausgeschöpft wird und im Falle des Landkreises Re-gensburg auch unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt.

C Allgemein bildende Schulen

An den Realschulen und Gymnasien im Land-kreis stiegen in den letzten zehn Schuljahren die Schülerzahlen, was einerseits auf den Bau einer neuen Realschule (im Jahr 2006) und eines

neuen Gymnasiums (im Jahr 2010) zurückzuführen ist und anderer seits auf ein verändertes Übertrittsverhalten nach der 4. Klasse. Im Bereich der weiterführenden Schulen prägen Bildungspendler innen und -pendler den Landkreis, da mehr als die Hälfte der Realschülerinnen und -schüler sowie der Gymnasiasten Schulen außerhalb des Landkreises besuchen. Die Quote der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss liegt seit vielen Jahren deutlich unter dem bayeri-schen Durchschnitt. Die Sprachförderung hat an Bedeutung und Quantität zugenommen und wird wichtig bleiben. Glei-ches gilt für die Themen Inklusion und Ganztagsbetreuung an Schulen.

Um die Teilnahmequoten an Weiterbildungsangeboten zu erhöhen, wären eine zielgerichtete Beratung und Vermittlung sowie bessere Orientierungsmöglichkeiten, z. B. durch eine regionale Bildungsberatung und/oder ein Bildungsportal, sinnvoll.

F Non-formale Bildung

Der Landkreis Regensburg ist bei der non-formalen Bildung breit aufgestellt: ob Familienbildung, kulturelle oder ökologische Bildung – es gibt Angebote für die verschiedensten Zielgruppen

und in den unterschiedlichsten Bereichen. Die in vielen Gemeinden gut ausgebauten Strukturen der Jugendarbeit und die vielfältige Vereins- und Verbandslandschaft sind ebenfalls wichtige Bildungspfeiler.

Durch die Nähe zur Stadt Regensburg wird das Angebot für die Landkreisbürgerinnen und -bürger noch vergrößert. Im Bereich der non-formalen Bildung wird besonders viel Arbeit von Ehrenamtlichen geleistet, die durch spezielle Einrichtun-gen, wie z. B. die Freiwilligenagentur oder den Kreisjugend-ring, unterstützt werden.

8 9Zentrale ErgebnisseZentrale Ergebnisse

10 Landkreis Regensburg

A 1 Demografische Entwicklung

A Regionale Rahmenbedingungen Die Bildungslandschaft im Landkreis Regensburg

kann nur im Kontext der regionalen Rahmenbe-dingungen beschrieben und interpretiert werden. Die demografische Entwicklung (A1), die regionale

Wirtschaftsstruktur und der Arbeitsmarkt (A2) sowie die soziale Lage der Bevölkerung (A3) beeinflussen die Bildungs-strukturen und -prozesse. Gleichzeitig hat Bildung Auswir-kungen auf die drei genannten Bereiche. Einen Einfluss hat auch die Finanzsituation des Landkreises Regensburg, da sie bestimmt, wie hoch die Mittel und Investitionen für Bildung im Haushalt ausfallen (A4).

Der Landkreis Regensburg mit einer Größe von 1.391,9 km² rangiert bezogen auf die Zahl der Bevölkerung auf dem fünf-ten Platz aller 71 Landkreise in Bayern.

Er ist der südlichste Landkreis des Regierungsbezirks Ober-pfalz und umschließt die kreisfreie Stadt Regensburg. Der Landkreis setzt sich aus 41 Kommunen zusammen: drei Städten, acht Märkten und 30 Gemeinden. Dabei bilden elf Kommunen mit knapp 20 % der Landkreisfläche einen Verdichtungsraum um die Universitätsstadt und das Ober-zentrum Regensburg, während 30 Kommunen mit über 80 % der Landkreisfläche dem ländlichen Raum zuzuordnen sind (vgl. Abb. A 3).

Durch die Autobahnen A 3 (Passau–Nürnberg) und A 93 (München–Hof) wird der Landkreis in Ost-West und Nord-Süd Richtung erschlossen. Darüber hinaus ist die Stadt Regensburg ein Knotenpunkt im Bahn- und Öffentlichen Nahverkehr, deren Netze in den Landkreis ausstrahlen.

Genaue Informationen zur demografischen Entwicklung sind für die Bildungsverantwortlichen im Landkreis Regensburg wichtig, um bedarfsgerechte Bildungsangebote für alle Al-tersgruppen und Bevölkerungsteile zu planen. In den letzten Jahren wurde viel über den demografischen Wandel geschrie-ben. Die Altersstruktur und Herkunft der Bevölkerung ändert sich auch im Landkreis Regensburg.

In Deutschland werden weniger Kinder geboren, dafür nimmt der Anteil der Bevölkerung über 60 Jahren aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung zu. Gleichzeitig wurde die frühkindliche Bereich ausgebaut und immer mehr Mütter sind erwerbstätig. In den letzten Jahren sind außerdem immer mehr Ausländerinnen und Ausländer nach Bayern eingewandert.

Diese und andere Entwicklungen bedingen u. a. einen höhe-ren Betreuungsbedarf bei unter 3-Jährigen, sinkende Schüler-zahlen und steigende Nachfrage bei Integrationskursen und Angeboten für Seniorinnen und Senioren. Diese Beispiele zeigen, wie sich die demografische Entwicklungen und die Bildungslandschaft gegenseitig beeinflussen.

A 1.1 Bevölkerungsentwicklung und -prognose

Die Bevölkerung im Landkreis Regensburg ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Zum Stichtag am 31. Dezember 2015 waren 189.390 Menschen mit ihrem ersten Wohnsitz im Landkreis gemeldet.

Der Zuwachs ist bedingt durch einen gestiegenen Zuzug von außerhalb des Kreises sowohl von Deutschen als auch von Ausländerinnen und Ausländern (vgl. Kapitel A 1.2).

11Regionale Rahmenbedingungen

Diese Entwicklung soll in den kommenden Jahr-zehnten laut der regionalisierten Bevölkerungs-vorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik anhalten, so dass im Jahr 2035 vor-aussichtlich 207.200 Menschen im Landkreis leben werden. Das entspricht einem Zuwachs von 9,4 %. Das Bevölkerungswachstum übertrifft damit das des Freistaats Bayern (Zuwachs 5,4 %).

Der Landkreis Regensburg, die Stadt Regensburg (Zuwachs 9,3 %) und der Landkreis Neumarkt i. d. OPf. (Zuwachs 4,5 %) sind die einzigen Ge-bietskörperschaften in der Oberpfalz, für die eine deutliche Zunahme der Bevölkerung prognosti-ziert wird.

Auf Gemeindeebene wird die Bevölkerungsentwicklung jedoch sehr unterschiedlich verlaufen (vgl. Tab. Anhang 1 und Abb. A 3).

Nur in fünf der 41 Gemeinden wird mit einem Rückgang der Bevölkerung gerechnet (> -2,5 %), in fünf weiteren bleiben die Zahlen weitestgehend stabil (+/- 2,5 %), im gesamten Rest sollen sie steigen (> +2,5 %). Alle Gemeinden im Verdichtungsraum sollen wachsen. Allerdings bedeutet die Lage im Verdichtungs-raum nicht automatisch mehr Wachstum als im ländlichen Raum, da es auch dort Gemeinden mit hohem prognostiziertem Wachs-tum gibt, z. B. Regenstauf oder Wörth a. d. Donau.

Methodischer HinweisDie Bevölkerungsvorausberechnungen des Bayeri-schen Landesamts für Statistik sind Modellrechnun-gen, bei denen die zukünftige Entwicklung der Ge-burten, Sterbefälle und Wanderungsbewegungen mit einbezogen wurden. Es handelt sich nicht um exakte Vorhersagen.

Weitere Faktoren, z. B. die Ausweisung von Bauland, die Ansiedelung bzw. die Schließung von Betrieben oder der Zuzug von Flüchtlingen, können ebenfalls einen großen Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungs-entwicklung haben, werden in den Modellrechnungen jedoch nicht berücksichtigt.

���.��� ���.��� ���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���� ���� ���� ���� ����

Abb. A 1 Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015 Abb. A 2 Bevölkerungsvorausberechnung für den Landkreis Regensburg bis 2035

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag jeweils 31.12. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2017. Stichtag jeweils 31.12. Methodischer Hinweis: Die Prognosen basieren auf den Jahreszahlen von 2015.

12 Regionale Rahmenbedingungen

13Regionale Rahmenbedingungen

A 1.2 Geburtenentwicklung und Wanderungsbewegungen

Die Bevölkerungsentwicklung wird v. a. durch die Anzahl der Geburten im Verhältnis zu den Sterbefällen und die Wande-rungsbewegungen bestimmt.

Die Zahl der Geburten im Landkreis Regensburg schwankte in den letzten zehn Jahren leicht, blieb insgesamt aber stabil. Erst seit 2013 stieg die Zahl kontinuierlich leicht an auf zu-letzt insgesamt 1.737 im Jahr 2015. Diese Entwicklung hängt größtenteils damit zusammen, dass immer mehr Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit geboren wurden.

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

Kallmünz

Riekofen

Regenstauf

Obertraubling

Sinzing

Köfering

Aufhausen

Holzheim

Lappersdorf

Zeitlarn

Wolfsegg

Beratzhausen

Hemau

Bernhardswald

Donaustauf

ThalmassingHagelstadt

Duggendorf

Pfakofen

Wenzenbach

Tegernheim

Pielenhofen

Nittendorf

Pettendorf

Mötzing

Pfatter

Mintraching

Sünching

Bach

Wörth

Wiesent

Schierling

Alteglofsheim

Pentling

Neutraubling

Deuerling

Laaber

Brunn

Altenthann

Barbing

Brennberg

Veränderung 2028/2034 gegenüber 2014 in Prozent

stark abnehmend (unter -7,5)

abnehmend (-7,5 bis unter -2,5)

stabil (-2,5 bis unter 2,5)

zunehmend (2,5 bis unter 7,5)

stark zunehmend (7,5 oder mehr)

Verdichtungsraum

! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! !

Verdichtungsraum

Abb. A 3 Bevölkerungsprognose für die Gemeinden im Landkreis Regensburg bis 2028 bzw. 2034

Quelle: © GeoBasis-DE / BKG 2017 (Daten verändert). Methodischer Hinweis: Die Karte basiert auf Bevölkerungsvorausberechnungen des Bayerischen Landesamts für Statistik. 2016. Bei Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohner/-innen haben Schwankungen bei Fertilität, Mortalität und Migration einen stärkeren Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung, weshalb ein kürzerer Berechnungshorizont bis 2028 gewählt wurde. Die Prognosen basieren auf den Jahreszahlen von 2014.

Trotz der relativ konstanten Zahl an Geburten bzw. dem An-stieg in den letzten drei Jahren war der natürliche Saldo im Landkreis Regensburg in fünf der letzten sechs Jahre negativ, d. h. die Zahl der Sterbefälle lag über der Zahl der Geburten. Dass die Bevölkerungszahl insgesamt trotzdem wuchs, lag an

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�� � �� �� �� �� �� �� �� ���

���

���

���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Deutsche Kinder Ausländische Kinder

Abb. A 4 Geburten von deutschen und ausländischen Kindern im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015

Abb. A 5 Zuzüge, Fortzüge und Wanderungssaldo über die Kreisgrenze 2006 bis 2015

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016.

den Wanderungsbewegungen. Der Wanderungssaldo war in den letzten zehn Jahren immer positiv, d. h. es sind mehr Menschen in den Landkreis gezogen als weggezogen sind.

�.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.���

�.��� �.���

��.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.��� �.���

�.���

��� ��� ��� ��� ��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

��.���

��.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Zuzüge Fortzüge Saldo

14 Regionale Rahmenbedingungen

15Regionale Rahmenbedingungen

�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

unter � � bisunter �

� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter �

über �

���� ���� ����

Abb. A 7 Verteilung der Altersgruppen im Landkreis Regensburg 2006, 2015 und 2035 (in %)

Abb. A 6 Wanderungssaldos nach Wanderungsarten im Landkreis Regensburg im Jahr 2015

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Eigene Berechnung.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2017. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Prognose für das Jahr 2035 basiert auf den Jahreszahlen von 2015.

���

�.���

���

���

� ��� �.��� �.��� �.���

Alterswanderung

Familienwanderung

Berufs-/Arbeitsmarktwanderung

Ausbildungswanderung

Ähnlich wie bei der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung ist auch bei den Wanderungsbewegungen die Situation in den Gemeinden des Landkreises sehr unterschiedlich: 30 Gemeinden hatten 2015 einen positiven Wanderungs-saldo, elf einen negativen. Nur eine Gemeinde im Verdich-tungsraum wies 2015 einen negativen Saldo auf, die übrigen zehn mit einem negativen Saldo lagen im ländlichen Raum. In den letzten fünf Jahren gab es bei den Gemeinden jedoch große Schwankungen bei den Wanderungsbewegungen (vgl. Tab. Anhang 2).

Zu den Gründen für den Zuzug in den Landkreis dürften ne-ben der gestiegen Zahl von Flüchtlingen, auch die gute wirt-schaftliche Situation in der Region Regensburg und die im Verhältnis zur Stadt Regensburg oft günstigeren Mieten bzw. Grundstückspreise zählen. Im Jahr 2015 zogen 2.945 Men-schen aus der Stadt in den Landkreis Regensburg, umgekehrt waren es nur 2.741.1

Anhand der Wanderungsbewegungen einzelner Altersgrup-pen können verschiedene Wanderungsarten unterschieden werden: die Ausbildungswanderung der 18- bis 25-Jährigen, die Berufs- und Arbeitsmarktwanderung der 25- bis unter 30-Jährigen, die Familienwanderung der unter 18-Jährigen und der 30- bis 50-Jährigen sowie die Alterswanderung der über 50-Jährigen.

Auffällig ist, dass der Saldo der Ausbildungswanderung erst 2015 zum ersten Mal innerhalb der letzten zehn Jahre positiv ausfiel. Ein Grund dafür könnte sein, dass mehr Ausländerin-nen und Ausländer in dieser Altersgruppe zugezogen sind. Ein weiterer Grund sind eventuell Studierende, die wegen des Wohnraummangels und der hohen Mietpreise in der Stadt Regensburg auf den Landkreis ausweichen. Am größten war in den letzten zehn Jahren durchgehend die Familienwanderung, die in diesem Zeitraum außerdem immer weiter angestiegen ist. Gerade Familien ziehen häufig von der Stadt auf das Land.

Bis 2035 wird insbesondere die Zahl der 18- bis 40-Jährigen und der 40- bis 65-Jährigen abnehmen (Veränderung von -4,6 % bzw. -3,7 % im Vergleich zu 2015). Im Vergleich zur gesamten Oberpfalz fällt der Rückgang jedoch geringer aus. Dort nimmt zusätzlich auch noch die Altersgruppe der unter 18-Jährigen ab, die im Landkreis um 5,0 % ansteigen soll.

Bei den jungen Menschen im Landkreis werden jedoch für die einzelnen Altersgruppen unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert: Die Anzahl der unter 3-Jährigen sinkt (-5,3 %), die Zahlen der 3- bis unter 6-Jährigen, 6- bis unter 10-Jäh-rigen und 10- bis unter 16-Jährigen steigen (7,9 %, 12,5 % und 8,1 %) und die Anzahl der 16- bis unter 19-Jährigen sinkt (-7,5 %).

Die Anzahl der über 65-Jährigen wird mit einer Verände-rung von +60,3 % im Vergleich zu 2015 stark ansteigen. Das Durchschnittsalter steigt von 43,2 Jahren auf 46,3 Jahre. Entsprechend wird sich der Jugendquotient von 31,9 auf 34,3 erhöhen und der Altenquotient von 29,8 auf 49,7.

1 Stadt Regensburg (2016): Statistisches Jahrbuch Ausgabe 2016. Regensburg, S. 92f.

2 Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Die letzten für die Gemeinden verfügbaren Daten basieren auf den Zahlen von 2014 und reichen bis ins Jahr 2028 bzw. 2034, je nach Größe der Gemeinde (vgl. Tab. Anhang 1).

A 1.3 Altersstruktur

Für eine bedarfsgerechte Planung von Bildungsangeboten entlang des Lebenslaufs ist die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Altersgruppen entscheidend. Trotz allgemein wachsender Bevölkerungszahl bleibt auch der Landkreis Re-gensburg nicht vom demografischen Wandel verschont. Die Altersstruktur hat sich vom Jahr 2006 auf das Jahr 2015 ver-ändert: die Anzahl und der Anteil der jungen Menschen unter 25 Jahren nahm ab (von 50.888 auf 47.910 Personen bzw. von 27,9 % auf 25,3 %), dafür nahm die Anzahl und der Anteil der

über 60-Jährigen zu (von 38.151 auf 47.152 Personen bzw. von 20,9 % auf 24,9 %). Dieser Trend wird sich in Zukunft fortsetzen, wie die regionalisierte Bevölkerungsvorausbe-rechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik annimmt. Im Jahr 2035 sollen zwar immer noch 48.000 Menschen unter 25 Jahren im Landkreis wohnen, dafür aber 69.200 Menschen über 60 Jahren. Der Anteil der Jüngeren sinkt deshalb weiter auf 23,2 % und der der Älteren steigt auf 33,4 %.

Die Entwicklungen in den Gemeinden sollen sehr unter-schiedlich verlaufen.2 Betrachtet man die Altersgruppen von 0 bis 19 Jahren gibt es Gemeinden, in denen für alle diese Altersgruppen ein deutliches Wachstum prognostiziert wird, z. B. Barbing, Brunn, Neutraubling oder Pentling. Aber es gibt auch Gemeinden, in denen nur einige dieser Altersgruppen zunehmen und andere abnehmen sollen, z. B. Bernhardswald oder Pfatter. In einigen Gemeinden sollen alle diese Alters-gruppen schrumpfen, z. B. Beratzhausen, Deuerling oder Holzheim am Forst. Bei den über 65-Jährigen sieht es ähnlich aus: Die Spanne der Zunahme reicht von 17,6 % in Wolfsegg bis 88,5 % in Hemau.

Für die unterschiedlichen Bildungsphasen bedeuten die Pro-gnosen für den Landkreis Regensburg, dass im Vergleich zu 2015 im Jahr 2035 etwas weniger Krippenplätze, etwas mehr Plätze an Kindergärten und mehr Plätze an Schulen benötigt werden. Die Suche nach Auszubildenden und qualifizierten Fachkräften wird sich immer schwieriger gestalten. Das Angebot für Seniorinnen und Senioren müsste noch weiter ausgebaut werden.

16 Regionale Rahmenbedingungen

17Regionale Rahmenbedingungen

Informationen zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind für den Bildungsbereich v. a. deshalb relevant, weil gute Sprachkenntnisse und eine erfolgreiche Integration sehr

Die Zahl der nichtdeutschen Bevölkerung im Landkreis Regensburg ist in den letzten vier Jahren kontinuierlich ge-stiegen, nachdem sie einige Jahre konstant geblieben bzw. 2011 sogar leicht gesunken war. Der Anteil der nichtdeut-schen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung ist ebenfalls leicht gestiegen von 4,0 % im Jahr 2006 auf 6,8 % im Jahr 2015. Im Vergleich zur Stadt Regensburg (13,2 %) und Bayern (11,5 %) ist dieser Prozentwert immer noch niedrig.3

Der Anstieg ist weniger auf die Asylbewerberinnen und -bewerber zurückzuführen, sondern hängt eher mit der EU-Osterweiterung zusammen (vgl. Tab. A 1).

A 1.4 Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Methodischer HinweisIn den meisten amtlichen Statistiken wird beim Merkmal Nationalität nur unterschieden zwischen Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit (Deut-sche) und Menschen ohne deutsche Staatsangehörig-keit ( Ausländerinnen und Ausländer).

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund – also derjenigen, die im Ausland geboren wurden, oder deren Eltern aus dem Ausland kommen – ist jedoch sehr viel größer. Es können deshalb in diesem Bildungsbericht selten Aussagen zu Kindern, Jugend-lichen oder Erwachsenen mit Migrationshintergrund gemacht werden.

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.���

��.���

��.���

�� ��� ��� �.���

�.���

�.���

�.���

�.���

��.���

��.���

��.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Ausländer/-innen gesamt Asylbewerber/-innen

Abb. A 8 Ausländer/-innen und Asylbewerber/-innen im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015

Quelle Ausländer/-innen: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag jeweils 31.12. des Kalenderjahres. Quelle Asylbewerber/-innen: Sachgebiet Ausländer- und Asylrecht, Landkreis Regensburg. 2017. Stichtag jeweils 01.01. des Folgejahres.

viel zum Gelingen von persönlichen Bildungswegen und zur gesellschaftlichen Teilhabe beitragen.

3 Eigene Berechnung nach Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. 2016.

Seit dem 01. April 2012 wurden dem Landkreis Regensburg wieder Asylbewerberinnen und -bewerber zugewiesen, nachdem vorher einige Jahre lang keine Fälle zu betreuen waren. Sie waren im Jahr 2016 ungleich über den Landkreis verteilt: Obwohl insgesamt 30 Gemeinden Asylbewerberin-nen und -bewerber beherbergten, waren mehr als 60 % in nur zehn Gemeinden konzentriert. Am Stichtag 31. Dezember 2016 war das Herkunftsland von ca. 63 % der Asylbewerbe-rinnen und -bewerber Syrien (545 Personen) oder der Irak (303 Personen). Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge waren insgesamt 117 im Landkreis untergebracht.4

Aktuelle Aussagen zur Bevölkerung mit Migrationshinter-grund können nicht getroffen werden. Laut Zensus 2011 lebten zum Stichtag am 9. Mai 2011 insgesamt 23.702 Men-schen mit Migrationshintergrund im Landkreis Regensburg.5

Das entsprach einem Anteil von rund 13 % an der Gesamt-bevölkerung, womit der Landkreis Regensburg genau im Durchschnitt der Oberpfalz lag. Bayernweit hatten rund 19 % der Menschen einen Migrationshintergrund. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen in den letzten vier Jahren ebenfalls angestiegen sind.

Die meisten Herkunftsländer von Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis Regensburg lagen Ende 2016 in Ost- bzw. Südosteuropa.

Rang Land AusländerzahlAnteil an Gesamtzahl

aller Ausländer/-innen

1. Rumänien 2.338 15,3 %

2. Polen 1.413 9,3 %

3. Ungarn 1.109 7,3 %

4. Türkei 1.099 7,2 %

5. Bulgarien 1.102 7,2 %

6. Syrien 945 6,2 %

7. Kosovo 694 4,6 %

8. Kroatien 519 3,4 %

9. Österreich 500 3,3 %

10. Tschechische Republik 453 3,0 %

11. Italien 414 2,7 %

12. Russische Föderation 354 2,4 %

13. Irak 307 2,0 %

14. Slowakische Republik 249 1,6 %

15. Bosnien und Herzegowina 222 1,5 %

Tab. A 1 Die 15 häufigsten Herkunftsländer von Ausländer/-innen im Landkreis Regensburg am 31.12.2016

Quelle: Sachgebiet Ausländer- und Asylrecht, Landkreis Regensburg. 2017. Stichtag: 31.12.2016. Anteil eigene Berechnung.

4 Sachgebiet Ausländer- und Asylrecht, Landkreis Regensburg. 2017.5 Bayerisches Landesamt für Statistik (2015): Zensus 2011. Gemeindedaten Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ergebnisse für Bayern. München, S. 130

18 Regionale Rahmenbedingungen

19Regionale Rahmenbedingungen

Vergleicht man die Altersstruktur der deutschen und auslän-dischen Bevölkerung im Jahr 2015, fällt auf, dass rund 65,0 % der Ausländerinnen und Ausländer (8.398 Personen) zwischen 25 und 60 Jahren alt waren. Bei den Deutschen waren es in dieser Altersgruppe nur rund 48,7 % (85.930 Personen).

Die größte Herausforderung im Bildungsbereich dürfte demnach die Integration von Ausländerinnen und Aus-ländern in den Arbeitsmarkt sein. Darauf deutet auch deren vergleichsweise niedrige Beschäftigungsquote hin (vgl. Abb. A 13).

Dafür waren nur 8,2 % der Ausländerinnen und Ausländer (1.055 Personen) über 60 Jahre alt, bei den Deutschen waren es 26,1 % (46.097 Personen). Bei den unter 25-Jährigen waren die Anteile etwa gleich: 26,9 % Ausländerinnen und Auslän-der (3.474 Personen) und 25,2 % Deutsche (44.436 Personen).

�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

unter � � bisunter �

� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

�� bisunter ��

über ��

Deutsche Ausländer/-innen

3,9%

33,1%

62,8%

Land- und Forstwirtscha�,Fischerei

Produzierendes Gewerbe

Dienstleistungsbereiche

Abb. A 9 Altersstruktur der deutschen und ausländischen Bevölkerung im Landkreis Regensburg im Jahr 2015 (in %)

Abb. A 10 Erwerbstätige im Landkreis Regensburg nach Wirtschaftszweigen im Jahr 2014 (in %)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Eigene Berechnungen.

Quelle: Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Verteilung bezieht sich auf die Erwerbstätigen am Arbeitsort.

Zusammenfassung Demografische Entwicklung

Der Landkreis Regensburg wächst und wird weiter wachsen – nicht nur, aber auch aufgrund des Zuzugs von Ausländerinnen und Ausländern.

Das Wachstum ist jedoch nicht gleichmäßig über alle Altersgruppen und alle Gemeinden verteilt.

Eine weitere Herausforderung stellt die Integration und För-derung der jungen Ausländerinnen und Ausländer in Kinder-tageseinrichtungen, Schulen und Ausbildungseinrichtungen dar (vgl. u. a. Abb. B 9 und Abb. C 12).

A 2 Wirtschaftsstruktur und ArbeitsmarktWirtschaft und Bildung bedingen sich gegenseitig. Floriert die Wirtschaft, schafft das Ausbildungsplätze und die Steuer-einnahmen steigen, wodurch mehr finanzielle Ressourcen für den Bildungsbereich bereitstehen.

Fast zwei Drittel der Erwerbstätigen im Landkreis Re-gensburg arbeiteten im Jahr 2014 im Dienstleistungsbereich (Tertiärer Sektor), ein Drittel im produzierenden Gewerbe (Sekundärer Sektor) und weniger als 4 % in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (Primärer Sektor). In den letz-ten zehn Jahren ist der Anteil der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei kontinuierlich zurückgegangen, ein Trend der auch in der Oberpfalz und in Bayern zu verzeichnen ist.

Gleichzeitig sind Unternehmen und Handwerksbetriebe auf eine ausreichende Zahl von gut ausgebildeten Fachkräften angewiesen.

Ähnlich wie im Regierungsbezirk, aber anders als im Freistaat und der Stadt Regensburg, ist der Anteil des produzierenden Gewerbes im gleichen Zeitraum gestiegen, während der Dienstleistungsbereich einen leichten Rückgang aufweist. In Bayern und der Stadt Regensburg arbeiteten 2014 jeweils mehr als 70 % der Erwerbstätigen im Tertiären Sektor.

A 2.1 Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur

20 Regionale Rahmenbedingungen

21Regionale Rahmenbedingungen

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2016. Stichtag 31.12.2015. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Verteilung bezieht sich auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort.

��,�% ��,�%

��,�% ��,�%

��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�%

��,�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer

Landkreis Regensburg Stadt Regensburg Bayern

Die Erwerbstätigenquote – hier definiert als Anteil der Erwerbstätigen an der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren – ist im Landkreis Regensburg in den letzten zehn Jahren angestiegen von 44,8 % oder 55.400 Erwerbstätigen im Jahr 2005 auf 50,0 % oder 63.400 Erwerbstätige im Jahr 2014.6 Der Wert lag damit unter dem von Bayern mit 56,6 %. Das kann damit zusammenhängen, dass die Zahl der Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept erfasst wird, d. h. es werden die Personen gezählt, die ihren Wohn- und Arbeitsort oder nur ihren Arbeitsort im Landkreis haben. Viele Menschen verlassen den Landkreis jedoch zum Arbeiten (vgl. Kapitel A 2.2).

Auffällig ist, dass der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort mit akademischem Abschluss im Landkreis Regensburg im Vergleich zur Stadt und zu ganz Bayern wesentlich niedriger ist. Das könnte damit zusammen hängen, dass es in der Stadt mehr Arbeitsplätze für Akademikerinnen und Akademiker gibt bzw. sich diese die hohen Grundstückspreise und Mieten in der Stadt Regensburg eher leisten können und einen Wohnort in der Stadt dem auf dem Land vorziehen.

Betrachtet man nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (vgl. Abb. A 11), kann man auch eine Quote für alle im Landkreis wohnenden Personen ermitteln inkl. aller Auspendlerinnen und Auspendler (die sogenannten sozi-alversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort). Diese lag im Jahr 2014 mit 60,1 % für den Landkreis Regensburg im Vergleich zur Beschäftigtenquote am Arbeitsort mit 32,5 % deutlich höher. Damit lag der Landkreis sogar etwas über dem bayerischen Durchschnitt von 58,9 %.7 Auch hier sind die Effekte des Pendelns erkennbar.

Dafür ist der Anteil der Beschäftigten ohne Berufsausbildung – dazu zählen auch die Auszubildenden – oder mit unbekann-ter Ausbildung im Landkreis niedriger als in der Stadt. In der Gruppe der Beschäftigten ohne oder mit unbekannter Be-rufsausbildung ist der Ausländeranteil vergleichsweise hoch. Das könnte den Unterschied zwischen dem Landkreis und der Stadt bzw. Bayern erklären, da im Landkreis der Anteil von Ausländerinnen und Ausländern an allen sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten niedriger ist (6,2 % im Vergleich zu 14,1 % bzw. 11,4 %).

6 Bei den Erwerbstätigenquoten des Landkreises und Bayerns handelt es sich um eigene Berechnungen.7 Nach Wohnort: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Beschäftigungsquoten. Dezember 2014. Nach Arbeitsort: Eigene Berechnung. Stichtag jeweils 31.12.

��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

��.���

��.��� ��.��� ��.���

��.��� ��.��� ��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort

Abb. A 11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und am Arbeitsort im Landkreis Regensburg 2005 bis 2015

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik (bis 2014). 2016. Statistik der Bundesagentur für Arbeit (für 2015). 2016. Stichtag jeweils 30.06.

Bei den Beschäftigungsquoten ausgewählter Personengrup-pen im Landkreis Regensburg wird deutlich, dass sie sich im Jahr 2015 häufig im oder nahe des bayerischen Durchschnitts und über den Quoten der Stadt Regensburg bewegten.

�,�% ��,�% �,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�%

��,�%

��,�%

��,�% ��,�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

���%

LandkreisRegensburg

Stadt Regensburg Bayern

mit akademischem Abschluss

mit Berufsausbildung

ohne Berufsausbildung

Ausbildung unbekannt

Abb. A 12 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern nach Berufs-bildung im Jahr 2015 (in %)

Abb. A 13 Beschäftigungsquoten von ausgewählten Personengruppen im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern im Jahr 2015 (in %)

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2016. Stichtag 31.12.2015. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Verteilung bezieht sich auf die sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten am Wohnort. Die Angaben werden von den Arbeitgebern an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet.

Einzig die Beschäftigungsquote von Ausländerinnen und Ausländern lag deutlich unter den Vergleichsquoten.

22 Regionale Rahmenbedingungen

23Regionale Rahmenbedingungen

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maßstab für die wirtschaftliche Leistung einer Gebietskörperschaft und wird herangezogen für die Messung der Wirtschaftskraft und des Wohlstands. Sowohl das BIP je Erwerbstätigem als auch je Einwohnerin bzw. Einwohner ist nach dem Rückgang während der Wirtschaftskrise 2009 im Landkreis kontinu-ierlich gestiegen. Im Vergleich zur Oberpfalz lag das BIP je Erwerbstätigem 2014 etwas niedriger (Landkreis Regensburg 65.961 Euro, Oberpfalz 66.428 Euro) und deutlich unter dem Durchschnittswert von Bayern (73.330 Euro).

Betrachtet man das BIP je Einwohnerin bzw. Einwohner lag der Wert 2014 für den Landkreis Regensburg (22.396 Euro) sehr niedrig im Vergleich zur Oberpfalz (37.290 Euro) und zu Bayern (41.646 Euro). Das erklärt sich mit der Konzentration zahlreicher Unternehmen – und damit der Wirtschaftskraft der Region – in der Stadt Regensburg, in der sehr viele Erwerbstätige aus dem Landkreis Regensburg arbeiten (vgl. Kapitel A 2.2). Die von ihnen erbrachte wirtschaftliche Leistung wird deshalb nicht dem Landkreis zugerechnet.

��.��� ��.��� ��.���

��.���

��.��� ��.��� ��.���

��.��� ��.���

��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

��.��� �

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

BIP je Erwerbstätigem BIP je Einwohner/-in

Abb. A 14 BIP je Erwerbstätigem und je Einwohner/-in im Landkreis Regensburg 2006 bis 2014 (in EUR)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016.

��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

-��.��� -��.��� -��.��� -��.��� -��.��� -��.��� -��.��� -��.���

-��.���

-��.���

-��.���

-��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Einpendler/-innen Auspendler/-innen Saldo

Abb. A 15 Einpendler/-innen, Auspendler/-innen und Pendlersaldo über die Kreisgrenze 2009 bis 2016

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017. Stichtag jeweils 30.06. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Zahlen beziehen sich auf sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigte, deren Arbeitsgemeinde sich von der Wohngemeinde unterscheidet.

A 2.2 Pendlerverhalten

Mobilität wird in unserer Gesellschaft immer stärker gefor-dert. Im Landkreis Regensburg haben die Pendlerströme in den letzten Jahren zugenommen, wobei die Zahl der Aus-pendlerinnen und Auspendler stärker angestiegen ist als die Zahl der Einpendlerinnen und Einpendler. Insgesamt ist der Pendlersaldo seit acht Jahren negativ.

Etwa drei Mal so viele Menschen pendelten im Jahr 2016 aus dem Landkreis aus wie ein.

Bei den einzelnen Gemeinden im Landkreis sieht die Situa-tion ähnlich aus. Im Jahr 2014 hatte einzig die Stadt Neu-traubling, in der einige große Unternehmen angesiedelt sind, und die Stadt Wörth a. d. Donau mit der Kreisklinik einen positiven Pendlersaldo.

24 Regionale Rahmenbedingungen

25Regionale Rahmenbedingungen

��.���

�.��� �.��� �.��� �.��� ���

��� ���

���

�.���

Stadt Regensburg

LK Schwandorf

LK Kelheim

Stadt München

LK Neumarkt i. d. OPf.

Stadt Straubing

LK Straubing-Bogen

LK Cham

Stadt Nürnberg

Sonstige

Abb. A 16 Anzahl der Auspendler/-innen aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im Jahr 2016

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017. Stichtag 30.06. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Einzeln dargestellt sind alle Städte und Kreise mit mindestens 500 Auspendlerinnen und Auspendlern aus dem Landkreis Regensburg.

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017. Methodische Hinweise: Die Quoten beziehen sich auf alle zivilen Erwerbspersonen. Die Jugendarbeitslosenquote (15 bis 25 Jahre) ist erst ab dem Jahr 2009 darstellbar, da für die Jahre davor nicht alle notwendigen Informationen vorliegen.

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�% �,�% �,�%

�,�% �,�% �,�%

�,�%

�,�%

�,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Arbeitslosenquote Jugendarbeitslosenquote

Abb. A 17 Arbeitslosenquote und Jugendarbeitslosenquote im Landkreis Regensburg 2006 bis 2016 (in %)

A 2.3 Arbeitslosigkeit

Neben den Beschäftigtenzahlen gibt auch die Arbeitslosen-quote Aufschluss darüber, wie es um die Situation auf dem Arbeitsmarkt einer Region bestellt ist.

Im Landkreis Regensburg war die Quote mit 2,0 % im Jahr 2016 im Vergleich zur Stadt Regensburg (3,7 %) und Bayern (3,5 %) niedrig.

Auch die Jugendarbeitslosenquote der 15- bis 25- Jährigen war mit 2,1 % im Jahr 2016 im Vergleich niedrig (Stadt Regensburg 3,0 %, Bayern 3,2 %). Sie lag nur knapp über der Gesamtarbeitslosenquote. Das deutet darauf hin, dass es für junge Menschen ein gutes Angebot an Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Region gibt.

Die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern lag mit 7,0 % wesentlich höher als die Gesamtarbeitslosenquote, aber immer noch unter der entsprechenden Quote der Stadt Regensburg (7,8 %) und der von Bayern (8,9 %).

Zusammenfassung Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt

Die Anzahl der Erwerbstätigen im Landkreis steigt, die Arbeitslosigkeit ist niedrig und das Bruttoinlandsprodukt wächst: alles Faktoren, die auf eine sehr gute wirtschaft-liche Gesamtsituation hindeuten. Allerdings bedingt die Lage des Landkreises rund um die Stadt Regensburg, dass viele Menschen zwar im Landkreis wohnen, aber in der Stadt arbeiten und dort Wertschöpfung erwirtschaften. Das stellt u. a. hohe Anforderungen an die Verkehrsinfra-struktur.

Fast drei Viertel der Auspendlerinnen und Auspendler aus dem Landkreis pendelten im Jahr 2016 in die Stadt Regensburg.

Mit deutlichem Abstand folgten der Landkreis Schwandorf, der Landkreis Kelheim, die Landeshauptstadt München, der Land-kreis Neumarkt i. d. OPf., die Stadt Straubing, der Landkreis Straubing-Bogen, der Landkreis Cham und die Stadt Nürnberg.

Von den sonstigen Pendlerinnen und Pendlern blieben mehr als 60 % in Bayern.

Dass so viele Pendlerinnen und Pendler in die Stadt Regens-burg pendeln und damit in der Region Regensburg bleiben, bedeutet, dass das Arbeitsplatzangebot in der Region sehr gut ist.

26 Regionale Rahmenbedingungen

27Regionale Rahmenbedingungen

A 3 Soziale LageDie soziale Lage der Bevölkerung einer Region kann mit Hilfe der SGB II-Quote beschrieben werden. Sie gibt einen Großteil der Menschen an, die für ihren Lebensunterhalt auf staatli-che Hilfe angewiesen sind. Besonders interessant in diesem

Im Landkreis Regensburg war die SGB II-Quote im Vergleich zu Bayern in den letzten zehn Jahren niedriger. Im Jahr 2016 lag die Quote im Landkreis bei 2,4 %, in Bayern bei 4,2 %. Auch die Quote der unter 15-Jährigen war deutlich niedriger: im Landkreis bei 3,4 %, in Bayern bei 6,6 %. Im Jahr 2016 gab es im Landkreis durchschnittlich 2.183 Bedarfsgemein-schaften mit 4.056 Personen, davon 1.294 unter 18-Jährige.

Zusammenhang ist, wie viele Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die noch nicht im erwerbsfähigen Alter sind, in Bedarfsgemeinschaften mit SGB II-Bezug leben, da die so-ziale Herkunft den Bildungserfolg entscheidend beeinflusst.8

8 Vgl. Laubstein, Claudia/Holz, Gerda/Seddig, Nadine (2016): Armutsfolgen für Kinder und Jugendliche. Erkenntnisse aus empirischen Studien in Deutschland. Gütersloh.

9 Vgl. Funcke, Antje/Kruse, Christina/Menne, Sarah (2016): Factsheet Kinderarmut. Kinder im SGB-II-Bezug in Deutschland. Gütersloh.

10 Bayerisches Landesamt für Statistik. 2017. Quote eigene Berechnung.

�,�% �,�% �,�% �,�%

�,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�%

�,�% �,�%

�,�%

�,�% �,�% �,�%

�,�% �,�%

�,�%

�,��%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

SGB II-Quote Quote unter ��-Jährige

���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Erwerbsfähige Deutsche Erwerbsfähige Ausländer/-innen

Nichterwerbsfähige Deutsche Nichterwerbsfähige Ausländer/-innen

Abb. A 18 SGB II-Quote und Anteil der unter 15-Jährigen mit SGB II-Leistungen 2007 bis 2016 (in %)

Abb. A 19 Erwerbsfähige und nichterwerbsfähige SGB II-Leistungsberechtigte nach Nationalität 2007 bis 2016

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017. Methodischer Hinweis: Bei den Quoten handelt es sich um Jahresdurchschnittswerte.

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017. Methodischer Hinweis: Bei den Quoten handelt es sich um Jahresdurchschnittswerte.

Der Anstieg der beiden Quoten im Landkreis Regensburg ab 2013 hängt v. a. mit einem Anstieg bei den leistungsberech-tigten Ausländerinnen und Ausländern zusammen. Während die Zahl der deutschen Leistungsberechtigten im erwerbs-fähigen Alter von 2.141 im Jahr 2013 auf 1.812 im Jahr 2016 gefallen ist, stieg sie bei den Ausländerinnen und Ausländern in dieser Gruppe von 407 auf 990. Bei den nichterwerbsfähi-gen deutschen Leistungsberechtigten (unter 15-Jährige) fiel die Zahl von 572 im Jahr 2013 auf 557 im Jahr 2016, bei den Ausländerinnen und Ausländern in dieser Gruppe stieg sie von 99 auf 381.

Zusammenfassung Soziale Lage

Die soziale Lage im Landkreis Regensburg ist sehr gut und die Kinderarmut niedrig. Die Herausfor-derung besteht darin, diese gute Stellung zu halten und aktuelle Entwicklungen sowie armutsgefährdete Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Deutschlandweit ist die Kinderarmut, gemessen am SGB II-Bezug, gestiegen.9 Der Landkreis Regensburg steht hier gut da mit einer sehr niedrigen Rate im Vergleich zu Bayern und der Stadt Regensburg.

Neben dem Bezug von SGB II erhielten insgesamt 1.002 Per-sonen im Landkreis im Jahr 2015 Grundsicherung im Alter (513 Personen) oder bei Erwerbsminderung (489 Personen). Im Fall der Grundsicherung im Alter entsprach diese Zahl rund 1,5 % der über 65-Jährigen.10

28 Regionale Rahmenbedingungen

29Regionale Rahmenbedingungen

A 4 Finanzsituation des öffentlichen Haushalts und Bildungsausgaben

Der Landkreis Regensburg engagiert sich seit vielen Jahren für das lebenslange Lernen in der Region (vgl. Seite 6f). Im Jahr 2016 hat er sich zusammen mit der Stadt Regensburg nach einem mehrmonatigen Dialogprozess als „Bildungs-region in Bayern“ beworben.

Auch an den Investitionsausgaben im Vermögenshaushalt des Landkreises lässt sich das Engagement ablesen: Seit Jahren liegt der Schwerpunkt neben dem Straßenbau auf dem Neubau, der Sanierung und der Erweiterung der weiter-führenden Schulen (Realschule Neutraubling, Realschule

Obertraubling, Realschule Regenstauf, Gymnasium Neu-traubling, Gymnasium Lappersdorf).

Die Bildungsausgaben umfassen jedoch mehr als die Investitionen in Schulen und den Schulsachaufwand, auch wenn diese einen erheblichen Anteil am Haushalt haben. Zu den Bildungsausgaben zählen z. B. auch Ausgaben im Bereich Wissenschaft und Kulturpflege oder im Bereich Kinder, Jugend und Familien. Insgesamt machten im Jahr 2015 die Bruttobildungsausgaben 15,3 % des Verwal-tungshaushalts aus.

BereichBruttoausgaben des Landkreises

Einnahmen des Landkreises

Nettoausgaben des Landkreises

Schulen

Allgemein bildende Schulen 2.534.570,06 € 606.064,39 € 1.928.505,67 €

Förderschulen 618.324,84 € 19.424,11 € 598.900,73 €

Berufliche Schulen 461.528,68 € 239.022,90 € 222.505,78 €

Gastschülerbeiträge 8.343.142,14 € 691.509,29 € 7.651.632,85 €

Schülerbeförderung 6.137.943,95 € 4.389.494,00 € 1.748.449,95 €

Ganztagsbetreuung an Schulen 145.000,00 € - € 145.000,00 €

Sonstiges (Staatl. Schulamt, Medienzentrum etc.) 115.037,06 € 46.258,98 € 68.778,08 €

Wissenschaft und Kulturpflege

Museen 24.506,63 € - € 24.506,63 €

Musikpflege 147.662,65 € - € 147.662,65 €

Heimat- und sonstige Kulturpflege 155.344,20 € - € 155.344,20 €

Volkshochschule 271.483,25 € 131.021,65 € 140.461,60 €

Kinder, Jugend und Familien

Kindertagespflege 432.733,29 € 468.885,55 € -36.152,26 €

Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflege 265.295,98 € 177,00 € 265.118,98 €

Bildungs- und Teilhabepaket 321.246,80 € 223.533,70 € 97.713,10 €

Jugendarbeit 575.146,14 € 230.952,95 € 344.193,19 €

Jugendsozialarbeit (an Schulen) 979.046,34 € 265.168,11 € 713.878,23 €

Familienbildung und Erziehungsberatung 913.774,14 € 147.125,35 € 766.648,79 €

Sonstiges (Projekte für Schulvermeider, Schulbegleiter/-innen etc.) 1.117.895,22 € - € 1.117.895,22 €

Sonstige Bildungsausgaben

Verwaltung der Ausbildungs- und Aufstiegsförderung 48.665,29 € - € 48.665,29 €

Freiwilligenagentur 125.582,19 € 23.190,00 € 102.392,19 €

Verschiedene Projekte (Aktionstage für Ausbildung, Fort- und Weiterbildungsmesse etc.)

10.129,01 € - € 10.129,01 €

Summe 23.744.057,86 € 7.481.827,98 € 16.262.229,88 €

Tab. A 2 Bildungsausgaben im Verwaltungshaushalt des Landkreises Regensburg im Jahr 2015 (in EUR)

Quelle: Jahresrechnung, Landkreis Regensburg. 2015. Methodischer Hinweis: Personal- und Gebäude- bzw. Bürokosten sind nicht vollständig in die Berechnung eingeflossen, da sie teilweise nur schwer von nicht relevanten Ausgaben zu trennen sind.

Eine wichtige Kennzahl, um die finanzielle Situation einer Kommune allgemein bewerten und Kommunen unterein-ander vergleichen zu können, sind die Steuereinnahmen pro Einwohnerin bzw. Einwohner.

Diese bilden die Grundlage, um überhaupt Mittel für Bildungszwecke ausgeben zu können.

��� ��� ��� ���

��� ��� ��� ��� ��� ���

�.��� �.���

�.��� �.���

�.���

�.��� �.���

�.���

�.��� �.���

��� ���

��� �.��� ��� ���

�.��� �.��� �.��� �.���

� �

��� �

�.��� �

�.��� �

�.��� �

�.��� �

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Landkreis Regensburg Stadt Regensburg Bayern

Abb. A 20 Steuereinnahmen pro Einwohner/-in im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern 2005 bis 2014 (in EUR)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodische Hinweise: Dargestellt wird das kassenmäßige Ist-Ergebnis der Steuernahmen nach der Verteilung der Gemeinschaftssteuern und abzüglich der Gewerbesteuerumlage. Die Steuereinnahmen setzen sich aus Einnahmen nach den Steuergesetzen und steuerähnlichen Einnahmen (z. B. nicht verteilte Jagdpachteinnahmen) zusammen.

Der Vergleich mit der Stadt Regensburg zeigt, dass die Ein-nahmen des Landkreises zwar niedriger sind, aber dass sie gleichzeitig weniger schwanken. Das liegt an den im Ver-gleich zu kreisfreien Städten und Gemeinden niedrigen Anteil der Gewerbesteuer an den Gesamteinnahmen, wodurch der Landkreis weniger Einnahmen hat, aber auch weniger an fällig gegenüber konjunkturellen Schwankungen ist.

Zusammenfassung Finanzsituation des öffentlichen Haushalts und Bildungsausgaben

Die Steuereinnahmen pro Einwohnerin bzw. Einwoh-ner steigen im Landkreis Regensburg seit dem Ende der Finanzkrise wieder kontinuierlich. Im Vermögens-haushalt ist Bildung seit Jahren einer der Schwer-punkte, im Verwaltungshaushalt machten die viel-fältigen Bildungsausgaben 2015 mehr als 15 % aus.

30 Regionale Rahmenbedingungen

31Regionale Rahmenbedingungen

B Frühkindliche Bildung und Betreuung

B 1 Kindertagesbetreuung: Einrichtungen, Plätze und Personal

Der Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreu-ung war in den letzten Jahren eines der wichtigsten bildungspolitischen Ziele, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, eine bessere Verein-

barkeit von Familie und Beruf und eine optimale Förderung zu erreichen.

Seit dem 1. August 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz nach dem vollendeten ersten Lebens-jahr. In Bayern wird die frühkindliche Bildung vor allem durch

das 2005 in Kraft getretene Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und den Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) beeinflusst.

In diesem Kapitel wird die Bildungs- und Betreuungssituation von Kindern unter sechs Jahren im Landkreis Regensburg beschrieben (B1 und B2). Mit dem sechsten Lebensjahr werden Kinder schulpflichtig und es findet ein Systemwechsel statt. Dieser Übergang vom Kindergarten in die Grundschule (B3) kann die weitere Bildungslaufbahn der Kinder entscheidend prägen.

���.��� ���.��� ���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Kallmünz(1/1/0/0)

Riekofen(0/0/0/0)

Regenstauf(2/5/0/1)

Obertraubling(1/3/1/1)

Sinzing(2/3/1/2)

Köfering(1/1/0/1)

Aufhausen(0/0/0/1)

Holzheim(0/0/0/0)

Lappersdorf(1/3/2/1)

Zeitlarn(1/3/1/0)

Wolfsegg(0/0/0/1)

Beratzhausen(0/2/1/1)

Hemau(1/4/0/0)

Bernhardswald(1/3/1/0)

Donaustauf(1/2/0/0)

Thalmassing(0/2/0/0)

Hagelstadt(0/0/0/1)

Duggendorf(0/0/0/1)

Pfakofen(0/0/0/1)

Wenzenbach(1/3/2/1)

Tegernheim(1/2/0/1)

Pielenhofen(0/2/0/0)

Nittendorf(1/3/1/1)

Pettendorf(1/1/1/0)

Mötzing(0/0/0/0)

Pfatter(0/0/0/1)Mintraching

(0/1/1/1)

Sünching(0/0/1/2)

Bach(0/0/0/1)

Wörth(1/1/0/0)

Wiesent(0/1/0/0)

Schierling(2/2/0/1)

Alteglofsheim(0/1/0/0)

Pentling(1/2/1/0)

Neutraubling(3/4/1/0)

Deuerling(1/2/1/0)

Laaber(1/1/1/1)

Brunn(0/1/0/0)

Altenthann(0/0/0/1)

Barbing(2/2/1/0)

Brennberg(1/1/0/0)

Lesehinweis:

Name der Gemeinde(Gesamtzahl Kinderkrippen/Kindergärten/Horte/Häuser für Kinder)

Quelle: © GeoBasis-DE / BKG 2017 (Daten verändert).

Abb. B 1 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg nach Gemeinden und Art der Einrichtung im Jahr 2016

Lesehinweis:

Name der Gemeinde (Gesamtzahl Kinderkrippen/Kindergärten/ Horte/Häuser für Kinder)

33Frühkindliche Bildung und Betreuung

Im Jahr 2016 gab es 131 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg, die Krippenplätze (0-3 Jahre), Kinder-gartenplätze (3-6 Jahre) und Hortplätze (6-14 Jahre) anboten. Rund drei Viertel der Kindertageseinrichtungen wurden von freien Trägern geführt, z. B. von katholischen Kirchen-

Die Zahl der Kindertageseinrichtungen ist in den letzten drei Jahren kontinuierlich gestiegen. Das hängt einerseits mit einem Ausbau der Krippenplätze zusammen. Es wurden mehr Kinderkrippen geschaffen und Kindergärten zu alters-gruppenübergreifenden Häusern für Kinder ausgebaut. Andererseits gab es auch einen Anstieg bei der Schulkind-betreuung durch eine größere Zahl von Horten und Plätzen in Häusern für Kinder.

stiftungen, der Johanniter-Unfall-Hilfe oder dem Bayerischen Roten Kreuz. Der Rest befindet sich in öffentlicher, d. h. kom-munaler, Trägerschaft.

��� ��� ���

��� ��� ���

�� �� ��

�� �� ���

�� �� �� �� �� ��

��

��

��

��

���

���

���

���� ���� ���� ���� ���� ����

Insgesamt Freie Träger Öffentliche Träger

Abb. B 2 Anzahl der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg nach Trägern 2011 bis 2016

Quelle: KiBiG.web. 2017. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Bei den Einrichtungen handelt es sich um einzelne Krippen, Kindergärten und Horte sowie um kombinierte Einrichtungen in Form von Häusern für Kinder.

Der Rückgang im Jahr 2013 geht auf eine Veränderung bei der Erteilung der Betriebserlaubnis zurück: Vorher haben die Teilbereiche (z. B. Krippe und Kindergar-ten) von kombinierten Einrichtungen eigenständige Betriebserlaubnisse erhalten, ab 2013 konnten sie – wenn vom Träger gewünscht – eine gemeinsame Betriebserlaubnis erhalten. Dadurch erklärt sich auch der Anstieg bei der Zahl der Häuser für Kinder.

�� �� �� �� �� ��

�� �� �� �� �� ��

�� ��

�� �� �� ��

�� �� ��

�� �� ��

��

��

��

��

���

���

���

���� ���� ���� ���� ���� ����

Krippen Kindergärten Horte Häuser für Kinder

��� ���

��� ��� �.���

�.���

��� ��� ���

��� ��� ���

���

���

���

���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ����

Pädagogisches Personal Vollzeitäquivalente

Abb. B 3 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg differenziert nach Krippen, Kindergärten, Horten und Häusern für Kinder 2011 bis 2016

Abb. B 4 Pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg und Vollzeitäquivalente 2011 bis 2016

Quelle: KiBiG.web. 2017. Eigene Berechnung.

Quelle: KiBiG.web. 2017. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Die Werte sind Durchschnittswerte des Jahres. Die Berechnung der Vollzeitäquivalente erfolgte, indem die Summe der Wochenstunden aller Fach- und Ergänzungskräfte durch 39 Stunden geteilt wurde.

Durch den Ausbau der Betreuung für die verschiedenen Altersstufen, nahm auch die Zahl des pädagogischen Perso-nals in Kindertageseinrichtungen zu. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Zahl des Personals nicht identisch mit der Zahl der Vollzeitstellen ist, da in den letzten

sechs Jahren konstant zwischen 72 % und 74 % der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit gearbeitet haben. Die Zahl der Vollzeitäquivalente, d. h. die auf Vollzeitstellen um-gerechneten Wochenstunden des Personals, lag dementspre-chend immer unter der Zahl des pädagogischen Personals.

34 Frühkindliche Bildung und Betreuung

35Frühkindliche Bildung und Betreuung

Der Ausbau kann auch an der gestiegenen Zahl von betreu-ten Kindern in allen Altersgruppen und den vorhandenen Plätzen abgelesen werden.

Der Anstellungsschlüssel, d. h. das Verhältnis von Personal -stunden zu den Betreuungsstunden der Kinder, kann Aus-kunft über die Qualität der Betreuung geben. Er lag im Jahr 2016 im jährlichen Durchschnitt aller Kindertageseinrich-tungen im Landkreis Regensburg mit 1:8,81 deutlich unter dem bayerischen Mindestwert von 1:11.11 Der Wert allein hat allerdings nur begrenzt Aussagekraft, da er die Situation in einzelnen Einrichtungen nicht abbildet und nur einen Durch-schnitt für alle Altersgruppen und Betreuungszeiten angibt. Durch Krankheit oder Schwangerschaft kann es außerdem zu Überschneidungen kommen, weil einzelne Stellen für kurze Zeit doppelt besetzt sind, was den Anstellungsschlüssel verbessert.

Der Landkreis Regensburg legt Wert auf eine vielfältige Betreuungslandschaft, die Eltern eine Wahlfreiheit lässt. Dazu zählt neben den Kindertageseinrichtungen auch die Kindertagespflege, die mittlerweile einen hohen Bekannt-heitsgrad im Landkreis erreicht hat. Bei den in der Tages-pflege betreuten Kindern handelt es sich im Landkreis fast ausschließlich um unter 3-Jährige.

��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.��� �.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Kinder unter � Jahren Kinder � bis unter � Jahren

Kinder � bis unter �� Jahren genehmigte Plätze

Abb. B 5 Betreute Kinder nach Altersgruppen und genehmigte Plätze in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg 2008 bis 2016

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag 15.03. (für das Jahr 2008) bzw. 01.03. (ab 2009). Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Die Altersgruppen können nicht gleich gesetzt werden mit dem Besuch von Krippe, Kindergarten oder Hort, da 3-Jährige teilweise noch Krippen besuchen und viele 6-Jährige noch nicht eingeschult sind.

Methodischer HinweisIn der Statistik des Bayerischen Landesamts werden nur die Tagespflegepersonen erfasst, die zum Stich-tag am 1. März Kinder in Betreuungsverhältnissen hatten. Alle anderen, die grundsätzlich qualifiziert sind und zu anderen Zeitpunkten des Jahres Betreu-ungsverhältnisse hatten, werden nicht berücksichtigt. Dadurch liegt die Zahl der tatsächlich im Landkreis Regensburg vorhandenen Tagespflegepersonen höher als die Stichtagszahl wiedergibt. Im Landkreis Regensburg betraf das im Jahr 2016 sechs Tagesmüt-ter, so dass insgesamt 25 Tagespflegepersonen zur Verfügung standen. Das Gleiche gilt für Kinder, die zu irgendeinem Zeitpunkt des entsprechenden Jahres, aber nicht zum 1. März, betreut wurden.

���

��

��� ���

�� �� ��

�� ��

�� ��

�� �� �� �� �� �� ��

0

20

40

60

80

100

120

140

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Betreute Kinder Tagespflegepersonen

Abb. B 6 Betreute Kinder in der Tagespflege und Tagespflegepersonen im Landkreis Regensburg 2008 bis 2016

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag 15.03. (für das Jahr 2008) bzw. 01.03. (ab 2009).

Die Anzahl der Tagespflegepersonen ist – auch nach Be-rücksichtigung der Tagespflegepersonen ohne Betreuungs-verhältnisse zum Stichtag – seit 2008 um rund die Hälfte gesunken. Für den Rückgang gibt es mehrere Gründe: Zum einen fand ein Generationenwechsel statt, da viele erfahrene Tagesmütter ihr Angebot beendeten und sich die Rekru-tierung von neuen schwierig gestaltete. Anders als früher wollen viele Tagesmütter den Beruf nur noch für einen kurzen Zeitraum ausüben, beispielsweise so lange sie selbst sehr junge Kinder haben und noch nicht wieder in ihren ursprüng-lichen Beruf zurückkehren. Das sorgt für eine hohe Fluktu-ation bei den Tagespflegepersonen. Zum anderen hat der verstärkte Ausbau der Krippen die Nachfrage nach Plätzen in der Tagespflege zurückgehen lassen.

Auch in der Oberpfalz sind die Zahl der Tagespflegeperso-nen und die Zahl der in der Tagespflege betreuten Kinder

in den letzten fünf Jahren zurückgegangen, allerdings gab es 2016 wieder einen leichten Anstieg bei beiden Zahlen. In Bayern hat im selben Zeitraum die Zahl der Pflegepersonen zwar abgenommen, die Zahl der betreuten Kinder ist jedoch gestiegen.

Seit Jahren verzeichnet der Landkreis Regensburg stei-gende Kinderzahlen bei den für die Kindertagesbetreuung relevanten Jahrgängen, allerdings nicht gleichmäßig über alle Gemeinden verteilt. Dementsprechend hat der weitere Ausbau bei der gesetzlich vorgeschriebenen Bedarfsplanung insbesondere dort Priorität, wo mit einer anhaltenden, teil-weise starken, Zunahme gerechnet wird.

Anfang 2017 waren in sechs Gemeinden weitere 72 Krippen-plätze im Bau oder befanden sich in der Planungs- und Um-setzungsphase. Sechs Gemeinden planten weitere Kinder-gartengruppen bzw. befanden sich schon in der Umsetzung.

Zusammenfassung Kindertagesbetreuung

Die Zahl der Kindertageseinrichtungen und damit analog auch die Anzahl des pädagogischen Personals, der genehmigten Betreuungsplätze und der betreuten Kinder steigen seit 2008 in allen Altersgruppen. Die Zahl der Tagespflegepersonen nahm im gleichen Zeitraum ab. Auch die Anzahl der Kinder in der Tagespflege ging zurück, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.

11 KiBiG.web. 2017.

36 Frühkindliche Bildung und Betreuung

37Frühkindliche Bildung und Betreuung

PraxisbeispielWaldkindergarten Pielenhofen

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Der Waldkindergarten „Waldkinder-Regensburg“ in Pielenhofen kann bereits auf ein 10-jähriges Wirken zurück-blicken und ist zu einer bayernweit renommierten und im Raum Regensburg gut vernetzten Bildungseinrichtung geworden. Als erster Waldkindergarten der Region diente er als Modell für weitere Neugründungen und ist seit 2009 als Konsultationseinrichtung des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München in der kollegialen Beratung tätig. Zahlreiche Praxisbeispiele geben Einblick in die Naturraumpädagogik und verdeutlichen das pädagogische Handeln nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Träger des Waldkindergartens ist die gemeinnützige Unter-nehmergesellschaft h&b learning. Die Einrichtung haushaltet ohne Defizitvertrag. Nachhaltige Bildung und nachhaltiges Wirtschaften stehen im Vordergrund. Für diese Leitziele, insbesondere für die politische Bildung im Sinne von Partizipation und Demokratie, wurde der Kindergarten 2010 von der UNESCO als offizielles Dekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Der Verein NaturErleben Regensburg e. V. organisiert die Teilhabe und Mitwirkung der Eltern als Bildungspartner und unterstützt die Einrichtung finanziell.

Ziele

Betreut werden 27 Kinder im Alter von 2,5 bis 6 Jahren. Der naturraumpädagogische Ansatz stellt eine Ergänzung zum Bildungsangebot der Region dar. Durch gute Vernetzung und Kooperationsprojekte mit Schulen, Regelkindergarten und Tagespflege entstehen bereichernde Angebote für alle. Um-welt- und Naturbildung im Sinne der Nachhaltigkeit wird so erlebbar und macht Familien sensibel und stark für gesunde Entwicklungsbedingungen von Kindern.

Umsetzung

In enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband für Natur- und Waldkindergärten in Bayern e. V. arbeitet die Einrichtung an der Verbesserung von Rahmenbedingungen, Konzepten, Standards und Qualitätsmerkmalen für Waldkin-dergärten. Eine weitere Ausbreitung von Waldkindergärten ist wünschenswert, sollte jedoch im Rahmen konzeptioneller Richtlinien und Naturverträglichkeit umgesetzt werden. Wirtschaftliche Gründe, z. B. mangelnde Kitaplätze, stehen dabei nicht im Fokus.

In Zukunft möchte die Einrichtung eine Weiterbildung für Naturraumpädagogik entwickeln, die Pädagoginnen und Pädagogen fundierte Kenntnisse zum pädagogischen Ansatz und zum Waldwissen vermittelt. Voraussichtlicher Start für das Projekt ist Herbst 2017.

KontaktWaldkinder-Regensburg Anke Wolfram

Wiesenweg 1 93188 Pielenhofen

Telefon: 0176 83039091

anke.wolfram@waldkinder-regensburg.dewww.waldkinder-regensburg.de

B 2 Bildungsbeteiligung Da Bildungsangebote im frühkindlichen Bereich auf freiwilli-ger Basis genutzt werden, gibt die Bildungsbeteiligung Auf-schluss darüber, wie hoch der Bedarf ist und welche Gruppen die Angebote wie nutzen.

Die Betreuungsquoten geben an, wie hoch der Anteil der betreuten Kinder in einer bestimmten Altersgruppe ist.

Im Landkreis Regensburg lag die Quote bei den 3- bis unter 6-Jährigen in den letzten sechs Jahren konstant zwischen 91 % und 94 %. Der Anteil der betreuten unter 3-Jährigen hat analog zum Krippenausbau zugenommen von 16,3 % im Jahr 2013 auf 18,4 % im Jahr 2016.

Im Vergleich mit der Stadt Regensburg und mit Bayern lag die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen im Landkreis im Jahr 2016 deutlich niedriger (Landkreis: 18,4 %, Stadt: 30,8 %, Bayern: 27,2 %).

��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

�%

��%

��%

��%

��%

���%

���� ���� ���� ����

Anteil der betreuten Kinder unter � Jahren an ihrer Altersgruppe

Anteil der betreuten Kinder von � bis unter � Jahren an ihrer Altersgruppe

Abb. B 7 Betreuungsquoten nach Altersgruppen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege im Land-kreis Regensburg 2013 bis 2016 (in %)

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2013-2016. Methodischer Hinweis: Die Altersgruppen können nicht gleich gesetzt werden mit dem Besuch von Krippe und Kindergarten, da 3-Jährige teilweise noch Krippen besuchen.

Methodischer HinweisFür die Altersgruppe der ab 6-Jährigen wird keine Betreuungsquote dargestellt. In dieser Lebensphase kommen sowohl eine außerschulische Betreuung in Kindergärten, Horten oder Häusern für Kinder in Frage als auch unterschied-liche Betreuungsangebote an den verschiedenen Schulformen (vgl. Kapitel C 7). Durch diese Vielzahl der Betreuungsmöglichkeiten lässt sich zum momentanen Zeitpunkt keine verlässliche Gesamtbetreuungsquote ermitteln.

Bei den 3- bis unter 6-Jährigen war die Quote ähnlich hoch (Landkreis: 92,4 %, Stadt: 97,8 %, Bayern: 92,9 %).

39Frühkindliche Bildung und Betreuung

Betrachtet man die Zeiträume, während denen die Kinder in Tageseinrichtungen betreut werden, fällt auf, dass es eine Tendenz hin zu einem längeren Betreuungsumfang gibt.

Im Jahr 2011 besuchten die Kinder im Durchschnitt für 5,73 Stunden eine Tageseinrichtung, im Jahr 2016 war der Wert auf 5,96 Stunden gestiegen.

�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

�-� h �-� h �-� h �-� h �-� h �-� h �-� h �-� h mehr als� h

���� ����

Abb. B 8 Verteilung des täglichen Betreuungsumfangs an Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg in den Jahren 2011 und 2016 (in %)

Quelle: KiBiG.web. 2017. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Bei den Anteilen handelt es sich um die Jahresdurchschnittswerte aller Kinder in Krippen, Kinder-gärten, Horten und Häusern für Kinder.

Diese Tendenz lässt sich sowohl bei Kindergartenkindern (2011: 5,98 Stunden; 2016: 6,32 Stunden), Kindern unter 3 Jahren (2011: 5,77 Stunden; 2016: 5,93 Stunden), Kin-dern mit Migrationshintergrund 12 (2011: 5,87 Stunden; 2016: 6,16 Stunden) und Kindern mit Behinderung (2011: 5,59 Stunden; 2016: 6,17 Stunden) beobachten. Einzig bei den Schulkindern hat der Betreuungsumfang leicht abge-nommen (2011: 3,99 Stunden; 2016: 3,80 Stunden).

In den letzten sechs Jahren ist der Anteil der Kinder mit min-destens einem ausländischen Elternteil und/oder vorrangig nichtdeutscher Sprache in den Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg von 17,4 % im Jahr 2011 (entspricht 1.162 Kindern) auf 22,1 % im Jahr 2016 (entspricht 1.654 Kin-dern) angestiegen.

Das bedeutet, dass der Sprachförderung in den Kindertages-einrichtungen ein großer Stellenwert zukommt (vgl. auch den Abschnitt zum Vorkurs Deutsch im folgenden Kapitel).

12 Zu beachten ist, dass nach § 21, Abs. 5 des BayKiBiG ein Migrationshintergrund nur dann vorliegt, wenn beide Eltern nichtdeutschsprachiger Herkunft sind.

��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�%

�%

�%

��%

��%

��%

��%

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Abb. B 9 Anteil der Kinder mit mind. einem ausländischen Elternteil und/oder vorrangig nichtdeutscher Sprache in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg 2008 bis 2016 (in %)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag 15.03. (für das Jahr 2008) bzw. 01.03. (ab 2009). Eigene Berechnung.

Im Jahr 2016 wurden in 45 von 131 Kindertageseinrichtun-gen im Landkreis Kinder mit Behinderung in Einzelintegra-tion betreut. Weitere 16 Einrichtungen waren sogenannte Integrative Einrichtungen, d. h. sie wurden laut Definition des BayKiBiG von mindestens drei Kindern mit Behinderung besucht. Im Jahresdurchschnitt wurden 133 Kinder mit Behin-derung in integrativen Gruppen oder einzeln integriert.

Zusammenfassung Bildungsbeteiligung

Die Betreuungsquote bei den unter 3-Jährigen im Landkreis Regens-burg steigt, bei den 3-bis 6-Jährigen bleibt sie stabil auf hohem Niveau. Gleichzeitig steigt der tägliche Betreuungsumfang. Die Sprachförde-rung in Kindertageseinrichtungen hat weiterhin eine große Bedeutung, u. a. weil der Anteil an Kindern mit ausländischen Eltern oder geringen Deutschkenntnissen zunimmt.

40 Frühkindliche Bildung und Betreuung

41Frühkindliche Bildung und Betreuung

Methodischer HinweisSeit dem 1. August 2010 gilt in Bayern, dass Kinder, die bis zum 30. September eines Jahres sechs Jahre alt werden, schulpflichtig sind und eingeschult werden müssen. Bis 2004 galt als Stichtag der 30. Juni. Danach wurde der Stichtag jährlich um einen Monat nach hinten verschoben und lag im Jahr 2009 am 30. November. 2008 und 2009 konnten Eltern, deren Kind im Monat des Stichtags (Oktober 2008 bzw. November 2009) geboren worden war, vom Rücktrittsrecht Gebrauch machen, ohne dass dies als Rückstellung galt.

KontaktLandratsamt Regensburg, Kreisjugendamt Tanja Frieser, Eva-Maria Havla, Petra Weiherer-Griesbeck

Altmühlstraße 3 93059 Regensburg

Telefon: 0941 4990-611, -622, -608

[email protected] www.landkreis-regensburg.de

Übergänge im Bildungssystem verdienen besondere Aufmerksamkeit, da hier wichtige Weichen für die spätere Bildungsbiografie gestellt werden. Dies beginnt bereits mit der Einschulung, weshalb Kinder mit erhöhtem Bedarf be-reits vor dem Wechsel zur Grundschule besonders gefördert werden, um ihren Start zu erleichtern.

Die Anzahl der an staatlichen Grundschulen eingeschulten Kinder ist im Landkreis Regensburg in den letzten elf Schul-jahren zuerst gesunken von 1.969 im Schuljahr 2005/06 auf 1.594 im Schuljahr 2010/11 und danach mit leichten Schwankungen stabil geblieben. Die Zahlen entwickelten sich parallel zu denen von Bayern insgesamt.

Da der Stichtag für die Einschulung in den letzten Jahren mehrmals verändert wurde, schwankte die Zahl der Früh- und Späteinschulungen stark (vgl. Abb. B 11).

�.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

PraxisbeispielKoKi – Netzwerk für Kinder

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Die koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist eine Fach-stelle innerhalb des Kreisjugendamtes. Sie hat die Aufgabe, Schwangere und Eltern von Säuglingen und kleinen Kindern frühzeitig zu erreichen und sie unter dem Motto „Starke Eltern sind der beste Kinderschutz“ in ihrer Beziehungs- und Erziehungskompetenz zu stärken. Außerdem vernetzt die Koki-Stelle alle Berufsgruppen, die sich mit Kindern in den ersten Lebensjahren befassen, und unterstützt so die inter-disziplinäre Zusammenarbeit. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Gesundheitswesen, wie z. B. Hebam-men, Geburtskliniken und Kinderärztinnen und -ärzten. Die KoKi-Stellen wurden 2009 bayernweit geschaffen, um den präventiven Kinderschutz zu verbessern. Das Familienminis-terium unterstützt die Kommunen durch das KoKi-Förder-programm.

Ziele

• Schwangere und Eltern von Babys und kleinen Kindern sollen wissen, dass sie sich in schwierigen und belasten-den Situationen an die KoKi-Stelle wenden können.

• Alle Netzwerkpartner, besonders die aus dem Gesund-heitsbereich, sollen für die Wahrnehmung von belas-tenden Situationen von Eltern sensibilisiert sein und die entsprechende Vermittlungsarbeit an weitere Fachstel-len leisten können.

• KoKi möchte Eltern in ihren Erziehungskompetenzen und eigenen Ressourcen stärken. Sie sollen frühzeitig Unterstützung und Entlastung erfahren, damit sie trotz schwieriger Umstände ausreichend für ihre Kinder sorgen können.

Das Erreichen dieser Ziele ermöglicht Kindern positive Entwicklungschancen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit.

Umsetzung

Die KoKi-Stelle begann ihre Tätigkeit mit der Verknüpfung aller betroffenen Fachstellen zu einem regionalen Netzwerk „Frühe Kindheit“. Durch die aktive Teilnahme der KoKi-Mitarbeiterinnen an zahlreichen Arbeitskreisen und Runden Tischen konnten inzwischen Vorbehalte abgebaut werden und es entwickelte sich eine vertrauensvolle Zusammen-arbeit. Der ansprechende KoKi-Flyer wird regelmäßig an die Netzwerkpartner verschickt und liegt für die Eltern aus. Höhepunkte der Öffentlichkeitsarbeit stellten bisher regel-mäßige Fachtage für die Netzwerkpartner sowie zwei große Familienmessen dar.

KoKi hat das Angebot der frühen Hilfen im Landkreis auf- und ausgebaut. Inzwischen können Eltern bei Bedarf durch eine Familienhebamme, eine Kinderkrankenschwester, pädago-gische Fachkräfte oder ehrenamtliche Familienpatinnen und -paten unterstützt werden. Die Hilfe ist für die Eltern freiwil-lig und kostenlos.

Für die Zukunft wünscht sich die KoKi-Stelle eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen und den Ärztinnen und Ärzten, z. B. im Rahmen eines Screening-Verfahrens, damit keine Familie mit einem neugeborenen Kind aus den Augen verloren wird. Um den Unterstützungs-bedarf von Familien ausreichend decken zu können, müssten sich mehr Fachkräfte weiterbilden – z. B. Hebammen zur Familienhebamme –, um dann im Auftrag der KoKi-Stelle die Familienbegleitung aufzunehmen.

B 3 Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

Abb. B 10 Einschulungen an staatlichen Grundschulen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis 2015/16

43Frühkindliche Bildung und Betreuung

�,�%

�,�%

�,�%

�,�% �,�%

�,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�%

�,�%

�,�%

�,�% ��,�%

��,�%

��,�%

��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�%

�%

�%

��%

��%

��%

��%

Früheinschulungen Späteinschulungen

���

��� �,�%

��,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

��,�%

��,�%

��,�%

��,�%

��

���

���

���

���

����/�� ����/��

Anzahl der Schulanfänger/-innen mit Migrationshintergrund

Anteil der Schulanfänger/-innen mit Migrationshintergrund

Abb. B 11 Anteil der Früh- und Späteinschulungen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis 2015/16 (in %) Abb. B 12 Anzahl und Anteil der Schulanfänger/-innen mit Migrationshintergrund SJ 2005/06 und 2015/16

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

Im Vergleich lagen beide Anteile bis zum Schuljahr 2006/07 etwa einen Prozentpunkt unter dem bayerischen Durch-schnitt. Ab dem Schuljahr 2007/08 lag der Anteil früh ein-geschulter Kinder weiterhin leicht unter dem von Bayern oder war gleich. Der Anteil der spät eingeschulten Kinder lag einige Jahre 1,0 % bis 1,7 % über dem von Bayern, in den letzten zwei Schuljahren jedoch rund 1 % unter dem bayerischen Durchschnitt.

Damit der Schulstart möglichst gut gelingt, werden in einer verpflichtenden Schuleingangsuntersuchung die körperli-chen, kognitiven und sozial-emotionalen Voraussetzungen für den Schulbesuch untersucht. Dabei wird auch die Dauer des Kindergartenbesuchs erfasst. Zum Landkreis Regensburg liegen noch keine abschließend geprüften Daten zum letzten veröffentlichten Berichtsjahr 2010/11 vor. Die Ergebnisse für ganz Bayern deuten darauf hin, dass Auffälligkeiten im Bereich der sprachlichen und visuomotorischen Entwicklung zurückgehen, je länger Kinder einen Kindergarten besucht haben.13 Ob das auch auf den Landkreis Regensburg zutrifft, wie er im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt steht und welchen Einfluss das Geschlecht und der Migrationshinter-grund haben, sollte im nächsten Bildungsbericht geprüft werden.

Kinder, die Auffälligkeiten zeigen, werden schon vor dem Schulbeginn je nach Bedarf gezielt gefördert. Dazu zählen neben therapeutischen Maßnahmen, wie z. B. Logopädie oder Ergotherapie, die schulvorbreitenden Einrichtungen, die an Förderschulen angesiedelt sind (vgl. Kapitel C 8).

Zusammenfassung Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

Die Einschulungszahlen blieben in den letzten sechs Jahren nach einem deutlichen Rückgang weitgehend stabil. Der Anteil der Schulanfängerin-nen und -anfänger mit Migrationshintergrund hat sich seit 2005/06 mehr als verdoppelt. Auch hier wird also die zunehmende Bedeutung der frühen Sprachförderung deutlich.

13 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (2015): Gesundheit der Vorschulkinder in Bayern. Er-gebnisse der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2010/11. Statistisch-epidemiologischer Bericht. Erlangen, S. 28f.

14 Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016.

Im Schuljahr 2015/16 hatten 13,7 % der Schulanfängerin-nen und -anfänger einen Migrationshintergrund verglichen mit 5,1 % im Schuljahr 2005/06. Auch die absolute Zahl von Schulanfängerinnen und -anfängern mit Migrationshinter-grund hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt.

Für eine erfolgreiche Schullaufbahn sind gute Sprachkennt-nisse entscheidend. Aus diesem Grund findet bereits vor der Einschulung eine Deutschförderung im sogenannten Vorkurs Deutsch statt. Diese Vorkurse werden im letzten Kindergar-tenjahr sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund als auch für Kinder mit Muttersprache Deutsch angeboten, die einen erhöhten Förderbedarf im Bereich Sprache haben.

Die Vorkurse sind nicht verpflichtend. Kinder können jedoch vom Schulbesuch zurückgestellt und zum Besuch verpflichtet werden, wenn sie keine ausreichenden Deutschkenntnisse haben und keinen Vorkurs besucht haben. Die Kurse finden als Kooperationen von Kindergarten und Grundschule statt. Beide Einrichtungen steuern jeweils 120 Förderstunden von pädagogischen Fachkräften bei. Im Landkreis Regensburg gab es 46 Vorkurse im Schuljahr 2016/17, die von 425 Kindern besucht wurden.14

Quelle: www.kis-schule-bayern.de/userfiles/Daten/index_375.html [Letzter Zugriff: 05.04.2017]. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Für die Definition von Migrationshintergrund s. methodischer Hinweis S. 50.

44 Frühkindliche Bildung und Betreuung

45Frühkindliche Bildung und Betreuung

C Allgemein bildende Schulen In Bayern gilt die allgemeine Schulpflicht bis zur 9. Klasse.

Alle Kinder und Jugendlichen durchlaufen während dieser Zeit das allgemein bildende Schulsystem. Während die vier-jährige Grundschule noch von fast allen Kindern gemeinsam

absolviert wird, trennen sich nach der 4. Klasse mit dem Über-tritt an eine weiterführende Schule die Wege in Mittelschule, Realschule und Gymnasium.

In diesem Kapitel wird ein Überblick über die allgemein bildenden Schulen im Landkreis Regensburg gegeben (C1). Für die Planung der Schulstandorte und für bildungspoliti-sche Maßnahmen ist es entscheidend zu wissen, wie sich die Schülerzahlen in der Vergangenheit entwickelt haben (C2).

Viele Schülerinnen und Schüler im Landkreis Regensburg besuchen Schulen im Nachbarort, in der Stadt Regensburg oder in angrenzenden Landkreisen. Die Zahl dieser Bildungs-pendlerinnen und -pendler (C3) fließt in die Planung von Schulstandorten und Schülerbeförderung ein.

Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule (C4) prägt die weitere Schullaufbahn. Häufig wird durch die einmal getroffene Entscheidung eine wichtige Weiche gestellt. Das Übertrittsverhalten und die Anzahl der Klassenwiederholungen und Schulartwechsel (C5) können Hinweise zur Chancen(un)gleichheit und Durchlässigkeit des Schulsystems geben. Die Zahl der Abgängerinnen und Abgänger bzw. der Absolventinnen und Absolventen (C6) erlaubt Rückschlüsse auf den Bildungserfolg.

Im Rahmen dieses Kapitels sollen einige bildungspolitisch relevante Bereiche separat betrachtet werden. Dazu gehören die Ganztagsbetreuung an Schulen (C7), die sonderpädagogi-sche Förderung und Inklusion (C8), die Deutschförderung und Integration (C9) und die Jugendsozialarbeit an Schulen (C10).

Abschließend wird ein kurzer Blick auf die privaten Bildungs-einrichtungen in der Region Regensburg geworfen (C11).

Mittlerer Schulabschluss

Allg. Hochschulreife (Abitur)

(Qualifizierender) Mittelschulabschluss

Mittelschule

Vorschulische/frühkindliche Bildung

Grundschule

Förd

erze

ntre

n

Realschule

Gymnasium

Wir

tsch

afts

-sc

hule

M-Z

ug

Abb. C 1 Das allgemein bildende Schulsystem in der Region Regensburg

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2016.

47Allgemein bildende Schulen

Im Landkreis Regensburg gab es im Schuljahr 2016/17 insgesamt 37 Grundschulen, elf Mittelschulen, drei Real-schulen und zwei Gymnasien.15 Dazu kommen drei Sonder-pädagogische Förderzentren16 und zwei Privatschulen (eine Grundschule und eine Realschule). Zehn der Mittelschulen waren in vier, teils landkreisübergreifenden Mittelschul-verbünden organisiert: Verbund Landkreis Regensburg Süd

Alle rechtlich selbstständigen Grundschulen in Bayern sollen bestehen bleiben, wo Eltern und Gemeinden dies wünschen.17 Dies soll ggf. auch durch jahrgangsgemischte Klassen erreicht werden.

(Alteglofsheim und Schierling), Verbund Hemau-Laaber-Undorf (Hemau, Laaber und Undorf), Verbund Naab-Regen (Regenstauf, Lappersdorf, Kallmünz, Wenzenbach), Verbund Vorderer Bayerischer Wald-Donautal (Wörth a. d. Donau, Wiesenfelden, Falkenstein). Die Mittelschule in Neutraubling war Solitärschule.

Die Bestandsgarantie gilt jedoch nicht für rechtlich unselbst-ständige Außenstellen, von denen es im Landkreis Regens-burg fünf gibt (Eggmühl, Köfering, Pettenreuth, Pfakofen und Viehausen).

C 1 Bildungseinrichtungen

Abb. C 2 Standorte von allgemein bildenden Schulen im Landkreis Regensburg im SJ 2016/17

Kallmünz

Riekofen

Regenstauf

Obertraubling

Sinzing

Köfering

Aufhausen

Holzheim

LappersdorfZeitlarn

Wolfsegg

Beratzhausen

Hemau

Bernhardswald

Donaustauf

Thalmassing

Hagelstadt

Duggendorf

Pfakofen

Wenzenbach

Tegernheim

Pielenhofen

Nittendorf

Pettendorf

Mötzing

Pfatter

Mintraching

Sünching

BachWörth

Wiesent

Schierling

Alteglofsheim

PentlingNeutraubling

Deuerling

Laaber

Brunn

Altenthann

Barbing

Brennberg

Grundschule

Grundschule (Außenstelle)

Grund- und Mittelschule

Private Grundschule

Mittelschule

Realschule

Private Realschule

Gymnasium

Sonderpädagogisches Förderzentrum

Quelle: © GeoBasis-DE / BKG 2017 (Daten verändert). Methodischer Hinweis: Die Symbole sind nicht lagegetreu.

15 Gezählt werden hier nur die staatlichen Schulen. Zu den Privatschulen siehe Abschnitt C11.16 Die Katholische Jugendfürsorge Regensburg plant ein weiteres Sonderpädagogisches Förderzentrum, eine Schule zur Erziehungshilfe, in Neutraubling.17 https://www.bayern.de/bayern-die-zukunft/ [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

Der demografische Wandel hat schon seit einigen Jahren Auswirkungen auf die Schülerzahlen an den allgemei-nen Schulen im Landkreis Regensburg. Wie bereits bei den Zahlen zur Einschulung festgestellt wurde (vgl. Abb. B 10), sind diese einige Jahre lang gesunken, bevor sie sich in den letzten sechs Jahren stabilisiert haben. Die Grundschüler-zahlen zeigen dementsprechend eine ähnliche Entwicklung, sind in den letzten zwei Jahren allerdings leicht gestiegen. Insgesamt betrug die Veränderung vom Schuljahr 2005/06 auf 2015/16 -20,0 %.

An den Mittelschulen sanken die Schülerzahlen vom Schul-jahr 2005/06 auf 2015/16 um -37,9 %. In den letzten drei Schuljahren scheinen sie sich jedoch stabilisiert zu haben.

Die Schülerzahlen der Realschulen und Gymnasien wuchsen vom Schuljahr 2005/06 auf 2015/16 um +31,1 % bzw. +29,3 %. Um dem gestiegenen Bedarf Rechnung zu tragen, wurden im Landkreis Regensburg zwei neue Schulen gegründet, die teil-weise für die Zunahme der Schülerzahlen mitverantwortlich sind. Ein weiterer Grund dürfte das veränderte Übertrittsver-halten sein (vgl. Kapitel C 4). Der große Sprung bei den Schü-lerzahlen an Gymnasien vom Schuljahr 2011/12 auf 2012/13 hängt mit dem Aufbau des neuen Gymnasiums in Lappersdorf zusammen. Das Gymnasium wurde ab dem Schuljahr 2010/11 als Aufbaugymnasium unter dem Albertus-Magnus-Gymna-sium der Stadt Regensburg und ab dem Schuljahr 2012/13 als eigenständige Landkreisschule geführt. Im Schuljahr 2006/07 ging die Realschule Obertraubling in Betrieb.

C 2 Schülerzahlen

Abb. C 3 Schülerzahlen an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg nach Schularten

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodische Hinweise: Die Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten. Zu den Zahlen der Sonderpädagogischen Förderzentren s. Kapitel C 8.

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

�.���

�.���

�.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Grundschule Mittelschule Realschule Gymnasium

18 Kreisfinanzverwaltung und Vorbericht Haushalt, Landkreis Regensburg. 2016.

Methodischer HinweisDa es im Landkreis Regensburg sehr viele Bildungspendlerinnen und -pendler insbesondere bei Realschulen und Gymnasien gibt (vgl. folgendes Kapitel), spiegeln die Schülerzahlen in Abb. C 3 nur einen Teil der Schülerinnen und Schüler wider, die im Landkreis wohnen. Anhand des Schuljahres 2015/16 sei dies beispielhaft erläutert: Zieht man von den Zahlen des Landkreises die Gastschü-lerinnen und -schüler aus anderen Gebietskörperschaften ab, haben die Gymnasien 1.720 und die Realschulen 2.043 heimische Schülerinnen und Schüler. Die Schülerbeförderungszahlen zeigen, dass im selben Schuljahr zusätzlich mehr als 2.500 Gymnasiasten (ohne Oberstufe) und mehr als 2.000 Realschülerinnen und -schüler Schulen außerhalb des Landkreises besuchten.18

48 Allgemein bildende Schulen 49Allgemein bildende Schulen

Das Verhältnis von Jungen zu Mädchen ist im Landkreis Regensburg an den Grundschulen noch nahezu ausgeglichen, verschiebt sich bei den weiterführenden Schulen allerdings zugunsten der Jungen.

Die absolute Zahl der ausländischen Schülerinnen und Schüler an allgemeinen Schulen lag im Schuljahr 2006/07 mit 583 fast genauso hoch wie im Schuljahr 2013/14 mit 587. Erst ab dem Schuljahr 2014/15 nahm sie zu und lag im Schuljahr 2015/16 bei 891. Durch diesen Anstieg und die in den letzten zehn Jahren insgesamt rückläufige Gesamtschülerzahl hat ihr Anteil von

Das könnte daran liegen, dass es in der Stadt Regensburg, der Stadt Straubing und der Stadt Riedenburg insgesamt zwei Mädchengymnasien und drei Mädchenrealschulen gibt, die auch von einer großen Zahl von Schülerinnen aus dem Land-kreis besucht werden.

3,6 % im Schuljahr 2005/06 auf 6,8 % im Schuljahr 2015/06 stark zugenommen. Bayernweit lag der Anteil im Schuljahr 2015/16 bei 7,8 %. Die Deutschförderung gewinnt dadurch – wie auch im frühkindlichen Bereich – an Bedeutung und wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut (vgl. Kapitel C 9).

Abb. C 5 Anteil der ausländischen Schüler/-innen an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis 2015/16 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Die Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten. Zu den Zahlen der Sonderpädagogischen Förderzentren s. Kapitel C 8

�,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�% �,�%

�,�% �,�%

�,�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

Abb. C 4 Anteile der Geschlechter an den Schülerzahlen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06, 2011/12 und 2015/16 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Die Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten. Zu den Zahlen der Sonderpädagogischen Förderzentren s. Kapitel C 8.

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

����/�� ����/�� ����/��

Gesamt Jungen Gesamt Mädchen Grundschule Jungen Grundschule Mädchen

Mittelschule Jungen Mittelschule Mädchen Realschule Jungen Realschule Mädchen

Gymnasium Jungen Gymnasium Mädchen

19 Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016.20 Vgl. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Qualitätsagentur

München (2015): Bildungsbericht Bayern 2015. München, S. 5. Für die Definition im Zensus vgl. Glossar S. 131.

Zusammenfassung Schülerzahlen

Die Entwicklung der Schülerzahlen im Landkreis in den letzten zehn Jahren birgt die Herausforderungen das Angebot der Mittelschulen zu erhalten und die Raumsituation an den bereits jetzt sehr vollen Real-schulen und Gymnasien anzupassen. Um kleine Grundschulstandorte zu bewahren, werden neue Konzepte erprobt.

Methodischer HinweisAnders als beim Mikrozensus wird in den amtlichen Schuldaten Migrationshintergrund als das Vorliegen von mindestens einem der drei folgenden Merkmale definiert:

• keine deutsche Staatsangehörigkeit• im Ausland geboren• überwiegend in der Familie gesprochene Sprache

ist nicht Deutsch

Nur in der Schülerstatistik der allgemein bildenden Schulen und Wirtschaftsschulen sind alle drei Merk-male erfasst. In der Schülerstatistik der beruflichen Schulen wird die in der Familie gesprochene Sprache nicht erfasst. Die Schulabgängerstatistiken enthalten generell nur das Merkmal Staatsangehörigkeit.20

Etwa 20 % aller Schülerinnen und Schüler an Grund- und Mittelschulen im Landkreis hatten im Schuljahr 2016/17 einen Migrationshintergrund. Die Verteilung auf den Landkreis ist sehr ungleich.

Einen besonders hohen Anteil hat mit über 50 % die Stadt Neutraubling, aber auch in den Regionen Hemau/Laaber/ Nittendorf/Undorf, Regenstauf/Wenzenbach/Lappersdorf sowie Schierling liegt er sehr hoch.19

50 Allgemein bildende Schulen 51Allgemein bildende Schulen

In einem weitläufigen Landkreis wie Regensburg (Platz 10 von 71 bayerischen Landkreisen bezogen auf die Fläche) pendeln nicht nur Erwachsene zu ihrer Arbeitsstelle, sondern auch junge Menschen zu ihrer Bildungseinrichtung. Wenn Kinder und Jugendliche eine Schule außerhalb ihres Spren-gels oder außerhalb des Landkreises Regensburg besuchen, ergeben sich Kosten für Gastschülerinnen und -schüler. Auch für die Schülerbeförderung fallen Kosten an, da in Bayern die Kostenfreiheit des Schulwegs gilt, insbesondere wenn dieser in den Klassen 1 bis 4 mehr als 2 km und in den Klassen 5 bis 10 mehr als 3 km beträgt.

Bei den Grund- und Mittelschulen sind aufgrund des Sprengelprinzips Gastschülerinnen und -schüler selten. Für die Organisation und Finanzierung der Beförderung ist die jeweilige Gemeinde oder der Schulverbund zuständig. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler, die im Landkreis woh-nen, besuchen weiterführende Schulen in der Stadt Regens-burg oder in angrenzenden Landkreisen, insbesondere wenn diese näher liegen als die Landkreisschulen oder wenn es kein entsprechendes Angebot vor Ort gibt (vgl. Kapitel C 2). Der Landkreis Regensburg zahlt für diese Gastschülerinnen und -schüler Gastschulbeiträge und ist für die Beförderung zu den Realschulen, Gymnasien, Berufsschulen, Berufsfach-schulen (nur bei Vollzeitunterricht), Wirtschaftsschulen, Fach-

oberschulen, Berufsoberschulen und Sonderpädagogischen Förderzentren zuständig. Für die Beförderung zum M-Zug an Mittelschulen übernimmt er als freiwillige Leistung die Kosten.

Einen Sonderfall stellen das Gymnasium und die Realschule in Parsberg und das Sonderpädagogische Förderzentrum in Mallersdorf dar. Aufgrund der Gebietsreform im Jahr 1972 liegen Teile der früheren Einzugsgebiete dieser Schulen im Landkreis Regensburg, die Schulen selbst gehören aber zu anderen Landkreisen. Deshalb schloss der Landkreis Re-gensburg mit dem Landkreis Neumarkt i. d. OPf. bzw. dem Landkreis Landshut spezielle Vereinbarungen bezüglich der Kostenaufteilung für diese Schulen.

Die Anzahl der Gastschülerinnen und -schüler ist in den letzten sechs Jahren zurückgegangen. Zu den Gründen dürfte die Neugründung einer Realschule und eines Gymnasiums im Landkreis, der Wegfall der 13. Klasse am Gymnasium durch G 8 sowie grundsätzlich sinkende Bevölkerungszahlen in den relevanten Altersgruppen (vgl. Abb. A 7) zählen. Die Ausgaben sind allerdings trotzdem gestiegen, da die Beiträ-ge regelmäßig aufgrund gestiegener Sachaufwandskosten erhöht wurden.

C 3 Bildungspendlerinnen und -pendler

Abb. C 6 Gastschüler/-innen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen außerhalb des Landkreises Regensburg und Entwicklung der Gastschulbeiträge 2006 bis 2016

Quelle: Kreisfinanzverwaltung und Vorberichte Haushalt, Landkreis Regensburg. 2006-2016. Methodischer Hinweis: Gastschulbeiträge werden nur für staatliche und kommunale Schulen gezahlt, nicht für Schulen in kirchlicher oder privater Trägerschaft.

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Gastschüler/-innen Gastschulbeiträge

Quelle: Haushalt (für 2006 und 2007) und Vorberichte Haushalt (ab 2008), Landkreis Regensburg. 2006-2016.

� �

���.��� �

���.��� �

���.��� �

���.��� �

�.���.��� �

�.���.��� �

���

���

���

���

���

���

���

���

���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Gastschüler/-innen Gastschulbeiträge

Im Vergleich zu den immer noch recht hohen Zahlen des Landkreises Regensburg besuchten im Jahr 2016 nur 734 Gast-schülerinnen und -schüler aus anderen Gebietskörperschaften Schulen im Landkreis. Darunter waren 216 Realschülerinnen und -schüler und 88 Gymnasiasten.

Die großen Schwankungen bei den Beiträgen erklären sich durch einmalig anfallende Investitionskosten, die in die Berechnung der Beiträge einflossen.

Abb. C 7 Gastschüler/-innen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen des Landkreises Regensburg und Entwicklung der Gastschulbeiträge 2006 bis 2016

Die Entwicklungen bei der Zahl der Fahrschülerinnen und -schülern und den Beförderungskosten verlaufen ähnlich wie bei den Gastschülerinnen und -schülern: die Zahlen sinken, aber die Ausgaben steigen, da die Beförderungskosten durch höhere Treibstoffpreise und Personalkosten gestiegen sind (vgl. Abb. C 8). Außerdem werden durch die größere Zahl an Ganztagsangeboten zusätzliche Busse benötigt und immer öfter gibt es Individualtransporte zu den Sonderpädagogi-schen Förderzentren.

Methodischer HinweisZu den Gastschülerinnen und -schülern aus dem Landkreis Regensburg können keine Aussagen zu Klassenwiederholungen, Schulartwechseln oder Abschlüssen gemacht werden, da diese in den Sta-tistiken der Stadt Regensburg und der umliegenden Landkreise nicht getrennt ausgewiesen werden. Die Zahlen in den entsprechenden Kapiteln beziehen sich deshalb nur auf Schülerinnen und Schüler, die im Landkreis Regensburg zur Schule gehen. Sie bein-halten Gastschülerinnen und -schüler aus anderen Gebietskörperschaften, so dass aus den Daten nur bedingt Rückschlüsse auf den Wohnort der Kinder und Jugendlichen möglich sind.

52 Allgemein bildende Schulen 53Allgemein bildende Schulen

Zusammenfassung Bildungspendlerinnen und -pendler

Sowohl die Zahl der Gastschülerinnen und -schüler als auch die der Fahrschülerinnen und -schüler nimmt ab. Der Landkreis Regensburg hat allerdings nach wie vor sehr viele Bildungspendlerinnen und -pendler, die v. a. Schulen in der Stadt Regensburg besuchen. Da die Kosten für Gastschulbeiträge und Schülerbeförderung trotz sinkender Zahlen steigen, muss auch das entsprechende Budget im Haushalt angepasst werden.

Abb. C 8 Fahrschüler/-innen zu allgemein bildenden und beruflichen Schulen außerhalb des Landkreises Regensburg und Entwicklung der Beförderungskosten 2006 bis 2016

Quelle: Kreisfinanzverwaltung und Vorberichte Haushalt, Landkreis Regensburg. 2006-2016. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt ist die Beförderung zu Schulen in staatlicher, kommunaler, kirchlicher und privater Trägerschaft.

2.500.000 €

3.000.000 €

3.500.000 €

4.000.000 €

4.500.000 €

5.000.000 €

5.500.000 €

6.000.000 €

6.500.000 €

7.000

7.500

8.000

8.500

9.000

9.500

2005/062006

2006/072007

2007/082008

2008/092009

2009/102010

2010/112011

2011/122012

2012/132013

2013/142014

2014/152015

2015/162016

Fahrschüler/-innen Beförderungskosten

Abb. C 9 Anzahl der pendelnden Realschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im SJ 2016/17

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2016. Stand: 01.10.2016. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt sind Schulen in staatlicher, kommunaler, kirchlicher und privater Trägerschaft mit mehr als zehn Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis Regensburg.

���

���

���

��

���

���

Stadt Regensburg

LK Neumarkt i. d. OPf.

Stadt Straubing/LK Straubing-Bogen

LK Schwandorf

LK Kelheim

LK Landshut

Abb. C 10 Anzahl der pendelnden Gymnasiasten aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im SJ 2016/17

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2016. Stand: 01.10.2016. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Berücksichtigt sind Schulen in staat-licher, kommunaler, kirchlicher und privater Trägerschaft mit mehr als zehn Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis Regensburg. Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe sind nicht enthalten, da sie keine Schülerbeförderung mehr erhalten.

�.���

���

���

���

Stadt Regensburg

LK Neumarkt i. d. OPf.

Stadt Straubing/LK Straubing-Bogen

LK Schwandorf

Seit zehn Jahren ist die Verteilung auf die Schularten kon-stant geblieben. Mehr als 90 % der Fahrschülerinnen und -schüler besuchen Gymnasien, Realschulen und den M-Zug an Mittelschulen, 4-5 % Wirtschaftsschulen und berufliche Schulen und der Rest mit 3-4 % Förderzentren. Im Schuljahr 2015/16 entsprachen diese Anteile 7.452 Gymnasiasten, Real- und Mittelschülerinnen und-schülern, 404 Wirtschafts- und Berufs(fach)schülerinnen und -schülern und 297 Förder-schülerinnen und -schülern.

Es ist nicht möglich, genau zu ermitteln, wohin Schülerinnen und Schüler pendeln. Die Gastschülerzahlen erfassen die Zahl der Auspendlerinnen und -pendler nur unvollständig, da sie nur beim Besuch von staatlichen und kommunalen Schulen anfallen. Über die Schülerbeförderungszahlen kann man sich annähern, da hier auch Schulen in kirchlicher und privater Trägerschaft berücksichtigt werden. Allerdings sind auch die-se Zahlen unvollständig, da die Fahrkarten in der Regel nur bis einschließlich Jahrgangsstufe 10 übernommen werden und nicht immer bei der Beförderung zu privaten Schulen.

Einen groben Überblick über die Lage der Zielschulen von Gymnasiasten und Realschülerinnen bzw. -schülern im Schuljahr 2016/17 bieten Abb. C 9 und Abb. C 10, ermittelt anhand der Zahlen der Schülerbeförderung. Demnach besuchten deutlich mehr als die Hälfte der Fahrschülerinnen und -schüler Schulen in der Stadt Regensburg, gefolgt vom

Landkreis Neumarkt i. d. OPf. (14 %), der Stadt Straubing sowie dem Landkreis Straubing-Bogen (12 %), dem Land-kreis Schwandorf (8 %), dem Landkreis Kelheim (5 %) und dem Landkreis Landshut (4 %). In andere Landkreise oder Städte fahren nur vereinzelt Realschülerinnen und -schüler oder Gymnasiasten.

54 Allgemein bildende Schulen 55Allgemein bildende Schulen

��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�% ��,�%

��,�% ��,�% ��,�%

�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

Mittelschule Realschule Gymnasium

Der Übertritt an eine weiterführende Schule stellt nach der Einschulung einen weiteren wichtigen Übergang in der Bildungsbiografie von Kindern dar. Im Landkreis Regensburg wechselten im Schuljahr 2015/16 die meisten Schülerinnen und Schüler nach der 4. Klasse auf das Gymnasium (615 Kin-der bzw. 37,8 %), gefolgt von der Realschule (555 Kinder bzw. 34,1 %) und der Mittelschule (443 Kinder bzw. 27,2 %).

Im Vergleich mit der Stadt Regensburg und Bayern fällt auf, dass dort im Schuljahr 2015/16 die Übertrittsquoten teilweise deutlich höher lagen, was das Gymnasium (Landkreis: 37,8 %, Stadt: 47,9 %, Bayern: 39,1 %) und die Mittelschule (Land-kreis: 27,2 %, Stadt: 29,7 %, Bayern: 30,1 %) betrifft.

Das Übertrittsverhalten hat sich in den letzten elf Jahren ver-ändert. Immer weniger Kinder wechseln auf die Mittelschule, dafür gehen mehr auf das Gymnasium und die Realschule. Der Verlust für die Mittelschulen war im Landkreis insbeson-dere ein Gewinn für die Realschulen und erst in zweiter Linie auch für die Gymnasien.

Bei der Unterscheidung zwischen Schülerinnen und Schülern mit deutscher und nichtdeutscher Staatsangehörigkeit im Landkreis Regensburg wird deutlich, dass letztere in den letz-ten elf Jahren zu durchschnittlich 60,0 % auf die Mittelschule wechselten, während bei ersteren das Gymnasium überwog, wenn auch mit 38,7 % nicht ganz so deutlich. Zum Schuljahr 2015/16 meldeten sich 63,0 % der nichtdeutschen Kinder auf einer Mittelschule an, in der Stadt Regensburg waren es im gleichen Schuljahr nur 47,0 %, in Bayern 49,1 %.22

C 4 Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule

Abb. C 11 Übertrittsquoten von Grundschulen im Landkreis Regensburg an weiterführende Schulen nach Schularten SJ 2005/06 bis 2015/16 (in %)

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017. Methodischer Hinweis: Die Quoten beziehen sich auf Übertritte aus der Jahrgangsstufe 4.

21 Stadt Regensburg: http://www.kis-schule-bayern.de/userfiles/Daten/index_362.html [Letzter Zugriff: 05.04.2017]; Landkreis Regensburg und Bayern: Bayerisches Staatsministe-rium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017.

Abb. C 12 Übertrittsquoten von deutschen und ausländischen Schüler/-innen im Landkreis Regensburg nach Schularten (in %)

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017. Methodischer Hinweis: Die Quoten beziehen sich auf Übertritte aus der Jahrgangsstufe 4.

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Mittelschule deutsche Schüler/-innen Mittelschule ausländische Schüler/-innen

Realschule deutsche Schüler/-innen Realschule ausländische Schüler/-innen

Gymnasium deutsche Schüler/-innen Gymnasium ausländische Schüler/-innen

Dafür wechselten dort weniger Kinder auf die Realschule (Landkreis: 34,1 %, Stadt: 20,0 %, Bayern: 28,7 %).21

22 Stadt Regensburg und Bayern: http://www.kis-schule-bayern.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017]; Landkreis Regensburg: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017. Die Quellenangaben gelten auch für den folgenden Abschnitt.

56 Allgemein bildende Schulen 57Allgemein bildende Schulen

Abb. C 13 Übertrittsquoten von Mädchen und Jungen im Landkreis Regensburg nach Schularten (in %)

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017. Methodischer Hinweis: Die Quoten beziehen sich auf Übertritte aus der Jahrgangsstufe 4.

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Mittelschule Mädchen Mittelschule Jungen

Realschule Mädchen Realschule Jungen

Gymnasium Mädchen Gymnasium Jungen

Zusammenfassung Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule

Die meisten Schülerinnen und Schüler im Landkreis wechseln nach der 4. Klasse auf das Gymnasium. In den letzten sechs Jahren haben die Realschu-len jedoch aufgeholt, während die Übertritte an die Mittelschulen sanken. Zwischen Kindern mit deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit gibt es große Unterschiede im Übertrittsverhalten, zwischen Jungen und Mädchen sind sie weniger stark ausgeprägt.

Ob Bildungswege erfolgreich verlaufen oder nicht, wird u. a. an der Anzahl der Klassenwiederholungen und den Schulart-wechseln festgemacht. Muss eine Schülerin oder ein Schüler eine Klasse wiederholen, weil sie oder er das Klassenziel nicht erreicht hat, handelt es sich um eine Pflichtwiederholung. Daneben gibt es noch freiwillige Wiederholungen, z. B. um die Noten zu verbessern.

Der Anteil der Grundschülerinnen und -schüler, die eine Klasse wiederholen mussten, war im Landkreis Regensburg in den letzten zehn Schuljahren verschwindend gering und lag deutlich unter 1 %. Selten mussten insgesamt mehr als fünf Schülerinnen und Schüler pro Jahr eine Jahrgangsstufe wiederholen.

An den Mittelschulen waren die Quoten der Pflichtwieder-holerinnen und -wiederholer ebenfalls sehr niedrig mit unter 2 %. Das entsprach pro Schuljahr insgesamt zwischen 12 und 38 Schülerinnen und Schülern. Die Quoten waren vergleich-bar oder etwas niedriger als die bayerischen Gesamtquoten.

An den Realschulen und Gymnasien lagen die Anteile der Wiederholerinnen und Wiederholer deutlich höher. Quoten von 3 bis 7 % waren hier keine Seltenheit (vgl. Abb. C 15 und C 16). Insgesamt lagen sie in den meisten Fällen etwas unter den bayerischen Quoten.

C 5 Klassenwiederholungen und Schulartwechsel

Abb. C 14 Wiederholerquoten an Mittelschulen im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

�. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse ��. Klasse

Methodischer HinweisBis zum Schuljahr 2014/15 wurden in der Statistik des Bayerischen Landesamts nur die Pflichtwiederholun-gen ausgewiesen. Ab dem Schuljahr 2014/15 enthal-ten die Zahlen der Realschulen und Gymnasien auch freiwilligen Wiederholungen.

Mädchen wechselten im Landkreis Regensburg in den letzten fünf Jahren zwar meistens häufiger als Jungen auf das Gym-nasium oder die Realschule und seltener auf die Mittelschule, die Unterschiede sind jedoch nicht so stark ausgeprägt wie zwischen deutschen und ausländischen Schülerinnen und Schülern. Im Schuljahr 2015/16 entsprach das Geschlech-terverhältnis des Landkreises dem von Bayern. In der Stadt Regensburg wechselten in diesem Schuljahr Jungen häufiger auf das Gymnasium und die Realschule.

58 Allgemein bildende Schulen 59Allgemein bildende Schulen

Abb. C 15 Wiederholerquoten an Realschulen im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %)

Abb. C 16 Wiederholerquoten an Gymnasien im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Die Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

��%

��%

��%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

�. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse ��. Klasse

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

�. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse �. Klasse ��. Klasse ��. Klasse ��. Klasse

Die Quote der Schulartwechsel in den Klassen 7 bis 9 erlaubt eine Beurteilung, wie groß die Auf- und Abwärtsmobilität der Schülerinnen und Schüler ist. Am häufigsten wechselten im Landkreis Regensburg Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium an die Realschule (die Quoten entsprechen in Abb. C 17 zwischen 37 und 59 Jugendlichen pro Jahr) oder von

der Realschule an die Mittelschule (die Quoten entsprechen zwischen 35 und 54 Jugendlichen pro Jahr). Bei den anderen Schulartwechseln waren es immer unter zehn Schülerinnen und Schülern pro Jahr.

Im Schuljahr 2015/16 gab es im Landkreis Regensburg erst-mals zwei Mittelschülerinnen bzw. -schüler, die ans Gymna-sium wechselten. Diese Zahl könnte durch die höhere Zahl von Ausländerinnen und Ausländern in Zukunft zunehmen, wenn diese die Deutschförderangebote an der Mittelschule erfolgreich durchlaufen haben und anschließend die Schulart wechseln.

Von der Realschule ans Gymnasium wechselte niemand. Das könnte damit zusammenhängen, dass es mit den Einfüh-rungsklassen ein Angebot für Realschülerinnen und -schüler gibt, um nach der 10. Klasse und erfolgreichem mittleren Schulabschluss ans Gymnasium zu wechseln. In der Region Regensburg wird diese Einführungsklasse nur am Goethe-gymnasium in der Stadt angeboten.

Der Vergleich mit Bayern zeigt, dass die Quote im Landkreis beim Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule in den Schuljahren 2012/13 bis 2014/15 deutlich niedriger lag (Bay-ern: 4,9 %, 4,8 % bzw. 4,8 %; Landkreis Regensburg: 3,4 %,

3,0 % bzw. 3,3 %), im letzten Schuljahr 2015/16 entsprach sie dem Durchschnitt (Bayern: 5,1 %; Landkreis Regensburg: 5,0 %). Beim Wechsel von der Realschule auf die Mittelschule entsprach sie im Betrachtungszeitraum meist dem baye-rischen Durchschnitt zwischen 1,7 % und 3,2 %, in einigen Jahren lag sie geringfügig höher.

Die Aufwärtsmobilität in den Klassen 7 bis 9 war nicht nur im Landkreis Regensburg, sondern bayernweit gering. Wenn zu einer höherwertigen Schulart gewechselt wurde, fand der Wechsel meist schon in den Jahrgangsstufen 5 oder 6 statt.23

In den oben betrachteten Schuljahren wechselten in Bayern Jungen immer häufiger als Mädchen vom Gymnasium auf die Realschule bzw. von der Realschule auf die Mittelschule. Im Landkreis Regensburg gilt das für die meisten Fälle ebenfalls, die Tendenz ist jedoch nicht so eindeutig, da in einigen Fällen die Quote gleich oder die der Mädchen sogar höher lag.

Abb. C 17 Quoten der Schulartwechsel in Klasse 7 bis 9 im Landkreis Regensburg (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodische Hinweise: Die Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten.

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

��%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

von Mittelschule an Realschule von Realschule an Mittelschule

von Gymnasium an Mittelschule von Gymnasium an Realschule

23 Vgl. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (2015), S. 149f.

60 Allgemein bildende Schulen 61Allgemein bildende Schulen

Eine Differenzierung zwischen deutschen und ausländischen Schülerinnen und Schülern ist im Landkreis Regensburg nicht sinnvoll, da die Fallzahlen bei letzteren zu gering waren.

In den meisten Fällen scheint die getroffene Schulwahl die richtige gewesen zu sein und die Schülerinnen und Schüler werden anscheinend ausreichend gefördert. Insbesondere der Wechsel vom Gymnasium an die Realschule bedeutet jedoch, dass an den Gymnasien Klassen wegfallen, die an den Realschulen zusätzlich benötigt werden. Mit 59 wechselnden Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2015/16 entsprach dies insgesamt immerhin zwei fast vollen Klassen.

Zusammenfassung Klassenwiederholungen und Schulartwechsel

Bei den Quoten der Klassenwiederholungen und der Schulartwechsel liegt der Landkreis Regensburg häufig im bayerischen Durchschnitt. Insbesondere die häufigen Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule in der Mittelstufe stellt die Schulentwicklungspla-nung jedoch vor große Herausforderungen, was die Planung des Platzbedarfs an den beiden Schultypen angeht.

Welchen Abschluss Schülerinnen und Schüler an der all-gemein bildenden Schule erlangen, entscheidet darüber, welche Möglichkeiten ihnen danach im beruflichen Bildungs-bereich offen stehen und welche Qualifikationen sie mitbrin-gen. Wichtig ist auch, ob sie die Schule erfolgreich mit einem Abschluss beenden oder nicht.

Durch die Schülerzahlen im Landkreis und die Zahl der Bil-dungspendlerinnen und -pendler erklären sich die Verteilung der Schulabgängerinnen und -abgänger nach Abschlussart und der hohe Anteil des mittleren Schulabschlusses.

C 6 Absolventen und Abgänger

Abb. C 18 Schulabgänger/-innen an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Regensburg nach Abschlussart (in %)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Der doppelte Abiturjahrgang im Schuljahr 2010/11 führt zu einer höheren Quote bei der allgemeinen Hochschulreife in diesem Schuljahr. Abschlüsse im Bildungsgang Förderschwerpunkt Lernen wurden nicht berücksichtigt, da ihre Zahl sehr gering ist.

�% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ���%

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

ohne Mittelschulabschluss einfacher Mittelschulabschluss

qualifizierender Mittelschulabschluss mittlerer Schulabschluss

allgemeine Hochschulreife

Die Verteilung der Schulabschlüsse bezogen auf das Ge-schlecht zeigt, dass bei Jungen der Anteil ohne Mittelschul-abschluss und die Anteile des einfachen und qualifizierenden Mittelschulabschlusses in den letzten fünf Schuljahren etwas höher lagen als bei Mädchen. Gleichzeitig war aber auch ihr Anteil an der allgemeinen Hochschulreife seit dem Schuljahr 2011/12 etwas größer. Die grundsätzliche Verteilungsstruktur entsprach bei beiden Geschlechtern der durchschnittlichen Verteilung aus Abb. C 18.

Anders sieht es aus, wenn man das Merkmal Nationalität betrachtet: Während unter den deutschen Absolventinnen und Absolventen in den letzten fünf Schuljahren nie mehr als 40 % maximal einen Mittelschulabschluss erreichten, waren es bei ausländischen Schülerinnen und Schülern fast immer deutlich über 50 %.

Von besonderem Interesse sind die Abgängerinnen und Abgänger, die die Schule ohne Abschluss verlassen, da das fehlende Abschlusszeugnis ihren Einstieg ins Berufsleben wesentlich erschwert. Im Landkreis Regensburg gab es in den Schuljahren 2012/13 bis 2014/15 an den allgemeinen Schularten nur an den Mittelschulen Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss. Davor gab es vereinzelt auch welche an Realschulen.

Der Anteil der Mittelschulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss liegt seit vielen Jahren deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt (vgl. Abb. C 19). In den letzten sechs Jahren handelte es sich nie um mehr als 13 bis 19 Schülerinnen oder Schüler pro Jahr. Dass der Anteil dennoch leicht gestiegen ist, liegt an der rückläufigen Gesamtzahl der Abgängerinnen und Abgänger. Trotz dieser niedrigen Zahlen ist es das Ziel, allen Jugendlichen zu einem Abschluss zu verhelfen.

An den Förderzentren kann ebenfalls der Mittelschulab-schluss erworben werden. Hier lag der Anteil der Abgängerin-nen und Abgänger ohne Mittelschulabschluss deutlich höher, aber insbesondere in den letzten fünf Schuljahren deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt und meist bei weniger als zehn Schülerinnen und Schülern pro Jahr (vgl. Abb. C 20).24

Ein Grund für den starken Rückgang im Schuljahr 2011/12 könnte sein, dass in diesem Jahr die neu eingeführte Projekt-prüfung von jeder Schule selbst entworfen wurde und noch nicht bayernweit vereinheitlicht war. Außerdem zählte sie doppelt. Ab dem darauffolgenden Schuljahr gab es in ganz Bayern einheitliche Prüfungen, was den erneuten Anstieg erklären könnte.

24 Zu beachten ist, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler ohne Mittelschulabschluss einen besonderen Abschluss im Förderschwerpunkt Lernen erreicht hat. Im Schuljahr 2014/15 traf dies auf acht der zehn Abgängerinnen und Abgänger zu.

Methodischer HinweisDie Zahlen zu Schulabgängerinnen und -abgän-gern und Absolventinnen und Absolventen können nicht gleichgesetzt werden mit den im Landkreis Regensburg wohnenden Jugendlichen. Schülerinnen und Schüler, die eine Schule außerhalb des Landkrei-ses, z. B. in der Stadt Regensburg, besuchen, werden hier nicht erfasst. Das ist häufig bei Realschulen und Gymnasien der Fall (vgl. Kapitel C 2 und C 3). Dafür sind in den Zahlen diejenigen enthalten, die als Gastschü-lerinnen und -schüler in den Landkreis Regensburg kommen.

62 Allgemein bildende Schulen 63Allgemein bildende Schulen

�,�%

�,�%

�,�% �,�%

�,�% �,�% �,�%

�,�% �,�% �,�%

�,�%

�,�% �,�% �,�% �,�%

�,�% �,�%

�,�% �,�%

�,�%

�%

�%

�%

�%

�%

��%

Landkreis Regensburg Bayern

Abb. C 19 Quote der Mittelschulabgänger/-innen ohne Abschluss im Landkreis Regensburg und Bayern SJ 2005/06 bis 2014/15 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

77,4% 81,8%

67,4%

78,6% 74,2%

54,8%

7,5% 17,1% 16,7% 25,6%

86,7% 86,4% 86,1% 85,4% 85,8% 83,3%

70,3% 65,8% 61,1% 62,2%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Landkreis Regensburg Bayern

Abb. C 20 Quote der Förderschulabgänger/-innen ohne Mittelschulabschluss im Landkreis Regensburg und Bayern SJ 2005/06 bis 2014/15 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

Damit Schülerinnen und Schüler einen möglichst hohen Schulabschluss erlangen können und damit bessere Chancen beim Berufseinstieg haben, gibt es in Bayern unterschied-liche Modelle. An der Mittelschule in Neutraubling gibt es eine Praxisklasse für lernschwache Schülerinnen und Schüler, die den Mittelschulabschluss auf einem theorieentlasteten und praxisbezogenen Niveau erreichen können.

Neben dem M-Zug an Mittelschulen können Jugendliche seit drei Jahren an der Mittelschule Neutraubling einen mitt-leren Schulabschluss auch nach dem „9+2 - Modell“ erlangen. Das Angebot richtet sich an leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen mit qualifizierendem Mittelschul-abschluss, die keinen M-Zug besucht haben, aber dennoch den mittleren Schulabschluss erreichen wollen. Dadurch wird die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems weiter verbessert.

25 Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016.

An den Mittelschulen im Landkreis Regensburg gab es im Schuljahr 2015/16 insgesamt 43 externe Absolventinnen und Absolventen. Dabei handelt es sich um Schülerinnen und Schüler von Realschulen und Gymnasien bzw. Teilnehmerin-nen und Teilnehmer von VHS-Kursen, die den (qualifizierenden) Mittelschulabschluss erwerben wollen.25

Zusammenfassung Absolventen und Abgänger

Der mittlere Bildungsabschluss dominiert im Landkreis, auch weil nur Aussagen über Schülerin-nen und Schüler auf den Landkreisschulen möglich sind. Die Quote der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss liegt deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt. Diesen guten Wert gilt es zu halten und noch weiter zu verringern.

64 Allgemein bildende Schulen 65Allgemein bildende Schulen

KontaktLernwerkstatt, Abteilung: „Ich schaff das“ Irene Meier, Michael Blind

Im Gewerbepark A35, 93059 Regensburg

Telefon: 0941 46457-22

ichschaffdas@lernwerkstatt-regensburg.dewww.lernwerkstatt-regensburg.de

Jakob-Muth-Schule Regensburg Sonderschulrektorin Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer

Harzstraße 25, 93057 Regensburg

Telefon: 0941 507-2278

[email protected]

Was in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist, hat sich in Deutschland erst in den letzten Jahren entwickelt: die Ganztagsbetreuung an Schulen. Die Gründe für den Ausbau sind neben der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine veränderte Unterrichts- und Schulkultur, die mehr Chancengleichheit und eine bessere Förderung erreichen möchte. In Bayern begann die flächendeckende und bedarfs-gerechte Einführung von Ganztagsangeboten im Schuljahr 2002/03 als Zusammenarbeit von Kommunen und Landesre-gierung. Ministerpräsident Seehofer gab im Jahr 2013 in einer

C 7 GanztagsbetreuungRegierungserklärung eine „Ganztagsgarantie“, wonach es bis 2018 an allen Schularten für alle Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahre ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot geben soll.26

Im bayerischen Schulsystem werden drei Formen der Ganz-tagsbetreuung unterschieden:• (verlängerte) Mittagsbetreuung• offene Ganztaggruppen• gebundene Ganztagsklassen

Art(Verlängerte) Mittagsbetreuung

Offene Ganztagsgruppen

Gebundene Ganztagsklassen

SchulartGrundschule, Förderzentren

Jahrgangsstufe 5 bis 10, seit SJ 2015/16 auch an Grundschulen

Alle Schulformen

Zeiten

Bis 14 Uhr (verlängert bis mind. 15.30 Uhr) Mind. 1 Tag pro Woche (verlängert mind. 2 Tage)

Bis mind. 16 UhrMind. 4 Tage pro WocheFlexibel buchbar an mind. 2 Tagen pro Woche

Bis 16 Uhr Mind. 4 Tage pro Woche

Gruppen-/ Klassengröße

Mind. 12 Kinder, ab 24 Kindern 2 Gruppen

Mind. 14 Kinder (Förderzentren mind. 8), max. 25 (Förderzent-ren max. 15)

Analog zu Regelklassen

Organisations-form

Klassenübergreifend in Gruppen

Klassenübergreifend in Gruppen

Im festen Klassenverbund

Teilnahme Freiwillig Freiwillig Verpflichtend

Mittagessen Kann angeboten werden Muss angeboten werden Muss angeboten werden

Hausaufgaben- betreuung

Kann angeboten werden (bei verlängerter Betreu-ung vorgeschrieben)

Muss angeboten werdenTeil des pädagogischen Konzepts

Angebote und Rhythmisierung

Unterricht am Vormittag, Förder- und Freizeit-angebote am Nachmittag

Unterricht am Vormittag, Förder- und Freizeitangebote am Nachmittag

Unterricht, Förder- und Frei-zeitangebote in rhythmisierter Form über den ganzen Tag verteilt

Ferienbetreuung MöglichMöglich beim Kombi-Modell an Grundschulen

Keine Ferienbetreuung

Elternbeiträge Möglich

Möglich nur beim Kombi- Modell an Grundschulen, sonst kostenfrei außer Mittag-essen und Zusatzangebote

Kostenfrei außer Mittagessen und Zusatzangebote

Tab. C 1 Übersicht über die Formen der Ganztagsbetreuung an Schulen in Bayern

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an den Ganztagsgipfel 2015 und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2016.

26 https://www.bayern.de/bayern-die-zukunft/ [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Das Projekt „Ich schaff das“ ist eine ganztägige Unterrichts-gruppe des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) Jakob-Muth-Schule in Regensburg im Rahmen des Alter-nativen Schulischen Angebots. Es richtet sich in der Regel an Jugendliche der Jahrgangsstufe 7 bis 9 aus Stadt und Landkreis Regensburg, die sich der Schulpflicht entziehen, die Teilnahme am Unterricht verweigern bzw. dem Unterricht fern bleiben und für die ein Jugendhilfebedarf festgestellt wurde.

Seit dem Schuljahr 2012/13 werden die Schülerinnen und Schüler im Projekt in einem Rahmen begleitet und un-terstützt, der ihnen eine Entwicklung nach individuellen Fähigkeiten ermöglicht und sie befähigt, sich sozialen und schulischen Anforderungen zu stellen. Zu den Elementen gehören Unterricht durch die Lehrkraft für Sonderpädago-gik und/oder die Lehrkraft der Mittelschule, Berufsvorbe-reitung und Praktikum durch die Arbeitspsychologinnen und -psychologen der Lernwerkstatt, Förderung durch die Sozialpädagoginnen und -pädagogen der Jugendhilfe sowie medizinisch-psychologische Begleitung durch die Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie Regensburg.

Ziele

Das Ziel der Maßnahme ist es, den Schülerinnen und Schü-lern einen Weg anzubieten, wieder in schulische Prozesse eingebunden zu sein und einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Wenn möglich, sollen sie an ihre Stammschule zurückkehren.

Kann dieses Ziel nicht erreicht werden, werden zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit Berufsorientierungs- und Berufsvorbereitungsmaßnahmen gesucht und verwirklicht. Außerdem sollen die Jugendlichen ihre Lern- und Leistungs-motivation stabilisieren, Aneignungsstrategien erlernen und persönliche, soziale und emotionale Kompetenzen entwi-ckeln.

Umsetzung

Die ganztägigen Unterrichtsgruppen bestehen aus maximal zehn Schülerinnen und Schülern. Unterrichts- und Lernort sind die Räumlichkeiten der Lernwerkstatt Regensburg. Dort werden die Jugendlichen nach der Stundentafel des SFZ und dem individuell geeigneten Lehrplan (z. B. der Mittelschule) unterrichtet. Im Wechsel dazu finden berufsvorbereitende Praxis und sozialpädagogische bzw. psychologische Förde-rung statt, je nachdem wie belastbar und leistungsfähig die einzelne Schülerin bzw. der einzelne Schüler ist. Die Maßnah-me wird immer individuell und dynamisch an die aktuellen Teilnehmenden angepasst.

Das Projekt erlebt viele Erfolgsgeschichten. Viele Teilneh-mende erreichen einen Abschluss der Mittelschule oder des Förderschwerpunkts Lernen. Zu den Herausforderungen ge-hören die vielschichtigen Störungsbilder (z. B. Anpassungs-störung, Bindungsstörung, depressive Episoden, soziale Ängste) und der heterogene Förderbedarf. Häufig haben die Erziehungsberechtigten eine eingeschränkte Erziehungs-kompetenz und ein reduziertes Durchsetzungsvermögen. In Zukunft soll die interschulische Zusammenarbeit gestärkt werden, indem Fachlehrkräfte bei den Abschlüssen einbe-zogen werden und die Vernetzung mit der kooperierenden Willi-Ulfig-Mittelschule gefestigt wird.

PraxisbeispielProjekt „Ich schaff das“

67Allgemein bildende Schulen

��

��

��

��

��

��

��

��

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Offene Ganztagsgruppen Mittelschulen Gebundene Ganztagsklassen Mittelschulen

Offene Ganztagsgruppen Realschulen Gebundene Ganztagsklassen Realschulen

Offene Ganztagsgruppen Gymnasien Gebundene Ganztagsklassen Gymnasien

0

2

4

6

8

10

12

14

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Verlängerte Mi�agsbetreuung Offene Ganztagsgruppen

Gebundene Ganztagsklassen

An den Förderzentren wurden die gebundenen Ganztags-klassen aufgrund der besseren Fördermöglichkeiten bisher

Im Landkreis Regensburg gibt es alle Formen der Ganztags-betreuung. Bereits seit 2006 stellt der Landkreis freiwillige Mittel für die Nachmittagsbetreuung an den weiterführen-den Schulen und den Sonderpädagogischen Förderzentren zur Verfügung. Nachdem im Februar 2009 die Bayerische Staatsregierung auf dem Bildungsgipfel die Weichen für einen bedarfsgerechten und flächendeckenden Ausbau der Ganztagsschulen gestellt hatte, wurden ab dem Schuljahr 2009/10 vermehrt offene Ganztagsgruppen und gebundene Ganztagsklassen eingerichtet.

Es gibt mittlerweile an allen Realschulen, Gymnasien und Sonderpädagogischen Förderzentren eine Form der Ganz-tagsbetreuung sowie an 34 von 37 Grundschulen und zehn von elf Mittelschulen. An den drei verbleibenden Grundschu-len wird eine Betreuung durch die Kooperation mit einem nahegelegen Kindergarten oder Hort gewährleistet. Bei der elften Mittelschule handelt es sich um eine Grund- und Mit-telschule, an der ältere Schülerinnen und Schüler bei Bedarf die Mittagsbetreuung der Grundschule besuchen können.

Auch an den weiterführenden Schulen ist die Zahl der Ganz-tagsangebote seit dem Schuljahr 2010/11 gestiegen, an den Realschulen und Gymnasien jedoch nur sehr langsam. Bei den gebunden Ganztagsklassen an Mittelschulen gab es in den letzten zwei Jahren wieder einen Rückgang, dafür ist die Zahl der offenen Gruppen etwas gestiegen.

deutlich häufiger eingerichtet als offene Angebote. Erst im letzten Schuljahr hat sich dieser Trend geändert.

Die Anzahl der Gruppen und Klassen an Grundschulen ist seit dem Schuljahr 2010/11 kontinuierlich angestiegen. Seit dem Schuljahr 2015/16 können auch an Grundschulen offene Ganztagsgruppen eingerichtet werden. Das Angebot wurde von den Schulen im Landkreis Regensburg gut angenommen, im Schuljahr 2016/17 gab es 15 dieser Gruppen. Gleichzeitig ist die Zahl der Mittagsbetreuungsgruppen gleich geblieben und die der verlängerten Gruppen und der gebunden Ganz-tagsklassen zurückgegangen. Insgesamt stieg die Gesamt-zahl der Ganztagsangebote deshalb zuletzt weniger stark von 121 auf 124 an. Es bleibt abzuwarten, ob in den nächsten Jahren wieder ein verstärkter Ausbau notwendig wird oder ob der Bedarf mittlerweile nahezu gesättigt ist.

Abb. C 21 Ganztagsbetreuung an Grundschulen im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17

Abb. C 22 Ganztagsbetreuung an weiterführenden Schulen im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17

Abb. C 23 Ganztagsbetreuung an Sonderpädagogischen Förderzentren im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17

Quelle: Regierung der Oberpfalz (Mittagsbetreuungen) und Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg (offene Gruppen und gebundene Klassen). 2016. Methodischer Hinweis: In den Zahlen sind private Grundschulen enthalten.

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg (Gymnasien und Realschulen) und Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg (Mittelschulen). 2016. Methodischer Hinweis: Zahlen von Privatschulen sind nicht enthalten.

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2016.

��

��

��

��

��

��

��

��

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Mittagsbetreuung Verlängerte Mittagsbetreuung

Offene Ganztagsgruppen Gebundene Ganztagsklassen

68 Allgemein bildende Schulen 69Allgemein bildende Schulen

Der Vergleich zeigt, dass der Landkreis Regensburg bei den Anteilen der Schülerinnen und Schülern, die gebundene Ganztagsklassen an Mittelschulen oder Gymnasien besuch-ten, über dem bayerischen Durchschnitt lag (Bayern 17,8 % bzw. 1,5 %; Landkreis Regensburg 27,6 % bzw. 3,9 %). In bei-den Fällen lagen dafür die Anteile bei den offenen Angeboten niedriger (Bayern 10,2 % bzw. 8,5 %; Landkreis Regensburg 8,9 % bzw. 6,9 %). An Realschulen entsprach der Anteil bei den gebundenen Klassen dem von Bayern (Bayern 1,3 %; Landkreis Regensburg 1,1 %), der Anteil der offenen Gruppen lag im Landkreis höher (Bayern 5,6 %; Landkreis Regensburg 8,8 %).

Bei den Grundschulen zeigt sich, dass im Landkreis die kürzeste Form der Mittagsbetreuung – anders als im ganzen Bundesland – bevorzugt wird (Bayern Mittagsbetreuung 10,2 %, verlängerte Mittagsbetreuung 12,1 %, gebundene Klassen 6,1 %; Landkreis Regensburg Mittagsbetreuung 17,0 %, verlängerte Mittagsbetreuung 7,3 %, gebundene Klassen 5,4 %). Nicht vergessen werden darf jedoch, dass vielerorts das Angebot an den Grundschulen durch Horte ergänzt wird, so dass insgesamt wesentlich mehr Schulkinder ganztägig betreut werden.

Obwohl die Anzahl der Gruppen und Klassen in der Ganztags-betreuung im Landkreis Regensburg in den letzten Jahren ausgebaut wurde, war der Anteil der Schülerinnen und Schü-lern, die diese Angebote im Schuljahr 2015/16 besuchten, in den meisten Fällen noch sehr niedrig.

Einzig bei gebundenen Ganztagsklassen an Mittelschulen und der (verlängerten) Mittagsbetreuung an Grundschulen lag der Anteil über 20 %.

MittagsbetreuungVerlängerte

MittagsbetreuungOffene

GanztagsgruppenGebundene

Ganztagsklassen

SchulartSchüler-zahlen

Anteil (in %)

Schüler-zahlen

Anteil (in %)

Schüler-zahlen

Anteil (in %)

Schüler-zahlen

Anteil (in %)

Grundschulen 1.116 17,0% 478 7,3% 14 0,2% 355 5,4%

Mittelschulen – – – – 222 8,9% 690 27,6%

Realschulen – – – – 199 8,8% 25 1,1%

Gymnasien – – – – 102 6,9% 58 3,9%

Tab. C 2 Schülerzahlen und -anteile in der Ganztagsbetreuung an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg im SJ 2015/16

In der Stadt Regensburg besuchten im Verhältnis deutlich mehr Schülerinnen und Schüler Ganztagsangebote. Mit Ausnahme der gebundenen Klassen an staatlichen Gymnasi-en, von denen es in der Stadt im Schuljahr 2015/16 keine gab, lagen die Werte immer deutlich über denen des Landkreises. Bei der Betreuung an Grundschulen wurde dort den längeren Angeboten, ähnlich wie in Bayern, der Vorzug gegeben.

Im April 2010 beschloss der bayerische Landtag, die ein Jahr zuvor in Deutschland in Kraft getretene UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Schulsys-tem umzusetzen. Inklusion wurde zu einem Leitziel der bayerischen Bildungspolitik und zu einer Aufgabe für alle Schularten und Bildungsbereiche. Der bayerische Weg setzt dabei auf eine Vielfalt von Angeboten, die von Einzelinklusion an Regelschulen über Kooperationsklassen und Partner-klassen bis hin zu spezialisierten Angeboten in Förderzentren reicht.27

Im Landkreis Regensburg gab es im Jahr 2016 drei Sonder-pädagogische Förderzentren (SFZ): in Regenstauf, in Hemau

Der Anteil von ausländischen Schülerinnen und Schülern an den SFZ lag im Betrachtungszeitraum analog zu ganz Bayern immer über dem an allgemeinen Schulen. Im Schuljahr 2015/16 betrug er im Landkreis Regensburg 7,9 %, in Bayern 10,0 % (vgl. Abb. C 5). Anders als an den Regelschulen ist das Geschlechterverhältnis nicht nahezu ausgeglichen, sondern es besuchten im Betrachtungszeitraum konstant deutlich mehr Jungen ein SFZ als Mädchen. Im Schuljahr 2015/16 lag das Verhältnis bei 63,3 % zu 36,7 %. Auch das entspricht den bayernweiten Zahlen von 62,9 % zu 37,1 %.

Um die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems zu gewährleisten, können Schülerinnen und Schüler an den SFZ

C 8 Sonderpädagogische Förderung und Inklusionund in Neutraubling. An allen drei Förderzentren gab es bis zum Schuljahr 2009/10 schulvorbreitende Einrichtungen (SVE), die den Übergang vom Kindergarten in die Grund-schule erleichtern sollen. Ab dem Schuljahr 2010/11 gibt es SVE nur noch in Regenstauf und Neutraubling. Konzeptionell wird zurzeit daran gearbeitet, das Angebot der SVE auch am Nachmittag zur Verfügung zu stellen.

Die Schülerzahlen an den SFZ gehen seit dem Schuljahr 2005/06 zurück. Einerseits folgen sie damit dem allgemeinen Trend sinkender Schülerzahlen im Landkreis (vgl. Abb. C 3), andererseits könnte die zunehmende Einzelinklusion an Regelschulen den Rückgang zusätzlich verstärken.

den Mittelschulabschluss erwerben (vgl. Kapitel C 6) und von den SFZ an Regelschulen wechseln (vgl. Abb. C 25 und C 26). Dies geschieht v. a. hin zu Grund- und Mittelschulen. Der Landkreis Regensburg lag bei der Wechselquote für beide Schularten mit Ausnahme des letzten Schuljahres jeweils über dem bayerischen Durchschnitt und bei den Grundschu-len auch über der Quote der Stadt Regensburg.

Die Quoten waren jedoch in den letzten elf Schuljahren im-mer im einstelligen Bereich, die absoluten Zahlen bewegten sich für den Landkreis zwischen 5 und 16 Schülerinnen und Schülern pro Jahr, die auf eine Grundschule wechselten, und zwischen 13 und 31, die auf eine Mittelschule wechselten.

27 Vgl. Wissenschaftlicher Beirat „Inklusion“ (2014): Bericht zum 1. Beauftragungszeitraum des Wissenschaftlichen Beirats „Inklusion“. München und Würzburg, S. 12 ff.

���

��� ��� ��� ��� ���

�� �� �� �� �� ��

���

���

���

���

���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Förderzentren Schulvorbereitende Einrichtungen

Abb. C 24 Schülerzahlen an Sonderpädagogischen Förderzentren im Landkreis Regensburg

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder (SFZ). Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg (SVE). 2016.

Quelle: Bayerischer Landtag, Drucksache 17/12043. 12.08.2016. Methodischer Hinweis: Bei den Gymnasien sind nur die Jahrgangsstufen 5 bis 10 berücksichtigt. Zahlen von Privat-schulen sind nicht enthalten.

Zusammenfassung Ganztagsbetreuung

Die Zahl der Ganztagsangebote an Schulen steigt seit dem Schuljahr 2010/11 an, so dass mittlerweile fast alle Schulen eine Mittagsbetreuung, offene Ganztags-gruppen oder gebundene Ganztagsklassen anbieten. Auch die Zahl der Ganztagsschülerinnen und -schüler steigt stetig an, allerdings scheint der Bedarf im Landkreis nicht so hoch zu sein wie in der Stadt Re-gensburg oder in Bayern.

70 Allgemein bildende Schulen 71Allgemein bildende Schulen

Zusammenfassung Sonderpädagogische Förderung und Inklusion

Der bayerische Weg mit den unterschiedlichen Angeboten der Inklusion an Regelschulen und den SFZ lässt sich auch im Landkreis Regensburg erkennen. Neben den drei SFZ gibt es zwei Schulen mit Schulprofil Inklusion, fast 100 Schülerinnen und Schüler werden durch Einzelinklu-sion beschult und es gibt Partner- und Kooperationsklassen an Grund- und Mittelschulen. Da Inklusion ein fortwährender Prozess ist, wird das Thema noch länger aktuell bleiben.

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Landkreis Regensburg Stadt Regensburg Bayern

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

�%

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Landkreis Regensburg Stadt Regensburg Bayern

Abb. C 25 Quote der Förderschüler/-innen, die an Grundschulen wechseln, im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern (in %)

Abb. C 26 Quote der Förderschüler/-innen, die an Mittelschulen wechseln, im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Die Quote errechnet sich als Verhältnis der abgegangenen Förderschüler/-innen zur Gesamtschülerzahl des Vorjahres an Förderzentren.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Die Quote errechnet sich als Verhältnis der abgegangenen Förderschüler/-innen zur Gesamtschülerzahl des Vorjahres an Förderzentren.

Eine sehr geringe Zahl von Schülerinnen und Schülern (zwischen 15 und 41 Grundschülerinnen und -schülern und zwischen 3 und 12 Mittelschülerinnen und -schülern pro Jahr) wechselte von der Regelschule an ein Förderzentrum. Die Quote war im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl der beiden Schulformen verschwindend gering und lag in den letzten zehn Jahren für den Landkreis Regensburg immer deutlich

unter 1 %. Der Wechsel findet v. a. am Ende der Grund schule statt. Zwar ist inklusiver Unterricht laut des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes eine Aufgabe aller Schulen 28, in der Praxis ist jedoch an den weiterführenden Schulen noch nicht immer ein entsprechendes Inklusions-angebot vorhanden.

An nahezu allen Grund- und Mittelschulen im Landkreis Regensburg werden Schülerinnen und Schüler mit sonder-pädagogischem Förderbedarf im Rahmen der Einzelinklusion beschult, meist mit Unterstützung einer Schulbegleiterin bzw. eines -begleiters. Im Schuljahr 2016/17 waren es 97 Kin-der und Jugendliche mit diagnostiziertem sonderpädago-gischem Förderbedarf, davon benötigte mehr als die Hälfte Hilfe im Bereich Lernen, gefolgt von emotional-sozialer Entwicklung.29 Unterstützt und beraten werden die Schulen durch die Förderschullehrkräfte des Mobilen Sonderpädago-gischen Dienstes der SFZ.

Zwei Schulen im Landkreis haben das besondere Schulprofil Inklusion: die Johann-Michael-Sailer-Grundschule in Bar-bing und die Mittelschule Lappersdorf. Sie erhalten jeweils zusätzlich mindestens zehn Lehrerstunden für Differen-zierungsmaßnahmen sowie eine Lehrkraft aus einem SFZ mit 13 Stunden. Im Schuljahr 2016/17 besuchten 15 Kinder mit diagnostiziertem sonderpädagogischem Förderbedarf die Grundschule und 13 die Mittelschule. An der Mittel-schule Lappersdorf gab es eine Klasse mit einem festen Lehrertandem aus einer Lehrkraft der Mittelschule und einer Lehrkraft für Sonderpädagogik. Außerdem hatten in den Jahrgangs stufen 8 und 9 zwei Partnerklassen der Bischof-Wittmann-Schule aus Regensburg, einem privaten Förder-zentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, ihren Standort.

In Kooperationsklassen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemein-sam unterrichtet und erhalten durch den Mobilen Sonder-pädagogischen Dienst zusätzliche Förderung.

Im Schuljahr 2016/17 gab es im Landkreis Regensburg ins-gesamt sieben Kooperationsklassen an den Grundschulen in Beratzhausen, Lappersdorf, Nittendorf, Ramspau und Regenstauf sowie je eine Klasse an den Mittelschulen in Hemau und Neutraubling. Insgesamt wurden dort 28 Kinder mit diagnostiziertem sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv beschult.

An der Grundschule Tegernheim ist seit August 2014 eine unabhängige Beratungsstelle für Inklusion angesiedelt. Die dortigen Ansprechpartnerinnen und -partner beraten Eltern von schulpflichtigen oder demnächst schulpflichtigen Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ergebnis-offen, informieren über die Inklusionsangebote in der Region und unterstützen bei der Entscheidung für einen passenden Lernort. Darüber hinaus begleiten sie die jeweiligen Einzel-fälle, koordinieren und vernetzen die bestehenden Angebote und bieten Beratung für Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulbegleiterinnen und -begleiter. Die staatliche Schulbe-ratungsstelle Oberpfalz in Regensburg berät und informiert ebenfalls zum Thema Inklusion und zu zahlreichen weiteren Themen.

29 Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016. Bei dieser Zahl ist zu beachten, dass für eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern die Diagnostik – die ausschließlich durch Förderschul-lehrkräfte durchgeführt wird – und die Erstellung von Gutachten erst im Verlauf des Schuljahrs abgeschlos-sen werden.28 Vgl. BayEUG, §2, Abs. 2.

72 Allgemein bildende Schulen 73Allgemein bildende Schulen

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshinter-grund, die keine oder keine ausreichenden Deutschkenntnis-se haben, hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da immer mehr Ausländerinnen und Ausländer nach Deutsch-land kamen. Das Beherrschen der deutschen Sprache entscheidet jedoch maßgeblich darüber, ob die eigene Bildungsbiografie und die Integration in der Gesellschaft gelingen. Deshalb wird schon seit vielen Jahren auf eine intensive Sprachförderung geachtet. In Bayern gibt es dafür während der Schulzeit drei Maßnahmen: Deutschförderkur-se, Deutschförderklassen und Übergangsklassen.

Die Schülerinnen und Schüler werden auf Kurse und Klassen in der gesamten Region Regensburg (Stadt und Landkreis) verteilt, weshalb hier nur die Gesamtzahlen für Stadt und Landkreis Regensburg dargestellt werden. Je nach Bedarf wurden in der Vergangenheit auch während des Schuljahres neue Gruppen bzw. Klassen eingerichtet.

Deutschförderkurse verstehen sich in erster Linie als be-gleitende Fördermaßnahme für Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache, die in Regelklassen der Grund- oder Mittelschule unterrichtet werden. Der Umfang wird je nach Förderkonzept der Schule festgelegt und ist variabel. In der Region Regensburg stellte diese Maßnah-me im Schuljahr 2016/17 mit insgesamt 60 Kursen und 1.915 Schülerinnen und Schülern den größten Anteil dar.30

Deutschförderklassen sollen gezielt dem intensiven Spra-cherwerb und der Integration dienen. In einer Deutschför-derklasse werden Schülerinnen und Schüler aus der Regel-klasse (Stammklasse) zusammengefasst, die keine oder sehr geringe Deutschkenntnisse haben. Deutschförderklassen können in allen Jahrgangsstufen der Grund- und Mittelschu-len eingerichtet werden. Sie umfassen etwa zwölf Schülerin-nen und Schüler, die in ausgewählten Fächern den Unterricht getrennt von ihrer Stammklasse erhalten, in den übrigen

Besonders leistungsstarke und motivierte Schülerinnen und Schüler aus Übergangsklassen können in der sogenannten 9Mi/10Mi an der Mittelschule St. Wolfgang in Regensburg einen mittleren Schulabschluss erlangen, um einen ihren Fähigkeiten entsprechenden weiteren Bildungsweg zu ermöglichen. In der 9Ü+ Klasse an der Clermont-Ferrand-Mittelschule in Regensburg haben Schülerinnen und Schüler nach zwei Jahren die Möglichkeit einen qualifizierenden Mittelschulabschluss zu erwerben.

C 9 Deutschförderung und IntegrationFächern nehmen sie am Unterricht ihrer Stammklasse teil. Der gemeinsame Unterricht dient v. a. der Integration. Im Schuljahr 2016/17 gab es in der Region Regensburg insgesamt 21 Deutschförderklassen an zehn verschiedenen Grundschulen und je eine Deutschförderklasse an zwei Mit-telschulen. Insgesamt wurden 254 Schülerinnen und Schülern in diesen Klassen unterrichtet.

Übergangsklassen werden für Schülerinnen und Schüler angeboten, die als Quereinsteiger in das bayerische Schul-system eintreten und geringe oder keine Deutschkenntnisse haben. Die Grundlage für den Unterricht ist der Lehrplan Deutsch als Zweitsprache. Durch stark differenzierten Unter-richt werden die Schülerinnen und Schüler besonders in der deutschen Sprache gefördert und bei gutem Lernfortschritt möglichst innerhalb von zwei Jahren in die entsprechende Jahrgangsstufe der Regelklasse zurückgeführt. Im Schuljahr 2016/17 gab es in der Region Regensburg insgesamt 43 Über-gangsklassen an 13 Grundschulen und elf Mittelschulen mit mehr als 670 Schülerinnen und Schülern.

An der Entwicklung der Übergangsklassen kann sehr gut der gestiegene Bedarf an Deutschförderung abgelesen werden. Seit dem Schuljahr 2013/14 wurden immer mehr Klassen eingerichtet.

An den Realschulen wurden für Schülerinnen und Schüler mit geringen Deutschkenntnissen sogenannte „SPRINT-Klassen“ (Sprachförderung intensiv) eingerichtet, an den Gymnasien „InGym-Kurse“ (Integration am Gymnasium). Im Schuljahr 2016/2017 gab es eine „SPRINT-Klasse“ an der Albert-Schweitzer- Realschule in Regensburg und einen „InGym-Kurs“ am staatlichen Werner-von-Siemens- Gymnasium (6. und 7. Klasse) bzw. am städtischen Von-Müller-Gymnasium (8. und 9. Klasse) in Regensburg, mit denen verschiedene Gymnasien in der Region kooperieren, u. a. das Gymnasium Neutraubling.31

� �

� ��

��

��

��

��

��

��

��

��

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Abb. C 27 Entwicklung der Übergangsklassen in der Region Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17

Quelle: Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016.

Zusammenfassung Deutschförderung und Integration

Die Bedeutung der Deutschförderung an Schulen in der Region Regensburg hat stark zu-genommen. Es gibt immer mehr Angebote und mehr geförderte Schülerinnen und Schüler. Das Thema wird noch länger aktuell bleiben, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund weiter steigt.

31 Bayerischer Landtag, Drucksache 17/14942, 24.02.2017, und Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Mittelfranken. 2017.

30 Die Zahlen zu Kursen/Klassen und Schülerinnen und Schülern, auch in den folgenden Abschnitten, stammen von den Staatlichen Schulämtern im Landkreis und in der Stadt Regensburg.

74 Allgemein bildende Schulen 75Allgemein bildende Schulen

PraxisbeispielSprachbegleitung am Gymnasium Neutraubling

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Am Gymnasium Neutraubling werden seit ca. zehn Jahren immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund eingeschult, die wegen ihrer Mehrsprachigkeit zum Teil sprachliche Defizite im Deutschen, v. a. in den Bereichen Textverständnis und Schreibkompetenz, haben, die sich in allen Fächern bemerkbar machen.

An der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für Gymna-sien in Mittelfranken gibt es seit einigen Jahren das Projekt „Sprachbegleitung“, das Schulen mit hohem Migrantenanteil zusätzliche Stunden zuweist, um Kinder mit Migrationshin-tergrund speziell fördern zu können. Das Gymnasium Neu-traubling wird nun im dritten Jahr im Rahmen dieses Projekt mit sechs zusätzlichen Stunden unterstützt, die v. a. in der Unterstufe eingesetzt werden.

Manche Eltern sind sehr angetan von der zusätzlichen Förderung ihrer Kinder, die am Nachmittag stattfindet und für Schülerinnen und Schüler mit auffälligen sprachlichen Schwierigkeiten verpflichtend ist. Manche Eltern empfinden dagegen den zusätzlichen Unterricht eher als diskriminierend und erkennen nicht, dass ihr Kind ohne zusätzliche Förderung am Gymnasium scheitern könnte.

Ziele

Durch die Sprachbegleitung sollen mehr Kinder durch die Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz dabei unterstützt werden, die hohen bildungssprachlichen Anforderungen des Gymnasiums zu meistern.

Umsetzung

Die Koordinierung und Planung der Sprachbegleitung erfolgt in Absprache der vier unterrichtenden Lehrkräfte unter der Gesamtkoordination von Studienrätin Janine Körner.

Aktuell werden aus den Jahrgangsstufen 5 bis 7 jeweils ein-stündig drei kleine Gruppen (fünf bis acht Schülerinnen und Schüler) von als förderungsbedürftig eingestuften Kindern zusätzlich unterrichtet. Der Unterricht ist an die Sachfächer Natur und Technik, Geografie und Geschichte angelehnt, da sprachliche Defizite dort vermehrt auftauchen, ohne dass die Lehrkräfte Spielräume haben, spezieller darauf einzugehen.

Zwei Stunden pro Woche wird an einem Theaterprojekt ge-arbeitet. Eine Stunde dient zur speziellen Unterstützung von Schülerinnen und Schülern aus der Oberstufe, um diese für das Abitur vorzubereiten.

Eine ständige Herausforderung ist es, den Unterricht ziel-gruppenorientiert und spannend zu gestalten. Schön ist, dass die Akzeptanz des Projekts im Kollegium, bei den Eltern und bei den Schülerinnen und Schülern stetig steigt. Im Februar 2017 fand eine schulinterne Lehrerfortbildung für alle Kolle-ginnen und Kollegen zum Thema „Migration, Integration und Sprachförderung“ statt. Sinnvoll wäre auch eine Vertiefung der Elternarbeit.

KontaktGymnasium Neutraubling Studienrätin Janine Körner

Gregor-Mendel-Straße 5 93073 Neutraubling

Telefon: 09401 522510

[email protected]

Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist eine Leistung der Ju-gendhilfe am Ort Schule, die eigenständig arbeitet, aber eng mit der Schule kooperiert. Sie soll helfen, soziale Benachtei-ligungen auszugleichen und individuelle Beeinträchtigungen zu überwinden. Ihr Ziel ist die Förderung der Kinder und Jugendlichen, um deren Entwicklung zu einer eigenver-antwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu unterstützen. Durch den Einsatz von sozialpädagogischem Fachpersonal schafft JaS ein niederschwelliges Angebot an der Schule, kann schnell Hilfe leisten und präventiv handeln. Sie richtet sich nicht an die gesamte Schülerschaft, sondern gezielt an junge Menschen, die durch ihr Verhalten auffallen, Probleme in der Familie oder der Schule haben oder denen es schwerfällt, sich sozial oder beruflich zu integrieren. Außer-dem berät sie Lehrkräfte und Eltern.

Im Landkreis Regensburg begann die Arbeit der JaS im Jahr 2008 und wurde seitdem kontinuierlich ausgebaut, so dass mittlerweile alle förderfähigen Schulen versorgt sind. Es gibt insgesamt 30 Voll- und Teilzeitstellen für Jugendsozialarbei-terinnen und -arbeiter, die an allen Mittelschulen, Realschu-len und Förderzentren sowie an sechs der 37 staatlichen Grundschulen und dem Beruflichen Schulzentrum Regens-burger Land arbeiten. Träger sind der Landkreis Regensburg (28 Fachkräfte) und die Evangelische Jugendsozialarbeit Regensburg (zwei Fachkräfte).

C 10 Jugendsozialarbeit an SchulenZu den Aufgaben von JaS gehören Einzelfallhilfe, sozialpäda-gogische Gruppenarbeit, Krisenintervention, Projektarbeit (z. B. Mobbing, Gewaltprävention), Elternarbeit, Integration, Sicherstellung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefähr-dung, Aufbau einer tragfähigen Zusammenarbeit mit der Schule sowie Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit.

Die JaS hilft zeitnah und arbeitet aufsuchend, motivierend, ressourcen- und lösungsorientiert. Die Basis bilden Freiwil-ligkeit und Vertraulichkeit. Alle JaS-Fachkräfte im Landkreis arbeiten nach gemeinsam erarbeiteten Qualitätsstandards. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass an den Grundschulen etwa 10 %, an den Mittelschulen etwa 15 % bis 20 %, an den Realschulen etwa 5 %, an den Sonderpädagogi-schen Förderzentren zwischen 30 % und 40 % und am Beruf-lichen Schulzentrum etwa 20 % der Schülerinnen und Schüler durch JaS-Fachkräfte regelmäßig beraten werden.32

Zusammenfassung Jugendsozialarbeit an Schulen

Um allen Jugendlichen Chancen zu ermöglichen und Beeinträchtigungen zu verringern, ist JaS ein wichtiger Baustein in der Schullandschaft. Der gute Ausbaustandard an den Schulen im Landkreis sollte auf diesem Niveau erhalten bleiben.

32 Jugendsozialarbeit an Schulen, Landkreis Regensburg. 2016.

77Allgemein bildende Schulen

Das Angebot der staatlichen Schulen wird im Landkreis Regensburg durch zwei private Einrichtungen ergänzt: die Montessori-Grundschule in Sünching und die Herder-Real-schule in Pielenhofen. Außerdem besuchen Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis auch private Schulen im Stadtge-biet Regensburg oder in angrenzenden Landkreisen. Allein in der Stadt Regensburg gibt es vier private Grundschulen, zwei private Mittelschulen, drei private Realschule und vier private Gymnasien sowie eine Internationale Schule mit Grundschul-stufe und weiterführenden Klassen.33 Die Gesamtzahl der Privatschulen in Stadt und Landkreis Regensburg hat sich in den letzten vier Jahren außerdem durch Umzüge von Schu-len vom Landkreis in die Stadt sowie durch Auflösungen und Neugründungen immer wieder verändert.

C 11 Private BildungseinrichtungenWie viele Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Pri-vatschulen oder Schulen in kirchlicher Trägerschaft besuchen, kann nur mit großem Aufwand erhoben werden, da diese Schulen aufgrund ihres speziellen Angebots in der Regel ein sehr großes Einzugsgebiet haben und es keine statistischen Erhebungen von staatlicher Seite gibt.

Die Schülerbeförderungszahlen können einen Anhaltspunkt für Realschülerinnen und -schüler sowie Gymnasiasten liefern. Im Schuljahr 2016/17 wurden 1.460 Schülerinnen und Schüler zu privaten oder kirchlichen Realschulen und Gym-nasien außerhalb des Landkreises befördert (diese Zahl ist in Abb. C 8, Abb. C 9 und Abb. C 10 enthalten). Im Schuljahr 2010/11 waren es noch 1.773.

�.���

�.��� �.��� �.���

�.��� �.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Abb. C 29 Entwicklung der Schülerzahlen an privaten Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17

Quelle: Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016. Methodischer Hinweis: Der große Anstieg der Schülerzahlen vom Schuljahr 2015/16 auf 2016/17 geht auf die Neugründung der Freien Waldorfschule Regensburg zurück.

���

���

��

���

�� ��

Stadt Regensburg Gymnasien

Stadt Regensburg Realschulen

Stadt Straubing Gymnasien

Stadt Straubing/LK Straubing-BogenRealschulen

LK Kelheim Realschulen

LK Landshut Realschulen

Abb. C 28 Anzahl der zu privaten und kirchlichen Schulen pendelnden Schüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im SJ 2016/17

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2016. Stand: 01.10.2016. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt sind Schulen in kirchlicher und privater Trägerschaft mit mehr als zehn Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis Regensburg.

Zusammenfassung Private Bildungseinrichtungen

Privatschulen sind ein Zusatzangebot, das sich immer mehr erweitert hat und dessen Einzugsgebiet über die Region Regensburg hinausgeht. Für die regionale Schullandschaft bedeuten sie eine Bereicherung. Gleichzeitig vergrößern sie die Wahlmöglichkeiten und beeinflussen damit die Schüler-zahlen an staatlichen Schulen.

33 Darunter je zwei Realschulen und zwei Gymnasien in kirchlicher Trägerschaft.

Im Bereich der Grund- und Mittelschulen hat die Gesamtzahl von Schülerinnen und Schülern an privaten Schulen in Stadt und Landkreis Regensburg in den letzten sieben Jahren stetig zugenommen. Auch ihr Anteil an der Gesamtschülerschaft ist in diesem Zeitraum von 6,8 % auf 7,9 % gestiegen. Dabei kann jedoch keine Aussage über den Wohnort dieser Schüle-

rinnen und Schüler gemacht werden, da das Ein-zugsgebiet dieser Schulen über die Region Regens-burg hinausgeht. Für die privaten Realschulen und Gymnasien in der Region liegen keine vergleichbaren Zahlen vor.

78 Allgemein bildende Schulen 79Allgemein bildende Schulen

Ausbildungsberufs-abschluss, mittlerer Schulabschluss

Fachhochschulreife bzw. fachgebundene Hochschulreife

Höhere berufliche Schule

Fachakademie Fachschule

Weiterführende Schulen

Berufliche Schulen

Berufsschule im Dualen System Berufsfachschule (inkl. Berufsgrundschuljahr und (inkl. Berufsgrundbildungsjahr) Berufsvorbereitungsjahr)

Berufliche Oberschule

Berufs- Fach-oberschule oberschule (BOS) (FOS)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2016.

Neben den beruflichen Schulen und deren Schülerzahlen widmet sich der Abschnitt D1 auch dem Übergang von der weiterführenden Schule zur beruflichen Bildung, dem Ausbildungsmarkt und den Ausbildungsabbrecherinnen und -abbrechern.

Ein weiterer Weg in den Beruf ist in Deutschland das Studium an einer Hochschule (D2) oder die Anerkennung von auslän-dischen Berufsqualifikationen und die berufliche Integration (D3).

Nach der allgemein bildenden Schule stehen den Jugendlichen verschiedene Wege ins Berufsleben offen. Das berufliche Bildungssystem (D1) ist in drei Teilbereiche gegliedert: das Schulberufs-

system, das duale Ausbildungssystem und das Übergangs-system. Die Bereiche unterscheiden sich nach Bildungsziel und rechtlichem Status der Teilnehmenden.

Beim Schulberufssystem handelt es sich um eine schulische Ausbildung in Vollzeit, wozu in Bayern die Berufsfachschulen zählen. Die Jugendlichen können einen beruflichen und teil-weise zusätzlich einen allgemein bildenden Schulabschluss erwerben.

Das duale Ausbildungssystem an den Berufsschulen in Bay-ern verbindet die berufliche Ausbildung im Betrieb mit der Berufsschulbildung in Teilzeit und verknüpft dadurch Theorie und Praxis.

Das Übergangssystem ist eine berufsvorbereitende oder berufsorientierende Phase im Anschluss an die allgemein bildende Schulzeit, um Jugendliche auf eine berufliche Ausbildung vorzubereiten. In Bayern zählen dazu das Be-rufsgrundschuljahr und das Berufsvorbereitungsjahr an den Berufsschulen sowie das Berufsgrundbildungsjahr an den Berufsfachschulen.

Eine Sonderstellung nimmt die Berufliche Oberschule ein, die Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) zusammenführt. Sie zählt zwar zum beruflichen Schulsystem, vermittelt allerdings keine beruflichen Abschlüsse, sondern allgemein bildende Schulabschlüsse.

Die höheren beruflichen Schulen sind ein Sammelbegriff für Schulen der beruflichen (Fort-)Bildung, die eine Hochschul-reife ermöglichen.

Abb. D 1 Das berufliche Schulsystem in der Region Regensburg

D Berufliche Bildung und Hochschulen

81Berufliche Bildung und Hochschulen

D 1.2 Schülerzahlen

Die Schülerzahlen in den drei Teilbereichen des Berufsbil-dungssystems (Duale Ausbildung, Schulberufssystem und Übergangssystem) sind in der Region Regensburg insgesamt zurückgegangen von 10.425 im Schuljahr 2005/06 auf 9.695 im Schuljahr 2015/16. Das entspricht dem bayernweiten Trend und hängt mit den rückläufigen Gesamtschülerzahlen an allgemein bildenden Schulen zusammen.

D 1 Berufliche BildungD 1.1 Berufliche

Bildungseinrichtungen

Auf dem Gebiet des Landkreises Regensburg liegen nur vier private Berufsfachschulen und drei private Fachschulen. Davon gehören sechs zu den Eckert Schulen in Regenstauf (vgl. Kapitel E 3). Die Fachschule für Heilerziehungspflege gehört zu den Barmherzigen Brüdern.

Die zwei staatlichen Beruflichen Oberschulen und die vier Berufsschulen der Region – auch das vom Landkreis getra-gene Berufliche Schulzentrum (BSZ) Regensburger Land – befinden sich auf Regensburger Stadtgebiet, genauso wie die Landwirtschaftsschule des Landkreises und zahlreiche weitere staatliche und private berufliche Schulen. Es ist des-halb sinnvoll den Bereich der beruflichen Schulen nicht auf den Landkreis zu beschränken, sondern die gesamte Region mit Stadt und Landkreis im Blick zu behalten.

Das BSZ Regensburger Land vereint die Berufsschulen, in denen Floristinnen und Floristen und Gärtnerinnen und Gärt-ner sowie Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und Flüchtlinge beschult werden, und die Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, für Kinderpflege und für Sozialpflege. Außerdem ist das BSZ eine Seminarschule für die Bereiche Sozialpädagogik und Gesundheit und Pflege, an der Referen-darinnen und Referendare ihren Vorbereitungsdienst ab-solvieren können. Ab dem Schuljahr 2017/18 gibt es darüber hinaus eine Fachakademie für Sozialpädagogik.

Um junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen auch an beruflichen Schulen zu unterstützen, gibt es am BSZ Regensburger Land zwei Fachkräfte der Jugendsozialarbeit (vgl. Kapitel C 10).

An der Landwirtschaftsschule wird vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg ein einsemestriger Studiengang Hauswirtschaft in Teilzeitform angeboten.

Methodischer HinweisDa fast alle beruflichen Schulen in der Stadt Regens-burg liegen (vgl. Kapitel D 1.1) und es an den Berufs-schulen überregionale Schulsprengel gibt, kann bei den amtlichen Zahlen nicht zwischen Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis und anderen Gebiets-körperschaften unterschieden werden. Von den Wer-ten in diesem und den folgenden Kapiteln zur beruf-lichen Bildung kann deshalb nicht auf die im Landkreis Regensburg wohnenden Jugendlichen geschlossen werden. Es können nur zusammenfassende Aussagen zu den Schülerinnen und Schülern des ganzen Ein-zugsgebiets getroffen werden. Sollten sich die Zahlen in Ausnahmefällen nur auf den Landkreis Regensburg beziehen, wird deutlich darauf hingewiesen.

Auch zwischen Jungen und Mädchen gibt es große Unter-schiede bei den drei Teilbereichen: In der dualen Ausbildung lag das Verhältnis im Schuljahr 2015/16 noch relativ nahe beieinander mit 55,2 % Jungen und 44,8 % Mädchen. Im Schulberufssystem überwogen jedoch die Mädchen deutlich mit 84,2 %, was mit der großen Zahl an Berufsfachschulen aus dem sozialen Bereich und dem Gesundheitswesen zu-sammenhängen dürfte. Im Übergangssystem überwog dafür der Anteil der Jungen mit 78,7 %.

Anhand der Gastschülerzahlen lässt sich nachvollziehen, wo die Schülerinnen und Schüler, die im Landkreis Regensburg eine Ausbildung machen, zur Schule gehen, bzw. wo Schü-lerinnen und Schüler aus dem Landkreis Regensburg eine Berufsfachschule besuchen. Der weitaus größte Teil besuchte im Jahr 2015 Schulen in der Stadt Regensburg (vgl. Abb. D 3).

Die Schülerzahlen im dualen System und im Schulberufs-system sind gesunken. Allerdings muss beachtet werden, dass gerade bei letzteren die zahlreichen privaten Einrich-tungen nicht erfasst werden. Im Übergangssystem gab es erst einen Rückgang, in den letzten vier Schuljahren jedoch wieder einen Anstieg. Das liegt v. a. an der zunehmenden Zahl von Ausländerinnen und Ausländern im berufsschul-pflichtigen Alter.

Die Anzahl und der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler in den drei Teilbereichen hat deutlich zuge-nommen. Im Schuljahr 2005/06 besuchten 382 ausländische Schülerinnen und Schüler berufliche Schulen in der Region Regensburg. Das entsprach 3,7 % der Gesamtschülerzahl. Im Schuljahr 2015/16 war die Zahl auf 866 bzw. 8,9 % gestiegen. Der Anteil ist jedoch nicht in allen Teilbereichen gleich hoch: Während er im Schuljahr 2015/16 in der dualen Ausbildung nur 6,4 % und im Schulberufssystem 9,7 % betrug, lag er im Übergangssystem bei 60,9 %.

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

��� ��� ��� ��� ��� ���

��� ��� ��� ��� ��� ���

�.���

�.���

�.���

�.���

��.���

��.���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Duale Ausbildung Schulberufssystem Übergangssystem

Abb. D 2 Schülerzahlen an beruflichen Schulen in der Region Regensburg nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen, für private Schulen liegen keine Daten vor.

82 Berufliche Bildung und Hochschulen

83Berufliche Bildung und Hochschulen

��

���

���

��

��

��

��

��

��

��

���

���

���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Abb. D 5 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz an der Berufsschule im BSZ Regensburger Land SJ 2011/12 bis 2016/17

Quelle: Berufliches Schulzentrum Regensburger Land. 2016.

�.���

���

��

��� �� ��

BSZ I-III Stadt Regensburg

BSZ Neumarkt i. d. Opf.

BSZ I-III Straubing

Sonstige Berufsschulen

Bürofachschule Regensburg

Sonstige Berufsfachschulen

���

��

��

���

��

FOS Regensburg

FOS Straubing

Sonstige FOS

BOS Regensburg

Sonstige BOS

Abb. D 3 Anzahl der Gastschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg an Berufs(fach)schulen im Jahr 2015

Abb. D 4 Anzahl der Gastschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg an Fach- und Berufsoberschulen im Jahr 2015

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2017. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen. Gab es in einer Stadt mehrere BSZ wurden die Zahlen zusammengefasst. Bei den Gastschülerinnen und -schülern an Berufsschulen liegt der Ausbildungsort im Land-kreis, nicht immer auch der Wohnort.

Quelle: Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2017. Eigene Berechnung. Methodische Hinweise: Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen.

da sie keine beruflichen sondern allgemein bildende Ab-schlüsse vermitteln. Die meisten Schülerinnen und Schü-ler besuchten auch hier im Jahr 2015 Schulen in der Stadt Regensburg.

Die Gastschülerzahlen geben auch Aufschluss darüber, wo Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Berufliche Oberschulen (FOS/BOS) besuchen. Diese Schulen nehmen eine Sonderstellung innerhalb der beruflichen Schulen ein,

ist es, die jungen Menschen auf eine Ausbildung vorzuberei-ten und bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle zu unter-stützen. Im Schuljahr 2016/17 hatten 15 dieser Schülerinnen und Schüler keinen Mittelschulabschluss.

Im Schulberufssystem hatten die meisten neu eingetrete-nen Schülerinnen und Schüler einen Mittelschulabschluss (69,1 %), gefolgt vom mittleren Schulabschluss (18,4 %). Im Übergangssystem hatten fast alle Schülerinnen und Schüler entweder einen sonstigen Abschluss (58,9 %) oder einen Mittelschulabschluss (33,4 %). Der hohe Anteil von sonstigen Abschlüssen im Übergangssystem dürfte mit den über 60 % ausländischen Schülerinnen und Schülern in diesem Bereich zusammenhängen.

Die meisten Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz, die im Landkreis Regensburg wohnen, besuchen spezielle Klassen an der Berufsschule im BSZ Regensburger Land. Ihre Zahl kann nahezu vollständig angegeben werden. Ziel der Klassen

Der starke Rückgang seit dem Schuljahr 2014/15 kommt da-durch zustande, dass seit März 2015 Flüchtlinge, Asylsuchen-de und Asylberechtigte in eigenen Klassen beschult werden (vgl. letzter Absatz im Kapitel D 3).

Im Schuljahr 2015/16 traten 3.396 Schülerinnen und Schüler in der Region Regensburg neu in einen der drei Teilbereiche des Berufsbildungssystems ein, davon 2.711 in die duale Ausbildung, 359 ins Schulberufssystem und 326 ins Über-gangssystem.

Die schulische Herkunft der Schülerinnen und Schüler war je nach Teilbereich sehr unterschiedlich (vgl. Abb. D 6): In der dualen Ausbildung überwog der mittlere Schulabschluss (53,0 %), gefolgt vom Mittelschulabschluss (26,7 %).

D 1.3 Übergang von der weiterführenden Schule zur beruflichen Bildung

84 Berufliche Bildung und Hochschulen

85Berufliche Bildung und Hochschulen

�% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ���%

Übergangssystem

Schulberufssystem

Duale Ausbildung

ohne Mittelschulabschluss Mittelschulabschluss

mittlerer Schulabschluss Fachhochschulreife

Hochschulreife Sonstiger Abschluss

�% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ��% ���%

Mädchen

Jungen

ohne Mittelschulabschluss Mittelschulabschluss mittlerer Schulabschluss

Fachhochschulreife Hochschulreife Sonstiger Abschluss

Abb. D 6 Schulische Herkunft von neu eingetretenen Schüler/-innen nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems im SJ 2015/16 (in %)

Abb. D 7 Vergleich der schulischen Herkunft von Jungen und Mädchen in der dualen Ausbildung in der Region Regensburg im SJ 2015/16 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen, für private Schulen liegen keine Daten vor.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen, für private Schulen liegen keine Daten vor.

Betrachtet man nur das duale System, das die meisten Neueintritte verzeichnete und ein nahezu ausgeglichenes Geschlechterverhältnis aufweist (Mädchen: 47,3 %, Jungen: 52,7 %), fällt auf, dass Mädchen tendenziell höhere schuli-sche Abschlüsse vorweisen können als Jungen.

rungsmaßnahmen fest verankert. Darüber hinaus finden alle zwei Jahre mehrere „Aktionstage für Ausbildung“ an wech-selnden Mittelschulen im Landkreis statt sowie eine jährliche Berufsinformationsmesse für alle Schularten am Gymnasium Neutraubling.

In der dualen Ausbildung zeigt sich im Vergleich zum Schuljahr 2005/06 eine deutliche Verschiebung zulasten des Mittelschul-abschlusses (2005/06: 34,8 %, 2015/16: 26,7 %). Immer mehr Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich haben stattdes-sen einen mittleren Schulabschluss (2005/06: 51,4 %, 2015/16: 53,0 %), die Fachhochschulreife (2005/06: 5,9 %, 2015/16: 7,2 %) oder die Hochschulreife (2005/06: 6,2 %, 2015/16: 10,3 %). Diese Entwicklung lässt sich bayernweit beobachten.

An allen weiterführenden Schulen im Landkreis Regensburg werden Maßnahmen und Projekte zur Berufsorientierung durchgeführt. Insbesondere an den elf Mittelschulen im Landkreis hat sie einen sehr hohen Stellenwert und ist an allen Schulen in den Klassen 7 bis 9 durch praxisorientierten Unterricht, Praktika, Berufsberatung und Berufsorientie-

PraxisbeispielAusbildungsScouts der IHK Regensburg

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Eine zentrale Frage im Leben junger Menschen beschäftigt sich mit der Wahl eines Berufs und des jeweils passenden Bil-dungswegs, um das Berufsziel zu erreichen. Einen Baustein für die Berufsorientierung bieten neun bayerische IHKs mit einem innovativen Ansatz an: AusbildungsScouts sind Auszu-bildende aller Ausbildungsberufe im Zuständigkeitsbereich der IHKs, die ihre Berufe in Schulklassen vorstellen und den Schülerinnen und Schülern die Berufsausbildung näherbrin-gen. Ausgelegt ist das Projekt für kleine und mittelständische Ausbildungsbetriebe. Die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim hat seit Beginn des bayernweiten Projekts im Herbst 2015 mit rund 95 aktiven AusbildungsScouts bereits 70 Schul-klassen besucht.

Ziele

Die AusbildungsScouts sollen für die verschiedenen Beschäftigungs- und Karrierechancen sensibilisieren und Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung unterstützen, indem sie die für die Berufswahl nötigen Informationen und Zusammenhänge vermitteln. Dadurch soll auch die duale Erstausbildung gestärkt werden.

Umsetzung

Begleitet werden die AusbildungsScouts von der Regionalkoordinatorin Nadine Högl. Sie ist Ansprechpartnerin für Ausbildungsbetriebe und Schulen, die sich im Projekt engagieren möchten, und stimmt die Termine für den Besuch mit den Lehrkräften ab. Außerdem schult sie die AusbildungsScouts in eintägigen, kostenfreien Seminaren.

Die AusbildungsScouts besuchen die Vorabgangsklassen aller allgemein bildenden Schulen und berichten auf Augenhöhe

über ihren Ausbildungsalltag, den Ablauf der Ausbildung und das erlebte Bewerbungsverfahren. Sie geben umfassend Auskunft über die Vor- und Nachteile sowie die Chancen der beruflichen Bildung und über ihre Motivation für den Weg der dualen Ausbildung. Damit fungieren sie als glaubwürdige Botschafterinnen und Botschafter und die Schülerinnen und Schüler erhalten ein authentisches Bild von der Berufsaus-bildung.

Die große Nachfrage zeigt, dass die AusbildungsScouts gut bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften ankommen. Auch die Ausbildungsbetriebe profitieren vom Einsatz ihrer Auszubildenden: Viele nutzen das Engagement als AusbildungsScout zur zusätzlichen Förderung von Präsen-tationstechniken und Methodenkompetenz.

Trotzdem bleibt es eine Herausforderung, weiterhin allge-mein bildende Schulen und Ausbildungsbetriebe für das Pro-jekt zu begeistern. In 2017 wird es mindestens vier weitere Vorbereitungsseminare für neue AusbildungsScouts geben. Zudem werden die Auszubildenden als Referentinnen und Referenten bei weiteren IHK Veranstaltungen einbezogen, z. B. beim IHK Elterncafé in Regensburg.

KontaktIHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim Nadine Högl

D.-Martin-Luther-Straße 12 93047 Regensburg

Telefon: 0941 5694-329

[email protected] www.ihk-regensburg.de/ausbildungsscouts

86 Berufliche Bildung und Hochschulen

87Berufliche Bildung und Hochschulen

Um diese Ziele zu erreichen, arbeiten die Lehrkräfte beider Berufsschulen, die JaS-Fachkräfte, die Schulpsychologin und der Mobile Sonderpädagogischen Dienst in einem multidis-ziplinären Netzwerk zusammen. Auch der Austausch mit den Ausbildungsbetrieben, die Elternarbeit und die Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit wurde verstärkt. Die ein-gesetzten Methoden sind vielfältig und reichen von praxi-sorientiertem Kleingruppenunterricht über Teamteaching bis zu Entwicklungsgesprächen, aktiver Elternarbeit und der Auszeichnung guter Schülerinnen und Schüler.

Im Jahr 2016 haben zwei von fünf zur Abschlussprüfung an-getretenen Inklusionsschülerinnen und -schüler die Gehilfen-prüfung mit Erfolg abgelegt.34

Gleichzeitig steht in der Stadt Regensburg eine gestiegene und sehr große Zahl von Ausbildungsstellen zur Verfügung, die auf immer weniger Bewerberinnen und Bewerber trifft. Die Zahl der unversorgten Jugendlichen war im Landkreis Re-gensburg in den letzten zwei Jahren so gering, dass sie nicht ausgewiesen wurde.

D 1.4 Inklusive Bildung am Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land

Noch gibt es wenige berufliche Schulen in Bayern, die inklu-siv arbeiten. Das BSZ Regensburger Land beteiligt sich seit dem Schuljahr 2012/13 am Modellversuch „Inklusive berufli-che Bildung in Bayern“ und kooperiert dabei mit dem Haus des Guten Hirten St. Marien in Ettmannsdorf, einer staatlich anerkannten Berufsschule zur sonderpädagogischen Förde-rung.

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förder-bedarf im Bereich Lernen und/oder emotionale und soziale Entwicklung sollen durch individuelle Förderung einen regulären Berufsabschluss im Garten- und Landschaftsbau erlangen. Ein weiteres Ziel ist es, dass weniger Jugendliche an der Regelberufsschule ihre Ausbildung abbrechen.

D 1.5 Ausbildungsmarkt

Im Bereich der dualen Ausbildung ist es entscheidend, wie der Ausbildungsmarkt vor Ort strukturiert ist. In den letzten Jahren ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Landkreis stetig gewachsen, gleichzeitig nahm die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ab. Das dürfte mit ein Grund sein, warum sich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen ebenfalls erhöht hat.

�.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

���

��� ��� �.��� �.���

�.���

��� ��� ��� ��� ��� ���

���

���

���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Bewerber/-innen für Ausbildungsstellen gemeldete Ausbildungsstellen

unbesetzte Ausbildungsstellen

Abb. D 8 Bewerber/-innen und Ausbildungsstellen im Landkreis Regensburg 2010/11 bis 2015/16

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2016. Methodischer Hinweis: Die Zahlen beziehen sich jeweils auf ein Berichtsjahr vom 01.10. bis zum 30.09. des Folgejahres.

��� ��� ��� ��� ��� ���

�.��� �.���

�.��� �.���

�.���

�.���

��� ��� ��� ��� ��� ���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/�� ����/��

Bewerber/-innen für Ausbildungsstellen gemeldete Ausbildungsstellen

unbesetzte Ausbildungsstellen

Abb. D 9 Bewerber/-innen und Ausbildungsstellen in der Stadt Regensburg 2010/11 bis 2015/16

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2016. Methodischer Hinweis: Die Zahlen beziehen sich jeweils auf ein Berichtsjahr vom 01.10. bis zum 30.09. des Folgejahres.

Der Anteil der ausländischen Bewerberinnen und Bewerber im Landkreis Regensburg lag im Jahr 2015/16 bei 8 %. Seit dem Jahr 2011/12, als er 5,2 % betrug, ist er kontinuierlich angestiegen. Rund 48 % der ausländischen Bewerberinnen und Bewerber hatten einen Mittelschulabschluss, bei den deutschen dominierte der Realschulabschluss mit rund 53 %.

Rund 56 % der Bewerberinnen und Bewerber waren im Jahr 2015/16 junge Männer. Dieser Wert lag in den vier Jahren davor teilweise noch etwas niedriger, jedoch immer über 50 %. Im Ausbildungsjahr 2015/2016 waren bei männlichen Bewerbern im Landkreis die Ausbildungsberufe Kfz-Mecha-troniker, Industriemechaniker und Mechatroniker am belieb-testen. Bei den weiblichen Bewerberinnen waren es Kauffrau für Büromanagement, Industriekauffrau und Medizinische Fachangestellte. Unbesetzt blieben Stellen am häufigsten im Bereich Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei, gefolgt von Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Maurer/-in.

Der Rückgang der Bewerberzahlen spiegelt sich auch in der Zahl der Auszubildenden wider, die in den letzten Jahren ebenfalls von 2.568 im Jahr 2008 auf 2.161 im Jahr 2015 ge-sunken ist (vgl. Abb. D 10). Besonders stark ist der Rückgang im Bereich Handwerk. Beide Entwicklungen können auch in Bayern und der Stadt Regensburg beobachtet werden. Eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung für das Jahr 2014 geht davon aus, dass in Bayern besonders die Mittelschul- und Realschulabsolventinnen und -absolven-ten relevant für die duale Berufsausbildung sind.

Methodischer HinweisVon der Anzahl der Auszubildenden im Landkreis Regens-burg kann nicht auf die dort wohnenden Jugendlichen geschlossen werden, da hier alle Auszubildenden gezählt werden, die einen Ausbildungsvertrag in einem im Land-kreis ansässigen Betrieb besitzen, unabhängig von ihrem Wohnort. Man kann davon ausgehen, dass Jugendliche auch das Stellenangebot der Stadt Regensburg und der angrenzenden Landkreise nutzen.

Da deren Zahl immer weiter abnimmt, wirkt sich das auch auf die Zahl der Auszubildenden aus.35

Die meisten Auszubildenden im Landkreis Regensburg mach-ten im Jahr 2015 eine Ausbildung im Bereich Industrie und Handel (1.183 Auszubildende, Anteil 54,7 %), gefolgt vom Handwerk (735 Auszubildende, Anteil 34,0 %). In der Stadt Regensburg liegt der Bereich Industrie und Handel noch deutlicher vorne, sowohl was die absoluten Zahlen (3.018 zu 867 Auszubildenden) angeht als auch den Anteil (65,4 % zu 18,8%). Im Handwerk ist die Zahl der Auszubildenden in den letzten acht Jahren sowohl im Landkreis als auch in der Stadt kontinuierlich zurückgegangen. Auffällig ist auch, dass die Zahl und der Anteil der freien Berufe in der Stadt höher sind als im Landkreis.

35 Böhme, Stefan/Rossen, Anja/Baumann, Doris (2016): Vorzeitig gelöste Ausbildungs-verträge in der dualen Ausbildung in Bayern im Jahr 2014. In: IAB Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. 1/2016. Nürnberg, S. 10 + 12.

34 Berufliches Schulzentrum Regensburger Land. 2017.

88 Berufliche Bildung und Hochschulen

89Berufliche Bildung und Hochschulen

� ��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

����

����

����

����

����

����

����

����

Industrie und Handel Handwerk Landwirtschaft Öffentlicher Dienst Freie Berufe

� ��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

����

����

����

����

����

����

����

����

Industrie und Handel Handwerk LandwirtschaftÖffentlicher Dienst Freie Berufe Hauswirtschaft

Abb. D 10 Auszubildende im Landkreis Regensburg nach Ausbildungsbereichen 2008 bis 2015

Abb. D 11 Auszubildende in der Stadt Regensburg nach Ausbildungsbereichen 2008 bis 2015

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Die Zahl der Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft wird nicht dargestellt, da sie mit ein bis vier Personen pro Jahr durchgängig sehr gering ist.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

Ein möglicher Grund für diese Unterschiede im Geschlech-terverhältnis könnte in der Wahl der Ausbildungsbereiche zu finden sein. Junge Männer machten im Landkreis im Bereich Handwerk seit 2008 immer über 77 %, oft sogar über 80 %, aus. Gleichzeitig liegt hier der Anteil des Handwerks – wie bereits beschrieben – höher als in der Stadt. Im Bereich der freien Berufe überwogen im Landkreis und auch in der Stadt die jungen Frauen mit Werten, die immer über 93 % lagen. Der Anteil der freien Berufe ist im Landkreis jedoch niedriger als in der Stadt.

Bei den Auszubildenden im Landkreis Regensburg lag der An-teil der Ausländerinnen und Ausländer im Jahr 2015 bei 3,5 % und damit deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 7,7 % und dem Wert der Stadt Regensburg von 6,2 %.

Seit 2008 sind konstant rund zwei Drittel der Auszubildenden in Betrieben im Landkreis junge Männer im Vergleich zu rund 60 % in Bayern. In der Stadt Regensburg ist das Verhältnis ausgeglichener. Dort lag der Anteil der männlichen Auszubil-denden im gleichen Zeitraum konstant bei rund 54 %.

KontaktBerufsfachschule Sozialpflege am BSZ Regensburger Land Andreas Bauer

Plattlinger Straße 24 93055 Regensburg

Telefon: 0941 2082130

[email protected] www.bsz-regensburg.de/berufsfachschule-sozialpflege.html

PraxisbeispielAusbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege am BSZ Regensburger LandHintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Die Berufsfachschule für Sozialpflege wurde zum Schuljahr 2005/06 am BSZ Regensburger Land eingerichtet. Die zwei-jährige Vollzeitschule wird mit einer doppelten Qualifikation abgeschlossen: der/dem Staatlich geprüften Sozialbetreuer/ -in und der/dem Staatlich geprüften Pflegefachhelfer/-in. Gleichzeitig kann der mittlere Schulabschluss erworben werden. Die Schülerinnen und Schüler aus den je zwei 10. und 11. Klassen lernen die Bereiche Altenpflege, Behinder-tenhilfe und Krankenpflege kennen. Im Anschluss können sie sich an anderen (Berufs-)Fachschulen weiterqualifizieren, z. B. zur Familienpflegerin oder zum Physiotherapeuten, oder die FOS/BOS besuchen.

Ziele

Bei der Ausbildung an der Berufsfachschule handelt es sich bewusst um eine Breitbandausbildung, die den häufig noch sehr jungen Schülerinnen und Schülern ein Ausprobieren verschiedener Berufsfelder ermöglicht. Außerdem legt das Konzept großen Wert auf die individuelle Förderung und Persönlichkeitsentwicklung, nicht nur im fachlichen, sondern auch im sozialen und charakterlichen Bereich.

Umsetzung

Die Schülerinnen und Schüler kommen fast ausschließlich mit Mittelschulabschluss, manche auch ohne Schulabschluss, an die Berufsfachschule und sind dementsprechend noch sehr jung. Viele hatten in ihrer bisherigen Schullaufbahn nur wenige Erfolgserlebnisse.

Für sie ist es besonders wichtig, in der Praxis gute Erfahrun-gen zu sammeln und positive Rückmeldungen zu erhalten. Erreicht wird dies auf verschiedenen Wegen: Die Lehrkräfte arbeiten eng mit der Jugendsozialarbeiterin, der Schulpsy-chologin und der Berufsbegleiterin zusammen. Sie nutzen bevorzugt handlungsorientierte Unterrichtsmethoden und bilden für den praktischen Unterricht kleine Gruppen mit weniger als zehn Jugendlichen. Regelmäßige Entwicklungs-gespräche mit den Schülerinnen und Schülern und selbstor-ganisiertes Lernen stärken die Persönlichkeit und die sozialen Fähigkeiten. Die Pflichtpraktika werden im Unterricht beson-ders gut vorbereitet und auch die Praktikumsanleiterinnen und -anleiter in den Partnereinrichtungen werden geschult.

Zum Schuljahr 2017/18 kommt wahrscheinlich zum ersten Mal eine komplette Klasse mit jungen Flüchtlingen zustan-de, die die Berufsintegrationsklasse erfolgreich durchlau-fen haben, aber immer noch zusätzliche Sprachförderung benötigen. In den nächsten Jahren soll die Ausbildung an der Berufsfachschule außerdem inklusiv werden, was am BSZ bisher nur im Garten- und Landschaftsbau möglich ist (vgl. Kapitel D 1.4).

90 Berufliche Bildung und Hochschulen

91Berufliche Bildung und Hochschulen

Zusammenfassung Berufliche Bildung

Das regionale Angebot im Bereich der berufli-chen Bildung ist gut ausgebaut, auch für spezielle Zielgruppen wie junge Flüchtlinge und junge Menschen mit sonderpädagogischem Förder-bedarf. Seit Jahren gibt es in der ganzen Region Regensburg mehr Ausbildungsstellen als Bewer-berinnen und Bewerber, was den Fachkräfteman-gel verstärkt. Die Zahl der Ausbildungsabbreche-rinnen und -abbrecher liegt zwar im bayerischen Durchschnitt, doch noch mehr Anstrengungen bei der Berufsorientierung und -beratung und der Ausbildungsbegleitung sowie eine Verbesserung der Qualität der Ausbildung könnten die hohe Quote senken.

schnitt. Der Wert lag nur leicht höher als in der Stadt Regens-burg (21,7 %). In den letzten sechs Jahren war er stabil und schwankte zwischen 20,9 % und 22,9 %, anders als in Bayern, wo er kontinuierlich angestiegen ist. Am höchsten ist die Auflösungsquote schon seit Jahren im Handwerk und bei den freien Berufen. Dieser Trend entspricht dem von Bayern und der Stadt Regensburg.

Studien darauf hin, dass der weitaus größte Teil der jungen Menschen eine neue Ausbildung beginnt und nur für 6 % bis 10 % der Abbruch endgültig ist.36

An den beruflichen Schulen in der Region Regensburg kön-nen zusätzlich – oder im Spezialfall der Beruflichen Ober-schulen ausschließlich – allgemein bildende Schulabschlüsse erworben werden, die weitere Bildungswege eröffnen. Der Mittelschulabschluss wird dabei in der Regel an den Berufs-schulen erworben, der mittlere Schulabschluss kann an den Berufsschulen, Berufsfachschulen oder der BOS erreicht werden, die (Fach-)Hochschulreife wird fast ausschließlich an der FOS, der BOS oder an Fachakademien erworben.

D 1.6 Absolventen und Abbrecher

Gut ausgebildete Fachkräfte werden im Landkreis Regens-burg dringend gesucht. Gleichzeitig bestimmt der Abschluss der Berufsausbildung bzw. die Art des höchsten Schulab-schlusses in einem hohen Maß den weiteren Weg im Arbeits-leben. Deshalb ist es ein besonderes Anliegen der Politik, dass die Jugendlichen im Landkreis das Ziel ihrer Ausbildung erfolgreich erreichen, den Schulabschluss ggf. nachholen oder einen zusätzlichen höheren Schulabschluss erwerben.

Die Quote der vorzeitig aufgelösten Ausbildungsverträge lag im Landkreis Regensburg im Jahr 2015 durchschnittlich bei 22,1 % und entsprach damit dem bayerischen Durch-

In den letzten drei Jahren gab es bei der durchschnittlichen Auflösungsquote keinerlei nennenswerte Unterschiede zwischen jungen Männern und jungen Frauen. In den Jahren davor war teils der Anteil der Männer, teils der der Frauen höher. Auffällig ist, dass von den vergleichsweise wenigen weiblichen Auszubildenden im Handwerk (vgl. Erklärung zu Abb. D 10), rund ein Drittel die Ausbildung im Betrachtungs-zeitraum vorzeitig beendete.

Ob eine vorzeitige Vertragslösung zu einem endgültigen Ausbildungsabbruch oder nur zu einem Berufs- und/oder Betriebswechsel führt, darüber kann für den Landkreis Re-gensburg keine Aussage getroffen werden. Allerdings deuten

Die Schwankungen beim Mittelschulabschluss seit dem Schuljahr 2010/11 sind v. a. durch Schwankungen bei den ausländischen Schülerinnen und Schülern bedingt. Beim mittleren Schulabschluss nahm im letzten Jahr besonders die Zahl der deutschen Schülerinnen und Schüler zu.

Insgesamt erwarben im Schuljahr 2014/15 etwas mehr Mäd-chen als Jungen einen allgemein bildenden Schulabschluss an beruflichen Schulen (54,1 % zu 45,9 %). Sie erwarben außerdem höhere Schulabschlüsse als Jungen: Beim Mittel-schulabschluss lag ihr Anteil bei 23,7 %, beim mittleren Schul-abschluss bei 60,6 %, bei der Fachhochschulreife bei 51,3 % und bei der Hochschulreife bei 69,9 %.

�%

�%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

��%

���� ���� ���� ���� ���� ����

Industrie und Handel Handwerk Landwirtschaft Freie Berufe

� ��� ��� ��� ��� ���� ���� ����

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

Mittelschulabschluss mittlerer Schulabschluss

Fachhochschulreife Hochschulreife

Abb. D 12 Quoten der vorzeitig aufgelösten Ausbildungsverträge im Landkreis Regensburg nach Bereichen 2010 bis 2015 (in %)

Abb. D 13 An beruflichen Schulen in der Region Regensburg erworbene allgemein bildende Schulabschlüsse nach Abschlussart

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Öffentlicher Dienst und Hauswirtschaft sind nicht aufgeführt, da dort keine Verträge aufgelöst wurden.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodische Hinweise: Die Abschlüsse im Bereich Fachhochschulreife und Hochschulreife schließen jeweils die fachgebundene Form mit ein. Berücksichtigt sind nur staatliche und kommunale Schulen, für private Schulen liegen keine Daten vor.

Die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen schwankte in den letzten zehn Schuljahren stark. Im Schuljahr 2005/06 gab es insgesamt noch 1.204 Absolventinnen und Absolven-ten. Deren Zahl ging im Schuljahr 2010/11 auf 803 zurück und stieg im Schuljahr 2014/15 wieder auf 991 an. Die größten Abnahmen gab es beim mittleren Schulabschluss (-73,3 %

von 2005/06 auf 2010/11) und beim Mittelschulabschluss (-57,4 % von 2005/06 auf 2010/11). Gleichzeitig gab es hier zum Schuljahr 2014/15 auch wieder die größten Zunahmen (+90,5 % beim mittleren Schulabschluss und +365,0 % beim Mittelschulabschluss).

36 Böhme/Rossen/Baumann (2016), S. 8.

92 Berufliche Bildung und Hochschulen

93Berufliche Bildung und Hochschulen

Betrachtet man nur diejenigen, die ihre HZB in der Stadt Re-gensburg erworben haben, blieben 51,4 % im Wintersemes-ter 2014/15 zum Studium in der Stadt. Dieser Wert ist jedoch in den letzten acht Jahren immer weiter zurückgegangen. Im Wintersemester 2007/08 lag er noch bei 58,6 %.

Die Zahl der Studierenden, die ihre HZB in der Stadt oder dem Landkreis Regensburg erworben haben, stieg in den letzten acht Jahren kontinuierlich an. Der Trend kann in ganz Bayern beobachtet werden. Der starke Sprung im Winterse-mester 2011/12 geht auf den doppelten Abiturjahrgang und die Abschaffung der Wehrpflicht zurück.

Die am nächsten gelegenen Hochschulen für Studierende aus dem Landkreis Regensburg liegen in der Stadt Regensburg (Universität Regensburg, Ostbayerische Technische Hoch-schule (OTH) und Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM)). Dadurch ist ein sehr gutes und umfangreiches Angebote in der unmittelbaren Nähe vorhan-den. Etwas weiter entfernt, aber mit öffentlichen Verkehrs-mitteln oder dem Auto in weniger als 90 Minuten erreichbar, sind Hochschulen in Deggendorf, Eichstätt, Freising, Ingol-stadt, Landshut, München, Nürnberg und Passau.

Da ein großer Teil der Jugendlichen aus dem Landkreis seine Hochschulzugangsberechtigung (HZB) in der Stadt Re-

Von den Studierenden an den Hochschulen in der Stadt Regensburg besuchten im Wintersemester 2014/15 rund zwei Drittel die Universität Regensburg und rund ein Drittel die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH).

Die Gesamtzahl der Studierenden ist im Betrachtungszeit-raum kontinuierlich gestiegen. An der Universität Regensburg studierten im Wintersemester 2014/15 rund ein Viertel mehr junge Menschen als 2007/08. Noch stärker fiel der Zuwachs an der OTH aus, die ihre Zahlen nahezu verdoppelt hat.

Die meisten Studierenden an Hochschulen in der Stadt Regensburg kamen im Wintersemester 2014/15 aus der Stadt Regensburg (15 %) oder dem übrigen Bundesland Bayern

Damit nähert sich die Verteilung der Region Regensburg dem bayerischen Durchschnitt immer mehr an. In Bayern verlas-sen schon seit drei Jahren knapp über 25 % das Bundesland. Junge Männer aus der Region studieren etwas häufiger als junge Frauen außerhalb von Bayern, auch wenn sich der Unterschied immer weiter angleicht. Im Wintersemester 2014/15 verließen 23,8 % der Männer und 22,5 % der Frauen das Bundesland. In Bayern war diese Verteilung bis zum Wintersemester 2012/13 ähnlich, erst zum Wintersemester 2013/14 verließen junge Frauen häufiger das Bundesland als junge Männer.

�% ��% ��% ��% ��% ���%

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

����/��

in Bayern in einem anderen Bundesland

Abb. D 14 Regionale Verteilung der Studierenden, die ihre HZB in Stadt oder Landkreis Regensburg erworben haben, WS 2007/08 bis 2014/15 (in %)

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung.

D 2 Hochschulen und StudiumD 2.1 Studienorte und Studierendenzahlen

gensburg erwirbt (vgl. Kapitel C 3) und es im Landkreis selbst keine Hochschulen gibt, ist es auch beim Thema Studium sinnvoll, die gesamte Region Regensburg – also Stadt und Landkreis – in den Blick zu nehmen.

Der überwiegende Teil der Studierenden, die ihre HZB in der Stadt oder dem Landkreis Regensburg erworben haben, bleibt zum Studium in Bayern (76,8 % im Wintersemester 2014/15). Das könnte an dem guten Angebot vor Ort liegen. Weniger als ein Viertel studiert an einer Hochschule in einem anderen Bundesland. Der Anteil ist in den letzten acht Jahren jedoch gestiegen von 17,0 % im Wintersemester 2007/08 auf 23,2 % im Wintersemester 2014/15.

Weniger als 1 % oder rund 100 Studierende entfielen auf die stark spezialisierte, aber weltweit renommierte Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM).

(rund 70 %). Nur ein kleiner Teil kam aus anderen Bundeslän-dern (rund 9 %) oder aus dem Ausland (rund 6 %). Im Wintersemester 2016/17 waren 1.832 Personen mit Hauptwohnsitz im Landkreis Regensburg an der Universität Regensburg immatrikuliert und 458 Personen hatten ihre HZB im Landkreis Regensburg erworben. An der OTH gaben 1.540 Studierende eine Heimat- und 144 eine Semesteran-schrift im Landkreis an und 336 Studierende hatten ihre HZB hier erworben. 37

�.��� �.��� �.��� �.���

�.��� �.��� ��.��� ��.���

�.���

�.���

�.���

�.���

��.���

��.���

�.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

��.���

Universität Regensburg OTH HfKM

Abb. D 15 Studierende, die ihre HZB in Stadt oder Landkreis Regensburg erworben haben, WS 2007/08 bis 2014/15

Abb. D 16 Studierende an Hochschulen in der Stadt Regensburg WS 2007/08 bis 2014/15

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Eigene Berechnung.

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016.

37 Universität Regensburg und Ostbayerische Technische Hochschule. 2017.

94 Berufliche Bildung und Hochschulen

95Berufliche Bildung und Hochschulen

Zusammenfassung Hochschulen und Studium

Die Zahl der Studierenden und der Absolventinnen und Absolventen in der Region Regensburg steigt, insbesondere in den gefragten MINT-Fächern. Studienabbrecherinnen und -abbrecher stellen ein wertvolles Potenzial für den regionalen Arbeits-markt dar, das durch verschiedene Projekte in der Region bereits teilweise erschlossen wird.

Die Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen in der Stadt Regensburg stellen jedoch potentielle Fachkräfte für den Arbeitsmarkt in der Stadt und im Landkreis Regens-burg dar. Die Anzahl ist in den letzten acht Jahren um rund 58 % gestiegen von 3.677 im Jahr 2007 auf 5.807 im Jahr 2014. Einen starken Zuwachs verzeichneten dabei insbesondere die MINT-Fächer (Mathematik/Naturwissenschaften +87 % und Ingenieurwissenschaften +113 %).

An der OTH wurde 2016 eine eigene Befragung von Exmatri-kulierten aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen im Wintersemester 2014/15 durchgeführt, um mehr über deren Studienverlauf, die Abbruchsursachen und den Verbleib zu erfahren. Der am häufigsten von den Abbrecherinnen und Abbrechern genannte Grund war ein Studiengangs- oder Hochschulwechsel (46,3 %), was sich auch darin widerspie-gelt, dass mehr als 64 % zum Zeitpunkt der Befragung wieder studierten. Nur 15,8 % gingen einer Erwerbstätigkeit nach, darunter hatten 4,2 % eine Ausbildung begonnen.41

Nichtsdestotrotz sind Studienabbrecherinnen und -abrecher wichtige potentielle Auszubildende, weshalb sowohl die IHK Regensburg mit dem Programm „Karrierewechsel Studium – Neustart Dual!“ als auch die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Hilfe und Unterstützung anbieten. Gleichzeitig arbeiten die Hochschulen in Regensburg daran, die Studienabbruchsquote zu senken, z. B. mit dem Projekt „OTH mind“. Darüber hinaus bieten die Eckert Schulen in Re-genstauf mit dem „Fast Track“-Programm ein Praxisstudium für Studienabbrecherinnen und -abbrecher an.

D 2.2 Absolventen und Abbrecher

Da die Studierenden, die ihre HZB in der Stadt oder im Landkreis Regensburg erworben haben, unterschiedliche Hochschulen im ganzen Bundesgebiet besuchen, können keine Angaben dazu gemacht werden, ob sie ihr Studium erfolgreich abschließen oder nicht. Auch kann nicht nachvoll-zogen werden, ob sie nach dem Ende ihres Studiums wieder in die Region Regensburg zurückkehren und dem regionalen Arbeitsmarkt als Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Studienabbrecherinnen und -abbrecher können durch entsprechende Maßnahmen in der Region aufgefangen werden und ihre bereits erworbenen Qualifikationen für die Wirtschaft vor Ort einsetzen. Laut der Landeskoordi-nierungsstelle Studienabbruch Bayern gibt es bisher keine vollständige Erhebung genauer Zahlen von Studienabbre-cherinnen und -abbrechern.38 Das hat sich erst im Winter-semester 2016/17 geändert, als aufgrund einer Änderung des Hochschulstatistik gesetzes erstmals systematisch Daten zum Studienverlauf erhoben wurden.

Einzig das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissen-schaftsforschung führte bislang regelmäßig alle zwei Jahre eine Studie zum Thema durch. Die letzte Berechnung anhand des Absolventenjahrgangs 2012 ergab, dass 28 % der Stu-dierenden in Deutschland ihr Bachelorstudium abgebrochen haben.39 Dabei wurden Studierende, die das Studienfach wechselten nicht zu den Abbrecherinnen und Abbrechern gezählt. Wie hoch der Anteil der Studienfachwechslerinnen und -wechsler ist, wurde bisher nicht systematisch erfasst. Die Abbruchquote liegt an den Fachhochschulen niedriger (23 %) als an den Universitäten (33 %). Besonders oft wird das Studium in den Bereichen Mathematik/Naturwissenschaften (37 %) und Ingenieurwissenschaften (33 %) abgebrochen, also in den MINT-Fächern.40

���

���

���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����

Sprach- undKulturwissenschaften

Rechts-, Wirtschaft- undSozialwissenschaften

Mathematik, Natur-wissenschaften

Humanmedizin, Gesund-heitswissenschaften

Ingenieurwissenschaften

Kunst, Kunstwissenschaft

Abb. D 17 Absolvent/-innen an Hochschulen in der Stadt Regensburg nach Fachgruppen 2007 bis 2014

Quelle: Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2016. Methodischer Hinweis: Die Absolventinnen und Absolventen der Fachgruppe Sport sind nicht dargestellt, da deren Zahl fast immer im einstelligen Bereich lag.

38 http://www.studienabbruch.bfz.de/studienabbruch/fakten.php [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

39 Heublein, Ulrich/Richter, Johanna/Schmelzer, Robert /Sommer, Dieter (2014): Die Entwicklung der Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen. Hannover, S. 3.

40 Heublein/Richter/Schmelzer/Sommer (2014), S. 16.41 Gschrey, Bernhard (2016): Exmatrikuliertenbefragung an den Ostbayerischen

Technischen Hochschulen Amberg-Weiden und Regensburg. Amberg-Weiden/ Regensburg, S. 12f.

96 Berufliche Bildung und Hochschulen

97Berufliche Bildung und Hochschulen

Zusammenfassung Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen und berufliche Integration

Trotz Orientierungsangeboten ist die Situation im Bereich der Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen un-übersichtlich und die niedrigen Zahlen deuten darauf hin, dass die bestehenden Beratungsangebote entweder nicht bekannt genug sind oder die Hürden (z. B. Gesetzesanforderungen, Bürokratie, Gebühren) zu hoch sind. Die Unterstützung durch eine regionale Bildungsberatung könnte helfen, die Situation zu verbessern.

42 IHK FOSA. 2016. 43 Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Nieder- und

Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben. 2017. Es ist möglich, dass sich auch unter den Anfragen aus der Stadt noch Anfragen aus dem Land-kreis befinden. Nicht immer ist die Zuordnung eindeutig gesichert.

44 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. 2016. Eigene Berechnung. https://www.statistik.bayern.de/statistik/ berufliche_qualifikation/ [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

45 Berufliches Schulzentrum Regensburger Land. 2016.

Die Antragstellenden haben ihre Ausbildungen hauptsächlich in Polen, Bulgarien, Kasachstan und Russland absolviert, aber auch in Ungarn, der Tschechischen Republik, Syrien, Brasilien, Italien, Spanien und den USA. Als deutsche Referenzberufe wurden vorwiegend kaufmännische Berufe vor Elektro- und Metallberufen gewählt.42

Bei der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Nieder- und Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben in Augs-burg gab es im Zeitraum von April 2012 bis Dezember 2016 insgesamt 27 Anfragen aus dem Landkreis und 101 aus der Stadt Regensburg.43 Da die Ratsuchenden teilweise über einen längeren Zeitraum mit mehreren Beratungskontakten im Anerkennungsverfahren begleitet wurden, liegt die Zahl der Beratungen noch einmal deutlich höher. Die Anfragen aus Stadt und Landkreis Regensburg machten ca. 2,3 % aller Personen aus, die sich in diesem Zeitraum an die Anerken-nungs- und Qualifizierungsberatung wandten, mit steigender Tendenz insbesondere im vergangenen Jahr.

Betrachtet man die Daten für ganz Bayern aus dem Jahr 2015 zeigen sich bei den 6.688 Anträgen nach dem BQFG und BayBQFG zwei deutliche Ergebnisse: Mit sehr großem Abstand wurden Anträge auf Anerkennung von medizini-schen Gesundheitsberufen gestellt, v. a. von Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Ärzt/-innen. Sie machten rund 70 % aller Anträge aus. Die zweite wichtige Erkenntnis ist, dass der größte Teil der Antragsteller entweder aus der EU (rund 58 %) oder aus dem restlichen Europa (rund 30 %) stammt, gefolgt von Asien (rund 8 %).44

Seit März 2015 werden an der Berufsschule am BSZ Regens-burger Land in mehreren Klassen Flüchtlinge, Asylsuchende und Asylberechtigte im Alter zwischen 16 und 21 Jahren beschult. Im Schuljahr 2015/16 besuchten 54 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Regensburg die fünf Berufs-integrations- und Sprachintensivklassen und 38 aus der Stadt Regensburg. Im Schuljahr 2016/17 stieg die Zahl auf 135 junge Menschen aus dem Landkreis und 69 aus der Stadt in insgesamt elf Klassen.45 Das entspricht rund 50 % der Schüle-rinnen und Schüler an der Berufsschule. Weitere Klassen gibt es an den Städtischen Berufsschulen und der FOS in Regens-burg, die ebenfalls von Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis besucht werden.

D 3 Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen und berufliche Integration

Für die wachsende Wirtschaft im Landkreis Regensburg ist es entscheidend alle vorhandenen Potenziale für gut ausgebil-dete Fachkräfte auszuschöpfen. Dabei rücken ausländische Fachkräfte immer mehr in den Fokus, um den Bedarf zu sichern. Mehrere Gesetze erleichtern seit einigen Jahren den Einsatz von ausländischen Qualifikationen in Deutschland und die Integration in die Arbeitswelt.

Auf Bundesebene ist seit 1. April 2012 das Gesetz zur Ver-besserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland er-worbener Berufsqualifikationen (kurz Anerkennungsgesetz) in Kraft, das mehrere Gesetze bündelt. Dazu zählt das Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifi-kationen (BQFG) für alle 350 nicht-reglementierten dualen Ausbildungsberufe sowie verschiedene Fachgesetze für rund 60 reglementierte Berufe, für die der Bund zuständig ist. Daneben gilt für EU-Bürgerinnen und Bürger bei einigen re-glementierten Berufen die EU-Berufsanerkennungsrichtlinie 2005/36/EG. Durch das Anerkennungsgesetz besteht nun für Personen mit ausländischen Qualifikationen, unabhängig von Herkunft und Status, ein Rechtsanspruch auf ein Anerken-nungsverfahren für die auf Bundesebene geregelten Berufe. Voraussetzung für einen Antrag ist jedoch eine abgeschlos-sene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium, um die Qualifikationen mit einem deutschen Referenzberuf vergleichen zu können. Eine Anerkennung nur aufgrund von Berufserfahrung ist nicht möglich.

Auf Landesebene hat der bayerische Landtag ebenfalls Gesetze erlassen, um die in seine Zuständigkeit fallenden Berufe zu regeln. Zum Bayerischen Anerkennungsgesetz gehört u. a. das Bayerische Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen (BayBQFG), das Bayerische Sozial- und Kindheitspädagogen-gesetz (BaySozKiPädG) sowie einige weitere Regelungen für bestimmte Berufsgruppen, wie z. B. Lehrkräfte, Ingenieu-rinnen und Ingenieure, Architektinnen und Architekten und akademische Heilberufe.

Da je nach Beruf unterschiedliche Gesetze greifen, gibt es eine teilweise sehr unübersichtliche Anzahl von Stellen, die für die Anerkennung zuständig sind. Auf der Webseite www.anerkennung-in-deutschland.de soll ein Anerkennungs-finder bei der Orientierung helfen. Für die dualen Ausbil-dungsberufe ist die Handwerkskammer vor Ort zuständig bzw. im Bereich der Industrie- und Handelskammern die IHK FOSA (Foreign Skills Approval) als zentrale Stelle. Für die reglementierten Berufe sind in der Regel die jeweilige Kammer oder eine Landesbehörde Ansprechpartner.

Beratung zum Anerkennungsverfahren bieten verschiedene Stellen an: neben den Kammern vor Ort, die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Nieder- und Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben in Augsburg, die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB), verschiedene Migra-tionsberatungsstellen und Jugendmigrationsdienste, die häufig bei Wohlfahrtsverbänden angesiedelt sind (z. B. Caritas, Bund der Vertriebenen), das Zentrum für regionale Bildung gGmbH in Weiden i. d. OPf. sowie die VHS und die Bundesagentur für Arbeit. Verschiedene kommunale Stellen, wie z. B. die Integrationsstelle des Landkreises, sind ebenfalls Ansprechpartner.

Zahlen zu Anerkennungsverfahren aus dem Landkreis Regensburg sind nur schwer zu ermitteln. Die HWK Nie-derbayern-Oberpfalz führt keine eigene interne Statistik zu den einzelnen Landkreisen. Bei der IHK FOSA wurden seit ihrer Gründung im April 2012 bis Oktober 2016 insgesamt 45 Anträge von im Landkreis Regensburg ansässigen Perso-nen gestellt. Davon wurde bei 23 eine volle und bei 12 eine teilweise Gleichwertigkeit beschieden, die restlichen Anträge waren noch in Bearbeitung oder wurden aus verschiedenen Gründen beendet.

98 Berufliche Bildung und Hochschulen

99Berufliche Bildung und Hochschulen

Methodischer HinweisDie Weiterbildungsteilnahme und die statistisch zu erwartende Teilnahmequote wurden auf Grundlage der Ergebnisse des Mikrozensus berechnet, bei dem auch nach der Teilnahme an Weiterbildungen gefragt wird. Beim Mikrozensus wird jährlich 1 % der Wohnbevölkerung Deutschlands befragt, was aufgrund der ausreichend hohen Fallzahlen eine Regionalisierung der Ergebnisse erlaubt. Da eine Auskunftspflicht besteht, fällt die Auskunftsverweigerung mit unter 5 % deutlich geringer aus als bei freiwilligen Befragungen. Es wurden Mittelwerte der Jahre 2012 und 2013 verwendet, um die Fallzahlen zu erhöhen und Abweichungen zu verringern. Für die statistisch zu erwartenden Quoten wurden für alle im Mikrozensus Befragten Wahrscheinlichkeits-modelle berechnet, bei denen individuelle Merkmale der Befragten (z. B. Einkommen, Alter und Beruf) und Merkmale der Region (z. B. PKW-Fahrzeiten und Siedlungsstruk-tur) kontrolliert wurden.

E Weiterbildung

E 1 Situation der Weiterbildung im Landkreis Regensburg

Die statistisch zu erwartende Teilnahmequote lag für den Landkreis jedoch bei 14,30 %, in der Stadt bei 19,39 %. Das bedeutet, dass das Potenzial an Weiterbildungsmöglichkei-ten weder in der Stadt noch im Landkreis voll ausgeschöpft wurde.

Durch den zunehmenden Fokus auf lebenslangem Lernen innerhalb der Gesellschaft spielen Bil-dungsprozesse nicht mehr nur im Kindes- und Jugendalter eine Rolle, sondern auch im Erwachse-

nenleben. Die Weiterbildung ist dabei ein wichtiger Baustein. Sie trägt dazu bei, auch nach der Schullaufbahn und ersten Berufsbildung weitere Qualifikationen zu erwerben.

Berufliche und private Weiterbildung macht nicht an Stadt- oder Kreisgrenzen halt. In den vorherigen Kapiteln wurde im-mer wieder darauf hingewiesen, dass viele Bildungseinrich-tungen in der Stadt Regensburg angesiedelt sind, aber sehr häufig auch von Landkreisbürgerinnen und -bürgern genutzt werden. Das trifft auch auf den Bereich der Weiterbildung zu, da große Akteure wie die IHK oder die HWK und viele weitere ihren Standort in der Stadt haben. Darüber hinaus gibt es in der gesamten Region Regensburg eine sehr große Zahl von Anbietern, darunter auch viele kleine. Das Kapitel E1 bietet deshalb keine Übersicht aller Einrichtungen, sondern be-schreibt die allgemeine Situation im Bereich Weiterbildung.

Anschließend werden zwei Anbieter näher beleuchtet, die eine zentrale Rolle im Landkreis spielen: die Volkshochschule Regensburger Land (E2) mit ihrem an die breite Bevölkerung gerichteten Kursangebot und die Eckert Schulen (E3) als deutschlandweit bedeutende Einrichtung der Berufs- und Weiterbildung.

Die gestiegene Zahl von Migrantinnen und Migranten in Deutschland hat den Bedarf an Sprachförderung nicht nur im Kindes- und Jugendalter sondern auch im Erwachsenenalter stark erhöht. Das wichtigste Instrument zur Integration und Deutschförderung sind in Deutschland die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge koordinierten Integrations-kurse (E4).

Laut dem Deutschen Weiterbildungsatlas der Bertelsmann-stiftung nahmen im Landkreis Regensburg in den Jahren 2012 und 2013 durchschnittlich 11,73 % der Bevölkerung ab 25 Jahren an organisierten Weiterbildungen teil. Dazu zählen Kurse, Seminare, Tagungen, Studienzirkel und Privatunter-richt der privaten und beruflichen Weiterbildung. Der Wert des Landkreises liegt etwas unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 12,45 % und deutlich unter dem der Stadt Regensburg von 15,97 % (vgl. Abb. E 1).

101Weiterbildung

��� ��� ���

��� ���

���

���

���

���

���

���

���

���

���� ���� ���� ���� ����

��� ��� ���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���

���� ���� ���� ���� ����

Abb. E 2 Zugänge zu geförderten beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen im Landkreis Regensburg 2012 bis 2016

Abb. E 3 Anträge auf Aufstiegs-BAföG im Landkreis Regensburg 2012 bis 2016

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017.

Quelle: Sachgebiet Soziale Angelegenheiten, Landkreis Regensburg. 2017.

Die berufliche Weiterbildung wird auch von den Bundes-agenturen für Arbeit und den Jobcentern gefördert, um die Vermittlungschancen von Arbeitssuchenden und Arbeits-losen zu verbessern.

Darüber hinaus können Menschen, die einen Meister, Fach-wirt, Techniker oder Betriebswirt erwerben wollen, finanzielle Unterstützung im Rahmen der Aufstiegsfortbildungsför-

Von den Weiterbildungseinrichtungen im Landkreis ist – neben der in den folgenden Kapiteln beschriebenen Volks-hochschule und den privaten Eckert Schulen – die Staatliche Feuerwehrschule Regensburg in Lappersdorf erwähnens-wert. Als nur eine von drei Schulen in ganz Bayern ist sie auch überregional für die Aus- und Weiterbildung der bayerischen Feuerwehren zuständig. Im Jahr 2016 nahmen 161 Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Regensburg an den Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen der Feuer-wehrschule teil. Darunter 53 an der Schulung zum Gruppen-führer und 23 an der Schulung zum Leiter einer Feuerwehr.46

derung – sogenanntes Aufstiegs-BAföG (bis August 2016 Meister-BAföG) – beantragen.

Zusammenfassung Situation der Weiterbildung

Das Weiterbildungspotenzial sowohl im Landkreis als auch in der Stadt Regensburg wird bisher noch nicht ausgeschöpft. Eine zielgerichtete Beratung und Vermittlung sowie bessere Orientierungsmög-lichkeiten, z. B. durch eine regionale Bildungsbe-ratung und/oder ein Bildungsportal, könnten die Teilnahmequoten erhöhen und den Fachkräfte-bedarf sichern.

46 Staatliche Feuerwehrschule Regensburg. 2017.

��,��%

��,��%

��,��%

��,��%

�% �% ��% ��% ��% ��%

Stadt Regensburg

Landkreis RegensburgWeiterbildungsteilnahme

statistisch erwartbareTeilnahmequote

Abb. E 1 Weiterbildungsteilnahme und Teilnahmepotenzial im Landkreis und der Stadt Regensburg (Mittel der Jahren 2012 und 2013 in %)

Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas, Kreise und kreisfreie Städte, Bertelsmannstiftung. 2016.

102 Weiterbildung 103Weiterbildung

PraxisbeispielFort- und Weiterbildungsmesse des Landkreises Regensburg

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Am 4. April 2014 fand die erste berufliche Fort- und Weiter-bildungsmesse an der Realschule Obertraubling unter dem Motto „Nacht der Karriere“ statt. Seit 2015 findet die Messe im Frühjahr/Frühsommer im Donau-Einkaufszentrum (DEZ) unter dem Motto „Karriereplanung – gewusst wie!“ statt, 2017 erstmals im Herbst. Organisiert wird die Veranstaltung von der Wirtschaftsförderung des Landkreises mit Unterstüt-zung der Landrätin Tanja Schweiger.

Die Messe richtet sich sowohl an „Bildungshungrige“ als auch an Arbeitgeber der Region. Das DEZ bietet mit seinen durchschnittlich 24.000 Besucherinnen und Besuchern pro Tag die ideale Örtlichkeit. Interessierte können ihre beruf-lichen Möglichkeiten ausloten, ihre Karriere planen und sich über finanzielle Fördermöglichkeiten erkundigen. Das Land-ratsamt informiert über die Messe und ist selbst mit einem Stand vertreten.

Ziele

Die Wirtschaft in der Region Regensburg braucht Fachkräfte, die sich weiterbilden und sich den stetig wachsenden und ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes stellen. Nur so bleibt unsere Region weltweit konkurrenzfähig. Gleichzeitig wird die Berufswelt immer komplexer und wir befinden uns in einem permanenten Strukturwandel, bei dem lebenslan-ges Lernen immer wichtiger wird. Darüber hinaus müssen Fort- und Weiterbildungsangebote beworben, finanziert und angenommen werden.

Umsetzung

Die Wirtschaftsförderung hatte bereits Erfahrung gesam-melt durch die jahrelange Organisation der „Aktionstage für Ausbildung“ an den Mittelschulen und der Berufsinformati-onsmesse am Gymnasium Neutraubling. Um möglichst viele Fort- und Weiterbildungsinstitute in Stadt und Landkreis Regensburg zu erfassen, wurden alle Institute gefragt, ob sie sich an der Fort- und Weiterbildungsmesse beteiligen möch-ten. Gleichzeitig wurde über einen Zeitungsartikel informiert, so dass auch Institute, die bisher nicht erfasst waren, sich bei Interesse melden konnten.

Im Jahr 2016 haben sich 25 Institute beteiligt, im Jahr 2014 waren es 18. Die teilnehmenden Einrichtungen müssen ledig-lich die Kosten für die Bewerbung der Veranstaltung in den Medien und die Kosten für die Gestaltung und den Druck der Flyer und Plakate bezahlen. Auch 2017 wird es eine Messe geben. Dieses Mal in den Herbstferien, da gerade in diesem Zeitraum das DEZ täglich hohe Kundenströme hat.

KontaktLandratsamt Regensburg Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Energie- und Klimaschutz Maria Politzka, German Sperlich

Altmühlstraße 3 93059 Regensburg

Telefon: 0941 4009-373 oder -593

[email protected] www.landkreis-regensburg.de

E 2 VolkshochschuleDas vielfältige Programm deckt die Bereiche Gesellschaft, Beruf, Sprachen, Gesundheit und Kultur sowie Angebote für spezielle Zielgruppen ab. Der größte Bereich ist das Themen-feld Gesundheit, was sich sowohl in der Zahl der angebote-nen Kurse (vgl. Abb. E 4) als auch den Unterrichtseinheiten (vgl. Abb. E 5) und den Teilnehmerzahlen (vgl. Abb. E 6) widerspiegelt.47 Der Bereich Sprache hat allerdings stark zu-genommen, v. a. durch die Integrationskurse für Migrantin-nen und Migranten. Bei den traditionellen Fremdsprachen ist eher ein Rückgang bei den Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Ebenfalls rückläufig sind die Teilnehmerzahlen im Bereich Beruf, da hier EDV Wissen immer mehr durch Selbstlernen erlangt wird. Deshalb hat sich die VHS Regensburger Land mit anderen großen Oberpfälzer Volkshochschulen zusam-mengeschlossen, um Kurse über Kooperationen anzubieten. Die Entwicklungen in den einzelnen Bereichen entsprechen Trends, die bayernweit beobachtet werden können.

Im Landkreis Regensburg gibt es die Volkshochschule (VHS) Regensburger Land, die als Verein organisiert ist und vor Ort einen öffentlichen Bildungsauftrag erfüllt. Sie hat neben dem Hauptsitz in Neutraubling 28 Außenstellen und nutzt über 100 verschiedene Veranstaltungsorte. Dadurch deckt sie den ganzen Landkreis mit ihren Angeboten ab, gleichzeitig ist jedoch sehr viel Koordination für den Betrieb notwendig.

Die VHS beschäftigt 20 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vollzeittätige Leiterin, drei hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter, fünf Verwaltungsmitarbeiterin-nen, drei Sozialpädagoginnen und -pädagogen und sieben Deutschlehrkräfte. Außerdem arbeiten 28 Außenstellen-leiterinnen und -leiter ehrenamtlich für die VHS sowie 441 nebenberufliche Dozentinnen und Dozenten.

47 Da eine Person mehr als einen Kurs belegt haben kann, ist die Zahl der Teilnehmenden in der Regel höher als die Zahl der Einzelpersonen, die Angebote der VHS besucht haben.

� ��� ��� ��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

����

����

����

����

���� Gesellschaft

Beruf

Sprachen

Gesundheit

Kultur

Spezial

Junge VHS

� �.��� �.��� �.��� �.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

����

����

����

����

���� Gesellschaft

Beruf

Sprachen

Gesundheit

Kultur

Spezial

Junge VHS

Abb. E 4 Angebotsstruktur der VHS Regensburger Land nach angebotenen Kursen 2011 bis 2015

Abb. E 5 Angebotsstruktur der VHS Regensburger Land nach Unterrichtseinheiten 2011 bis 2015

Quelle: Volkshochschule Regensburger Land. 2017.

Quelle: Volkshochschule Regensburger Land. 2017. Methodischer Hinweis: Eine Unterrichtseinheit entspricht 90 Minuten.

105Weiterbildung

gleich hinter den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin (zwischen 12,9 und 11,7). Ein möglicher Grund für den nied-rigeren Wert des Landkreises könnte sein, dass viele Bürge-rinnen und Bürger des Landkreises auch die Angebote der VHS der Stadt Regensburg nutzen. Zudem liegt die Belegung in Ballungsräumen häufig höher, was die überproportional hohen Durchschnittswerte der Stadtstaaten zeigen. Im Durch-schnitt der letzten fünf Jahre besuchten 11,0 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Kurs im Landkreis Regensburg.

Tatsächlich ergibt sich für die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises eine wesentlich höhere Dichte, da sie auch vom Angebot der VHS der Stadt Regensburg profitieren.

Aktuell steht die VHS Regensburger Land vor der Suche nach einem neuen, barrierefreien Standort und möchte sich vermehrt dem Thema Beratung widmen.

Die Durchführungsquoten betrugen bei den Kursen je nach Bereich und Jahr zwischen 42 % und 83 %, wobei der Bereich Beruf durchgehend die niedrigsten Quoten verzeichnete und der Bereich Gesundheit die höchsten. Die durchschnittliche Quote lag in den letzten fünf Jahren bei 68 %.

Die durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Kurs lag mit 10,7 im Jahr 2015 unter der von Bayern mit 11,6.48 Allerdings liegt Bayern im deutschlandweiten Vergleich sehr weit vorne,

Da es sich beim Alter um eine freiwillige Angabe handelt, können keine gesicherten Aussagen zur Altersstruktur gemacht werden. Im Jahr 2015 nannten 38,5 % der Teil-nehmerinnen und Teilnehmer ihr Alter. Von diesen war der größte Teil zwischen 35 und 50 Jahren alt (36,6 %), gefolgt von den über 50-Jährigen (27,3 %), den 25- bis 35-Jährigen (16,7 %) und den 15- bis 25-Jährigen (11,7 %). Nur 7,7 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren unter 15 Jahre alt.

Die Weiterbildungsdichte gibt an, inwieweit die Bewohne-rinnen und Bewohner einer Region mit Angeboten durch die VHS versorgt werden, z. B. indem man die Zahl der Unter-richtsstunden in Beziehung zur Bevölkerungszahl setzt. Im Landkreis Regensburg ist die Weiterbildungsdichte in den letzten fünf Jahren kontinuierlich angestiegen von 54 Unter-richtseinheiten pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2011 auf 76 im Jahr 2015. Die Dichte liegt jedoch immer noch deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt des Jahres 2015 von 225 Unterrichtsstunden.49 Allerdings muss beachtet werden, dass Angebote mit sehr vielen Un-terrichtsstunden, wie z. B. Integrationskurse oder Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen, die Weiterbildungsdichte nach oben verzerren können.

� �.��� �.��� �.��� �.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

����

����

����

����

���� Gesellschaft

Beruf

Sprachen

Gesundheit

Kultur

Spezial

Junge VHS

Abb. E 6 Teilnehmerzahlen der VHS Regensburger Land nach Bereichen 2011 bis 2015

Quelle: Volkshochschule Regensburger Land. 2017.

Zusammenfassung Volkshochschule

Die VHS Regensburger Land bietet ein vielfältiges und flächendeckendes Angebot für alle Altersgruppen, das in dieser Form erhalten bleiben sollte. Leichter zu findende und barrierefreie Räumlich keiten könnten die Teilnehmerzahlen steigern.

Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises profi-tieren auch vom VHS-Angebot der Stadt Regensburg.

48 Eigene Berechnung nach Zahlen der VHS Regensburg sowie Huntemann, Hella/Reichart, Elisabeth (2016). Volkshochschul-Statistik: 54. Folge, Arbeitsjahr 2015. Bonn, S. 24.

49 Eigene Berechnung nach Zahlen der VHS Regensburg sowie Huntemann/Reichart (2016), S. 6. 50 Eckert Schulen. 2017.

E 3 Eckert SchulenSeit August 2016 können Studienabbrecherinnen und -abbrecher außerdem innerhalb von zweieinhalb Jahren ein Fast Track-Praxisstudium zum Staatlich geprüften Industrie-technologen absolvieren und sich gleichzeitig zum Staatlich geprüften Techniker weiterbilden. Eineinhalb Jahre davon werden in einem Unternehmen verbracht. Aus dem abge-brochenen Studium können einige Leistungen angerechnet werden.

Mit ihrem Bildungskonzept „Eckert 360 Grad“ stimmen die Eckert Schulen die unterschiedlichen Lebenskonzepte ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den angestrebten Be-rufswünschen aufeinander ab. Die Kursgestaltung ist flexibel, kombiniert Präsenz- und Onlineangebote und bietet einen engen Bezug zur beruflichen Praxis.

Seit der Gründung haben um die 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Eckert Schulen besucht. Im Jahr 2016 waren es rund 7.500. In den letzten fünf Jahren haben sich die jährlichen durchschnittlichen Teilnehmerzahlen um rund 35 % erhöht, da ab 2005 die Standorte der Eckert Schulen auf ganz Deutschland ausgedehnt wurden.50

Die Eckert Schulen mit Hauptsitz in Regenstauf und mehr als 45 Standorten bundesweit sind der größte private Anbieter von beruflicher Aus- und Weiterbildung in der Region und einer der größten in ganz Deutschland. Gegründet 1946 führten die Eckert Schulen anfangs v. a. Lehrgänge zur Vor-bereitung auf Meister- und Facharbeiterprüfungen sowie Auf-nahmeprüfungen der Ingenieurschulen durch. Nach und nach kamen weitere Angebote hinzu, so dass mittlerweile rund 250 Vollzeit-, Teilzeit- und Online-Angebote sowie Zusatz-qualifikationen zur Wahl stehen. Der Schwerpunkt liegt bei technischen, kaufmännischen und medizinischen Berufen. Damit soll dem Fachkräftemangel in diesen Bereichen entge-gen gewirkt werden.

Die beliebtesten Angebote im Jahr 2016 waren die Weiter-bildung zum Industriemeister IHK und die Aufstiegs-qualifizierung zum Staatlich geprüften Techniker in zwölf Fachrichtungen. Daneben gibt es Weiterbildungslehrgänge zu kaufmännischen Fachwirten und Fachkaufleuten, die Auf-stiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, Meisterlehrgänge zum Küchenmeister IHK, Restaurantmeis-ter IHK und Hotelmeister IHK, drei medizinisch-technische Ausbildungsrichtungen, Bachelor- und Master-Studiengänge neben dem Beruf, eine Aus- und Weiterbildung zum Deut-schen Industriemeister International sowie die Rehabilitation und Umschulung am Berufsförderungswerk Eckert.

An vier Berufsfachschulen (für Industrietechnologen, für medizinisch-technische Radiologieassistenten, für medizi-nisch-technische Laboratoriumassistenten und für pharma-zeutisch-technische Assistenten) und zwei Fachschulen (für Technik und EDV sowie für Hotel- und Gaststättengewerbe) können Aus- und Weiterbildungen absolviert werden.

Zusammenfassung Eckert Schulen

Die Eckert Schulen sind der regional bedeutendste private Ausbil-dungs- und Weiterbildungsanbieter. Durch die Größe und Vielfalt ihrer Standorte und Angebote strahlen sie auch deutschlandweit aus.

106 Weiterbildung 107Weiterbildung

E 4 Integration und DeutschförderungDa der Bedarf durch die gestiegene Zahl von Ausländerinnen und Ausländern zugenommen hat, ist auch die Zahl der Kurse angestiegen. Die meisten findet nach wie vor in der Stadt Regensburg statt. Für das Jahr 2016 liegen bis jetzt nur die Zahlen für das erste Halbjahr vor, es zeichnet sich jedoch schon ein weiteres Wachstum ab.

der Absolventinnen und Absolventen sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Regensburg.

Analog zu den Ausländerzahlen und den zusätzlich angebo-tenen Kursen stiegen auch die Teilnehmerzahl und die Zahl

Problematisch ist, dass sich manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer für mehrere Kurse anmelden oder die Kurse nur kurz oder unregelmäßig besuchen. Oft liegt das jedoch daran, dass sie für den falschen Kurs eingeschrieben sind. So wird z. B. ein Zweitschriftlerner oder eine Analphabetin in einem allgemeinen Integrationskurs Schwierigkeiten haben, was die Gefahr eines Kursabbruchs erhöht. Wiederholerstun-den gibt es allerdings nur für diejenigen, welche die Prüfung mitmachen und nicht bestehen.

Im Bereich Integration und Deutschförderung zeigt sich wie schon in anderen Bereichen, dass es nicht sinnvoll ist, den Landkreis unabhängig von der Stadt Regensburg zu betrachten, da viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Landkreis wohnen, Integrationskurse von Anbietern aus der Stadt besuchen.

In der Region Regensburg wurden im Jahr 2016 von folgen-den acht Institutionen Integrationskurse für unterschiedliche Zielgruppen angeboten:

• VHS Regensburger Land• VHS der Stadt Regensburg • Berufliches Fortbildungszentrum der

Bayerischen Wirtschaft Regensburg• Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk• IGeL – Institut für ganzheitliches Lernen• IFP – Gesellschaft für Fortbildung und

Personalentwicklung• Deutsche Angestellten-Akademie• Berlitz Sprachschule

��

��

�� ��

� � � �

�� ��

��

��

� � � �

��

��

��

��

��

��

���� ���� ���� ���� *

Begonnene Kurse Stadt Regensburg Begonnene Kurse LK RegensburgBeendete Kurse Stadt Regensburg Beendete Kurse LK Regensburg

Abb. E 7 Entwicklung der Integrationskurse in Stadt und Landkreis Regensburg 2013 bis 1. Halbjahr 2016

Quelle: Integrationskursgeschäftsstatistik. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. 2016. * 2016 nur 1. Halbjahr.

��� ���

���

���

���

���

���

���

��� ���

���

���

��

��� ���

��� �

���

���

���

���

���

���

���� ���� ���� ���� *

Neue Teilnehmende Stadt Regensburg Neue Teilnehmende LK Regensburg

Absolvent/-innen Stadt Regensburg Absolvent/-innen LK Regensburg

Abb. E 8 Neue Teilnehmende und Absolvent/-innen von Integrationskursen in Stadt und Landkreis Regensburg 2013 bis 1. Halbjahr 2016

Quelle: Integrationskursgeschäftsstatistik. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. 2016. * 2016 nur 1. Halbjahr.

Zusammenfassung Integration und Deutschförderung

Der Bedarf an Integrationskursen und Deutschför-derung ist durch die zunehmende Zahl an Neuzu-gewanderten wie zu erwarten gestiegen. Unter-stützung bei der richtigen Kurswahl könnte die Zahl der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen steigern. Hier setzen sowohl der Landkreis als auch die Stadt Regensburg mit einer Koordinatorin bzw. einem Koordinator der Bildungsangebote für Neu-zugewanderte an.

108 Weiterbildung 109Weiterbildung

F Non-formale Bildung

F 1 FamilienbildungZum vielfältigen Angebot der Familienstützpunkte gehören Vorträge, Seminare, Kurse und Eltern-Kind-Gruppen zu un-terschiedlichen Themen (vgl. Abb. F 2). Darüber hinaus bera-ten sie hilfesuchende Eltern, machen Öffentlichkeitsarbeit für die Familienbildung im Landkreis, vermitteln Informationen (z. B. über eine eigene Internetseite www.familie-bildung.info) und vernetzen Akteure in diesem Bereich.

Die gestiegene Anzahl an Angeboten und die größere Bekanntheit der Familienstützpunkte bzw. der Familienbil-dung wirken sich deutlich auf die Teilnehmerzahlen aus (vgl. Abb. F 1).52 Im Jahr 2016 gingen die Teilnehmerzahlen zwar etwas zurück, das liegt allerdings daran, dass in diesem Jahr mehrere Großveranstaltungen stattfanden, bei denen die Zahlen nicht erfasst werden konnten.

Viele Bildungsprozesse finden in formalen Struk-turen in den klassischen Bildungseinrichtungen der Schul-, Aus- und Weiterbildung statt. Darüber hin-aus lernen Menschen aller Altersstufen jedoch auch

in non-formalen und informellen Kontexten, wie z. B. in der Familie, in kulturellen Einrichtungen oder Vereinen.

Die Bildung eines Menschen beginnt nicht erst in der Kin-derkrippe oder im Kindergarten, sondern setzt bereits weit davor in der Familie an. In Zeiten, in denen sich die jahrhun-dertelang gewachsenen Familienstrukturen komplett verän-dert haben und viele junge Eltern deshalb von Unsicherheit geprägt sind, hat es sich der Landkreis Regensburg bereits vor Jahren zum Ziel gesetzt, die Erziehungskompetenzen von Eltern zu stärken und Familienbildung zu etablieren (F1).

Im Landkreis Regensburg gibt es eine vielfältige Kulturland-schaft mit zahlreichen Bibliotheken, Museen und Musikschu-len, die kulturelle Bildung für alle Altersstufen ermöglichen (F2). Verschiedene Einrichtungen und Verbände bieten öko-logische Bildungsangebote an, die aufgrund der dringlichen Umweltfragen, wie Klimawandel und Naturschutz, immer bedeutender werden (F3).

Für die außerschulische Bildung von Kindern und Jugend-lichen spielt die Jugendarbeit des Landkreises und der ein-zelnen Gemeinden eine wichtige Rolle (F4). Ein Großteil der Jugendarbeit wird von Vereinen und Verbänden ehrenamtlich geleistet. Die Vereine sind außerdem eine tragende Stütze der non-formalen Erwachsenenbildung (F5).

In den Jahren 2010 bis 2013 beteiligte sich der Landkreis Regensburg an dem vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen geförderten Modellprojekt „Familienstützpunkte“, das seitdem mit re-gelmäßiger Förderung des Landes fortgeführt wird. Insge-samt wurden von Ende 2011 bis Mai 2012 sechs Stützpunkte eingerichtet: in Regenstauf, in Lappersdorf, in Nittendorf, in Neutraubling, in Schierling und in Wörth a. d. Donau. Ein siebter befindet sich in der Koordinierungsstelle im Land-ratsamt in Regensburg. Die Familienstützpunkte sind über den Landkreis verteilt, um Familien möglichst wohnortnah zu unterstützen. Sie sind in örtliche Jugendtreffs, Kindergär-ten, Kultur- und Mehrgenerationenhäuser oder Rathäuser integriert.

In der Grundkonzeption wurde Familienbildung definiert als „Bildungsarbeit, die sich an alle Familien wendet, um dabei zu unterstützen, einen gelingenden Alltag zu gestalten und familiäre Handlungsspielräume zu erweitern sowie um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“ 51 Die Familien-stützpunkte haben eine Wegweiser- und Lotsenfunktion und können bei Bedarf passende Beratungsstellen oder weiter-reichende Hilfsangebote empfehlen.

51 Mooser, Karl/Glaser, Jenny/Simmel, Doris (2011): Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg. Grundkonzeption. Unveröffentlichte Arbeitsgrundlage. Regensburg, S. 10.

52 Eine detaillierte Erfassung der Zahlen zu Angeboten, Teilnehmenden und Beratungs- und Informations-kontakten erfolgt erst seit 2014, nachdem sich die Familienstützpunkte etabliert hatten.

111Non-formale Bildung

��� ���

���

�.���

�.���

�.���

���

�.���

�.���

���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ����

Angebote

erwachseneTeilnehmende

minderjährigeTeilnehmende

�,�% �,�%

�,�%

�,�%

��,�%

��,�%

�,�% ��,�%

��,�%

��,�%

�,�% Partnerschaft

Schwangerschaft/Geburt

Eltern-Kind-Gruppen/-Treffs

Erziehungskompetenz

Kindliche Entwicklung

Alltagskompetenz

Problem-/Konfliktbewältigung

Gesundheit

Interkulturelle Kompetenz

Freizeitgestaltung

Sonstige

Abb. F 1 Angebote der Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg und Teilnehmende 2014 bis 2016

Abb. F 2 Verteilung der Themenschwerpunkte der Angebote von Familienstützpunkten im Landkreis Regensburg im Jahr 2016 (in %)

Quelle: Tätigkeitsberichte der Familienbildung und Familienstützpunkte, Kreisjugendamt Landkreis Regensburg. 2014-2016.

Quelle: Kreisjugendamt Landkreis Regensburg. 2017. Eigene Berechnung. Methodischer Hinweis: Jedem Angebot konnten mehrere Themenschwerpunkte zugeordnet werden.

Die Angebote der Familienstützpunkte decken ein großes Spektrum von Themen ab, wie die folgende Abbildung zeigt. Am häufigsten waren im Jahr 2016 die drei Themenschwer-

punkte Freizeitgestaltung (186 Angebote), Alltagskompetenz (177 Angebote) und Gesundheit (168 Angebote) vertreten.

Neben den Angeboten gehört Beratung und Information zum Kerngeschäft der Familienstützpunkte. Die Anzahl der Bera-tungs- und Informationskontakte hat in den letzten Jahren stark zugenommen, bedingt durch den größeren Bekannt-

Wie bei den Angeboten wird auch bei den Beratungs- und Informationskontakten ein großes Themenspektrum ab-gedeckt. Vorwiegend ging es im Jahr 2016 um Integration

heitsgrad und den guten Ruf der Familienstützpunkte. Von den Kontakten waren im Jahr 2016 rund 40,5 % persönlicher Natur, dicht gefolgt von Kontakten per E-Mail (rund 39,6 %) und Kontakten per Telefon (rund 19,9 %).

(885 Kontakte), passende Angebote und Einrichtungen (738 Kontakte) sowie um sonstige Themen (840 Kontakte).

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

�.���

���� ���� ����

Abb. F 3 Beratungs- und Informationskontakte der Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg 2014 bis 2016

Quelle: Tätigkeitsberichte der Familienbildung und Familienstützpunkte, Kreisjugendamt Landkreis Regensburg. 2014-2016.

�,�% �,�%�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

�,�%

��,�%

��,�%

��,�%

��,�%

Partnerschaft

Schwangerschaft/Geburt

Erziehungskompetenz

Kindliche Entwicklung

Alltagskompetenz

Problem-/Konfliktbewältigung

Gesundheit

Freizeitgestaltung

Integration

Angebote/Einrichtungen

Sonstige

Abb. F 4 Verteilung der Themenschwerpunkte von Beratungs- und Informationskontakten von Familienstützpunkten im Landkreis Regensburg im Jahr 2016 (in %)

Quelle: Tätigkeitsbericht der Familienbildung und Familienstützpunkte, Kreisjugendamt Landkreis Regensburg. 2016. Eigene Berechnung.

112 Non-formale Bildung 113Non-formale Bildung

Neben den Familienstützpunkten initiieren u. a. folgende Ein-richtungen und Fachstellen Angebote der Familienbildung 53:

• Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – Ernährungsbildung „Junge Familien“

• Familienkreis Viehhausen

• Freie Praxen mit Familienbildungsangeboten

• Gesundheitsamt

• Katholische Arbeitnehmerbewegung

• Katholischer Deutscher Frauenbund

• Katholisches Erwachsenenbildungswerk im Bistum Regensburg e. V.

• KiEBiZ e. V. – Kinder- und Erwachsenen-Bildungs- Zentrum

• Kolping-Erwachsenenbildungswerk Regensburg e. V.

• Kolpingsfamilien/Kolping-Familienkreis

• VHS Regensburger Land

Am häufigsten werden von diesen Einrichtungen Maß-nahmen im Bereich Gesundheit, Freizeitgestaltung und Interkulturelle Bildung und Begegnung angeboten. Auch Eltern-Kind-Gruppen sind sehr beliebt.

PraxisbeispielGemeinsame Jahresthemen der Familienstützpunkte im Landkreis und der Stadt Regensburg

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Eine Bedarfsanalyse der Stadt Regensburg im Jahr 2012 sowie eine Elternbefragung im Rahmen der 1. bunten Familienmesse des Landkreises im Jahr 2013 zeigten, dass Familienbildungsangebote für Väter fehlten. Um diese Lücke zu schließen und gleichzeitig die Kooperation der Familien-stützpunkte zu intensivieren, griffen die beiden Koordinie-rungsstellen im Landkreis und in der Stadt das Thema „Väter in Aktion“ auf und machten es zum Jahresthema einer ersten gemeinsamen Veranstaltungsreihe im Jahr 2015.

Die Erfahrungen im ersten Jahr waren so positiv, dass das Gemeinschaftsprojekt 2016 unter dem Motto „Geschwister im Blick“ fortgeführt wurde.

Ziele

Die gemeinsamen Jahresthemen der Familienstützpunkte tragen dazu bei, eine miteinander verbundene Familienbil-dungsregion in Stadt und Landkreis Regensburg zu etablie-ren und die Kooperation der einzelnen Familienstützpunkte untereinander zu stärken. Gleichzeitig sollen die Familien für das jeweilige Thema sensibilisiert und – wenn es sich anbietet – neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aufge-griffen werden.

Umsetzung

Das Programm im Landkreis und der Stadt Regensburg war mit Workshops, Kreativangeboten, gemeinsamen Aktivitäten und Fachvorträgen in beiden Jahren sehr abwechslungs-reich. Im Frühjahr/Sommer 2016 fanden beispielsweise etwa 20 Veranstaltungen statt, die Eltern und Kindern gleicher-maßen gerecht wurden und darüber hinaus auch Fachkräfte mit diversen Vortragsabenden ansprachen.

Begleitet wurde das Programm in beiden Jahren von einem Fotowettbewerb zum jeweiligen Thema, der auf großes In-teresse in der Bevölkerung stieß. Zuletzt gab es im Jahr 2016 über 350 Einsendungen aus Stadt und Landkreis Regensburg. Die gelungensten Aufnahmen wurden 2016 an den Familien-stützpunkten in der Stadt und im Landkreis sowie im Foyer des Landratsamts und im Bürger- und Verwaltungszentrum der Stadt Regensburg ausgestellt. Die Besucherinnen und Besucher konnten mittels Stimmzetteln ihr Favoritenfoto wählen. Die Siegerinnen und Sieger wurden bei einer Preis-verleihung geehrt.

Auch im Jahr 2017 wird es wieder eine gemeinsame Veran-staltungsreihe geben, dieses Mal mit dem Thema „Schau was ich kann! – Eltern entdecken die Welt ihrer Kinder“.

KontaktLandratsamt Regensburg Kreisjugendamt Ute Raffler

Altmühlstraße 3 93059 Regensburg

Telefon: 0941 4009-352

[email protected] www.familien-bildung.info

53 Mooser, Karl/Winkler, Alexandra/Geißl, Elisabeth (2015): Familienbildung und Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg. Kommunales Familienbildungskonzept Fortschreibung. Unveröffentlichte Arbeitsgrundlage. Regensburg, S. 15.

Zusammenfassung Familienbildung

Die gestiegene Zahl der Angebote, der Teilnehmenden und der Kontakte zeigt, dass sich die Familienstütz-punkte mittlerweile im Landkreis etabliert haben und gut angenommen werden. Sie stellen ein wichtiges Angebot der Familienbildung im Landkreis dar.

114 Non-formale Bildung 115Non-formale Bildung

F 2 Kulturelle Bildung Bibliotheken

nen und Bürger auch das umfangreiche Angebot in der Stadt Regensburg nutzen oder das der angrenzenden Landkreise. Genaue Daten können dazu nicht ermittelt werden, da Be-sucherzahlen – soweit sie überhaupt vorliegen – in der Regel die Nutzerinnen und Nutzer aus dem Landkreis Regensburg nicht separat ausweisen. Aus diesem Grund beschränkt sich dieser Abschnitt auf die Darstellung des Angebots vor Ort.

das, dass fast die Hälfte der Bibliotheken von Ehrenamtlichen betreut werden, die teilweise auch an Büchereien mit festem Personal mithelfen. Insgesamt engagierten sich 329 Perso-nen ehrenamtlich in Bibliotheken im Landkreis.

Das Bild bei den aktiven Benutzerinnen und Benutzern ist ebenfalls sehr heterogen: Während deren Zahl bei einigen Bibliotheken stark schwankt, bleibt sie bei anderen sta-bil, geht bei einigen zurück und steigt bei anderen. Kinder unter 12 Jahren machten im Jahr 2015 insgesamt 42,0 % der aktiven Benutzerinnen und Benutzer aus, Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren machten 8,7 % aus.

Kultur ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft. Indem sich Menschen mit den verschiedenen Kunstformen auseinandersetzen, entwickelt sich ihre Persönlichkeit und sie nehmen an ihrer Umwelt teil. Kultur ermöglicht einzigarti-ge Bildungsprozesse, einerseits indem Kulturinstitutionen als Lernorte für Schulen und Kindergärten dienen, andererseits indem diese Institutionen in der Freizeit besucht werden.

Im Landkreis Regensburg gibt es zahlreiche Kultureinrichtun-gen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass viele Bürgerin-

Im Landkreis Regensburg gibt es 34 öffentliche Bibliothe-ken in kommunaler oder kirchlicher Trägerschaft mit einem Gesamtbestand von 354.251 Medien im Jahr 2015. Die Größe der einzelnen Bibliotheken ist sehr unterschiedlich: Während die kleinsten Büchereien einen Bestand zwischen 3.500 und 5.500 Medien haben, haben die größten Büchereien mehr als 20.000 Medien, die Gemeindebücherei in Nittendorf sogar rund 31.000.53

Von den 34 Bibliotheken beschäftigten im Jahr 2015 nur 18 Personal, der überwiegende Anteil der 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Teilzeitkräfte. Umgekehrt bedeutet

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die Gesamtzahl der Entleihungen betrachtet (vgl. Abb. F 7). Nicht immer ver-laufen die Entwicklungen jedoch parallel, d. h. eine zurück-gehende Zahl von aktiven Benutzerinnen und Benutzern muss nicht mit einer zurückgehenden Zahl von Entleihungen einhergehen oder umgekehrt.

Kallmünz

Riekofen

Regenstauf

Obertraubling

Sinzing

Köfering

Aufhausen

Holzheim

Lappersdorf

ZeitlarnWolfsegg

Beratzhausen

Hemau

Bernhardswald

Donaustauf

Thalmassing

Hagelstadt

Duggendorf

Pfakofen

Wenzenbach

Tegernheim

Pielenhofen

Nittendorf

Pettendorf

Mötzing

Pfatter

Mintraching

Sünching

Bach

Wörth

Wiesent

Schierling

Alteglofsheim

PentlingNeutraubling

Deuerling

Laaber

Brunn

Altenthann

Barbing

Brennberg

Bibliothek

Burgruine

Museum

Musikeinrichtung

Schloss

Abb. F 5 Standorte von kulturellen Einrichtungen im Landkreis Regensburg (Stand: 31.12.2016)

Quelle: © GeoBasis-DE / BKG 2017 (Daten verändert). Methodischer Hinweis: Die Symbole sind nicht lagegetreu.

��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.��� ��.���

�.��� �.����.��� �.��� �.��� �.���

��� �.��� �.��� �.��� �.��� �.���

�.���

��.���

��.���

��.���

��.���

���� ���� ���� ���� ���� ����

Benutzer/-innen insgesamt Benutzer/-innen bis �� Jahre

Benutzer/-innen ab �� Jahren

Abb. F 6 Aktive Benutzer/-innen von öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Regensburg 2010 bis 2015

Quelle: Deutsche Bibliotheksstatistik. 2016. Methodischer Hinweis: Die Zahlen zu Benutzerinnen und Benutzern ab 60 Jahren sind nicht vollständig, es fehlen jedes Jahr Angaben von zwei bis fünf Bibliotheken.

54 Deutsche Bibliotheksstatistik. 2016.

116 Non-formale Bildung 117Non-formale Bildung

Im Durchschnitt wurden 2015 von jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner, die bzw. der in einem Ort mit Bibliothek wohnte, fünf Medien entliehen. Der Wert schwankte zwi-schen weniger als einer und mehr als elf Entleihungen pro Person.

Der Anteil der aktiven Benutzerinnen und Benutzer an allen Einwohnerinnen und Einwohnern einer Gemeinde gibt einen Hinweis darauf, wie viele Bürgerinnen und Bürger von einer Bibliothek erreicht werden. Er lag 2015 zwischen weniger als 1 % und 36 %. Auch hier zeigt sich also eine große Bandbrei-te, die teilweise mit der Größe der Bibliothek und der Anzahl der Bibliotheken vor Ort zusammenhängt.

Die öffentlichen Bibliotheken sind in den Gemeinden wichti-ge Orte für Veranstaltungen. Im Jahr 2015 fanden insgesamt 954 Angebote statt, das sind rund 28 pro Bibliothek. Dazu zählen u. a. Veranstaltungen für Erwachsene (96 Stück) oder junge Menschen (379 Stück), Ausstellungen (170 Stück) sowie Einführungen in die Bibliotheksbenutzung (268 Stück).

���.���

���.���

���.��� ���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���.���

���� ���� ���� ���� ���� ����

Abb. F 7 Entleihungen an öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Regensburg 2010 bis 2015

Quelle: Deutsche Bibliotheksstatistik. 2016.

Museen, Burgen und Schlösser Kulturelle Veranstaltungen und Preise

Musikschulen, Musikschulvereine und Musikeinrichtungen

Elf Museen, darunter traditionelle Heimatmuseen und Spe-zialmuseen, verteilen sich über den Landkreis Regensburg. Viele werden von Ehrenamtlichen geführt und betreut.

• Heimatmuseum Altenthann • Heimatmuseum Oberhinkofen • Heimatmuseum Sünching • Museum der Stadt Neutraubling • Baierweinmuseum Bach a. d. Donau• Historisches Schmucksteinbergwerk Bach a. d. Donau• Burgmuseum Wolfsegg • Spielzeugmuseum Hemau • Nepal Himalaya Pavillon bei Wiesent• Hudetzturm Wiesent (Kunstmuseum)• Walhalla bei Donaustauf

Mehr als 80 Burgen unterschiedlicher Größe und Bedeutung befanden sich einst rund um Regensburg. Zehn Burgen, Burgruinen und Schlösser können heute noch teilweise frei mit Hilfe von Infotafeln, teilweise mit Führungen oder gegen Eintritt besichtigt werden. Mit Ausnahme von Schloss Alteglofsheim (s. nächster Abschnitt „Musikschulen, Musik-schulvereine und Musikeinrichtungen“) bilden sie zusammen mit weiteren ehemaligen Burgställen und -ruinen die fünf Burgensteige. Diese fünf markierten Wanderwege führen durch den Landkreis Regensburg bis in die angrenzenden Landkreise und machen die Geschichte der Burgen erlebbar. Regelmäßig sind die Burgen und Schlösser auch Orte für kulturelle Veranstaltungen.

Neben den verschiedenen kulturellen Einrichtungen gibt es einige kulturelle Veranstaltungen und Preise, die den ganzen Landkreis mit einbeziehen. Zu den größten und bekanntes-ten zählte die Veranstaltungsreihe „Kultur in alten Mauern“, an der sich 2009 und 2016 Kulturveranstalter aus dem ganzen Landkreis mit besonderen Veranstaltungen an historischen Orten beteiligten. 2017 findet eine ähnliche Reihe unter dem Motto „Kultur.Landschaften“ statt. Außerdem gab es bereits mehrfach landkreisweite Ausstellungsprojekte, an denen sich mehrere Gemeinden beteiligten, u. a. 2014 zum Thema „Erster Weltkrieg und Heimatfront. Das Regensburger Land 1914-1918“ und 2016 zum Thema „Bier und Brauereien im Regensburger Land“. Seit 2008 verleiht der Landkreis Re-gensburg einen Kulturpreis und seit 2016 auch einen Jugend-kulturpreis an Kulturschaffende, die sich besonders für das kulturelle Leben im Landkreis einsetzen.

Neben zehn Sing- und Musikschulen bzw. Musikschulver-einen und Musikeinrichtungen (in Beratzhausen, Deuer-ling, Hemau, Kallmünz, Laaber, Neutraubling, Nittendorf, Regenstauf, Wenzenbach und Wörth a. d. Donau) ist im Landkreis Regensburg insbesondere die Bayerische Mu-sikakademie im Schloss Alteglofsheim prägend im Bereich musikalische Bildung. Der Freistaat Bayern, die Bezirke Niederbayern und Oberpfalz, der Landkreis Regensburg, die Stadt Regensburg, die Gemeinde Alteglofsheim und der Bayerische Musikrat schlossen sich im Mai 1991 zu einem kommunalen Zweckverband zusammen, um die Akademie als eine von dreien in Bayern zu betreiben. In den Räumlich-keiten des renovierten und umgebauten Schlosses können externe Dozentinnen und Dozenten Räume für Workshops im Bereich der Musik, Kunst und Kultur anmieten. Außerdem werden Konzerte und Schlossführungen angeboten.

Zusammenfassung Kulturelle Bildung

Vielfalt prägt den Landkreis Regensburg im Be-reich kulturelle Bildung. Dazu zählen auch einige überregional bedeutende Kultureinrichtungen. Die bestehende Infrastruktur sollte weiter gepflegt wer-den, um ein gutes Angebot vor Ort zu ermöglichen, insbesondere im Bereich der Bibliotheken und Musikeinrichtungen, und um durch landkreisweite Veranstaltungen das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

118 Non-formale Bildung 119Non-formale Bildung

PraxisbeispielProjekt „Dein:THEATER!“ des Theaters Regensburg

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

In der Spielzeit 2012/13 startete das Theater Regensburg die Schulkooperation „Dein: THEATER!“. Teil der Koopera-tion können sämtliche Schultypen aus Regensburg und der Umgebung werden. Die Stadt Regensburg unterstützt das Projekt.

Ziele

Ziel der Kooperation ist es, zwischen den Schulen und dem Theater eine langfristige und verlässliche Partnerschaft aufzubauen. Vertragsgegenstand ist, dass alle Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Partnerschule mindestens einmal im Jahr eine Vorstellung des Theaters Regensburg besuchen und dabei verschiedene theaterpädagogische Angebote wahrnehmen können. Von Beginn bis zum Ende ihrer Schul-zeit sollen auf diese Weise junge Menschen spielerisch und kreativ für die verschiedenen darstellenden Künste begeis-tert werden und einen Zugang zur kulturellen Auseinander-setzung erhalten.

Umsetzung

Zu Beginn musste an den Schulen viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, Teil der Kooperation zu werden. Es gab Zweifel, ob es organisatorisch möglich sein würde, alle Schülerinnen und Schüler vertragsgemäß eine Vorstellung pro Spielzeit besuchen zu lassen. Unter den verschiedenen theaterpädagogischen Angeboten konnten sich manche Leh-rerinnen und Lehrer noch nicht viel vorstellen. Entscheidend war, zumindest eine theaterbegeisterte Lehrkraft zu finden, die als Kontaktperson fungiert. Gelang es, eine Fürsprecherin oder einen Fürsprecher innerhalb des Kollegiums zu finden, die bzw. der bereit war, die Organisation der Theaterbesuche zu übernehmen, war oft das Eis gebrochen.

Nachdem das Projekt einmal gestartet war, gab es viel posi tives Feedback: Das Angebot von Schulbesuchen der Theater pädagoginnen und -pädagogen oder die Begleitung von Probenprozessen im Format der „Patenklasse“ wurde als Bereicherung der schulischen Vermittlung empfunden und schnell weiterempfohlen. Heute ist es so, dass die Teilnahme an der Kooperation für eine Regensburger Schule schon fast „dazu gehört“. Die Schulen aus der ländlichen Umgebung drängen ebenfalls verstärkt auf ihre Aufnahme, da sie darin eine Anbin-dung an das städtische Zentrum der Region sehen. Aus dem Landkreis Regensburg nahmen im Schuljahr 2016/17 folgende Schulen teil: Grund- und Mittelschule Alteglofsheim, Grund- und Mittelschule Hemau, Grund- und Mittelschule Laaber, Grund- und Mittelschule Lappersdorf, Grundschule Großberg, Grundschule Mintraching und Grundschule Steinsberg.

Die Intensivierung der Musik- und Tanztheaterpädagogik ist dem Theater Regensburg ein besonderes Anliegen. Für die Zukunft möchte es ein spezielles Angebot für seine Partner-schulen in diesem Bereich entwickeln, wozu ihm im Moment leider personelle Kapazitäten fehlen.

KontaktTheater Regensburg Dr. Daniel Thierjung

Bismarckplatz 7 93047 Regensburg

Telefon: 0941 507-3421

[email protected] www.theater-regensburg.de

F 3 Ökologische Bildungtätssiegel „Umweltbildung Bayern“ und kooperiert eng mit außerschulischen Bildungsträgern, wie z. B. der VHS Regens-burger Land, der Katholischen Erwachsenenbildung, dem Evangelischen Bildungswerk und anderen. Unter dem Motto „Natur entdecken – Wald erleben – Forstwirtschaft verste-hen“ bietet das Walderlebniszentrum verschiedene Veran-staltungen für Erwachsene und Kinder an, einschließlich zwei großen Waldfesten pro Jahr und kulturellen Veranstaltun-gen direkt im Wald. Darüber hinaus gehören zum Angebot waldpädagogische Führungen zu naturkundlichen Themen mit Bezug auf die nachhaltige Nutzung des Waldes unter dem Oberthema „Wald und Mensch“. Sie sind ein direkter Beitrag zum Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Hauptzielgruppen sind Schulklassen, Kin-dergärten, Multiplikatoren (z. B. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, staatlich zertifizierte Waldpädagoginnen und -pädagogen), Erwachsene und Familien mit Kindern bis ca. 14 Jahre. Im Jahr 2016 zählten die über 300 Veranstaltungen des Walderlebniszentrums über 8.700 Besucherinnen und Be-sucher, darunter 150 Schulklassen. Mehr als 10.500 sonstige Besucherinnen und Besucher nutzen außerdem die Einrich-tungen und Außenanlagen des Walderlebniszentrums (z. B. Walderlebnispfad, Waldspielgelände).56

Die Vogel- und Umweltstation des LBV verbindet seit 2008 einmalig in Bayern eine Vogelauffang- und -pflegestation, in der verletzte Vögel gesund gepflegt und wieder ausgewil-dert werden, mit einer staatlich anerkannten Umweltstation unter einem Dach. Die LBV-Umweltstation sensibilisiert als Bildungs- und Begegnungsort Gruppen und Einzelpersonen für die Themen Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit und moti-viert sie im Sinne der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, sich eigenverantwortlich für die nachhaltige Entwicklung ihrer Umwelt und insbesondere der Tier- und Pflanzenwelt einzusetzen. Dabei werden auch globale Zusammenhänge in den Blick genommen. Dementsprechend bietet die Umwelt-station ein vielfältiges Angebot für alle Altersgruppen von Ausstellungen über Kindergeburtstage, Ferienaktionen und Führungen für Erwachsene bis hin zu Gruppenangeboten für Schulen und Kindergärten. Im Jahr 2016 fanden in der Umweltstation 425 einzelne Veranstaltungen statt, die von ca. 6.000 Personen besucht wurden. U. a. nahmen ca. 200 Schulklassen an den Angeboten teil.57

Ökologische Bildung für alle Altersgruppen findet auch in mehreren Vereinen und Verbänden im Landkreis Regens-burg statt. Dazu zählen u. a. der BUND Naturschutz mit 18 Ortsgruppen in Stadt und Landkreis Regensburg sowie sechs Kinder- und Jugendgruppen, der LBV – der neben dem Arten- und Biotopschutz auch verschiedene andere

Klimawandel, Energiesparen und Umweltschutz gehören zu den dringendsten Themen unserer Zeit. Aus diesem Grund spielt ökologische Bildung auch im Landkreis Regensburg eine wichtige Rolle. Verschiedene Einrichtungen und Vereine engagieren sich mit Bildungsangeboten für verschiedene Altersgruppen in diesem Bereich.

Im Juni 2009 gründeten der Landkreis und die Stadt Re-gensburg gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie die Energieagentur Regensburg e. V. Die Energieagentur fungiert als Ansprech-partnerin rund um Energie und Klimaschutz. Neben Informa-tionsveranstaltungen und Beratungsangeboten für Erwach-sene und einzelnen Projekten mit Schulen führt sie zwei langfristig angelegte Programme für Kinder und Jugendliche durch: die „Energiebildungsoffensive“ (EBO) und das Pro-gramm „Bewusstseinsbildung zur Energieeinsparung“ (BzE).

Die EBO richtet sich an die 3. Klassen der Grundschulen und die 5. Klassen der Mittelschulen, um die Schülerinnen und Schüler für einen bewussten Umgang mit Energie zu sensibi-lisieren und erste Erfahrungen mit Energie aus regenerativen Energieträgern zu sammeln. Die Lehrkräfte werden durch eine Informationsveranstaltung auf die Teilnahme am Pro-gramm vorbereitet. Nach der erfolgreichen Pilotphase wird das Programm seit dem Schuljahr 2014/15 allen Grundschu-len in Stadt und Landkreis Regensburg und den Mittelschulen im Landkreis angeboten. Im Schuljahr 2015/16 nahmen von den 48 möglichen staatlichen Grund- und Mittelschulen im Landkreis 33 Schulen mit insgesamt 64 Klassen teil, das ent-spricht rund 80 % der Schulen und rund 1.300 Schülerinnen und Schülern.55

Die BzE richtet sich ebenfalls seit dem Schuljahr 2014/15 an alle weiterführenden Schulen. Im Landkreis Regensburg wa-ren im Schuljahr 2015/16 alle Gymnasien und Realschulen mit ihren insgesamt 23 Klassen der Jahrgangsstufe 5 beteiligt, alle Förderzentren mit einem Querschnitt an Schülerinnen und Schülern und das BSZ Regensburger Land mit acht 10. Klassen.

Zwei weitere Einrichtungen der ökologischen Bildung sind das Walderlebniszentrum Regensburg in Sinzing und die Vogel- und Umweltstation des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in Regenstauf.

Das Walderlebniszentrum Regensburg ist eine Einrichtung der Bayerischen Forstverwaltung und Teil des staatlichen Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regens-burg. Es trägt – wie die LBV-Umweltstation – das Quali-

55 Energieagentur Regensburg e.V. 2016. (Auch für die weiteren Zahlen).56 Walderlebniszentrum Regensburg. 2017.57 LBV-Umweltstation Regenstauf. 2017.

121Non-formale Bildung

F 4 JugendarbeitDer Landkreis Regensburg und seine Gemeinden möchten alle Kinder und Jugendlichen mit der außerschulischen Ju-gendarbeit erreichen, sei es über Vereine und Verbände (vgl. Kapitel F 5) oder über die offene Jugendarbeit. Die Jugend-arbeit erschließt die Potenziale der jungen Menschen, stärkt ihre soziale Bildung und Persönlichkeitsentwicklung und fördert die Verbundenheit mit ihrem Heimatort.

Nicht alle Gemeinden können eine volle Stelle für Jugend-arbeit finanzieren oder haben den entsprechenden Bedarf. Deshalb hat der Landkreis im Jahr 2006 zusammen mit acht Gemeinden den Verein „Jugendarbeit im Landkreis Regens-burg e. V.“ gegründet, um in den Gemeinden professionelle Jugendarbeit ergänzend zum bisher ehrenamtlichen Enga-gement zu ermöglichen. Inzwischen sind weitere Gemeinden dem Verein beigetreten, so dass mittlerweile zehn Gemein-dejugendpflegerinnen und -pfleger für 19 Gemeinden zuständig sind. Acht Gemeinden beschäftigen – teilweise zusätzlich – eigene Jugendpflegerinnen und -pfleger. In insgesamt 26 Gemeinden gibt es Offene Jugendtreffs.60

Im Landratsamt Regensburg ist ein Kreisjugendpfleger in der Kommunalen Jugendarbeit tätig. Dort wird u. a. das Ferien-programm des Landkreises geplant, organisiert und teilwei-se auch selbst durchgeführt. Zusätzlich gibt es in einzelnen Gemeinden eigene Programme. Neben Spaß und Erholung bei einer sinnvollen Freizeitgestaltung wird bei den Inhalten Wert auf allgemeine, soziale und politische Bildung gelegt. Im Jahr 2016 nahmen 3.228 Kinder und Jugendliche an den 77 (Ferien-)Angeboten der kommunalen Jugendarbeit teil.

Darüber hinaus unterstützt die Jugendarbeit des Land-kreises die Jugendsozialarbeit an Schulen, Lehrkräfte und Ehrenamtliche bei vielfältigen Projekten, z. B. Selbstbe-hauptungskursen, Präventionsprogrammen zu Themen des Jugendschutzes oder Aktionen zur Gesundheitsförderung. Dadurch werden Ressourcen gebündelt und mehr Angebote ermöglicht. An diesen nahmen im Jahr 2016 ca. 2.360 Kinder und Jugendliche teil.

Umweltthemen bedient – mit einer Kreisgruppe für Stadt und Landkreis Regensburg und einer Kindergruppe in der Stadt Regensburg sowie eine Gruppe der Naturfreundejugend.58 Auch in den Obst- und Gartenbauvereinen des Kreisverbands Regensburg gibt es insgesamt 47 Kinder- und Jugendgruppen mit mehr als 1.000 Mitgliedern, die an die Natur und ökolo-gische Zusammenhänge herangeführt werden.59

Zusammenfassung Jugendarbeit

In vielen Gemeinden im Landkreis Regensburg gibt es bereits Jugendpflegerinnen und -pfleger, Jugendtreffs und Ferienangebote vor Ort. Diese Struktur zu erhal-ten und bei Bedarf schrittweise weiter auszubauen, kann das außerschulische Bildungsangebot für junge Menschen noch verbessern.

Zusammenfassung Ökologische Bildung

Durch die Energieagentur Regensburg wird die junge Generation mittlerweile fast flächendeckend für den Umgang mit Energie und den Klimawandel sensibili-siert. Mehrere andere Einrichtungen und Vereine bieten im Landkreis weitere Informations- und Engagement-möglichkeiten im Bereich Umweltschutz und Ökologie.

Durch den Landkreis werden auch internationale Jugendbe-gegnungen von Schulen und Gemeinden finanziell gefördert, um die interkulturelle Verständigung zu stärken. Der Verein für Naherholung im Raum Regensburg e. V., der als gemein-nütziger Verein zahlreiche Erholungsgebiete im Raum Regensburg unterhält, betreibt in Kooperation mit dem Kreisjugendamt den Jugendzeltplatz Zaar bei Kallmünz. Er wird v. a. von Vereinen und Verbänden, aber auch von Familiengruppen und Schulklassen genutzt. Im Jahr 2016 verzeichnete er rund 9.000 Übernachtungen.

Im Bereich der Jugendarbeit gibt es ebenfalls viele Über-schneidungen zwischen Stadt und Landkreis Regensburg, da die Interessen und Freundschaften der jungen Menschen kei-ne Stadtgrenzen kennen. Deshalb besteht eine Übereinkunft mit der Stadt, dass Kinder und Jugendliche wechselseitig an Angeboten der jeweiligen Jugendarbeit teilnehmen können und die Kosten durch gegenseitige Zuschüsse ausgeglichen werden.

Der Kreisjugendring Regensburg mit seinen Mitgliedsverbän-den leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur außerschu-lischen Jugendarbeit (vgl. nächstes Kapitel). Der Landkreis stellt dem Kreisjugendring einen Kreisjugendpfleger und eine Verwaltungskraft für seine Aufgaben zur Verfügung.

F 5 Vereine und VerbändeDas vielfältige Vereins- und Verbandsleben im Landkreis prägt das Leben in den Gemeinden. Die Freiwilligenagentur des Landkreises erarbeitet zurzeit eine Übersicht mit allen hier tätigen Vereinen. Nach einer ersten Bestandsaufnahme ging die Freiwilligenagentur Anfang 2017 vorläufig davon aus, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in ca. 2.000 Verei-nen engagieren können. Für den nächsten Bildungsbericht soll eine Übersicht vorliegen, die auch Aussagen zu den Anteilen der einzelnen Bereiche, wie z. B. des Sports oder der Heimatpflege, zulässt.

Die Freiwilligenagentur des Landkreises unterstützt die Ehren amtsarbeit im Landkreis. Sie ist die Ansprechpartnerin für Vereine und andere Organisationen. Außerdem koordi-niert sie verschiedene Freiwilligenprojekte und organisiert die Vereinsschule (s. Praxisbeispiel Seite 124).

Viele Vereine und Verbände für junge Menschen sind im Kreisjugendring Regensburg zusammengefasst. Im Juli 2016 waren dort 27 sehr unterschiedliche und vielfältige Jugend-verbände organisiert mit 61.311 Mitgliedern im Alter bis zu 27 Jahren.61 Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Vereine ohne gesonderte Jugendordnung, die ebenfalls eine inten-sive Jugendarbeit leisten, z. B. viele Schützenvereine und Feuerwehren. Die meisten Engagierten im Kreisjugendring hat mit deutlichem Abstand die Sportjugend im Bayeri-schen Landessportverband mit 46.877 Mitgliedern. Die darin organisierten Vereine sind nahezu flächendeckend über den Landkreis verteilt.

Weitere große Verbände mit mehr als 1.000 Mitgliedern und häufig mehreren Ortsgruppen sind das Bayerische Jugend-rotkreuz, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, die Evangelische Jugend, die Gewerkschaftsjugend im Deut-schen Gewerkschaftsbund und die Jugend des Deutschen Alpenvereins. Auch die Jugendfeuerwehr ist im Landkreis stark vertreten mit 31 Gruppen mit Jugendordnung.

Daneben gibt es auch acht Verbände mit weniger als 50 Mit gliedern und meist nur einer Ortsgruppe, wie z. B. die Dorf ugend Geisling oder die Jugendabteilung des Akkor deonclubs Laaber.

Die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings berät und unter-stützt die Mitgliedsverbände bei allen relevanten Fragen, organisiert Fortbildungen, z. B. zum Thema Neue Medien, verleiht Material und Geräte und vernetzt die Jugendbeauf-tragten der Gemeinden.

Zusammenfassung Vereine und Verbände

Vereine und Verbände sind wertvolle non-formale Bildungsorte, eine genaue Übersicht liegt für den Landkreis Regensburg jedoch noch nicht vor. Einrich-tungen wie die Freiwilligenagentur des Landkreises oder der Kreisjugendring sind wichtige Ansprech-partner und Unterstützungsstrukturen für die in den Vereinen engagierten Freiwilligen.

58 https://regensburg.bund-naturschutz.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017], LBV-Um-weltstation Regenstauf. 2017, www.naturfreunde-regensburg.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

59 www.ogv-landkr-regensburg.de/KinderJugendförderung [Letzter Zugriff: 05.04.2017].60 Kommunale Jugendarbeit, Landkreis Regensburg. 2017.

(Auch für alle weiteren Zahlen in diesem Kapitel.)

61 Kreisjugendring Regensburg. 2016. Junge Menschen, die in mehreren Vereinen Mitglied sind, wurden auch mehrmals gezählt. Die Zahl bezieht sich demnach auf Mitgliedschaften und nicht Einzelpersonen.

122 Non-formale Bildung 123Non-formale Bildung

PraxisbeispielVereinsschule des Landkreises Regensburg

Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Die „Vereinsschule“ startete im Herbst 2015 auf Initiative von Landrätin Tanja Schweiger. Vorangegangen war eine intensive Diskussion der Landrätin mit Vertreterinnen und Vertretern der Verbände und Vereine des Landkreises zu der Frage: Wie kann und soll der Landkreis die so wertvolle und wichtige Arbeit der Vereine unterstützen? Eine Bitte betraf den Wunsch nach einer Fortbildungsreihe für Vereine zu Fragen, die vielen Vereinen – egal welcher Sparte – unter den Nägeln brennen.

Daraufhin beauftragte die Landrätin die Freiwilligenagentur des Landkreises, eine „Vereinsschule“ zu konzipieren und umzusetzen.

ZieleZiel der Vereinsschule war und ist es, den Vereinen des Landkreises Informationen, Fortbildungen, Austausch- und Netzwerkmöglichkeiten anzubieten. Inhaltlich geht es um Themen, die prinzipiell alle Vereine betreffen, egal in wel-chem Bereich sie tätig sind: Feste und Feiern – was muss man bedenken?, Geldflüsse – worauf muss man achten?, Vorstand gesucht!, Jugendliche gewinnen und halten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit u. a. m.

UmsetzungDas Projekt wurde mit einer Schulungsreihe 2015/2016 gestartet und läuft zurzeit weiter mit der Schulungsreihe 2016/2017. Die Reihen bestehen jeweils aus vier Fortbildungs-abenden und einem Grundsatzgespräch mit Landrätin Tanja Schweiger. Die Resonanz auf das Format „Vereinsschule“ an sich und die einzelnen Fortbildungsabende ist ausgesprochen gut. Diejenigen Vereinsvertreterinnen und -vertreter, die ein oder mehrere Male als Teilnehmende dabei waren, haben in Summe ein sehr gutes Feedback abgegeben.

Aus momentaner Sicht gibt es für 2017 und in Zukunft v. a. zwei Herausforderungen:1. Alle Vereine zu erreichen.

(Die Information über die Existenz der Vereinsschule muss noch intensiver vermittelt werden.)

2. Die Vereine in ihrer Vielfalt zufriedenzustellen. (Der Fortbildungs- und Unterstützungsbedarf der Vereine unterscheidet sich sehr. Große, verbandsmäßig organi-sierte Vereine haben andere Probleme und Bedürfnisse als kleine, verbandlich nicht organisierte.)

KontaktFreiwilligenagentur im Landkreis Regensburg Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement Dr. Gaby von Rhein

Altmühlstraße 3 93059 Regensburg

Telefon: 0941 4009-305

[email protected]

www.freiwilligenagentur.landkreis-regensburg.de

Zusammenfassung und Ausblick

Bildung im Landkreis Regensburg muss mit der Stadt Regensburg gedacht werden. Mit der Bewerbung für das Zertifikat zur „Bildungsregion in Bayern“ kam dieses Bewusstsein bereits zum Ausdruck. Bei der

täglichen Arbeit wird die Kooperation schon vielfach gelebt. In vielen Kapiteln des Bildungsberichts wurde deutlich, dass der Landkreis in vielerlei Hinsicht mit der Stadt verzahnt ist und eine Differenzierung zwischen den beiden Gebietskör-perschaften nicht immer sinnvoll ist. Eine enge Zusammen-arbeit ist deshalb auch in Zukunft notwendig.

In einigen Fällen erlauben die Quellen keine Unterscheidung zwischen dem Landkreis und der Stadt Regensburg bzw. an-grenzenden Landkreisen. Im Hauptteil wurden diese Stellen durch entsprechende methodische Hinweise deutlich ge-macht. Beispielsweise können keine Aussagen zu Landkreis-schülerinnen und -schülern getroffen werden, die Schulen außerhalb des Landkreises besuchen, was neben den wei-terführenden Schulen auch die beruflichen Schulen betrifft. In anderen Bereichen liegen noch keine Daten auf regionaler Basis vor, z. B. zu den Auffälligkeiten bei der Schuleingangs-untersuchung, den Gründen eines Ausbildungsabbruchs oder zu der endgültigen Anzahl der Vereine im Landkreis. Um den Umfang des Bildungsberichts zu begrenzen, konnte außer-dem nicht in allen Bereichen in die Tiefe gegangen werden. So wird die Gemeindeebene an einigen Stellen zwar angeris-sen, aber nicht detailliert beschrieben. Zukünftige Bildungs-berichte oder Sonderberichte zu einzelnen Themenbereichen könnten diese Lücken schließen. Manche Fragestellungen erfordern eigene Erhebungen, auf die beim vorliegenden Bildungsbericht bewusst verzichtet wurde, um möglichst schnell eine erste Bestandsaufnahme und eine Darstellung aller Bildungsbereiche zu ermöglichen.

Der erste Bildungsbericht zeigt, dass der Landkreis Regens-burg in vielen Bildungsbereichen und bei den Rahmenbe-dingungen im Vergleich mit der Stadt Regensburg und mit Bayern sehr gut abschneidet. Die Arbeitslosigkeit im Land-kreis ist niedrig, die soziale Lage der Bevölkerung sehr gut. Es gibt sehr wenige Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss und ein breites non-formales Bildungsangebot. Das Ziel muss es sein, diese guten Werte zu halten und die bestehende Bildungsinfrastruktur zu bewahren.

Trotz der guten Stellung im Bereich Bildung gibt es noch eini-ge Handlungsfelder, bei denen sich der Landkreis verbessern kann bzw. bei denen ein weiterer Ausbau notwendig ist:

Zukünftige Handlungsfelder• Frühkindliche Bildung und Betreuung:

Der anhaltende Zuzug von Familien, steigende Geburten-zahlen und die Berufstätigkeit der Frauen machen einen weiteren Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreu-ung notwendig.

• Schulentwicklungsplanung: Das sich laufend verändernde Übertrittsverhalten nach der 4. Klasse und die Schulartwechsel in der Mittelstufe führen zu einem schwankenden Bedarf an Plätzen an Realschulen und Gymnasien, auf den flexibel reagiert werden muss. An den Mittelschulen muss die Qualität des Angebots erhalten werden.

• Ausbildungsmarkt: Die Suche nach geeigneten Auszubildenden wird schwerer, insbesondere im Handwerk. Die Quote der Ausbildungs-abbrecherinnen und -abbrecher liegt zwar im bayerischen Durchschnitt, ist mit über 20 % jedoch immer noch sehr hoch.

• Studienabbrecherinnen und -abbrecher: Der Fachkräftemangel in der Region erfordert es, das Potenzial dieser Zielgruppe noch besser vor Ort zu nutzen. Die gezielte Beratung von Interessierten vor Beginn des Studiums zu Studieninhalten und -kompetenzen – aber auch zu alternativen Ausbildungs- und Weiterbildungs-möglichkeiten – könnte die Zahl der Abbrüche bzw. Fach-wechsel verringern.

• Weiterbildung: Das in der Region vorhandene Weiterbildungsangebot wird noch nicht ausgeschöpft. Bessere Angebote, die der Orien-tierung, Beratung und Vermittlung dienen, könnten die Teil-nahmequoten erhöhen und den Fachkräftebedarf sichern.

• Integration von Migrantinnen und Migranten: In den jüngeren Altersgruppen liegt hier der Fokus auf erfolgreichen Bildungswegen durch gezielte Förderung, nicht nur im Bereich Sprache. Immer noch wechseln mehr ausländische Grundschülerinnen und -schüler auf die Mittelschule als deutsche und erreichen entsprechend seltener höhere Abschlüsse. Bei den Erwachsenen liegt der Schwerpunkt im Bereich Sprachförderung und Integra-tion in den Arbeitsmarkt, um vorhandene Qualifikationen besser zu nutzen bzw. fehlende Kenntnisse zu erwerben.

125Zusammenfassung und Ausblick

Zahl Gemeinde 2006 2015 2028/2034 Entwicklung

1 Alteglofsheim * 3.199 3.187 3.500

2 Altenthann * 1.567 1.513 1.460

3 Aufhausen * 1.754 1.820 1.890

4 Bach a. d. Donau * 1.795 1.803 1.940

5 Barbing 4.707 5.335 6.500

6 Beratzhausen 5.673 5.520 5.200

7 Bernhardswald 5.657 5.519 5.600

8 Brennberg * 1.840 1.956 1.980

9 Brunn * 1.343 1.446 1.700

10 Deuerling * 2.092 2.059 1.940

11 Donaustauf * 3.769 3.999 4.490

12 Duggendorf * 1.622 1.588 1.550

13 Hagelstadt * 2.009 1.967 2.040

14 Hemau 8.552 8.908 9.700

15 Holzheim a. Forst * 1.017 975 880

16 Kallmünz * 2.881 2.848 2.940

17 Köfering * 2.375 2.452 2.750

18 Laaber 5.206 5.177 5.200

19 Lappersdorf 12.909 13.215 13.900

20 Mintraching * 4.717 4.818 5.200

21 Mötzing * 1.494 1.713 1.640

22 Neutraubling 12.583 13.431 15.400

23 Nittendorf 9.020 9.279 9.900

24 Obertraubling 7.414 8.153 9.700

25 Pentling 5.645 5.958 6.900

26 Pettendorf * 3.274 3.287 3.590

27 Pfakofen * 1.566 1.612 1.770

28 Pfatter * 3.126 3.204 3.220

29 Pielenhofen * 1.388 1.534 1.680

30 Regenstauf 14.963 15.831 18.100

31 Riekofen * 811 784 720

32 Schierling 7.200 7.709 8.100

33 Sinzing 6.821 6.922 6.800

34 Sünching * 1.979 2.024 2.240

35 Tegernheim 4.581 5.370 6.700

36 Thalmassing * 3.303 3.360 3.610

37 Wenzenbach 8.208 8.441 9.100

38 Wiesent * 2.528 2.520 2.600

39 Wörth a. d. Donau * 4.472 4.756 5.550

40 Wolfsegg * 1.497 1.516 1.500

41 Zeitlarn 5.831 5.881 6.100

Zahl Gemeinde 2011 2012 2013 2014 2015

1 Alteglofsheim ° -5 44 -3 -30 -172 Altenthann -6 -22 -3 -20 -103 Aufhausen -25 -1 23 11 294 Bach a. d. Donau 13 6 -20 -32 155 Barbing ° 136 62 54 19 256 Beratzhausen -18 -47 20 56 1137 Bernhardswald 21 61 13 -17 478 Brennberg -8 -7 16 -9 299 Brunn 75 29 4 12 -27

10 Deuerling -7 -20 27 24 -1011 Donaustauf ° 51 24 94 -27 6612 Duggendorf 4 2 -11 -17 3313 Hagelstadt 14 -4 2 1 -1414 Hemau 53 45 120 130 20015 Holzheim a. Forst -6 -8 -7 0 -116 Kallmünz 31 44 -3 13 8717 Köfering ° 70 23 18 9 1518 Laaber -18 -19 16 -10 5519 Lappersdorf ° -5 57 136 171 5020 Mintraching 0 34 20 34 -1621 Mötzing 68 -204 -31 11 25922 Neutraubling ° -41 317 172 33 7423 Nittendorf 34 98 72 91 18624 Obertraubling ° 117 85 176 49 13025 Pentling ° 26 45 202 -11 5626 Pettendorf 19 33 27 -7 -1827 Pfakofen 17 -5 28 1 -128 Pfatter 40 4 42 27 5629 Pielenhofen 31 12 34 22 3930 Regenstauf 164 255 159 269 8231 Riekofen 2 6 -11 9 2832 Schierling 115 39 76 103 24333 Sinzing -35 39 -31 -17 16734 Sünching 61 45 44 -23 4735 Tegernheim ° 85 146 102 65 9236 Thalmassing 10 -5 13 21 1837 Wenzenbach ° 42 41 32 64 4238 Wiesent -22 13 -11 40 -1739 Wörth a. d. Donau 39 142 143 25 1940 Wolfsegg -2 4 -4 33 -1041 Zeitlarn ° 71 -34 -25 32 55

AnhangTab. Anhang 1 Übersicht über die Gemeinden im Landkreis Regensburg und ihre Bevölkerungsentwicklung Tab. Anhang 2 Wanderungssaldos der Gemeinden im Landkreis Regensburg von 2011 bis 2015

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag jeweils 31.12. Methodische Hinweise: Bei Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohner/-innen (*) haben Schwankungen bei Fertilität, Mortalität und Migration einen stärkeren Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung, weshalb ein kürzerer Berechnungshorizont bis 2028 gewählt wurde. Die Prognosen basieren auf den Jahreszahlen von 2014.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Stichtag jeweils 31.12. ° Gemeinde gehört zum Verdichtungsraum.

126 127AnhangAnhang

Abkürzungsverzeichnis GlossarBAföG Bundesausbildungsförderungsgesetz

BayBQFG Bayerisches Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

BayKiBiG Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz

BaySozKiPädG Bayerisches Sozial- und Kindheitspädagogengesetz

BEP Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan

BIP Bruttoinlandsprodukt

BOS Berufsoberschule

BQFG Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen

BSZ Berufliches Schulzentrum

BzE Bewusstseinsbildung zur Energieeinsparung

DEZ Donau-Einkaufszentrum

EBO Energiebildungsoffensive

FOS Fachoberschule

HfKM Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik

HWK Handwerkskammer

HZB Hochschulzugangsberechtigung

IHK Industrie- und Handelskammer

IHK FOSA Industrie- und Handelskammer Foreign Skills Approval

JaS Jugendsozialarbeit an Schulen

KoKi Koordinierende Kinderschutzstelle

LBV Landesbund für Vogelschutz

LK Landkreis

MINT Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik

OTH Ostbayerische Technische Hochschule

SFZ Sonderpädagogisches Förderzentrum

SGB Sozialgesetzbuch (z. B. SGB II, Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende)

SJ Schuljahr

SVE Schulvorbereitende Einrichtung

UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

VHS Volkshochschule

WS Wintersemester

ZAB Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen

Abgängerinnen und Abgänger/Absolventinnen und Absol-venten/Abbrecherinnen und AbbrecherWer die Pflichtschulzeit mit mindestens Mittelschulabschluss beendet oder eine Ausbildung bzw. ein Studium erfolgreich abschließt, wird als Absolventin bzw. Absolvent bezeichnet. Wer nach der Pflichtschulzeit keinen Mittelschulabschluss erreicht hat, gehört zu den Abgängerinnen b zw. Abgängern. Das schließt auch Jugendliche ein, die einen Förderschul­abschluss haben. Wer eine Ausbildung oder ein Studium vorzeitig bzw. ohne Abschluss verlässt, zählt zu den Ab­brecherinnen und Abbrechern. Dazu gehören jedoch nicht Studierende, die lediglich das Studienfach wechseln.Vgl. Glossar in Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2016).

AltenquotientDer Altenquotient setzt die Anzahl der nicht mehr Erwerbstä­tigen (65 Jahre und älter) ins Verhältnis zu je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre). Ein Wert von 30 ent­spricht demnach 30 älteren je 100 erwerbsfähiger Menschen.

Allgemein bildende Schulen/Allgemeine SchulenZu den allgemein bildenden Schulen zählen alle Regelschulen (d. h. die allgemeinen Schulen, wie Grundschulen, Mittelschu­len, Realschulen und Gymnasien) sowie alle Förderschulen.

AnstellungsschlüsselUm die Qualität der Betreuung in Kindertageseinrichtun­gen zu sichern, ist es in Bayern vorgeschrieben, dass je elf gebuchten Zeitstunden der angemeldeten Kinder jeweils mindestens eine Arbeitsstunde des pädagogischen Personals angesetzt wird (Anstellungsschlüssel 1:11). Empfohlen wird ein Anstellungsschlüssel von 1:10. Kinder unter drei Jahren, ab dem Schuleintritt, mit Behinderung oder Migrationshin­tergrund werden mit einem besonderen Gewichtungsfaktor berücksichtigt.Vgl. Ausführungsverordnung des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgeset­zes, §17(1) sowie Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz, §21(5).

Asylbewerberinnen und Asylbewerber Ausländerinnen und Ausländer, die in Deutschland Aufnah­me und Schutz vor Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität, politischer Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe suchen und einen Antrag auf Asyl gestellt haben, werden Asylbewerberinnen bzw. -bewerber genannt. In einem feststehenden Verfahren wird geprüft, ob sie asylberechtigt sind und anerkannt werden.Vgl. Asylgesetz, §3.

Ausländerinnen und AusländerPersonen ohne deutsche Staatsangehörigkeit

BildungsausgabenIn die Berechnung der Bildungsausgaben des Landkreises Regensburg flossen folgende Ausgaben mit ein: Sachauf­

wand für Realschulen, Gymnasien und SFZ; Sachaufwand für das BSZ Regensburger Land und die Landwirtschaftsschule; Gastschülerbeiträge; Schülerbeförderung inkl. Verwaltung; Ganztagsbetreuung an Realschulen, Gymnasien und SFZ; Sachaufwand des Staatlichen Schulamts, Sachaufwand und Personalkosten des Medienzentrums, sonstige schulische Einrichtungen (z. B. mobile Verkehrsschule, Schülerlots/ -innen); Sachaufwand für Museen, v. a. Museum Alten­thann; Musikpflege, v. a. Zuschüsse an Musikschulen und die Bayerische Musikakademie Alteglofsheim; Aufwand für allgemeine kulturelle Angelegenheiten inkl. Personalkosten und Heimat- und sonstige Kulturpflege; Personalkosten und z. T. Sachaufwand der VHS-Geschäftsstelle; Sachaufwand und Personalkosten für Kindertagespflege; Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflege; Bildungs- und Teilhabepaket; Außerschulische Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung inkl. Ferienmaßnahmen, internationale Jugendarbeit, sonstige Jugendarbeit (z. B. Zuschuss Kreis­jugendring), z. T. Aufwand für erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, Betrieb des Jugendzeltplatzes Zaar/Kallmünz; Projekte der Jugendsozialarbeit (z. B. Jugendwerkstatt), Personalkosten und Sachaufwand der Jugendsozialarbeit an Schulen; Personalkosten und Sachaufwand Koordinierung Familienstützpunkte, Personalkosten und Sachaufwand KoKi, Zuschüsse an Einrichtungen der Familienbildung und Erziehungsberatung (z. B. Evangelisches Bildungswerk, Katholisches Bildungswerk); Projekte für Schulvermeider/ -innen, Aufwand für Schulbegleiter/-innen, Personalkosten Jugendhilfekraft für Stütz- und Förderklassen; Verwaltung der Ausbildungs- und Aufstiegsförderung; Personalkosten und Sachaufwand der Freiwilligenagentur; Verschiedene Pro­jekte, v. a. „Aktionstage für Ausbildung“, Fort- und Weiterbil­dungsmesse. Personal- und Gebäude- bzw. Bürokosten sind nicht vollständig berücksichtigt, da sie teilweise nur schwer von nicht relevanten Ausgaben zu trennen sind.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)Das BIP umfasst den Gesamtwert aller Waren und Dienst­leistungen, die in einer Gebietskörperschaft während eines Jahres produziert werden.

BedarfsgemeinschaftEine Bedarfsgemeinschaft bezeichnet eine Gruppe von Personen, die im selben Haushalt leben und gemeinsam wirtschaften. Von jedem Mitglied wird erwartet, dass es sein Einkommen und Vermögen dafür einsetzt, den finanziellen Bedarf der Gemeinschaft zu decken. Kinder sind davon aus­genommen.Vgl. Gesamtglossar der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

128 129GlossarAnhang

Einschulung/Früheinschulung/SpäteinschulungIn Bayern werden alle Kinder schulpflichtig, die bis zum 30. September sechs Jahre alt werden. Auf Antrag der Eltern kann ein Kind früher eingeschult werden (Früheinschulung), wenn es im Oktober, November oder Dezember – in beson­deren Fällen auch noch danach – sechs Jahre alt wird. Ein eigentlich schulpflichtiges Kind kann zurückgestellt werden und wird dann im nächsten Schuljahr eingeschult (Spätein­schulung).Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

ErwerbstätigeErwerbstätige sind alle Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, unabhängig von der wöchentlichen Arbeitszeit und unabhängig davon, ob aus dieser Tätigkeit der Lebensun­terhalt bestritten wird oder nicht. Dazu zählen Beamtinnen und Beamte, geringfügig Beschäftigte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige sowie Personen, deren Be­schäftigung ruht, z. B. wegen Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit. Die Anzahl der Erwerbstätigen wird in der Regel nach dem Inlandskonzept erfasst, d. h. alle Erwerbstätigen, die an einem Ort wohnen und arbeiten plus die Einpendlerin­nen und -pendler.Vgl. Gesamtglossar der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

FlüchtlingeAls Flüchtlinge werden in der Genfer Flüchtlingskonvention Menschen bezeichnet, die aus Furcht vor Verfolgung aus ih­rem Herkunftsland geflohen sind. Wenn sie in einem anderen Staat einen Antrag auf Aufnahme und Schutz – also Asyl – stellen, werden sie zu Asylbewerberinnen und -bewerbern. Neben dieser juristischen Definition ist häufig auch von Wirt­schafts-, Kriegs- oder Klimaflüchtlingen die Rede, wobei die Übergänge fließend sein können.

Formale BildungFormale Bildung findet im institutionalisierten Bildungs- und Ausbildungssystem (z. B. der Schule) statt und führt zu aner­kannten Abschlüssen.

Freie TrägerFreie Träger von Bildungseinrichtungen können Vereine, Gesellschaften, kirchliche Organisationen oder Privatperso­nen sein. Im Gegensatz dazu sind öffentliche Träger in der Regel Bund, Länder oder Gemeinden. Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft unterstehen ebenfalls der staatlichen Aufsicht.

G 8/G 9Beim achtjährigen Gymnasium (G 8) wird die Abiturprüfung nach 12 Schuljahren, beim neunjährigen Gymnasium (G 9) nach 13 Schuljahren abgelegt. In Bayern legte im Schuljahr 2010/11 der erste G 8-Jahrgang und der letzte G 9-Jahrgang seine Abiturprüfung ab.

Gastschülerinnen und GastschülerBei Grund- und Mittelschulen gilt die Sprengelpflicht. Die Eltern können aus zwingenden persönlichen Gründen den Besuch einer anderen Schule beantragen. Dem Gastschul­verhältnis müssen die Schulaufwandsträger der ab- und aufnehmenden Schulen zustimmen.Schülerinnen und Schüler von Berufsschulen gelten als Gast­schülerinnen bzw. -schüler, wenn sie außerhalb des Spren­gels der besuchten Schule arbeiten oder wohnen.Bei allen übrigen Schularten gelten alle Schülerinnen und Schüler als Gastschülerinnen bzw. -schüler, die außerhalb des Gebiets des Sachaufwandsträgers der besuchten Schule wohnen. Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie Bayerisches Schulfinanzierungsgesetz, §10.

Haus für KinderWerden in einer Einrichtung Kinderkrippe, Kindergarten und/oder Hort unter einem Dach kombiniert, spricht man in Bayern von einem „Haus für Kinder“. Da hier Kinder aus unterschiedlichen Altersgruppen betreut werden, können die Kinder länger in einer Einrichtung bleiben.Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.

Hochschulzugangsberechtigung (HZB)Eine Hochschulzugangsberechtigung ist ein Bildungsab­schluss, der zum Besuch einer Hochschule berechtigt. Dazu zählen die allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachge­bundene Hochschulreife und die Fachhochschulreife.

Informelle BildungAls informelle Bildung werden bewusste Lernprozesse im Kontext von Familie, Arbeit, Alltag oder sozialen Beziehun­gen verstanden, die weniger strukturiert und anders als non-formale Bildung nicht institutionalisiert sind. Vgl. European Communities (2006), S. 13ff.

InklusionInklusion strebt an, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gleichbe­rechtigt am Bildungssystem und der Gesellschaft teilhaben können und niemand von vornherein ausgegrenzt oder ausgesondert wird. Durch entsprechende Strukturen und individuelle Hilfestellungen soll z. B. der gemeinsame Besuch der Regelschule vor Ort ermöglicht werden.Vgl. Wissenschaftlicher Beirat „Inklusion“ (2014), S. 4f.

IntegrationIntegration ist ein langfristiger Prozess mit dem Ziel, alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland leben, in die Gesellschaft einzubeziehen. Den Zuwanderern soll eine gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaft­lichen Bereichen ermöglicht werden. Sie stehen dafür in der Pflicht, Deutsch zu lernen sowie die Verfassung und die Gesetze zu kennen, zu respektieren und zu befolgen.Vgl. Glossar des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.

IntegrationskursIntegrationskurse wurden in Deutschland im Jahr 2005 einge­führt und richten sich in erster Linie an Migrantinnen und Migranten, die neu zugewandert sind oder schon länger hier leben. Sie bestehen aus einem Sprachkurs und einem Orien­tierungskurs, der Wissen über die deutsche Rechtsordnung, Geschichte und Kultur vermittelt. Die Integrationskurse schließen mit einer Sprachprüfung und dem Test zum Ori­entierungskurs ab. Die Teilnahme ist freiwillig, kann jedoch auch von der Ausländerbehörde oder der Bundesagentur für Arbeit angewiesen werden. Neben dem allgemeinen Kurs gibt es spezielle Kurse, z. B. für Eltern, Frauen, Jugendliche und Analphabeten. Vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

JugendarbeitslosigkeitDie Jugendarbeitslosigkeit wird von der Bundesagentur für Arbeit separat ausgewiesen als Anzahl der Arbeitslosen, die älter als 15 Jahre aber jünger als 25 Jahre sind.

Jugendquotient Der Jugendquotient setzt die Anzahl der jungen Menschen (0 bis 19 Jahre) ins Verhältnis zu je 100 Personen im erwerbs­fähigen Alter (20 bis 64 Jahre). Ein Wert von 30 entspricht demnach 30 Kindern und Jugendlichen je 100 erwerbsfähiger Menschen.

Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)Unter Jugendsozialarbeit an Schulen wird eine intensive Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule unter Federführung des Jugendamts verstanden.

KindertageseinrichtungEinrichtungen, in denen Kinder ganztätig oder für einen Teil des Tages aufgenommen sowie erzieherisch und pflegerisch von haupt- und nebenberuflichem Personal betreut werden. Eine Betriebserlaubnis nach §45 SGB VIII oder eine vergleich­bare Genehmigung muss vorliegen. Man unterscheidet nach Krippenplätzen (0-3 Jahre), Kindergartenplätzen (3-6 Jahre) und Hortplätzen (ab 6 Jahren). Einrichtungen, die Plätze für unterschiedliche Altersgruppen anbieten werden in Bayern Häuser für Kinder genannt.Vgl. Statistisches Bundesamt (2013), S. 85.

KindertagespflegeDie öffentlich geförderte Kindertagespflege bezeichnet die Betreuung von Kindern bei einer vom Jugendamt geförder­ten Tagespflegeperson. Sie ist eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung neben den Kindertageseinrichtungen.Vgl. Statistisches Bundesamt (2013), S. 86.

KooperationsklassenIn Kooperationsklassen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam unterrichtet, wenn der Förderbedarf nicht so umfangreich ist,

dass er an einem Förderzentrum erfüllt werden müsste. Die notwendige zusätzliche Förderung wird durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste erteilt.Vgl. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung.

Migrationshintergrund/Migrantinnen und MigrantenMenschen haben einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst bzw. ihre Eltern nach Deutschland zugewandert sind. Dabei spielt die gegenwärtige Staatsangehörigkeit keine Rol­le. Unterschieden wird dabei häufig, ob nur ein Elternteil oder beide Eltern einen Migrationshintergrund haben. Im Zensus 2011 sind das z. B. alle Personen, die nach 1955 auf das heuti­ge Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewandert sind oder die mindestens ein danach zugewandertes Elternteil ha­ben. Die meisten Datenquellen bilden den Migrationshinter­grund unzureichend ab, weshalb oft nur nach Deutschen und Ausländerinnen und Ausländern unterschieden werden kann. Außerdem gibt es viele verschiedene Definitionen des Merkmals Migrationshintergrund. Entsprechende Erläute­rungen sind in den einzelnen Kapiteln mit methodischen Hinweisen markiert.

MittelschulverbundUm ein umfassendes Bildungsangebot zu gewährleisten, können sich mehrere Mittelschulen zu einem Verbund zu­sammenschließen, wodurch ein gemeinsamer Sprengel entsteht. Die zuständigen Schulaufwandsträger schließen einen Vertrag ab. Der Beteiligung müssen alle betroffenen Schulen zustimmen. Für die Zusammenarbeit erarbeiten sie ein gemeinsames pädagogisch-fachliches Konzept.

M-Zug (oder Mittlere-Reife-Zug)Der M-Zug bietet die Möglichkeit an Mittelschulen die Mittle­re Reife zu erwerben. Er beginnt in der 7. Klasse und endet in der 10. Klasse und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf den mittleren Schulabschluss vor, der gleichwertig mit dem Realschulabschluss ist.

Natürlicher SaldoUm den natürlichen Saldo zu berechnen, wird von der Zahl der Geburten die Zahl der Sterbefälle abgezogen. Ein positi­ver Saldo bedeutet, dass mehr Kinder geborgen wurden als Menschen starben, bei einem negativen Saldo ist es umge­kehrt.

Nicht-reglementierte Berufe Der Zugang und die Ausübung eines nicht-reglementierten Berufs ist in Deutschland anders als bei den reglementier­ten Berufen an keine staatlichen Vorgaben geknüpft. D. h. er kann ohne staatliche Zulassung ausgeübt werden. Dies gilt insbesondere für alle Ausbildungsberufe im dualen System.Vgl. Glossar auf www.anerkennung-in-deutschland.de.

130 131GlossarGlossar

Non-formale BildungAls non-formale Bildung werden alle Bildungsprozesse bezeichnet, die außerhalb des formalen Schul- und Ausbil­dungssystems, aber geplant, strukturiert und institutionali­siert, z. B. innerhalb von Museen, Büchereien oder Vereinen, stattfinden. Bei non-formalen Bildungsprozessen wird kein formaler Abschluss erworben. Vgl. European Communities (2006), S. 13ff.

PartnerklassePartnerklassen sind v. a. Klassen von Förderzentren an einer allgemeinen Schule. Je eine Klasse je Schulart arbeiten zu­sammen, wozu auch gemeinsamer Unterricht gehört. Art und Umfang der Kooperation stimmen die Lehrkräfte miteinan­der ab.Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Pendlerinnen und Pendler/PendlersaldoPendlerinnen und Pendler sind alle sozialversicherungs­pflichtig Beschäftigten, die nicht in der gleichen Gemeinde wohnen und arbeiten. Es wird unterschieden nach Einpend­lerinnen und -pendlern (die in ihrer Arbeitsgemeinde nicht wohnen) und Auspendlerinnen und -pendlern (die in ihrer Wohngemeinde nicht arbeiten). Der Pendlersaldo wird ge­bildet, indem von der Zahl der Einpendlerinnen und -pendler die Zahl der Auspendlerinnen und -pendler abgezogen wird. Ein positiver Saldo deutet darauf hin, dass in einer Region viele Arbeitsplätze vorhanden sind. Beim negativen ist es umgekehrt.Vgl. Gesamtglossar der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Regionalisierte BevölkerungsvorausberechnungUm die regional unterschiedlichen Auswirkungen von Gebur­ten- und Sterbefällen sowie den Wanderungsbewegungen sichtbar zu machen, berechnet das Kompetenzzentrum Demographie des Bayerischen Landesamts für Statistik regelmäßig Bevölkerungsprognosen. Für die Landkreise, kreisfreien Städte und übergeordnete Einheiten gibt es jährlich eine Vorausberechnung, für die Gemeinden alle drei Jahre. Weitere Faktoren, z. B. die Ausweisung von Bauland, die Ansiedelung bzw. die Schließung von Betrieben oder der Zuzug von Flüchtlingen, werden nicht berücksichtigt.

Reglementierte BerufeDie Aufnahme und Ausübung von reglementierten Berufen ist durch Rechts- oder Verwaltungsvorschriften an den Besitz bestimmter Berufsqualifikationen gebunden. Dazu zählen in Deutschland 81 auf Bundesebene und 18 auf Länderebene reglementierte Berufe, z. B. Ärztinnen und Ärzte, Psychothe­rapeutinnen und -therapeuten, Rechtsanwälte und Lehrkräf­te, sowie 41 Handwerksmeisterberufe. Vgl. Glossar auf www.anerkennung-in-deutschland.de.

Schulvorbereitende Einrichtung (SVE)Schulvorbereitende Einrichtungen fördern Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf schon im Vorschulalter entsprechend ihres Bedarfs und bereiten sie gezielt auf den Schulbesuch in einer Regelschule oder einem Sonderpäd­agogischen Förderzentrum (SFZ) vor. Die SVE sind an SFZ angegliedert. Vgl. Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen, §22.

Sprengel/Sprengelpflicht/SprengelprinzipDie jeweilige Bezirksregierung bestimmt für jede Grund- und Mittelschule ein räumlich abgegrenztes Gebiet als Schul­sprengel. In dem Sprengel, in dem sie wohnen, erfüllen Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule ihre Schulpflicht (Ausnahme: Innerhalb von Mittelschulverbün­den besteht ein Wahlrecht, soweit dieses nicht beschränkt wurde). Bei den Berufsschulen richtet sich der Sprengel nach dem Standort des Ausbildungsbetriebs und dem gewählten Ausbildungsberuf und umfasst häufig einen größeren Ein­zugsbereich. Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort bzw. WohnortAlle Personen, die in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen. Dazu zählen Auszu­bildende, Altersteilzeitbeschäftigte und Personen in Freiwil­ligendiensten. Nicht dazu zählen geringfügig Beschäftigte, Beamtinnen und Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige sowie Soldatinnen und Soldaten. Unter­schieden werden die Beschäftigten am Arbeitsort (alle, die an einem Ort wohnen und arbeiten plus die Einpendlerinnen und -pendler) und die Beschäftigten am Wohnort (alle, die an einem Ort wohnen und arbeiten plus die Auspendlerinnen und -pendler).Vgl. Gesamtglossar der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

WanderungssaldoUm den Wanderungssaldo zu berechnen, wird von der Zahl der Zuzüge die Zahl der Fortzüge über die Grenzen einer Gebietskörperschaft abgezogen. Ist der Wanderungssaldo positiv, ziehen mehr Menschen in das Gebiet als wegziehen. Bei einem negativen Saldo ist es umgekehrt.

Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und PraxisbeispieleAbbildungen

Abb. A 1 Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015 ........................................................................12

Abb. A 2 Bevölkerungsvorausberechnung für den Landkreis Regensburg bis 2035 ................................................................13

Abb. A 3 Bevölkerungsprognose für die Gemeinden im Landkreis Regensburg bis 2028 bzw. 2034 ........................................14

Abb. A 4 Geburten von deutschen und ausländischen Kindern im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015 ................................15

Abb. A 5 Zuzüge, Fortzüge und Wanderungssaldo über die Kreisgrenze 2006 bis 2015 .........................................................15

Abb. A 6 Wanderungssaldos nach Wanderungsarten im Landkreis Regensburg im Jahr 2015 ............................................... 16

Abb. A 7 Verteilung der Altersgruppen im Landkreis Regensburg 2006, 2015 und 2035 (in %) ...............................................17

Abb. A 8 Ausländer/-innen und Asylbewerber/-innen im Landkreis Regensburg 2006 bis 2015 ..............................................18

Abb. A 9 Altersstruktur der deutschen und ausländischen Bevölkerung im Landkreis Regensburg im Jahr 2015 (in %) ..........20

Abb. A 10 Erwerbstätige im Landkreis Regensburg nach Wirtschaftszweigen im Jahr 2014 (in %) ...........................................21

Abb. A 11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und am Arbeitsort im

Landkreis Regensburg 2005 bis 2015 ......................................................................................................................22

Abb. A 12 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern

nach Berufsbildung im Jahr 2015 (in %) ..................................................................................................................23

Abb. A 13 Beschäftigungsquoten von ausgewählten Personengruppen im Landkreis und der

Stadt Regensburg und Bayern im Jahr 2015 (in %) ..................................................................................................23

Abb. A 14 BIP je Erwerbstätigem und je Einwohner/-in im Landkreis Regensburg 2006 bis 2014 (in EUR) .............................. 24

Abb. A 15 Einpendler/-innen, Auspendler/-innen und Pendlersaldo über die Kreisgrenze 2009 bis 2016 ..................................25

Abb. A 16 Anzahl der Auspendler/-innen aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im Jahr 2016 .................................. 26

Abb. A 17 Arbeitslosenquote und Jugendarbeitslosenquote im Landkreis Regensburg 2006 bis 2016 (in %) ...........................27

Abb. A 18 SGB II-Quote und Anteil der unter 15-Jährigen mit SGB II-Leistungen 2007 bis 2016 (in %) .................................... 28

Abb. A 19 Erwerbsfähige und nichterwerbsfähige SGB II-Leistungsberechtigte nach Nationalität 2007 bis 2016.................... 29

Abb. A 20 Steuereinnahmen pro Einwohner/-in im Landkreis und der Stadt Regensburg und Bayern

2005 bis 2014 (in EUR) ............................................................................................................................................31

Abb. B 1 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg nach Gemeinden und Art der Einrichtung im Jahr 2016 ..........33

Abb. B 2 Anzahl der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg nach Trägern 2011 bis 2016 ..................................34

Abb. B 3 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg differenziert nach Krippen, Kindergärten,

Horten und Häusern für Kinder 2010 bis 2016 .........................................................................................................35

Abb. B 4 Pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg und

Vollzeitäquivalente 2011 bis 2016 ...........................................................................................................................35

Abb. B 5 Betreute Kinder nach Altersgruppen und genehmigte Plätze in Kindertageseinrichtungen im

Landkreis Regensburg 2008 bis 2016 ......................................................................................................................36

Abb. B 6 Betreute Kinder in der Tagespflege und Tagespflegepersonen im Landkreis Regensburg 2008 bis 2016 .................. 37

132 133Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele

Glossar

Abb. B 7 Betreuungsquoten nach Altersgruppen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege im

Landkreis Regensburg 2013 bis 2016 (in %) ............................................................................................................39

Abb. B 8 Verteilung des täglichen Betreuungsumfangs an Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg

in den Jahren 2011 und 2016 (in %)........................................................................................................................ 40

Abb. B 9 Anteil der Kinder mit mind. einem ausländischen Elternteil und/oder vorrangig nichtdeutscher

Sprache in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regensburg 2008 bis 2016 (in %) .............................................41

Abb. B 10 Einschulungen an staatlichen Grundschulen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis 2015/16 ...............................43

Abb. B 11 Anteil der Früh- und Späteinschulungen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis 2015/16 (in %) .......................... 44

Abb. B 12 Anzahl und Anteil der Schulanfänger/-innen mit Migrationshintergrund SJ 2005/06 und 2015/16 ...........................45

Abb. C 1 Das allgemein bildende Schulsystem in der Region Regensburg .............................................................................47

Abb. C 2 Standorte von allgemein bildenden Schulen im Landkreis Regensburg im SJ 2016/17 ............................................ 48

Abb. C 3 Schülerzahlen an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg nach Schularten ................................................ 49

Abb. C 4 Anteile der Geschlechter an den Schülerzahlen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06, 2011/12

und 2015/16 (in %) .................................................................................................................................................50

Abb. C 5 Anteil der ausländischen Schüler/-innen an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg SJ 2005/06 bis

2015/16 (in %) ....................................................................................................................................................... 51

Abb. C 6 Gastschüler/-innen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen außerhalb des Landkreises

Regensburg und Entwicklung der Gastschulbeiträge 2006 bis 2016 ....................................................................... 52

Abb. C 7 Gastschüler/-innen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen des Landkreises Regensburg und

Entwicklung der Gastschulbeiträge 2006 bis 2016 ................................................................................................. 53

Abb. C 8 Fahrschüler/-innen zu allgemein bildenden und beruflichen Schulen außerhalb des Landkreises

Regensburg und Entwicklung der Beförderungskosten 2006 bis 2016 ................................................................... 54

Abb. C 9 Anzahl der pendelnden Realschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im SJ 2016/17 ............. 54

Abb. C 10 Anzahl der pendelnden Gymnasiasten aus dem Landkreis Regensburg nach Zielorten im SJ 2016/17 .................... 55

Abb. C 11 Übertrittsquoten von Grundschulen im Landkreis Regensburg an weiterführende Schulen nach

Schularten SJ2005/06 bis 2015/16 (in %) ............................................................................................................... 56

Abb. C 12 Übertrittsquoten von deutschen und ausländischen Schüler/-innen im Landkreis Regensburg nach

Schularten (in %) .................................................................................................................................................. 57

Abb. C 13 Übertrittsquoten von Mädchen und Jungen im Landkreis Regensburg nach Schularten (in %) ............................... 58

Abb. C 14 Wiederholerquoten an Mittelschulen im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %) ................................ 59

Abb. C 15 Wiederholerquoten an Realschulen im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %) .................................. 60

Abb. C 16 Wiederholerquoten an Gymnasien im Landkreis Regensburg nach Jahrgangsstufen (in %) ................................... 60

Abb. C 17 Quoten der Schulartwechsel in Klasse 7 bis 9 im Landkreis Regensburg (in %) ....................................................... 61

Abb. C 18 Schulabgänger/-innen an allgemein bildenden Schulen im Landkreis Regensburg nach Abschlussart (in %) .......... 62

Abb. C 19 Quote der Mittelschulabgänger/-innen ohne Abschluss im Landkreis Regensburg und Bayern SJ 2005/06

bis 2014/15 (in %) .................................................................................................................................................. 64

Abb. C 20 Quote der Förderschulabgänger/-innen ohne Mittelschulabschluss im Landkreis Regensburg und Bayern

SJ 2005/06 bis 2014/15 (in %) ................................................................................................................................. 64

Abb. C 21 Ganztagsbetreuung an Grundschulen im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17 ........................................ 68

Abb. C 22 Ganztagsbetreuung an weiterführenden Schulen im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17 ...................... 69

Abb. C 23 Ganztagsbetreuung an Sonderpädagogischen Förderzentren im Landkreis Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17 ... 69

Abb. C 24 Schülerzahlen an Sonderpädagogischen Förderzentren im Landkreis Regensburg................................................ 71

Abb. C 25 Quote der Förderschüler/-innen, die an Grundschulen wechseln, im Landkreis und der Stadt Regensburg

und Bayern (in %) ................................................................................................................................................. 72

Abb. C 26 Quote der Förderschüler/-innen, die an Mittelschulen wechseln, im Landkreis und der Stadt Regensburg

und Bayern (in %) ................................................................................................................................................. 72

Abb. C 27 Entwicklung der Übergangsklassen in der Region Regensburg SJ 2010/11 bis 2016/17 ........................................... 75

Abb. C 28 Anzahl der zu privaten und kirchlichen Schulen pendelnden Schüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg

nach Zielorten im SJ 2016/17 ................................................................................................................................ 78

Abb. C 29 Entwicklung der Schülerzahlen an privaten Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Regensburg

SJ 2010/11 bis 2016/17 .......................................................................................................................................... 79

Abb. D 1 Das berufliche Schulsystem in der Region Regensburg .......................................................................................... 81

Abb. D 2 Schülerzahlen an beruflichen Schulen in der Region Regensburg nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems .. 83

Abb. D 3 Anzahl der Gastschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg an Berufs(fach)schulen im Jahr 2015 ..................... 84

Abb. D 4 Anzahl der Gastschüler/-innen aus dem Landkreis Regensburg an Fach- und Berufsoberschulen im Jahr 2015 ...... 84

Abb. D 5 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz an der Berufsschule im BSZ Regensburger Land SJ 2011/12 bis 2016/17 ......... 85

Abb. D 6 Schulische Herkunft von neu eingetretenen Schüler/-innen nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems

im SJ 2015/16 (in %) .............................................................................................................................................. 86

Abb. D 7 Vergleich der schulischen Herkunft von Jungen und Mädchen in der dualen Ausbildung in der Region

Regensburg im SJ 2015/16 (in %) .......................................................................................................................... 86

Abb. D 8 Bewerber/-innen und Ausbildungsstellen im Landkreis Regensburg 2010/11 bis 2015/16 ....................................... 88

Abb. D 9 Bewerber/-innen und Ausbildungsstellen in der Stadt Regensburg 2010/11 bis 2015/16 ......................................... 89

Abb. D 10 Auszubildende im Landkreis Regensburg nach Ausbildungsbereichen 2008 bis 2015 ............................................ 90

Abb. D 11 Auszubildende in der Stadt Regensburg nach Ausbildungsbereichen 2008 bis 2015 ............................................. 90

Abb. D 12 Quoten der vorzeitig aufgelösten Ausbildungsverträge im Landkreis Regensburg nach Bereichen 2010

bis 2015 (in %) ...................................................................................................................................................... 92

Abb. D 13 An beruflichen Schulen in der Region Regensburg erworbene allgemein bildende Schulabschlüsse nach

Abschlussart ......................................................................................................................................................... 93

Abb. D 14 Regionale Verteilung der Studierenden, die ihre HZB in Stadt oder Landkreis Regensburg erworben haben,

WS 2007/08 bis 2014/15 (in %) .............................................................................................................................. 94

Abb. D 15 Studierende, die ihre HZB in Stadt oder Landkreis Regensburg erworben haben, WS 2007/08 bis 2014/15 ............ 95

Abb. D 16 Studierende an Hochschulen in der Stadt Regensburg WS 2007/08 bis WS 2014/15 ............................................... 95

Abb. D 17 Absolvent/-innen an Hochschulen in der Stadt Regensburg nach Fachgruppen 2007 bis 2014 ............................... 96

Abb. E 1 Weiterbildungsteilnahme und Teilnahmepotenzial im Landkreis und der Stadt Regensburg

(Mittel der Jahren 2012 und 2013 in %) ............................................................................................................... 102

Abb. E 2 Zugänge zu geförderten beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen im Landkreis Regensburg 2012 bis 2016 ........ 102

Abb. E 3 Anträge auf Aufstiegs-BAföG im Landkreis Regensburg 2012 bis 2016 ............................................................... 103

Abb. E 4 Angebotsstruktur der VHS Regensburger Land nach angebotenen Kursen 2011 bis 2015 .................................... 105

134 135Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele

Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele

Abb. E 5 Angebotsstruktur der VHS Regensburger Land nach Unterrichtseinheiten 2011 bis 2015 ...................................... 105

Abb. E 6 Teilnehmerzahlen der VHS Regensburger Land nach Bereichen 2011 bis 2015 ...................................................... 106

Abb. E 7 Entwicklung der Integrationskurse in Stadt und Landkreis Regensburg 2013 bis 1. Halbjahr 2016 ......................... 108

Abb. E 8 Neue Teilnehmende und Absolvent/-innen von Integrationskursen in Stadt und Landkreis Regensburg

2013 bis 1. Halbjahr 2016 ...................................................................................................................................... 109

Abb. F 1 Angebote der Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg und Teilnehmende 2014 bis 2016 ........................... 112

Abb. F 2 Verteilung der Themenschwerpunkte der Angebote von Familienstützpunkten im Landkreis Regensburg

im Jahr 2016 (in %) ................................................................................................................................................ 112

Abb. F 3 Beratungs- und Informationskontakte der Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg 2014 bis 2016 ...............113

Abb. F 4 Verteilung der Themenschwerpunkte von Beratungs- und Informationskontakten von Familienstützpunkten

im Landkreis Regensburg im Jahr 2016 (in %) .........................................................................................................113

Abb. F 5 Standorte von kulturellen Einrichtungen im Landkreis Regensburg (Stand: 31.12.2016) ........................................ 116

Abb. F 6 Aktive Benutzer/-innen von öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Regensburg 2010 bis 2015 ..............................117

Abb. F 7 Entleihungen an öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Regensburg 2010 bis 2015 .............................................. 118

Tabellen

Tab. A 1 Die 15 häufigsten Herkunftsländer von Ausländer/-innen im Landkreis Regensburg am 31.12.2016 ............... 19

Tab. A 2 Bildungsausgaben im Verwaltungshaushalt des Landkreises Regensburg im Jahr 2015 (in EUR) .................... 30

Tab. C 1 Übersicht über die Formen der Ganztagsbetreuung an Schulen in Bayern ..................................................... 67

Tab. C 2 Schülerzahlen und -anteile in der Ganztagsbetreuung an allgemeinen Schulen im Landkreis Regensburg

im SJ 2015/16 ................................................................................................................................................ 70

Tab. Anhang 1 Übersicht über die Gemeinden im Landkreis Regensburg und ihre Bevölkerungsentwicklung ...................... 126

Tab. Anhang 2 Wanderungssaldos der Gemeinden im Landkreis Regensburg von 2011 bis 2015 ......................................... 127

Praxisbeispiele

Praxisbeispiel: Waldkindergarten Pielenhofen ....................................................................................................................... 38

Praxisbeispiel: KoKi – Netzwerk für Kinder ............................................................................................................................ 42

Praxisbeispiel: Projekt „Ich schaff das“ ................................................................................................................................... 66

Praxisbeispiel: Sprachbegleitung am Gymnasium Neutraubling ............................................................................................. 76

Praxisbeispiel: AusbildungsScouts der IHK Regensburg ......................................................................................................... 87

Praxisbeispiel: Ausbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege am BSZ Regensburger Land .......................................... 91

Praxisbeispiel: Fort- und Weiterbildungsmesse des Landkreises Regensburg ....................................................................... 104

Praxisbeispiel: Gemeinsame Jahresthemen der Familienstützpunkte in Landkreis und Stadt Regensburg ............................ 115

Praxisbeispiel: Projekt „Dein:THEATER!“ des Theaters Regensburg ..................................................................................... 120

Praxisbeispiel: Vereinsschule des Landkreises Regensburg................................................................................................... 124

Literatur- und Quellenverzeichnis

LiteraturAutorengruppe Bildungsberichterstattung (2016): Bildung in Deutschland 2016. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration. Bielefeld.

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (2015): Gesundheit der Vorschulkinder in Bayern. Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2010/11. Statistisch-epidemiologischer Bericht. Erlangen.

Bayerisches Landesamt für Statistik (2015): Zensus 2011. Gemeindedaten Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ergebnisse für Bayern. München.

Bayerischer Landtag (2016): Ganztag in Bayern. Drucksache 17/12043. 12.08.2016. München.

Bayerischer Landtag (2017): Beschulung und Förderung jugendlicher Flüchtlinge. Drucksache 17/14942. 24.02.2017. München.

Bayerische Staatsregierung (2015): Ganztagsgipfel 2015. Gemeinsame Vereinbarung der Bayerischen Staatsregierung und der kommunalen Spitzenverbände. München.

Böhme, Stefan/Rossen, Anja/Baumann, Doris (2016): Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge in der dualen Ausbildung in Bayern im Jahr 2014. In: IAB Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. 1/2016. Nürnberg.

Bürmann, Marvin/Frick, Frank (2015): Deutscher Weiterbildungsatlas. Zusammenfassung der Ergebnisse. 1. Aufl./ 1. korr. Fassung. Gütersloh.

European Communities (2006): Classification of learning activities – Manual. Luxembourg.

Funcke, Antje/Kruse, Christina/Menne, Sarah (2016): Factsheet Kinderarmut. Kinder im SGB-II-Bezug in Deutschland. Gütersloh.

Gschrey, Bernhard (2016): Exmatrikuliertenbefragung an den Ostbayerischen Technischen Hochschulen Amberg- Weiden und Regensburg. Amberg-Weiden/Regensburg.

Heublein, Ulrich/Richter, Johanna/Schmelzer, Robert /Sommer, Dieter (2014): Die Entwicklung der Studienabbruch­quoten an den deutschen Hochschulen. Hannover.

Huntemann, Hella/Reichart, Elisabeth (2016). Volkshochschul-Statistik: 54. Folge, Arbeitsjahr 2015. Bonn.

Laubstein, Claudia/Holz, Gerda/Seddig, Nadine (2016): Armutsfolgen für Kinder und Jugendliche. Erkenntnisse aus empirischen Studien in Deutschland. Gütersloh.

Mooser, Karl/Glaser, Jenny/Simmel, Doris (2011): Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg. Grundkonzeption. Unveröffentlichte Arbeitsgrundlage. Regensburg.

Mooser, Karl/Winkler, Alexandra/Geißl, Elisabeth (2015): Familienbildung und Familienstützpunkte im Landkreis Regensburg. Kommunales Familienbildungskonzept Fortschreibung. Unveröffentlichte Arbeitsgrundlage. Regensburg.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Qualitätsagentur München (2015): Bildungsbericht Bayern 2015. München.

Stadt Regensburg (2016): Statistisches Jahrbuch Ausgabe 2016. Regensburg.

Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2013): Kindertagesbetreuung regional 2013. Ein Vergleich aller 402 Kreise in Deutschland. Wiesbaden.

136 137Literatur- und Quellenverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Praxisbeispiele

Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2014): Kindertagesbetreuung regional 2014. Ein Vergleich aller 402 Kreise in Deutschland. Wiesbaden.

Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2015): Kindertagesbetreuung regional 2015. Ein Vergleich aller 402 Kreise in Deutschland. Wiesbaden.

Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2016): Kindertagesbetreuung regional 2016. Ein Vergleich aller 402 Kreise in Deutschland. Wiesbaden.

Statistisches Bundesamt/Statistisches Landesamt Baden-Württemberg/Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (2013): Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings. Wiesbaden/Stuttgart/Bonn.

Wissenschaftlicher Beirat „Inklusion“ (2014): Bericht zum 1. Beauftragungszeitraum des Wissenschaftlichen Beirats „Inklusion“. München/Würzburg.

QuellenAnerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Nieder- und Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben. 2017.

Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder. 2016.

Bayerisches Landesamt für Statistik. 2017.

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. 2017.

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2017.

Berufliches Schulzentrum Regensburger Land. 2016.

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. 2017.

Deutsche Bibliotheksstatistik. 2016.

Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Mittelfranken. 2017.

Eckert Schulen. 2017.

Energieagentur Regensburg e. V. 2017.

Freiwilligenagentur Landkreis Regensburg. 2017.

Haushalt, Landkreis Regensburg. 2006-2007.

IHK FOSA. 2016.

Jahresrechnung, Landkreis Regensburg. 2015.

Jugendsozialarbeit an Schulen, Landkreis Regensburg. 2016.

KiBiG.web. 2017.

Kommunale Bildungsdatenbank, Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2017.

Kommunale Jugendarbeit, Landkreis Regensburg. 2017.

Kreisfinanzverwaltung, Landkreis Regensburg. 2017.

Kreisjugendamt, Landkreis Regensburg. 2017.

Kreisjugendring Regensburg. 2016.

LBV-Umweltstation Regenstauf. 2017.

Ostbayerische Technische Hochschule. 2017.

Regierung der Oberpfalz. 2016.

Sachgebiet Ausländer- und Asylrecht, Landkreis Regensburg. 2017.

Sachgebiet Soziale Angelegenheiten, Landratsamt Regensburg. 2017.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung. 2016.

Staatliche Feuerwehrschule Regensburg. 2017.

Staatliche Schulämter im Landkreis und in der Stadt Regensburg. 2016.

Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2017.

Tätigkeitsberichte der Familienbildung und Familienstützpunkte, Kreisjugendamt Landkreis Regensburg. 2014-2016.

Universität Regensburg. 2017.

Volkshochschule Regensburger Land. 2017.

Vorberichte Haushalt, Landkreis Regensburg. 2006-2016.

Walderlebniszentrum Regensburg. 2017.

https://kreise.deutscher-weiterbildungsatlas.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

https://regensburg.bund-naturschutz.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.anerkennung-in-deutschland.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.bayern.de/bayern-die-zukunft [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.kis-schule-bayern.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.naturfreunde-regensburg.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.ogv-landkr-regensburg.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.statistik.bayern.de/statistik/berufliche_qualifikation [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

www.studienabbruch.bfz.de [Letzter Zugriff: 05.04.2017].

138 139Literatur- und Quellenverzeichnis

Literatur- und Quellenverzeichnis

Das Vorhaben „Mach mit! Bildungsmanagement und -monitoring für Jung und Alt im Landkreis Regensburg“, FKZ 01JL1670, wird im Rahmen des Programms „Bildung integriert“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

Ziel der Europäischen Union ist es, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten. Der Europäische Sozial-fonds (ESF) verbessert die Beschäftigungschancen, unterstützt die Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt bei.

Mehr zum ESF unter: www.esf.de.