Workshop ICF & SAV
Prof. Dr. Judith Hollenweger,
Pädagogische Hochschule Zürich
Kickoff-Veranstaltung, VSA
Zürich, 18. September 2013
Überblick
Einbettung SAV in die Aufgaben der Schulpsychologie
ICF-CY als gemeinsames Informationssystem
SAV – einheitliche Dokumentation der Befunde und Bedarfsabklärung
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Ziele des Workshops
• Sie wissen, für welche Zielgruppe und für welchen Zweck das SAV entwickelt wurde und eingesetzt werden soll – und für welche nicht.
• Sie können das SAV in den Gesamtkontext Ihrer Aufgaben als Schulpsychogin / als Schulpsychologe einordnen.
• Sie kennen die konzeptuellen Grundlagen des SAV soweit, dass Sie bei Fragen und Unsicherheiten an den relevanten Stellen nachschauen können (z.B. in der ICF-CY oder im SAV-Handbuch).
• Sie gewinnen einen Überblick über die Inhalte und Antwortformate im SAV (z.B. Schweregrade).
• Sie fühlen sich sicher und optimistisch genug, um mit vorhandenen Ungewissheiten und Unsicherheiten konstruktiv umgehen zu können
…. zum Beispiel mir, Mirko Baur oder Raphael Gschwend ein Mail mit der entsprechenden Frage schreiben!
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Einbettung SAV in die Aufgaben der Schulpsychologie
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Instrumente an den Schwellen – Förderstufenmodell VSA
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SSG
SAV
Problemlösezyklus zur gemeinsamen Orientierung
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Fragestellung, Problem
Fokus bei SSG
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Diagnose?Problem-stellung
SSG
Ebene Unterricht oder Therapie
Ebene Schulhaus
und Fachteam
AbklärendeStelle
Schwelle 1: Abklärung von Partizipationseinschränkung
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«Probleme in der Schule»
Fokus bei SAV
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Auftrag zum SAV,Problem-
beschreibung
SAV Entscheidende Stelle
SPD
Schwelle 2: Abklärung von Funktionseinschränkungen
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ICF-CY als gemeinsames Informationssystem
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Beschreiben Sie in einigen Worten:
«geistige Behinderung»
«Schülerpersönlichkeit»
«Aufmerksamkeit»
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WHO Familie der internationalen Klassifikationen
Referenzklassifikationen
I I nternationalnternationalCC lassification of lassification of DD iseases iseases
II nternational nternationalCC lassification of lassification of FF unctioning, unctioning, Disability & HealthDisability & Health
II nternational nternational CC lassification of lassification of HH ealth ealth I I nterventions nterventions (under development)(under development)
Verwandte Klassifikationen
International Classification of Primary Care (ICPC)
International Classification of External Causes of Injury
(ICECI)
The Anatomical, Therapeutic, Chemical (ATC) classification
system with Defined Daily Doses (DDD)
ISO 9999 Technical aids for persons with disabilities –
Classification and Terminology
Abgeleitete Klassifikationen
International Classification of Diseases for Oncology, Third
Edition (ICD-O-3)
The ICD-10 Classification of Mental and Behavioural
Disorders
Application of the International Classification of Diseases to
Neurology (ICD-10-NA)
ICF, Children & Youth Version (ICF -CY)
Diagnosen können Lebenssituationen nicht beschreiben
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Diagnosen können Funktionsfähigkeit nicht beschreiben
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«Diagnosen» können Interventionen nicht vorhersagen
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Kinder mit “geistiger Behinderung” (N= 32)
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Was ist eine «Behinderung» gemäss ICF-CY?
Behinderung ist relativ zu den Erwartungen und Anforderungen der Umwelt.
Es gibt keine «a priori» behinderte Menschen; sie werden als solche «definiert». Der Weg dahin ist eine komplexe Interaktion zwischen Gesundheitszustand, Funktions-fähigkeit und der Umwelt. Dies muss in der Definition von „Behinderung“ berücksichtigt werden.
Behinderung ist ein Oberbegriff für die Einschränkungen, welche eine Person in einem bestimmten Kontext erfährt – auf der Ebene der Funktionen des Körpers; auf der Ebene der individuellen Fähigkeiten sowie auf der Ebene der sozialen Teilhabe / Partizipation.
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Publikation in den offiziellen Sprachen der WHO 2001 (italienische Version 2002, deutsche Version 2005)
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Version für Kinder und Jugendliche. Genf WHO 2007 (italienische Version, 2007, französische Version 2008, deutsche Version 2011)
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Grundlagen der ICF und der ICF-CY
• Funktionsfähigkeit - nicht nur Schädigungen
• Universelles Modell - nicht nur für eine Minorität
• Integratives Modell - nicht nur medizinisch oder sozial
Interaktives Modell - nicht linear progressiv
Kontext einbezogen - nicht Person alleine
International anwendbar - nicht ausschliesslich lokal verankert
Praktisch einsetzbar - nicht nur Theorie
Gesamte Lebensspanne - nicht nur für Erwachsene
Modell der ICF und ICF-CY
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Gesundheitszustand
Körperfunktionen und -strukturen
Aktivitäten Partizipation
Umweltfaktoren personbezogeneFaktoren
Übung: Welche Inhalte der ICF-CY sind hier relevant?
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Struktur der Klassifikation
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Klassifikation
Teile
Komponenten
Konstrukte/Zusatzkennungen
Domänen und Kategorien auf
verschiedenen Ebenen
ICF
Part 1: Functioning and
Disability
Part 2: Contextual Factors
Body Functions and Structures
Activities and Participation
Environmental Factors
Personal Factors
Change in Body Structures
Capacity Performance Facilitator/Barrier
Item levels:1st 2nd
3rd
4th
Item levels:1st 2nd
3rd
4th
Item levels:1st 2nd
3rd
4th
Change in Body Functions
Item levels:1st 2nd
3rd
4th
Item levels:1st 2nd
3rd
4th
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Definitionen zu den Komponenten
Körperfunktionen sind die physiologischen Funktionen von Körpersystemen (einschließlich psychologische Funktionen).
Körperstrukturen sind anatomische Teile des Körpers, wie Organe, Gliedmaßen und ihre Bestandteile.
Schädigungen sind Beeinträchtigungen einer Körperfunktion oder -struktur, wie z.B. eine wesentliche Abweichung oder ein Verlust.
Eine Aktivität bezeichnet die Durchführung einer Aufgabe oder Handlung (Aktion) durch einen Menschen.
Partizipation [Teilhabe] ist das Einbezogensein in eine Lebenssituation.
Beeinträchtigungen der Aktivität sind Schwierigkeiten, die ein Mensch bei der Durchführung einer Aktivität haben kann.
Beeinträchtigungen der Partizipation [Teilhabe] sind Probleme, die ein Mensch beim Einbezogensein in eine Lebenssituation erlebt.
Umweltfaktoren bilden die materielle, soziale und einstellungsbezogene Umwelt ab, in der Menschen leben und ihr Dasein entfalten.
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Funktionsfähigkeit: Körperfunktionen
1. Mentale Funktionen2. Sensorische Funktionen und Schmerz3. Stimm- und Sprechfunktionen4. Funktionen des kardiovaskulären, des hämatologischen, des Immun- und des Atmungssystems5. Funktionen des Verdauungs-, des Stoffwechsel- und des endokrinen Systems6. Funktionen des Urogenitalsystems und der Reproduktion7. Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen8. Funktionen der Haut und der Hautanhangsgebilde
Körperstrukturen werden parallel dazu in einem separaten Bereich der Klassifikation erfasst
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Beispiel eines vollständigen Items aus der ICF-CY
b140 Funktionen der Aufmerksamkeit
Spezifische mentale Funktionen, die die Fokussierung auf einen externen Reiz oder auf innere Vorgänge für eine geforderte Zeitspanne betreffen
Inkl.: Funktionen, die Daueraufmerksamkeit, Wechsel der Aufmerksamkeit, geteilte Aufmerksamkeit, mit anderen geteilte Aufmerksamkeit, Konzentration und Ablenkbarkeit betreffen
Exkl.: Funktionen des Bewusstseins (b110); Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs (b130); Funktionen des Schlafes (b134); Funktionen des Gedächtnisses (b144); Psychomotorische Funktionen (b147); Funktionen der Wahrnehmung (b156)
b140.3 erhebliche Einschränkung der Funktion der Aufmerksamkeit
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Funktionsfähigkeit: Aktivitäten /Partizipation
1. Lernen und Wissensanwendung
2. Aufgaben und Ansprüche
3. Kommunikation
4. Mobilität
5. Selbstversorgung
6. Häusliches Leben
7. Interaktionen und Beziehungen
8. Bedeutende Lebensbereiche
9. Gemeinschaft, soziales und staatsbürgerliches Leben
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Beispiel eines vollständigen Items aus der ICF-CY
d120 Andere bewusste sinnliche Wahrnehmungen
Absichtsvoll andere elementare Sinne zu benutzen, um Reize wahrzunehmen, wie die materielle Struktur tasten und fühlen, Süßes schmecken oder Blumen riechen
d1200 Orales Explorieren
Den Mund oder die Lippen zu benutzen, um Gegenstände zu erkunden
d1201 Berühren
Die Hände, Finger oder andere Gliedmaßen oder Körperteile zu benutzen, um Gegenstände zu erkunden
d1202 Riechen
Gegenstände zur Nase zu bringen oder die Nase zu Gegenständen, um sie zu erkunden
d1203 Schmecken
Den Geschmack von Nahrung oder Flüssigkeit zu erkunden durch Beißen, Kauen, Saugen
d1201.2 mässige Einschränkung des absichtsvollen Berührens zur Erkundung von Gegenständen
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Kontextfaktoren
Umweltfaktoren
1. Produkte und Technologien
2. Natürliche und vom Menschen veränderte Umwelt
3. Unterstützung und Beziehungen
4. Einstellungen
5. Dienste, Systeme und Handlungsgrundsätze
Die Umweltfaktoren bilden zusammen mit den personbezogenen Faktoren diesogenannten Kontextfaktoren. Für die personbezogenen Faktoren liegt bisher keine Klassifikation vor.
Personbezogene Faktoren sind der spezielle Hintergrund des Lebens und der Lebensführung eines Menschen und umfassen Gegebenheiten des Menschen, die nicht Teil ihres Gesundheitsproblems oder -zustands sind. Diese Faktoren können Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter, andere Gesundheitsprobleme, Fitness, Lebensstil, Gewohnheiten, Erziehung, Bewältigungsstile, etc. umfassen.
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Zwei Beispiele vollständiger Items aus der ICF-CY
e330 Autoritätspersonen
Personen mit Entscheidungsverantwortung für andere, die infolge ihrer sozialen, ökonomischen, kulturellen oder religiösen Rollen in der Gesellschaft sozial definierten Einfluss oder Befugnisse haben, wie Lehrer, Arbeitgeber, Supervisoren, religiöse Führer, Vertreter im Amt, Vormund, Treuhänder
e330+2 Autoritätspersonen stellen einen mässig ausgeprägten Förderfaktor dar
e410 Individuelle Einstellungen der Mitglieder des engsten Familienkreises
Allgemeine oder spezifische Meinungen und Überzeugungen der Mitglieder des engsten Familienkreises, die eine bestimmte Person oder andere Dinge (z.B. soziale, politische und ökonomische Themen) betreffen, und die individuelles Verhalten und Handlungen beeinflussen
e410.4 Individuelle Einstellungen etwa der Eltern stellen eine voll ausgeprägte Barriere dar
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Was findet man nicht im Informationssystem der ICF?
Zahlreiche Konstrukte, die im pädagogischen Bereich verwendet werden, müssen disaggregiert (= heruntergebrochen) werden.
Konstrukte, die auf Beziehungen verweisen, können nicht direkt abgebildet werden, weil die ICF sich auf die Situation einer Person bezieht.
Beispiele:
•«Wahrnehmung»
•«Sprache»
•«Selbständigkeit»
•«Autonomie»
•«Beziehungsfähigkeit»
•«Gewalt»
•«Vertrauen»
•«Liebe»
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Übung zu Zweit: «Diagnosen und Funktionsfähigkeit»
Teilen Sie die folgenden Diagnosen unter sich auf (Alternative: wählen sie zwei unterschiedliche Diagnosen von zwei Ihnen bekannten Kindern)
•Down Syndrom
•Autismus
Welche Lebensbereiche sind mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinträchtigt (Aktivitäten und Partizipation)?
Was ist der Unterschied zwischen Down Syndrom und Autismus (respektive zwischen den von Ihnen gewählten Diagnosen) bezüglich….
•Beeinträchtigungen von Körperfunktionen und -strukturen?
•Beeinträchtigungen von Aktivitäten?
•Beeinträchtigungen von Partizipation?
Unterlagen: ICF-CY, v.a. Klassifikation 2. Ebene zur Übersicht
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SAV – einheitliche Dokumentation der Befunde und Bedarfsabklärung
Daten – Informationen – Wissen
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Beobachtungen und andere Daten aus verschiedenen Situationen können verglichen, ergänzt und allenfalls relativiert werden
Spezifisches Fach- und Erfahrungswissen von den verschiedenen beteiligten Personen kann in
eine gemeinsame Sprache übertragen werden
Daten – Informationen - Wissen
Aus Daten Informationen und Wissen generieren:
•Beobachtungen festhalten, Beobachtungskategorien festlegen, Informationen ableiten
•Testverfahren auswerten, Übertragung der Ergebnisse in vorgesehene Form
•Informationen aus Befragungen ziehen (z.B. Anamnese, standardisierte Fragebogen) und in eine systematische Form bringen
Aus Wissen relevante Informationen ableiten:
•Konstrukte und Begriffe definieren und in einem einheitlichen Informationssystem erfassen
•Implizites Wissen oder subjektive Theorien explizieren und einordnen
Information von einem System in ein anderes übertragen
•Befunde aus verschiedenen Assessmentinstrumente in der ICF repräsentieren
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Wissen und Problemstellungen
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Kognition
Soziale Aktivitäten
Mobilität
Aufgaben und Anforderungen
Bildung
Daten und ihre Verortung in der ICF
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b1.. . .b130b134b152b180b1801
s299s710s720 s730s73001s73011• • •
• .d170d230d360d410 d415d430• • • • e110e115e120e125e135e150
Verfahren 6
Verfahren 5
Verfahren 4
Verfahren 3
Verfahren 2
Verfahren 1
.
Vorgehen beim Verlinken:
1. Beschreibung der Konzepteklinischer Verfahren
2. Identifizierung der Einheit,die es zu verlinken gilt
3. Auswahl der angemessenenCode(s)
4. Ausmass des Problems wird durch Beurteilungsmerkmale festgehalten
5. Gibt es weitere Daten zur Validierung von A/P?
vgl. Cieza et al. 2005
http://apps.who.int/classifications/apps/icf/icfinstrumentmap
Quantitative Befunde einheitlich dokumentieren
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b210 Sehfunktionen
10/20
2/20
1/20
Mässige Einschränkung der SehfunktionenBenötigt eine Brille, Kontaktlinsen …
Erhebliche Einschränkung der SehfunktionenBenötigt eine Operation …
Komplette Einschränkung der SehfunktionenBenötigt Assistenz, Anpassungen in Umwelt …
18.09.2013Kick-off SAV-ZH Workshop zu ICF und SAV 37
Ausprägung von Problemen – auch im SAV
Beurteilungsmerkmale (Aktivitäten/Partizipation) in der ICF•dxxx.0 Problem nicht vorhanden (ohne, kein, unerheblich …) 0-4%•dxxx.1 Problem leicht ausgeprägt (schwach, gering …) 5-24%•dxxx.2 Problem mässig ausgeprägt (mittel, ziemlich …) 25-49%•dxxx.3 Problem erheblich ausgeprägt (hoch, äusserst …) 50-95%•dxxx.4 Problem voll ausgeprägt (komplett, total …) 96-100%•dxxx.8 nicht spezifiziert•dxxx.9 nicht anwendbar
Beurteilung von Körperfunktionen:•bxxx.1 Schädigung leicht ausgeprägt
Beurteilung von Umweltfaktoren:•exxx.1 Barriere oder Hindernis leicht ausgeprägt•exxx+1 Förderfaktor leicht ausgeprägt
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Weshalb braucht es die ICF-CY?
Diagnosen
•Oft nicht verfügbar (60% der Kinder im Pilotversuch zum SAV)
•Diagnosen ≠ Behinderungskategorien im schulischen Kontext
•Erstellen einer «Diagnose» wird missbraucht zum «Kategorisieren»
•Geringe Beschreibungskraft angesichts der oft komplexen Problemkonstellationen
•Diagnosen können Therapien nicht vorhersagen
•Kategorialer Zugang: keine Möglichkeit, Schweregrade zu unterscheiden
Erfassung der Funktionsfähigkeit verhindert eine voreilige und inadäquate Reduktion auf eine Problemkategorie.
Beschreibung der Funktionsfähigkeit bietet eine Brücke zwischen «Syndromen» und «Kompetenzbeschreibungen» und somit die klinische und schulische Perspektive
Grundmodell hinter dem SAV
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professionelleUmwelt und Massnahmen
Bildungs- undEntwicklungsziele
Schaffen vonBildungschancen /
Möglichkeitsräumen
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professionelleUmwelt und Massnahmen
Bildungs- undEntwicklungsziele
“Bedarf”
Basisabklärung
Bedarfsabklärung
Unterscheidung Basis- und Bedarfsabklärung
Organisation SAV
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persönlicheAngaben
Frage-stellung
profes-sionellerKontext
familiärerKontext
Funktions-fähigkeit
kategorialeErfassung, Diagnose
Basisabklärung
Entwicklungs-und Bildungs-
ziele
Bedarfs-einschätzung
Haupt-förderort,
Massnahmen-vorschlag
Bedarfsabklärung
StandardisiertesAbklärungsverfahren
Umgesetzt in ein elektronisches Tool
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18.09.2013Kick-off SAV-ZH Workshop zu ICF und SAV 43
Bedarfsabklärung …
Störung (ICD)
Funktions-fähigkeit (ICF)
Kompetenzen
Curriculum
Entwicklung
Entwicklungsaufgaben
Bedürfnisse?
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… bedeutet, immer folgende Fragen zu stellen:
Die Einschätzung des Bedarfs muss alle vier Dimensionen berücksichtigen:
•Sollen vorhandene Funktionseinschränkungen direkt therapiert werden?
•Braucht es kompensatorische Massnahmen, so dass eine Schädigung sich möglichst minimal auf zukünftige Lern- und Entwicklungsprozesse auswirkt?
•Muss etwas unternommen werden zur Unterstützung / Sicherung der Entwicklung (z.B. altersspezifische Entwicklungsaufgaben bewältigen)?
•Muss etwas unternommen werden zur Unterstützung / Förderung der Kompeten-zen / der im Bildungssystem definierten Zielbereiche (z.B. Grundkompetenzen in der Schulsprache, Lehrplan 21 vs. individuell festgelegte Ziele)?
Daraus ergibt sich die Bedarfseinschätzung:
•Typ des Bedarfs (sonderpäd. Massnahmen, päd.-therap. Massnahmen, Beratung und Unterstützung, Betreuung, med.-therap Massnahmen) und
•Intensität/Ausmass des Bedarfs (kein besonderer Bedarf, kann mit lokal verfüg-baren Ressourcen abgedeckt werden, verstärkte Massnahmen erforderlich)
Fragen und Bemerkungen?
Nützliche Links:
http://apps.who.int/classifications/icfbrowser (Browserversion der ICF und ICF-CY in englischer Sprache, erlaubt die Suche nach Codes über Stichworte)
http://apps.who.int/classifications/apps/icf/icfinstrumentmap/ (Verbindet Testverfahren mit der ICF, Grundlagen für das Mapping von Konzepten in Testverfahren zu den Konzepten in der ICF)
http://www.icfillustration.com/ (ICF illustration library, enthält Zeichnungen, welche den Inhalt jedes Codes illustrieren)
http://cirrie.buffalo.edu/icf/crosswalk/ (Verbindet Studien zu Assessment und Evaluation mit spezifischen ICF Codes)
http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icf/index.htm (ICF-Seiten des DIMDI, Projekte, deutsche Browser-Version: http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icf/kodesuche/index.htm) (Code-Suche zur ICF in deutscher Sprache, kostenlose Anmeldung ist notwendig)
http://www.vsa.zh.ch/ > Schulbetrieb & Unterricht > Sonderpädagogisches > Schulische Standortgespräche
http://www.szh.ch/sav-pes/ und http://www.edk.ch/dyn/23728.php (Standardisiertes Abklärungsverfahren)
18.09.2013Kick-off SAV-ZH Workshop zu ICF und SAV 45