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Bergedorfer® Lernstationen
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hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen
schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese
Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.
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I – Theorie: Zum Stationenlernen
Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen der letzten Jahre
gehen Hand in Hand mit einem geänderten Verständnis von Schule und
Unter- richt. Nicht mehr die reine Wissensvermittlung, sondern
fachliche und fachübergreifende Basis- qualifikation spielen eine
zentrale Rolle, welche für die schulische und spätere berufliche
Ausbildung von Bedeutung sind und ein lebenslanges an-
schlussfähiges Lernen ermöglichen. Ziel ist, neben der
Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers, auch die
Weltorientierung zu vermitteln, die sich aus der Auseinandersetzung
mit zentralen Gegenständen unserer Kultur und Gesellschaft er- gibt
und die als Beschluss der Kultusministerkon- ferenz in den
Bildungsstandards festgeschrieben und für alle Schulen als
allgemeingültig festgelegt wurde.
Im Einklang mit der Entwicklung der Persönlichkeit steht die
Individualisierung, die jedem heran- wachsenden Menschen das Recht
auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung be-
scheinigt. Von der Politik eingeleitete Maßnahmen wie
Ganztagsschulen, Abbau des dreigliedrigen Schulsystems,
Gesamtschulen, das Hinterfragen des Sitzenbleibens oder die Parole:
„Kein Schüler ohne Abschluss!“ belegen die Notwendigkeit einer
besonderen unterrichtlichen Umsetzung und För- derung. Nicht mehr
der Lehrer als alleiniger Wis- sensvermittler, sondern der
lernende, aktive Schü- ler steht im Fokus des täglichen Unterrichts
und seiner Methodik.
Als ein vielversprechender Ansatz gilt hier das Ar- beiten an
Stationen – auch Stationenlernen ge- nannt. Gleichzeitig soll jedem
Unterrichtenden be- wusst sein, dass es die Unterrichtsmethode
nicht gibt, sondern dass jeder Unterricht, abgestimmt auf Thema und
Zielgruppe, von Methodenvielfalt geprägt sein muss. So ist auch das
Lernen an Sta- tionen eine Alternative, aber eine, die sowohl der
Individualisierung als auch der Schüler- und Hand-
lungsorientierung besonders Rechnung trägt.
Das Lernen an Stationen greift eine spezifische grundlegende
Problematik auf und thematisiert so- wohl fachbezogene Kompetenzen
wie zugrunde- liegende Wissensbestände in einer für jeden Schü- ler
zugänglichen und differenziert aufbereitenden
Art und Weise. Bei dem Aufbau der Stationen wird dabei bewusst auf
unterschiedliche Lernvoraus- setzungen, abwechslungsreiche und
schülerge- mäße Zugänge und Betrachtungsweisen sowie un-
terschiedliche Lern- und Arbeitstempi Rücksicht genommen.
Der Unterrichtsgegenstand wird in Arbeitsstatio- nen dargeboten,
die grundsätzlich unabhängig voneinander bearbeitet werden können.
Dabei wird zwischen Pflicht- und Zusatzstationen unter- schieden.
Während die Pflichtstationen für alle Schüler verbindlich sind,
können die Zusatzstatio- nen je nach Interesse und
Leistungsvermögen ausgewählt werden. Somit werden der Individuali-
tät des Schülers, aber auch der Heterogenität der Lerngruppe
Rechung getragen. Mit der Bearbei- tung der Pflichtstationen werden
alle signifikanten fachlichen Kompetenzen umgesetzt. Das Aussu-
chen der Zusatzstationen beinhaltet eine zusätzli- che individuelle
Vertiefung des Themengebietes durch weiterführende bzw. ergänzende
Fragestel- lungen.
Die Aufgaben der einzelnen Stationen bieten in der Regel
unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Fragestellungen. Das so
didaktisch aufbereitete Material impliziert sowohl das Prinzip der
Hand- lungsorientierung wie das der Schülerorientie- rung.
Handlungsorientierung umschreibt dabei die direkte
Auseinandersetzung des Schülers mit dem angebotenen Material und
der damit verbundenen Erarbeitung von Wissen und Fertigkeiten durch
ei- gene Tätigkeit.
Daher ist es sinnvoll, vor den Aufgaben einer jeden einzelnen
Station die zu bearbeitende Thematik anzugeben, um ein
zielgerichtetes Arbeiten durch die Schüler zu gewährleisten.
Schülerorientierung umfasst mehr als einen schü- lergemäßen Zugang
zum Thema. Es impliziert, dass nicht der Lehrer, sondern der
Schüler im Mit- telpunkt der Interaktion steht. Der Lehrer fungiert
als Beobachter, Berater, evtl. sogar Helfer, aber besonders als
Moderator. Seine Tätigkeit umfasst beim Stationenlernen nicht das
kleinschrittige Darbieten des Unterrichtsgegenstandes vor der
Klasse. Er schafft vielmehr durch die vorbereiteten Stationen eine
Lernatmosphäre, in der die Schüler selbst agieren, sich Gegenstände
eigenständig er- arbeiten bzw. üben und vertiefen können.
1 Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
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2 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Um sicherzustellen, dass alle grundlegenden Pflichtthemen
bearbeitet und verinnerlicht sind, wird am Ende jeder
Stationseinheit eine wiederho- lende Übungsform angeboten, sei es
in Form ei- nes Rätsels, in das Kernbegriffe zuzuordnen sind oder
als Wiederholungsstation, bei der Wissen und Kenntnisse der
vorherigen Stationen Grundlage der Beantwortung sind. Dies bedeutet
für den Schüler die konkrete Möglichkeit einer umfassen- den
Kontrolle und ein hoffentlich positives Rück- meldegefühl.
Der Ansatz der Individualisierung des Stationenler- nens lässt sich
in bestimmten Fragestellungen durchaus mit dem Anspruch auf
soziales Lernen kombinieren. Ein als Partnerstation ausgewiese- ner
Lernschritt bedeutet, dass eine Station – ge- mäß der freien
Entscheidung der Schüler – zusam- men mit einem Partner bearbeitet
werden kann. Dabei sollen sich die zusammenarbeitenden Schü- ler
selbst finden und gemeinsam über die verlang- ten Fragen,
Lösungswege oder Aufgaben beraten, um so zu einer möglichst
einvernehmlichen Lö- sung zu gelangen. Dies stärkt sowohl die
sachliche Kommunikation über ein Thema, als auch die Aus-
einandersetzung mit der Meinung oder den Ansich- ten eines anderen.
Dabei wird bereits beim Bear- beiten einer Partnerstation soziales
Verhalten, ein Kernpunkt jedes Ethikunterrichts, praktiziert.
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Ethik in den
Klassenstufen 5/6
Stationenlernen im Ethikunterricht führt in ethi- sche,
religionskundliche und philosophische Fra- gestellungen der Klassen
5–10 ein. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis des Menschen zu sich
selbst, zu seiner Gesellschaft und seiner Umwelt mit der
Zielsetzung, ein gutes, gelingendes Leben auf der Basis allgemein
akzeptierter Handlungsnormen (wie z. B. die Achtung der
Menschenrechte) zu füh- ren. Grundlage hierzu sind die Erkenntnis
und Be- wertung der Pluralität von Wertvorstellungen und
Lebensformen und deren Vergleich, um so letztlich zu einer
begründeten und reflektierten Entschei- dung zu gelangen.
Ethikunterricht in der Schule baut auf folgenden Postulaten
auf:
eine weltanschauliche Neutralität, aber mit der Zielrichtung:
Erziehung zur Menschlichkeit, De- mokratie und Freiheit;
Toleranz und Achtung anderer Überzeugungen und
Wertvorstellungen;
Verantwortung für den Erhalt von Natur und Umwelt;
Ablehnung gewaltsamer Konfliktlösungsstrate- gien;
menschliches Handeln in alltäglichen oder exis- tenziellen Formen
unter dem Aspekt des gelin- genden Lebens sowie der moralischen
Basis- normen;
Orientierung für das eigene selbstbestimmte und verantwortliche
Leben und dessen Positio- nierung.
Unter der Prämisse der Auseinandersetzung mit grundlegenden
ethischen Fragen und Problemen des persönlichen Lebens, des
menschlichen Zu- sammenlebens sowie die begründete Bewertung
unterschiedlicher Wert- und Sinnangebote soll der Ethikunterricht
folgende zentrale Grundkompeten- zen vermitteln:
Kompetenzbereich Wahrnehmung und Deu- tung, d. h. ethische Probleme
sehen, beschrei- ben und unterschiedliche Interessen deuten;
Kompetenzbereich Perspektiven überneh- men, d. h. andere Lebens-
und Verhaltensmus- ter verstehen und bewerten;
Kompetenzbereich Argumentieren und Urtei- len, begrifflich
erschließen, gewichten und im Hinblick auf die Folgen
bewerten;
Kompetenzbereich Kommunizieren, d. h. ei- gene Überzeugungen und
Standpunkte zum Ausdruck bringen;
Kompetenzbereich sich orientieren, d. h. ei- gene Wertmaßstäbe
entwickeln;
Kompetenzbereich Handeln, d. h. die Umset- zung des als richtig
eingesehenen Verhaltens.
2 Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Ethik in den
Klassenstufen 5/6
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II – Praxis: Materialbeiträge
1. Gemeinschaft – Inhalt: Bedeutung von Ge- meinschaften,
gemeinschafts-förderndes Ver- halten, Familie und Schule als
Gemeinschafts- beispiele, der Mensch als ein auf Gemeinschaft
angelegtes Wesen
2. Mythische und religiöse Erklärungsversu- che zur Welt – Inhalt:
verschiedene Welterklä- rungsversuche, die Welt im Wandel, Weltbild
der Antike, heutiges Universum
3. Von und mit der Natur leben – Inhalt: Natur als
lebensbestimmendes Element, Natur als Kunst- werk, Natur und ihr
Zerstörungspotenzial, Um- weltbedrohung, Naturschutz
4. Urteile und Vorurteile – Inhalt: bewertende Ur- teile, Urteile
und ihre Wirkung, Vorurteile als Konfliktpotenzial, Ursachen für
Vorurteile, Vor- urteile abbauen und überwinden
5. Judentum – Inhalt: der Gaube der Juden, Thora, Schabbat,
Bar-Mizwa, jüdische Festtage, Symbole und Zeichen, Stationen im
Leben ei- nes Juden
6. Wahrnehmung und Wahrheit – Inhalt: Wahr- nehmungen sind
verschieden und gefärbt, Re- dewendungen über die Wahrheit, Thema
Wahr- heit und Unwahrheit, Wahrheit, das höchste Gut
Jeder Themenkomplex ist dabei in verschiedene Teilaspekte
aufgeschlüsselt, deren Bearbeitungs- reihenfolge dem Schüler
freigestellt wird. Den Ge- samtüberblick bietet der Laufzettel mit
den Ein- zelthemen, den Pflicht- und Zusatzstationen sowie der
Rubrik Bemerkung. Hier kann der Schüler alle bearbeiteten Stationen
abhaken. Die Pflichtstati- onen sind mit Zahlen, die
Zusatzstationen mit
Großbuchstaben ausgewiesen. Eine mögliche Wiederholungsstation
schließt das Thema ab. Jeder Schüler hat so jederzeit den
Gesamtüber- blick über seine Arbeit.
Jeder Teilaspekt besteht aus einem Aufgaben- und einem zugehörigen
Materialblatt. Das Aufgaben- blatt formuliert zunächst das Thema
der Station als Zielorientierung und mehrere differenziert gestal-
tete Aufgaben zur intensiven Arbeit mit ethischen, religiösen oder
gesellschaftlichen Phänomenen des Alltags und der Kultur.
Das zugehörige Materialblatt stellt die themati- schen
Grundinformationen in unterschiedlicher methodischer Aufbereitung
(wie z. B. Sachtext, Ta- gebucheintrag, Gespräch, Zeitungsartikel,
Bild, Karikatur ...) zur Verfügung, orientiert an den schü-
lergemäßen Zugängen der Jahrgangsstufe 5/6.
Die vorgegebenen Informationen bearbeiten die Schüler
selbstständig, gesteuert durch die Impulse des Aufgabenblattes. Der
Lehrer fungiert hier als Moderator, der die entsprechenden
Materialien be- reithält und als Helfer bei Problemen oder Ver-
ständnisfragen jedem Schüler persönlich zur Ver- fügung
steht.
In den Partnerstationen bearbeitet ein Schüler- paar, das sich
selbst gefunden hat, vor allem in kommunikativer Weise die Aufträge
und versucht, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Zur
Bearbeitung des Materials benötigen die Schü- ler zur schriftlichen
Fixierung eine Ethikmappe bzw. ein Ethikheft.
Zu jedem Themenkomplex gibt es eine Wiederho- lungs- bzw.
Zusammenführungsstation. Hierbei geht es um Wissenskontrolle, z. B.
in Form eines Rätsels mit Einordnung von wesentlichen Begrif- fen
und deren Erklärung oder es geht um Frage- stellungen, bei denen
erarbeitetes Wissen der vor- ausgegangenen Stationen verknüpft
werden muss.
II – Praxis: Materialbeiträge
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6. Wahrneh nehmu
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Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Zu allen Zeiten haben sich Menschen die Frage gestellt, woher kommt
die Erde und wie funktioniert das komplexe Gebilde des Universums?
Erklä- rungs- und Deutungsversuche unterschiedlicher Kulturen
zeigen dabei je nach Zeitalter starke Übereinstimmungen.
Wissenschaftler und Philoso- phen haben Antworten gegeben, die das
jeweilige Weltbild der entsprechenden Epoche widerspie-
gelten.
So sah das Weltbild der Antike als Mittelpunkt des Weltalls die
Erde, die von Säulen getragen und von Wasser umgeben, den Lauf der
Gestirne be- stimmt. Für deren Entstehung machte man Götter bzw.
Gott verantwortlich, der den Menschen mit der Betreuung der Erde
beauftragte. Mit Beginn der Neuzeit setzte sich allmählich, bedingt
durch die Erkenntnisse und Berechnungen von Koperni- kus, Galilei
oder Kepler, das Wissen über die Un- endlichkeit des Universums und
die Bedeutung der Sonne durch, um die sich die Planeten unseres
Sonnensystems kreisend bewegen. In der heuti- gen Zeit erlauben
Teleskope, Satelliten oder De- tektoren immer detailliertere
Einsichten über die Größe und die Entstehung des Universums. Allge-
mein anerkannt ist nach heutiger wissenschaftli- cher Erkenntnis
die Urknalltheorie, die davon aus- geht, dass eine unvorstellbare
Energiekonzentra- tion zur Explosion führte, Materie zerstreute und
damit die bis heute andauernde Ausdehnung des Universums
begann.
Die Stationenreihe „Mythische und religiöse Erklä- rungsversuche
zur Welt“ versucht Antworten zu geben, auf die auch für
Heranwachsende funda- mentale Fragestellung nach Universum, Erde
und Leben.
In Station 1 wird das Wissen der Schüler über unser Universum
zusammengetragen, erweitert und systematisiert.
Mit Station 2 beginnt der Rückblick auf die An- fänge und die
Entstehung der Erde.
Station 3 beschäftigt sich mit der Frage, Woher kommt die Welt?,
mit ersten Hinweisen auf My- then und Naturwissenschaft.
Antworten bieten die Stationen 4 und 5, die rückgreifend und
exemplarisch die Schöpfungs- geschichte aus dem Verständnis der
damaligen lebenden Menschen zeigen, sowohl aus der Sicht der
Babylonier, als auch die biblische Schöpfungsgeschichte, die den
meisten Schü- lern bekannt sein dürfte.
Station 6 fasst die antiken Schöpfungsberichte zusammen zu einem
Weltbild, das für Denken und Handeln der Menschen verbindlich
war.
Die heutige Sicht der Wissenschaft legt Station 7 dar, in der die
Urknalltheorie erläutert und Ausblicke auf die Zukunft gegeben
werden.
In 3 Zusatzstationen werden die Erkenntnisse und Einsichten der
Arbeitsstationen erweitert und ver- tieft. In Zusatz A wird der
germanische Schöp- fungsbericht als weiteres Beispiel für ein
antikes Volk dargestellt. Zusatz B vergleicht antike Schöp-
fungsberichte und sucht deren Gemeinsamkeiten. Zusatz C schließlich
zeigt den Wandel in der Sicht- weise über die Position der Erde und
des Univer- sums an 4 exemplarischen Beispielen.
Als Bündelung des Stationenlernens ist abschlie- ßend ein Rätsel
vorgesehen, bei dem Kernbegriffe aus den Grundstationen einzutragen
und als Lö- sungswort Urknalltheorie zu entwickeln ist.
Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
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Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Station 1: Menschen erforschen das Weltall
Station 2: War die Erde immer so?
Station 3: Woher kommt die Welt?
Station 4: Der babylonische Schöpfungsbericht
Station 5: Der biblische Schöpfungsbericht
Kommentare:
Schöpfungsmythen
Laufzettel zum Stationenlernen für das Thema:
Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Station 6: Das Weltbild der Antike
Station 7: Das heutige Universum
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Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
6
Menschen erforschen das Weltall
Was weißt du über das Universum? Hier erfährst du erste Fakten und
Hinweise.
1. Widerlege oder bestätige die Aussage von Peter.
2. Woher stammt unser Wissen über Erde und Universum? Kennst du
unser Sonnensystem? Trage deren Planeten in eine Skizze ein. Wie
beantwortest du die Frage nach dem Leben im Weltall?
3. Welch Informationen über das Universum entnimmst du den Texten?
Notiere Stichworte.
4. Kennst du Filme oder Spiele zum Thema „fremde Galaxien“ und
Außerirdische? Notiere die Titel.
Station 2 Aufgabe
Die heutige Erde hat sich über Millionen Jahre entwickelt.
1. Versetze dich in die Situation von Fin und beantworte für ihn
die gestellten Aufgaben für sein Rückblickfernrohr.
2. Denk dir selbst mindestens eine für dich interessante Zeit aus,
befrage das Rückblickrohr und notiere die Antwort.
3. Zeichne in einer Bildfolge:
Die Geburt der Erde
bedeckt Die Erde heute
Die Erde der Zukunft
dich in die kfernrohr.
D
7
Woher kommt die Welt?
Die Frage nach dem Ursprung der Erde beschäftigte Menschen schon
immer.
1. Welche Frage beschäftigt Nele an diesem Tag? Welche Antworten
erhält sie dazu? Schreibe die Stichwörter in ein Schaubild und
ergänze diese mit deiner Antwort.
2. Bereite eine kurze Umfrage zum Thema vor.
3. Wie haben die Menschen früher die Frage nach der Entstehung der
Erde beantwortet?
4. Welche Aussagen spielen heute eine entscheidende Rolle? Lässt
sich die Frage überhaupt beantworten?
Station 4 Aufgabe
Der babylonische Schöpfungsbericht
So stellten sich die Babylonier die Entstehung der Erde vor.
1. Trage den babylonischen Schöpfungsbericht mit Stichworten in ein
Verlaufsschema ein.
2. Zeichne die entscheidende Szene zur Entstehung der Erde.
3. Wie wird in dem babylonischen Mythos der Urzustand
gesehen?
babylonis
bylonie
8
Der bekannteste Schöpfungsbericht stammt aus der Bibel.
1. Fasse die 7 Schöpfungstage jeweils in einem kleinen Inhaltsbrief
zusammen. Zeichne die Welt im Ursprung sowie die Welt am 7.
Tag.
2. Was ist das Besondere am 7. Tag? Siehst du hier eine Verbindung
zu heute?
3. Auf wen geht die gesamte Schöpfung zurück? Wie wird Gott in dem
Text geschildert?
4. Erläutere die Stellung des Menschen in der Schöpfung. Was
bedeutet in dem Zusammenhang „herrschen“?
Station 6 Aufgabe
Der antike Schöpfungsbericht lässt sich in einem Schaubild
zusammenfassen.
1. Unterstreiche in dem erläuternden Text zum Weltbild der Antike
die Kernbegriffe.
2. Übertrage die Skizze des antiken Weltbildes in dein Heft und
beschrifte diese mit den Kernbegriffen.
3. Wer ist nach diesem Weltbild der Mittelpunkt des
Universums?
4. Wie kamen die Menschen der damaligen Zeit zu dieser
Vorstellung?
Übertrag Kernbegriffe
ist n
D
9
1. Was besagt die heute allgemein anerkannte Urknalltheorie?
2. Notiere in Stichworten die Schritte vom Urknall bis zur Erde und
zeichne zu jedem Schritt eine kleine Skizze.
3. Erläutere den Satz: Das Universum bewegt sich in rasender
Geschwindigkeit.
4. Die Mythen vor der Entstehung des Universums sind durch die
Erkenntnisse der Wissenschaft widerlegt worden. Soll man deshalb
auf die Mythen verzichten?
Zusatzstation A Aufgabe
Der germanische Schöpfungsbericht
So stellten sich die Germanen die Entstehung der Erde vor.
1. Unterstreiche in dem germanischen Schöpfungsbericht die
Kernaussagen.
2. Notiere in fünf Schritte die Entstehung der Erde.
3. Beschreibe, wie aus dem Körper des Ymir die Erde wurde.
4. Wie ist nach dem germanischen Mythos die Welt entstanden?
Notiere in
10
Welche Gemeinsamkeiten haben Schöpfungsmythen, was trennt
sie?
1. Erstelle zu jedem der fünf Mythen eine große Karteikarte mit der
jeweiligen Kernaussage. Fertige dazu eine Skizze an.
2. Welche Aussage haben alle Schöpfungsmythen gemeinsam?
3. Warum waren solche Mythen für die Menschen der damaligen Zeit so
wichtig?
4. Warum begrenzen die Irokesen ihre Schöpfungsgeschichte auf
Nordamerika? Stelle Vermutungen an und begründe diese.
Zusatzstation C Aufgabe
Weltbilder im Wandel
Erkenntnisse über die Welt unterliegen einem ständigen
Wandel.
1. Erstelle eine eigene Zusammenfassung: Weltbilder im Wandel,
indem du die vier Weltbilder und deren Erklärung sinnvoll
zusammenfügst und dabei Platz lässt, um die Antwort der zweiten
Frage einzubauen.
2. Stell dir vor, du gehst in die 6. Klasse. Was hättest du über
die Entstehung des Universums gelernt?
a) als Schüler in der Antike b) als Schüler zur Zeit des Ptolemäus
c) als Schüler zur Zeit des Kopernikus d) als heutiger
Schüler
3. Was hättest du noch nicht wissen können?
dere zweiten F
11
Abschließende Bündelung Aufgabe
des Stationenlernens Abschlussrätsel
1. Trage die Antworten des Rätsels in die vorgesehenen Kästchen
ein.
2. Notiere das Lösungswort und erkläre es.
12 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Station 1 Material
Menschen erforschen das Weltall
„Kannst du dir vorstellen, dass wir jetzt im Moment fliegen?“,
fragt der 11-jährige Moritz seinen Freund Sven. „Unsinn“, entgegnet
dieser, „eigentlich stehe ich fest auf dem Boden.“ Peter, der den
Dialog mitgehört hat, bemerkt dazu lapidar1: „Na klar, jeder hat
recht!“
Unsere Erde ist ein kleiner Planet im riesigen Weltall
Unsere Erde, auf der wir Menschen leben, ist nur ein kleiner Planet
in unserem Sonnen- system. Schauen wir in einer klaren Nacht zum
Himmel, können wir unzählig viele Sterne entdecken, die leuchten
und uns auf unendlich weit entfernte Sonnensysteme aufmerksam
machen. Dabei bewegen sich alle Systeme in einer unvorstellbaren
Geschwindigkeit.
In den letzten Jahren haben Astronomen viele neue Entdeckungen
gemacht und Erkennt- nisse über das Universum gewonnen. Grundlage
sind neue technische Errungenschaften wie Weltraumteleskope,
Satelliten oder Sonden, die das Weltall in jeder Sekunde beobach-
ten, Messungen durchführen und zur Erde übermitteln. Spannend ist
dabei die bisher unbeantwortete Frage: Gibt es außer auf der Erde
noch irgendwo sonst im Universum Spuren von Leben?
Weitere Nachrichten aus dem All:
M Am 15. Februar 2013 flog ein Asteroid nahe an der Erde
vorbei.
M Im Oktober 2012 entdeckten Forscher am Observatorium Genf im
Nachbarsonnensystem Alpha Centauri einen neuen Planeten, der so
groß wie die Erde ist.
M Im Juni 2011 fanden Astronomen mithilfe eines Röntgenteleskops
die bisher ältesten schwar- zen Löcher im Universum.
M Wissenschafter rechnen mit ca. 100 Milliarden Galaxien im
Weltall. Bekannte Galaxien sind der Centaurus A, der Andromedanebel
und die Antennengalaxie.
M Spiele und Filme, die den Kampf des Menschen mit den Bewohnern
ferner Galaxien zum Thema haben, faszinieren viele Menschen.
1 lapidar = kurz und bündig
13 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Station 2 Material
War unsere Erde immer so?
An einem verregneten Nachmittag malt der 12-jährige Fin lustlos auf
einem Blatt Papier, als sein Blick auf das Fernrohr fällt, das er
zu Weihnachten bekommen hat. Er nimmt es vom Regal, setzt sich vor
das geschlossene Fenster und blickt in das Grau. „Wenn vom Himmel
nichts zu sehen ist, dann bist du heute mein Rückblickrohr in die
Vergangen- heit. Ich frage dich: ‚„Zeige mir, was an Weihnachten
letztes Jahr war!“‘
Fin sieht im Geiste den Weihnachtsbaum, die Geschenke und seine
Familie. „Zeige mir, was im Sommerurlaub war! Ziege mir, was genau
vor vier Jahren war! Zeige mir, wie es zur Ritterzeit war! Zeige
mir, wie es in der Steinzeit war! Zeige mir, wie es bei den
Dinosauriern war. Zeige mir ...“
Ein Blick in die Erdgeschichte
Im Jahre 2010 Weltbevölkerung ca. 6,8 Milliarden Im Jahre 1990
Weltbevölkerung ca. 5,3 Milliarden Im Jahre 1950 Weltbevölkerung
ca. 2,3 Milliarden Im Jahre 1900 Weltbevölkerung ca. 1,6 Milliarden
Im Jahre 1800 Weltbevölkerung ca. 970 Millionen Im Jahre 0
Weltbevölkerung ca. 300 Millionen Vor 10 000 Jahren Weltbevölkerung
ca. 5–10 Millionen Vor ca. 5 Mio. Jahren tauchten die ersten
Menschen auf. Vor ca. 230 Mio. Jahren lebten die Dinosaurier. Vor
ca. 400 Mio. Jahren lebten auf der Erde nur Wassertiere. Vor ca.
500 Mio. Jahren wuchsen die ersten Bäume. Vor ca. 3 Milliarden
Jahren gab es die ersten Algen. Vor ca. 5 Milliarden Jahren
entstand die Erde.
14 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Station 3 Material
Woher kommt die Welt?
Ohne Huhn kein Ei, aber auch ohne Ei kein Huhn. Was war also zuerst
da? Nele grübelt über diese altbekannte Frage. Dann überlegt sie
weiter. Die Erde ist ein Planet in unserem Sonnensystem, die Sonne
ist ein Stern im weiten Universum. Woher kommt denn eigentlich der
Weltraum? War er schon immer da oder ist er aus etwas entstanden?
Und wenn er entstanden ist, was war denn vorher? Je länger sie
überlegte, desto seltsamer kommen ihr die Fragen vor. Sie geht zu
ihrer Uroma. „Uroma Hedwig, woher kommt die Welt?“ „Die kommt von
Gott“, antwortete Uroma ohne zu überlegen, „das kannst du in der
Bibel nach- lesen.“ Nele fragte weiter, immer die gleiche Frage:
Woher kommt die Welt? Sie erhielt viele Antworten: „Das weiß man
nicht so genau. Man entdeckt immer wieder etwas Neues.“ „Die Welt
ist aus dem Nichts entstanden.“ „Die Welt ist ein Miniteil des
Universums und hat sich aus dem Urknall entwickelt.“ „Die Welt
wurde von Außerirdischen mit Laserkanonen um die Sonne
geschossen.“
Nele wird nicht schlau aus Antworten: Wie kann etwas aus Nichts
entstehen, immer muss doch etwas vorher da gewesen sein? Es ist zum
Verzweifeln.
? Nichts Weltall Erde
Genau wie Nele haben sich Menschen diese Frage immer wieder
gestellt: Woher kommt die Welt?
Uralte Erzählungen von der Entstehung der Erde und der Geburt des
Menschen aus dem alten Babylon, aus Ägypten, von den Germanen oder
auch in Texten der Bibel geben erste Antworten, wie Menschen in der
Vergangenheit diese Frage beantwortet haben. Solche Erzählungen
nennt man Mythen. „Mythen“ ist der Plural (die Mehrzahl) von dem
aus dem Griechischen stammenden Wort „Mythos“. Das bedeutet: Rede,
Erzählung, Sage oder Fabel.
Diesen mythischen Erklärungsversuchen steht heute die moderne
Naturwissenschaft gegen- über, die mit wissenschaftlichen Methoden
die Entstehung des Universums und der Erde zu er- klären versucht.
Immer neue Entdeckungen und immer neue Forschungsergebnisse
ergänzen und erweitern das Wissen um die Entstehung des Weltalls.
Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.
15 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Als der Himmel oben und die Erde unten
noch nicht war, gab es nur das Wasser.
Apsu, den Süßwasserozean und Tiamat,
den Salzwasserozean.
und schufen so in sich die Götter,
die Tiamat alle gebar.
Im Jahre 1875 fanden Wissenschaftler bei Ausgrabungen
Keilschrifttäfelchen mit folgendem – vereinfacht wiedergegebenen –
Inhalt:
Am Anfang gab es nur den Erzeuger Apsu und die Gebährerin Tiamat.
Beide zeugten Kinder, die jungen Götter. Diese vermehrten sich und
ihre Nachkommen lehnten sich gegen die alten Götter auf. Es kam zu
einem langen, fürchterlichen Kampf mit Drachen, Schlangen, Skor-
pionen und Ungeheuern, mit Winden und Orkanen, in dessen Verlauf
die Urgötter getötet wurden.
Marduk, der Siegergott, zerteilte den Rumpf der Tiamat, hälftete
diesen wie eine Muschel. Aus der einen Hälfte errichtete er ein
Gewölbe, die Himmelsdecke, schob einen Riegel davor und postierte
Wächter. So war sichergestellt, dass das Wasser über dem Gewölbe
nicht heraustreten konnte. Aus dem anderen Teil formte er die
Erde.
Er sammelte das Wasser, schuf Wolken und bohrte das Grundwasser an,
um Quellen zu erhalten. Dann schuf er das Grün, Pflanzen und Bäume,
die Tiere, bestimmte den Jahres- verlauf sowie die Sternbilder.
Mithilfe seines Vaters Ea, dem Gott der Weisheit, schuf er die
Menschen. Diese sollten den Dienst der Götter übernehmen.
16 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Station 5 Material
Der biblische Schöpfungsbericht
Im Buch Genesis des Alten Testamentes (Gen 1–2,4 a) wird die
Entstehungsgeschichte der Erde ausführlich geschildert. Sie lautet
in etwa so:
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes
schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und
Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert
die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des
Meeres, über die Vögel des Himmels und alle Tiere, die sich auf dem
Land regen.“ (Gen 1, 27–28)
Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und
leer. Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über
dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht und es wurde Licht. Gott nannte das
Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. – 1.Tag
Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide
das Wasser unter- halb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des
Gewölbes. Das Gewölbe nannte er Himmel. – 2. Tag
Gott sammelte das Wasser unterhalb des Himmels und nannte es Meer,
das Trockene nannte er Land. Auf dem Land ließ Gott das Grün
entstehen, alle Arten von Pflanzen und Bäumen. – 3. Tag
Dann sprach Gott: Am Himmelsgewölbe sollen Lichter stehen, das
größere für den Tag, das kleinere für die Nacht, ebenso die Sterne.
Sie sollen Zeichen sein für das Bestimmen von Festzeiten, Jahren
und Tagen. – 4. Tag
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmele von lebendigen Wesen und über
dem Land sollen die Vögel fliegen. – 5. Tag
Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen
hervor, Tiere des Feldes, das Vieh und die Kriechtiere. Gott schuf
den Menschen als sein Ebenbild, als Herr- scher über Wasser und
Land, über Tieren und Pflanzen. – 6. Tag
Den siebten Tag ruhte Gott aus, nachdem er seine Schöpfung beendet
hatte. Er segnete den Tag und erklärte ihn für heilig.
Im Originaltext heißt es zu jedem Tag:
„Und Gott sah, dass es gut war. Und es ward Abend und es ward
Morgen: ___ Tag“.
Zur Erschaffung des Menschen wird geschrieben:
17 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Station 6 Material
Das Weltbild der Antike
Die Erde ist eine flache Scheibe mit Bergen, Wüsten, Seen und
fruchtbarem Land, die auf dem Wasser, der Urflut schwimmt. Sie wird
durch die Säulen der Erde stabilisiert, die tief in die unteren
Wasser hineinreichen. Aus den unteren Wassern steigen Kanäle auf
und liefern so die Süßwas- serquellen für Flüsse und Seen. In der
Tiefe des trockenen Landes liegt die Unterwelt, das Reich der
Toten.
An den Rändern der Erde stehen die Säulen des Himmels, feste
Stützen, die das Firmament hal- ten. Das Firmament umwölbt als
feste Halbkugel die Erde. Oberhalb des Firmamentes ist eben- falls
Wasser, der Himmelsozean. Durch ins Firmament eingelassene
Schleusen kann so bei Be- darf Regen abgelassen werden.
Ebenso sind Sonne, Mond und Sterne am Firmament befestigt. Am Tag
bewegt sich die Sonne, in der Nacht laufen die Sterne und der Mond
auf festen vorgeschriebenen Bahnen um die Erde.
18 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Vor Milliarden von Jahren war das Universum sehr klein. Vor ca. 14
Milliarden Jahren kam es zu einer gigantischen
Energiekonzentration. Die Temperatur betrug Trillionen von Grad.
Die Energie explodierte, die Materie wurde zerstreut und begann in
unvorstellbarer Geschwin- digkeit auseinanderzutreiben. Ganz
langsam verringerte sich die Geschwindigkeit, die Materie kühlte
ab.
1987 wurde im Universum ein neuer Stern entdeckt. Man rechnete
zurück, dass er vor ca. 170 000 Jahren explodierte sein musste. So
lange braucht das Licht der Explosion um die Erde zu
erreichen.
Aus einer riesigen Staub- wolke entstand durch Zu- sammenballung
der Staub- teilchen unser Sonnen- system, genau wie unzählige
andere Sonnensysteme (Galaxien). Durch die Anziehungskraft begannen
die Planeten um die Sonne auf ellipsenför- migen Bahnen zu
kreisen.
Die Ausdehnung dauert im- mer noch an. Wissenschafter stellen fest,
dass sich andere Sonnensysteme des Univer- sums immer weiter von
uns entfernen.
Die Erde war ein glü- hender Feuerball ohne feste Oberfläche. Nach
vielen Millionen Jahren kühlte die Erde ab, so- dass eine feste
Kruste entstehen konnte. Es dauerte weitere Millionen Jahre, bis
die ersten le- benden Zellen auf der Erde entstanden.
Station 7 Material
Das heutige Universum
Die am häufigsten genannte Theorie zur Entstehung des Universums
ist der Urknall.
19 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Zusatzstation A Material
Der germanische Schöpfungsbericht
Die alten Germanen stellten sich die Entstehung der Erde wie folgt
vor:
Am Anfang gab es das Nichts, noch keine Erde und keinen Himmel,
keine Sonne, die schien, und keinen leuchtenden Mond, keinen
einzigen Stern, weder Baum noch Berg, weder Sand noch Meer, weder
kühle Wellen noch Gras. Da war nur ein Nichts, ein gähnender
Abgrund.
Dieses Nichts nannte man Ginnungagap und stellte es sich als
ungeheure tiefe Schlucht in voll- kommener Windstille vor.
Im Süden dieser Schlucht entstand Muspellsheim, ein Reich, in dem
Feuer, Hitze und Glut herrschte. Im Norden der Schlucht entstand
Niflheim, in dem es nur Nebel, Kälte und Eis gab. Mit- ten in
Niflheim gab es eine Quelle, aus der 12 Flüsse entsprangen. Sie
überfluteten ganz Niflheim und deckten es mit Eisschichten zu.
Diese drangen langsam bis zur Schlucht Ginnungagap vor. Dort, wo
Feuerfunken aus Muspellsheim auf das Eis von Niflheim trafen,
schmolz das Eis und wurde zu Tropfen.
Aus einem solchen Tropfen entstand ein Wesen, das wuchs und wuchs
und zum Urriesen Ymir wurde. Genauso geschah es mit Audhumla, der
Urkuh, aus deren Euter ständig Milch floss, die Ymir zur Nahrung
diente.
Als Ymir in einen langen und tiefen Schlaf fiel, entwickelten sich
aus dem Schlafenden weitere Riesenwesen. Später wurde Ymir nach
einem Streit erschlagen. Aus seinem Körper entstand die Welt:
M aus seinem Blut wurden die Weltmeere,
M aus seinem Fleisch die Erde,
M aus dem Schädel das Himmelsgewölbe,
M aus seinem Gehirn die Wolken,
M aus seinen Knochen die Berge,
M aus Zähnen und Knochensplittern Steine und Felsen,
M aus den Haaren Bäume und Gras.
20 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Ägypten: Aus dem ursprünglichem Wasser stieg ein Hügel auf, auf dem
Gott Atum thronte. Dieser erschuf weitere Götter. Der Gott der
Erde, Geb, und die Göttin des Himmels, Nut, waren zunächst ver-
eint. Der Gott der Luft, Schu, trennte sie. Geb erstarrte als Erde
und Nut um- spannte mit ihrem Körper das Himmels- gewölbe.
Bibel: Gott erschuf die Erde in 6 Tagen aus dem Nichts und setzte
dabei wie ein Baumeister die Einzel- teile zusammen.
Hindus: Brahma, aus einer Lotus- blüte geboren, schuf die Erde.
Vishnu sorgt dafür, dass alles auf der Erde weitergeht. Der dritte
Gott, Shiva, zer- stört alle 4 Milliarden Jahre das Universum durch
Was- ser und Feuer. Danach be- ginnt der Zyklus aufs Neue.
Irokesen: Als vor fernen Tagen die Him- melsgötter einen riesigen
Baum aus ihrer schwimmenden Insel rissen, entstand ein Loch mit
einem großen Wolkenmeer, in das eine schwangere Frau ge- schickt
wurde. Eine Schildkröte war bereit, Schlamm aus der Tiefe zu
tragen, auf dem die Frau leben konnte. Diese Erde wuchs und wurde
größer, bis sie die Ausmaße des nordame- rikanischen Kontinents er-
reichte.
Zusatzstation B Material
Wir vergleichen antike Schöpfungsmythen
Babylonier: Die Erde wurde nach dem Kampf zwischen Marduk und
Tiamat erschaffen. Der sieg- reiche Marduk zerteilte den Körper der
besiegten Tiamat in zwei Hälften und errichtete mit der oberen
Hälfte den Himmelsbogen, mit der unteren die Erde.
21 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Zusatzstation C Material
Weltbilder im Wandel
Kopernikus entdeckte: Die Sonne ist das Zentrum des
Planetensystems; die Planeten umkreisen diese. Die Erde ist bloß
Mittelpunkt der Mondbahn und das Zentrum
der Erdschwere. Die Erde dreht sich um sich selbst, daher auch die
scheinbare Bewegung der Fixsterne.
Das Teleskop Hubble entdeckte Galaxien jenseits der Milchstraße.
Messungen ergeben, dass sich die Gala- xien alle voneinander
wegbewegen. Je weiter diese von der Erde entfernt sind, desto höher
ist ihre Ge- schwindigkeit. Dabei findet man auch Gebiete, in denen
neue Sterne entstehen und Planeten, die um entfernte Sterne
kreisen.
Im Altertum glaubte man, das Universum sei ein ku- gelförmiges
Gebilde mit überschaubaren Dimensionen.
Die Erde schwimmt als Scheibe auf der Urflut. Die sichtbaren
Planeten umkreisen sie dabei.
Im geozentrischen Weltbild von Ptolemäus bil- det die Erde den
Mittelpunkt des Universums. Um die Erde bewegen sich auf Bahnen der
Mond und die Sonne sowie fünf weitere Pla- neten. Das Universum
wird begrenzt durch die äußerste Sphäre von Fixsternen.
22 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Abschließende Bündelung Material
des Stationenlernens Abschlussrätsel
1. Gottes Tätigkeit am 7. Tag 2. babylonischer Gott 3. liefert nach
antikem Weltbild das Süßwasser 4. Buch im Alten Testament 5.
bekannte Galaxie im Universum 6. kreisen um die Sonne 7. mehrere
Sonnensysteme 8. sagenähnliche Erzählungen 9. schuf im biblischen
Schöpfungsbericht Gott am 1. Tag 10. Gottes letzte Schöpfung 11.
umgab die Erde nach antiker Meinung 12. Anfangsstadium der Ede 13.
Vorstellung von der Erde in der Antike 14. anderer Name für
Galaxie
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
23
Nr. 4
Filme und Spiele: alle Filme und Spiele der „Star Wars“-Reihe;
Sternenheere – Rollenspiel in der Galaxie der Zukunft: Kampf der
Galaxien; Battle Plane – Kampf um Terra 219 – Raumschiff
Orion
Station 5 Lösung
Der biblische Schöpfungsbericht
Nr. 3
Einzig Gott ist der Schöpfer; Gott hat menschliche Züge; er agiert
wie ein Zauberer, der über alles Macht besitzt.
Nr. 4 Mensch = Ebenbild Gottes; „herrschen“ bedeutet nicht
„beherrschen“, sondern verantwortlich handeln zum Schutz allen
Lebens.
Gott cht besitz
iblische
24
2 M A R D U K
3 K A N A E L E
4 G E N E S I S
5 A N D R O M E D A N E B E L
6 P L A N E T E N
7 G A L A X I E N
8 M Y T H E N
9 L I C H T
10 M E N S C H
11 H I M M E L S O Z E A N
12 F E U E R B A L L
13 S C H E I B E
14 S O N N E N S Y S T E M
25 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen
Verlag
Literatur Kerry M. Olitzky, Ronald H. Isacs: Kleines 1 x1 jüdischen
Lebens. Berlin 2001 Walter Rothschild: 99 Fragen zum Judentum.
Gütersloh 2001 Paul Spiegel: Was ist koscher? Jüdischer Gaube –
jüdisches Leben. München 2003 (5. Auflage) David Self:
Jugendhandbuch Weltreligionen. Giessen 1977 Die Bibel von A–Z. Das
aktuelle Lexikon zur Bibel, hrsg. von Prof. Dr. Matthias Stubhann,
Erlangen o. J. Die Entstehung unserer Welt. Time Life Bücher,
Junges Wissen. Bertelsmann Lexikon. Gütersloh/München 1992 Rainer
Erlinger: Moral. Wie man richtig gut lebt? Frankfurt 2011 Abenteuer
Ethik 1 für die Jahrgangsstufe 5/6. Ausgabe Thüringen. Bamberg 2012
Ich bin gefragt. Ethik 5/6, hrsg. von Ursula Wilke. Berlin
1997
Bild- und Textquellen S. 15 Gott erschuf die Welt, Julius Schnorr
von Carolsfeld (1794–1872), gemeinfrei.
http://commons.wikimedia.
org/wiki/File:Schnorr_von_Carolsfeld_Bibel_in_Bildern_1860_004.png?uselang=de
S. 19 Audhumla, gemeinfrei.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Manuscript_Audhumla.jpg
Literatur- und Quellenverzeichnis
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