Download - Viel Applaus gab es beim Coburg-Gastspiel des Gewandhaus ...

Transcript

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED

JOCHEN BERGER

Coburg — Wer hat Angst vor zeit-genössischer Musik? Beim Gast-spiel des Gewandhaus BrassQuintett beim Coburger „Ver-ein“ im HUK-Foyer auf der Ber-telsdorfer Höhe musste niemandbesorgt sein, dass sich Musikmoderner Komponisten als allzuschwer verdaulich erweisenkönnte.

Denn das Programm, konzi-piert als Geburtstagskonzert fürLeonard Bernstein, bot über-wiegend Werke zeitgenössischerKomponisten aus Amerika, dieallesamt eingängig zu schreibenwissen, ohne dabei altmodischoder banal zu wirken.

Der Abend begann mit einemvirtuosen Ausrufezeichen: „Es-cape“ des 1980 geborenen KevinMcKee – ein Werk, das in seiner

Rasanz ein wenig an Rimsky-Korssakows „Hummelflug“denken ließ.

Schon bei diesem furios musi-zierten Auftakt stellte sich dasGewandhaus Brass Quintett alstechnisch brillantes, klanglichbestens harmonierendes Ensem-ble vor.

Virtuos bis nostalgisch

Als einziger Beitrag aus der Fe-der von Bernstein an diesemAbend erklang dessen letzteKomposition – die Dance Suitefür Blechbläser-Quintett, die inihren fünf Sätzen eine Hommage

ist an Choreographen, mit denenBernstein zusammenarbeitete.Den zugespitzten, geradezu la-pidaren Charakter entfaltete dasGewandhaus Brass Quintett mitWitz und müheloser Präzisiondes Zusammenspiels.

Brillant interpretiert wardann auch die viersätzige Sinfo-nietta des Jazz-SaxofonistenKennie Niehaus zum Abschlussdes ersten Teils.

Nach der Pause ging es virtuosbis nostalgisch weiter – vomScherzo von Jon Cheetham biszur Music Hall Suite von JosephHorovitz, von drei Spiritual-Be-arbeitungen von Enrique Crespobis zu Fats Wallers „Ain’t Mis-behavin“.

AbgerundeterKlang

Das Markenzeichen diesesQuintetts ist bei aller Virtuositätder stets abgerundete Klang, derbei Bedarf sehr strahlkräftig sein

kann, ohne je scharf zu werden.Nicht zuletzt aber beeindrucktedas Quintett aus Leipzig mit sei-ner Stilsicherheit bis hin zum of-fiziellen Schlusspunkt – einemTrauermarsch aus New Orleans,der freilich nach einer langsa-men Einleitung umkippte in

lautstarken Dixieland-Jubel:„Just a closer walk with thee“.

Brahms als Zugabe

Poetisch und besinnlich bis zumallerletzten Ton war dann dieZugabe: das bekannte „Wiegen-lied“ von Johannes Brahms.

Viel Applaus gab es beim Coburg-Gastspiel des Gewandhaus Brass Quintetts (von links): Lukas Beno, Jan Wessely, David Cribb, Tobias Hasselt und Gabor Richter. Fotos: Jochen Berger

2005Gründung Das Gewandhaus BrassQuintett wurde 2005 als LeipzigChamber Brass gegründet.

Eigentlich ist das einGeburtstagskonzertfür einen großenKomponisten des 20.Jahrhunderts:Leonard Bernstein.

BildergalerieViele weitere Fotos finden Sie beiuns online

Künstler zu Gast beim Coburger „Verein“

uu uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

u uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

Gewandhaus Brass QuintettDie Musiker des GewandhausBrass Quintetts (2005 als Leip-zig Chamber Brass gegründet)sind allesamt vielfach ausge-zeichnete Instrumentalisten, dieneben dem Engagement im Ge-wandhausorchester auch solis-tisch tätig sind. Das Gewand-haus Brass Quintett ist einesvon nur vier Kammermusik-En-sembles, das den Namen „Ge-wandhaus“ im Namen tragendarf (neben dem Orchester undden beiden Chören). Der Titelwird vom Gewandhauskapell-meister verliehen (www.ge-wandhausorchester.de).

Besetzung Gewandhaus BrassQuintett: Lukas Beno, Trompete;Gabor Richter, Trompete; Jan

Wessely, Horn; Tobias Hasselt,Posaune; David Cribb, Tuba.

Montag, 23. April Quatuor Vo-ce Paris und Pierre Cussac(Bandoneon) – „Strings andmore“ (Infos online: quatuor-voce.com; www.pierrecus-sac.com), Beginn 20 Uhr, HUK-Foyer Bertelsdorfer Höhe, Willi-Hussong-Straße 2

Eintritt frei für Mitglieder des„Verein“, Gästekarten zu 20 Eu-ro im Vorverkauf bei der Buch-handlung Riemann (Tel.09561/808712), Restkarten ander Abendkasse. Bei freierPlatzkapazität erhalten Schülerund Studenten, Mitglieder derCoburger Tafel und Inhaber desCoburg-Passes freien Eintritt.

UWE FRIEDRICHVorsitzender „Verein“ Coburg

AUFTRITT Wie das Gewandhaus Brass Quintett beim „Verein“ mit seiner Virtuosität und seiner Klangkultur beeindruckt.

Leipziger Quintett begeistert in Coburg