Magen-Darm-ErkrankungenFragen
undAntworten
Henning Hintzsche
Lehrstuhl für Toxikologie
Universität Würzburg
Praktikum Pharmakologie und Toxikologie
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 1:
Bei welchen Erkrankungen sind Pankreas-Enzyme indiziert?
Welche Kriterien müssen für eine Substitution erfüllt sein?
Was ist für die Galenik dieser Präparate wichtig?
Was sind die wichtigsten Bestandteile dieser Präparate?
Pankreasenzyme
Pankreatin
Indikation: Chronische PankreatitisPankreaskarzinomnach PankreasoperationenMagenresektionMukoviszidose
wenn: Stuhlfettausscheidung > 15 g / dGewichtsabnahme
Bild: Medical Images
Pankreasenzyme
Pankreatin
Herkunft Sus scrofa domestica
Galenik Magensäurestabil
Diagnostik Sekretin-Pankreozymin-TestPankreaselastase im Stuhl
Bestandteile Lipasen, Amylasen, Proteasen
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 1:
Bei welchen Erkrankungen sind Pankreas-Enzyme indiziert?
Welche Kriterien müssen für eine Substitution erfüllt sein?
Was ist für die Galenik dieser Präparate wichtig?
Was sind die wichtigsten Bestandteile dieser Präparate?
Antwort Frage 1:
Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Magenresektion, Mukoviszidose
Stuhlfettausscheidung > 15 g / d, Gewichtsabnahme
Magensäurestabile Formulierung
Lipasen
Mukoviszidose
Aus: Seifert: Durchbruch in der Pharmakotherapie der zystischen Fibrose, BIOSpektrum 02.12, S. 185
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 2:
Erläutern Sie Eigenschaften, Indikationen und Wirkprinzip von Dimeticon bzw. Simeticon!
Entschäumer
Dimeticon, Simeticon
Bild: Art Trade
Entschäumer
Dimeticon, Simeticon
Wirkprinzip: Reduzierung der Oberflächenspannungvon Flüssigkeiten→ keine Bildung von Gasblasen
Keine Resorption, chemisch inert
Bestandteil toxikologischer Notfallausrüstungen
Dimeticon-Einsatz auch gegen Kopfläuse
Arzneimittel
Arzneimittel
PräsentationsarzneimittelZweckbestimmung
FunktionsarzneimittelWirkung pharmakologisch, immunologisch odermetabolisch
Medizinprodukte
Medizinprodukte
Therapeutische oder diagnostische Anwendung
Wirkung nicht pharmakologisch, immunologisch odermetabolisch, sondern physikalisch bzw. physikochemisch
Klassifizierung nach potentiellem Risiko (I, IIa, IIb, III)
Medizinprodukte
Medizinprodukte Klasse I
Medizinprodukte
Medizinprodukte Klasse IIa
Medizinprodukte
Medizinprodukte Klasse IIb
Medizinprodukte
Medizinprodukte Klasse III
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 2:
Erläutern Sie Eigenschaften, Indikationen und Wirkprinzip von Dimeticon bzw. Simeticon!
Antwort Frage 2:
• Silizium-Polymer
• Meteorismus, Pedikulose
• Senkt Oberflächenspannung
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 3:
Erklären Sie den Begriff Probiotika!Nennen Sie mögliche Indikationen!
Definition WHO:
Probiotika sind lebende Mikroorganismen,die dem Wirtsorganismus einen gesundheitlichen Nutzen bringenwenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden.
Beispiele:
LactobacillusBifidobacteriumEnterococcusEscherichiaSaccharomyces
Probiotika
Probiotika
Aus: Pharmazie in unserer Zeit 2/2012 (41): „Probiotika“
Probiotika
Aus: Pharmazie in unserer Zeit 2/2012 (41): „Probiotika“
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 3:
Erklären Sie den Begriff Probiotika!Nennen Sie mögliche Indikationen!
Antwort Frage 3:
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die dem Wirtsorganismus einen gesundheitlichen Nutzen bringen wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden.
Einsatz bei Motilitätsstörungen, Diarrhö, Chronisch-entzündlichenDarmerkrankungen etc.
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 4:
Welche Arten von Gastritis, Ulcus und Refluxerkrankung lassen sich jeweilsunterscheiden?Was sind die Charakteristika dieser Erkrankungen?
Säure-assoziierte Erkrankungen
Gastritis
akut chronisch
Trauma, OP, Stress Typ A: Autoimmungastritis (5 %)Typ B: Bakterielle Gastritis (80 %)
Alkohol, Arzneimittel Typ C: Chemische Gastritis (15 %)
Säure-assoziierte Erkrankungen
Ulcus
Ulcus ventriculi Ulcus duodeni
Nahrungsunabhängiger Schmerz Beschwerderückgang nach demSofort-Schmerz nach dem Essen Essen
70 % H.-pylori-Besiedlung 95 % H.-pylori-Besiedlung
Ulcus (H.-pylori-negativ)
asymptomatisch
NSAR & Rauchen
Säure-assoziierte Erkrankungen
Gastroösophagealer Reflux
Rückfluss von Magensäure in den Ösophagus
Physiologie: nach fettreicher Mahlzeit
Pathophysiologie: Prävalenz 20 %
Gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) 60 % Nicht-erosive Refluxerkrankung (NERD) 40 % Erosive Refluxerkrankung (ERD) → Refluxösophagitis
Davon 5 %: Barrett-Ösophagus
Davon 10 %: Adenokarzinom
Säure-assoziierte Erkrankungen
Gastroösophagealer Reflux - Symptome
Sodbrennen
Druckgefühl
Aufstoßen
Schluckbeschwerden
Epigastrische Schmerzen
Extraösophageale Manifestationen(Reizhusten, Heiserkeit)
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 4:
Welche Arten von Gastritis, Ulcus und Refluxerkrankung lassen sich jeweilsunterscheiden?Was sind die Charakteristika dieser Erkrankungen?
Antwort Frage 4:
Gastritis akut vs. chronisch (Typ A, B und C)
Ulcus ventriculi vs. duodeni
Refluxerkrankung NERD vs. ERD
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 5:
a) Welches Therapieprinzip verfolgt man bei der medikamentösenBehandlung einer GERD (Gastro-ösophageale Refluxkrankheit)?
b) Welche der hier zur Anwendung kommenden Medikamentengruppensetzt man bei der Refluxösophagitis ein?
c) Beschreiben Sie den Wirkmechanismus dieser Medikamentengruppe!d) Nennen Sie zwei Vertreter dieser Medikamentengruppe!
Säure-assoziierte Erkrankungen
Therapie – Gastroösophagealer Reflux
Allgemeinmaßnahmen
Bettkopfende hochstellen, Gewichtsreduktion,Kleine fettarme Mahlzeiten
Säuresuppression durch
Protonenpumpeninhibitorenbei Refluxösophagitis bzw. häufigen Beschwerden
H2-Rezeptor-Antagonistenbei leichten Beschwerden ohne Ösophagitis
Antazidabei leichten Beschwerden ohne Ösophagitis
Säure-assoziierte Erkrankungen
Protonenpumpeninhibitoren
Omeprazol, Esomeprazol, PantoprazolLansoprazol, Dexlansoprazol, Rabeprazol
Indikation UlceraRezidiv-ProphylaxeH.-pylori-EradikationRefluxerkrankungBegleittherapie zu NSARZollinger-Ellison-Syndrom
Wirkung Reduktion der Magensäuresekretionum etwa 90 % (basal und stimuliert)
Säure-assoziierte Erkrankungen
Säure-assoziierte Erkrankungen
Protonenpumpeninhibitoren
Omeprazol Esomeprazol
Säure-assoziierte Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 5:
a) Welches Therapieprinzip verfolgt man bei der medikamentösenBehandlung einer GERD (Gastro-ösophageale Refluxkrankheit)?
b) Welche der hier zur Anwendung kommenden Medikamentengruppensetzt man bei der Refluxösophagitis ein?
c) Beschreiben Sie den Wirkmechanismus dieser Medikamentengruppe!d) Nennen Sie zwei Vertreter dieser Medikamentengruppe!
Antwort Frage 5:
a) Magensäuresuppressionb) Protonenpumpeninhibitorenc) Irreversible Blockade der H+/K+-ATPased) Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol,
Lansoprazol, Dexlansoprazol, Rabeprazol
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 6:
Was sollten Sie beachten, wenn Sie einen Patienten, der bereitsantikonvulsiv mit Phenytoin behandelt wird, aufgrund von leichtengastroösophagealen Refluxbeschwerden (ohne Nachweis einerRefluxösophagitis) Magensäure-supprimierend therapieren wollen?Welche säuresupprimierenden Substanzgruppen sind hier sinnvoll,welche sollten Sie vermeiden?
Säure-assoziierte Erkrankungen
Therapie – Gastroösophagealer Reflux
Allgemeinmaßnahmen
Bettkopfende hochstellen, Gewichtsreduktion,Kleine fettarme Mahlzeiten
Säuresuppression durch
Protonenpumpeninhibitorenbei Refluxösophagitis bzw. häufigen Beschwerden
H2-Rezeptor-Antagonistenbei leichten Beschwerden ohne Ösophagitis
Antazidabei leichten Beschwerden ohne Ösophagitis
Säure-assoziierte Erkrankungen
Protonenpumpeninhibitoren
UAW: Oberbauchschmerzen, Diarrhö, KopfschmerzenSeh- und Hörstörungen
WW: PPI sind Substrate und Inhibitoren von CYP 2C19
Wirkungsverstärkung u. a. vonPhenytoin, Diazepam, Warfarin
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 6:
Was sollten Sie beachten, wenn Sie einen Patienten, der bereitsantikonvulsiv mit Phenytoin behandelt wird, aufgrund von leichtengastroösophagealen Refluxbeschwerden (ohne Nachweis einerRefluxösophagitis) Magensäure-supprimierend therapieren wollen?Welche säuresupprimierenden Substanzgruppen sind hier sinnvoll,welche sollten Sie vermeiden?
Antwort Frage 6:
Bei leichten gastroösophagealen Refluxbeschwerden (ohne Nachweiseiner Refluxösophagitis) ist die Gabe von H2-Rezeptor-Antagonistenoder Antazida erfolgversprechend.Vermeiden sollte man PPI, denn sie sind Substrat und Inhibitor vonCYP2C19, d. h. bei Gabe von PPI kann es durch Hemmung vonCYP2C19 zur Wirkungsverlängerung bzw. -verstärkung von Phenytoinkommen.
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 7:
Durch die Kombination welcher Antazida lassen sich sinnvolle Wirkungenvereinen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen ausgleichen?Begründen Sie Ihre Antwort!
Säure-assoziierte Erkrankungen
Antazida
Magnesiumhydroxid schnell laxierend
Aluminiumhydroxid lang obstipierend
Magnesium- und Aluminiumhydroxid schnell & lang kaum UAWbzw. Komplexverbindungen(Hydrotalcit, Magaldrat)
Obsolet: Natriumhydrogencarbonat(Bullrichsalz, Natron)Hypernatriämie, CO2-Bildung,reaktive Magensäuresekretion
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 7:
Durch die Kombination welcher Antazida lassen sich sinnvolle Wirkungenvereinen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen ausgleichen?Begründen Sie Ihre Antwort!
Antwort Frage 7:
Kombination aus Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid
Begründung:Magnesiumhydroxid - wirkt schnell - UAW: laxierendAluminiumhydroxid - wirkt lang - UAW: obstipierendDurch eine Kombination erzielt man eine schnelle und lange Wirkdauerunter Ausgleich der unerwünschten Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt.
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 8:
Ein Patient klagt über Schmerzen im Epigastrium mitBeschwerderückgang durch Nahrungsaufnahme. Um welchesKrankheitsbild könnte es sich handeln? Welcher Erreger könnte eineRolle spielen und welche medikamentöse Therapie schlagen Sie dannvor? Wie lange wird diese medikamentöse Therapie voraussichtlichdauern und wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten ein?Welche anderen anamnestischen Angaben des Patienten könnten dasAusbrechen der Erkrankung erklären, wenn der vermutete Erreger nichtnachgewiesen werden konnte? Welche medikamentöse Therapie istdann Mittel der ersten Wahl?
Säure-assoziierte Erkrankungen
Ulcus
Ulcus ventriculi Ulcus duodeni
Nahrungsunabhängiger Schmerz Beschwerderückgang nach demSofort-Schmerz nach dem Essen Essen
70 % H.-pylori-Besiedlung 95 % H.-pylori-Besiedlung
Ulcus (H.-pylori-negativ)
asymptomatisch
NSAR & Rauchen
Säure-assoziierte Erkrankungen
Helicobacter pylori
Gramnegatives Bakterium
Prävalenz (Kinder) 5 %Prävalenz (Erwachsene) 30 %
John Robin Warren & Barry Marshall
Säure-assoziierte Erkrankungen
Helicobacter-pylori-Eradikation
Französische Therapie Italienische Therapie
PPI PPIClarithromycin ClarithromycinAmoxicillin Metronidazol
Säure-assoziierte Erkrankungen
Therapie – Gastritis, Ulcus
H.-pylori-positiv
Eradikationstherapie
H.-pylori-negativ
Säuresuppression (erste Wahl: Protonenpumpeninhibitoren)
Magen-Darm-Erkrankungen
Antwort Frage 8:
Es könnte sich um ein Ulcus duodeni handeln. Helicobacter pylori die Magenschleimhaut von Patienten mit peptischen Ulcera duodeni
ist in ~ 99% der Fälle mit Helicobacter pylori besiedelt. Bei positivemErregernachweis ist eine H.-pylori-Eradikation einzuleiten.Diese sog. Tripel-Therapie wird über 7 Tage verabreicht.
Die H.-pylori-Eradikationsquote einer Tripel-Therapie liegt bei 90%.Mit einer Ausheilung der peptischen Ulcuskrankheit ist bei erfolgreicherH.-pylori-Eradikation in der Regel zu rechnen.
Ulcus aufgrund einer Therapie mit NSAR; medikamentöse Therapieder Wahl ist dann eine Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren.
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 9:
a) Welche Gruppen von Laxanzien kennen Sie? Nennen Sie je ein Beispiel!b) Erläutern Sie kurz ihr Wirkprinzip!
Obstipation
Quellmittel
Wirkprinzip:
Quellung unter Aufnahme von ausreichend Wasser Erhöhung des Darmvolumens Darmwanddehnung Reflektorische Defäkation
20-60 g pro Tag mit ausreichend Flüssigkeit!(Darmverkleisterung, Ileus)
Leinsamen FlohsamenLinum usitatissimum Plantago ovata
UAW: Kalorienaufnahme UAW: Flatulenz
Obstipation
Gleitmittel
Wirkprinzip: Erhöhung der Gleitfähigkeit
Glycerin Paraffin(Glycilax®) (Obstinol®)
1-2 g bei Bedarf 10-50 ml pro TagZäpfchen
Pädiatrie UAW:MalabsorptionParaffingranulomeLipidpneumonie
CnH2n+2
Obstipation
Osmotisch wirkende Laxanzien
Wirkprinzip:
Keine Resorption → Osmotische Wasserretention Erhöhung des Darmvolumens Darmwanddehnung Reflektorische Defäkation
Salze Zucker (-alkohole) Makromoleküle
Natriumsulfat Sorbitol Macrogol(Karlsbader Salz) (Microklist®) (Movicol®)
Magnesiumsulfat Lactulose(F.X. Passage®) (Bifiteral®)
Obstipation
Stimulierende Laxanzien
Antiresorptiv Hemmung der Resorption von Na+
Sekretagog Induktion des Einstroms von Na+, K+, Ca2+, Cl-
Anthrachinone Rizinusöl(Depuran®) (Laxopol®)
10-30 mg8-12 h
Einmalige Anwendung Obsolet→ Kanzerogen? → Bauchkrämpfe
Obstipation
Stimulierende Laxanzien
Diphenylmethanderivate (Wirkform: Desacetylbisacodyl)
Bisacodyl Natriumpicosulfat(Dulcolax®) (Agiolax®)
5-10 mg 5-10 mg8-12 h (Suppositorien: 30 min) 10-20 h
Resorption im Dünndarm Resorption im Dickdarm→ enterohepatischer Kreislauf
Obstipation
Prucaloprid (Resolor®)
5-HT4-Agonist
Anregung der propulsiven Motilität
Obstipation
Methylnaltrexon (Relistor®) Naloxegol (Moventig®)
Indikation: Opioid-induzierte Obstipation
Antagonisten am µ-Opioidrezeptor
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 9:
a) Welche Gruppen von Laxanzien (mit Angabe eines Beispiels) kennen Sie?b) Erläutern Sie kurz ihr Wirkprinzip!
Antwort Frage 9:
Quellmittel (Leinsamen, Flohsamen) Gleitmittel (Glycerin, Paraffin) Osmotisch wirksame Laxanzien:
Salze (Glaubersalz, Bittersalz) Zucker (Sorbitol, Laktulose) Makromoleküle (Macrogol)
Stimulierende Laxanzien Anthrachinon-Derivate Diphenylmethan-Derivate (Bisacodyl, Natrium-Picosulfat)
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 10:
a) Welche zwei zugelassenen Medikamente kennen Sie, mit denen mandie Motilität im oberen Gastrointestinaltrakt fördern kann?
b) Nennen Sie das Prokinetikum, das bei Kindern nicht verabreichtwerden soll! Begründen Sie die Entscheidung!
Motilitätsstörungen
Prokinetika
Metoclopramid (Paspertin®) Domperidon (Motilium®)
Prokinetische Wirkung Prokinetische Wirkung im oberen GI-Trakt im oberen GI-Trakt
D2-Antagonist D2-Antagonist (peripher)5-HT3-Antagonist5-HT4-Agonist
Motilitätsstörungen
Prokinetika
Metoclopramid (Paspertin®) Domperidon (Motilium®)
Extrapyramidal-motorische Kaum zentrale WirkungenWirkungenHyperprolaktinämie Hyperprolaktinämie
Alter < 1 Jahre1 – 14 Jahre: strenge IndikationChronische Beschwerden
Veränderung der Veränderung derResorption anderer Stoffe Resorption anderer Stoffe
UAW
KI
WW
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 10:
a) Welche zwei zugelassenen Medikamente kennen Sie, mit denen mandie Motilität im oberen Gastrointestinaltrakt fördern kann?
b) Nennen Sie das Prokinetikum, das bei Kindern nicht verabreichtwerden soll! Begründen Sie die Entscheidung!
Antwort Frage 10:
a) Metoclopramid, Domperidon
b) Metoclopramid kann die BHS überwinden. Dies kann, v. a. bei Kindern,zu extrapyramidal-motorischen Wirkungen (Dyskinesien imKopf-Hals-Schulter-Bereich) kommen, daher soll MetoclopramidKindern < 2. LJ gar nicht verabreicht werden, für Kinder/Jugendlichezwischen dem 2. und 14. Lebensjahr gilt eine strenge Indikationsstellung.
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 11:
Nennen Sie drei Substanzgruppen mit je einem Beispiel, die bei der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt werden!
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Mesalazin(Pentasa®)
Olsalazin (Dipentum®)
Sulfasalazin(Azulfidine®)
Aminosalicylate
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Aminosalicylate
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Glucocorticoide
Prednisolon, Methylprednisolon, Budesonid (auch oral)
Hemmung von NFκB→ Hemmung proinflammatorischer Proteine→ Aktivierung antiinflammatorischer Proteine
Vermeidung systemischer UAW durch lokale Applikationbzw. hohe präsystemische Elimination (Budesonid)
UAW: Osteoporose, Hautatrophie, Hypertonie u. a.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Immunsuppressiva
Azathioprin (6-Mercaptopurin)
Methotrexat (MC) Ciclosporin (CU)
Infliximab Adalimumab Golimumab (CU)
Vedolizumab
Magen-Darm-Erkrankungen
Frage 11:
Nennen Sie drei Substanzgruppen mit je einem Beispiel,die bei der Therapie chronisch-entzündlicherDarmerkrankungen eingesetzt werden!
Antwort Frage 11:
Aminosalicylate (Sulfasalazin, Olsalazin, Mesalazin) Glucocorticoide (Prednisolon, Budenosid) Immunsuppressiva (Ciclosporin A, Tacrolimus, Azathioprin) Biologika (Infliximab, Adalimumab) Antibiotika
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