ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 1
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
Leitfaden Winterdienst
für Bundes- und Landesstraßen
ASTRAD-Symposium, 13. & 14. April 2011, Messe Wels
Univ. Ass. DI. Dr. techn. Markus Hoffmann
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 2
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
Inhalte des Vortrags
1. Ausgangslage, Interessen und Zielsetzungen im Winterdienst
2. Überblick rechtlicher Rahmen und die neue RVS 12.04.12
3. Schneeräumung – Möglichkeiten und Einsatz
4. Wirkweise abstumpfender Streumittel – Streusplitt
5. Wirkungsweise auftauender Streumittel – Streusalz
6. Streuzyklen – Optimierung der Räum- und Streufahrten
7. Ermittlung der erforderlichen Streumengen
8. Streustrategien und Streuempfehlungen für typische Wintersituationen
9. Zusammenfassung
10. Ausblick und Diskussion
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 3
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
1.1 Ausgangslage, Interessen und Zielsetzungen im Winterdienst
Die entscheidende Frage
lautet: „Wann muss
geräumt & gestreut werden
- wie viel/wie oft und was?“
Gesellschaft Zielsetzungen Gesellschaft:
Sicheres Verkehrssystem
Ausgewogenheit
Nutzer/Betreiber/Umwelt
Max. Nutzen / min. Kosten
Umwelt
Zielsetzungen Umwelt:
Keine Beeinträchtigung
- durch minimale
Streumengen
- verträgliche Streumittel
Nutzer
Zielsetzungen Nutzer:
Sichere Nutzung der
Straßen
Geringe Zeitverluste
Hoher Fahrkomfort
Betreiber
Zielsetzungen Betreiber:
Rechtssicherheit
Sparsamer Mitteleinsatz
Max. Nutzen /
Einnahmen
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 4
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
1.2 Eckdaten des Winterdienstes in Österreich - Streumittelverbrauch
37,79
9,39 8,22
1,76 1,79
0
10
20
30
40
50
60
Asfinag Länder LandVbg.
Gem.Vbg.
(Salz)
Gem.Vbg.
(Splitt)
Str
eum
itte
lverb
rauch -
Str
eusalz
[t/km
*a]
05/06
06/07
07/08
08/09
09/10
Mittel
Streumittelverbrauch nach Strecke [t/km*Jahr] Streumittelverbrauch je Fläche [g/m2*WD-Tag]
13,18
11,10
9,70
3,33 3,47
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Asfinag Länder LandVbg.
Gem.Vbg.
(Salz)
Gem.Vbg.
(Splitt)
Str
eusalz
[g/m
2*W
D-T
ag]
05/06
06/07
07/08
08/09
09/10
Mittel
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 5
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
2.1 Überblick rechtlicher Rahmen und die neue RVS 12.04.12
Inhalte der RVS 12.04.12
1. Anwendungsbereich
2. Grundsätze für die Schnee-
räumung und Streuung
3. Schneeräummaßnahmen
4. Streuung
5. Kontrollplan
6. Angeführte Gesetze,
Richtlinien und Normen
7. Anhang
- Anforderungsniveau für den
Winterdienst, Bundes- und
Landesstraßen (Kat. A bis D)
- Anforderungsniveau für den
Winterdienst, Urbaner
Bereich, Kat. P1 bis P7
Zu beziehen bei: Österreichischen
Forschungsgesellschaft Straße -
Schiene – Verkehr (FSV)
Karlsgasse 5, 1040 Wien
Tel.: ++43 (0) 1 585 55 67
E-Mail: [email protected]
Wichtige Grundsätze für den Winterdienst in Gemeinden
ANWENDUNG: Diese RVS ist für die Schneeräumung und Streuung
auf Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen mit öffentlichem
Verkehr anzuwenden
AUSMASS: Art, Umfang und Zeitpunkt der Räum- & Streueinsätze
hängen von Art und Bedeutung der Verkehrsfläche ab
BEFAHRBARKEIT: Die Befahrbarkeit des öffentlichen Straßennetzes
soll auch nach größeren Neuschneefällen und Schneeverwehungen
gewährleistet sein.
BEHINDERUNGEN: Die Behinderung bei der Benützung winterlicher
Straßen ist gemäß den Winterdienstkategorien gering zu halten
SICHERHEIT: Die Verkehrssicherheit ist durch den Schneeräum-
und Streudienst zu fördern
WIRTSCHAFTLICHKEIT: Bei der Verfolgung dieser Ziele ist auf eine
insgesamt wirtschaftliche Betriebsweise zu achten
WINTERDIENSTKATEGORIEN: Die in den Winterdienstkategorien
vorgegebenen Betreuungsanforderungen (Umlaufzeiten,
Betreuungszeiten usw.) stellen einen Mindeststandard dar.
RECHTSSICHERHEIT: Die ordnungsgemäße Durchführung und
Dokumentation des Winterdienstes schafft Rechtssicherheit
„Wer schreibt – der bleibt“
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 6
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
2.2 Winterdienstkategorien in der RVS 12.04.12 – Straßen A+S, B+L
Anforderungen 1
1. Diese Anforderungen
sind von Gemeinden
einzuhalten, wenn
Sie den Winterdienst
auf Landesstraßen
durchführen
2. Wesentlich aus
rechtlicher Sicht ist
die Durchführung &
Dokumentation der
Kontrollfahrt und
Sicherung der
Befahrbarkeit
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 7
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
2.2 Winterdienstkategorien in der RVS 12.04.12 – Straßen A+S, B+L
Anforderungen 2
3. Die Anforderungen
ergeben sich aus der
durchschnittlichen
täglichen Verkehrs-
belastungen (JDTV)
4. Wesentlich ist auch
die Einhaltung des
Betreuungszeit-
raumes und der max.
Umlaufzeit
5. Um diese
Anforderungen
einhalten zu können
ist für eine
entsprechende
Personal- und
Geräteausstattung
zu sorgen
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 8
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
2.3 Winterdienstkategorien in der RVS 12.04.12 – Städte & Gemeinden
Auszug
(ohne
Gewähr)
Kategorie P1 Kategorie P2 Kategorie P3 Kategorie P4 Kategorie P5 Kategorie P6 Kategorie P7
Hauptstraßen,
Straßen mit ÖV,
Zufahrt
Krankenhaus &
Feuerwehr
Zubringer
Siedlungs- &
Gewerbe,
Bergstraßen
Gemeinde-
straßen mit
ländlichem
Charakter,
Zufahrtsstraßen
Getrennt
geführte Rad-
wege für
Berufsverkehr&
Schüler
Getrennt
geführte Rad-
wege für
Erschließung &
Freizeit
Gehwege,
Fußgänger-
zonen,
Haltestellen ÖV,
Weg LKH
Parkplätze,
Abstellfläche,
Sonstige
Verkehrs-
flächen
Leichte
Schneefälle
Schwarzräumung &
Salzstreuung
von 4 – 22 Uhr
Umlaufzeit : < 5h
Kaum/keine
Beeinträchtigung
Schwarzräumung &
punktuelle Streuung
von 5 – 22 Uhr
Umlaufzeit : < 12h
Kaum/keine
Beeinträchtigung
Weißräumung &
Splittstreuung
von 6 – 22 Uhr
Umlaufzeit : < 12h
Schneefahrbahn,
Behinderung mögl.
Räumung & (Salz-)
Streuung
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : < 12h
Trockene Fahrbahn,
Behinderung mögl.
Räumung &
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.B.
Befahrbarkeit nicht
immer gewährleistet
Räumung &
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 22 Uhr
Umlaufzeit : n.B.
Begehbarkeit 6-22
Uhr gewährleistet
Räumung &
Streuung Salz/Splitt
nach Kapazität
Umlaufzeit : n.M.
Sperre nicht
betreuter Wege
Starke
Schneefälle,
Verwehungen
Schwarzräumung &
Salzstreuung
von 4 – 22 Uhr
Umlaufzeit : 5-7h
Aufrechterhaltung
Verkehrsfluss
Schwarzräumung &
punktuelle Streuung
von 5 – 22 Uhr
Umlaufzeit : 12-15h
Aufrechterhaltung
Verkehrsfluss
Weißräumung &
Splittstreuung
von 6 – 22 Uhr
Umlaufzeit : 12-15h
Befahrbarkeit ev.
mit Schneeketten
Räumung & (Salz-)
Streuung
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : 24h
Behinderungen in
der Nacht
Räumung & (Salz-)
Streuung
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.B.
Befahrbarkeit nicht
gewährleistet
Räumung &
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 22 Uhr
lt. ABGB §1319a
bzw. §93 STVO
Begehbarkeit
angestrebt
Räumung &
Streuung Salz/Splitt
nach Kapazität
Umlaufzeit : n.M.
Sperre nicht
betreuter Wege und
Flächen
Extremes
Glatteis (z.B.
Eisregen)
Vorbeugende
Streuung
Nach Bedarf
Umlaufzeit : max.
Befahrbarkeit nicht
sofort gewährleistet
Vorbeugende
Streuung
nach Bedarf
Umlaufzeit :
Befahrbarkeit nicht
gewährleistet
Streuung
nach Möglichkeit
Umlaufzeit : n.M.
Befahrbarkeit nicht
gewährleistet,
Vereisung mögl.
Streuung
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.M.
Behinderungen
durch Eisglätte zu
erwarten
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.M.
Behinderungen
durch Eisglätte zu
erwarten
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 22 Uhr
lt. ABGB §1319a
bzw. §93 STVO
Begehbarkeit tags
gewährleistet
Keine Betreuung
erforderlich. Im Fall
von Räumen und
Streuen keine
Vorgaben
Anhaltender
Schneefall > 2
Tage, Lawinen
Schwarzräumung &
Salzstreuung
Von 4 – 22 Uhr
Umlaufzeit : max.
Befahrbarkeit der
Hauptspuren bzw.
ÖV sicherstellen
Schwarzräumung &
Salzstreuung
Von 5 – 22 Uhr
Umlaufzeit : < 5h
Befahrbarkeit nur
mit Schneeketten,
Sperren möglich
Räumen und
Streuen nach
Schneefall (Splitt)
Von 6 – 22 Uhr
Umlaufzeit : n.M.
Erhebliche
Behinderungen,
Sperren möglich
Schwarzräumung &
Salzstreuung ev.
zusätzl. Splitt
Von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.M.
Befahrbarkeit
angestrebt, aber
nicht gewährleistet
Schwarzräumung &
Salzstreuung ev.
zusätzl. Splitt
Von 6 – 19 Uhr
Umlaufzeit : n.M.
Keine Befahrbarkeit
gewährleistet
Streuung Salz/Splitt
von 6 – 22 Uhr
lt. ABGB §1319a
bzw. §93 STVO
Begehbarkeit
angestrebt,
Behinderungen zu
erwarten
Keine Betreuung
erforderlich. Im Fall
von Räumen und
Streuen keine
Vorgaben
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 9
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
3. Schneeräumung – Möglichkeiten und Einsatz
Kenndaten Systemskizze Draufsicht Beispiel
Schneepflug
Räumgeschwindigkeit: 10 – 70 km/h
Räumleistung: -
Maximal Schneehöhe: max. 0,8m
(Keilpflug)
Wurfweite: bis 1m
Schneefräse
Räumgeschwindigkeit: 1 - 12 km/h
Räumleistung: bis 2.500 t/h
Maximal Schneehöhe: ~ 1,4m
Wurfweite: bis 20m
Schneeschleuder
Räumgeschwindigkeit: 1 - 12 km/h
Räumleistung: bis 1.600 t/h
Maximal Schneehöhe: bis 3,5m
Wurfweite: über 40m
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 10
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Gem
esen
e S
treu
men
ge a
uf
der
Fah
rbah
n
(100%
= e
ing
este
llte
Str
eu
men
ge)
Anzahl KFZ [PKW-E]
Splitmenge (WEHNER 1960; HOFFMANN 1984)
4. Wirkweise abstumpfender Streumittel – Streusplitt (mit Verlusten)
Wirkdauer & Anwendung Splitt unter Verkehr Streumengen 100 – 150 g/m2 (ca. 10 – 30 €/t)*
„Streusplit ist am
besten für Straßen mit
sehr geringer
Verkehrsbelastung“
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 11
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
5. Wirkungsweise auftauender Streumittel – Streusalz (NaCl)
Streumengen 5 – 40 g/m2 (ca. 80 – 90 €/t)* Wirkdauer & Anwendung Salz unter Verkehr
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Gem
esen
e S
treu
men
ge a
uf
der
Fah
rbah
n
(100%
= e
ing
este
llte
Str
eu
men
ge)
Anzahl KFZ [PKW-E]
Splitmenge (WEHNER 1960; HOFFMANN 1984)
Feuchtsalz FS30 (ZULAUF 1965)
Solestreuung FS100 (ZULAUF 1965)
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 12
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
6.1 Streuzyklen – Ablauf und Durchführung periodisch / gestaffelt
Mehrs
chare
npflug
mit K
lappflügel und
Räum
bre
ite 4
,6 m
3,75m 3,75m 3,00m
2. Fahr
streifen
1. Fahr
streifen
Pannen-
streifen
1,00m
Schneefa
ll nach R
äum
ung b
edeckt
Str
aß
e v
erd
ünnt das S
treusalz
Schnellstraßen
3,75m 3,75m 3,75m 3,00m 1,00m
3. Fahr
streifen
2. Fahr
streifen
1. Fahr
streifen
Pannen-
streifen
Mehrs
chare
npflug
mit K
lappflügel und
Räum
bre
ite 6
m
Schneefa
ll nach R
äum
ung b
edeckt
Str
aß
e v
erd
ünnt das S
treusalz
Autobahnen (gestaffelt)
Mehrs
chare
npflug
mit
Räum
bre
ite 3
,4 m
Schneefa
ll nach R
äum
ung b
edeckt
Str
aß
e v
erd
ünnt das S
treusalz
3,25 m 3,25m 0,5 m 0,5 m
Landes- & Gemeindestraßen
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 13
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
6.2 Streuzyklen –Räum- & Streufahrten: Reichweite und Kosten
15 €/km
20 g/m2
20 g/m2
55 km
Ergebnisse:
Die Reichweite der
Streufahrzeuge
hängt von
Streumenge,
Streubreite,
Ladekapazität
und Streu-
geschwindigkeit ab
Die optimale
Streugeschwindig
keit für Gemeinden
liegt bei 20 – 40
km/h, da hier die
Streuverluste am
geringsten sind
und bei Streu-
mengen 10 g/m2
ohnehin die
Ladekapazität
maßgebend ist
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 14
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
7.1 Ermittlung erforderlicher Streumengen – Tauleistung & Verluste
Max. Tauleistung – Streumenge & Temperatur Zeit- (& verkehrs)abhängige Streuverluste
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Gem
esen
e S
alz
men
ge a
uf
Fah
rbah
n
(100%
= e
ing
este
llte
Str
eu
men
ge)
Minuten nach dem Streuvorgang [min]
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
-25,0-20,0-15,0-10,0-5,00,0
Sc
hn
ee
hö
he
[c
m]
Fahrbahntemperatur [ C]
40 g/m²
30 g/m²
20 g/m²
10 g/m²
„Die maximale
Tauleistung ist stark
begrenzt“
„Durch Streuverluste
und Verkehr geht viel
Salz verloren“
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 15
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
Streusalz Schneefall Schnee/Eis Sole Legende:
7.2 Ermittlung der erforderlichen Streumengen - Präventivstreuung
1. Streuen z.B. 10 g/m2 vor Schneefall 1 cm/h
FB-Temp. = - 5 C
2. Verdünnung + 2 Phasen Schnee/Eis 0% 0,1 – 0,9 g/cm3
Sole 8% (unten) 1,1 g/cm3
3. Räumen + Nachstreuen Restschnee + Salz = Sole > 7%
(verbleib. Restschnee tauen)
„Präventive Streuung knapp vor Niederschlagsbeginn wirkt am besten!“
4. Schmelze Restschnee Sole > 8% (unten) 1,1 g/cm3
Weitere Entwicklung wie in 2.
1. Schneefall + Eisbildung Schnee/Eis 0% 0,1 – 0,9 g/cm3
anfrieren durch Druck
(Verkehr) an den Asphalt
2. Räumen + Nachstreuen Erhöhte Räumenergie, größere
Restschneemenge, mehr Salz
Restschnee + Salz = Sole > 7%
(gesamten Restschnee tauen)
3. Eisglätte während Tauvorgang Sole > 8% (oben) 1,1 g/cm3
Schnee/Eis 0% 0,1 – 0,9 g/cm3
4. (Teilw.) Schmelze Restschnee
oder durchgehende Eisglätte
bei zu geringer Salzmenge
Wirkung Präventivstreuung (5 - 10 g/m2) Wirkung nachträgliche Streuung
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 16
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
7.3 Ermittlung der erforderlichen Streumengen – Rechenmodell TU Wien
Zu Grunde liegendes Modell
Bezugsgröße des Modells ist die
Griffigkeit und damit die Fahrsicherheit
Wesentliche Einflussgrößen sind
Niederschlag, Temperatur, Verkehr,
Straßenverhältnisse und Tauleistung des
eingesetzten Streumittels
Die ausgebrachte Streumenge wird
durch Verwehung und Verkehr auf die
verbleibende Restsalzmenge reduziert
Diese bildet mit dem durch
Reif/Niederschlag anfallenden Wasser
eine Sole mit einer gewissen
Konzentration
Über Solekonzentration, Taumittelart
und Fahrbahntemperatur kann die Frost-
gefahr zeitabhängig ermittelt werden
Erst bei vollständiger Füllung der
Texturreserve durch Schnee/Eis kommt
es zu tatsächlicher Straßenglätte
Durch den Straßenbetreiber sind die
Streumenge, Streuintervall und die Art
des verwendeten Taumittels regelbar
Verkehr
Textur
Geschwin-
digkeit
Streumenge
Ermittlung der
verbleibenden
Salzmenge auf
der Fahrbahn
Ermittlung der
Konzentration der
Sole
Verwendets
TaumittelGefrierpunkt
FrostgefahrFahrbahn-
temperaturBerücksichtigung
der Textur
Fahrbahn-
textur
GlättegefahrGriffigkeit
reduziertMittel
Griffigkeit stark
reduziert !!Hoch
Griffigkeit
ausreichenGering
Luft-
feuchtigkeit
Luft-
temperatur
Fahrbahn-
temperatur
Reifbildung
Niederschlag
Auftrocknung
Ja
Griffigkeit
ausreichendNein
Restsalzmenge
Wasserfilmdicke
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 17
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
-1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 -10 -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 -10
250 7 14 21 27 33 39 10 10 10 10 250 15 28 10 10 10 10 10 10 10 10
500 8 16 23 30 36 10 10 10 10 10 500 16 31 10 10 10 10 10 10 10 10
1.000 10 19 28 36 10 10 10 10 10 10 1.000 20 38 10 10 10 10 10 10 10 10
1.500 12 23 34 10 10 10 10 10 10 10 1.500 24 10 10 10 10 10 10 10 10 10
2.000 15 29 10 10 10 10 10 10 10 10 2.000 29 10 10 10 10 10 10 10 10 10
2.500 18 35 10 10 10 10 10 10 0 0 2.500 36 10 10 10 10 10 10 10 0 0
3.000 22 10 10 10 10 10 0 0 0 0 3.000 10 10 10 10 10 10 0 0 0 0
3.500 27 10 10 10 10 0 0 0 0 0 3.500 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0
4.000 33 10 10 10 10 0 0 0 0 0 4.000 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0
-1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 -10 -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 -10
250 22 10 10 10 10 10 10 10 10 10 250 29 10 10 10 10 10 10 10 10 10
500 24 10 10 10 10 10 10 10 10 10 500 32 10 10 10 10 10 10 10 10 10
1.000 29 10 10 10 10 10 10 10 10 10 1.000 39 10 10 10 10 10 10 10 10 10
1.500 36 10 10 10 10 10 10 10 10 10 1.500 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10
2.000 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 2.000 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10
2.500 10 10 10 10 10 10 10 10 0 0 2.500 10 10 10 10 10 10 10 10 0 0
3.000 10 10 10 10 10 10 0 0 0 0 3.000 10 10 10 10 10 10 0 0 0 0
3.500 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0 3.500 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0
4.000 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0 4.000 10 10 10 10 10 0 0 0 0 0
Fahrbahntemperatur in °C
Streumengenermittlung in Abhängigkeit von Niederschlag, Fahrbahntemperatur und Verkehr
Fahrbahntemperatur in °CStreumenge
in [g/m²]
Streumenge
in [g/m²]
Fahrbahntemperatur in °C
Streumenge
in [g/m²]
KF
Z in
der
Um
lau
fzeit
KF
Z in
der
Um
lau
fzeit
KF
Z in
der
Um
lau
fzeit
KF
Z in
der
Um
lau
fzeit
Niederschlag 0,0 mm bis 0,25 mm - Schneehöhe 0,0 mm bis2,5 mm Reifbildung
bzw. gerade wahrnehmbarer Schneefall
Niederschlag 0,25 mm bis 0,5 mm - Schneehöhe 2,5 mm bis 5 mm gerade
wahrnehmbarer Schneefall
Niederschlag 0,5 mm bis 0,75 mm - Schneehöhe 5 mm bis 7,5 mm leichter
Schneefall
Niederschlag 0,75 mm bis 1 mm - Schneehöhe 7,5 mm bis 10 mm leichter bis
mäßiger Schneefall
Fahrbahntemperatur in °C Streumenge
in [g/m²]
Durch die begrenzte Streumenge von max. 40 g/m² sowie die physikalisch gegebene Tauwirkung von Natriumchlorid NaCl ist eine schwarze Fahrbahn nur bis zu einer Schneefallmenge von 1 cm im Streuumlauf erreichbar. Hier ist eine Räumfahrt und das Streuen von 10 g/m² die bessere Strategie. Dabei wird eine Trennschicht zwischen Fahrbahn und Schnee erzeugt, die weitere Räumfahrten erleichtert.
7.4 Ermittlung der erforderlichen Streumengen - Streutabellen
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 18
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
8.1 Streustrategien & Fahrempfehlungen für typische Wintersituationen
Fotodokumentation Fahrbahnzustand Winterdienstempfehlung Fahrempfehlung
Trockene Fahrbahn: Sehr gut Minimalstreuung: Keine Einschränkungen:
Hohe Griffigkeit µ = 0,7 – 1,0
Fahrbahntemperatur
-30°C bis + 60 °C
Streuung nicht erforderlich Keine Einschränkung der zulässigen
Geschwindigkeit wegen
Fahrbahnzustand erforderlich.
Keine Reifglätte zu erwarten Streuung nicht erforderlich Die Fahrbahn ist in der Regel sicher
befahrbar
Reifglätte möglich bzw. zu erwarten Präventive Streuung von 5 - 10 g/m² bei
einsetzender Reifbildung (üblicherweise
ab 2 - 4 Uhr)
Die Fahrbahn ist in der Regel nach
Streuung sicher befahrbar
(auf Sichtweite bei Nebel achten!)
Nasse Fahrbahn: Gut (Glatteisgefahr!)Streuung nur bei
Minusgraden
Geschwindigkeitsreduktion
erforderlich:
Fahrbahntemperatur ≥ 0°C
Keine Sprühfahnenbildung
Mittlere Griffigkeit µ = 0,4 - 0,7
Streuung nicht erforderlich Angepasste Fahrweise
Sprühfahnenbildung
Griffigkeit µ = 0,3 - 0,6
Kontrolle Spurrinnentiefe
(Aquaplaninggefahr)
Geschwindigkeitsreduktion
bei Spurrinnen < 70 km/h
(A+S sowie B+L)
Fahrbahntemperatur < 0°C
Glatteisgefahr; sehr geringe Griffigkeit µ
= 0,1 – 0,6
Präventive Streuung wichtig!
Räumen & Streuen 20 - 40 g/m²
Warnmeldung ausgeben
Glatteisgefahr, starke Reduktion der
Geschwindigkeit < 30 km/h bis
Schritttempo (A+S sowie B+L)
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 19
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
Fotodokumentation Fahrbahnzustand Winterdienstempfehlung Fahrempfehlung
Trockene Fahrbahn: Sehr gut Minimalstreuung: Keine Einschränkungen:
Hohe Griffigkeit µ = 0,7 – 1,0
Fahrbahntemperatur
-30°C bis + 60 °C
Streuung nicht erforderlich Keine Einschränkung der zulässigen
Geschwindigkeit wegen
Fahrbahnzustand erforderlich.
Keine Reifglätte zu erwarten Streuung nicht erforderlich Die Fahrbahn ist in der Regel sicher
befahrbar
Reifglätte möglich bzw. zu erwarten Präventive Streuung von 5 - 10 g/m² bei
einsetzender Reifbildung (üblicherweise
ab 2 - 4 Uhr)
Die Fahrbahn ist in der Regel nach
Streuung sicher befahrbar
(auf Sichtweite bei Nebel achten!)
Nasse Fahrbahn: Gut (Glatteisgefahr!)Streuung nur bei
Minusgraden
Geschwindigkeitsreduktion
erforderlich:
Fahrbahntemperatur ≥ 0°C
Keine Sprühfahnenbildung
Mittlere Griffigkeit µ = 0,4 - 0,7
Streuung nicht erforderlich Angepasste Fahrweise
Sprühfahnenbildung
Griffigkeit µ = 0,3 - 0,6
Kontrolle Spurrinnentiefe
(Aquaplaninggefahr)
Geschwindigkeitsreduktion
bei Spurrinnen < 70 km/h
(A+S sowie B+L)
Fahrbahntemperatur < 0°C
Glatteisgefahr; sehr geringe Griffigkeit µ
= 0,1 – 0,6
Präventive Streuung wichtig!
Räumen & Streuen 20 - 40 g/m²
Warnmeldung ausgeben
Glatteisgefahr, starke Reduktion der
Geschwindigkeit < 30 km/h bis
Schritttempo (A+S sowie B+L)
8.2 Streustrategien & Fahrempfehlungen für typische Wintersituationen
Schnee neben Rollspur: Gut (Probleme bei Spurwechsel)Räumen und Streuen nach
Erfordernis
Geschwindigkeitsreduktion
erforderlich:
Kein Schneefall Räumen und Streuen mit
20 - 30 g/m².
Angepasste Fahrweise.
Geschwindigkeitsreduktion
um 20 - 30%
Rollspur trocken bis feucht
Griffigkeit µ = 0,3 – 0,5
Räumen & Streuen mit 10 - 20 g/m²
bei Schneefall weniger als 0,5 cm
im Streuintervall.
Angepasste Fahrweise.
Geschwindigkeitsreduktion
um 20 - 30%
Schneefall, Schnee bleibt in Rollspur
liegen (grau - weiße FB)
Griffigkeit µ = 0,2 – 0,4
Darüber Räumen & Streuen
(ca. 10 g/m²) bis Ende der Schneefälle,
danach 20g/m² - 30 g/m² zur
Beseitigung der Restschneemengen
Angepasste Fahrweise an die
Verhältnisse, Reduktion der zulässigen
Geschwindigkeit um bis zu 50%
Schnee in der Rollspur: SchlechtRäumen und Streuen nach
Erfordernis
Geschwindigkeitsreduktion
erforderlich:
Kein Scheefall, geräumt
geringe Griffigkeit µ = 0,2 - 0,3
FB – Temp. ≤ 0°C
Nochmals räumen, Restschnee durch
Salzstreung beseitigen
Reduktion der zulässigen
Geschwindigkeit auf < 80 km/h (A+S)
bzw. < 50 km/h (B+L)
Schneefall, geräumt, ungeräumt,
Niederschlag < 0,5 mm im Streuintervall
(≈ 3 - 5 mm Schnee)
Präventivstreuen vor Schneefall falls
möglich, danach Räumen und
Nachstreuen
Reduktion der zulässigen
Geschwindigkeit < 70 km/h (A+S) bzw.
< 50 km/h (B+L) - Sichtweite!!!
Schneefall > 0,5 mm im Streuintervall
geringe Griffigkeit µ = 0,2 - 0,3
FB-Temp. -20°C bis 0°C
Räumen & Streuen bis zum Ende der
Schneefälle und Tauen des
Restschnees
Reduktion der zulässigen
Geschwindigkeit < 50 km/h (A+S) bzw.
< 30 km/h (B+L) - Sichtweite!!!
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 20
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
Fotodokumentation Fahrbahnzustand Winterdienstempfehlung Fahrempfehlung
Trockene Fahrbahn: Sehr gut Minimalstreuung: Keine Einschränkungen:
Hohe Griffigkeit µ = 0,7 – 1,0
Fahrbahntemperatur
-30°C bis + 60 °C
Streuung nicht erforderlich Keine Einschränkung der zulässigen
Geschwindigkeit wegen
Fahrbahnzustand erforderlich.
Keine Reifglätte zu erwarten Streuung nicht erforderlich Die Fahrbahn ist in der Regel sicher
befahrbar
Reifglätte möglich bzw. zu erwarten Präventive Streuung von 5 - 10 g/m² bei
einsetzender Reifbildung (üblicherweise
ab 2 - 4 Uhr)
Die Fahrbahn ist in der Regel nach
Streuung sicher befahrbar
(auf Sichtweite bei Nebel achten!)
Nasse Fahrbahn: Gut (Glatteisgefahr!)Streuung nur bei
Minusgraden
Geschwindigkeitsreduktion
erforderlich:
Fahrbahntemperatur ≥ 0°C
Keine Sprühfahnenbildung
Mittlere Griffigkeit µ = 0,4 - 0,7
Streuung nicht erforderlich Angepasste Fahrweise
Sprühfahnenbildung
Griffigkeit µ = 0,3 - 0,6
Kontrolle Spurrinnentiefe
(Aquaplaninggefahr)
Geschwindigkeitsreduktion
bei Spurrinnen < 70 km/h
(A+S sowie B+L)
Fahrbahntemperatur < 0°C
Glatteisgefahr; sehr geringe Griffigkeit µ
= 0,1 – 0,6
Präventive Streuung wichtig!
Räumen & Streuen 20 - 40 g/m²
Warnmeldung ausgeben
Glatteisgefahr, starke Reduktion der
Geschwindigkeit < 30 km/h bis
Schritttempo (A+S sowie B+L)
8.3 Streustrategien & Fahrempfehlungen für typische Wintersituationen
Eisglätte auf der Fahrbahn: KritischGezielte Maximalstreuung, Sperre
im Ausnahmefall:
Keine Weiterfahrt, im Ausnahmefall
Schrittempo:
Kein Niederschlag
Fahrbahnfläche seidig matt bis
spiegelnd (Scheinwerfer)
Sehr geringe Griffigkeit µ = 0,1 – 0,2
Niederschlag (mit Schnee, bzw.
gefrierendem Regen)
Fahrbahntemperatur ≤ 0°C
Präventive Streuung falls möglich,
Streuung eisiger Stellen mit
Maximalmenge, enstpr. Nachstreuen
Gestaffelte Streufahrten, Sperre nur in
Abstimmung mit Exekutive, danach
Streuen mit Maximalmenge bis zur
Beseitigung der Glätte,
Verkehrsfreigabe nach Sperre erst bei
ausreichender Griffigkeit
Fahrbeschränkungen bis zur
Beseitigung der Eisglätte einhalten, In
Ausnahmefällen bzw. an
Gefahrenstellen im Schritttempo
weiterfahren
„Optimale Streustrategie = So viel wie nötig - so sparsam wie möglich –
der Nutzer kann eine Schneefahrbahn erkennen und sich anpassen“
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 21
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
9. Zusammenfassung
■ Räumen und Streuen sichert eine gute Erreichbarkeit der Gemeinden und
ist daher eine unverzichtbare Aufgabe der öffentlichen Hand
■ Die (Mindest-)Anforderungen an einen ordnungsgemäßen Winterdienst
werden durch die einschlägigen Gesetze definiert & die RVS konkretisiert
■ Bei ordnungsgemäßer Durchführung und Dokumentation des Winter-
dienstes sind Rechtsprobleme die Ausnahme (nur bei grober Fahrlässigkeit)
■ Splittstreuung ist aufgrund der schnellen Austragung aus der Rollspur
durch den Verkehr nur für untergeordnete Straßen (< 1.000 KFZ) und in
Sonderfällen (z.B. Starkschneefall & Steigungsstrecken) das Mittel der Wahl
■ Salzstreuung ist an stärker befahrenen Straßen anzuwenden – Zeitnahe zu
Niederschlag streuen (Verluste) – Maximalstreuung ist der Ausnahmefall
■ Gezieltes sparsames Räumen & Streuen in Kombination mit einer verant-
wortungsvollen angepassten Fahrweise der Nutzer muss das Ziel sein
■ Einsparpotentiale können durch interkommunalen Einkauf, Planung und
Durchführung eines optimierten Winterdienstes realisiert werden
ASTRAD-Symposium, 14.04.2011, Messe Wels © Hoffmann M. – Nutz P. – Blab R. 22
INSTITUT FÜR VERKEHRSWISSENSCHAFTEN
Forschungsbereich STRASSENWESEN
Arbeitsgruppe Planung, Betrieb und EMS
10. Fragen und Diskussion
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Top Related