Länderprofil
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Konfliktentwicklung
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Konfliktakteure
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Stationen des Friedensprozesses
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Exkurs:
Konfliktübersicht Zentralafrikanische Republik (ZAR) mehrmehr
Friedenseinsätze
UN-Präsenz MINURCAT
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EU-Präsenz EUFOR Tschad/RCA
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Operation
FOMUC/MICOPAX
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Links, Quellen & Lesetipps
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KonfliktKonfliktüübersicht bersicht ––
Tschad/Tschad/ZARZAR
NASA World Wind
Kinshasa
NASA World Wind
Kinshasa
NASA World Wind
Kinshasa
MONUC
Kathrin Nutt; Julia Finken; Melanie Vogelbach; Amelie Hinz (ZIF)
UN Photo/Eskinder
DebebeThe
Council
of the
EUUNHCR/H.CauxCIA World Factbook
www.zif-berlin.org
LLäänderprofil nderprofil ––
Tschad Tschad
Regierungssystem Präsidialdemokratie
Hauptstadt N‘Djamena
(circa 1 Mio. Einwohner; Schätzung 2008)
Fläche 1.284.000 km2 (Deutschland: 357.021 km2)
Bevölkerung etwa 10 Mio. Einwohner (Schätzung 2008)
Bevölkerungsgruppen Sudan-Gruppen 60% (Sara, Bongo), tschado-hamitische
Gruppen 12% (Kotoko, Massa), Araber 9%, saharanische
Gruppen 4% (Tubu-Teda, Daza, Zaghawa)
Religionen 54% sunnitische Muslime malekit. Schule, 35% Christen, 7% Animisten, 4% Andere
Landessprachen Amtssprachen: Französisch und Arabisch;Hauptverkehrssprachen: Tschad-Sara
(im Süden), Barma, Doza
owie
mehr als 120 weitere Sprachen und Dialekte
Hauptwirtschaftszweige
Landwirtschaft und Viehzucht; seit 2003 dominiert die Erdölproduktion
Tschadische Flüchtlinge/
55.722 Flüchtlinge (Stand: 6/2008)Binnenvertriebene 185.900 Binnenvertriebene (Stand: 5/2008)
Flüchtlinge im Tschad
234.000 aus dem Sudan; 54.200 aus der ZAR (Stand: 12/2008)
Quellen Auswärtiges Amt, CIA World Factbook,
IDMC, ISS, OCHACIA World Factbook
CIA World Factbook UN Photo/E.Debebe
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StaatsoberhauptIdriss
Déby, seit 1. Dezember 1990 im Amt, vereidigt am 8. August 1996, wieder gewählt im Mai 2006
Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (1)Tschad (1)
Von der Kolonie zum unabhängigen Staat (1960-1982)
1913-1959
Französische Kolonialherrschaft: Tschad wird 1915 zunächst Teil einer französisch äquatorial-afrikanischen Föderation, dann ab 1946 Überseeterritorium Frankreichs; Bevorzugung des Südens bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes seit 1919; im Norden lediglich Ausübung der Gebietsherrschaft
1959
Unabhängigkeit: François
Tombalbaye, von der Ethnie
der Sara und Kopf von der im Süden dominanten Parti
ProgressisteTschadien
(PPT), wird erster Präsident; unter Tombalbaye
dominieren Vertreter des Südens die Regierung und nehmen Führungspositionen im Parlament, in der Verwaltung und in Staatsbetrieben ein; bis 1964 Rückzug der ehemaligen französischen Militäradministration
1966
Gründung der Rebellenbewegung Front de Libération
National du Tschad (FROLINAT) als Reaktion auf die Vorherrschaft der PPT, Korruption innerhalb der Regierung und die Dominanz des Südens; Unterstützung der FROLINAT durch Libyen; in den Folgejahren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und Aufständischen angeführt von FROLINAT; mehrfaches Eingreifen französischer Truppen auf Seiten der Regierung
1973
Besetzung und Annexion des rohstoffreichen Aozou-Streifens
im Norden des Tschads durch Libyen (bis 1994)
04.1975
Militärputsch junger Soldaten, bei dem Präsident Tombalbayes
ums Leben kommt; Félix
Malloum, ethnischer Sara
und ehemaliger Stabschef der Armee,
übernimmt das Präsidentenamt; FROLINAT
verbleibt in der bewaffneten Opposition
1975-1976
Spaltung der FROLINAT aufgrund von Differenzen über die Rolle Libyens; Goukouni
Oueddei
mit pro-libyscher Haltung übernimmt die Führung der FROLINAT, Hissène Habré, Gegner der libyschen Besetzung des Aozou-Streifens, wird Anführer einer Splitterfraktion und gründet die von der Gorane (Ethnie
des ehemaligen Präsidenten Habré) dominierten Forces
Armées
du Nord (FAN)
1978
Präsident Malloum
handelt einen Friedensvertrag mit Habré
aus; er beinhaltet die Bildung einer Übergangsregierung (Gouvernement d’Union
Nationale de Transition, GUNT) mit Malloum
als Präsidenten und Habré
als Premierminister; die Regierungsbildung entlang ethnischer Konfliktlinien vertieft die
Spaltung der Gesellschaft und zementiert den Nord-Süd-
Antagonismus
03.1979
Kämpfe zwischen der tschadischen Armee (Forces
Armées
Tchadiennes, FAT) und Habrés
FAN-Truppen; mithilfe der taktischen Unterstützung Frankreichs erlangen die FAN die Kontrolle über die Hauptstadt N’Djamena; die Forces
Armées
Populaires
(FAP) unter Oueddei
übernehmen die Kontrolle
wesentlicher Landstriche im Norden; daraufhin flüchtet Präsident Malloum
ins Exil
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Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (2)Tschad (2)
1979-1980
Abfolge mehrerer vom Norden dominierter Interimsregierungen, die
durch innere Machtkämpfe wieder zerbrechen
1980
Militärische Intervention Libyens in die andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen und eskalierenden Machtkämpfe zwischen FAT und FAN zugunsten Oueddeis; Stationierung von 15.000 libyschen Truppen im Tschad; Habré
flieht in den Sudan
11.1981
Rückzug libyscher Truppen und Stationierung der Inter-African
Force
(IAF), eine Peacekeeping-Einheit
der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU)
06.1982
Habrés
FAN rücken vom Sudan aus auf N’Djamena
vor und erlangen ohne libysche Unterstützung die Kontrolle über die Hauptstadt; Habré
übernimmt die Präsidentschaft; Oueddei
flieht ins Exil
Die Amtszeit von Hissène Habré
(1982-1990)
1983
Rückkehr Oueddeis
in den Tschad; mit libyscher Unterstützung kontrollieren Oueddeis
Milizen das dünn besiedelte Borkou-
Ennedi-Tibesti-Gebiet
im Norden; auf Anfrage Habrés
entsendet Frankreich 3.000 Soldaten zur Verhinderung des Vormarsches bewaffneter Gruppen um Oueddei
09.1984
Vereinbarung zwischen Frankreich und Libyen über einen beidseitigen Truppenabzug, der von Frankreich, aber nicht von Libyen umgesetzt wird; Frankreich sichert Habré
sofortige Intervention zu, falls es durch libysche Truppen zu einer Offensive Richtung N’Djamena
kommen sollte
02.1986
Militärische Intervention Frankreichs gegen vordringende, von Libyen unterstützte bewaffnete Oppositionskräfte (OpérationEpervier); bis heute andauernde Stationierung französischer Soldaten im Tschad
02-04.1989 Flucht von Idriss
Déby Itno, ehemaliger Oberkommandeur der tschadischen Streitkräfte und Angehöriger der im Ost-Tschad und Westdarfur
lebenden Zaghawa-Ethnie, sowie seinen Anhängern in den Sudan und anschließend mit Hilfe Khartums und Paris nach Libyen; Déby wird Planung eines Putschversuches gegen Habré
vorgeworfen
11.1989
Offensive Débys und seiner von Zaghawa
dominierten bewaffneten Truppen (Forces
Patriotiques
du Salut , FPS) mit sudanesischer Unterstützung; Zurückhaltung der französischen Militärpräsenz; Flucht Habrés
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Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (3)Tschad (3)
Die erste Regierungsdekade von Idriss
Déby (1990-
2001)
01.1990
Déby wird erst Interims-Staatsoberhaupt und dann Präsident; verschiedene politische Bewegungen, darunter auch ehemalige Gegner, schließen sich Déby an; Integration bewaffneter Gruppierungen in die neu geschaffene Armée
Nationale Tschadienne
(ANT); rasche Anerkennung Débys durch Frankreich, Sudan und Libyen
1990er
Trotz des von Déby
kommunizierten Reformwillens (z.B. Schaffung eines demokratischen Mehrparteiensystems) löst er die tschadische Nationalversammlung auf und setzt die Verfassung außer Kraft; Débys
mangelnde politische Legitimität und die prekäre Sicherheitslage vor allem im Süden und Südwesten des Landes veranlassen ihn zum Aufbau neopatrimonialer
Strukturen
1991-1992
Drei Putschversuche gegen Déby aufgrund der Machtkonzentration seiner von ethnischen Zaghawa
dominierten Mouvement
Patriotique
du Salut
(MPS);
heftige militärische Auseinandersetzungen mit bewaffneten Rebellen im Norden (Tibesti) und der Region des Tschadsees; Intervention der französischen Militärpräsenz bringen Rebellionen zum Erliegen
02.1995
Internationaler Gerichtshof spricht dem Tschad, und nicht Libyen, die Souveränität über den Aozou-Streifen
zu; vollständiger Abzug libyscher Truppen unter Aufsicht beider Staaten und der United Nations
Aouzou
Strip Observation Group
(UNASOG)
03.1996
Verabschiedung einer neuen Verfassung (starkes Präsidialsystem, Ein-
und Absetzung des Premierministers und der Richter
durch den Präsidenten); Boykott des Verfassungsreferendums durch die Opposition, nachdem ihre Änderungsvorschläge ausnahmslos von der Regierung abgelehnt wurden
1996
Erste freie Präsidentschaftswahlen: Déby erhält im ersten Wahlgang 43,8% der Stimmen und im zweiten 69,1% (Stichwahl)
1996-1998
Trotz verschiedener Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung und einzelner Rebellengruppen halten bewaffnete Auseinandersetzungen insbesondere im Süden an
1998-2002
Bewaffnete Auseinandersetzungen im Norden (Tibesti); Putschversuch der Mouvement
pour la Démocratie
et la Justice
au Tchad
(MDJT) unter Führung von Youssouf
Togoimi; libysche Vermittlungsbemühungen zwischen der Regierung und MDJT scheitern; Friedensabkommen im Januar 2002 und Dezember 2003 (siehe Konfliktakteure
und Stationen des Friedensprozesses)
05.2001
Wiederwahl Débys zum Präsidenten mit 63,2% der Stimmen für seine MPS; internationale Wahlbeobachter erklären die Wahl allgemein für fair, Vertreter der Opposition und Zivilgesellschaft beklagen hingegen Manipulationen
10.2003
Der Tschad wird mit Eröffnung der von der Weltbank geförderten Kamerun-Tschad-Pipeline zum Erdölexporteur Text
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Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (4)Tschad (4)
Ausweitung des Darfur-Konflikts
in den Ost-Tschad (2003-2006)
02.2003
Eskalation des Darfur-Konflikts; Déby zunächst loyaler Verbündeter der Regierung in Khartum (siehe ZIF-Konfliktübersicht
zu Darfur)
ab 2003
Darfurische
Rebellen der Sudan Liberation
Army
(SLA) und Justice
and Equality
Movement
(JEM) nutzen tschadisches Territorium als Rückzugsgebiet gegen die sudanesische Regierung; Misserfolg Débys zur Mobilisierung der tschadischen Armee gegen die darfurischen
Rebellengruppen, da Angehörige seiner Zaghawa-Ethnie
auf beiden Seiten wichtige Posten bekleiden
01.2004
Rund 200.000 Flüchtlinge aus Darfur suchen Schutz im Ost-Tschad; Zusammenstöße der tschadischen Armee mit Janjaweed-Milizen; massiv schwindender Rückhalt Débys bei seiner im Ost-Tschad und Darfur lebenden Zaghawa-Ethnie
aufgrund seiner pro-sudanesischen Haltung im Darfur-Konflikt(siehe Konfliktakteure)
02.2005
Déby beginnt mit der Unterstützung von Zaghawa
dominierten JEM-Splitterfraktionen
in Darfur
18.12.2005
Angriff der tschadischen Rassemblement pour la Démocratie et la Liberté
(RDL)
unter Führung von Mahamat
Nour Abdelkerim,
ehemaliger Oberstleutnant der sudanesischen Armee,
auf die Stadt Adré
an der Grenze zu Darfur, den die tschadische Armee zurückschlägt; Déby
wirft
Khartum daraufhin Unterstützung tschadischer Rebellengruppen vor und erklärt Bashir den Kriegs-
zustand; Khartum bezichtigt Déby
hingegen der Unterstützung darfurischer
Rebellengruppen (siehe Konfliktakteure)
12.2005
Gründung zweier tschadischer Rebellengruppen mit sudanesischer Unterstützung zum Sturz Débys: das Bündnis Front Uni pour le Changemet
(FUC) unter Mahamat
Nour Abdelkerim
sowie dem von Zahghawa
dominierten Rassemblement
des
Forces
pour le Changement
(RFC) unter Führung der Gebrüder Erdimi, Débys
Cousins (siehe Konfliktakteure)
08.02.2006
Abkommen von Tripolis
zwischen Déby und Omar al-Bashir
unter libyscher Vermittlung: gegenseitige Verpflichtung der Regierungen des Tschad und Sudans, keine Rebellengruppen gegen den jeweils anderen zu unterstützen bzw. zu tolerieren und die Grenze zwischen beiden Staaten gegen den Durchlass von Rebellen abzusichern (siehe Stationen des Friedensprozesses)
03/04.2006 Angriffe der Janjaweed
und tschadischer Rebellengruppen von Darfur auf Stellungen, Städte und Dörfer im Ost-Tschad; Massaker an der Zivilbevölkerung, Zerstörungen und Plünderungen; darfurische
JEM unterstützt die tschadische Armee; Tschad betrachtet Abkommen von Tripolis als gebrochen und beendet diplomatische Beziehungen zum Sudan
13.04.2006 Vormarsch der FUC von Darfur durch den Nordosten der ZAR Richtung N’Djamena; Déby
wirft Khartum erneut Unterstützung der FUC vor; Verstärkungder
tschadischen Armee durch französische Truppen; 100-300 Tote und 200 Verletzte auf beiden Seiten und der Zivilbevölkerung; Rückzug der FUC-Kämpfer
und kurz darauf Auseinanderbrechen der FUC
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UNHCR/H.Caux
Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (5)Tschad (5)
04.05.2006
Präsidentschaftswahlen erneut gewonnen von Präsident Déby mit 65% der Stimmen, allerdings bei internationalen Wahlbeobachtern sowie der tschadischen Bevölkerung hoch umstritten; Opposition boykottiert Wahl aufgrund des von Déby
2005 durchgeführten Verfassungsreferendums, welches ihm ermöglichte, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren
26.07.2006 Procès Verbal zwischen der tschadischen und sudanesischen Regierung (siehe Stationen des Friedensprozesses)
28.08.2006
Rahmenabkommen zwischen Tschad und Sudan als „Freunde und gute Nachbarn“
(siehe Stationen des Friedensprozesses)
Herbst 2006
Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen tschadischen Rebellengruppen und tschadischer Armee um Dar Tama, Abéché
(frz. Garnisonsstandort) und Goz-Beida; deutliche Zunahme von Angriffen der Janjaweed und Rebellen auf
die nicht-arabische Zivilbevölkerung; Anstieg der Binnenvertriebenen auf 100.000; Parlament ruft Notstand im Ost-Tschad aus
12.2006
Friedensabkommen zwischen der tschadischen Regierung und der FUC; doch da sich die FUC-Kämpfer
weigern, ihre Waffen abzugeben, kommt es im Dezember 2007 zu neuen Gefechten mit Regierungstruppen (siehe Stationen des Friedensprozesses)
Internationale Friedensbemühungen (2007-2008)
05.2007
Déby
und Bashir einigen sich im Versöhnungsabkommen von Riad auf die Einrichtung einer gemeinsamen Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze Text
25.09.2007 Der UN-Sicherheitsrat beschließt mit Resolution 1778
die Errichtung einer multidimensionalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik, bestehend aus MINURCAT, EUFOR Tschad/RCA
und tschadischen Polizisten (siehe UN-
und EU-Operation)
10.2007 Vorläufiges Friedensabkommen von Tripolis zwischen Dèby
und den vier wichtigsten tschadischen Rebellengruppen, Union des Forces
pour la Démocratie
et le Développement
(UFDD), Rassemblement
des Forces
pour le Changement
(RFC), Union des Forces
pour la Démocratie
et le Développement-fondamentale
(UFDD-f) und Concorde Nationale Tchadienne
(CNT); Abkommen wird drei Wochen später im Friedensabkommen von Sirte
bekräftigt (siehe Konfliktakteure
und Stationen des Friedensprozesses)
2.-3.02.2008 Rund 4.000 von Khartum unterstützte Rebellen der UFDD und RFC stoßen von der sudanesischen Grenze (Geneina
und Adé) bis nach N’Djamena
vor; heftige Kämpfe in N’Djamena
und Massaguet
mit circa 700 Toten; JEM unterstützt die tschadische Regierung; Nach drei Tagen andauernder heftiger Kämpfe Rückzug der Rebellengruppen, die sich am 28. Februar zur Rebellen-
koalition
Alliance
Nationale
(AN) unter Mahamat
Nouri zusammenschließen (siehe Konfliktakteure)
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Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (6)Tschad (6)
14.02.2008 Landesweite Notstandserklärung durch das von Débys MPS dominierte Parlament, die am 16. März wieder aufgehoben wird
13.03.2008 Déby und Bashir einigen sich im Abkommen von Dakar auf Einrichtung
einer internationalen Kontaktgruppe zur Beobachtung des Abkommens; diese beschließt im April die Entsendung einer tschadisch-sudanesischen Grenzbeobachtermission Text
12.05.2008 Khartum schließt im Streit um die angebliche Unterstützung des Tschads von Rebellen seine Grenzen und bricht wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen zum Tschad ab; diplomatische Beziehungen werden am 1. August wieder aufgenommen
14.06.2008
Rebellenangriff der AN auf die von Flüchtlingslagern umgebene Stadt Goz
Beida;nachdem
irische EUFOR-Truppen
Position zum Schutz der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen beziehen, kommen diese bei Goz
Beida
kurzzeitig unter Rebellenbeschuss
16.06.2008
Déby wirft EUFOR vor, die Aktivitäten der Rebellen im Ost-Tschad nicht zu bekämpfen und diese somit zu unterstützen
06-07.2008
Déby
lehnt sowohl das Verhandlungsangebot der AN-Rebellen
als auch das von Bashir ab, solange tschadische Rebellen weiter
mit Khartum kooperieren
08.07.2008
Die United Nations
Standing Police Capacity
(SPC) und UN Police
(UNPOL) von MINURCAT beginnen mit der Ausbildung von 200 tschadischen Polizisten des Détachement
Intégré
de Sécurité
(DIS) zum humanitären Schutz von Flüchtlingen und Binnen-
vertriebenen im Ost-Tschad; der Einsatz des ersten DIS-Kontingents, das aus 100 Polizisten bestehet, beginnt am 24.10.08
05.08.2008
Commission Nationale d’Enquête
, am 2. April 2008 zur Einschätzung der Februar-Ereignisse in N‘Djamena
eingesetzt, legt dem Präsidenten des Tschads ihren Bericht vor; Resultat ist die gemeinsame Verantwortlichkeit von Rebellengruppen und tschadische Armee für die Menschenrechtsverletzungen durch willkürliche Hinrichtung, Folter und Vergewaltigung
1/2.09.2008 Déby und Bozizé
erklären sich mit einer UN-Nachfolge-Operation von EUFOR, die eine militärische Komponente beinhaltet, einverstanden; sie unterstützen eine Weiterführung des Mandates zur Eindämmung der sich ausweitenden Darfur-Krise
und zur Verbesserung der Sicherheitssituation im Norden der ZAR (siehe UN-
und EU-Operation)
10.09.2008 Die Weltbank kündigt den 2003 geschlossenen Ölpipeline-Vertrag
mit dem Tschad
auf, da Déby
Gewinne aus dem Entwicklungs-
projekt
nicht wie vereinbart zur Armutsbekämpfung verwendet haben soll Text
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Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––
Tschad (6)Tschad (6)
09.2008
Im
Ost-Tschad suchen mehr als 290.000 Flüchtlinge und 180.000 Vertriebene Zuflucht; circa 70.000 in den aufnehmenden Gemeinden benötigen humanitäre Hilfe
19.01.2009
Die acht bedeutendsten Rebellenbewegungen –
darunter UFDD, UFCD, UFR und RFC (siehe interne Konfliktakteure) –
schließen sich zur Union of Resistance
Forces
(URF) zusammen, um mit vereinten Kräften Déby zu stürzen; den Vorsitz der URF übernimmt Timan Erdimi, ein Neffe Débys, ehemals dessen Präsidialbüroleiter und Vorsitzender der RFC
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Konfliktakteure Konfliktakteure ––
Tschad (1)Tschad (1)
Interne Konfliktakteure*
Armée
Nationale du Tchad
(ANT):
tschadische Armee; besteht einschließlich der Gendarmerie und der zuvor unabhängigen Präsidenten-
garde
aus 30.000 Streitkräften; dominiert von ethnischen Zaghawa; gilt als zu groß, schlecht ausgebildet, unterfinanziert und unzu-
reichend
ausgerüstet; dient primär der inneren Sicherheit und weniger der zuverlässigen Verteidigung der Landesgrenzen
Conseil
Démocratique
Révolutionnaire
(CDR):
eine der ältesten tschadischen Rebellengruppen; gegründet 1978 von Ahmat
Acyl; ethnisch dominiert von tschadischen Arabern (Awlad
Rashid); seit 1982 unter Führung von Acheikh
Ibn
Oumar
Said, ehemaliger Außenminister unter Habré
und zeitweilig unter Déby; Said beteiligt sich an Gründung der Union des Forces
pour la Démocratie
et le Développement
(UFDD)
2006, die er im Mai 2007 verlässt und die UFDD-foundamentale
gründet; die CDR unterzeichnet 2007 den N’Djamena
Accord
mit Déby (siehe Stationen des Friedensprozesses)
Alliance
Nationale de la Résistance
(ANR): kleine Rebellengruppe; gegründet 1994 von Mahamat
Garfa, ehemaliger Personalchef der tschadischen Streitkräfte; dominiert von ethnischen Tama; operiert von Darfur im Ost-Tschad; trotz des Friedensabkommens 2003 mit Déby (siehe Stationen des Friedensprozesses)
existiert die ANR unter Führung von Mahamat
Abbo Silek, ehemaliger ANR-Sprecher
und Cousin von Garfa, weiter; im Oktober 2005 gründet ANR-MilitärkommandeurMahamat
Nour Abdelkerim
die Rassemblement
pour la Démocratie
et la Liberté
(RDL), der viele ANR-Kämpfer
beitreten
Mouvement
pour la Démocratie
et la Justice
au Tchad
(MDJT): einflussreiche Rebellengruppe; gegründet 1998 unter Führung des ehemaligen Verteidigungsministers Youssouf
Togoimi; dominiert von ethnischen Goran; operiert im nördlichen Tschad; unterzeichnet 2002 mit Déby ein Friedensabkommen, das von MDJT-Hardlinern
abgelehnt wird (siehe Stationen des Friedensprozesses); die MDJT verbündet sich 2006 mit der Front Uni pour le Changement
Démocratique
(FUC) und 2008 mit der Alliance
Nationale
(AN)
Front Populaire
pour la Renaissance Nationale
(FPRN): kleine Rebellengruppe; gegründet 2001 von Adoum
Yacoub; dominiert von ethnischen Quaddaïan
und Masalit; operiert primär in der Grenzregion Tschad-Darfur-ZAR; nutzt Darfur als Rückzugsgebiet, erhält aber keine Unterstützung von Khartum
Socle
pour le Changement, L’Unité
et la Démocratie
(SCUD):
kleine Rebellengruppe; gegründet im Oktober 2004 unter Führung von Bideyat
Zaghawa
Yaya
Dilo
Djerou
und zwei Neffen Débys, To und Timan Erdimi; besteht aus Dissidenten der Regierung und Streitkräfte des Tschads; ethnisch dominiert von den regierenden Zaghawa; operiert im Ost-Tschad von Darfur aus; tritt im Dezember 2005 der FUC bei,
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UNHCR/H.Caux
Das Dorf Louboutigue
im Ost-Tschad nach einem Angriff
*In chronologischer Reihenfolge, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Konfliktakteure Konfliktakteure ––
Tschad (2)Tschad (2)
allerdings mit Bedenken seitens der FUC-Führung
angesichts der familiären Bindung der SCUD zu Déby, weswegen die SCUD nicht an der Planung des FUC-Angriffs
auf N’Djamena
im April 2006 beteiligt wird; To und Timan Eridimi
gründen 2007 die Rassemblement
des Forces
pour le Changement
(RFC)
Concorde Nationale du Tschad
(CNT): bis 2007 eine sehr starke Rebellengruppe; gegründet 2004 von Hassan Saleh Al-Gaddam
‘Al-Jineidi’, ehemaliges Mitglied der CDR und Gegner Débys seit 1994; dominiert von tschadischen Arabern (Hemat); Saleh schließt sich der FUC an und wird deren Vizepräsident, bis er sich im Juli 2006 wieder von der FUC abspaltet; CNT kontrolliert 2006 und 2007 als einzige Rebellenbewegung einige Monate tschadisches Territorium im Südosten; soll gute Kontakte zur Janjaweed haben; nimmt nach gescheitertem Friedensabkommen von Sirte
im Oktober 2007 direkte Gespräche mit Déby auf und handelt ein „Ralliement“
aus, was zur Integration von 2.000 Kämpfern in die nationale Armee führt (siehe Stationen des Friedensprozesses)
Rassemblement
pour la Démocratie
et la Liberté
(RDL): bedeutende Rebellengruppe; gegründet im August 2005 unter Führung von Mahamat
Nour Abdelkerim, ehemaliger Oberstleutnant der sudanesischen Armee; dominiert von ethnischen Tama
aus dem Tschad und Sudan, tschadischen Arabern (v.a. Eregat
aus Dar Tama) und Quaddaïan; besteht primär aus ehemaligen ANR-Kämpfern; wird Kooperation mit Janjaweed bei Angriffen im Dezember 2005 auf die Stadt Adré
im Ost-Tschad nachgesagt; umfasst circa 800 Kämpfer; RDL stellt Hauptbestandteil der im Dezember 2005 gegründeten FUC dar
Front Uni pour le Changement
Démocratique
(FUC):
das erste von Khartum unterstützte Rebellen-
bündnis; gegründet im Dezember 2005 unter Führung von Mahamat
Nour Abdelkerim
mit Unter-
stützung
Khartums; Ziel ist die Vereinigung aller wesentlichen Rebellengruppen des Tschads gegen Déby; besteht u.a. aus der RDL, CNT, MDJT und SCUD; dominiert von ethnischen Tama
aus dem Ost-Tschad und Sudan, tschadischen Arabern (v.a. Eregat
von Dar Tama), Quaddaïan, Mimi, Bideyat
und Kämpfern aus der ZAR; nach dem gescheiterten Angriff auf N’Djamena
im April 2006 verliert FUC an Bedeutung; Teile verbünden sich mit tschadischer Regierung oder operieren wieder eigenständig als CNT, MDJT oder SCUD; mit Unter-
zeichnung
des Friedensabkommens 2006 mit Déby
wird Mahamat
Nour Abdelkerim
tschadischer Verteidigungs-minister
und die FUC hört offiziell auf zu existieren (siehe Stationen des Friedensprozesses); viele FUC-Kämpfer
verweigern sich ihrer Ent-waffnung
sowie Integration in die tschadische Armee und schließen sich stattdessen 2006 der UFDD an
Rassemblement
des Forces
pour le Changement
(RFC):
große und einflussreiche Rebellengruppe; gegründet im Dezember 2005 als Rassemblement
des Forces
Démocratiques
(RaFD), benennt sich 2007 in RFC um; unter der Führung der Zwillingsbrüder Tom und Timan Erdimi, zwei Cousins Débys; dominiert von ethnischen Zaghawa
des Bideyat-Clans; genießt Unterstützung Khartums erstens zum Sturz Débys, der anti-Khartum-Guerillas
in Darfur unterstützen soll, und zweitens zur Aushöhlung der Zaghawa-gestützten
Justice
and Equality
Movement
(JEM) durch die Gründung einer pro-sudanesischen bewaffneten Zaghawa-Gruppe; umfasst rund 3.000 Kämpfer, die primär im
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UNHCR/H.Caux
Mutter flieht mit ihrem Kind vor den Angriffen der Rebellen im Ost-Tschad
Konfliktakteure Konfliktakteure ––
Tschad (3)Tschad (3)
tschadischen Grenzgebiet nahe der Stadt Guéréda und in Darfur operieren; unterschreibt im Oktober 2007 das Friedensabkommen von Sirte
(siehe Stationen des Friedensprozesses); viele RFC-Kämpfer
treten 2008 der Union des Forces
pour le Changement
et la Démocratie
(UFCD) bei
Union des Forces
pour la Démocratie
et le Développement
(UFDD): das zweite von Khartum unterstützte Rebellenbündnis; gegründet im Oktober 2006 mit sudanesischer Unterstützung; Anführer ist Mahamat
Nouri, ehemaliger Verteidigungsminister und ethnischer Goran des Anakaza-Subclans
im Nord-Tschad; fußt auf breiter ethnischer Basis (Goran, Araber, Quaddaïan, Bideyat); Khartum betrachtet UFDD als vereintes Bündnis gegen Déby und Ersatz für gescheiterte FUC; UFDD operiert primär im Südosten des Tschads um Adré
und Abéché, Rückzugsgebiet ist der Sudan; unterschreibt Friedensabkommen von Sirte
im Oktober 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses); besteht nach zahlreichen Abspaltungen derzeit hauptsächlich aus der Union des Forces
pour le Progrès
et la Democratie
(UFPD), gegründet im Juli 1996 von Mahamat
Nouri, mit circa 2.500 Kämpfern; UFDD tritt 2008 der AN bei
UFDD-fondamentale: kleine Splittergruppe der UFDD; gegründet im Mai 2007 unter Führung von Abdelwahid
Aboud
Makaye
und Acheikh
Ibn
Oumar
Said, Außenminister unter Habré
und zeitweilig unter Déby; dominiert von ethnischen Arabern (Awlad
Rashid); unterzeichnet Friedensabkommen von Sirte
im Oktober 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses); besteht aus rund 500 Kämpfern; tritt 2008 der AN bei
Front pour le Salut de la République
(FSR):
an Bedeutung gewinnende Splittergruppe der UFDD; gegründet 2007 unter Führung von Ahmat
Hassaballah
Soubiane, tschadischer Araber der ethnischen Mahamid
und einst Minister der Déby-Regierung; seit sich die FSR im Februar 2008 mit der UFDD verbündete und sich der AN anschloss, wird sie von Khartum unterstützt; rekrutiert unter Janjaweed neue Kämpfer; besteht aus rund 1.000 Kombattanten
Union des Forces
pour le Changement
et la Démocratie
(UFCD): gegründet im März 2008 von Adouma
Hassaballah
Jedareb, die ehemals rechte Hand von Mahamat
Nouri; Splittergruppe der UFDD; umfasst circa 2.000 Kämpfer der ethnischen Quaddaïan, die zuvor entweder der UFDD oder der RFC angehörten; tritt im März 2008 der AN bei
Alliance
Nationale
(AN): gegründet im Februar 2008 unter Führung von Mahamat
Nouri mit Unterstützung Khartums; Bündnis umfasst UFDD, UFDD-f, UFCD, FSR und MDJT; ethnisch dominiert von Quaddaïan
und Arabern
Union of Resistance
Forces
(URF):
im Januar 2009 schließen sich die acht bedeutendsten Rebellenbewegungen –
darunter UFDD, UFCD, UFR und RFC unter der Führung von Timan Erdimi, Débys Neffe und Vorsitzender der RFC, zusammen um Deby endgültig zu stürzen
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Konfliktakteure Konfliktakteure ––
Tschad (4)Tschad (4)
Janjaweed
der Begriff wird hauptsächlich für bewaffnete Milizen verwendet, die im sudanesischen Darfur und im Ost-Tschad operieren; die „bewaffneten Reiter“ gründeten sich 1988 als Reaktion auf den Sieg des tschadischen Präsidenten Habrés über die libysche Armee mit französischer und US-amerikanischer Unterstützung; ursprünglich sind die Janjaweed eine Koalition arabischer Milizen aus dem Tschad (Rizeigat Abbala, Beni Halba und Misirya) sowie arabischen Nomaden aus Darfur (Abbala)
die Janjaweed werden von Khartum als Paramilitärs zur Bekämpfung der Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) in Darfur unterstützt; Mahamat Nour Abdelkerim wird mit Beginn des Darfur-Konflikts 2003 als Oberstleutnant der sudanesischen Armee mit der Rekrutierung und Führung der Janjaweed beauftragt; seitdem Déby, Angehöriger der Zaghawa, 2005 die von ethnischen Zaghawa dominierte SLM/A unterstützt, nutzt Khartum die Janjaweed außerdem zur Destabilisierung des Ost-Tschads und Schwächung des Déby-Regimes
sie operieren hauptsächlich von Darfur aus im Ost-Tschad von der Stadt Adré imNorden bis nach Tissi
im Süden unter Führung von Hamid
Dawai
und Abdullah Abu Shineibat; nutzen bestehende lokale Differenzen und Rivalitätenzwischen verschiedenen nicht-arabischen Familien, Clans, Ethnien, Zugezogenenund Einheimischen; sind oft in Plünderungen involviert; ihre Angriffe auf denOst-Tschad sollen seit September 2005 zur Vertreibung von bis zu 75.000 Menschengeführt haben
pflegen enge Verbindungen zu den tschadischen Rebellengruppen CNT, RDL und FSR
Quellen: Tubiana, Jérôme: The
Chad-Sudan
Proxy War and the
‘Darfurization’
of Chad, The
Small Arms Survey, Geneva, 2008; Human Rights
Watch: Darfur Bleeds: RecentCross-Border
Violence
in Chad, 2006; Amnesty International: Chad/Sudan: Sowing
the
Seeds
of Darfur: Ethnic
Targeting
in Chad
by
Janjawid
Militias
from
Sudan, London, 2006
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IRIN/N.Reader
Tschadische Dorfbewohner im Ost-Tschad fliehen vor Angriffen der Janjaweed
Konfliktakteure Konfliktakteure ––
Tschad (5)Tschad (5)
Externe Konfliktakteure
Sudan: ist mit dem Tschad durch die prä-koloniale
Geschichte und kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen zwischen den transnationalen Bevölkerungsgruppen auf beiden Seiten der Grenze eng verbunden; tschadische Rebellengruppen nutzen Darfur seit 1960 als Rückzugs-
gebiet; seit der Darfur-Krise
2003 hat Khartum Interesse an der Destabilisierung des Tschads und Schwächung des von Zaghawa
dominierten Déby-Regimes, das Anti-Khartum
Rebellen der Zaghawa-Ethnie
(vor allem die JEM) im Ost-Tschad und Darfur unterstützt; Khartum und N‘Djamena
beschuldigen sich gegenseitig, Rebellen gegen den jeweils anderen zu unterstützen und ihnen im Ost-Tschad bzw. in Darfur Rückzugs-
und Nachschubsgebiet zu gewähren; unter internationaler Vermittlung kam es seit 2006 zu mehreren Friedensab-
kommen, die aufgrund gegenseitigen Misstrauens von Dèby
und Bashir immer wieder scheiterten
(siehe Stationen des Friedensprozesses)
Libyen: beeinflusst als Regionalmacht innertschadische Konflikte seit Jahrzehnten durch politische und militärische Einmischung; Besetzung des rohstoffreichen (insbesondere Uran) „Aozou-Streifens“
im Norden des Tschad svon
1972-1994; in den 1980er Jahren entwickelte sich im Tschad ein Stellvertreterkonflikt Frankreichs (auf Seiten Habrés) und Libyens (auf Seiten Goukonis); heute versucht sich Libyen dagegen als Vermittler zwischen dem Tschad und Sudan
sowie zwischen tschadischen Rebellen und der Déby-Regierung zu profilieren
Frankreich: übt als ehemalige Kolonialmacht zur Bewahrung seiner Einflusssphäre und ihres Großmacht-Status starken militärischen Einfluss auf den Tschad aus; militärische Interventionen (1979, 1983, 1986) meist zugunsten der jeweiligen Regierung; dauerhafte Truppen-
stationierung
(1986) zur Sicherung der territorialen Integrität und Stabilität; während der Kämpfe um N‘Djamena
im April 2007 und Februar 2008 logistische Unterstützung (Luftaufklärung und Munitionslieferung) der Truppen Débys im Rahmen bilateraler Militär-
kooperationen
zur Verhinderung einer Machtübernahme der Rebellen; Versuch Frankreichs durch EUFOR Tchad/RCA seine Präsenz im Tschad und Unterstützung Débys auf multilaterale Basis zu stellen und war folglich die treibende Kraft der Res 1778
(2007) des UN-
Sicherheitsrates
USA: haben verschiedene strategische Interessen im Tschad, wie insbesondere: 1. langfristige Sicherung der Erdölförderung für die zwei amerikanischen Konzerne Exxon Mobil und Chevron als Teil des tschadischen Erdölkonsortiums; 2. Bekämpfung von Terroristen salafitischer
Gruppen aus Algerien im schwer kontrollierbaren Nord-Tschad; 3. Stabilisierung des Tschads im Darfur-Konflikt; im Vergleich zu Frankreich ergibt sich aus den amerikanischen Interessen eine
weniger interventionistische, aber offene Unterstützung für die Regierung Débys
China: verschärft durch seinen wachsenden Einfluss im Tschad die Konkurrenz um
den Zugang zu Erdöl; offene politische, finanzielle und materielle Unterstützung für Khartum, wovon die tschadischen Rebellen profitieren; Déby nimmt im August 2006 wieder Beziehungen zu China auf; im Januar 2007 übernimmt die China National Petroleum Cooperation
die Erölkonzession der kanadischen EnCana
im Ost-
Tschad;der
Bau einer Tschad-Sudan-Pipeline ist im Gespräch; China hält am Nichteinmischungsprinzip fest
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Stationen des Friedensprozesses Stationen des Friedensprozesses ––
Tschad (1)Tschad (1)
Innerstaatliche Stationen des Friedensprozesses
Januar 2002: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Mouvement
pour la Démocratie
et la Justice
au Tchad
(MDJT)unter libyscher Vermittlung zur Beendigung des dreijährigen Bürgerkriegs im Tschad; beinhaltet Einstellung der Kampfhandlungen,
Amnestie für MDJT-Kämpfer und deren Integration in die nationale Armee, Freilassung von Gefangenen; daraufhin Spaltung der MDJTBekräftigung des Abkommens im Dezember 2003; Einigung über Umwandlung der MDJT in eine politische Partei; dennoch Fortsetzung der
Gewalt, da ein Teil der MDJT das Friedensabkommen nicht anerkennt
Januar 2003: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Alliance Nationale de la Résistance (ANR) (Gabun) zwischen Déby und dem ANR-Anführer Mahamat Garfa; beinhaltet Ernennung von Garfa zum Minister für Post und Telekommunikation,
sofortige Waffenruhe und Amnestie für ANR-Kämpfer; dennoch verbleibt Mehrheit der ANR-Kämpfer im Sudan
Dezember 2006: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Front Uni pour le Changement
(FUC)führt zur Ernennung von Mahamat Nour Abdelkerim, Anführer der FUC, zum Verteidigungsminister; beinhaltet Integration der FUC-Kämpfer
in nationale Armee; da sich einige FUC-Kämpfer weigern, ihre Waffen abzugeben, brechen im Dezember 2007 Feuergefechte mit Regierungstruppen aus; Nour wird seines Amtes enthoben
1. Oktober 2007: N’Djamena
Accord (Tschad)initiiert unter libyscher Vermittlung zwischen Déby und der Conseil Démocratique Révolutionnaire (CDR); beinhaltet u.a.Gewaltverzicht,
Herstellung von Stabilität und Staatlichkeit im Ost-Tschad, Entwaffnung der Kombattanten.
3. Oktober 2007: Vorläufiges Friedensabkommen von Tripolis (Libyen)zwischen Déby und vier bedeutenden Rebellengruppen, Union des Forces pour la Démocratie et le Développement (UFDD), Rassemblement des
Forces pour le Changement (RFC), Union des Forces pour la Démocratie et le Développement-fondamentale (UFDD-f) und Concorde Nationale Tchadienne (CNT); Einigung über Entwaffnung und Integration der Kämpfer in nationale Armee; Dissens über Reformforderungen der Rebellen, z.B. Bestimmung des Übergangspremiers, Neuwahlen, Partizipation der Opposition etc.
25. Oktober 2007: Friedensabkommen von Sirte
(Libyen) zwischen Déby und der UFDD, RFC, UFDD-f und CNT; Bekräftigung des Abkommens von Tripolis und einer sofortigen Waffenruhe, Amnestie für
Militärs und Zivilisten, Freilassung aller Gefangenen, Recht der Rebellen auf Gründung politischer Parteien; nach heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Ost-Tschad im Dezember gründen UFDD und UFDD-f die Alliance Nationale (AN) zum Sturz Débys
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Stationen des Friedensprozesses Stationen des Friedensprozesses ––
Tschad Tschad (2)(2)
Zwischenstaatliche Stationen des Friedensprozesses
8. Februar 2006: Abkommen von Tripolis (Libyen)unterzeichnet von Idriss Déby, Omar al-Bashir und Muammar al-Gaddafi zur gegenseitigen Verpflichtung des Tschads und Sudans, keine
Rebellengruppen gegen den jeweils anderen zu unterstützen bzw. zu tolerieren sowie Staatsgrenzen gegen Rebellen zu sichern; nach Angriffen sudanesischer Janjaweed und tschadischer Rebellen im Ost-Tschad an der Grenze zu Darfur im März/April betrachtet Déby das Abkommen als gebrochen und beendet diplomatische Beziehungen zum Sudan
26. Juli 2006: Procès Verbal, N‘Djamena
(Tschad) Vereinbarung zwischen dem Tschad und Sudan, Rebellen der jeweils anderen Seite keinen Unterschlupf zu gewähren sowie gemeinsame
Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze einzurichten; daraufhin Normalisierung diplomatischer Beziehungen beider Staaten
28. August 2006: Rahmenabkommen, Khartum (Sudan)zwischen Tschad und Sudan über Normalisierung zwischenstaatlicher Beziehungen als „Freunde und gute Nachbarn“; Déby fordert alle
darfurischen Rebellengruppen auf, tschadisches Territorium zu verlassen; nach erneuten Anschuldigungen Débys und Bashirs, Rebellen der jeweils anderen Seite zu unterstützen, wird das Abkommen im Oktober aufgekündigt
15. Februar 2007: Erklärung von Cannes (Frankreich) Textzwischen den Präsidenten des Sudans, Tschads und ZAR unter Vermittlung des französischen Präsidenten Jacques Chirac; beinhaltet u.a.
Nicht-Unterstützung bewaffneter Gruppen gemäß des Abkommens von Tripolis sowie Institutionalisierung des Dialogs zwischen den Staaten
3. Mai 2007: Versöhnungsabkommen von Riad (Saudi-Arabien) Textzwischen der tschadischen und sudanesischen Regierung unter Vermittlung des saudischen Königs Abdullah Bin Abdul-Aziz; stärkt u.a.
Umsetzung des Abkommens von Tripolis und fördert die Einsetzung einer gemeinsamen Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze
13. März 2008: Abkommen von Dakar (Senegal) Textzwischen Déby und Bashir beim Gipfeltreffen der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC); beinhaltet u.a. die Errichtung einer
internationalen Kontaktgruppe, bestehend aus Kongo-Brazzaville, Eritrea, Gabun, Libyen und Senegal, zur Beobachtung der Umsetzung des Abkommens sowie den Einsatz multinationaler Friedens- und Sicherheitskräfte der AU und einer Kontaktgruppe in der Grenzregion
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StaatsoberhauptFrançois
Bozizé
seit 8.Mai 2005 im Amt, gleichzeitig Verteidigungsminister
Regierungssystem Republik, Verfassung vom 05.12.2004
Hauptstadt Bangui
(550.000 Einwohner; Stand 2008)
Fläche 622.984 km²
(Deutschland: 357.021km²)
Bevölkerung 4,2 Mio. sahelo-sudanesische
Stämme im Norden (Savannen-
Bewohner: Sara, Mandja, Gbaya, Bamda
etc.), Bewohner der südlichen Flusslandschaften: Yakoma, Sango, Banziri
und Pygmäen (Aka) in den südwestlichen Regenwäldern
Religionen 35%, Protestanten, 25% Katholiken, 15% Muslime; der animistische
Glaube hat einen starken Einfluss auf die Mehrheit der Christen
Landessprachen
Amtssprache: Französisch;Hauptverkehrssprache: Sango
sowie eine Vielzahl von Stammessprachen
Hauptwirtschaftszweige
Land-
und Forstwirtschaft
Flüchtlinge/
98.104 Flüchtlinge (Stand: 6/2008);Binnenvertriebene der ZAR
197.000 Binnenvertriebene (Stand: 12/2008)
Flüchtlinge in der ZAR
7.900 aus dem Sudan (Darfur); 3.700 aus der Demokratischen Republik Kongo
Quellen Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA
CIA World Factbook
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UN Photo/E.Debebe
LLäänderprofil nderprofil ––
Zentralafrikanische RepublikZentralafrikanische Republik
Zur Detailkarte
CIA World Factbook
Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik (1)Zentralafrikanische Republik (1)
Konfliktentwicklung
1910-1960
Französische Kolonialherrschaft: ZAR wird Teil von Französisch Äquatorial-Guinea
1960 Unabhängigkeit: der von Frankreich unterstützte David Dacko
wird Premierminister und 1964 mit 100% Stimmen offiziell bestätigt; Aufbau eines autoritären Regimes: Einheitspartei Mouvement pour l'Évolution Sociale de l'Afrique Noire
(MESAN), Unterdrückung der Opposition, Patrimonialismus, Korruption, fehlendes Wirtschaftswachstum
31.12.1965
Sturz Dackos
durch Jean-Bedel
Bokassa, der der ZAR bis 1970 zum Wirtschaftsaufschwung verhilft
04.12.1976
Krönung Bokassas
zum Kaiser des Zentralafrikanischen Reiches; Ausbau des autokratischen Staates: Außerkraftsetzung der Verfassung, Auflösung des Parlaments, Unterdrückung der Opposition
1979
wachsender Widerstand gegen Bokassa; Gründung der Mouvement
pour la Libération
du Peuple
Centrafricain
(MLPC) durch Félix-
Ange
Patassé, ehemaliger Premierminister unter Bokassa (siehe
Konfliktakteure); Intervention des französischen Militärs (Opération Barracuda) und Sturz Bokassas; Rückkehr von David Dacko
als Staatschef
1981
offizielle Wiederwahl von Dacko
im zweiten Wahlgang gegen Patassé
mit 50,2% der Stimmen; Dacko
übergibt freiwillig und mit französischer Zustimmung sein Präsidentenamt an das Militär unter Führung von André
Kolingba; Ethnisierung politischer und militärischer Ämter der Kolingba
zugehörigen Yakoma-Ethnie
03.1983 gescheiterter Putschversuch Kolingbas
durch den Offizier François Bozizé
und des Oppositionsführers Patassé; Kolingba
reagiert mit einem Rachefeldzug in den Heimatregionen der Putschisten im Nordwesten der ZAR
06.1991
Wiedereinführung des Mehrparteiensystems nach monatelangen Streiks und unter massivem Druck Frankreichs
19.09.1993
erste freie Parlaments-
und Präsidentschaftswahlen, die Ange-Félix
Patassé
mit seiner MLPC mit 52,5% der Stimmen gewinnt
seit 1993
zunehmende Militarisierung und Ethnisierung der Politik; Aufbau einer von Sara, Kaba
und Gbaya
dominierten Präsidentengarde Bataillon de Protection
et de Sécurité
des Institutions
(BPSI)
aus Patassés
Heimatregion im Norden der ZAR (siehe
Konfliktakteure)
1996-1997
Aufstände der von ethnischen Yakoma
dominierten nationalen Armee Forces
Armées
Centrafricaines
(FACA) gegen Patassé, die von seiner Präsidentengarde mit französischer Unterstützung abgewehrt werden; Kämpfe führen zur Vertreibung von 200.000 Menschen; 80.000 Menschen fliehen nach Darfur und Kamerun
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Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik (2)Zentralafrikanische Republik (2)
08.02.1997
Entsendung der von Frankreich finanzierten afrikanischen Friedensmission Mission Interafricaine
de Surveillance
des Accords de Bangui
(MISAB),
die im April 1998 an die Mission des Nations
Unies
pour la Centrafrique
(MINURCA) unter Druck Frankreichs übergeben und im Jahr 2000 abgezogen wird
19.09.1999
Wiederwahl von Präsident Patassé
mit 51,6% der Stimmen
15.02.2000 Einrichtung eines Peacebuilding-Büros
der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik
(BONUCA) in Bangui
05.2001 Putschversuche der Opposition gegen Patassés
Regierung, die mithilfe lybischer
Truppen und MINURCA abgewehrt werden; Armeechef Bozizé
wird von Patassé
des Putsches verdächtigt, dieser flüchtet daraufhin in den Tschad und nach Frankreich
12.2001 Aufgrund fehlender militärischer Unterstützung Frankreichs ersucht Patassé
die Hilfe Ghaddafis, der 300 Soldaten der von ihm gegründeten Gemeinschaft der Sahel-Saharanischen
Staaten
(CEN-SAD) in die Hauptstadt Bangui
entsendet
2002 Entsendung 300 französischer Soldaten und 70 Berater nach Bangui
zum Schutz französischer Staatsangehöriger und der Regierung Patassé
(Opération Boali)
15.03.2003 Vorrücken Bozizés
mit tschadischen Söldnern und Elitesoldaten der tschadischen Präsidentengarde, unterstützt von Frankreich, der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo und Gabun in Richtung Bangui; Bozizé
übernimmt ohne Widerstand die Führung des Landes während Patassé
an einem Gipfeltreffen der CEN-SAD teilnimmt
04.2003 Besetzung politischer und militärischer Ämter durch Angehörige von Bozizés Gbaya-Ethnie; versprochene institutionelle Reformen bleiben aus; daraufhin gewaltsame Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch tschadische Söldner, Zaraguinas
und die Movement
for
the
Liberation
of the
Congo
(MLC) im Nordwesten der ZAR, die sich von Bozizé
nach seiner Machtergreifung fallengelassen fühlen; die tschadische Armee stellt die politische Ordnung in Bangui
wieder her (siehe
Konfliktakteure)
07.2003 Entsendung der Force Multinationale en Centrafrique
(FOMUC) der Communauté
Économique et Monétaire de l'Afrique Centrale
(CEMAC) auf Druck Frankreichs und der frankophonen Nachbarländer als Gegengewicht zur CEN-SAD, die daraufhin abzieht
09.2003 Aufstände des Rebellenbündnisses Union des Forces
Démocratiques
pour le Rassemblement
(UFDR) in der nordöstlichen Provinz Vagaga
(siehe
Konfliktakteure)
08.05.2005 Bozizé
gewinnt mit seinem Parteienbündnis Kwa
na Kwa
im zweiten Wahlgang die Präsidentschaftswahlen mit 64,5%
06/07.2005 Aufstände mehrerer Rebellengruppen im Nordwesten, die sich zur Armee pour la Restauration de la République
et la Démocratie
(APRD) mit Unterstützung des ehemaligen Regierungschefs Patassé
zusammenschließen (siehe
Konfliktakteure)
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Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik (3)Zentralafrikanische Republik (3)
2006-2007 massive und ethnisch motivierte Übergriffe und Vergeltungsaktionen der FACA und BPSI gegen die Zivilbevölkerung im Kampf gegen die Rebellen im Nordosten und Nordwesten der ZAR; Bozizé
beschuldigt Khartum, Rebellen in der ZAR zu unterstützen
seit 10.2006
Großoffensiven der UFDR in Vakaga
und Besetzung der Regionalhauptstädte Birao
und Bria; auf Bozizes
Erbitten wird die UFDR von der FOMUC und französischen Spezialeinheiten im März 2007 zurückgedrängt; daraufhin Unterzeichnung der Friedens-
abkommen
von Sirte
im Februar und von Birao
im April 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses)
19.10.2007 Untersuchung der 2002 bis 2003 in der ZAR verübten Kriegsverbrechen durch den Internationalen Strafgerichtshof
25.09.2008 Der UN-Sicherheitsrat beschließt mit Res 1778
die Errichtung einer multidimensionalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nord-
osten
der ZAR, bestehend aus MINURCAT, EUFOR Tchad/RCA
und tschadischen Polizisten (siehe UN-
und EU-Operation)
02-08.2008
Kämpfe zwischen APRD und FUCA nahe der Stadt Bocaranga; Bozizé
beschuldigt die ugandische Lord’s
Resistance
Army
(LRA), die APRD zu unterstützen; LRA begeht schwere Menschenrechtsverletzungen nahe der Städte Djemah
und Obo
(siehe Konfliktakteure)
09.04.2008 Friedensabkommen von Libreville
zwischen Bozizé
und der APRD, dem sich im Juni die UFDR und FDPC anschließen (siehe
Stationen des Friedensprozesses)
18.-24.06.
Ein UN-EU Team besucht den Tschad und die ZAR; Ziel ist, vor dem Hintergrund des im März 2009 ablaufenden EUFOR Mandates 2008
und einer möglichen Ablösung durch die UN, die Erstellung einer Halbzeitevaluierung der Notsituation
07.2008 Nationaler Politischer Dialogprozess unter Einbeziehung von Rebellen, Oppositionspolitikern und der Zivilgesellschaft (siehe
Stationen des Friedensprozesses
); FOMUC überträgt sein Mandat der Mission de Consolidation
de la Paix
en Centrafrique
(MICOPAX), die unter der Autorität der Economic
Community
of Central African States
(ECCAS) steht, MICOPAX soll 371 Militärs, 150 Polizisten und 15 Zivilisten entsenden; die zivile Komponente soll zur Wiederaufnahme des politischen Dialogs beitragen
1/2.09.2008 Déby und Bozizé
erklären sich mit einer UN-Nachfolge-Operation von EUFOR, die eine militärische Komponente beinhaltet, einverstanden; Sie unterstützen eine Weiterführung des Mandates zur Eindämmung der sich ausweitenden Darfur-Krise
und zur Verbesserung der Sicherheitssituation im Norden der ZAR (siehe UN-
und EU-Operation)
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Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (5)(5)
Konfliktakteure
Forces
Armées
Centrafricaines
(FACA): staatliches Militär; umfasst circa 5.000 Soldaten, von denen rund 2.000 als einsatzbereit gelten; sind enger Bündnispartner der französischen Regierung; der FACA werden grobe Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen die Rebellen im Norden vorgeworfen; Soldaten gelten als schlecht ausgebildet und
ausgerüstet
Bataillon de Protection
et de Sécurité
des Institutions
(BPSI): offizielle Präsidentengarde; umfasst rund 1.000 Soldaten aus der FACA, Polizei und Gendarmerie sowie ehemaligen „Befreiern“
aus dem Tschad, die den Putsch von Bozizé
unterstützten; dominiert von ethnischen Gula; grobe Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung; gelten jedoch als besser ausgebildet und ausgerüstet als die FACA
Mouvement
pour la Libération
du Peuple
Centrafricain
(MLPC): gegründet
im
Januar
1979 unter
der
Führungdes damaligen
Ministerpräsidenten
Ange-Félix
Patassé; von 1993 bis
2003 Regierungspartei
Union des Forces
Démocratiques
pour le Rassemblement
(UFDR):
größtes Rebellenbündnis; gegründet im September 2003; setzt sich zusammen aus der Movement
of Central African Liberators
for
Justice
(MLJC) unter Abakar
Sabone, der Groupe
d’Action
Patriotique
pour la Libération
de la Centrafrique
(GAPLC) unter Michel Djotodia
und der Front Démocratique
Centrafricain
(FDC) unter Hassan Justin; seit der Verhaftung von Sabone
und Djatodia
2006 wird die UFDR von Damane
Zacharia
geführt, ehemals Angehöriger der Regierung Patassé; UFDR umfasst enttäuschte ehemalige Weggefährten von Bozizé, Offiziere des früheren Präsidenten Patassé
sowie desertierte Militäreinheiten und besteht aus circa 500 Kämpfern, dominiert von ethnischen Gula; operiert primär im Nordosten der ZAR nahe der Städte Gordil
und Tiringoulou; soll Unterstützung von Khartum und den tschadischen Rebellen der Front Uni pour le Changement
(FUC) erhalten; unterschreibt das Friedensabkommen von Sirte
und Biao
2007 sowie das von Libreville
2008; nimmt im Juli 2008 am Prozess des nationalen Dialogs teil (siehe
Stationen des Friedensprozesses)
Armée
Populaire
de Restauration de la Démocratie
(APRD): zweitgrößte Rebellengruppe; gegründet 2006 von Jean-Jacques Larma, seit 2008 unter der Führung von Jean-Jacques Démafouth, Verteidigungsminister unter Patassé; wird unterstützt vom ehemaligen Präsidenten Ange-
Félix
Patassé; besteht aus circa 1.000 Kämpfern, primär aus ehemaligen Militärs und Polizisten der Regierung Patassé
und der ehemaligen FACA; operiert hauptsächlich im Nordwesten der ZAR in der Region Paoua, wo sie effektive Kontrolle ausübt und Schutz vor Übergriffen der Zaraguinas
gewährt; unterschreibt das Friedensabkommen von Libreville
im April 2008 mit der Regierung; tritt im Juli 2008 dem nationalen Politischen Dialog bei (siehe
Stationen des Friedensprozesses)
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IRIN/J.Benamsse
Ein ausgebranntes Dorf in Nähe der Stadt Paoua
nach einem Überfall der Präsidentengarde
Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (6)(6)
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Zaraguinas: bewaffnete, professionelle, transnationale Banditengruppen; gegründet Anfang der 1990er Jahre; operieren im Grenzgebiet Kamerun-Tschad-ZAR
unter der Führung von Abdoulaye
Miskine; verfügen über moderne Waffen, Telekommunikation und Fahrzeuge und sind damit der FACA überlegen
Union des Forces Républicaines (UFR): kleine Rebellengruppe; gegründet 2005 unter der Führung von Florian Ndjadder-Bedaya, ehemaligem Offizier der FACA; operiert im Nordosten der ZAR inNähe der Stadt Birao; soll enge Beziehungen zum ehemaligen Präsidenten Patassé
pflegen; verliert seit 2006 zunehmend an Bedeutung
Front Démocratique
du Peuple
Centrafricain
(FDPC): kleine Rebellengruppe
unter Führung von Abdoulaye
Miskine; operiert primär im Nordwesten der ZAR; tritt im Januar 2007 nach erfolglosem Überfall auf die Stadt Paoua
der Regierung in Bangui
bei; unterschreibt mit der Regierung im Februar 2007 das Friedensabkommen von Sirte
sowie das von Libreville
im April 2008; ist an dem nationalen Dialog 2008 beteiligt (siehe Stationen des Friedensprozesses)
Mouvement pour la Libération du Congo
(MLC): eine im August 1998 durch Jean-Pierre Bemba gegründete Rebellengruppe in der Demokratischen Republik Kongo (DRK); kommt Präsident Patassé
im Mai 2001 während der Putschversuche Kolingbas
zur Hilfe; operiert in der ZAR entlang des Ugbani-Flusses
nahe der Hauptstadt Bangui; bekämpft Bozizé
und seine Anhänger von Oktober 2002 bis März 2003 bei ihrem Vorrücken auf Bangui, im Zuge dessen schwere Kriegsverbrechen begangen werden, die derzeit vom Internationalen Strafgerichtshof untersucht werden; seit Bozizés
Machtergreifung kommt es zu mehreren Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und der MLC, worauf Bozizé
mit einer verstärkten Militärpräsenz im Grenzgebiet ZAR-DRK und am Ugbani-Fluss
reagiert
Lord‘s
Resistance
Army (LRA): ugandische Rebellengruppe;
gegründet 1987 unter Führung von Joseph Kony; kämpft im Norden Ugandas gegen die Regierung Yoweri
Musevenis und für die Errichtung einesGottesstaates auf Basis der 10 Gebote; im Februar 2007 zieht die LRA mit rund 400 Kämpfern erstmals im Südosten der ZAR in Nähe der Stadt Tambura
ein; nutzt die ZAR als Rückzugsgebiet im Kampf gegen die ugandische Regierung; soll die APRD unterstützen sowie für Überfälle und schwere
Menschenrechts-
verletzungen
im März 2008 in Nähe der Städte Djemah
und Obo
verantwortlich sein
Bewaffnete Rebellengruppe im Norden der ZAR
IRIN/P.Sampson
IRIN/N.Reader
Bewaffnete Zaraguinas
Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––
Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (7)(7)
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Stationen des Friedensprozesses
25. Januar 1997: Abkommen von Bangui
(Zentralafrikanische Republik)
Text unter Vermittlung von Burkina Faso, Mali, Gabun and Tschad angesichts der anhaltenden Streiks und gewaltsamen Proteste gegen die
Regierung Patassés; Abkommen beinhaltet u.a. Amnestie, Entwaffnung und Demobilisierung der Ex-Kämpfer, Wiederherstellung der Rechts-staatlichkeit und der nationalen Einheit, Durchführung von Parlamentschaftswahlen; Abkommen wird durch 450 afrikanische Soldaten der MISAB übewacht, welche im April 1998 durch die UN-Peacekeepingmission (MINURCA) ersetzt wird
2. Februar 2007:
Abkommen von Sirte
(Libyen) zwischen der zentralafrikanischen Regierung und der l’Union des Forces Démocratiques pour le Rassemblement (UFDR) sowie Abdoulaye
Miskine, Anführer der Front Démocratique du Peuple Centrafricain (FDPC); unter Vermittlung des lybischen Präsidenten Muammar al-Gaddafi; beinhaltet sofortigen Waffenstillstand, Amnestie und Entwaffnung der Ex-Kämpfer, Integration der Soldaten in die FACA und deren Beteiligung an der Regierung; als der vom Internationalen Strafgerichtshof Angeklagte Miskine von Bozizé im März zu seinem Berater ernannt wird, distanziert sich die UFDR von dem Abkommen und greift die Regionalstadt Birao an
12. April 2007: Abkommen von Birao
(Zentralafrikanische Republik)zwischen der UFDR unter Militärchef Zacharia und der zentralafrikanischen Regierung; beinhaltet Waffenstillstand, Durchführung
gemeinsamer Patrouillen im Lager für sudanesische Flüchtlinge in der Stadt Sam Quandja, Eingliederung der UFDR-Kämpfer in die FACA, Umwandlung der UFDR in eine politische Partei; Zacharia wird Berater des Präsidenten; die von Bozizé in Benin verhafteten Anführer der UFDR, Sabone und Djotodia, lehnen das Abkommen ab; daraufhin kommt es am 24. April zu heftigen Kämpfen zwischen der UFDR und FACA
9. April 2008:
Friedensabkommen von Libreville
(Gabun) unter Vermittlung des gabunischen Präsidenten Omar Bongo zwischen der zentralafrikanischen Regierung und der APRD, Armée Populaire de
Restauration de la Démocratie,, dem sich am 22. Juni die UFDR und FDPC anschließen; beinhaltet Amnestie für Ex-Kämpfer und deren Demobilisierung und Reintegration in die nationale Armee oder ins zivile Leben sowie Partizipation an der Regierung; im September 2008 verabschiedet die Regierung Bozizés ein Amnestiegesetz, das von der Opposition boykottiert wird
8. Juni 2008:
Nationaler Politischer Dialogprozess (Zentralafrikanische Republik)Errichtung eines aus 15 Mitgliedern bestehenden Komitees zur Durchführung eines inklusiven politischen Dialogs mit Rebellen,
Oppositionspolitikern und der Zivilgesellschaft; Austritt der APRD, gefolgt von der UFDR und FDPC Anfang August 2008 aufgrund der Nichteinhaltung der Vereinbarungen des Friedensabkommens von Libreville seitens der Regierung
21. Juni 2008 Friedensabkommen mit APRD und UFDR (Zentralafrikanische Republik)Unterzeichnung eines umfassenden Friedensabkommens von der Regierung von ZAR, APRD und UFDR u.a.; Rückzug verschiedener Gruppen vom Vertrag, da Amnestiegesetze nicht rechtzeitig verabschiedet wurden
UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)
Mission des Nations
Unies
en République
Centrafricaine
et au Tchad
(MINURCAT)
Vorgeschichte:
23.02.07: Der UN-Generalsekretär plädiert in seinem Bericht S/2007/97 vom Februar für den Einsatz einer multidimensionalen Präsenz der UN im Tschad und der ZAR, um eine Ausweitung des Darfur-Konfliktes in Tschad/ZAR sowie grenzüberschreitende Angriffe von Rebellen im Grenzgebiet einzudämmen, die Zivilbevölkerung zu schützen und Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit im Tschad zu stärken; bei Verhandlungen im März 2007 lehnt die Regierung Débys diese Präsenz mit einer geplanten militärischen Truppenstärke der UN von circa 6.000 bis zu 10.000 ab
10.08.2007: Der UN-Generalsekretär stellt in seinem Bericht S/2007/488 vom August drei explizite Einschränkungen des Konzeptes vom Februar vor bezüglich:
Militärischer Komponente: „(…) the tasks and functions of the militarycomponent, which are required for the effective functioning of theinternational presence, would be performed by a European Union militaryforce that has been accepted by President Déby“Einsatzgebiet: „(…), there would be no direct involvement of themultidimensional international presence in the border area“Tschadischer Polizei: „Chadian police and gendarmes selected to maintainlaw and order in the refugee camps and internally displaced person siteswould continue to serve under national authority“
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Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR
Res 1778
(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834
(25.09.08)
Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97
(23.02.07), S/2007/488
(10.08.07),
Links und Quellen: Homepage von MINURCAT
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UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (2)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (2)
Mission des Nations
Unies
en République
Centrafricaine
et auTchad
(MINURCAT)
Geschichte:
25.09.07:
Der UN-Sicherheitsrat autorisiert durch Res 1778
die Errichtung einer regional eingeschränkten internationalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nordosten der ZAR, bestehend aus einer zivil-polizeilichen Komponente der UN (MINURCAT), einer Polizei-Komponente der tschadischen Behörden mit Unterstützung der UN und einer militärischen der EU (EUFOR TCHAD/RCA)Die autorisierte Personalstärke von MINURCAT beträgt 300 internationale Polizisten, 50 Verbindungsoffiziere und eine angemessene Zahl von ZivilistenVerlängerung der Präsenz von MINURCAT um ein Jahr gem. UNSR Res 1834(24.09.2008)
Das Mandat
von MINURCAT basiert auf Kap. VI UN-Charta und umfasst gemäßUNSR 1778 (25.09.08) insbesondere:
Unterstützung und Beratung beim Aufbau der Police tchadienne pour la protection humanitaire (PTPH), die der Aufrechterhaltung von öffentlicher Ordnung in Flüchtlingslagern dienen sollLogistische Hilfe bei der Verlegung von Flüchtlingslagern in direkter GrenznäheÜberwachung, Schutz und Förderung der Menschenrechte, insbesondere Prävention von sexueller GewaltUnterstützung zu Beendigung der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindern durch bewaffnete GruppenFörderung der Rechtsstaatlichkeit durch Unterstützung einer unabhängigen Richterschaft und Stärkung des Rechtssystem
Beteiligte Nationen:Ägypten, Bangladesch, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Côte
d‘Ivoire, Deutschland, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kirgisistan, Madagaskar, Mali, Nepal, Niger, Nigeria, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Sambia, Schweden, Senegal, Spanien, Togo, Tunesien, Uganda
Personalstärke (Stand 02/2009):
Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR
Res 1778
(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834
(25.09.08)
Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97
(23.02.07), S/2007/488
(10.08.07), S/2008/444
(08.07.08), S/2008/601
/Add. 1
(12.09.08) S/2008/760
(04.12.08)
Erklärung des Präsidenten des UN-
Sicherheitsrates S/PRST/2008/3
(04.02.08)
Links und Quellen: Homepage von MINURCAT
MINURCAT Tchad/RCA
Militär Polizei Zivil
50 239 423
0 0 2
9/2007
UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)
European Union Force European Union Force TchadTchad//RRéépubliquepublique
CentrafricaineCentrafricaine(EUFOR (EUFOR TchadTchad/RCA)/RCA)
Geschichte15.10.07: Beschluss des EU-Militäreinsatzes im Ost-Tschad und im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik (EUFOR Tchad/RCA) durch eine Gemeinsame Aktion des Rats der EU im Rahmen der Europäischen Sicherheits-und Verteidigungspolitik (ESVP) und auf Basis von UNSR Resolution 1778 als einjährige „Bridging Mission“ in Ergänzung der parallel dislozierten Mission des Nations Unies en République Centrafricaine et au Tchad (MINURCAT)
29.11.07: Warnung tschadischer Rebellen, EUFOR-Soldaten wie Besatzungs-truppen zu bekämpfen, falls sich diese angesichts französischer Unterstützungfür Déby
auf die Seite der tschadischen Regierung stellen sollten; „impartiality“von EUFOR ist vor allem aufgrund der Dominanz Frankreichs umstritten
12.07-01.08: Angriffe tschadischer Rebellengruppen auf N’Djamena verzögerndie Entsendung von EUFOR
15.03.08: Erklärung der vorläufigen Einsatzfähigkeit von EUFOR; Beginn deszwölfmonatigen Einsatzes mit einer autorisierten Truppenstärke von bis zu 3.700, davon sind 200 in der ZAR im Einsatz
Das
Mandat
von EUFOR Tschad/RCA basiert auf Kap. VII der UN-Charta (sog.robustes Mandat) und umfasst gemäß
UNSR Res 1778
vom 25. September 2007 insbesondere:
Schutz gefährdeter Zivilpersonen im eingegrenzten Einsatzgebiet, vor allem von Flüchtlingen und BinnenvertriebenenErhöhung der Sicherheit im Einsatzgebiet und Erleichterung der humanitären Hilfe und der Bewegungsfreiheit von humanitären HelfernSchutz von UN-Einrichtungen und Personal Kein Mandat in den Flüchtlingslagern
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Grundlegende Dokumente:UNSR Res 1778 (25.09.07)Gemeinsame Aktion des EU-Rates zurEntsendung von EUFOR Tschad/RCA (15.10.07) Status-of-Forces Agreement mit dem Tschad (26.03.2008)Status-of-Forces Agreement mit der ZAR(24.05.2008)
Links und Quellen:EUFOR Tchad/RCAEuropäische Sicherheits- und Verteidigungs-politik
Personalstärke (Stand 02/2009):
EUFOR Tchad/RCA
Militär Polizei Zivil
3314 0 0
4* 0 0
3/2008
* In den Operational Headquarters
Mont
Valérien, Frankreich
Beteiligte Nationen:EU-Mitgliedsstaaten: Belgien, Bulgarien, Deutsch-land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Groß-britannien, Irland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern Andere Staaten: Albanien, Kroatien, Russland, Ukraine
AblAblöösung von EUFOR Tschad/ZAR durch UN (1)sung von EUFOR Tschad/ZAR durch UN (1)
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Mission des Nations
Unies
en République
Centrafricaine
et au Tchad(MINURCAT)
Ausblick:Ablösung von EUFOR Chad/RCA am 15.März 2009 gem. UNSR Res 1861 (14.01.2009)und auf Basis der Empfehlung das UN-Sekretariates im SG-Bericht S/2008/601 (12.09.2008); Einverständniserklärung der Präsidenten Chads und ZARs Anfang September
Änderungen:Stärkung MINURCATs um eine Militärkomponente von max. 5.200 Soldaten anstelle von EUFORRobustes Mandat auf Basis von Kap. VII UN-ChartaEinsatzgebiet soll im Ost-Tschad um die Regionen Ost-Ennedi, Wadi Fira, Quaddai und Salamat erweitert werden
Erweiterung des Mandats:Punkte, die explizit auf Kap. VII UN-Charta Bezug nehmen („unter Nutzung aller notwendigen Mittel“)
Schutz gefährdeter Zivilisten, insbesondere von Flüchtlingen und BinnenvertriebenenHerstellung eines Umfelds, das die sichere Lieferung von humanitären Hilfsgütern und Bewegungsfreiheit von humanitärem Personal gewährleistetSchutz von UN Personal und AusrüstungVerbesserung der Sicherheit in Birao (ZAR) durch Stationierung einer dauerhaften Präsenz und durch Zusammenarbeit mit Regierung und dem United Nations Office in the Central African Republic (BONUCA):
Rettung von Zivilisten und Mitarbeitern humanitärer Organisationen aus GefahrensituationenSchutz von UN Personal und Ausrüstung
Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR
Res 1778
(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834
(25.09.08)
Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97
(23.02.07), S/2007/488
(10.08.07), S/2008/444
(08.07.08), S/2008/601
/Add. 1
(12.09.08) S/2008/760
(04.12.08)
Erklärung des Präsidenten des UN-
Sicherheitsrates S/PRST/2008/3
(04.02.08)
Links und Quellen: Homepage von MINURCAT
MINURCAT Tchad/RCA
Militär Polizei Zivil
50 239 423
0 0 2
9/2007
Personalstärke (Stand 02/2009):
Beteiligte Nationen:Ägypten, Bangladesch, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Côte
d‘Ivoire, Deutschland, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kirgisistan, Madagaskar, Mali, Nepal, Niger, Nigeria, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Sambia, Schweden, Senegal, Spanien, Togo, Tunesien, Uganda
Operation FOMUC/MICOPAXOperation FOMUC/MICOPAX
Militär Polizei Z ivil
395 170 0
Mission de Consolidation
de la Paix
en Centrafrique(MICOPAX)
Dezember 2002-2008: Auf Initiative des zentralafrikanischen Präsidenten, François Bozizé, entsendet die Communauté Économique et Monétaired‘Afrique Centrale (CEMAC) die Force Multinationale en Centrafrique (FOMUC); das Mandat beinhaltet:
Verbesserung der Sicherheitssituation in der ZAR und Wiederaufbau der nationalen Armeestreitkräfte, Forces Armées Centrafricaines (FACA)Begleitung im Übergangsprozess für die nationale Versöhnung, eine schnelle Rückkehr zu einer verfassungsrechtlichen Ordnung und die Wiederherstellung von dauerhaftem Frieden
12.07.2008: Die Mission de Consolidation de la Paix en Centrafrique (MICOPAX) der Communauté
économique
des Etats d’Afrique
centrale
(CEEAC) übernimmt die Aufgabe von FOMUC, die im Dezember 2008 beendet wird
Januar 2009 bis voraussichtlich 2013: Mandat von MICOPAX umfasst:Sicherung von Frieden und StabilitätFörderung der Entwicklung des politischen Prozesses und dem Respekt der MenschenrechteUnterstütung bei der Ausarbeitung eines AmnestiegesetzesOrganisation einer nationalen Konferenz im Vorfeld der allgemeinen Wahlen und der Präsidentschaftswahl
Finanzielle Unterstützung von MICOPAX u.a. durch die Europäische Union mit 10 Millionen EURO jährlich zur Besoldung des Militärs und der Verwaltung
Personalstärke (Stand 02/2009):
Beteiligte Nationen (Stand 12/2008):Angola, Demokratische Republik Kongo, Kamerun Gabon, Tschad
Grundlegende Dokumente Grundlegende Dokumente Ablösung der FOMUC durch MICOPAX Communiqué
des zentralafrikanischen Rats für Frieden und Sicherheit (12.07.2008)
Links und Quellen:Links und Quellen:
Chronologie und Mandat von FOMUC Chronologie von MICOPAX
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MICOPAX 9/2008
Militär Polizei Zivil
500 140 0
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Links, Quellen & Lesetipps Links, Quellen & Lesetipps ––
Tschad/Zentralafrikanische RepublikTschad/Zentralafrikanische Republik
Allgemein: ZIF: Aktuelle Informationen zu Friedenseinsätzenwöchentlich aktualisierter Pressespiegel zum Tschad/ZAR
Tschad und Zentralafrikanische Republik:Amnesty International: Chad/Sudan: Sowing the Seeds of Darfur: Ethnic Targetingin Chad by Janjawid Militias from Sudan, London, 2006Arteaga, Félix: The Chad Conflict, United Nations (MINURCAT) and the European Union (EUFOR), Global Policy Forum, 2008Berg, Patrick: Konfliktdynamik im Länderdreieck Sudan, Tschad und Zentralafrikanische Republik, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 2008Campell, Kelly: Central African Republic, Chad, and Sudan: Triangle of Instability?,USIPeace Briefing, No. 12, 2006Erhart, Hans-Georg: EU-Krisenmanagement in Afrika: die Operation EUFOR Tchad/RCA, in: Integration, Jg. 2, 2008, pp. 145-158Frenken, Raymon: EU Chad/CAR Force Aims to Enhance Stability and Protection, in: ESDP, Issue 6, 2008, pp. 7-16Gerdesmeier, Volker: Gewaltsame Konflikte im Tschad. Ursachen, Akteure und Handlungsoptionen, 2. aktualisierte Fassung, Misereor, Bonn, 2008Gya, Giji: Chad: Civilian-Military and Humanitarian Intervention, in: European Security Review, No. 35, 2007Handy, Paul-Simon: Chad: Democratisation Challenges and Limits of International Intervention, in: ARI, Vol. 59, 2008Human Rights Watch: Darfur Bleeds: Recent Cross-Border Violence in Chad, 2006Human Rights Watch: Ensuring Civilian Protection in Chad: The Proposed UN Mission, 2007Human Rights Watch: They Came Here to Kill Us. Militia Attacks and EthnicTargeting of Civilians in Eastern Chad, 2006International Crisis Group: Central African Republic: Anatomy of a Phantom State, No. 163, 2007
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| | zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht© ZIF, es gilt der
Haftungsausschluss
der
ZIF-Webseite
Bildquellen: S. 1: CIA World Factbook; UNHCR/H.Caux, 2007; Photographic
Service of the Council of the EU ©
European Communities, 2008; UN Photo/Eskinder
Debebe, 2004 S. 2: CIA World Factbook; UN Photo/Eskinder
Debebe
2007; CIA World Factbook
S. 6: UNHCR/H.Caux, 2004S. 9: UNHCR/H.Caux, 2006S. 10: UNHCR/H.Caux, 2006 S. 11: IRIN/Nickolas
Reader, 2006S. 15: CIA World Factbook; UN Photo/Eskinder
Debebe, 2008; CIA World Factbook
S. 19: IRIN/Joseph Benamsse, 2007S. 20: IRIN/Nickolas
Reader, 2006; IRIN/Peter Sampson, Centre for
Humanitarian
Dialogue, o.A.S. 22: Logo -
Council
of the
EU, 2008S. 25: Logo -
Communauté
économique
des Etats d´Afrique
centraleS. 28: Based
on Map
No.4007, Revision 8 of UN Department of Peacekeeping Operations, January
2004S. 29: Based
on Map
No.4048, Revision 2 of UN Department of Peacekeeping Operations, January
2004
Ismail, Omer/Prendergast, John: Enough: A Race Against Time in Eastern Chad, Enough, Strategy Briefing, No. 7, 2007May, Rox/Massey, Simon: Chad: Politics and Security, WritenetReport, WRITENET Independent, 2007Small Arms Survey: Echo Effects. Chadian Instability and theDarfur Conflict, Sudan Issue Brief, No. 9, 2008Tubiana, Jérôme: The Chad-Sudan Proxy War and the‘Darfurization’ of Chad, The Small Arms Survey, Geneva, 2008Tull, Denis M.: Tschad-Krise und die Operation EUFOR Tschad/ZAR, SWP-Aktuell, Nr. 15, Berlin, 2008
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