EconHist – Seminar für Wirtschaftsgeschichte – Professor John Komlos, PhD
James Watt’s steam engine
Betreuerin:
Dipl.-Volksw. Dr. Ariane Breitfelder
Referent :
David Frigan
VWL
München, den 4. Juli 2008
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Die Kolbendampfmaschine als eine der folgen reichsten Erfindungen der Menschheit
Heronsball:
Expansionskraft von
Wasserdampf/Rückstoßprinzip
Vierfach-Expansionsdampfmaschine:
Dampfantrieb der „ Great Eastern “
1866: Telegraphenlinie zwischen Irland und
Neufundland
Motivation
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Agenda
→ Technische Entwicklung und sozial geschichtliche Einflüsse
→ James Watt und die Entwicklung der Kolbendampfmaschine bis um 1800
→ Entwicklungslinie der Kolbendampfmaschine im 19. und 20. Jahrhundert.
→ Die Dampfmaschine in der Industrie, Kommunalwesen und Wissenschaft
→ generelle Entwicklungslinie der industriellen Revolution
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Denis Papin(1647 - 1712)
James Watt(1736 - 1819)
Richard Trevithick(1771 - 1833)
Thomas Newcomen(1663 - 1729)
Um 1690:Dampfgetriebene Wasserhebemaschine
Um 1705:Verbesserte Balancier-Dampfmaschine zur Wasserhebung
Zeit1782: Doppelwirkende Dampfmaschine (Universalmotor)
1804:erste Dampflokomotive
„Im Tempo der Zeit schrumpft die Welt“
Quelle: eigene Darstellung
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→ uneingeschränkte Verwendungsfähigkeit:
krafterzeugende Dampfmaschinen sind nicht an eine bestimmte Örtlichkeit gebunden, sondern können überall dort ihre Kraft entfalten, wohin Brennmaterial geschafft werden kann.
→ Rückblick auf die längste Entwicklungszeit:
ständige Verbesserungen während mehrerer Generationen, erreicht die Anwendung dampfbetriebener Maschinen einen hohen Grad an technischer Vollendung.
→ industrielle Revolution
der Übergang von handwerklicher zu industrieller Produktion ist zwar nicht von der Dampfmaschine verursacht, von ihr aber erst ermöglicht worden.
→ Veränderung der sozialen Gliederung der Gesellschaft:
von Handwerksmeistern und – gesellen zu Unternehmer und Arbeiter.
Die Anwendung des Dampfes zur Krafterzeugung
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Kurzbiographie:
Besonderes Talent für Mathematik, Ausbildung zur Herstellung mathematischer Geräte in Glasgow
( Proportionalzirkel für nautische Berechnungen).
1755-56 Berufserfahrung in London.
Befürworter der Wirtschaftsfreiheit und Professoren der Universität Glasgow gewähren James Watt ohne
Gesellenbrief eine Werkstatt. Hauptinteresse liegt in der Verbesserung der Newcome`schen
Dampfmaschine.
1769 erstes Patent für einen separaten Kondensator.
1774 in Birmingham, Weiterentwicklung der Dampfmaschine durch finanzielle Hilfe des
Geschäftspartners Matthew Boulton.
1776 erste optimierte Maschinen wurden aufgestellt.
1778 Auslieferung ins Ausland der Firma Boulton & Watt ( 24 Dampfmaschinen an Kunden in
Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, in den Niederlanden und bis hin nach Österreich, Schweden
und Russland).
1796 Gründung der Soho-Fabrik und Sicherstellung der eigenen Dampfmaschinenherstellung
1781 Kopierverfahren zur Anfertigung aller technischen Zeichnungen und der gesamten
Geschäftskorrespondenz. ( Boulton & Watt Collection in Birmingham, heute wichtigstes Archive der
Industriellen Revolution).
James Watt(1736 - 1819)
Matthew Boulton(1728 - 1809)
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James Watt’s Wundermaschine I
James Watt ist es geglückt, die Früchte seiner ausdauernden wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit zu ernten.
Weitblickender Industrieller und innovative Unternehmer Boulton finanziert James Watts Tüfteleien und treibt ihn an, eine universell einsatzbare Dampfmaschine – den Universalmotor – zu entwickeln.
Ausgangspunkt: Effizienzsteigerung und Kostenminimierung der Newcome`schen Dampfmaschine (geringe Leistung unter hohem Energieaufwand)
Arbeit mit Modellen - viel billiger als die Entwicklung von Arbeitsmaschinen - förderte neue Ideen zutage, die Watts Dampfmaschine immer kräftiger und effizienter werden ließen. ( Zahlenkolonnen und Kurvendiagramme)
→ Vereinigung separater mechanischer Mechanismen → konstante Leistung→ geringerer Energieverbrauch
Entstehung einer der ersten modernen Fabriken – The Soho Manufactory (Birmingham)
„We make here what all the world desires to have: power“
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James Watt’s Wundermaschine II – Aufbruch in die Moderne
→ die Partnerschaft von Boulton & Watt verändert die Welt
→ Dampfmaschinen in der Industrie, Kommunalwesen und Wissenschaft
→ Dampf und Strom, Stahl und Eisen, Erfindergeist und Fortschrittsglaube, rasante Verkehrsmittel zeichnen das Bild der industriellen Revolution
→ unabhängig von Flüssen entstehen Fabriken, Ballungszentren, Schienennetzwerke
→ Siegeszug der maschinellen Fertigung:
- Massenproduktion zu niedrigen Preisen
- rasche Ausbreitung des Handels – eine hoch vernetzte Weltwirtschaft bildet sich aus
- neue Arbeitsformen → Fokus auf die Umwandlung von Rohstoffen in Produkte durch
Arbeitsteilung und Mechanisierung
→ Entstehung der Arbeiterschaft (Proletariat)
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Vorwärts durch Raum und Zeit
Richard Trevithick`s Lokomotive zieht 1804 einen Fünf-Wagen-Güterzug mit 70 Arbeitern und 10t Ladung
Einheits-Schnellzuglokomotive der dt. Reichsbahn um 1912
Maschinenhalle und Dampfturbine des Elektrezitätswerks Berlin-Moabit um 1906
Dampflöffelbagger um 1840von Ottis, USA
1861 aufgestellte Dampfhammer „Fritz“ in der Gußstahlfabrik Friedrich Krupp, Essen
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James Watt’s Wundermaschine III – Im Schatten der Schlote
→ Massenströme verarmter Landbevölkerung in Industriemetropolen → Leben im Abseits: Innenstädte wandeln zu übervölkerten Slums
→ Erbärmliche und gefährliche Produktionsbedingungen
→ Kinderarbeit
→ Unter den nach Profit strebenden Fabrikanten, Kampf des Proletariats um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen ( Aufstand gegen die Maschinen )
→ Entstehung des Bewusstseins durch eigene politische Kraft die Gesellschaft zu verändern
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Literaturhinweis
Basisliteratur:
Zusatzliteratur:
Wagenbreth, Otfried, Düntzsch Helmut und Albert Gieseler, 2002, Die Geschichte der Dampfmaschine, Essen: Aschendorff
Biedenkapp, Georg, 1911, James Watt und die Erfindung der Dampfmaschine, Stuttgart: Technische Monatshefte : Buchbeilage ; 1911,1
Ziegler, Dieter, 2005, Die industrielle Revolution, Darmstadt: Wiss. Buchges.
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Danke für eure Aufmerksamkeit
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