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MECHATRONIK METHODENSERIE

VERNETZTES DENKEN. Gerade inKrisenzeiten wächst der Bedarf anBeratung, bei der nicht diese oderjene Detailverbesserung am Endesteht, sondern eine Optimierungvon Prozessen sowie Organisations-und Managementstrukturen, umden enorm gestiegenen Anforde-rungen an die Innovationsfähigkeitder Unternehmen gerecht zu wer-den. Dabei müssen die Abläufenicht nur produktiver werden, siemüssen auch immer umfassenderegesetzliche Rahmenbedingungenberücksichtigen. Diese Herausfor-derung ist per se fachübergreifend,kann also nur interdisziplinär be-antwortet werden.

Dieter Pesch, in der Geschäftslei-tung von Eplan für StrategischeMarktentwicklung und Key-Ac-count-Management verantwortlich,formuliert das so: »Interdisziplinä-res Engineering ist die Basis für effi-zientere Prozesse. Und hat gleich-zeitig den Vorteil, dass die Qualitätder Ergebnisse steigt.«

Nehmen wir als Beispiel den Ma-schinen- und Anlagenbau. Hier giltseit Ende Dezember 2009 die neueMaschinenrichtlinie 2006/42/EG.Sie legt fest, dass für jede Maschineund Anlage bereits vom ersten Ent-wicklungskonzept an über alle Risi-ken nachgedacht wird, die sich wäh-rend des Baus, der Montage, der In-

betriebnahme, im Betrieb, in derWartung, kurz: über den gesamtenProduktlebenszyklus für die Betei-ligten und für die Umwelt ergebenkönnen. Die Richtlinie fordert, dasserstens durch konstruktive Maß-nahmen die erkannten, potenziellenRisiken, soweit machbar, ausge-schlossen werden; dass zweitens –wo dies nicht möglich ist – kon-struktive Maßnahmen zum Schutzgetroffen werden; und dass drittenswirksam auf die verbleibenden Risi-ken aufmerksam gemacht wird. So-mit sind die Anforderungen an einedurchgängige Dokumentation groß,da alles nachvollziehbar und trans-parent sein muss.

C A D C A M - S p e c i a l ( T e i l 1 0 )

Interdisziplinäres Engineeringund IT – wer unterstützt was?

Viele Fragen und wenig Antworten gibt es, wenn

man nach den heutigen Möglichkeiten der IT-

Unterstützung für das Engineering mechatroni-

scher Produkte Ausschau hält. Zu sehr waren die

Systeme über viele Jahre auf die Anwender in be-

stimmten Abteilungen ausgerichtet. Zu wenig

wurde verlangt, dass die Anwendung auch ande-

ren Ingenieurbereichen Nutzen bringen müsse.

Jetzt fordert man es. Ulrich Sendler greift mit der

aktuellen Serie führende Anbieter heraus und be-

leuchtet anhand von deren Produktpalette den

Status quo. Autor: Ulrich Sendler, sendler\circle

Funktionales Engineering – interdisziplinärE p l a n f o r d e r t u n d f ö r d e r t P r o z e s s d e n k e n

Bekannt geworden ist Eplan Software und Ser vice vor allem als Anbieter von Systemen für die

Elektrotechnik-Konstruktion. Längst richtet sich der Fokus inzwischen aber auf die ganzheitli-

che Unterstützung der Kunden bei der Umstellung und Organisation ihrer Produktentstehungs-

prozesse. Dazu bietet Eplan nicht nur Engineering-Systeme auf einer durchgängigen Plattform,

sondern auch Beratung und Know-how für die bessere Synchronisation der Fachbereiche.

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METHODEN MECHATRONIK SERIE

Keine Kleinigkeit, die da vonMaschinenbauern gefordert wird.Schließlich waren sie traditionelleher gewohnt, sich darauf zu kon-zentrieren, dass die Maschine opti-mal funktioniert. Sie gingen davonaus, dass die Maschine so eingesetztwird, wie geplant. Das reicht nunnicht mehr aus.

Wo fehlt es an Engineering-Performance?Wo aber soll das Unternehmen an-fangen? In welchen Schritten kannes die Umstellung wirtschaftlichund organisatorisch am besten be-wältigen? Dazu bietet Eplan nebenunterschiedlichen Trainings undBeratung auch einen kostenlosenCheck auf den sogenannten ›Engi-neering Performance Factor‹ (EPF-plus) an, der auch die Anforderun-gen erfasst, die durch die neue Ma-schinenrichtlinie gesetzt werden.

Dieter Pesch: »Der Check nimmtdie maßgeblichen Disziplinen imEngineering unter die Lupe. An-hand eines Fragebogens analysie-ren wir den individuellen Status desProduktentstehungsprozesses mitdem Ziel, mögliche Verbesserungs-und Einsparpotenziale aufzude-

cken. Die Ergebnisse werden an-hand eines Diagramms grafischaufbereitet und zeigen die Stärkenim Prozess und die Defizite.«

Unterschiedliche Beratungspa-kete, die Check-up-Tage beinhal-

ten, beispielsweise mit demFokus auf mit der Richtli-nie konforme Dokumenta-tion, Standardisierung, En-gineering-Workflow oderauf die richtige Arbeitsme-thode sollen zugleich dieKosten in jeder Phase derProduktentwicklung redu-zieren helfen. Ein Eplan-Consultant analysiert denProzess im Unternehmenund erarbeitet individuelleOptimierungskonzepte.

Die Analyse enthält eine Kosten-Nutzen-Abschätzung einschließ-lich einer ROI-Berechnung. Wasdie Maßnahmen angeht, so sinddiese so unterschiedlich wie dieProzesse in Unternehmen selbst.Sie können ein Implementierungs-konzept, eine tiefergehende Pro-zessanalyse, den Einstieg in einlangfristiges Standardisierungs-konzept oder auch die Änderungvon Arbeitsweisen und Systemenbetreffen.

Ähnlich schnell wie im Maschi-nenbau wachsen auch in den ande-ren Branchen der Fertigungsindus-trie die Anforderungen. Überallverändern sich die Produkte hin zumehr Intelligenz, also zu einerWertschöpfung, die zunehmend al-le Ingenieurdisziplinen einschließt.

Eplan zählt Unternehmen derAutomobilindustrie ebenso zu sei-nem Kundenkreis wie Firmen imMaschinen-, Werkzeug- und Anla-genbau oder auch reine Enginee-ring-Dienstleister. Und hat sich aufdie Fahne geschrieben, den Kundendabei zu helfen, ihre Prozesse intel-ligenter zu gestalten, um die Ent-wicklung intelligenter Produkte zuermöglichen.

Eplan bietet neben Training

und Beratung einen kos-

tenlosen Check auf den

sogenannten ›Engineering

Performance Factor‹ an, der

auch die Anforderungen er-

fasst, die durch die neue Ma-

schinenrichtlinie entstehen.

Dieter Pesch, in der Geschäftsleitung

von Eplan für Strategische Marktent-

wicklung und Key-Account-Management

verantwortlich: »Aus unserer Sicht ist

der durchgängige, disziplinübergrei-

fende Engineering-Prozess die einzige

Chance, den Kostendruck zu ent-

schärfen.«

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MECHATRONIK METHODEN

Funktionales Engineering verbindet alle DisziplinenMit dem Eplan Engineering Center(EEC) wurde eine Plattform ent-wickelt, auf der sich mechatronischeSysteme interdisziplinär entwerfenund auf Basis wieder verwendbarerBaukastenkomponenten funktionaldefinieren lassen.

Pesch: »Aus unserer Sicht ist derdurchgängige, disziplinübergreifen-de Engineering-Prozess die einzigeChance, den Kostendruck zu ent-schärfen. Wir erleben tagtäglich,dass vor allem die Strukturen unddamit die Arbeitsweisen in denUnternehmen ineffizient sind. Zwarhaben alle Abteilungen hochqualifi-zierte Software-Systeme im Einsatz,aber sie sind nicht wirklich aufein-ander abgestimmt. Wir sehen alsSchritt zu mehr Produktivität dieLoslösung vom sequenziellen Pro-duktentstehungsprozess mit demErgebnis einer hochgradigen Auto-matisierung. Mit dem EEC werdenMaschinen und Anlagen in funktio-nale Einheiten zerlegt und mit allenInformationen zu Hardware, Soft-ware und Steuerung in Baukästenabgelegt. Interdisziplinär wirdmittels funktionalem Engineeringeine Maschine also weitgehend kon-figuriert und nicht mehr individuellkonstruiert. Schaltpläne, Zeichnun-gen oder SPS-Programme generiertdas System vollautomatisch.«

Stichwort ›Schaltplanerstellung‹:Im klassischen CAE stehen auf Basisder Eplan-Plattform die Werkzeuge

Eplan Electric P8, Eplan Fluid undEplan PPE bereit, die als Ex-pertensysteme eigenständig arbei-ten. Sie basieren auf einer einheit-lichen Datenbasis und nutzen ge-meinsam wesentliche Module derPlattform wie Datenbank, Sprach-version, Benutzerrechte und Arti-kelverwaltung. Auch Eplan Cabinet,das 3D-System zum Schaltschran-kaufbau, profitiert von der einheit-lichen Artikeldatenbank und tieferIntegration. Alle Systeme der Platt-form lassen sich mit dem EEC kop-peln. Auch andere Systemlandschaf-ten können problemlos in das EplanEngineering Center eingebundenwerden.

Von der E-Technik und Elektro-nik über die SPS-Programmierungreicht die Palette der Engineering-Lösungen – bis hin zur Mechanik-konstruktion mittels enger Ver-triebs- und Entwicklungspartner-schaft zu Autodesk. Das 3D-SystemAutodesk Inventor, die 2D-LösungAutoCAD Mechanical sowie dasPDM-System Productstream Pro-fessional und die Vault-Produktfa-milie für das integrierte Manage-ment aller erzeugten Daten sind imPortfolio des international agieren-den Lösungsanbieters. Eine Vielzahlvon Anwendungsbereichen wirdunterstützt: die Konstruktion querdurch alle Ingenieurdisziplinen; inRichtung Fertigung die AV und Pro-duktionsplanung, NC-Bearbeitung,Schaltschrankbau, Kabelkonfektio-nierung und Montage; die Inbe-

triebnahme von Maschinen undAnlagen; Instandhaltung, Wartungund Service. Alle Komponenten derEplan-Plattform lassen sich auf her-kömmliche Weise einzeln nutzen,aber den großen Sprung werdenwohl eher jene Kunden machen, dieauf den prozessorientierten Ansatzdes EEC umsteigen. Denn dann ste-hen die Daten aller Disziplinen bei-spielsweise den verschiedenen Betei-ligten in Entwicklung, Fertigungoder Betrieb einer Anlage an zentra-ler Stelle zur Verfügung. Mit derwiederholten Eingabe derselben Da-ten aber entfällt eine wichtige Feh-ler- und damit Kostenquelle.

Ein derart durchgängiger Pro-duktentstehungsprozess ist gleich-zeitig die Voraussetzung dafür, dassauch andere Bereiche der Ferti-gungsunternehmen ihre Abläufeverbessern können. Mithilfe einesFehlercodes aus einer speicherpro-grammierbaren Anlagensteuerung– um ein Beispiel aus der Instand-haltung zu nennen – kann so übereinen Viewer per Knopfdruck dierichtige aus nicht selten mehr als15 000 Seiten Anlagendokumenta-tion auf dem Bildschirm angezeigtwerden, die das defekte Teil un-mittelbar identifizieren und die Be-stellung des Ersatzteils generierenlässt. Durchgängigkeit hilft Zeit undKosten sparen. Ganz konkret. RSt

www.eplan.deDiesen Artikel finden Sie auf unserer Homepagewww.cad-cam.de unter der Dokumenten-nummer CC110103.

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Beim prozessorientierten

Ansatz des EEC stehen die

Daten aller Disziplinen bei-

spielsweise den verschie-

denen Beteiligten in Ent-

wicklung, Fertigung oder

Betrieb einer Anlage an zen-

traler Stelle zur Verfügung.

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