Fachbereich Veterinärmedizin
Klinik für Klauentiere
Die neurologische Untersuchung
Allgemeiner Eindruck
Haltung und Bewegung
(einschl. Bauchdeckenspannung)
Verhalten
Ernährungszustand
Pflegezustand einschl. Haut, Behaarung,
Hörner, Klauen
Auffällige Besonderheiten
Ziel: Bestimmung der Lokalisation
Intracraniell
Großhirn
Kleinhirn
Hirnstamm
Extracraniell
Rückenmark
Periphere N.
Systemisch
Die Neurologische Untersuchung
1. Bewusstsein
(Sensorium)
2. Verhalten
3. Haltung
4. Bewegungs-
fähigkeit
IntracraniellGroßhirn
IntracraniellGroßhirn Kleinhirn
Extracraniell Systemisch
ExtracraniellRückenmark Systemisch
Aufbau der neurologischen
Untersuchung
5. Kopfnerven-
funktionen
6. Haltungs-
und Stellreaktionen
7. Spinale Reflexe
8. Sensibilität
IntracraniellHirnstamm
Extracraniell
Rückenmark
Periphere N.
SystemischIntracraniellGroßhirn Kleinhirn
Extracraniell
Rückenmark
Periphere N.
Systemisch
Ziel: Differentialdiagnosen
Dif
fere
nti
ald
iag
no
sen
V – Vaskulär
E – Entzündlich
T – Traumatisch
A – Angeboren
M – Metabolisch
I – Idiopathisch
N – Neoplasie
D – Degeneraitv
Exzitation (erhöhte sensomotorische Erregbarkeit)
Sensorium
Unruhe
Angst
Aggression
Brüllen
Krämpfe
Sensorium
Exzitation (erhöhte sensomotorische Erregbarkeit)
Depression (abgeschwächte sensomotorische
Erregbarkeit)
Apathie (Teilnahmslosigkeit)
Somnolenz (Schlummersucht)
Sopor (Benommenheit)
Stupor (Stumpfsinn)
Koma (völlige Bewusstlosigkeit)
Verhaltensabweichungen –
Tierbeobachtung
Umwelt-bezogen
• Benehmen gegenüber Betriebsangehörigen und Gegenständen
Ingestion• Futter- u. Tränkeaufnahme, Wiederkauen
Elimination• Ruktus, Kot- und Harnabsatz
Lokomo-tion
• Aufstehen, Stehen, Gehen, Niederlegen
Sozial• Gegenüber anderen Kühen, eigene Nachkommen, der Herde
Komfort
• Säubern des eigenen Haarkleides, Fliegenabwehr, Aufsuchen angenehmer Plätze
Adspektion von Kopf, Hals, Rücken, Schwanz
Haltung
Asymmetrie, Umfangsvermehrung oder
-verminderung
Ptosis / Miosis, Nystagmus,
Strabismus
En-, Exophthalmus
Kiefersperre / Schlotterkiefer
Leerkauen
Opisthotonus
Torticollis
Lordose, Kyphose, Skoliose
Hammel-, Knick-,
Pumpschwengelschwanz
Adspektion von Kopf, Hals, Rücken, Schwanz
Palpation
Haltung
abnorme Konsistenz
Muskelspasmen
Krepitation
Druckschmerz
vermehrte / verminderte Beweglichkeit
Bewegungsfähigkeit
Motorik – wie bewegt sich das Tier aktiv?
• Hypo- , iso-, hypermetrisch
Motilität – wie beweg sich das Tier passiv?
• Mit reduziertem, normalem oder erhöhtem
Widerstand
Muskeltonus – wie verhalten sich dabei die Muskeln?
• Flaxid, normointens, spastisch
Klinische Einteilung der Lähmung
• Parese vs. Paralyse (teilweise vs. ganz)
Art der Funktionsstörung
• Flaxid vs. spastisch
Muskeltonus
• Reduziert vs. erhöht (UMN vs. OMN)
Reaktion auf Reize
• Mono, Para , Hemi, Tetra -parese / -plegie,
Betroffene Gliedmaßen / Bereiche
• Intracraniell, extracraniell
Sitz der Läsion
Muskelkontraktionen
Tonische Krämpfe (anhaltend)
• lokale generalisierte Spasmen
Bsp.: Trismus (Kiefersperre)
Klonische Krämpfe (anfallsartig)
• Konvulsionen (wiederholte krampfartige Lauf- und Ruderbewegungen)
• Tremor (Muskelzittern antagonisierender Muskeln)
• Myoklonien (Muskelzuckungen
• einzelner, meist agonisierender Muskeln)
• Bruxismus (krampfhaftes Zähneknirschen und Leerkauen)
Video „Tetanus“
Video Tetanus
Koordination
Ataxien
mangelhafte Erfassung, Weiterleitung,
Umsetzung oder Kontrolle propriozeptiver
Reize
• peripher, spinal, cerebellär, cortikal
breitbeinig-unsicheres Stehen
tapsend-unsicherer Gang
Koordination
Ataxien
Dysmetrien
Nicht- oder Falschausführen
beabsichtigter Bewegungen
abgebrochener Aufstehversuch
Hypermetrie (Paradeschritt)
Hypometrie (Stechschritt)
Koordination
Ataxien
Dysmetrien
Drang- oder Zwangsbewegungen
anhaltende oder stereotyp wiederholte
Bewegungsabläufe
Pro- / Lateropulsion
Kopfpendeln
Anlehnen
Manege- und Zeigerbewegungen
CAVE: Untugenden
Zerebrale Reflexe
- Hirnstamm und Hirnnerven-
Oberflächensensibilität
Reaktion der geschädigten Bereiche auf einen Reiz
immer im Vergleich zu den benachbarte Regionen!
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. intermediofacialis
Ohrreflex
Berührung des äußeren Gehörgangs führt zum Schütteln
des Ohres und zum Abwenden des Kopfes
N. vagus / N. trigeminus
N. facialis / N. accessorius / erste Zervikalnerven
Drohantwort
plötzliches ruckartiges Fingerspreizen vor dem Auge
führt zum Schließen des Auges und Abwenden des
Kopfes
ohne Luftzug!
unsicher bei jungen Kälbern
Reflexbogen:
N. opticus
N. accessorius / N. facialis
Lidreflex / Cornualreflex
vorsichtiges Berühren des medialen Augenwinkels bzw.
der Cornea führt zur Schließung des Auges und
Zurückziehen des Augapfels
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. facialis / N. abducens / N. oculomotorius
Pupillarreflex
im abgedunkelten Raum
Lichteinfall auf die Pupille führt erst zur Verengung der
Pupille des beleuchteten und dann auch des anderen
Auges
direkter und konsensueller Pupillarreflex
Reflexbogen:
N. opticus
N. oculomotorius
Gaumenreflex
Einführen der Hand in die Maulspalte und Drücken
gegen den harten Gaumen führt zum Öffnen des Mauls
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. mandibularis / N. facialis
Zungenreflex
Kneifen der Zunge führt beim gesunden Rind zum
Zurückziehen der Zunge
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. hypoglossus
Kaureflex
Füttern mit Rauhfutter führt beim gesunden Rind zum
Kauen
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. trigeminus
Schluckreflex
Eingabe von Futter hinter den Zungenrückenwulst führt
bei gesunden Tieren zum Schlucken
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. glossopharyngeus / N. vagus
Saugreflex
nur bei Kälbern!
Einlegen der Finger ins Maul führt zum Saugen
Reflexbogen:
N. trigeminus
N. hypoglossus
Zerebello-Vestibuläre Reflexe
- Kleinhirn und Gleichgewichtssinn-
Körperstell- und Korrekturreflexe
Aufrichten
„Versammeln“ der Gliedmaßen und Lage des
Körpers beim Aufstehen
Optischer Stellreflex
Verbleib der Augachse bei passiver Bewegung
d. Kopfes
Labyrinthär-propriozeptiver Stellreflex
Mit Augenblende; Rückkehr des Kopfes in
Ausgangslage nach passiver Bewegung
Vestibulärer Nystagmusreflex
Rasches Seitwärtsziehen des Kopfes bedingt
horizontalen Nystagmus in Richtung des Zuges
Körperstell- und Korrekturreflexe
Aufsetzen des Fesselkopfs
Wiederaufrichtung der Gliedmaße nach
Beugung und Aufsetzen der Fessel
Gliedmaßenüberkreuzung
Kreuzung der Extremität mit
Wiedereinnahme der Ausgangslage
Übertritt- oder Stolperreflex
„Schubsen“ des Tieres bedingt kurzes
Seitwärtstreten
Spinale Reflexe
Spinale Reflexe
Reflexe, die auf Rückenmarksebene umgeschaltet
werden
Schutz- oder Abwehrreflexe
Körperoberflächensensibilität
Pannikulusreflex
Widerristreflex
Schwanzreflex
Afterreflex
Skrotalreflex
Flexorreflex
Spinale Reflexe
Schutz- oder Abwehrreflexe
propriozeptive „Sehnenreflexe“
Ankonäenreflex
Karpalreflex
Patellarreflex
Tarsalreflex
Fesselreflex
Spinale Reflexe
Schutz- oder Abwehrreflexe
propriozeptive „Sehnenreflexe“
propriozeptive Dehnungsreflexe
reflektorischer Kot- und Harnabsatz
FU
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