Exekutive Funktionen Basis frerfolgreiches Lernen
Frderung exekutiver Funktionen
3 Gefhle & Impulse steuern
3 geistige Flexibilitt erhhen
3 Arbeitsgedchtnis trainieren
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
Inhaltsverzeichnis
Einleitung Seite 1
Was sind exekutive Funktionen? Seite 2 - 3
Exekutive Funktionen knnen spielerisch trainiert werden Seite 4 - 5
Entwicklung exekutiver Funktionen Seite 6
Exekutive Funktionen, Schuleignung und schulische Lernleistung Seite 6 - 7
Exekutive Funktionen und sozial-emotionale Kompetenzen Seite 8 - 9
Exekutive Funktionen und ADHS/ADS Seite 9
-Materialien und weitere Informationen Seite 10 - 11 11
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Liebe Eltern,
liebe Erzieher/-innen,
liebe Lehrer/-innen,
der Name steht fr Frderung exekutiver Funktionen.
ist ein Spiel- und Lernprogramm, das vom ZNL TransferZentrum fr Neuro-
wissenschaften und Lernen an der Universitt Ulm gemeinsam mit der Wehrfritz
GmbH und mit Untersttzung der Metzler-Stiftung entwickelt wird.
Als exekutive Funktionen bezeichnet man in der Gehirnforschung geistige Fhigkei-
ten, die das menschliche Denken und Handeln steuern. Wenn wir Kinder dazu
ermahnen, sich zu beruhigen oder besser aufzupassen, fordern wir Verhaltens-
weisen ein, die dem exekutiven System zugeordnet werden.
Die Fhigkeiten, sich zu beruhigen, seine Aufmerksamkeit zu lenken bzw. sich auf
etwas zu konzentrieren, Informationen zu speichern und mit den gespeicherten
Informationen zu arbeiten, werden vom Stirnhirn gesteuert.
Diese Steuerzentrale des Gehirns ist erst bei jungen Erwachsenen voll ausgebildet.
Exekutive Funktionen beeinfl ussen jedoch bereits im Kindes- und Jugendalter die
Lernleistung und die sozial-emotionale Entwicklung. Gut trainierte exekutive Funk-
tionen sind eine wichtige Voraussetzung fr erfolgreiches Lernen und den kontrollier-
ten Umgang mit den eigenen Emotionen. Daher ist es wichtig, diese Gehirnfunktio-
nen zu Hause und auch in Kindergrten und Schulen gezielt zu frdern.
Mit mchten wir neueste Erkenntnisse der kognitiven Neurowissenschaft zum
spielerischen Training exekutiver Funktionen fr Familien, Kindergarteneinrichtungen
und die schulische Praxis nutzbar machen. Wir wnschen allen Kindern, Eltern und
Pdagogen viel Freude mit dem -Programm, das, wie unser kleiner Fuchs, noch
wachsen und sich entwickeln wird. In den kommenden Jahren werden die Spiele im
Austausch von Wissenschaftlern, Pdagogen und der Wehrfritz GmbH in ein pda-
gogisches Gesamtkonzept zum Training exekutiver Funktionen fr Kindergrten und
Grundschulen integriert.
Prof. Dr. Dr. Manfred SpitzerZNL TransferZentrum frNeurowissenschaften und Lernen
Dr. Sabine Kubesch
Was sind exekutive Funktionen?
Pdagogische Fachkrfte in Kindergrten und Grund-
schulen nehmen immer hufi ger Verhaltensauffllig -
keiten bei Kindern wahr: Vielen Kindern fllt es schwer,
sich unter Kontrolle zu haben. Sie schaffen es nicht,
sich in eine Gruppe einzuordnen und reagieren oft un-
beherrscht oder unangemessen. Sie lassen sich leicht
ablenken, wollen ihre Wnsche sofort erfllt haben,
zeigen wenig Ausdauer in ihrem Tun und sind schnell
frustriert. Pdagogische Fachkrfte sprechen dabei von
leichter Ablenkbarkeit und fehlender Selbstdisziplin. Kinder, die sich angemessen
verhalten, verfgen ber gut entwickelte exekutive Funktionen. Dazu zhlt die
neurowissenschaftlich fundierte Psychologie folgende Fhigkeiten:
1. Die Inhibition von Verhalten und Aufmerksamkeit
Darunter versteht man die Fhigkeit, etwas trotz bestehender Impulse nicht zu tun
oder sich nicht ablenken zu lassen, um ein angestrebtes Ziel konsequent zu verfol-
gen. Die Aufmerksamkeit und das Verhalten knnen durch eine gut funkti onierende
Inhibition gesteuert werden und sind dadurch weniger von ueren Bedingungen,
den eigenen Emotionen oder fest verankerten Verhaltensweisen beeinfl ussbar. Durch
die Fhigkeit, Verhalten und Emotionen zu hemmen, gelingt es, diejenigen Aktivi-
tten oder Handlungen zu vermeiden, die einem angestrebten Ziel oder der zu er-
ledigenden Aufgabe entgegenstehen.
Mit einer guten Inhibition bzw. Impulskontrolle fllt es den Kindern also leichter, den
Fernseher nicht einzuschalten, sondern mit den Hausaufgaben zu beginnen, oder
einen Konfl ikt mit Worten zu fhren, statt ihn mit den Fusten auszutragen.
Die Inhibition bzw. Selbstregulationsfhigkeit untersttzt auf diese Weise soziales
und selbstdiszipliniertes Verhalten.
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2. Das Arbeitsgedchtnis
Das Arbeitsgedchtnis hat eine begrenzte Speicherkapazitt von etwa sieben Ele-
menten wie einzelne Wrter, Objekte und Ziffern ber einen Zeitraum von nur we-
nigen Sekunden bei Erwachsenen.
Trotz seiner begrenzten Speicherkapazitt ist das Arbeitsgedchtnis jedoch von
groer Bedeutung. Es ermglicht uns, Informationen vorbergehend zu speichern,
um mit ihnen zu arbeiten. Das Arbeitsgedchtnis bentigen wir beispielsweise beim
Lsen von Kopfrechenaufgaben, indem wir uns an die errechneten Zwischenergeb-
nisse erinnern und die nachfolgenden Rechenoperationen durchfhren.
Das Arbeitsgedchtnis ist ebenfalls gefordert, wenn wir einen Satz sprechen und
verstehen wollen, wie zum Beispiel beim Einbau von Hilfsverben und Nebenstzen.
Dies ist erst recht der Fall, wenn wir eine Fremdsprache verwenden und whrend
des Sprechens im Geist nach geeigneten Vokabeln suchen, diese vom Deutschen in
die Fremdsprache und wieder zurck bersetzen. Das Arbeitsgedchtnis trgt damit
entscheidend dazu bei, dass komplexe kognitive Funktionen wie Sprache und
mathematische Leistungen entstehen knnen. Darber hinaus untersttzt das
Arbeitsgedchtnis, sich an Instruktionen anderer Personen oder an Zwischenschritte
von Handlungsplnen zu erinnern und Handlungsalternativen zu vergleichen, um
eine bessere Lsung zu fi nden.
3. Die kognitive Flexibilitt
Die kognitive Flexibilitt baut auf dem Arbeitsgedchtnis und der Inhibition auf.
Eine gut ausgebildete kognitive Flexibilitt ermglicht es, sich auf neue Anforderun-
gen schnell einstellen zu knnen.
Sie beschreibt zudem die Fhigkeit, Personen und Situationen aus anderen, neuen
Perspektiven zu betrachten und zwischen diesen Perspektiven zu wechseln. Eine gut
ausgebildete kognitive Flexibilitt hilft damit, offen zu sein, fr die Argumente
anderer, aus Fehlern zu lernen und sich auf neue Lebenssituationen und Arbeitsan-
forderungen schneller und besser einzustellen.
Lebenssituationen und Arbeitstsan-
stel
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Exekutive Funktionenknnen spielerisch trainiert werden
Das Gehirn gilt als das anpassungsfhigste Organ des
menschlichen Krpers. Es ist plastisch und verndert
sich durch seinen Gebrauch und das zeitlebens. Man
spricht in diesem Zusammenhang von Neuroplasti-
zitt. Aufgrund der Neuroplastizitt profi tieren auch
exekutive Funktionen von bung. Dabei lassen sich
diese wichtigen Gehirnfunktionen nicht nur kognitiv,
sondern auch krperlich trainieren. So verfgen Kinder
mit einer hheren krperlichen Fitness ber bessere
exekutive Funktionen als weniger fi tte Kinder.
Mit steht Kindergrten, Schulen und Familien ein Programm mit passenden
Spiel- und Lernmaterialen zur Verfgung, durch deren Einsatz exekutive Funktionen
von Kindern in spielerischer Form krperlich und kognitiv trainiert und gefrdert
werden. Das Training exekutiver Funktionen ist dabei nicht Selbstzweck. Vielmehr bilden
exekutive Funktionen eine notwendige Grundlage fr Fhigkeiten, die Kinder sowohl im
Kindergarten als auch in der Schule entwickeln sollen.
Zu diesen Fhigkeiten zhlen:
1. Das Kind kann seine Aufmerksamkeit willentlich fokussieren und Strreize gezielt
ausblenden.
Eine dafr notwendige Grundvoraussetzung ist die Fhigkeit zur Inhibition.
2. Das Kind kann sein Handeln immer hufi ger bewusst steuern.
Dafr sind die gezielte Kontrolle von naheliegenden Handlungen und das Erkennen
von Handlungsalternativen wichtig.
3. Das Kind kann Handlungsablufe gedanklich planen.
Dazu muss es in der Lage sein, sich an Zwischenschritte und Handlungsalternativen
mit Hilfe des Arbeitsgedchtnisses zu erinnern, um sich fr einen gnstigen
Lsungsweg entscheiden zu knnen.
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Mit steht Kindergrten,
Spiel- nd L at
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4. Das Kind kann sich Ziele setzen.
Dafr ist es wichtig, dass das Kind in der nchsten Situation seine vorher gefassten Ziele
nicht vergisst bzw. verwirft. Dazu bedarf es neben dem Arbeitsgedchtnis der Inhibition
und der Fhigkeit zur Selbstregulation.
5. Das Kind kann Prioritten setzen.
Hierbei mssen die verschiedenen Ziele sowie ihre Wertigkeit erinnert und im Wechsel der
Perspektiven miteinander verglichen und gegeneinander abgeglichen werden. Das Setzen
von Prioritten basiert auf allen hier beschriebenen exekutiven Funktionen:
Arbeitsgedchtnis, Inhibition und kognitive Flexibilitt.
6. Das Kind kann Ha
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