Empfehlungen für einen 80 Stunden Kurs für Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten aus dem Projekt „LandärztInnen Nord – Anpassungsqualifizierung für ausländische Ärztinnen und Ärzte“ - gefördert aus dem Programm „Integration durch Qualifizierung IQ“ Schleswig-Holstein (2016-2018)
Autoren:
Karolin Hahn, Jost Steinhäuser
Kontakt:
Prof. Dr. med. Jost Steinhäuser
Institut für Allgemeinmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Zusammenfassung
Ziel dieses Curriculum ist es, Hinweise zur Durchführung eines 80 Stunden Kurses für Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten zu geben, der unabhängig vom Status der Anerkennung einer Approbation oder der angestrebten Gebietswahl, diesen Ärztinnen und Ärzten das Arbeiten in Deutschland, insbesondere im ländlichen Raum, nahe bringt.
Zielgruppe
Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten (ÄaD), unabhängig von ihrem (angestrebten) Fachgebiet, die neben ihrer in einem Drittstaat erworbenen Approbation als Ärztin/Arzt ein Sprachniveau von mindestens B2 haben.
Konzeption des Curriculums
Für dieses Curriculum wurden zum einen auf Vorerfahrungen in der Entwicklung von curricularen Schulungsveranstaltungen zurückgegriffen [1-4], zum anderen die Perspektiven von ÄaD, die bereits eine Anerkennungsprüfung durchlaufen haben oder vor dieser Anerkennungsprüfung stehen, sowie die von erfahrenen Kenntnis-Prüfern aus Schleswig-Holstein einbezogen [für Details siehe 5].
Kursablauf
Der eigens entwickelte Fortbildungskurs ist eine 10-tägige Veranstaltung mit insgesamt 80 Unterrichtsstunden. Eine didaktische Besonderheit des 80h Kurses liegt darin, äußerst heterogene Wissensstände einbeziehen zu können und zu müssen. Am ersten Tag sollte eine Erhebung der Erwartungen und der individuellen Stärken erfolgen. Am letzten Tag kann dann in einer Abschlussdiskussion ein Abgleich stattfinden, ob die Erwartungen erfüllt wurden.
Jeder Tag wird in vier Blöcke aufgeteilt, zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag (siehe Tabelle 1). Vormittags finden möglichst interaktive Inputs statt. Der Nachmittag ist für praktische Anteile reserviert. Die Referentinnen und Referenten sollten das jeweilige Fachgebiet vertreten und aufgrund bekannter positiver Evaluation ausgewählt werden. Unerfahrenere Dozierende können mit den im Anhang (Anhang II) dargestellten Hinweisen unterstützt werden.
Das Thema „Zeit zum Lernen“ und „heterogener Wissensstand“ kann mithilfe eines der gängigen onlinebasierten medizinischen Lernprogramme aufgegriffen werden [z.B. https://www.miamed.de/]. Damit wird der Tag von einer Phase, in der die ÄaD nach individuellen Bedürfnissen eigenverantwortlich, jedoch unter Anleitung, das Erlernte wiederholen sowie vertiefen können, beendet und somit abgerundet. Als Referentinnen und Referenten für diese Blöcke sollten mit dem verwendeten Programm vertraute Ärzte eingesetzt werden, die sowohl auf medizinische Fragen als auch auf Fragen direkt zu der Lernplattform antworten können.
Tabelle 1 Kursplan
Montag
Zeit Themenbereich Inhalte: siehe Tabelle 2
Erwünschtes Material Referent
08:15 – 08:30 Begrüßung, Organisatorisches
Beamer/Laptop
08:30 – 10:00 Notfallmedizin
10:30 – 12:00 Notfallmedizin Pädiatrie
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Praxis Notfallausrüstung/Phantome
15:00 – 16:30 Lernstunden Online Lernplattform, Internet-Zugang für alle Teilnehmenden
Dienstag
08:30 – 10:00 5-Sinne-Diagnostik Teil 1
Ausreichend Liegen, Stethoskope, Reflexhammer
10:30 – 12:00 5-Sinne-Diagnostik Teil 2
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Praxis Praktische Übungen zur Anwendung der 5-Sinne-Diagnostik
Übungsraum
15:00 – 16:30 Lernstunden
Mittwoch
08:30 – 10:00 Innere Medizin Ggf. anonymisierte EKGs und Laborausdrucke zum Befunden
10:30 – 12:00 Innere Medizin
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Praxis Praktische Übungen im Bereich der Inneren Medizin
Für die Innere Medizin relevante Anatomie
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion
Donnerstag
08:30 – 10:00 Chirurgie Für Chirurgie relevante Anatomie
10:30 – 12:00 Chirurgie Röntgenbefunde, CT-Befunde
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Praxis Praktische Übungen im Bereich der Chirurgie
Schweinepfoten zum Vertiefen der Nähpraxis
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion des Erlernten
Freitag
08:30 – 10:00 Gesundheitssystem Überblick über das deutsche Gesundheitswesen – wie funktioniert das System?
Pinnwand/Moderationskoffer
10:30 – 12:00 Gesundheitssystem z.B. Erstellen eines ReHa-Antrages
Internetzugang, ausreichend Laptops
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Mentorenprogramm Kennenlernen der Mentoren
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion
Montag
08:30 – 10:00 Pharmakologie z.B. Polypharmazie Anonymisierte Medikamentenpläne
10:30 – 12:00 Pharmakologie z.B. Umgang mit Entlassmedikation
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Leitlinien Leitlinienarbeit, DEGAM, AWMF
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion des Erlernten
Dienstag
08:30 – 10:00 Impfen STIKO-Empfehlungen, Impfverweigerung
RKI-Material (aktuelles Bulletin, Impfkritikerargumente)
10:30 – 12:00 Impfen
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Prüfungssituation Prüfungssituation soll in Praktischer Übung simuliert werden
.
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion
Mittwoch
08:30 – 10:00 Simulationspatienten
Simulieren klinische Krankheitsbilder und medizinische Probleme, Training der Patientenkommunikation, Diagnosestellung
Simulationsdarsteller
10:30 – 12:00 Simulationspatienten
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Simulationspatienten
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion des
Erlernten
Donnerstag
08:30 – 10:00 Hausarztmedizin DEGAM Leitlinien
10:30 – 12:00 Hausarztmedizin
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Praxis Praktische Übung
15:00 – 16:30 Lernstunden Eigenständige Reflexion
Freitag
08:30 – 10:00 Depression
10:30 – 12:00 Arbeiten in Schleswig-Holstein
Inklusive Infrastruktur ländlicher Raum
12:00 – 13:00 Mittagessen
13:00 – 14:30 Bedarfsorientierter Unterricht
15:00 – 16:30 Reflexion des Kurses
Themenvorschläge für den Kurs nebst einem Vorschlag für die Lernzielebenen nach Miller [6] finden sich in Tabelle 2.
Tabelle 2 Themen und Lernzielebenen
Thema Lernziel Wissen Wissen wie
Zeigen wie
Bedarf
Ländlicher Raum Definition, Geschichte, Arbeitsmöglichkeiten, Stellen- und Wohnsituation, Infrastruktur, Sprachliche/Kulturelle Besonderheiten
Besuch von Klinik/Praxiskonzepten, Förderung von Vernetzung/Hospitation
X X X
Gesundheitssystem Grundlagen des Gesundheitssystems Grundlagen der ambulanten Versorgung
X
Bereitschaftsdienst X
Gesundheitswesen: das deutsche Gesundheitssystem, Praxiskooperationsformen, Formularwesen, Wege in die Niederlassung
X X
Rehabilitation: Antragstellung X X
Grundlagen Klinische Untersuchungen: Anamnese, SOAP-Schema,
X X X
Arzt-Patienten-Kommunikation
CanMed-Rollen, MAAS-Global,
Überbringen schlechter Nachrichten,
X X X
Prävention Primär-Quartärprävention, absolute und relative Risikoreduktion
X
Pharmakologie Medikationsplan, potentiell inadäquate Medikation, Arzneimittelgespräch, unerwünschte Nebenwirkungen, Leitlinie Multimedikation, Priscus Liste,
NOAKs,
Rationale Pharmakotherapie
Polypharmazie, Arzneimittel-Interaktionen
Pharmakokinetik
Neuropharmakologie
Glucocokortioide und Immunsuppresiva und Antirheumatika
Schmerztherapie
X
X
Allgemeinmedizin Rückenschmerzen X X X
Leitlinien: Brustschmerz, Brennen beim Wasserlassen, erhöhter TSH-Wert, kardiovaskuläre Risikoberatung, Leitlinienmüdigkeit, Ohrenschmerzen, Bridging, MRSA, Multimedikation, Schlaganfall, Multimorbidität, Herzinsuffizienz, DEGAM-Leitlinien
X X X
Grundlagen der Allgemeinmedizin: positiv prädiktiver/negativ prädiktiver Wert,
X
Husten X
Infekt der oberen Atemwege X X X
Öffentlicher Gesundheitsdienst
Aufgaben, ärztliche Meldepflicht
X
Kindes-und Jugendalter
Erkennen des kranken Kindes,
Hypoxie/ respiratorische Insuffizienz,
Hypovolämie
Zerebrale Anfälle
Anaphylaxie
Ausrüstungsliste
X
Notfallmedizin Notfallmedizin als Unfallmedizin: Untersuchung des Notfallpatienten
Freimachen und Freihalten der Atemwege
Beatmung
Basismaßnahmen der Reanimation
Erweiterte Maßnahmen der Reanimation
ABCDE-Schema
Glasgow-Koma-Scale
X X X
Innere Medizin PAVK X
Arterieller Hypertonus und Medikamente
X
Gicht X
Rheumatoide Arthritis X
Psoriasis-Arthritis X
Lungenembolie X
Bluthochdruck X X X
Diabetes und Antidiabetika X
Hemmung der Thrombozytenaggregation (TAH)
X
EKG-Befundung X
Röntgenbild Befundung X
Neurologie Polyneuropathie X
Kopfschmerz X
Parkinson X
Psychiatrie Depression: Epidemiologie, Diagnostik, Grundzüge der psychotherapeutischen Behandlung, Burn-Out, psychosomatische Grundversorgung, Suizidalität, medikamentöse Therapie
X
Schizophrenie/Neuroleptika Z-Drugs Morbus
X
Chirurgie Chirurgie: Pleuraempyem, Pleuraerguss,
Legen einer Bülaudrainage,
Appendizitis,
akutes Abdomen,
Morbus Crohn
Pneumothorax
X X
Lungenkarzinom: Formen, Risiko, Symptome, operative Versorgung, Ösophaguskarzinom
X
Chirurgische Nahttechniken X
Schulterschmerz X
Benötigte Infrastruktur
Neben einem Internetzugang und einem Seminarraum, der entweder mit Tischinseln oder u-förmig eingerichtet ist, sind folgende Punkte zu bedenken:
Kurs
Der Einsatz von Simulationspatienten ermöglicht den ÄaD nicht nur, ihre Kenntnisse bezüglich allgemeiner Untersuchungstechniken aufzufrischen, sondern auch eine Anamnese strukturiert auf Deutsch durchzuführen. Hier sollten die häufigsten Beratungsanlässe aus Innere, Chirurgie und Allgemeinmedizin abgedeckt werden. Phantome, z. B. zum Üben von Reanimationen und dem oberen Atemwegsmanagement in Notfällen sollten ebenso eingesetzt werden wie Lehrmaterial zum Vermitteln chirurgischer Nahttechniken. Das Kommunikationstraining erfolgt auf dem Boden des MAAS-Global-D anhand von Simulationspatienten und Videos. Das MAAS-Global-Handbuch kann hier heruntergeladen werden: https://www.uksh.de/allgemeinmedizin-luebeck/Downloads.html
„Landgang“
Damit den ÄaD ein Einblick in die Arbeit im „ländlichen Raum“ ermöglicht werden kann, sollte dieser in Form von Input-Vorträgen sowie durch einen unmittelbaren Kontakt mit dem ländlichen Raum vorgestellt werden. Hintergrund
für diese Intervention ist, dass in Deutschland Regionen als ländlich bezeichnet werden, die aus internationaler Perspektive nicht ländlich sind [7]. Hier gilt es daher die sehr gute Infrastruktur, die in der aus inländischer Sicht ländlichen Region vorgehalten wird, bekannt zu machen [8]. Bei diesem eintägigen Ausflug werden Besuche von unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen im ländlichen Raum (Krankenhaus, Ärztezentrum, Gemeinschaftspraxis und Einzelpraxis) und Gespräche mit Vertretern der Kommunalpolitik ermöglicht. Die Fahrten zwischen den einzelnen Gesundheitseinrichtungen können genutzt werden, um Input-Vorträge zum ländlichen Raum und anderen Themen des Gesundheitswesens zu halten.
Ansprechpartnerin/Ansprechpartner
Neben dem 80h Kurs und dem Zugang auf eine online-Lernplattform für ein Jahr sollte eine dritte Unterstützungsart fakultativ angeboten werden: Ansprechpartnerin/Ansprechpartner (AP). Der Begriff AP wurde gewählt, um nicht mit den Begriffen des Coach oder Mentors verwechselt zu werden.
Ein AP soll jemand sein, die/der a) das System kennt b) Fachärztin/Facharzt ist und c) nicht der Arbeitgeber/Dienstvorgesetzte des AaD ist. Zumeist rekrutieren sich die AP aus den Reihen der Dozierenden des Kurses. Diese sind bereit, bei Fragen bezüglich der individuellen medizinischen Karriereplanung des AaD, ggf. auch telefonisch zur Verfügung zu stehen. Ein AP benötigt keinen vorbereitenden Kurs.
Erreichen der Zielgruppe
Gute Erfahrungen haben wir mit Hinweisen auf den Kurs auf der Webpräsenz der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein (https://www.aeksh.de/aerzte/fortbildung/akademie-fuer-medizinische-fort-und-weiterbildung), der des IQ-Netzwerks Schleswig-Holstein (https://www.iq-netzwerk-sh.de/) sowie dem Kursportal der Bundesagentur für Arbeit gemacht.
Evaluation des Kurses
Wir haben uns am Evaluationsmodell von Kirkpatrick zur Evaluation von Trainings und Schulungsmaßnahmen orientiert. Hierbei sollten Schulungsmaßnahmen auf den vier Ebenen „reaction, learning, behavior und results“ evaluiert werden [9]. Die Teilnahme an den Befragungen ist dabei stets freiwillig und anonym.
Die erste Ebene des Kirkpatrick Modells („reaction“) kann mit einem Evaluationsbogen, der täglich ausgefüllt werden kann, erfolgen (siehe Anhang I). Hiermit werden Informationsgehalt, Präsentation (Didaktik etc.), Beteiligungsmöglichkeit, Arbeitsatmosphäre und der Bezug zur Praxis für die einzelnen Unterrichtsblöcke bzw. Dozenten abgefragt [10]. Die Tagesevaluation umfasste eine sechs-stufige Skala von 1=sehr zufrieden bis 6=sehr unzufrieden.
Evaluation „Landgang“
Um die mögliche Wirkung des Kontakts mit dem ländlichen Raum („Landgang“) auf die eigene Einstellung zum Arbeiten im ländlichen Raum zu ermitteln, sollte eine Evaluation mittels Prä-Post-Design durchgeführt werden. Zu Beginn und nach einem Landgang wird hierfür die Frage: „Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie später im ländlichen Raum praktizieren?“ verwendet.
Somit kann bei der Evaluation des „Landgangs“ wie auch bei der Evaluation des Kurses selbst die Zufriedenheit (Ebene 1 „reaction“) und ein möglicher Lernerfolg durch die Maßnahme (Ebene 2 „learning“) erhoben werden.
Prozessevaluation
Um die Ebenen 3 („behavior“) und 4 („results“) ebenfalls zu berücksichtigen, sollten die ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einmal im Jahr nachbefragt werden, ob und wo (Krankenhaus/Praxis, Stadt/Land) sie ärztlich praktizieren.
Danksagungen
Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung IQ“ in Schleswig-Holstein, in dessen Rahmen dieses Curriculum entstand, wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds gefördert (2015000019-25). Wir danken dem IQ-Netzwerk Schleswig-Holstein, der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Bad Segeberg, den Referentinnen und Referenten und schließlich auch allen Teilnehmenden der Fortbildungskurse für die Zusammenarbeit.
Literatur
[1] Flum E, Magez J, Aluttis F, Hoffmann M, Joos S, Ledig T, Oeljeklaus L, Simon M, Szecsenyi J, Steinhäuser J. Das Schulungsprogramm der Verbundweiterbildung plus Baden-Württemberg: Entwicklung und Implikationen für die Implementierung von Verbundweiterbildungsprogrammen in Deutschland. ZEFQ. 2016;112:54-60. DOI: 10.1016/j.zefq.2016.03.012
[2] Steinhaeuser J, Chenot JF, Roos M, Ledig T, Joos S. Competence-based curriculum development for general practice in Germany: a stepwise peer-based approach instead of reinventing the wheel. BMC Res Notes. 2013;6:314. DOI: 10.1186/1756-0500-6-314
[3] Steinhäuser J, Weidringer JW, Schneider D. Wiedereinstiegsseminare: Die stille Reserve schöpfen. Dtsch Aerztebl. 2015;112:A-1466/B-1236/C-1208.
[4] Kern DE, Thomas PA, Hughes MT. Curriculum development for medical education: A sixstep approach. 2nd ed. Baltimore, Md: Johns Hopkins University Press; 2009.
[5] Hahn K, Steinhäuser J. Strategien für den ländlichen Raum: Entwicklung und erste Erfahrungen mit einem 80 Stunden Kurs für Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten zur Vorbereitung auf ihre ärztliche Tätigkeit in Deutschland. GMS Journal for Medical Education (in press)
[6] Miller GE (1990) The assessment of clinical skills/competence/performance. Acad Med 65(9 suppl):63–67
[7] Steinhaeuser J, Otto P, Goetz K, Szecsenyi J, Joos S. Rural area in a European country from a health care point of view: an adoption of the Rural Ranking Scale. BMC Health Serv Res. 2014; 14: 147
[8] Steinhäuser J, Scheidt L, Szecsenyi J, Götz K, Joos S. Die Sichtweise der kommunalen Ebene über den Hausarztmangel - eine Befragung von Bürgermeistern in Baden-Württemberg. Gesundheitswesen 2012; 74(10): 612-617
[9] Kirkpatrick DL. Techniques for Evaluation Training Programs. J Am Soc Training Direct. 1959;13:21-26.
[10] Szecsenyi J, Wiesemann A, Stutzke O, Mahler C. "Tag der Allgemeinmedizin" - Ein Beitrag zur Entwicklung einer gemeinsamen regionalen Plattform zwischen Hausarztpraxen und einer Universitätsabteilung. Z Allg Med. 2006;86:449-455.
Anhang I Evaluationsbogen
Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer,
wir brauchen Ihre Hilfe, um unseren Fortbildungskurs verbessern zu können. Bitte füllen Sie dafür den vorliegenden Fragebogen täglich vor der letzten Unterrichtseinheit aus und geben Sie ihn bei einem der Referenten ab.
Vielen Dank!
Kreuzen Sie die Kästchen bitte deutlich an: X Bei versehentlicher Falschauswahl füllen Sie das entsprechende Kästchen ganz aus und kreuzen Ihre Auswahl erneut an: X .
Wie beurteilen Sie die Veranstaltung am xy?
Beurteilung des ersten Blocks (Vormittag):
sehr zufrieden
zufrieden eher zufrieden
eher unzufrieden
unzufrieden sehr unzufrieden
1.1 Informationsgehalt
1.2 Präsentation (Didaktik, etc.)
1.3 Beteiligungsmöglichkeit
1.4 Arbeitsatmosphäre
1.5 Bezug zur Praxis
Beurteilung des zweiten Blocks (Nachmittag – praktischer Teil):
sehr zufrieden
zufrieden eher zufrieden
eher unzufrieden
unzufrieden sehr unzufrieden
2.1 Informationsgehalt
2.2 Präsentation (Didaktik, etc.)
2.3 Beteiligungsmöglichkeit
2.4 Arbeitsatmosphäre
2.5 Bezug zur Praxis
sehr zufrieden
zufrieden eher zufrieden
eher unzufrieden
unzufrieden sehr unzufrieden
Gesamteindruck des aktuellen Tages
Welche Themen würden Sie noch interessieren? (bitte deutlich schreiben!)
Lob / Kritik / Verbesserungsvorschläge (bitte deutlich schreiben!)
Vielen Dank!
Anhang II Tipps für Dozierende (adaptiert nach 1)
Nicht mehr als ein Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit sollte durch einen Einzelvortrag der Dozentin oder des Dozenten ausgefüllt sein. Bei einer Einheit von 90 Minuten sollte ein Einzelvortrag nicht länger als 20 Minuten dauern (max. 15 Folien!), insgesamt sollten nicht mehr als 25 Folien verwendet werden. In der übrigen Zeit sollten die ÄaD einbezogen werden.
Hierbei sollte das Vorwissen und Erfahrungen der ÄaD erhoben und mit einbezogen werden. Dazu ist es notwendig, einen Wechsel von Input (kollektives Lernen) und Aktivierung (individuelles Lernen – Wissen speichern und anwenden) anzuwenden.
Es kommt nicht darauf an, möglichst viel Wissen und Information zu vermitteln, sondern die Inhalte so zu präsentieren, dass sie in die persönlichen gedanklichen Strukturen der ÄaD passen. Werden diese Zeiten nicht zur Verfügung gestellt, ist der Lernerfolg geringer, obwohl paradoxerweise mehr Informationen vermittelt werden. Es gilt daher, in der Planung der Inhalte für den Workshop, das Motto: „Weniger ist Mehr“.
(Klein-)Gruppenarbeit
Ziel der Kleingruppenarbeit ist es, jedem Gruppenmitglied die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen.
Durchführung: Aufgabenformulierung für die Gruppe:
Klare, eindeutige Arbeitsanweisung, am besten schriftlich, damit sich die Gruppe immer wieder vergewissern kann, dass sie die Aufgabe richtig bearbeitet
Wie sollen die Arbeitsergebnisse festgehalten werden und in die Gruppe gelangen?
Möglichkeit des „Festhaltens“ der Gruppenergebnisse:
Flipchart
Moderationskarten
Fallbeispiele
Ziel: Mit der Bearbeitung von Fallbeispielen soll ein Transfer des erworbenen Wissens auf eine neue Situation erfolgen.
Vorbereitung: Am besten ist es, wenn die Fälle visualisiert werden, z.B. anhand eines Textes, evtl. mit Bild, Dokumentationsmaterial etc.. Eine klare Fragestellung mit praktischem Bezug sollte formuliert werden.
Durchführung:
- Am besten in Kleingruppen oder paarweise bearbeiten
- Klare Formulierung des Falls mit Arbeitsanweisung
- Wie sollen die Arbeitsergebnisse festgehalten werden und in die Gruppe gelangen?
- Vorstellung der Ergebnisse in der Gesamtgruppe zur Überprüfung des Wissenstransfers
„Hand-on“ – Praktisches Durchführen von Tätigkeiten
Ziel: Diese Methode dient dazu, tägliche Fertigkeiten zu erlernen oder (neu) einzuüben
Durchführung:
- Theoretische Einführung in das Thema
- Demonstration der Tätigkeit durch den Dozierenden und Erläuterung der einzelnen Schritte
- Klare Formulierung der Übung mit Arbeitsanweisung
- Am besten in Kleingruppen oder paarweise bearbeiten
Rolle des Dozierenden:
- Beobachtet und überwacht die korrekte Durchführung der Tätigkeiten
- Ansprechpartner für Verständnisfragen
- Gibt Tipps zur Verbesserung und zur Erleichterung im Alltag
Tipps zur Foliengestaltung und zum Vortrag
Grundsätzlich: Der Einsatz von Animationen und Effekten sollte immer sparsam erfolgen!
- Gestalten Sie alle Folien einer Präsentation gleichartig. (Schriftart und Schriftgröße, Aufteilung, Bedeutung der Farben etc.)
- Titelfolie und Zusammenfassung gehören immer dazu.
- Erläutern Sie die gewählte Gliederung.
- Jede Folie sollte eine aussagekräftige Überschrift besitzen.
- Setzen Sie höchstens 5 Kernaussagen pro Folie ein.
- Keine ganzen Sätze, meist genügen Stichworte.
- Setzen Sie Farben und Effekte sparsam ein!
- Achten Sie auf Quellenangaben zu inhaltlich und wörtlich zitierten Aussagen und Bildmaterial.
- Pro Folie planen Sie etwa 2 bis 5 Minuten Vortrag ein.
- Nach dem Erscheinen einer neuen Folie sind – je nach Komplexität der Darstellung – 5 bis 10 Sekunden Pause angebracht, damit die Zuhörenden sich an der Folie orientieren können
- Wenn etwas auf einer Folie steht, muss es auch erklärt werden! Dinge, die auf einer Folie auftauchen, aber nicht im Vortrag erwähnt werden, sind offensichtlich unnötig. Sie irritieren den Zuhörer und lenken vom Vortrag ab.
- Planen Sie Rückfragen und Diskussion ein.
1 Cornelia Mahler, Christiane Eicher, Joachim Szecsenyi. Regionale Fortbildung für hausärztliche Praxisteams. Ein Leitfaden für Dozenten. https://www.degam.de/files/Inhalte/Degam-Inhalte/TDA/0809_Dozentenleitfaden_end_v2_Gliederung.pdf
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