Neue Förderstrukturen
im Nachwuchsleistungssport?
Vortrag Arne Güllich
19. Internationaler Workshop
„Talentsuche und Talentförderung“
Marl, 8. Juni 2004
Gliederung
1. Vorbemerkungen
2. Zu Bedingungen im Kindes- und Jugendalterfür langfristige Erfolge im Spitzensport
Zentrale Aspekte des Fördersystems
Konzept-Positionen
Problemstellung der Evaluation
Empirische Befundlage
Spiegelung von Programmaussagenund empirischer Befundlage
Beurteilung der Funktionalität
Hinweise zum Verwertungszusammenhang
3. Zu Abstimmungs- und Steuerungsstrukturen
Konzept-Positionen
Beurteilung der Funktionalität
Hinweise zum Verwertungszusammenhang
1. Vorbemerkungen
E. Emrich, A. Güllich, W. Pitsch,
V. Papathanassiou, M. Klein, D. Sandig
Forschungsprojekt
Zur Wirksamkeit vonFördersystemen 1
- Zwischenstand -
Forschungsprojekt
Zur Wirksamkeit vonFördersystemen 1
- Zwischenstand -
Partner
• Universität Potsdam
• Universität Bochum
• Universität Dortmund
• Universität Mainz
• Bundesinstitut für
Sportwissenschaft
• OSP Rheinl.-Pf./Saarl.
• Deutscher Sportbund
• Bund Deutscher Radfahrer
• Deutscher Leichtathletik-
Verband
• Deutscher Ruderverband
• Deutscher Schwimmverband
• Deutsche Triathlon-Union
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Institut für Sportwissenschaften
Arbeitsgruppe
Forschung Nachwuchsleistungssport-Konzept
Arbeitsgruppe
Forschung Nachwuchsleistungssport-Konzept
DEUTSCHERSPORTBU N D
BereichLeistungssport
des Wissenschaftlich-Medizinischen Beirats
(Vorsitzender Prof. Dr. Wilfried Kindermann)
Redaktion Abschlussbericht
Dr. Arne Güllich & Prof. Dr. Eike Emrich
Mitglieder der AG
Prof. Dr. Eike Emrich, Uni Frankfurt/M. - Leitung
Dr. Arne Güllich, DSB/BL - Geschäftsführung
Dr. Martin-Peter Büch, BISp
Prof. Dr. Norbert Fessler, Uni Karlsruhe
Prof. Dr. Jürgen Krug, Uni Leipzig
PD Dr. Klaus Rost, IAT Leipzig1 Gefördert mit Mitteln des Bundesinstituts für Sportwissenschaft unter VF 0407 / 09 / 2002
2. Zu Bedingungen im Kindes- und Jugendalter
für langfristige Erfolge im Spitzensport
Fördersystem im Nachwuchsleistungssport
Komplex von Strukturen und Maßnahmen, denen die
Intention zugrunde liegt, die Wahrscheinlichkeit von
Verhaltensweisen zu erhöhen, denen ein langfristig
begünstigender Effekt für Erfolge im Spitzensport
zugeschrieben wird
Zu zentralen Aspekten des FördersystemsZu zentralen Aspekten des Fördersystems
Athletenbezogene Fördermaßnahmen
Angenommene
Wirkungsrichtung
Zeitökonomischer
Effekt
Maßnahmen im Fördersystem AnreizeRekru
tie-rung
Trainingsumfang
Trainingseffizienz
DämpfungKosten/Risiken
Extensi-vierung
Intensi-vierung
WKOrganisation von und Förderung derTeilnahme an Wettkämpfen
X X
Bereitstellung Trainingsstätten, -geräte X X X X
Training Zusätzliches Stützpunkttraining, zusätzl.Trainingslehrgänge, -lager
X (x) X (x)
Bereitstellung Trainer X (x) X (x)Trainer
Aus-, Fortbildung Trainer X X
Rekr. Talentsuche, -sichtung, Kaderauswahl X
Medizinische, paramedizinische Betreuung X X (x) X X
Biomechanische, trainingswiss. Leistungs-,Trainingsdiagnose und -steuerung (x) (x)Betreu-
ungLBB/Umfeldmanagement, pädagogischeEntlastungs- und Stützmaßnahmen
X (x) X
Tagesinternat X (x) XVI / TI
Vollinternat X X (x) X
Indiv.Bezu-schus-sung
Individuelle Fahrt-, Übernachtungs-, Wohn-,Geräte-, Internatskosten- etc. -zuschüsse,Pauschalzuwendungen
X X
Nach Güllich et al. 2001, 2004a, 2004b
Denkbare Verläufe der LeistungsentwicklungDenkbare Verläufe der Leistungsentwicklung
t1' t1 t2 t2'
"Standard"
Beschleunigung
Streckung (a)
Streckung (b)
Streckung (a + b)
Beschl. + Streckung
??
??
?
?
??
Faktizitäten im Fördersystem:
Zusätzliche zeitökonomische Dynamisierung
Strukturelle Induktion von Verfrühung und Beschleunigungder Trainings- und Leistungsentwicklung
Nationale / internationale Jugend- / Juniorenmeisterschaften
Zugeschriebene Bedeutung und Forderung früher Erfolge
Intention früher Einflussnahme
Bewertungskriterien für Nachwuchs-Fördereinrichtungen
Wettstreit zwischen Sportarten um frühzeitige Entdeckung undInanspruchnahme des Talents – „Erstverwertungsanspruch“
Kaderkriterien (Alter, Plätze, Auswahlkriterien)
Trainerverträge, Beurteilungskriterien
Prinzip: „Beseitigung der Grenzen für die Verkürzungvon Kapital-Umschlagszeiten“ (Emrich/Pitsch 2002)
Konzept-Positionen
Nachwuchsleistungssport-Konzept
DSB 1997
EbeneBedeutsame Merkmale
im Kindes- und JugendalterZielzustand
Sportler Leistung/ Erfolg Höhere frühe Leistungen/ Erfolge
Training Insgesamt früher, mehr Umfang
Fördersystem Trainings- und Leistungsdiagnose,Kontrolle, Steuerung
Früher, mehr Umfang
Entwicklungsnormen (Kennziffern)
Betreuung, Förderung Früher, mehr Umfang
Trainerqualifikation Höhere Qualifikation für frühes Alter
Rahmen-bedingungen
Schulen, Sportinternate Mehr Zeitbudgets für Sport
Zwischenfazit
Gefüge von Beobachtungsannahmen(Grundlage für Konstruktionsprinzien der Trainings- und Fördersysteme)
Langfristige positive Zusammenhänge ...
Kindes- und Jugendalter Spitzensport
Im Kern zeitökonomische Antecedensbedingungen
Maßnahmen ausgerichtet auf extensive und intensive Zeitökonomie
Leistung / ErfolgLeistung / Erfolg
Frühzeitigkeit Einstieg sportartspez. TrainingFrühzeitigkeit Einstieg sportartspez. Training
Altersbez. sportartspez. TrainingsumfangAltersbez. sportartspez. Trainingsumfang
Frühzeitigkeit Betreuung / FörderungFrühzeitigkeit Betreuung / Förderung
Altersbez. Umfang Betreuung / FörderungAltersbez. Umfang Betreuung / Förderung
Leistung / ErfolgLeistung / Erfolg
Problemstellung der Evaluation
(1) Bedingungen im Kindes- und Jugendalterfür langfristige Erfolge im Spitzensport
(2) Strukturmerkmale und deren Konstellationen,die solche Bedingungen begünstigen
(3) Steuerungsmodell, mit dem die Wahrscheinlichkeit von zweck-rationalem Verhalten unter kooperierenden Partnern erhöht wird
Problemstellung der Evaluation
(1) Bedingungen im Kindes- und Jugendalterfür langfristige Erfolge im Spitzensport
In welchen Merkmalen haben sich erfolgreichere und wenigererfolgreiche Spitzensportler im früheren Kindes- und Jugendalterinwieweit systematisch voneinander unterschieden?
Was hatten sie gemeinsam?
Inwieweit haben sich die erfolgreicherenuntereinander unterschieden?
Forschungsprojekt
Zur Wirksamkeit von Fördersystemen
- Zwischenstand -
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Institut für Sportwissenschaften
DEUTSCHERSPORTBU N D
BereichLeistungssport
Arbeitsgruppe
Forschung
Nachwuchsleistungssport-Konzept
Literaturrecherche
309 Studien
International, empirisch, publiziert
Autor, Jahr, Untersuchungsmethode,
Personenstichprobe
Zentrale Befunde
Athletenbefragung
n = 787
A- bis DC-Kader
Olympische Sportarten / Disziplinen
Repräsentativ Kaderstufe
Sportartgruppierung
Region
Empirische BefundlageEmpirische Befundlage
Zu Leistungs- und Erfolgsmerkmalen
im Kindes- und Jugendalter
Leistung / Erfolg Relativ kurzer Zeitraum ( 2 J.): keine bis enge Zusammenhänge
Längerer Zeitraum (> 2 J.): z. T. mittlere, meist aber schwache– z.T. negative – oder keine Zusammenhänge
LeistungsgezogeneSelektion
Überrepräsentation biologisch akzelerierter
Überrepräsentation saisonal früh geborener
(Effekte im Spitzensport kaum oder gar nicht vorhanden)
Leistungsstruktur Wandel über Alterskategorien (Validitätsverschiebung)
Steigerungsraten Uneinheitliche Befunde hinsichtlich aktuellem Leistungsniveau
Das juvenile Leistungs- und Erfolgsniveau stellt keinen
tragfähigen Indikator für langfristige Erfolge im
Spitzensport dar.
Vielmehr werden häufig zunächst relativ erfolgs- (und
förder-) „reiche“ Sportler in der Leistungsentwicklung
später mehrheitlich von zunächst relativ erfolgs- (und
förder-) „armen“ Sportlern „überholt“.
Das juvenile Leistungs- und Erfolgsniveau stellt keinen
tragfähigen Indikator für langfristige Erfolge im
Spitzensport dar.
Vielmehr werden häufig zunächst relativ erfolgs- (und
förder-) „reiche“ Sportler in der Leistungsentwicklung
später mehrheitlich von zunächst relativ erfolgs- (und
förder-) „armen“ Sportlern „überholt“.
Zu Trainingsmerkmalen
im Kindes- und Jugendalter
Trainingseinstieg (erfolgreiche Spitzenathleten)
Meist im Kindesalter, relativ geringe Trainingshäufigkeit, z.T. nur saisonal
Erhebliche Streuung Einstiegsalter in Hauptsportart, erfolgreichere Spitzenathleten mehrheitlich später
Erste Trainer häufig geringe fachliche Qualifikation, aber Engagement, Empathie, Begeisterungsfähigkeit, das kindliche Spiel fördernd ... (später: u.a. hohe fachliche Qualifikation, extrem qualitätsfordernd)
Häufig zunächst Engagement in verschiedenen Sportarten Trainingsumfang(erfolgreicheSpitzenathleten)
Im Jugendalter häufig relativ hoher Trainingsumfang,erhebliche Streuungen zwischen und innerhalb Sportarten
Keine bis mittlere Zusammenhänge mit aktueller Leistung, überlängere Zeiträume kein Beleg für systematischen Zusammenhang
AußersportlichesEngagement
Höheres Engagement Leistungssportler vs. andere undFortsetzer vs. Drop-Outs
Kein empirischer Beleg für einen übergreifenden
langfristig erfolgsdifferenzierenden Effekt
sportbezogener extensiver und/oder intensiver
Zeitökonomie im Kindes-/ Jugendalter.
Juvenile Trainings- und Leistungsentwicklung
erfolgreicher Spitzensportler zur Beschleunigungs-
induktion des Fördersystems häufig eher entgegen-
gesetzt (partiell non-konform zum System-Code).
Langjährige Wettkampf- und Trainingserfahrungen in
verschiedenen Sportarten sind günstige Voraussetzung
für langfristige Erfolge im Spitzensport.
Kein empirischer Beleg für einen übergreifenden
langfristig erfolgsdifferenzierenden Effekt
sportbezogener extensiver und/oder intensiver
Zeitökonomie im Kindes-/ Jugendalter.
Juvenile Trainings- und Leistungsentwicklung
erfolgreicher Spitzensportler zur Beschleunigungs-
induktion des Fördersystems häufig eher entgegen-
gesetzt (partiell non-konform zum System-Code).
Langjährige Wettkampf- und Trainingserfahrungen in
verschiedenen Sportarten sind günstige Voraussetzung
für langfristige Erfolge im Spitzensport.
Zu Fördereinrichtungen
im Kindes- und Jugendalter
TS-/TF-Programme
Vermittlung Einstieg meist durch Eltern, Geschwister, Freunde, inKooperationsprojekten mit Schule höhere Anteile durch Trainer und Sportlehrer
Leistungsvorsprung von Mitgliedern gegenüber Nicht-Mitgliedern nimmt mitzunehmendem Alter und Trainingsalter eher ab (Ausnahme: Ausdauerfähigkeiten)
Eliteschulendes Sports
Positive Wahrnehmung sportlicher und pädagogischer Entwicklungsbedingungen
Im späten Jugendalter wachsende Wahrnehmung von Doppelbelastung, aberabnehmende Nutzung pädagogischer Stützmaßnahmen, Eltern wichtigste Coping-Ressource
Stagnation / Rückgang Trainingshäufigkeit und Leistung in Sek II
Drop-Out-Quoten vergleichbar zu anderen Fördereinrichtungen
Kadersystem Hohe Durchlässigkeit, hohe Häufigkeit von Diskontinuitäten in Kaderkarrieren
Erhebliche Streuungen von Ein- und Ausstiegsalter
Je früher der Einstieg, desto früher der Ausstieg
Erfolgreichere mehrheitlich spätere erste Kader-Berufung
Unklar, inwieweit Leistungsunterschiede zwischen
Mitgliedern in Förderprogrammen und Nicht-
Mitgliedern auf Selektions-, Interventions- und/oder
Labelling-Effekten beruhen.
Insgesamt sind für Strukturelemente und Maßnahmen
z. T. erhebliche Entwicklungspotenziale zur
Effizienzsteigerung anzunehmen.
Unklar, inwieweit Leistungsunterschiede zwischen
Mitgliedern in Förderprogrammen und Nicht-
Mitgliedern auf Selektions-, Interventions- und/oder
Labelling-Effekten beruhen.
Insgesamt sind für Strukturelemente und Maßnahmen
z. T. erhebliche Entwicklungspotenziale zur
Effizienzsteigerung anzunehmen.
Alter Trainingsbeginn
- Hauptsportart -
Gruppierungen nach Alter und Erfolg
10,9
9,5
11,2
9,8
11,6
9,9
13,2
11,7
6 8 10 12 14
Beginn syst. Tr. HS
Einstieg Tr. HS
Alter[Jahre]
Spitze Int
Spitze Nat
Jun Int
Jun Nat
*
Trainingsumfang
- Hauptsportart -
Gruppierungen nach Alter und Erfolg
0
1
2
3
4
5
6
7
bis 10 J. 11-14 J. 15-18 J.
Alter[Jahre]
[TE
/Woche]
Spitze Int HS
Spitze Nat HS
Jun Int HS
Jun Nat HS
Engagement in anderen Sportarten
Gruppierungen nach Alter und Erfolg
55%
34%
21%
45%
31%
17%
28%23%
9%
56%
40%
20%
0%
20%
40%
60%
Training andere Sportarten Weitere Sportarten Wechsel Hauptsportart
An
teil
Junioren nat.
Junioren int.
Spitze nat.
Spitze int.
**
**
x
x
**
**
**
Alter Förderbeginn - Kader und OSP
Gruppierungen nach Alter und Erfolg
14,7
14,4
14,7
15,2
15,7
17,6
16,4
20,8
12 14 16 18 20 22
Einstieg NW-Kader
Einstieg OSP
Einstiegsalter[Jahre]
Spitze int.
Spitze nat.
Junioren int.
Junioren nat.
**
*
x
Spiegelung von Programmaussagen
und empirischer Befundlage
Spiegelung von Programmaussagen
und empirischer Befundlage
Ergebnisse der Spiegelung
(langfristige Zusammenhänge Kindes-/Jugendalter => Spitzensport)
Empirisch ungeprüft
Empirisch geprüft
Befunde konvergierend
Befunde uneinheitlich
Befunde divergierend
Relevanz abweichend
Zusammenhangsrichtung abweichend
Empirische Befundlage
Empirisch ungeprüft Trainingsinhalte, Umfang und Binnenverhältnisse vonTrainingsmittelkategorien, Inhalte von RTP
Betreuungs- / Förderungsinhalte Unzulänglichkeit von Rahmenbedingungen Konzentration der Förderung
Zunahme Drop-Out-Häufigkeit über Sportlergenerationen Abnahme Leistungssport-Engagement über Jugendgenerationen
Divergierende Befundlage– abweichende Relevanz
Juvenile Leistungen und Erfolge Einstiegsalter ins Training insgesamt Altersbezogener Trainingsumfang,
Übereinstimmung mit RTP-Kennziffern Fachliche Trainerqualifikation in ersten Trainingsjahren Umfang der Nutzung von Betreuungsmaßnahmen Diskontinuitäten im Training- und Förderprozess
Divergierende Befundlage– inhaltlich gegenläufig
Verfrühung / Beschleunigung der Trainings- und Leistungsentwicklung Verfrühung der Betreuung und Förderung Engagement in anderen Sportarten, Einstiegssportart
Engagement in außersportlichen Feldern
Problemstellung der Evaluation
(1) Bedingungen im Kindes- und Jugendalter fürlangfristige Erfolge im Spitzensport
(2) Strukturmerkmale und deren Konstellationen,die solche Bedingungen begünstigen
Beurteilung der Funktionalität
Dysfunktionalität
Strukturelle Induktion von Verfrühung und Beschleunigung
der Trainings- und Leistungsentwicklung
( frühzeitiger Fokus Zeitökonomie )
Hinweise um Verwertungszusammenhang
Implikationen für Förderstrukturen
AltersstrukturFördereinrichtungen
Variabilität des Rekrutierungsalters für Fördereinrichtungen,insgesamt Verschiebung eher „nach oben“
Ent-Diversifizierung der Kaderstufen
AuswahlkriterienTalente / Kader
Kriterium „Potenzial“, Berücksichtigung der sportlichen„Vorgeschichte“, u.a. Engagement in anderen Sportarten
BeurteilungskriterienFördereinrichtungen
Gewichtung Kriterium „Grad der Zielerreichung“– langfristiger Erfolg im Spitzensport
KooperationzwischenSportarten
Begünstigung Erfahrungen in verschiedenen Sportarten
„Talent-Recycling“-Programme für potenzielle „Drop-Outs“und „Sportart-Wechsler“, Kommunikation Optionen,Schnittstellen-Management (Alter überwiegend ca. 12-17Jahre)
Nachwuchstrainer Beurteilung Aufgabenerfüllung hinsichtlich Zielgröße
Vertragslaufzeiten
Auszeichnung und Prämierung früherer Nachwuchs-Trainerheutiger erfolgreicher Spitzensportler
Problemstellung der Evaluation
(1) Bedingungen im Kindes- und Jugendalter fürlangfristige Erfolge im Spitzensport
(2) Strukturmerkmale und deren Konstellationen,die solche Bedingungen begünstigen
(3) Steuerungsmodell, mit dem die Wahrscheinlichkeit von richtigkeits-rationalem Verhalten unter kooperierenden Partnern erhöht wird
3. Zur Abstimmungs- und Steuerungsstruktur
Konzept-Positionen
Nachwuchsleistungssport-Konzept
DSB 1997
EbeneBedeutsame Merkmale
im Kindes- und JugendalterZielzustand
Steuerung Verteilung Fördermittel Zielzustand als Voraussetzung für Förderung (z.B.Infrastruktur, Trainerqualifikation, Erfüllung RTP)
Konzentration
Abstimmung Netz von Abstimmungsbeziehungen
Hierarchisches Steuerungsmodell, Über- undUnterordnung
Verein
Schule
Internat
Kommune
LSB/LA-L
L.-verband
OSP
L.-Min.
DSB/BL
Sp.-verband
DSH
BMI
Wissensch.
Konzepterstellung Umsetzung
1-5 Handlungsfelder 6-15 Handlungsfelder >15 Handlungsfelder
Verein
Schule
Internat
Kommune
LSB/LA-L
L.-verband
OSP
L.-Min.
DSB/BL
Sp.-verband
DSH
BMI
Wissensch.
Verein
Schule
Internat
Kommune
LSB/LA-L
L.-verband
OSP
L.-Min.
DSB/BL
Sp.-verband
DSH
BMI
Wissensch.
Konzipierte Abstimmungsbeziehungen
Nachwuchsleistungssport-Konzept DSB 1997
jeweils „Handeln in Abstimmung mit ...“
Beurteilung der Funktionalität
Zum Steuerungs- und Abstimmungsmodell – Dysfunktionalitäten
Differenzierungsgrad Anzahl Funktionen vs. Organisationen
z. T. relativ offen definierte, überlappende Aufgaben,
Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten,
Selbstlegitimierungsdruck, Verantwortungsverschiebungen
sekundäre Funktionen erhalten partiell primären Rang
Steuerungsmodell Intention Über- und Unterordnung unter je autonomen,
relativ lose gekoppelten Organisationen
Abstimmungsstruktur Abstimmungsbeziehungen partiell ohne formale Regelungen
Gremien meist keine echte Entscheidungskompetenz
meist ohne Ausstattung mit legitimen Mitteln zur
Durchsetzung von Entscheidungen
Techniken des Aushandelns, Überzeugens und Überredens
Kosten-Ertrags-Relation Abstimmungskosten vs. Abstimmungseffizienz
Verwertungszusammenhang
Implikationen für Förderstrukturen
Insgesamt Reduktion der organisationalen Überdifferenzierung
(mittelfristige Vision: Förderverbund Bund-Länder mit Poolbildung)
Unter kooperierenden Organisationen arbeitsteilige Definition der
Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten bei funktionalen
Gratifikationsstrukturen
Verstärkte Nutzung gezielt zugeschnittener Anreizstrukturen
als kontextuelle Steuerungsressource
Anreizprogression über Alters- und Erfolgsniveaus
Beurteilung der Funktionalität
Zu verstärkten Konzentrationsbestrebungen ( = ? )
Konzentration = Umschichtung von Ressourcen von Vielen zu Wenigen
(Sportarten, Standorte, Sportler)
Immer weniger geförderte Sportler mit immer höherem Versorgungsgrad
Annahme Zusammenhang zwischen Förderumfang und Erfolg Knappheits- bzw. Unzulänglichkeitsannahme
Mangel an gesicherten Knappheits-, Saturations- und Effizienzparametern Kein systematischer langfristig erfolgsdifferenzierender Effekt von
Maßnahmen zur zeitlichen Ökonomisierung
Beurteilung der Funktionalität
Konzentration der Förderung im Kindes- und Jugendalter
mehrKonzentration
wenigerKonzentration
Förderressourcen pro Mitglied
Anzahl Talente im Fördersystem
System-Komplexität
Frühzeitige zentrale Einflussmöglichkeit
Verantwortung dezentral
Anreizsituation Vereine
Konfliktpotenzial zw. Organisationsebenen
Athleten-Migration
Individuelle Optionen
Individuelle Kosten
Drop Out-Häufigkeit
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit !
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit !
Top Related