Die Donau zwischen Wien und der slowakischen GrenzeDI Christoph FEHRINGERBAW Kolloquium, 16. Oktober 2008„Wasserstraßen: Verkehrsweg und Lebensraum in der Kulturlandschaft“
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Die Donau zwischen Wien und derslowakischen Grenze …
Strom-km 1.921,0 - 1.872,7 – etwa 48 kmvom Kraftwerk Freudenau bis zur österreichisch-slowakischen Grenze
… ist neben der Wachaudie letzte freie Fließstreckean der österreichischenDonau
… liegt fast zur Gänze innerhalbdes Nationalparks Donau-Auen
… ist das Projektgebiet des Flussbaulichen GesamtprojektsDonau östlich von Wien
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Das „Flussbauliche GesamtprojektDonau östlich von Wien“ …
… ist ein Projekt der via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
… im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)
… sowie ein vorrangiges Vorhaben der Europäischen Kommission (Transeuropäisches Verkehrsnetz, Korridor VII).
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Ausgangslage Donaukorridor (1)
• Öffnung der Ostgrenzen durch EU-Erweiterung- EU-Erweiterungsrunde 2004 (CZ, HU, SI, SK, PL)
- EU-Erweiterungsrunde 2007 (BG, RO)
• Starkes Wirtschaftswachstum in Südosteuropa• Zunahme der wirtschaftlichen Verflechtungen und
Intensivierung des Handels• Außenhandel Ö-MOEL 1995-2004 verdreifacht* zw.
D-MOEL nahezu vervierfacht*• Starker Anstieg des Verkehrsaufkommens im Donaukorridor
1994-2007 + 156%*; LKW-Transit + 590%*• Transport von Ost nach West wird zunehmend wichtiger
*) Quelle: Österreichisches Institut für Raumplanung (ÖIR)
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Ausgangslage Donaukorridor (2)Güterverkehr österreichischer Donaukorridor 1994-2007
Quelle: ÖIR, eigene Darstellung
+298%
+97%
+62%
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Straße Schiene Donau
Güt
erve
rkeh
rsau
fkom
men
[Mio
. Ton
nen]
19942007
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Ausgangslage Donaukorridor (3)Transit österreichischer Donaukorridor 1994-2007
Quelle: ÖIR, eigene Darstellung
+590%
+183%
+75%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Straße Schiene Donau
Güt
erve
rkeh
rsau
fkom
men
[Mio
. Ton
nen]
19942007
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Projektmotivation
Der Güterverkehr wird in dennächsten Jahren weiter starkanwachsen
Daher müssen die Vorraussetzungen für eineumwelt- und sozialverträglicheBewältigung des steigendenVerkehrsaufkommens im Donaukorridor geschaffenwerden
Das Güterschiff kann dazu einen wesentlichen Beitragleisten
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Nationaler Aktionsplan für DonauschifffahrtDas europäische Aktionsprogramm NAIADES sowie der Nationale Aktionsplan Donauschifffahrt (NAP) sehen Maßnahmen vor, um
• die freien Kapazitäten der Donau zu nutzen und• die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt
zu erhöhen.
Teil des NAP:Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse östlich von Wien unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Nationalparks Donau-Auen durch Umsetzung des
Flussbaulichen GesamtprojektsDonau östlich von Wien
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Donau östlich von Wien (1)Defizite aus Sicht der Schifffahrt
• Unzureichende Fahrwasser-verhältnisse bei Niederwasser
Störfälle (Wartezeiten, Leichterungen, Ersatzverk.)
beschränkte Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt
• Hohe Streckenerhaltungskosten(lfd. Baggerungen)
Ziele: Fahrwasserbedingungenverbessern und Erhaltungs-kosten senken
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Donau östlich von Wien (2)Bekämpfung der Sohleintiefung
• Größte Herausforderung imStromabschnitt östlich von Wien
• Eintiefungsraten von bis zu 1m in den letzten 50 Jahren
• Entkoppelung zwischen Strom und Au• Absinken der Grundwasserspiegel
Ziel: Nachhaltige Stabilisierung derDonausohle unter der Prämisseder Erhaltung der freien Fließstrecke
Quelle: Donau Consult
1950 1960 1970 1980 1990 2000140,75
141,00
141,25
141,50
141,75
142,00
142,25
m ü
.A.
Die Stromsohle liegt heute um etwa 1m tiefer als vor 50 Jahren!
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Donau östlich von Wien (3)Defizite aus ökologischer Sicht
Bild: Nationalpark Donau-Auen
• Nebenarme werden wenigeroft durchströmt und verlanden
• Stark verbaute Ufer imNationalpark
• Lebensraum für die Au-typischen Pflanzen und Tierarten ist bedroht
Ziele: Bessere Vernetzungzwischen Strom und Au sowie die Verbesserung der Lebens-bedingungen für Au-typischeTier und Pflanzenarten
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Vorgeschichte
1984 „Aubesetzung“ verhindert Kraftwerk Hainburg1985 Gründung Ökologiekommission - Suche nach
naturverträglicher Kompensation der Sohleintiefung1996 Gründung des Nationalparks Donau Auen2002 bmvit beauftragt die Wasserstraßendirektion (heute via donau)
mit den Planungen für das Flussbauliche Gesamtprojekt Donau östlich von Wien und setzt interdisziplinären Leitungsausschuss ein
2006 Beginn der Umweltverträglichkeitsprüfung
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LeitungsausschussExperten für Wasserbau,
Schifffahrt, Ökologie, Raumplanung u.
regionale Entwicklung,Repräsentanten des
BMVIT und des Nationalparks
Moderationmoderierte Workshops mit
ca. 40 Teilnehmern: Ministerien, Behörden,
Gemeinden (Bgm), NGOs, Schifffahrtsvertreter,
Nationalpark etc.
PlanungsteamInterdisziplinäres Team (Wasserbau, Schifffahrt, Ökologie, Raumplanungu. regionale Entwicklung)
BMVITvia donau
Integrative Planung (1)
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Anforderungen an den Planungsprozess:• Interdisziplinäre Zusammensetzung des Bearbeitungsteams• Planung entlang von Entwurfsgrundsätzen• Rückkoppelung mit dem Leitungsausschuss
Integrative Planung (2)Planungsteam - Arbeitsgemeinschaft ID.at
Tech
ni
sches Büro Reckendorfer
Mag. Dr. Walter ReckendorferG än s e r n d o r f e r s t r a s s e 5 6A - 2 2 4 1 S c h ö n k i r c h e n
mail: [email protected] e l . : + 4 3 - 6 9 9 - 1 1 2 4 1 4 7 4
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Alfred Paul Blaschke
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“Joint Statement on Guiding Principles for the Development of Inland Navigation and Environmental Protection in the Danube River Basin”
• Prozess unter der gemeinsamen Leitung der IKSD, SavaKommission und der Donaukommission, 2007
• Würdigung der integrativen Planung des FGP als “best practice”
Integrative Planung (3)Joint Statement
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Flussbauliches GesamtprojektZiele und Maßnahmen
Sohl-stabilität
Verbesserungder ökologischenVerhältnisse
Verbesserungder Verhältnissefür die Schifffahrt
Granulometrische Sohlverbesserung
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Flussbauliches GesamtprojektGranulometrische Sohlverbesserung
• Schütten eines Belages aus Grobkies mit etwa 40 - 70mmKorndurchmesser
• Einbringung auf starkbeanspruchte Teile derSohle - ca. 50% der MW-Breite
• Geschiebetransport-Kapazitätsinkt von derzeit 300.000 bis 400.000 m3/a auf 30.000 bis 50.000 m3/a
Foto: Austrian Hydro Power, Dipl.Ing. Schimpf
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Flussbauliches GesamtprojektZiele und Maßnahmen
Sohl-stabilität
Verbesserungder ökologischenVerhältnisse
Verbesserungder Verhältnissefür die Schifffahrt
Regulierungsbau-werke (Buhnen)
Granulometrische Sohlverbesserung
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Flussbauliches GesamtprojektBuhnenumbau – Beispiel Pilotprojekt Witzelsdorf
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Flussbauliches GesamtprojektZiele und Maßnahmen
Sohl-stabilität
Verbesserungder ökologischenVerhältnisse
Verbesserungder Verhältnissefür die Schifffahrt
Furt-, Randbaggerungen /Schütten des BaggergutesRegulierungsbau-
werke (Buhnen)
Granulometrische Sohlverbesserung
Gewässervernetzungund „Hinterrinner“
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Flussbauliches Gesamtprojekt Gewässervernetzung - Prinzipskizze
Donau-wsp.anheben
Ausströmöffnungen frei legen Traversen abtragen
vollständig bzw. ggf. mit Durchlässen/Brücken
EinströmöffnungenRückbau der abtrennenden Regulierungsbauwerke
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Flussbauliches GesamtprojektZiele und Maßnahmen
Sohl-stabilität
Verbesserungder ökologischenVerhältnisse
Verbesserungder Verhältnissefür die Schifffahrt
Furt-, Randbaggerungen /Schütten des BaggergutesRegulierungsbau-
werke (Buhnen)
Granulometrische Sohlverbesserung
Uferrückbau Gewässervernetzungund „Hinterrinner“
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Flussbauliches Gesamtprojekt Uferrückbau – Beispiel Uferrückbau Thurnhaufen
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Flussbauliches Gesamtprojekt Uferrückbau – Beispiel Uferrückbau Thurnhaufen
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Flussbauliches GesamtprojektZiele und Maßnahmen
Sohl-stabilität
Verbesserungder ökologischenVerhältnisse
Verbesserungder Verhältnissefür die Schifffahrt
Furt-, Randbaggerungen /Schütten des BaggergutesRegulierungsbau-
werke (Buhnen)
Granulometrische Sohlverbesserung
Uferrückbau Gewässervernetzungund „Hinterrinner“
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Zusammenfassung
Das Flussbauliche Gesamtprojekt …
... verbessert die ökologischen und nautischenVerhältnisse auf der Donau östlich von Wien
… durch flussbauliche Maßnahmen (ohne Staustufe)
… unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnissedes Nationalparks Donau-Auen!
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DI Christoph FEHRINGERAm Brigittenauer Sporn 7 A-1200 Wientel 050 4321 - 2600 fax 050 4321 - 2050
www.via-donau.org
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