Befragung zur Zukunftdes E-Commerce
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1. Aufbau und Durchführung der Befragung
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der noch jungen Geschichte des E-Commerce kennt die
Entwicklung, nach anfänglichem Zögern, bisher nur eine
Richtung: Wachstum. Es mehren sich aber nun zum Einen
die Anzeichen, dass dieses Wachstum schwächer wird und
zum Anderen die Angst, dass vor allem die Branchenriesen
davon profitieren werden. Die Zeichen deuten also auf eine
beginnende Marktkonsolidierung. Angesichts dieser Situati-
on im E-Commerce fragen sich viele Online-Händler:
„Ist mein Geschäftsmodell noch zukunftsfähig?“
Das E-Commerce Center Köln prophezeite im Jahr 2014 gar
den Untergang der reinen Online-Händler. Nur 10 % sollen
nach der Marktkonsolidierung übrig bleiben. Was ist dran an
solchen steilen Thesen?
Die plentymarkets Händler haben im Jahr 2014 an Umsatz
wieder ordentlich zugelegt. Dennoch muss die aktuelle Dis-
kussion um die Zukunft des E-Commerce ernst genommen
werden. Daher haben wir sie zum Anlass genommen, unsere
Kunden zu fragen, wie Sie die Zukunft des E-Commerce se-
hen.
Insgesamt nahmen 167 Personen an der Umfrage teil, von
denen 144 die Umfrage abschlossen. In den nachfolgenden
Betrachtungen wurden nur die vollständig abgeschlossen
Umfragen berücksichtigt. Teilgenommen haben dabei vor
allem Vertreter kleiner Unternehmen mit 1 bis 10 Mitarbei-
tern (69,44 %). Die nächst größeren Teilnehmergruppen wa-
ren Vertreter von Unternehmen mit 11 bis 50 Mitarbeitern
(15,28 %) und 1-Personen-Betriebe (11,11 %). Nur marginal ver-
treten waren größere Unternehmen mit 51 bis 100 Mitarbei-
tern (2,08 %). Ebenfalls 2,08 % haben keine Angaben zu dieser
Frage gemacht.
Nach Branchen betrachtet, ergibt sich folgende Gliede-
rung. Mit 22,54 % waren Unternehmen aus der Modebran-
che (Kleidung/Schuhe/Accessoires) am häufigsten vertreten.
Ungefähr gleich stark vertreten waren die Branchen Heim-
werken/Werkzeuge/Gartengeräte (14,08 %) und Heim- und
Haushaltswaren (13,38 %), sowie Spielzeug und Möbel (je-
weils 6,34 %). Die restlichen Teilnehmer verteilten sich auf
die Branchen Computer/Peripherie, Kosmetik/Pflegeproduk-
te, Handy/Handyzubehör (jeweils 2,82 %), Medikamente/Ge-
sundheitsprodukte (2,11 %), Unterhaltungselektronik (1,41 %)
und Bücher/Hörbücher (0,7 %). Mit 20,42 % machte zudem ein
relativ großer Anteil der Teilnehmer keine Angaben zur Bran-
che des Unternehmens. Eine mögliche Erklärung für diesen
relativ hohen Anteil ist, dass viele Händler eine breite Pro-
duktpalette führen und sich daher nicht auf einen Bereich
beschränken wollten.
Insgesamt bestand die Umfrage aus 15 Fragenkomplexen, von
denen einige auch nur aus einer Frage bestanden. Es gab je
6 Antwortmöglichkeiten, die von Zustimmung bis Ablehnung
reichten, sowie die Möglichkeit keine Angabe zu machen. Die
Antwortmöglichkeiten zu den einzelnen Fragen waren vor-
gegeben, um so eine leichtere statistische Auswertung zu
ermöglichen und Tendenzen auszuloten. Die Fragen des 1.
Komplexes zielten auf die generelle Stimmung im E-Com-
mere und der Meinung zu einigen aktuellen Thesen zur Ent-
wicklung des E-Commerce ab. Im 2. Fragenkomplex ging es
um die Zukunft des eigenen Geschäfts der Teilnehmer. Im 3.
und 4. Fragenkomplex drehte sich alles um Multi-Kanal-Ver-
trieb. Die Komplexe 5 und 6 beschäftigten sich mit Fragen
zum M-Commerce. Lieferzeiten waren Gegenstand der Fra-
gen in den Komplexen 7 und 8. Fragen zu Bitcoins als rein vir-
tuelle Währung standen im 9. und 10. Komplex im Fokus. Die
Fragen in Komplex 11 und 12 zielten auf grenzübergreifenden
und internationalen Handel ab. In den Fragenkomplexen 13
und 14 wurden allgemeine Daten zur Branchenzugehörigkeit
und Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen erhoben, die
bereits in der Einleitung ausgewertet wurden. Im letzten
Fragenkomplex drehte sich alles um Strategien im E-Com-
merce. Hierzu wurde auch eine offene Frage gestellt, in der
die Teilnehmer frei formulieren und antworten konnten.
Nach Auswertung der Fragen des 1. und 2. Fragenkomple-
xes lässt sich sagen, dass die Lage im E-Commerce von
den meisten Händlern sehr differenziert betrachtet wird.
Auf der einen Seite schätzen 64,58 % der Händler ihre Lage
positiv oder sehr positiv ein, 20,83 % als neutral und nur
13,89 % als negativ oder sehr negativ (s. Frage 2). Die über-
wiegend positive Sicht spiegelt sich auch darin wieder, dass
58,45 % der Teilnehmer der Aussage des ECC-Köln, nach der
90 % der Online-Händler bis 2020 verschwinden werden,
nicht zustimmen oder diese zumindest eher ablehnen und
nur 22,37 % der Teilnehmer dieser These vollständig oder
eher zustimmen. 18,18 % der Teilnehmer haben eine neut-
rale Haltung zu dieser These und 1,4 % haben keine Angabe
gemacht (s. Frage 1.1).
Dieser positiven Haltung konträr gegenüber steht wiede-
rum die große Zustimmung zu Aussagen wie „Der Preis-
kampf auf den Marktplätzen führt zu enormen Druck auf
die kleinen Online-Händler.“ und „Größere Online-Händler
werden immer mehr Marktmacht auf sich vereinen.“. Der
ersten Aussage stimmten ganze 88,11 % und der zweiten
78,72 % vollständig oder eher zu (vgl. Fragen 1.4 und 1.3).
Da ein Großteil der Teilnehmer vor allem aus eben jenen
kleinen Online-Händlern, die unter Druck geraten könnten,
bestand, lassen sich die vorher genannten eher positiven
Aussagen so verstehen, dass die Aussage des ECC-Köln als
übertrieben angesehen wird. An der Zustimmung zu den
weiteren Aussagen lässt sich aber auch erkennen, dass die
eigene Zukunft langfristig durchaus als kritisch wahrge-
nommen wird, auch wenn die Einschätzung einer kurz- bis
mittelfristigen Perspektive durchaus noch positiv ausfällt.
Bei der Aussage, ob die Zeiten der großen Wachstumsraten
im E-Commerce vorbei sind, halten sich Zustimmung und
Ablehnung die Waage (37,06 % stimmen eher oder vollstän-
dig zu während 38,46 % die Aussage vollständig oder eher
ablehnen, siehe Frage 1.2.). Aus diesen ausgeglichenen Wer-
ten und der relativ geringen Ausprägung der Extreme, 10,49
% vollständige Zustimmung und 11,89 % Ablehnung, lässt
sich schließen, dass die Online-Händler bei der Einschät-
zung der Lage große Unsicherheit herrscht.
Bei der Aussage, ob ein starker Markenkern für das Überle-
ben von zentraler Bedeutung ist, stimmte ein Großteil der
Befragten, 64,59 %, zu ( s. Frage 1.5).
2. Wie wird die Lage im E-Commerce generell bzw. des eigenen Geschäftes gesehen?
1.1. 90 % der reinen Online-Händler werden bis zum Jahr 2020 verschwinden
1.2. Die Zeiten großer Wachstumszahlen im E-Commerce sind vorbei
1.3. Größere Online-Händler werden eher noch mehr Marktmacht auf sich verziehen
1.4. Der Preiskampf auf den Marktplätzen führt zu einem enormen Druck auf kleinere Online-Händler
1.5. Ein starker Marken-kern ist für das Überleben kleinerer Händler zentral
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
6,29%9
16,08%23
18,18%26
33,57%48
24,48%35
1,40%2
143
10,49%15
26,57%38
22,38%32
26,57%38
11,89%17
2,10%3
143
42,55%60
36,17%51
11,35%16
6,38%9
2,84%4
0,71%1
141
58,04%83
30,07%43
5,59%8
2,10%3
3,50%5
0,70%1
143
29.17%42
35,42%51
20,83%30
8,33%12
3,47%5
2,78%4
144
Fragenkomplex 1: Generell stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Wachstum im E-Commerce. Wie schätzen Sie also folgende Aussagen ein?
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3. Der Multi-Kanal-VertriebAnders als zur Zukunft des E-Commerce im Allgemeinen,
ist die Meinung der befragten Online-Händler zur Relevanz
des Multi-Kanal-Handels sehr eindeutig: Größtenteils wird
der Multi-Kanal-Handel als Zukunft des Handels angesehen
(65,97 %, s. Frage 3.1). Die befragten Händler gehen dabei auch
gerade davon aus, dass der Multi-Kanal-Handel für statio-
näre Händler von hoher Relevanz (70,14 %, s. Frage 3.3) sein
wird oder anders interpretiert, dass ein reines Ladengeschäft
als einziger Verkaufskanal nicht zukunftsfähig ist. Viele On-
line-Händler sehen aber auch ihre eigene Zukunft im Mul-
ti-Kanal-Handel (66,67 %, s. Frage 3.2).
Unter den Befragten waren Besitzer/Mitarbeiter eines rei-
nen Online-Handels wesentlich stärker vertreten (59,72 %) als
Besitzer/Mitarbeiter eines Unternehmens, das bereits stati-
onäres Geschäft und Online-Handel vereint (36,81 %, siehe
Frage 4). Diese Zahlen zusammen mit den Zahlen zu den
Fragen zum Multi-Kanal-Vertrieb legen die Vermutung nahe,
dass reine Online-Händler eher einen Bedarf für stationäre
Händler sehen, sich am E-Commerce zu beteiligen, als einen
Bedarf oder Nutzen für sich selbst, eine eigene Filiale zu er-
öffnen.
4. Mobile-Commerce
5.1. M-Commerce ist ein Feld, dass Händler verstärkt beachten müssen
5.2. Dadurch, dass Kunden überall erreicht werden kön-nen, können Absätze gestei-gert werden
5.3. M-Commerce ist vor allem im Zusammenhang mit einer Multi-Kanal-Strategie sinnvoll
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
52,78%76
34,03%49
8,33%12
2,78%4
0,69%1
1,39%2
144
32,64%47
47,22%68
13,19%19
4,68%7
0,69%1
1,39%2
144
26,39%38
33,33%48
20,14%29
11,11%16
5,56%8
3,47%5
144
Fragenkomplex 5: Mobile-Commerce wird immer wichtiger und immer mehr Kunden wollen auch über mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones online shoppen. Zentrale Grundlagen für ein gutes Kauferlebnis sind in diesem Bereich Responsive Webdesign und Apps. Wie beurteilen Sie folgende Aussagen?
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
11.11%16
53,47%77
20,83%30
9,03%13
4,86%7
0,69%1
144
Gewichteter Mittelwert
2,43
Frage 2: Wie schätzen Sie diesbezüglich die Zukunftsaussichten Ihres eigenen Online-Geschäfts ein?
3.1. Der Multi-Kanal-Vertrieb ist die Zukunft des Handels
3.2. Der Multi-Kanal-Vertrieb wird immer wichtiger für Online-Händler
3.3. Der Multi-Kanal-Vertrieb wird immer wichtiger für stationäre Händler
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
25,00%36
40,97%59
18,06%26
9,03%13
5,56%8
1,39%2
144
28,37%40
38,30%54
14,89%21
10,64%15
5,67%8
2,13%3
141
25,00%36
45,14%65
13,89%20
7,64%11
4,86%7
3,47%5
144
Fragenkomplex 3: Das E-Commerce Center Köln sieht die Tendenz, dass im Zuge dieser Marktkonsolidierung der Multi-Kanal-Handel enorm an Bedeutung gewinnen wird. Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen?
reiner Onlineshop
stationäres Geschäft mit Onlineshop
keine Angabe
Antwortmöglichkeiten Beantwortungen
59,72% 86
36,81% 53
144Gesamt
3,47% 5
Frage 4: Wie ist Ihr Geschäft in dieser Frage positioniert?
Besonders wichtig ist den Befragten der Mobile-Commerce.
So stimmten 86,81 % der Aussage, dass Händler den Mo-
bile-Commerce in Zukunft stärker beachten müssen, voll-
ständig oder eher zu. Davon stimmten 52,78 % sogar voll-
ständig mit dieser Aussage überein (siehe Fragenkomplex
5). Ein ebenfalls sehr großer Anteil der Teilnehmer, 79,86
%, stimmen der Position (eher) zu, dass durch den Mobi-
le-Commerce Absätze gesteigert werden können. Aller-
dings geht der Anteil, der dieser Frage vollständig zustimmt
hier auf 32,64 % zurück.
Wesentlich geringer, wenn auch noch deutlich positiv, fällt
die Zustimmung zu der Behauptung aus, dass der Mobi-
le-Commerce vor allem im Zusammenhang mit einer Mul-
ti-Kanal-Strategie sinnvoll ist (59,72 %).
Der größte Teil der Händler sieht im Mo-
bile-Commerce ein Mittel um Absätze zu
steigern und deshalb werden in nächster
Zeit sicherlich viele diesen Kanal nutzen.
Ein weiterer Faktor, der diese Entwicklung
begünstigt, ist, dass Google mittlerweile
bei Zugriffen von mobilen Geräten eben
auch Internetseiten höher rankt, die für
mobile Geräte optimiert sind. All dies trägt
letztendlich dazu bei, dass M-Commerce
bald zum Pflichtstandard wird, von dem
sich keiner ausnehmen wird.
Die Relevanz des Themas Mobile-Com-
merce wird vor allem dadurch unterstri-
chen, dass bereits 63,89 % der Befragten
eine Mobile-Commerce-Lösung verwen-
den (siehe Frage 6). Der hohe Prozentsatz
von Händlern, die angeben, unter anderem
auch auf Apps zu setzen (26,39 %), erklärt
sich wahrscheinlich durch eine unsaubere
Fragestellung: Die Händler beziehen sich
hier vermutlich sowohl auf Mietlösungen
als auch auf eigens entwickelte individu-
elle Apps. Eine genauere Unterscheidung,
ob eine Individual- oder eine Mietlösung
zum Einsatz kommt, ist im Nachhinein
nicht mehr möglich. Ob Händler hier eher
zu einer ganz individuellen Lösung oder
zu einer Mietlösung, die nur begrenzte
Individualisierungsmöglichkeiten bietet,
tendieren, stellt generell sicherlich eine in-
teressante, aber für den Händler vor allem
auch eine Kosten-Nutzen-Frage dar.
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5. Same-Day-DeliveryIm 7. und 8. Fragenkomplex ging es um die Lieferzeiten
im Online-Handel. Zum einen ging es darum wie das Sa-
me-Day-Delivery-Konzept gesehen wird und zum anderen
darum welche Lieferzeiten aktuell eigentlich angeboten wer-
den. Im Gegensatz zur Zukunft des Mobile-Commerce wird
die Zukunft von Same-Day-Delivery noch sehr kritisch gese-
hen. Nur 43,75 % der Händler stimmen der Aussage ganz oder
eher zu, dass Amazon dieses Konzept dauerhaft etablieren
wird. Ein bisschen mehr als ein Viertel, 26,39 %, lehnen diese
Aussage sogar eher oder ganz ab.
Dass selbst dem Branchenriesen Amazon, mit seinen mas-
siven Umsätzen, nicht mehrheitlich zugetraut wird, dieses
Konzept dauerhaft zu etablieren, zeigt, wie hoch die Kosten
und Hürden dafür eingeschätzt werden. Dies wird vor allem
darin deutlich, dass 75,53 % der Händler vollständig oder eher
erwarten, dass kürzere Lieferzeiten für die Kunden immer
wichtiger werden.
Vor allem im Zusammenhang mit dem Handel von Lebens-
mitteln wird Same-Day-Delivery als zentral angesehen.
Bei der Frage, ob Same-Day-Delivery vor allem für die Le-
bensmittelbranche Chancen bietet, herrscht große Zustim-
mung. Insgesamt 79,58 % der Teilnehmer sehen hierin eine
Chance und 38,03 % davon stimmen der Aussage uneinge-
schränkt zu. Bei der Frage, ob die Umsätze im Online-Handel
durch Same-Day-Delivery generell gesteigert werden kann,
herrscht hingegen Unsicherheit bzw. Uneinigkeit. Dies zeigt
sich vor allem an dem hohen Anteil der Befragten von 35,46 %,
die mit teils / teils antworteten. Weitere 39,71 % stimmen die-
ser Aussagen voll oder eher zu und 22,7 % lehnten die Aussage
ab. Hieran lässt sich zumindest die Tendenz erkennen, dass
eine allgemeine Umsatzsteigerung doch eher angenommen
wird. Es ist zu vermuten, dass die Teilnehmer bei der Fra-
ge nach der generellen Umsatzsteigerung, die Lebensmit-
telbranche außer Betracht gelassen haben und vor allem
auf ihre eigenen Umsätze bzw. Branchen bezogen haben.
Eine Steigerung der Umsätze im Online-Handel im Bereich
Lebensmittel würde ja auch zu einer Umsatzsteigerung im
Online-Handel generell beitragen, aber wie groß der Einfluss
und Beitrag dieser einen Branche auf die allgemeinen Zahlen
sein kann, lässt sich schwer abschätzen. Zusätzlich lässt sich
vermuten, dass wenn Kunden erst einmal auch Ihre Lebens-
mittel online kaufen, diese Kunden so online-kaufaffin sind,
dass sie generell häufig und branchenübergreifend online
bestellen.
Der Aussage, dass Kunden eine kostenlose Lieferung vor
kurzen Lieferzeiten bevorzugen, stimmen immerhin 59,45 %
vollständig oder eher zu. Es ist aber anzunehmen, dass dies
stark von der Branche des einzelnen Händlers abhängt und
wahrscheinlich sogar vom einzelnen Produkt. Als Beispiel ist
hier anzuführen, dass man auf seine neue Couch auch mal
ein paar Tage warten kann. Das wichtige Ersatzteil für die
7.1. Amazon wird den same-day-delivery dauerhaft etablieren
7.2. Kunden werden immer kürzere Lieferzeiten erwarten
7.3. Same-day-delivery bietet vor allem eine Chance für den Handel mit Lebensmitteln
7.4. Same-day-delivery kann die Absätze im Online-Han-del generell steigern
7.5. Die Kunden wünschen eher eine kostenlose Liefer-ung als eine kurze Lieferzeit
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
20,14%29
23,61%34
27,78%40
20,83%30
5,56%8
2,08%3
144
34,27%49
41,26%59
14,69%21
9,09%13
0,70%1
0,00%0
143
38,03%54
41,55%59
11,97%17
3,52%5
0,00%0
4,93%7
142
15,60%22
24,11%34
35,46%50
18,44%26
4,26%6
2,13%3
141
24,48%35
34,97%50
28,67%41
6,99%10
4,90%7
0,00%0
143
Fragenkomplex 7: Same-day-delivery wird vor allem von Amazon, Media Markt und Saturn vorangetrieben. Eine große Nachfrage bei Kunden gibt es hier bis jetzt aber noch nicht. Doch wenn Amazon Fakten schafft, wie müssen dann die anderen Händler reagieren?
responsive Webdesign
passgenaue Apps
beide Lösungen parallel
Antwortmöglichkeiten Beantwortungen
37,50% 54
11,11% 16
144Gesamt
15,28% 22
bis jetzt keine M-Commerce Lösung
keine Angabe
34,72% 50
1,39% 2
Frage 6: Auf welche Mittel setzen sie im M-Commerce?anstehende Reparatur oder das Last-Minute-Buchgeschenk
hätte man dagegen lieber heute als morgen. Insgesamt kann
ein Zusammenhang von Branche und Lieferzeit hier nicht
sinnvoll nachgewiesen werden, da die Fallzahlen für die je-
weiligen Branchen zu niedrig ausfallen, um eine statistische
Auswertung zuzulassen.
Die Frage nach der schnellsten Lieferzeit der befragten
Händler ergab, dass 2-3 Tage der Standard ist. Es ist mit ho-
her Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die nur 2,78 %
der befragten Händler, die diesen Zeitraum nicht einhalten
können, Waren anbieten, für die kürzere Lieferzeiten nicht
möglich sind. Gleichzeitig ist anzumerken, dass bereits 49,31
% der Händler eine Express-Lieferung innerhalb von 24 Stun-
den anbieten.
noch am selben Tag
innerhalb von 24 Stunden
2-3 Werktage
Antwortmöglichkeiten Beantwortungen
4,17% 6
49,31% 71
144Gesamt
43,75% 63
4-7 Werktage
8 und mehr Werktage
1,39% 2
1,39% 2
keine Angabe 0,00% 0
Frage 8: Was ist die schnellste Lieferzeit, die Sie anbieten?
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6. Bitcoin und andere KryptowährungenDie Kryptowährung Bitcoins hat keinen guten Stand bei den
Online-Händlern: Nur 7,64 % glauben, dass Bitcoin irgend-
wann als normales Zahlungsmittel anerkannt wird. Gründe
dafür sind, dass Bitcoins nicht als sicheres Zahlungsmittel
wahrgenommen werden und, dass die Währung starken
Kursschwankungen unterliegt. So stimmten nur 9,03 % der
Händler der Frage eher oder vollständig zu, dass Bitcoin
ein sichereres Zahlungsmittel ist und 53,84 % der Befragten
stimmten der Aussage eher oder vollständig zu, dass Bitcoins
auf Grund von Kursschwankungen riskant sind.
9.1. Die Bitcoin-Währung wird den Durchbruch schaffen und als normales Zahlungsmittel anerkannt werden
9.2. Die Bitcoin-Währung ist eine sichere Zahlungsmethode
9.3. Die Bitcoin-Währung ist anfällig für Kursschwankungen und daher sehr risikoreich
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
2,08%3
5,56%8
11,11%16
37,50%54
34,03%49
9,72%14
144
2,78%4
6,25%9
21,53%31
21,53%31
27,78%40
20,14%29
144
25,17%36
28,67%41
16,08%23
3,50%5
7,69%11
18,88%27
143
Fragenkomplex 9: Im Bereich Payment gab es in den letzten Jahren viele spannende Entwicklungen. Besonders inte-ressant wird das nächste Jahr für die Bitcoin-Währung: Wie schätzen Sie die Lage um dieser Kryptowährung ein?
Dementsprechend werden Bitcoins auch nur von 2,08 % der
befragten Händler als Zahlungsmittel akzeptiert.
Es ist allerdings anzumerken, dass der Anteil der Händler, die
in diesen Fragen keine Angaben machten, sehr hoch ist
(9,72 %, 20,14 % und 18,88 %). Dies lässt darauf schließen, dass
die Händler glauben, nicht über genügend Wissen in diesem
Bereich zu verfügen, um die Fragen adäquat beantworten
zu können.
ja
nein
keine Angabe
Antwortmöglichkeiten Beantwortungen
2,08% 3
95,14% 137
144Gesamt
2,78% 4
Frage 10: Bieten Sie Bitcoins als Zahlungsmethode in Ihrem Online-Shop an?
7. Der grenzübergreifende HandelDer grenzübergreifende Handel wird von den meisten Händ-
lern als Chance zum Wachstum wahrgenommen. Insgesamt
stimmen 75 % voll oder eher zu. Nur 5,56 % stimmen dieser
Aussage eher nicht oder überhaupt nicht zu.
Dabei wird von den Händlern besonders der europäische
Binnenmarkt als Chance wahrgenommen. 82,52 % stimmen
der Aussage voll oder eher zu, dass dieser Markt interessant
im Zusammenhang mit dem grenzübergreifenden Handel ist.
Bei der gleichen Frage zum außereuropäischen Raum herr-
schen nur 18,75 % volle oder teilweise Zustimmung.
Vergleicht man nun die Zahl der Händler, die den Handel im
außereuropäischen Ausland interessant finden (18,75 %), mit
der Zahl der Händler, die sich bereits im weltweiten Handel
engagieren (26,39 %), so zeigt sich eine Differenz von 7,64 %.
Fragenkomplex 11: Eine Chance auf Wachstum in gesättigten Märkten scheint vor allem der grenzübergreifende Handel zu bieten. Wie schätzen Sie hier die Möglichkeiten und Risiken ein?
11.1. Der grenzübergreifende Handel bietet eine reele Chance auf Wachstum
11.2. Der grenzübergreifende Handel ist vor allem im euro-päischen Raum interessant
11.3. Der grenzübergreifende Handel ist vor allem im außer-europäischen Raum interessant
11.4. Der grenzübergreifende Handel ist wegen der Sprach-barrieren problematisch
11.5. Der grenzübergreifende Handel ist auf Grund von bürokratischen Hindernissen problematisch
stimme ichvollständig zu
stimme icheher zu
teils/teils stimme icheher nicht zu
stimme ich über-haupt nicht zu
keineAngabe
Gesamt
39,58%57
35,42%51
19,44%28
2,78%4
2,78%4
0,00%0
144
41,26%59
41,26%59
9,09%13
5,59%8
2,10%3
0,70%1
143
6,25%9
12,50%18
27,08%39
39,58%57
12,50%18
2,08%3
144
19,44%28
40,97%59
22,22%32
9,72%14
7,64%11
0,00%0
144
23,08%33
35,66%51
23,08%33
13,99%20
4,20%6
0,00%0
143
Es geben also sogar mehr Händler an, im weltweiten Han-
del aktiv zu sein, als Händler diesen interessant finden. Diese
Zahlen zusammen mit den Werten für die Fragen 11.4 und
11.5 nach Sprachbarrieren und bürokratischen Hindernissen
zeigen, dass Händler zwar weltweite Absatzmärkte nutzen,
diese aber auf Grund von bürokratischen und sprachlichen
Hürden aktuell noch als problematisch ansehen.
ja, im deutschsprachigen Raum
ja, im europäischen Ausland
nein
Antwortmöglichkeiten Beantwortungen
15,28% 22
45,14% 65
144Gesamt
12,50% 18
ja, weltweit 26,39% 38
keine Angabe 0,69% 1
Frage 12: Engagieren Sie sich mit Ihrem Onlineshop aktiv im grenzübergreifenden Handel?
Dabei werden sprachliche Barrieren in einem ähnlich ho-
hen Maß als Problem betrachtet wie bürokratische Hürden.
60,41 % volle oder teilweise Zustimmung bei der Frage nach
Sprachbarrieren als Problem gegenüber 58,74 % Zustimmung
bei der Frage nach bürokratischen Barrieren als Problem.
Dass für die 15,28 % der Händler, die nur im deutschspra-
chigen Raum grenzübergreifend tätig sind, die Sprachbarri-
ere ein wichtiger Grund ist, der sie vom Handel im ganzen
europäischen Binnenmarkt abhält, kann hier nur vermutet
werden. Andere Gründe wären steigende Transportkosten
oder eine räumlich begrenzte Nachfrage nach dem jeweili-
gen Warenangebot der Händler. Ähnlich sieht es bei den 45,14
% Prozent der befragten Händler aus, die ein Engagement
vermeiden, das über den europäischen Binnenmarkt hinaus-
geht. Zwar kann hier der steigende bürokratische Aufwand
als Grund angenommen werden, wie schwerwiegend dieser
aber letztendlich wiegt, wurde nicht zusätzlich erfragt.
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8. Die strategische AusrichtungAls wichtigster Punkt in der strategischen Ausrichtung der
Händler kann die Qualität der Produkte gesehen werden. Sie
wurde im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten, wie Sorti-
mentsgröße und Servicequalität, mit 26,06 % am häufigsten
auf Platz 1 gesetzt. Damit legen über ein Viertel der befrag-
ten Händler den Kern ihrer strategischen Ausrichtung auf
qualitativ hochwertige Produkte. Zählt man noch die Händ-
ler hinzu, die die Produktqualität auf Platz 2 sehen, kommt
man auf 58,45 %. Gleichzeitig wird die Qualität der Produkte
mit nur 3,52 % am seltensten auf den letzten Platz gewählt.
Interessant ist hierbei, dass die Händler den Punkt als am
wichtigsten positionieren, auf den sie am wenigsten Einfluss
haben, wenn sie nicht auch selbst der Hersteller sind.
Die Qualität des Services, der günstigste Preis und die Größe
des Sortiments liegen in etwa gleichauf, was ihre Rolle in der
zentralen Ausrichtung für die Online-Händler betrifft. Die
Größe des Sortiments wird von diesen drei Punkten noch am
wenigsten positiv bewertet.
Besonders anzumerken ist hier, dass die Qualität des Services
zwar relativ selten unter den ersten Plätzen zu finden ist,
aber mit nur 6,29 % auch fast nie auf dem letzten Platz landet
und damit wesentlich seltener als die Größe des Sortiments
(22,92 %) oder der günstigste Preis (16,78 %).
Darüber, wie wichtig die Entwicklung eigener Produkte ist,
gehen die Meinungen stark auseinander:
Auf der einen Seite wird die Produktion von eigenen Mar-
kenartikeln bei der Frage nach dem unwichtigsten Aspekt
für eine erfolgreiche Strategie mit Abstand am häufigsten
genannt. Auf der anderen Seite sind eigene Produkte das Kri-
terium, das am zweithäufigsten als wichtigster Aspekt der
strategischen Ausrichtung genannt wird. Des Weiteren wird
ein starker Markenkern, der erheblich von eigenen Produk-
ten profitiert, als zweithäufigstes Mittel genannt, um auch in
Zukunft erfolgreich im E-Commerce zu sein (siehe Frage 1.5).
Fragenkomplex 13: Bitte ordnen Sie die nachfolgenden Themenfelder je nach ihrer Relevanz für Ihr Unternehmen. (Rang 1 = sehr wichtig; Rang 5 = eher unwichtig / Natürlich verstehen wir, dass Ihnen wahrscheinlich alle diese Punkte wichtig sind. Trotzdem bitten wir Sie, ein Ranking vorzunehmen.)
Qualität der Produkte
Qualität des Service
günstiger Preis
Größe des Sortiments
Herstellung und Vermarktung eigener Produkte
1 2 3 4 5 Gesamt
26,06%37
32,39%46
26,06%37
11,97%17
3,52%5
142
17,48%25
23,08%33
27,27%39
25,87%37
6,29%9
143
18,18%26
20,98%30
17,48%25
26,57%38
16,78%24
143
16,67%24
18,06%26
18,75%27
23,61%34
22,92%33
144
22,22%32
6,25%9
11,11%16
11,11%16
49,31%71
144
9. Offene AntwortenKonträr zu den Ergebnissen der Ranking-Frage wird in der
offenen Frage nach den wichtigsten Punkten für den zukünf-
tigen Erfolg im E-Commerce am häufigsten die Kundenori-
entierung und der Service genannt. Von insgesamt 104 Ant-
worten, die abgegeben wurden, beinhalteten 24 Antworten
in irgendeiner Form Kundenorientierung und/oder Service
als wichtiges Erfolgsmerkmal im E-Commerce.
Mit 15 Antworten war der Aspekt „eine eigene Marke mit
hohen Gewinnmargen“ der am zweithäufigsten genannte
Punkt. Hier zeigt sich erneut, wie stark die Meinungen über
die Relevanz einer eigenen Produktion auseinander gehen.
Am dritthäufigsten taucht mit 10 Nennungen Multi-Chan-
nel-Positionierung auf.
Die Plätze vier, fünf und sechs belegen mit jeweils 9 Nennun-
gen die Themen hoher Automatisierungsgrad/schlanke Pro-
zesse, Flexibilität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Besetzen einer Nischenposition und die Spezialisierung
auf die damit zusammenhängenden Produkte, was von vie-
len Experten als Überlebenschance für kleine Händler gese-
hen wird, fand dagegen nur in 7 Kommentaren Erwähnung.
Die Produktqualität, die in der Ranking-Frage noch als zent-
raler Aspekt gesehen wurde, kommt ebenfalls nur auf 7 Nen-
nungen. Alle anderen Punkte wurden nur 5 Mal oder weniger
angesprochen.
10. ZusammenfassungAls Ergebnis lässt sich festhalten, dass die befragten Händler
kein eindeutiges Bild von der Zukunft und weiteren Entwick-
lung des E-Commerce haben, in vielen einzelnen Punkten
aber bestimmte Annahmen über die Zukunft teilen. Dies
zeigt sich darin, dass sich bei einzelnen Fragen oft eine große
Mehrheit für eine Richtung ausspricht, diese Mehrheit sich
aber wiederum mit ihren Antworten auf andere Fragen wi-
derspricht.
Beispiele für Widersprüchliche Tendenzen:
Viele dieser Widersprüche sind keine logischen Antagonis-
men und lassen sich bei genauerer Betrachtung relativieren.
Denn viele Fragen enthalten Punkte, die von Händlern zwar
generell als zukünftige Herausforderungen erachtet werden,
aber die Zukunft des eigenen Unternehmens wird trotzdem
nicht negativ gesehen.
Was bringt also die Zukunft des E-Commerce? Die Antworten
der Händler zeigen, dass sie sich bewusst sind, dass der Markt
vor großen Veränderungen steht und, dass die Zeiten schwie-
riger werden. Ob im M-Commerce, im Multi-Kanal-Handel
oder bei den Lieferzeiten: überall sehen die Händler die Not-
wendigkeit, sich den Kundenwünschen anzupassen. Vor al-
lem für kleine Händler wird es aber auf Dauer immer schwie-
riger werden, mit allen Entwicklungen Schritt zu halten, da
dies einen hohen finanziellen, organisatorischen und zeitli-
chen Aufwand erfordert.
1. Qualitativ hochwertige Produkte am wichtigsten vs. Service und Kundenorientierung am wichtigs- ten.
2. Die kleinen Unternehmen haben wenig Chancen vs. Mein (kleines) Unternehmen hat eine große Zukunft!
3. 90 % der reinen Online Händler werden verschwin- den (abgelehnt) vs. der Marktdruck auf kleine Online-Händler wird massiv zunehmen (zugestimmt).
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