„Maikäfer flieg…“ Soziologisch-theologische Nachtgedanken zur Flüchtlingskrise
Forum Offene Wissenschaft, Bielefeld
2.5.2016
Prof. Dr. Dr. H.W. Schäfer
Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg Die Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt…
Nachtgedanken-Plan….
9/11 – Perspektive aus dem globalen Süden
Fluchtursachen
1 – Kolonialismus
2 – Dialogbereitschaft und Scheitern
3 – Widerstand und Gerechtigkeitsfrage
4 – Neo-Koloinialismus und „Regime Change“
5 – Dschihadismus und der „Islamische Staat“
Kolonialschau, oder: das tagtägliche Weltbild
Cogito – conquiro? Ein Geburtsfehler der westlichen Moderne
Menschenrechte – aber national? Die westlichen Werte
Reichtumsrechte – Armutskämpfe: Die Sache mit den Kälbern
Christentum – morgenländisch
9/11 Perspektive aus dem globalen Süden
Aiman Az-Zawahiri Osama Bin Laden
PNAC, 2000, p. 50 f. Unterzeichner unter anderem: Paul Wolfowitz, Ex. Deputy Secretary of Defense Lewis Libby, Adviser to Richard Cheney David Epstein, Office of Secretary of Defense Geschrieben zur Vorbereitung der G.W. Bush Regierung Project for a New American Century (PNAC)
Unterschiede der Perspektiven: Costa Rica: Gespräche am 11. September 2001
2002 (11. April): Venezuela. Ab 1990: Kolumbien 1982-1986: Guatemala 1983 (25. Oktober): Grenada Ab 1982: Honduras / Nicaragua 1981: Panamá (Torrijos) 1977-1992: El Salvador 1976 (24. März): Argentinien 1975 (29. August): Perú 1973 (11. September): Chile 1967: Bolivien (Che Guevara) 1965 Dom. Rep. (Bosch, 2. Mal)
1964-1982: Bolivien (div. Juntas). 1964 (31. März): Brasilien (Castelo) 1963: Dom. Rep. (Bosch, 1. Mal) 1961 (17. April). Kuba ab 1959: Kuba (Contras ggn. Castro) 1954: Guatemala (Arbenz) 1946 (21. Juli): Bolivien (Villaroel) 1940: In Kuba (Batista-Diktatur) 1930: Dom. Rep. (Trujillo Diktatur) 1927-1932: Nicaragua (Somoza Dikt.) 1916-1924: Dom.Rep. (Besetzung) 1915-1934: Haiti - Besetzung …
Fluchtursachen…
…oder: Wie sieht der „Nahe Osten“ aus der Perspektive des Südens aus?
Fluchtursachen 1:
Kolonialismus
Europäische Kolonien 1898
Britische Kolonien 1898: …. Ägypten
Sykes-Picot-Abkommen 16. Mai 1916
Britisches „Indirect Rule“ bei osmanischen Statthaltern …zwischen 1882 und 1922 Britisches „Indirect Rule“ bei ägyptischen „Königen“ …zwischen 1922 und 1953
„Indirect Rule“ in verschiedensten Kolonien: Korrumpieren indigener Eliten Schaffung neuer indigener Eliten Wirtschaftliche Ausbeutung durch Großbritannien Erledigung der Repression durch die indigenen Herrscher (Frederick Lugard, 1858-1945, Gov. Hong Kong, Nigeria)
Fluchtursachen 2:
Dialogbereitschaft und Scheitern an Gewalt
Islamische Reformer: Interkultureller Dialog
Djamal al Din al Afghani, 1838-1897. Muhammed Abduh, 1849-1905
Schlacht bei Tel el Kebir, 1882
Britische Militärkontrolle …zwischen 1882 und 1953
Fluchtursachen 3:
Widerstand und Despotie
Islamische Reform-Reformer: Muslimbruderschaft
Rashid Rida, 1865-1935 Hassan al-Banna, 1906-1949
Sayyid Qutb, 1906-1966
Islamische Reformer-Revolutionäre: Muslimbruderschaft
Sozialethik Dschahiliya in der Umma
Naher Feind
Husni Mubarak (Präs. 1981-2011) , G W Bush
Mubarak – Säkularistische Kleptokratie und die Revolte
Tahrir-Platz, ab Februar 2011
Abd al-Fattah as-Sisi (2013 - ), Kanzlerin Merkel, 2015
Muslimbruderschaft , Mursi und As-Sisi
Mohammed Mursi (30.6.2012 – 3.7.2013)
Regime Change durch General as-Sisi
Fluchtursachen 4:
Neo-koloniale Gewalt – „Regime Change“
„Regime Change“
Iran (1953): Sturz Mohammed Mossadeghs Demokratisch westlich orientiert Gestürzt wegen Erdöl-Zugriff
Iranisch-irakischer Krieg (1980-1988) und Kuweit (1990-1991)
Kleinere Zwischenfälle Libyen 1986: Bombardierung; Iran 1988 : Verkehrsflugzeug; Irak 1993: Cruise Missiles; Sudan 1998: Bombardierung
„Regime Change“ Aktuelle „Regime Change“-Politik Afghanistan 2001 (November): Als Vergeltung für Terroranschläge von
9/11 Angriff mit Koalition, Zerschlagung des Taliban-Regimes und Vernichtung der Al-Qaida Zentrale (Tora Bora)
Irak 2003 (März): Überfall auf den Irak mit Koalition aufgrund von gefälschten Beweisen („Massenvernichtungswaffen); Zerschlagung der Regierungs- und Verwaltungsstrukturen. Protektorat, neue Regierung. Operationsbasis des IS.
Libyen 2011 (März): Angriff auf Gaddafi-Regime mit UN-Mandat 1973 zum „Schutz von Zivilisten“. Entstehung eines „failed state“ mit starker Präsenz des IS.
Syrien ab ca. 2013: Unterstützung sunnitischer Rebellen gegen das Russland- und Iran-freundliche Assad-Regime. Starke Präsenz des IS.
Ägypten 2013/14: Unterstützung des Militärputschs von Gen. as Sisi (schwere Folter, Geheimdienste, Pressezensur, Verfolgung auch ausländischer NROs) durch USA und EU.
General Wesley Clark, ehemaliger NATO-Oberkommandierender, Europa
Entspricht Wortlaut der Rede vor dem Commonwealth Club, San Francisco, 3.10.2007
Die USA und Al Qaida
Aiman Az-Zawahiri Osama Bin Laden
„Der Westen“ im Nahen und Mittleren Osten – 1
Afghanistan und al Qaida
Ab 1981: Waffen und Finanzhilfe der USA für Taliban etc. 1982 „Dienstleistungsbüro“ in Peschawar: Datenband für Personal CIA: Kooperation und Finanzierung CIA: Finanzierung und Ausbildung der Mujaheddin/Taliban 1989: Abzug der Sowjetunion aus Afghanistan 1989: Gründung von al Qaida und Kampf gegen „Fernen Feind“ 1998: Qaida-Anschläge auf US-Botschaften in Kenia und Tansania US-Cruise-Missle-Angriff auf Lager von Qaida in Afghanistan USA: Auslieferung Bin Ladens und Erdöl von Taliban 1999 USA: Nach Misserfolg Wirtschaftsembargo gegen Afghanistan 1999: Bin Laden und Qaida in Vorbereitung auf 9/11
Al Qaida -- Anschlagsorte
Irak, USA und der Dschihad
Embargo des Irak: 1990-2003 2.8.1990: irakische Truppen überfallen Kuwait. 6.8.1990: UN Embargo-Resolution 661, auf Druck der USA und Briten. Ausfall von, zum Beispiel: 97 Prozent der Importe; 90 Prozent der Exporte. Medizinisches Gerät, Medikamente (bis hin zu Schmerzmitteln) Chlor zur Trinkwasseraufbereitung Bleistifte („dual use“) Folgen: Erlahmen der Wirtschaft: Industrie, Handel… Verbreitete Mangel- und Unterernährung Kindersterblichkeit: 1989 eine der niedrigsten weltweit 2000 eine der höchsten. Alphabetisierung 1989 mit 95% eine der höchsten in Arab. starker Rückgang. 90% der Bevölkerung unter Existenzminimum – Wohlstand nur noch in Machtclique Zerstörung der früher starken Mittelschicht und zivilisatorischer Werte U.S. Vice President Dick Cheney: sanctions are "the most intrusive system of arms control in history“ NYT 27.8.2002
Mohamed M Ali, Iqbal H Shah: “Sanctions and childhood mortality in Iraq”. The Lancet. 355 (2000) 9218: 1851-1857
Irak, USA und der Dschihad Invasion 2003… Dauer der Invasion: 19.3.-1.5.2003 Teilnahme: USA, Großbritannien, Australien und Polen Juni 2009: Abzug der US-Kampftruppen, Übergabe an irakische Streitkräfte. August 2010: Abzug der letzten US-Kampftruppen das Land Dezember 2011: Abzug der letzten (50.000) Ausbilder und Militärberater.
…und ihre Folgen (unter Paul Bremer und später) 1) Machtvakuum und Wirtschaftschaos Wasser- und Stromversorgung zerstört Privatisierung der Erdölindustrie: Exxon, Halliburton, Shell, BP…) Weitere Privatisierung Zerstörung der Zentralstaatlichkeit 2) Militär und staatliche Kontrolle Verbot der Baath-Partei als kriminell Auflösung des Heeres (Wolfowitz) Soldaten in sunnitischen Widerstand Abu Ghuraib Folterskandal (2003) 3) Politik und Religion Keine parteipolitischen Alternativen Kein „nationaler Dialog“ mit Zivilgesellschaft Ethnische und religiöse Zugehörigkeit wird zum politischen Merkmal (Bremer): Sunniten, Shiiten, Kurden plus Stämme. „Religiöse Kämpfe“
Anschlag in Bagdad, 7/2014
Irak, USA und der Islamische Staat
Religiös-politische Kämpfe und Widerstand … ab Sommer2003: Sunniten: Armee und Geheimpolizei-Leute schließen sich Dschidah-Gruppen an. Unter anderen: Jamaat al-Tawhid wal-Jihad von Abu Musab al-Zarqawi. Shiiten: Die “Mahdi Armee”: 2003 von Muqtada al-Sadr gegründet. Widerstand gegen Besatzer. Al Qaida: 2004: Jamaat al-Tawhid wal-Jihad von Abu Musab al-Zarqawi schließt sich Al Qaida an. 2005: Wahl Nuri al-Malikis (Shiit) und weitere religiös-politische Polarisierung (bis Abadi 2014) Entwicklung der Terrorgruppe „Islamischer Staat “
Irak, USA und das Christentum
“The God of Islam (is) a different God, and I believe it [Islam] is a very evil and wicked religion." (16.11.2001, MS-NBC)
Grahams Hilfsorganisation und weitere evangelikale Organisationen haben 2003 Missionare mit Hilfsgütern in den Irak geschickt.
Lt. Gen. William “Jerry” Boykin
United States Deputy Undersecretary of Defense for Intelligence under President George W. Bush from 2002 to 2007 Boykin war verantwortlich für Abu Ghreib, stellt aber Zusammenhänge zu Folter in Abrede.
Einlassungen in der Öffentlichkeit: …the war on terrorism as a clash between Judeo-Christian values and Satan. …America, as a Christian nation, is engaged in a battle against idolatrous Muslims.
Irak, USA und das Christentum
Fluchtursachen 5:
Dschihadismus – der „Islamische Staat“
Islamischer Staat Entwicklung: Al Qaida im Irak seit 2003 unter Abu Musab az-Zarqawi Finanzielle Unterstützung aus Saudi Arabien Auseinandersetzung mit Al Qaida wegen regionaler Strategie: „Staat“. 7.6.2006: US-Luftschlag tötet Zarqawi. 2006 : Islamischer Staat im Irak; Leitung übergangsweise Abu Ayyub al-Masri 2006: US-Armee bewaffnet sunnitische Stämme (Prov. Anbar) zum Kampf gegen ISI Waffen gehen später an IS. 5/2010: ISI erklärt Abu Bakr al-Baghdadi zu Führer. 2013: Ausweitung auf Syrien: “Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS)“ Nusra-Front wird als Teil von ISIS erklärt. 6/2014: Ausrufung des Khalifats und „Islamischer Staat“; staatsähnliche Strukturen, Territorialpolitik und Bekämpfung des Feindes im Ausland.
Abu Bakr al-Baghdadi, 2.12.2014
IS
Islamischer Staat – Anschläge im Ausland
Quelle: NYT, 17.11.2015
IS – Dabiq Magazin
Quelle: Bundeszentrale Politische Bildung, 2015
IS: Organisation, 2015
Islamischer Staat – Aufbau und Zerstörung
Quelle: NYT, 21.11.2015
Palmyra
Aufbau Anti-Korruptionspraxis /-gesetze Verlässliches Justizsystem Identitätsdokumente Funktionierende Verwaltung Feste und verlässliche Gehälter Festes Steuersystem „fishing guidelines to preserve stocks“ Werkzeugkästen in Autos vorgeschrieben Wasser- u. Stromversorgung Straßenbau Sicherheit vor Kriminalität … „… a revolutionary state-building organization,” Stephen Walt, Harvard. (NYT, 21.7.2015)
„Das Magazin nennt sich Dabiq, dies ist ein Ort im Norden Halab´s (Aleppo) in Sham. Dieser Ort wurde in dem Hadith erwähnt, die einige Ereignisse des Malahim (bezieht sich auf den Entscheidungskampf) beschreiben. Einer der größten Schlachten zwischen den Muslimen und den Kreuzzügler wird in Dabiq stattfinden.“ Dabiq Magazin (deutsch) Nr. 1, S. 4
Islamischer Staat – Aufbau und Zerstörung
Apokalyptische Zerstörung
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Kolonialschau…
…oder: das tagtägliche Weltbild
Unter dem Strich: ARD Tagesschau
Mercator Projektion – 1569
= Äquator
Mercator Projektion – 1569
Grönland (0.8 qkm) sieht aus, als wäre es größer als Afrika. In Wahrheit ist Afrika (11.6 qkm) fast 15 Mal so groß wie Grönland..
Mercator Projektion – 1569
Die frühere Sowjetunion (8.7 qkm) erscheint größer als Afrika. Tatsächlich ist Afrika (11.6 qmk) viel größer als die frühere Sowjetunion.
Peters Projektion (1973): der wahre Äquator
= Äquator
Unter dem Strich: der größte Teil der Welt
So genannte “Dritte Welt”, incl. Schwellenländer.
Die Weltkarte des Hungers
Wilfried Bommert: Zukunft der Welternährung, 2009
Über dem Strich: die Sicht des Südens
„Cogito“ oder „conquiro“?
Ein Geburtsfehler der westlichen Moderne
Herkömmliche europäische Sicht René Descartes (1596-1650) Cogito sum EGO COGITO Autonomes Subjekt Nur in sich gegründet Unabhängig von Anderen
Aus Sicht der Dritten Welt Eroberung „Amerikas“ (ab 1492) Unterwerfung des Fremden EGO CONQUIRO Herrschendes Subjekt Der Andere als Sklave Fortschritt auf Kosten des Anderen
EGO COGITO
EGO CONQUIRO
Intermezzo
Unser Sebstbild und…
… und ein Fremdbild:* „Der hedonistische Westen“
* Eine Beleidigung, aber satirisch.
Menschenrechte – aber national?
Wie stellen sich die westliche Werte auf?
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch
Intermezzo
Heinrich Heine: Wettlauf
Reichtumsrechte, Armutskämpfe…
…oder: nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch Wenig Kapital
und Macht
Viel Kapital und Macht
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch Wenig Kapital
und Macht
Viel Kapital und Macht
Finanz-Kapital
Arbeit
„Real“-Kapital
Exkludierte
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch Wenig Kapital
und Macht
Viel Kapital und Macht
Finanz-Kapital
Arbeit
„Real“-Kapital
Exkludierte
Dienstleistungsproletariat
Prekäre Mittelschicht
„Hartzer“
Rechte aller Menschen Primat der Politik
Glückssuche d. Individuums Primat der Wirtschaft
Kant: Menschheit als Zweck Bentham: Glück als Zweck
Völkerbund, UNO NRO: World Social Forum
Transnat. Konzerne Lobbyismus, W. Econ. For.
Grundbedürfnisse, Nachhaltigkeit
Technologie, Ausbeutung Technokratie.
Homo socialis Altruismus
Homo oeconomicus Egoismus
Anerkennung des Anderen Lessing … Levinas …
Herrenmoral und Sklavenmoral, Nietzsche
Soziale Demokratie Habermas, Wingert…
Subjektivismus, Hedonismus Sloterdijk
Globale Verantwortung Nationalismus
Ökumenische Religiosität Friedensförderung
Fundamentalismus Politischer Missbrauch Wenig Kapital
und Macht
Viel Kapital und Macht
Finanz-Kapital
Arbeit
„Real“-Kapital
Exkludierte
Dienstleistungsproletariat
Prekäre Mittelschicht
„Hartzer“
…im Interesse
…Mobilisierung durch Verkennung: Herrenmoral für Prekarisierte.
Intermezzo
Kurt Tucholski: Wenn die Börsenkurse fallen
Christentum – aus dem Morgenland
…und noch dazu jüdisch und prophetisch!
Verkündigung Jesu
Kritik des Reichtums und Integration der gesellschaftlich Ausgeschlossenen
„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Markus 10,25) Kriterien des Endgerichts (Matthäus 25, 31-46): Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. (…) Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. (…) Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Barmherziger Samariter (Lukas Lk 10,25-37 ): Der Fremde ist der Gute; die Rechtgläubigen versagen.
Prophet Micha aus Moreshet
Etwa 8. Jh. v. Chr. in Juda. Moreseth ist ein kleiner Ort auf dem Land. Geldwirtschaft besteht schon. Jerusalemer Oberschicht beutet die Landbevölkerung aus und unterdrückt sie. Micha übt Kritik mit Verweis auf das Recht.
Prophet Micha aus Moreshet
3. 1 Und ich sprach: Höret doch, ihr Häupter im Hause Jakob und ihr Herren im Hause Israel! Ihr solltet die sein, die das Recht kennen. 2 Aber ihr hasset das Gute und liebet das Arge; ihr schindet den Armen die Haut ab und das Fleisch von ihren Knochen 3 und fresset das Fleisch meines Volks. Und wenn ihr ihnen die Haut abgezogen habt, zerbrecht ihr ihnen auch die Knochen; ihr zerlegt es wie in einen Topf und wie Fleisch in einen Kessel. 4 Darum, wenn ihr nun zum HERRN schreit, wird er euch nicht erhören, sondern wird sein Angesicht vor euch verbergen zur selben Zeit, wie ihr mit eurem bösen Treiben verdient habt. 5 So spricht der HERR wider die Propheten, die mein Volk verführen, die da predigen, es werde gut gehen, wenn man ihnen zu fressen gibt; wer ihnen aber nichts ins Maul gibt, dem predigen sie, es werde ein Krieg kommen: 6 Darum – spricht der Herr -- soll euch die Nacht ohne Gesichte sein und die Finsternis ohne Wahrsagung. Die Sonne soll über den Propheten untergehen und der Tag über ihnen finster werden. 7 Und die Seher sollen zuschanden und die Wahrsager zu Spott werden; ( … ), weil kein Gotteswort dasein wird. (Micha 3, 1-7)
Kritik an Ausbeutung der Arbeitenden durch die Herrschenden: „Kannibalismus“ Kritik an falschen Propheten: „Korrumpiert von den Reichen durch Wohlstand“
Prophet Micha aus Moreshet
Der Diskurs der falschen Propheten: „Über Israel kann niemals die Strafe Jahwes hereinbrechen, denn es hat die wahre Religion ; und ist etwa der Geist Gottes schwach, dass sie Israel nicht schützen kann?“ (Micha 3, 11b; 2,6 f.)
~ „Wir haben immer recht, weil wir wir sind!“ -- ein fundamentalistisches Argument.
Deutsche Rechte
Wir haben Recht, weil wir das christliche
Abendland sind!
Der Prophet Micha, die deutsche Rechte und die Islamisten
Der Propheten Micha: „ Ihr solltet die sein, die das Recht kennen…“ (3, 1)
Menschenrechte, Menschenwürde, soziale Rechte, gerechte Lebensverhältnisse…
Islamisten
Wir haben Recht, weil wir die wahre
Offenbarung haben
Befördern von Ungerechtigkeit
Rache für Ungerechtigkeit
„ Ihr solltet die sein, die das Recht kennen…“ (Micha 3, 1)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Buch zu islamischem und christlichem Fundamentalismus: H. W. Schäfer: Kampf der Fundamentalismen. Suhrkamp, 2008.
Neue Zahlen zur Fremdenfreundlichkeit und -feindlichkeit in Deutschland von Prof. Heinz Streib und Team unter unserer Internetadresse.
Unsere Arbeit im Internet: http://www.uni-bielefeld.de/religionsforschung
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