Agnes nölke-spiekermAnn, Ahmed, AlexAndrA,
Alfredo WAgner, Ali, AliAA khAddour, Amin,
Ammr, AnáliA silvA, 50 AndreA lösch, AndréA
Zhouri lAschefski, AndreAs, AndreAs, Anette
trAyser, AneZkA AriA Weiss, AngelA JAnssen,
AngelA mAkoWski, AngelinA schmidt, AnJA
köhne, AnJelikA spöth, Anne, Annegret,
Anne-kAthrin stöber, Anneke gittermAnn,
Annette beil, Annette kulenkAmpff, Annette
steinhäuser, AntoniA hille, ArAksyA ghukAsyAn,
AriAne gArlichs, schritte Ashley filmer, Axel
dück, Axel trAyser, bArbArA brAuckmAnn,
bArbArA schoening-beuchert, bärbel sorger,
bärbel, Zur beA meierring, beAte köthe, beAte
scheunemAnn, berno de AlmeidA, bettinA
schäfer, bilsi, birgit WilliAms, kunst cArlos
dAyrell, cAthleen sorgAllA, christA hengst,
christiAn kopetZki, christiAne hAmAcher,
christine WAssermAnn, clAudiA blume,
cynthiA mArtins cArvAlho, dAgmAr kAufmAnn,
dAriA misütschik, dieter WAgner, dietlind
meyer, dietmAr schAub, dietrich, dorotheA
Jöllenbeck, edel morAes, eled Weiss, elenA
sergeevA, elke rudnick, emelie schWenke,
ernst müller, evA schulZ-JAnder, fAtim m´
bAllou trAore, fAmilie dArkAbAni, felix
JAkubcZyk, frAnk gerhold, frAnk sAttler, frAnk
Weise, frAnZiskA köngeter, friederun gutmAnn,
fouZi, gAbriele heppe-knoche, gerhArd greiner,
gerhArd liemen, gerhild Werner, gillA dölle,
giselA schAub, giselA, gloriA dück, günter
kArger, günter törner, hAns-Willi döpp, hedWig
siebert, hedWig sonnAbend, helmut voigtmAnn,
hendrike hAckmAnn, hilário correA frAnco,
hivin, husAm AlAttAr, ingA, ingrid lübke, ingrid
piper, irenA WilcZek, irmi Aumeier, isA schlor,
isAbel cristinA bArbosA de brito, JAn Weiss,
Jens egert, JessikA, Jossiney evAngelistA
silvA, JuliAne mechsner, JuttA bAus, kAi Junge,
kArin lAngsdorf, kArin thielicke, kAthrin JAhns,
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50 ScHRiTTE zUR KUnST
von Susanne Jakubczyk
„Sie sind kunstbegeistert? Sie lieben Kunst? Dann teilen Sie doch ihre Be-
geisterung! Laden Sie in diesem Sommer jemanden zur gemeinsamen Kunst-
betrachtung und einem Gang über die documenta 14 ein, der mit ihnen zum
ersten Mal eine documenta besucht. Gehen Sie gemeinsam erste Schritte, wir
gehen ein Stückchen mit ihnen.“
Statt Veranstaltungen in Form von Vorträgen oder Diskussionen zur documenta
anzubieten, suchte das Evangelische Forum in diesem Jahr Menschen mit
besonderer Befähigung für das Projekt „50 Schritte zur Kunst“. Die Auftaktver-
anstaltung wurde mit einem Vortrag von Annette Kulenkampff und dem im-
pulsvortrag „Kunst ist eine Körperhaltung“ von Dorothea Jöllenbeck eröffnet.
zur eigenen Vorbereitung der Kunstbegeisterten wurden Workshops mit der
Bewegungspädagogin Dorothea Jöllenbeck angeboten. Die Workshops bein-
halteten verschiedene zeichnerische, schriftliche oder körperliche Annäherun-
gen zu den Außenarbeiten „Trasse“ von Olaf Holzapfel, der „Blutmühle“ von
Antonio Vega Macotela und auch zu Arbeiten vergangener documenta Aus-
stellungen wie dem „Penone-Baum” und „Die Fremden“ von Thomas Schütte.
zudem wurden die Kunstbegeisterten zu Spaziergängen an den verschiedenen
Standorten der documenta mit Choristinnen des offiziellen Vermittlungspro-
gramms eingeladen.
Mit ideen, Skizzenblock und Schirm ausgerüstet machten sich die Kunstbe-
geisterten auf die Suche nach Menschen, die sie zu einem documenta-Besuch
einladen wollten. Wer keinen Menschen im eigenen Umfeld fand, der nicht aus
eigenem Antrieb die documenta besuchte, wandte sich an die
Plansecur-Stiftung oder an die Evangelische Studierendengemeinde.
Eingeladen wurden documenta-neulinge aus dem engeren Umfeld, wie der bis
dahin unbekannte Nachbar, die kunstferne Kollegin, Konfirmanden, Freunde,
Familienangehörige oder Fremde, wie die Besucher aus Brasilien, zugezogene
aus Syrien, Eritrea oder indien, Studierende aus dem Ausland oder die neue
Praktikantin. Wie vielfältig sich der Austausch während dieser Begegnungen
gestaltete, zeigen die zahlreich eingereichten Texte, Fotos und Skizzen. Aus
einer einfachen Einladung wurden mehrstündige oder auch mehrmalige
Besuche bis hin zu Verabredungen, um sich auch nach der documenta gemein-
sam auf weitere Entdeckungsreisen zur zeitgenössischen Kunst in Kassel zu
begeben.
Ohne die Förderung aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen von HESSEn-
cAMPUS 2017 wäre das Projekt nicht durchführbar gewesen. ich danke allen
Kunstbegeisterten, die sich für die idee gewinnen ließen und allen Einge-
ladenen, die sich in den Dialog begeben haben.
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lässt keine Unruhe zu
für Schwere
hier für den Stein
reckt aber
drum herum
knotige Arme hinauf in das Blau.
Blutmühle/Aue
Dort die Mühle
den Sklaven gewidmet
ihr Blut für Münzen
aber drüben den Wassergraben im Blick
reine Schönheit.
Mahlt heute nicht
nimmt mich aber mit
in die Mühsal
der Unbelehrbarkeit.
Maria Steinhäuser
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impulsvortrag zur Auftaktveranstaltung „50 Schritte zur Kunst“
von Dorothea Jöllenbeck
Ohne lange Vorrede möchte ich Sie zur Einstimmung mitnehmen in zwei unter-
schiedliche Szenarien:
1. Ein Werk der letzten documenta, das mich besonders inspirierte, war der
„Doing nothing Garden“ von Song Dong. Lange saßen wir unten in der Aue
vor jenem „Unkraut-Haufen“ mit den uns unverständlichen chinesischen
Leuchtbuchstaben darin und philosophierten über genau jenes chinesische
Prinzip des nichts-Tun, zu dem es in der Beschreibung zu Song Dong’s mit
Gras und Blumen überwachsenen Müllberg heißt: Gleichwohl ist er ein in sich
lebendiger Organismus und beweist so, dass im richtigen Kontext selbst das
nichtstun schöpferische Wirkung entfalten kann. Ein durchaus beachtenswerter
Ansatz in diesem unserem Kontext. nichts tun, aber nichts möge nicht getan
werden oder anders gesagt: nichts tun, so dass nichts ungetan bleibt. So über-
setzt François Jullien in seinem Buch „Über Wirksamkeit und Effizienz in China
und im Westen“ das chinesische Phänomen wu wei er wu bu wei.
2. Und noch ein Phänomen aus dem chinesischen Kulturkreis, das ich vor
einigen Tagen in einem Wald in Ostholstein wieder einmal erleben, ja prakti-
zieren durfte. ich begleitete meinen Freund zur Jagd. zwei Stunden habe ich
im Regen „angesessen“: ganz stille sein und schweigen, nur schauen, horchen,
wachsam sein, mit allen Sinnen, allen zellen. „tin jin“ übersetzt mit „Lausch-
energie“ ist ein Begriff aus dem BUQi-System, das ich seit Jahren praktiziere
und unterrichte.
Vor einigen Wochen telefonierte ich mit einer Freundin, es ging um unsere
zukunftspläne. ...dann machen wir mal wieder Kunst, so waren ihre Worte. ich
sagte, Ja, das machen wir und legte auf. Das Gesagte klang in mir nach und
wirkte weiter. irgendetwas stimmte nicht - für mich und mein Gefühl für Kunst,
für meine Definitionen. Am nächsten Morgen wusste ich’s: Kunst macht man
nicht, nein: Kunst ist eine (Lebens-)haltung. Von Stund’ an ging es in mir rund,
mein Denken suchte und ich fand...
natürlich geht es auch um’s ganz konkrete Tun, um’s Machen, Denken, Formen
und Platzieren, um Orte für die Kunst, die Positionen und für Dialoge. Doch
ist das erst der nächste Schritt. Darunter liegt eine Haltung, eine Ein-Stellung
zu den Dingen und zur Welt, die gleichzeitig Bewegung ist. Und diese wird
genährt, geprägt und begleitet:
a) von einer Lust am Schöpferischen und Kreieren
b) von einer ausgesprochenen neu-Gier, der Gier nach neuem und einem
dementsprechenden Er-Finderinnen-Geist
c) von der Fähigkeit, Kontexte zu begreifen und in Verbindungen zu denken, zu
sehen und zu spüren und ebendiese herzustellen
d) von der Erkenntnis, dass sich Erkenntnis nicht allein im Denken ereignet und
e) von einem starken An-Liegen oder anders ausgedrückt: von Be-Geisterung,
wofür auch immer.
Dies Alles ließe sich - auf einen einfachen nenner gebracht - als das bezeich-
nen, was sich „da innen drin“ im Menschen, im Herzen und im Kopf abspielt.
Und spätestens hier legen wir die übliche Unterscheidung von Kunst-Schaffen-
den und Kunst-Rezipienten beiseite.
in diesem Sinne zitiere ich den leitenden Kurator Jan Hoet, der in seinen
einführenden Ausführungen zur documenta 9 schrieb: in einer zeit, in der
Erfahrungen immer unkonkreter, eben virtuell werden, kann nur eine vorbe-
haltlose intersubjektivität und Rückbesinnung auf die individuelle Konkretheit,
auf die Körperlichkeit einen neuen Anstoß geben (...). Die Re-Kombination
atomisierter Erfahrungen, die Re-Organisation jenseits einer wissenschaftlichen
Systematik und die Re-Konstruktion eines existenzgebundenen Sinngeflechts,
das muss ein Anliegen von Kunst sein. Es muss wieder vom Körper die Rede
sein, nicht physisch, sondern emotional, nicht äußerlich, sondern mental, nicht
idealisierend, sondern in seiner Verletzlichkeit (...). Und wenig später: Kunst ist
eine Haltung, die hervorgeht aus dem Widerstand gegen jede Art autoritärer
Ambitionen (Gleichschaltung, Vorverurteilung, Beschränkung), einschließlich
nazismus und neo-nazismus (…). Die documenta ist eine Ausstellung, für die
Freiheit eine fundamentale und existenznotwendige Voraussetzung ist, ein Ort
auch, an dem die Kunst Stellung bezieht zu solcherart destruktiver Kräfte in der
Gesellschaft.
inzwischen sind wir fünf documenta-Ausstellungen weiter - und wieder
kommt der Körper auf’s Tablett. Mit dem Parlament der Körper macht Adam
Szymczyk, diesjähriger künstlerischer Leiter der documenta 14, einen interes-
santen Versuch, die Körperlichkeit des Menschen anders als gewohnt in den
Blick zu nehmen und zu präsentieren. Die Benennung Parlament der Körper ist,
auch in meinem Sinne, genial. Sie setzt den „Menschen“ gleich mit „Körper“
und gibt ihm, dem Körper, den gebührenden Stellenwert.
in meinem Kopf entstanden Bilder und ideen, was damit wohl gemeint sein
möge und: was dies alles möglich mache. ich bin begeistert und werde sehr,
sehr neugierig. Dann lese ich: (...) Menschen und nicht-Menschen, Objekte und
gesellschaftliche Artefakte, institutionen und soziale Ensembles als Körper zu
begreifen, die eine gemeinsame bio-kulturelle, sexualisierte und ethnisierte
Geschichte teilen. Das Parlament der Körper wendet sich gleichermaßen
gegen die individualisierung von Körpern wie gegen ihre Verwandlung zur
Masse. Auch das ist interessant. Könnte damit (mit der Ent-individualisierung
von Körper) auch die spirituelle Dimension von Körper und Körperlichkeit
gemeint sein, das Über-den-Körper-Hinausreichen in Form von Energie z.B.?
Doch das führt in der Tat zu weit und ist wohl auch gar nicht gemeint. im Parla-
ment der Körper wird erst einmal gesessen und geredet...
Wie Sie bemerkt haben, stimme ich der Gleichsetzung von Mensch und Körper
zu, vermutlich jedoch mit einer etwas anderen Färbung, Denk- und Handlungs-
ausrichtung. Für das, was wir im sog. „integralen KörperLernen“ tun, haben wir
den Begriff „gespürtes Wissen“ geprägt, es resultiert ganz praktisch aus der
Erkenntnis „ich bin meine Anatomie“ sowie dem einfachen Statement „ich bin
mein Körper“ statt „ich habe einen Körper“. Und dieses führt zurück zu Moshé
Feldenkrais und über ihn dann ganz speziell zur Kinästhetik. Von Frank Hatch
und Lenny Maietta definiert als die „Lehre von der Bewegungsempfindung“ hat
die Kinästhetik auch Pate gestanden für die bereits vollzogene Verbindung von
Haltung und Bewegung.
Erlauben Sie mir einen kurzen Ausflug in die Anatomie und da speziell in
die Welt des sogenannten Bewegungsapparates. interessant ist, dass es im
Voss-Herrlinger „Taschenbuch der Anatomie“ heißt: Die eigentlichen Aufgaben
der Muskulatur für den Bewegungsapparat sind darin zu sehen 1. Bewegungen
der Knochen und des Körpers als Ganzes zu ermöglichen, 2. die Sicherung der
aufrechten Körperhaltung zu gewährleisten und 3. durch entsprechende zug-
verspannungen die Beanspruchung der Röhrenknochen herabzusetzen. Wie
wunder-voll! Das Eine=Haltung ist ohne das Andere=Bewegung nicht denkbar,
sprich: nicht möglich.
Bei Weitem bemerkenswerter aber ist der Tatbestand, dass sich in der Struktur
des Knochenbaus in logischer Konsequenz immer Halte- und Bewegungsebene
abwechseln. Drehgelenke - zuständig für Bewegungskompetenz in alle Rich-
tungen, für’s Handeln also - wechseln sich mit Beugegelenken - zuständig für
Haltung - ab. Fast könnte man dahinter einen Plan vermuten.
in diesem Kontext noch ein etwas anderer Aspekt zum Thema Körper: Was
wäre ein Vortrag in Kassel ohne Bezug zu Joseph Beuys. Hier kommt also ein
Original-zitat von ihm zur Frage nach den „echten Aufgabenstellungen“ im
Hinblick auf Demokratie: Dafür müssen wir eben sorgen, dass es organisch so
ausgebaut wird, dass es so funktioniert, wie der Mensch selbst funktioniert in
seinem inneren, wie seine Organe funktionieren.
Die all dies zusammenführende Feststellung kann also heißen: Das, was wir
ganz handfest, nüchtern, praktisch und auch wissenschaftlich begründet in
der Medizin körperlich vorfinden, hat immer auch eine Entsprechung auf der
geistigen und denkerischen Ebene. Und: Die so verstandenen Gegebenheiten
des menschlichen Organismus können erkenntnisleitend sein für alles Tun und
Denken. Bei dem zusammenspiel von Körperlichkeit und Geist hat nicht zuletzt
auch unsere Sprache eine ungeahnte Fülle anzubieten. z.B. sagen wir, davon
war ich zutiefst bewegt und/oder das entspricht nicht meiner Haltung. in die-
sem Sinne nun ein Schwenk zu unserem Projekt, das den Titel „50 Schritte zur
Kunst“ trägt. Wohl gemerkt! Es heißt nicht „50 Meter zur Kunst“ und es geht
auch nicht immer geradeaus dabei. Es geht uns auch !!! um die individualität
des/der Einzelnen und um das ganz persönliche Maß die Welt und Kunst zu
sehen. ich bin das zentrum, ich seh’ die Welt in meiner Weise, aus meiner Posi-
tion... Eine durchaus positive Bedeutung von Ego-zentrik!
Hier nun möchte ich den in der Einladung benutzten Begriff der Be-Geisterung
in den Blick nehmen: Nächstes Wochenende ist Pfingsten. Das Wort Pfing-
sten leitet sich von Pentekoste, dem griechischen Begriff für „fünfzig”, ab,
von Ostern bis Pfingsten sind es 50 Tage. Da denken wir an die Jünger Jesu,
die mit den Flämmchen auf den Häuptern seltsam daher zu reden schienen.
in der Apostelgeschichte des Lukas heißt es dazu in der Bibel: „(...) und sie
wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern
Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Pfingsten=Ausgießung des
Heiligen Geistes, der Inbegriff von Be-Geisterung! Etwas Ähnliches finden wir
in Lukas 24, nachdem die Jünger ein Stück mit dem eigentlich verstorbenen
Jesus gegangen waren: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete
auf dem Wege...? Beide Bilder bedienen sich des Körperlichen.
Bevor ich diese Fährte aufnehme, möchte ich es nicht versäumen, auch auf
die neurobiologische Sichtweise des Phänomens Begeisterung einzugehen.
in seinem Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“ erläutert der Hirnfor-
scher Gerald Hüther, inwiefern Begeisterung Dünger fürs Hirn ist: in diesem
wunderbaren zustand der Begeisterung - wie er es nennt - werden im Mittelhirn
nervenzellen erregt, die an den Enden ihrer langen Fortsätze einen cocktail
neuroplastischer Botenstoffe ausschütten. Diese wiederum lösen auf die eine
oder andere Weise in nachgeschalteten nervenzellen eine rezeptorvermit-
telte Signaltransduktionskaskade aus (...). Auf diese Weise werden all jene
neuronalen netzwerke ausgebaut und verstärkt, die im Hirn aktiviert worden
waren, um genau das zustande zu bringen, was der betreffenden Person ganz
besonders am Herzen lag.
Da ist sie wieder: die körperliche nomenklatur eines eher geistigen
Phänomenes oder Vorgangs. Und hier noch einmal Gerald Hüther: „Wie die
neueren Ergebnisse der Hirnforschung zeigen, werden Erfahrungen immer
gleichzeitig auf der kognitiven, auf der emotionalen und auf der körperlichen
Ebene in Form entsprechender Denk-, Gefühls- und körperlicher Reaktions-
muster verankert und aneinander gekoppelt (Embodiment)”.
Wie unschwer zu erkennen ist, liegt es mir sehr am Herzen, unsere Sprache,
unseren Wortgebrauch auf seine ursprünglich körperliche Dimension, auf seine
Wortwörtlichkeit hin zu untersuchen und die Weisheit, die darinnen steckt, zu
nutzen, im wahrsten Sinne des Wortes.
An dieser Stelle möchte ich einen anderen, hochinteressanten und ergiebigen
Begriff ins Spiel bringen. Mal angenommen, es treibt Sie nicht unbedingt ein
brennendes Herz oder die absolute Begeisterung hierher und auf die docu-
menta, so glaube ich doch davon ausgehen zu dürfen, dass Sie ein gewisses
interesse haben an den Dingen. Welch wunder-volles Wort, dessen Fülle ich
im Folgenden entfalten und auch nutzen möchte. inter-esse bezeichnet nichts
Anderes als das, was dazwischen ist, zwischen einer Person und einer anderen,
zwischen einer Person und einer Sache. Da ist etwas, passiert etwas. Und nun
wird’s interessant!
Das Kunstwerk ist nur ein solches, weil ich es sehe, wahr-nehme, beachte, weil
ich es so benenne, ja, weil da zwischen mir und dieser Arbeit etwas ist. Anders
gesagt: Das Kunstwerk ist „nur“ - oder gerade - das, was ich in meiner Rezep-
tion daraus mache (in diesem Sinne „mache“ ich tatsächlich Kunst!!). Mein
Denken, meine Sinne machen das Werk zu dem, was es gerade ist. nicht objek-
tiv und wohl auch nicht im Sinne dessen, was die Künstlerin damit gemeint hat,
oder gemeint haben könnte.
Mir geht es hier darum - und das ist ein wesentliches Anliegen unseres Projek-
tes „50 Schritte zur Kunst“ - die Rollenverteilung aufzubrechen und als Rezipi-
enten nicht eingleisig wie das Kaninchen auf die Schlange zu blicken, verbun-
den mit der Frage „Was will der Künstler damit sagen“, nein! ich möchte mich
und uns selbst in der Begegnung mit dem Kunstwerk als Aktive, ja, Kunstschaf-
fende - vielleicht sogar als das Kunstwerk selbst - sehen, als diejenigen, die
mittels ihrer Sinne, ihrer Wahrnehmung das Kunstwerk erschaffen, zum Leben
erwecken. inter-esse, d.h. auch: das Kunstwerk ist aktiv in meine Richtung.
Und noch etwas kommt bei diesem Projekt hinzu: Sie gehen nicht alleine los
und stehen nicht alleine vor dem Kunstwerk, in einem Kunstwerk, oder oder. Sie
haben ja noch jemanden mitgebracht. Auch zwischen dieser Person und dem
Kunstwerk geschieht etwas, egal welcher couleur das sein mag.
Laut Einladung geht es um’s Teilen - ursprünglich um das Teilen ihrer Begeiste-
rung für Kunst - mit einer anderen Person. Auf die konkrete Situation der
Kunstbetrachtung bezogen möchte ich die Begrifflichkeit nun einfach um-
drehen und davon sprechen, dass sie sich bzw. einander mit-teilen, was Sie
wahr-nehmen, einander ihre, zunächst sehr individuellen Wahrheiten mit-
teilen, nicht wertend und sehr gleichberechtigt. Sie alle Drei - das Kunstwerk
eingeschlossen - sind diesbezüglich gleichberechtigt. Das inter-esse zwis-
chen ihnen und der Person an ihrer Seite ist zusätzlich davon geprägt, eine
Ausdrucksform für das Wahrgenommene zu finden, sich auszutauschen, die
Position des anderen nicht unbedingt zu ver-stehen, sie zumindest aber ken-
nen zu lernen. Da kann ich gerne drüber reden - hier übrigens hilft nüchternes
Beschreiben - was ich da sehe, höre, spüre, rieche, fühle, be-fühle und/oder
be-rühre. Und die Erfahrung zeigt, dass das allein schon Training braucht, das
nüchterne Be-schreiben, Be-nennen ohne emotionale Wertungen.
Und: Es gibt da auch andere Möglichkeiten, mit denen wir einen oder vielleicht
sogar mehrere Schritt weiter - über das rein sprachliche hinaus - gehen: sowohl
das Wahrnehmen als auch das zum Ausdruck bringen des Wahrgenommenen
bedient sich hier anderer und zwar künstlerischer Möglichkeiten und ereignet
sich damit nicht nur rational und sprachlich, sondern sehr sinnlich, kreativ und
körperlich. Der Dialog über das Kunstwerk erhält eine völlig neue Dimension.
Und: obendrein entstehen wieder neue, iHRE Kunstwerke.
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Kunstgang
Ein sonniger Spätsommertag, er
fast achtundsiebzig kennt den Ort, der
sich so aufheizt, Brautmoden damals.
Jetzt
überwältigt von Werken, was ist Kunst? Damals
in Dresden die Sixtinische im Abo, kunst- und bildungsfern
Grundschule musste reichen wie
zwanzig Pfennige für ein Wochenende, das ging
den sechs Geschwistern nicht anders
die Mutter, allein seit `44, war froh
als er Maschinenschlosser lernte.
Ein homo faber also, Auftrag der Farbschichten
das Podest meisterlich, Wollstränge
fein gesponnen, vor allem aber
die Stickerei: zelt Häuser Schlitten
die instrumente zur Jagd, die
Trümmer der Boote, die Konstruktion
noch erkennbar, getackert die Seile
durch Leinwand, fremd
die entschleunigten Körper verblassend
im Abendlicht, dröhnend der Lärm
einer Stadt, unbekannt, früh
auf Montage, oft lange weg, muss
sich behelfen in MeckPomm zum Beispiel, später auch
im sozialistischen Ausland, hoch
dafür der Preis, drei Jahre Bereitschaftspolizei Flucht
keine Alternative, die Wohnlebensröhren
befördern Erinnerung: wie
haben die Jungen sich eingerichtet.
Mit Frau und Kind schließlich
ausgewandert, angekommen
in der d-Stadt, wo genau lag der
Basaltkeil, wenn er als Fahrer
und Lagerist aus der alten Komman-
dantur, Hettlage jetzt, auf den Platz blickte, welches
sind die Bäume, die
Anfang und Ende markieren?
Die gewendelte Treppe bis unters Dach
das große Staunen über
die Bibliothek aus Holz, er
hat sich immer Wörter, die
er nicht kannte, auf zettel geschrieben
in der Frühstücksdose mit auf Arbeit, einer
wusste vielleicht die Bedeutung, jetzt
Eintauchen in Urwälder und magische Landschaften zwischen
Jurte und Hochhaus Dromedar und Auto
blau geränderte Hände, Spuren
auch auf dem Weg zu den vertrauten
Hallen, hier hat er persönlich Pakete
gebracht und geholt, jetzt dort
die Löcher in den hängenden Schädeln
Bolzenschussgerät, das kennt er, der Bekannte
hat selber geschlachtet.
Die Säcke mit Eisengussbarren ansehen
alleine reicht nicht, ihm fällt spontan
Trump ein, empört ihn (wiegt schwer
in der Hand) Leute wie der
keine Ahnung von nachhaltigkeit, Geben und nehmen.
Auch er, seine Familie
musste sich neu zurechtfinden, eine
schwere Entscheidung zu gehen
auf nimmerwiedersehen vielleicht, auch er
kannte jemand in Sachsen, die
wie die in Trutzhain Kunstblumen machte.
Vorbei am Lutherkirchengedächtnisturm
vor dem großen zerstörungsmodell, er
aus der Stadt mit den zehntausenden
tot als der Krieg fast vorbei war, soweit
das Auge reichte, Ruinen, die
Kamerafahrt, die Geschichte von M
hatten sie vorher gesehen.
nicht der letzte Eindruck, zu guter Letzt
werden die Männer gefunden, karierte
Hemden wie sie, ein junger Schweizer
hält die Szene fest: zwei
alte Männer, lächelnd.
Epilog
Das Marmorzelt auf dem Weinberg
das soll eine Frau und dann noch
aus einem Stück gemacht haben?
Handwerkskunst, alle Achtung.
Unter dem sprudelnden Brunnen die
Abendsonne schickt ihre Strahlen
durch Gläser mit Bier und Wein.
christian Kopetzki
impressum
VeranstalterEvangelisches Forum KasselMauerstr. 1534117 Kassel0561 28760 [email protected] ev-forum.de
ProjektleitungGabriele Heppe-Knoche, Evangelisches Forum Kassel
Konzeption und OrganisationSusanne Jakubczyk, Evangelisches Forum Kassel
Redaktion und LektoratSusanne Jakubczyk
KorrektoratBeate Köthe, Evangelisches Forum Kassel
GestaltungMelanie Vogel
FotografieMelanie VogelTanja Jürgensen
zeichnungen Angela Makowski, christian Kopetzki, Elke Rudnick, Gerhild Werner, Günther Karger, Ute Brandau, irmi Aumeier, Uwe Jakubczyk
Dank an Anette Trayser und ingrid Piper, Plansecur-Stiftung und Krischan Heinemann, ESG, für die Vermittlung Dorothea Jöllenbeck und Melanie Vogel für die Begleitung des Projekts
DruckereiKontrast digital
Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen von HESSEncAMPUS 2017 Unterstützt vom Kulturamt der Stadt Kassel
kAtrin sperber, keZiA rosenkrAnZ, khAled
Aldosheh, kirsten, klAus demme-bAus, klAus
rühlberg, klemens lAschefski, krischAn
heinemAnn, kristinA, leA siegmAnn, lisA Arnold,
lisA gerhArd, lovis, ludmillA horn, luisA
lAschefski, luise Wunderlich, m.Adib AlAyoubi,
mAnfred ZAlfen, mArc dück, mArcos, mArgret
eitel, mAriA köthke, mAriA steinhäuser, mAriA
WeidemAnn, mAriA störmer, mArk robinson,
mArkus, mAtthiAs tunnemAnn, mechthild
domni, melAnie vogel, mohAmAd AlhAlki,
mohAmAd, mosAmel mohAmAnd, mosit gerAsger,
nAhom mesele, nAtAlyA gerAsimovA, neZAr
AlomAr, niklAs, norbert JAnssen, olgA reich,
oltJAnA hysA, oouvi, pAtriciA mAriA portelA
nunes, pAulA, pei-hWA Jen, perWin s. mostAfA,
petrA fritsch, prosper, reginA ibAnek,
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mArin, rosA-violettA grötsch, ruth WAgner,
sAbine buchholZ, sAbine stAnge, sAbine,
sAfA mohAmAnd, sAmiyA yussuf, sAndrA lüning,
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seung, shAbnAm mohAmAnd, shibA mohAmAnd,
silviA bArtnik, silviA leonor merA pincAy,
sonJA Werner, sonnele, stefAn sigel-schönig,
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sulAxmi, susAnne JAkubcZyk, susAnne coester,
susAnne minke, tAnJA Jürgensen, theresA
noeke, tilmAnn reuter, tony, tsekyi thür,
tuviA, ullA morlock, ullA, ulrike verWiebe,
ursel Wicke-reuter, ursulA, urte Wengst,
utA rühlberg, ute brAndAu, ute honAuer,
uWe JAkubcZyk, vAnessA probst, virAshree,
Whoops yAng, WillemJAn bArZilAy, Winfried
morlock, Wolf-dieter, WolfrAm dAWin,
yAsmine herrmAnn, ylvA von löhneysen