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Schwerpunkt Brennstoffmärkte
weitereThemen IFIECEuropeEnergyForum2015
EU-Industriestrom-und-erdgaspreisvergleich
NeueUmweltmanagementnormISO14001:2015
EU-Kommissionveröffentlicht„Klima-undEnergie-Sommer-Paket“
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RUBRIK
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INHALT
SERVICE
40 Termine
VORSCHAU40 VIK-Mitteilungen 5 | 15
1 Editorial
LITERATUR39 Übergangsbestimmungen
im EEG 2014
PREISVERGLEICHE
24 EU-Industriestrom- und -erdgaspreisvergleich
27 Energiepreise und Notierungen 2015
28 VIK-Endpreisindex und VIK-Basisindex im August leicht gestiegen
STROM
29 Einigung zu energiepolitischen Eckpunkten
KLIMA
30 Marktstabilitätsreserve für den EU-Emissions handel verabschiedet
UMWELT
32 Die neue Umweltmanagement-norm ISO 14001:2015
34 Novellierung der TA Luft von 2002
IFIECEUROPEENERGYFORUM2015
4 Rede von Dominique Ristori, Generaldirektor Energie, Europäische Kommission
SCHWERPUNKTBRENNSTOFFMÄRKTE
8 Schwerpunkt: Brennstoffmärkte SVEN MARSCHALEK
9 Entwicklung der Brennstoffmärkte: Was treibt die für Deutschland relevanten Märkte
BENEDIKT HAUFS & DR. RALF WAGNER
12 Elmau und die Irrungen nationaler Klimapolitik
PROF. DR. JOACHIM WEIMANN
14 Jüngste Trends der Gaspreis-entwicklung in Deutschland
MATTHEW MONTEVERDE
16 Europas Gasversorgung – ein Überblick
17 Gros der Analysten sieht Ölpreis wieder ansteigen – Interview zu aktuellen Entwick-lungen auf dem Ölmarkt
ANDREAS SPEER
18 Globale LNG-Marktentwicklungen und deren Auswirkungen auf Deutschland
MARKUS GEBHARDT
21 Standpunkt: Perspektiven für die Erdgasproduktion in Deutschland
JOSEF SCHMID
22 Brennstoffversorgung von Biomassekraftwerken
FRANK SCHOLL
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INHALT INHALT
Design und Satz: con|energy agentur gmbh, Essen
Abgeschlossen: 07.08.2015, VIK-Index am 10.08.2015
Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des VIK wieder.
Titelmotiv: © industrieblick / fotolia.com
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.
IMPRESSUM
Herausgeber: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.Verantwortlich für den Inhalt: Barbara Minderjahn
Redaktion: Sven Marschalek 10117 Berlin, Friedichstr. 187 Telefon (030) 21 24 92-15 Fax (030) 21 24 92-715Internet: www.vik.deE-Mail: [email protected]
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34 EU-Kommission veröffentlicht „Klima- und Energie-Sommer-Paket“
EFFIZIENZ
35 KfW-Förderung für Energie-effizienz und Umweltschutz
38 Biokraftstoffe aus Abgasen der Stahlherstellung
39 Strom-Netzentgelte in Südwestfalen sinken nach Einigung
39 Ostdeutschland mit Umsetzung der Energiewende unzufrieden
36 Power-to-Gas nimmt Fahrt auf
36 Umweltinnovationsprogramm des BMUB fördert Pilotprojekte
37 Network Codes im Strombereich nehmen Form an
37 Krombacher Brauerei nimmt KWK-Anlage in Betrieb
37 Outokumpu-Werk in Bochum stillgelegt
38 Netze BW testet Bioöl-Trafos
38 Hydro Aluminium investiert im Rheinland 230 Millionen Euro
KURZMELDUNGEN EUROPA
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UMWELT
Die neue Umweltmanagementnorm ISO 14001:2015ROBERT BERNACIK*
Das für die Revision verantwortliche Komitee ISO/TC 207/SC1 hat die Veröf-fentlichung der ISO 14001:2015 auf den 16. September festgelegt. Nach dreijähri-ger intensiver Normungsarbeit enden da-mit zahlreiche Konsultationen, in denen die Anpassung der Norm an heutige Ge-gebenheiten unter Berücksichtigung zu-künftiger Trends im Blickpunkt standen.
Da sich die technischen und regulativen Gegebenheiten seit der ersten Ausgabe von 1996 umfassend gewandelt haben, war diese Revision dringend geboten. Frühere Überarbeitungen zielten eher auf eine Angleichung an die Qualitätsmanage-mentnorm ISO 9001.
Mit der Revision werden viele bestehende Forderungen qualitativ erweitert. Zudem werden neue Handlungsfelder im Sinne der Nachhaltigkeit eröffnet, sodass die ISO 14001 – nach ISO 9001 mit rund 300.000 weltweit ausgestellten Zertifikaten die zweitgrößte ISO Managementsystemnorm (Quelle: ISO Survey 2013) – für viele Orga-nisationen neue Impulse setzen wird.
Mit der neuen High Level Structure (HLS) folgt ISO 14001:2015 auch einer ver-änderten Systematik, der künftig alle ISO-Normen entsprechen werden. Die einheitliche Normstruktur erleichtert Anwendern das Verständnis einer Norm und bringt mehr Effizienz und Synergien
hinsichtlich integrierter Managementsys-teme. ISO 14001:2015 folgt dabei weiter-hin dem PDCA-Zyklus (vgl. Abb. 1).
Die wichtigsten Änderungen, ohne An-spruch auf Vollständigkeit, sind:
Der Abschnitt 4 Kontext der Organisa-tionstehtfür ein neues Normverständnis. Die im Bereich des PLAN von der Norm geforderten und von der Organisation getroffenen Festlegungen ziehen sich als roter Faden durch die Norm und haben direkten wie indirekten Einfluss.
Ein Beispiel für indirektes Wirken enthält Kapitel 6.2 Umweltziele. Die Organisa-
Direkter und indirekter Einfluss des Kontextes auf weitere Normforderungen
PLAN DO CHECK ACT
4Kontext derOrganisation
4.1Verstehen derOrganisation undihres Kontextes
4.4Umweltmanage-mentsystem
4.3Festlegen desAnwendungsbe-reichs des UMS
4.2Verstehen derErfordernisseund ErwartungeninteressierterParteien
5.3Rollen, Verant-wortlichkeitenund Befugnisse
5.2Umweltpolitik
5.1Führung undVerpflichtung
5Führung
6.2.1Umweltziele
6.2Umweltziele und Planungzu deren Erreichen
6.2.2Planung von Maßnahmenzum Erreichen derUmweltziele
6.1.4Planung von Maßnahmen
6.1.3Bindende Verpflichtung
6.1.2Umweltaspekte
6.1.1Allgemeines
6.1Maßnahmen zum Umgangmit Risiko und Chancen
6Planung
7.1Ressourcen
7.2Kompetenz
7.3Bewusstsein
7.4Kommunikation
7.4.1Allgemeines
7.5.1Allgemeines
7.5.3Lenkung dokumen-tierter Information
7.5.2Erstellen undAktualisieren
7.4.2Interne Kommunikation
7.4.3Externe Kommunikation
7.5DokumentierteInformation
7Unterstützung
8.2Notfallvorsorge
8.1BetrieblichePlanung undSteuerung
8Betrieb
9.3Management-bewertung
9.2Internes Audit
9.1.2Bewertung derEinhaltung vonVorschriften
9.2Allgemeines
9.1Überwachung, Messung,Analyse undBewertung
9Bewertung der Leistung
10.2FortlaufendeVerbesserung
10.1Nichtkonformitätund Korrektur-maßnahmen
10Verbesserung
Abb. 1: Der PDCA-Zyklus als Grundstruktur der ISO 14001:2015 (Quelle: DGQ)
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RUBRIK RUBRIK
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UMWELT UMWELT
tion muss ihre Umweltziele für relevante Funktionsbereiche und Ebenen unter Einbeziehung ihrer bindenden Verpflich-tungen festlegen. Der Begriff „Kontext“ wird zwar nicht ausdrücklich benannt, die Organisation muss jedoch bestimmen, welche Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien zu bindenden Verpflichtungen werden könnten (Kapi-tel 4.2). Diese bindenden Verpflichtungen müssen sich in den Umweltzielen wider-spiegeln. Abb. 1 zeigt den hohen Stellen-wert von PLAN.
Das gesamte Kapitel 4 Kontext der Or-ganisation kann als wichtigstes Kernele-ment der revidierten Norm bezeichnet werden. Beschrieben werden vergleichs-weise hohe Forderungen an das strategi-sche Verständnis und die Einbeziehung aktueller und zukünftiger Umwelt- und Geschäftsbelange, die den Umgang der Unternehmen mit ihrer ökologischen Ver-antwortung beeinflussen. Konkret wird gefordert, dass die Organisation interne und externe Themen bestimmen muss, die Umweltzustände enthalten, die auf die Organisation einwirken können bzw. von der Organisation beeinflusst werden.
Diese Themen können sich z. B. auf Klima, Luftqualität oder Biodiversität beziehen, wie auch eine kulturelle, soziale oder po-litische Komponente haben. Diese externe Sichtweise ist durch interne Merkmale oder Bedingungen einer Organisation, ih-rer Tätigkeiten, Produkte und Dienstleis-tungen zu ergänzen. Diese „ökologische Säule“ der Nachhaltigkeit soll dazu beitra-gen, den Einklang zwischen ökologischen, sozialen und ökonomischen Teilsystemen innerhalb des Gesamtsystems zu ermög-lichen und dem Gesamtziel einer nach-haltigen Entwicklung zu dienen. Hat die Organisation den Kontext bestimmt, muss sie nach Kapitel 4.2 relevante Erforder-nisse und Erwartungen interessierter Parteien ermitteln. Dies ist stark von Art, Größe und Umfeld einer Organisation ab-hängig und ergibt unterschiedliche Hand-lungsspielräume.
Aus den in 4.1/4.2 getroffenen Festle-gungen ergibt sich die Definition des Anwendungsbereichs des Umweltma-nagementsystems (4.3). Hier werden die zu beachtenden Punkte ausdrücklich be-nannt. Der Anwendungsbereich zeigt die
räumlichen und organisatorischen Gren-zen des Umweltmanagementsystems auf. Mit der Auswahl der organisatorischen Grenzen ist auch die Glaubwürdigkeit des Umweltmanagementsystems verbunden.
Das Kapitel 6 Planung enthält mit dem „risikobasierten Ansatz“ eine bereits heute von vielen Organisationen umge-setzte Forderung. Organisationen müssen Risiken, aber auch Chancen bei signifi-kanten Umweltaspekten, bindenden Ver-pflichtungen und hinsichtlich der Kapitel 4.1/4.2 ermitteln. Der präventive Ansatz hilft, unerwünschte Auswirkungen zu ver-hindern oder zu verringern, einschließlich einer Risikoanalyse bezüglich relevanter externer Umweltzustände.
Die ausdrücklich geforderte Integration des Lebensweggedankens in Kapitel 6.1.2 Bedeutende Umweltaspekte und 8.1 Betrieb zwingt Unternehmen, über ihre Grenzen hinaus zu denken. Wert-schöpfung im Sinn der Norm entsteht ne-ben der effizienten Verwaltung vor- und nachgelagerter Prozesse auch durch das Bewusstsein über die Verantwortung be-züglich Lieferketten und ausgelagerter Prozesse. Eine detaillierte Ökobilanz ge-mäß ISO 14040ff wird hingegen nicht gefordert, eine einfache Betrachtung der steuerbaren Phasen einer Ökobilanz ge-nügt. Die neue Norm zeigt damit erstmals eine Schnittstelle zur Produktzertifizie-rung auf.
Die bisherigen Unterscheidungen „Recht-liche Verpflichtungen“ und „Andere Anfor-derungen“ aus 4.3.2 werden nun in 6.1.3 Bindende Verpflichtungen zusammenge-fasst. Die Unterscheidung zwischen dem Einhalten von gesetzlichen Verpflichtun-gen und freiwilligen sonstigen Verbind-lichkeiten entfällt.
7.4 Kommunikation enthält klare Vor-schriften zur externen und internen Kom-munikationsstrategie. Neu ist ebenfalls die Einbeziehung aller im Auftrag der Organisation tätigen Personen, um zur Verbesserung der Umweltleistung beizu-tragen. Wichtig ist die Gegenseitigkeit der Kommunikation, bei der die Organisation Informationen über ihr Umweltmanage-mentsystem z. B. mit Behörden, Kunden oder anderen interessierten Parteien aus-tauschen. Entscheidend für die Qualität
der Kommunikation ist die Festlegung, wer was wie mitteilt. Die Kommunikation soll transparent, angemessen, wahrheits-gemäß und belastbar sein. Die Entschei-dung, ob und was kommuniziert wird, liegt bei der Organisation. Aufgrund der heutigen Unternehmensvernetzung ist die Entscheidung, nicht extern zu kommu-nizieren, eher theoretisch. Dieses würde beispielsweise das Übersenden geforder-ter Berichte an Genehmigungsbehörden oder das Beantworten von Kundenanfra-gen zur Nachhaltigkeit ausschließen.
Zum aktuellen FDIS (Final Draft Internati-onal Standard) wird es gegenüber der In-ternationalen Norm keinerlei Änderungen mehr geben. Damit vermitteln Schlussent-würfe verlässliche Erkenntnisse über den Inhalt der künftigen Normen.
Robert Bernacik ist Produktmanager bei der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizie-rung von Managementsystemen (DQS) und Mitglied im Normenausschuss Grundlagen Umweltschutz (NAGUS) des Deutschen In-stituts für Normung e.V. (DIN). In diesem Spiegelgremium wurde die deutsche Posi-tion für den internationalen Konsens zur ISO 14001:2015 erarbeitet. Die DQS un-terstützt Organisationen dabei, die Chan-cen der neuen Normen für Ihr Unterneh-men zu erkennen und optimal zu nutzen.
*WeitereInformationen:Robert Bernacik DQS-Produktmanager 14001/18001/EMAS [email protected]
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