2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material
1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar, dass Du Deine
Körperproportionen gut kennst und weißt, wie Du diese modisch betonen und ausgleichen
kannst. Das lässt Dich wirklich gut aussehen, verleiht Dir Sicherheit und Kompetenz. Die
Mode bietet eine Vielfalt an optischen Tricks: Schnitte, Stoffe, Materialien, Farben, Muster
und auch Accessoires helfen Dir dabei, Deine Proportionen auszugleichen. Das hat eine
immens starke Gesamtwirkung auf Dein Aussehen.
Lerne Deinen Körper kennen Nimm ein Ganzkörperfoto von Dir in anliegender Kleidung oder
Unterwäsche (damit Dein Körper richtig zu sehen ist).
Markiere die Schultern von Seite zu Seite mit einer
durchgehenden Linie.
Markiere die schmalste Stelle (Taille) wenn es keine gibt, dann
zeichne eine Linie ca. in Höhe des Bauchnabels von Seite zu Seite
(ohne Arme).
Markiere Hüfte und zeichne eine Linie von Seite zu Seite (ohne
Arme).
Nun kannst Du leicht erkennen, ob Du gerade gebaut bist,
konturiert (mit Taille), ob Schulter oder Hüfte jeweils breiter
sind oder ob Deine Körpermitte stärker ausgeprägt ist.
Jetzt kannst Du entscheiden, ob Du gewisse Körperstellen durch
Betonung der anderen ausgleichen möchtest.
Eine ausgewogene Silhouette (die den Buchstaben X oder einer
Sanduhr ähnelt) ist in unseren Gefilden die beliebteste:
Schulterpartie und Hüfte sind gleich stark ausgeprägt, die Taille
deutlich erkennbar. In arabischen Ländern ist die A-Silhouette
am gefragtesten.
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Quelle: http://hollywoodlife.com/
Silhouette ausgleichen – Erzeuge das Gegengewicht Bei einer ausgeprägten Hüfte schaffst Du das Gegengewicht im Schulterbereich, zum
Beispiel mit einem Blazer, der Schulterpolster hat. Eine leichte Betonung und Linienführung
reicht aus.
Beispielhafte Darstellung (Bilder: zalando.de):
Bild links: Schulterpartie ist in der Strickjacke gemäß der tatsächlichen Form sichtbar.
Bild rechts: Schulterpartie wird betont und optisch begradigt.
Silhouette ausgleichen – Kreiere Taille Wenn Du keine ausgeprägte Taille hast, erschaffst Du durch die Schnittführung Deiner
Kleidung eine, immer vorausgesetzt, Du willst. Tailliert geschnittene Oberteile helfen Dir
dabei.
Beispielhafte Darstellung (Bilder: zalando.de):
Bild links: Taille nicht sichtbar. Silhouette wirkt dadurch gerade.
Bild rechts: Taillierter Schnitt und die zusätzliche Betonung der Taille kreieren dieselbe.
Es geht darum, durch die Kleidung optisch Dein gewünschtes Ergebnis zu erzeugen. Beim
Thema Figur-Erschaffen sind dies sehr wichtige Tipps. Sobald Du sie verinnerlicht hast, wird
es Dir künftig leichtfallen, die passenden Teile zu kaufen und Deine Outfits richtig
zusammenzustellen.
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Du willst schlanker aussehen?
Betone die Vertikale:
‣ Wähle dunkle Farben – sie reflektieren das Licht kaum,
sondern schlucken es und lassen Dich dadurch
schlanker wirken, weil nichts zusätzlich aufträgt.
‣ Vermeide glänzende Materialien, denn sie reflektieren
das Licht und lassen Dich fülliger wirken.
‣ Wähle Uni-Looks (eine einzige Farbe) oder Outfits aus
derselben Farbfamilie (z. B. drei verschiedene
Blautöne).
‣ Verzichte auf zu starke Farbunterschiede bei Deinen
einzelnen Kleidungsstücken.
‣ Trage längs fallende Schals oder Ketten.
‣ Wähle Längsnähte an Jacken, Blusen etc.
Du willst kompakter (kleiner/fülliger) aussehen?
Dann machst Du im Prinzip das genaue Gegenteil von dem, was ich oben beschrieben habe –
Du betonst die Horizontale und schaffst Unterteilungen innerhalb
Deiner Silhouette:
‣ Wähle helle Farben – sie reflektieren das Licht und lassen Dich
dadurch nach mehr aussehen.
‣ Trage glänzende Materialien, denn auch sie reflektieren das
Licht und lassen Dich fülliger wirken.
‣ Wähle mehrfarbige Looks.
‣ Nutze starke Farbkontraste bei der Kombination Deiner
Kleidungsstücke, um mehr Unterteilungen zu haben.
‣ Trage Loop-Schals oder kurze, kompakte Ketten.
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Kaschieren & inszenieren
Oberkörper, Beine wahlweise kurz oder lang
Es ist ganz einfach, weil logisch: Wenn keiner sieht, wo Dein Oberkörper oder Deine Beine
beginnen/enden weiss niemand wie lang oder kurz diese Körperteile sind.
Ergo: Verdecke bspw. Deinen Schritt bei kurzen Beinen mit längeren Oberteilen.
Oberkörper kurz
‣ Oberteile über der Hose tragen
‣ Hosen mit niedrigem Bund wählen
‣ Gürtel hüftig tragen
‣ Verzichte auf zu starke farbliche Unterschiede zwischen Ober- und Unterteil
‣ Verlängere Deinen Oberkörper durch Uni- oder monochrome Outfits
‣ Trage Kleider (A-Linie, Empire, Wickelkleid)
Oberkörper lang
‣ Oberteile in der Hose tragen
‣ (breite) Gürtel in der Taille tragen
‣ Hosen mit hohem Bund wählen
‣ Lenke die Aufmerksamkeit durch hochgeschobene/umgekrempelte Ärmel nach oben
‣ Empire-Tops verschieben und -schleiern den tatsächlichen Sitz Deiner Taille
Beine verlängern
‣ Schritt verdecken, damit der Ansatz des Beines nicht sichtbar ist, mit längeren Oberteilen
‣ Schuhe mit Absatz tragen
‣ Schuhe mit Zehen-Dekolleté tragen
‣ spitze Schuhe tragen
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‣ Hosen in der passenden Länge tragen (Beine dürfen nicht zu stark aufstehen und Falten
werfen)
Schuhspitzen
‣ spitze Schuhe verlängern das Bein (und den Fuß) und schaffen einen weiblichen, schlanken
Look.
‣ eckige, runde Schuhe verkürzen optisch und setzen durch den etwas boxigen Charakter
einen Blickpunkt nach unten.
spitz - rund - eckig
Oberweite
Generell: Das Ganze steht und fällt im wahrsten Sinne des Wortes mit Deinem BH.
Deine Brust darf nach vorne und oben schauen, anstatt zur Seite und nach unten. Ja, auch
wenn Du große Brüste hast. Und ich rede hier nicht von den Spitzbergen-BHs Deiner
Großtante. Die Rundung des Körbchens darf … rund sein.
Warum?
Ein Busen der flach nach unten geht und sich seitlich ausbreitet sieht unvorteilhaft aus, er
verbreitert Deine Silhouette und macht Dich flach.
Große Oberweite minimieren
‣ Kaufe Dir einen wirklich passenden BH
‣ V-Ausschnitt
‣ Dunkle Oberteile
‣ Leichte, längs fallende Schals
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‣ 3/4 Ärmel (hier wird die schlanke Stelle der Handgelenke betont und lenkt ab)
‣ Längs-Achse betonen
Kleine Oberweite maximieren mit:
‣ Wattierter oder Push-up-BH
‣ U-Boot-, Rundhals-Ausschnitt
‣ Helle Tops
‣ Querstreifen
‣ Brusttaschen
Kräftige Oberarme kaschieren
Arme bedecken
Wenn Du Deine Arme nicht zeigen willst, verstecke/bedecke sie durch Oberteile/Kleider mit
Arm.
Verzichte auf: Träger-Tops, Neckholder und Bandeau-Oberteile. Träger lassen die Oberarme
optisch kräftiger erscheinen.
Tricksen durch Drüberziehen
Mit Strickjacke, Poncho/Schultertuch/Stola oder Blazer bleiben trägerlose Oberteile /
Kleider tragbar.
Achte auf die Länge der Ärmel
Generell: Lange Ärmel strecken optisch.
Beste Wahl: Halbe Ärmel, bis zum Ellenbogen, oder Dreiviertel-Ärmel.
Verzichte auf: kleine Flügelärmelchen oder Oberteile mit angedeuteten Ärmeln.
Achtung: Nichts tragen, was an Arm/Schulter/Achsel eng anliegt und einschneidet.
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Vorsicht bei Mustern
Große Muster können einen kräftigen Oberarm zusätzlich betonen und üppiger erscheinen
lassen.
Farbe
Dunkle Töne lassen den Arm optisch schlanker erscheinen.
Bei hellen Tönen: Entscheide individuell, wie das Teil wirkt.
Deine Konfektionsgröße
Konfektionsgrößen werden beim Kauf häufig falsch gewählt. Hier gibt es zwei klassische
Typen: Diejenigen, denen die Größe sehr wichtig und damit Kaufkriterium ist. Und die, die
ihren Körper nicht richtig einschätzen und deshalb zu klein oder zu groß kaufen. Beides ist
sehr schade!
36 oder 60 – Zahlen auf Etiketten haben schon eine gewisse Macht über unser Wohlgefühl.
Erst neulich war ich mit einer schlanken, gut aussehenden Frau Anfang 40 einkaufen. Bei den
meisten Herstellern, bei denen wir waren, passte ihr die Größe 36. Dann brachte ich ihr eine
etwas weiter geschnittene Bluse in 34, weil ich wusste, das würde ausreichen, und sie freute
sich diebisch, dass ihr eine 34 passt. Ja, so ist das.
Ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich: Ich kaufe Slips immer eine, zwei oder drei Größen
größer (ganz einfach, weil sie sich dann nicht abzeichnen unter Rock, Kleid oder Hose). Und
ich schneide das Etikett raus. Genau das empfehle ich Dir auch, wenn Dir die Zahl hinten drin
die Laune verdirbt. Es ist vollkommen okay, nicht dauernd auf eine 46 zu schauen, wenn auch
eine 42 passen würde. Also weg damit!
Das Allerwichtigste beim Kauf ist nicht die Zahl auf dem Etikett. Das Allerwichtigste ist, dass
Dir die Kleidung passt. Und zwar richtig. Nicht zu groß oder zu klein. Beides lässt Dich
nämlich fülliger aussehen, als Du tatsächlich bist. Zu groß schafft zusätzliches Volumen, weil
zu viel Luft um Dich herum ist. Zu lange Hosen, die unten aufstehen verkürzen und
verbreitern optisch Dein Bein. Zu klein zeigt unnötige Wölbungen, spannt und zieht, so dass
es sich ebenso ungünstig auf Deine Silhouette auswirkt. Insbesondere im Business Kontext,
wo Du kompetent wirken möchtest, ein sehr wichtiger Faktor.
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2. Farben Farben sind wichtig. Sie sind essentiell wichtig! Wer Farben für sich „falsch“ kombiniert oder
die „falschen“ Farben trägt, vergibt eine große Chance auf Wirkung, gutes Aussehen und
auch Wohlgefühl. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir Klarheit über DEINE Farben
verschaffst. Denn Farben haben eine starke Auswirkung auf die Art und Weise wie Dein
Gegenüber Dich wahrnimmt – das ist manchen gar nicht so bewusst. Komplimente wie „Du
siehst ja gut/erholt/entspannt aus!“ sind oft auf die zu Dir passende Farbwahl
zurückzuführen.
Ziel ist es, Deine Farben zu identifizieren, festzulegen. Wenn Du Deine Farbigkeit kennst ,
kannst Du leicht kombinieren (weil die Garderobe in sich stimmig ist) und leicht neue Teile
hinzufügen, weil Du anhand der Farbigkeit mit entscheiden kannst, ob es passt oder nicht.
Warum sehen nicht alle Menschen in allen Farben gleich gut aus? Weil wir jeweils unterschiedliche Eigenfarben haben. Augen (Iris und Augenweiß), Haut,
Haare, Wimpern, Augenbrauen, Lippen, Zähne, eventuell Sommersprossen. Unser gesamtes
Spektrum der Einzigartigkeit hat Einfluss darauf, wie Farben an uns wirken.
Frage: Welche Farben lassen Dich strahlen, frisch, lebendig und gesund aussehen?
Bekommst Du Komplimente für gewisse Farben?
Welche Farben unterstützen Dich? In dem Sinne, dass Du ein gutes Gefühl, mehr
(Selbst-)Sicherheit beim Tragen hast und sich damit Deine Ausstrahlung noch mehr
steigert?
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Farben und ihre Bedeutung Jede Farbe ihre eigene Wirkung. Auf Dich, auf Dein Auftreten, auf Dein Gegenüber.
Farbe steht für Wirkung Wirkung mit anderen Farben
schwarz Mystik, Kreativität, Stärke, Modernität
schwer, distanzierend, Farbe der Trauer, Anlassfarbe
verstärkt Farben mit denen es kombiniert wird
weiß Reinheit, Unschuld, Frische, Leichtigkeit, Stärke
leicht, scheinend, klar verstärkt Farben mit denen es kombiniert wird
grau Neutralität, Unauffälligkeit, Kompromissbereitschaft, Zurückhaltung
seriös, sachlich, neutral neutralisiert kräftige Farben
rot Vitalität, Leben, Kraft
Liebe, Erotik
Hass, Aggression, Gefahr
kraftvoll, anregend
blau Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit
seriös, sympathisch
braun Bodenständigkeit unauffällig
rosa harmlos, zart, lieblich, feminin
lila Weiblichkeit selbstbewusst, extravagant
grün Lebendigkeit, Ausgeglichenheit
beruhigend, ausgleichend,
erholsam
gelb Optimismus, Lebensfreude belebend
orange dynamisch, lustig, aufdringlich
inspirierend, anregend
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Die vier Parameter der Farben
Farbtemperatur: warm (Gelbstich) – kalt (Blaustich)*
* Zur Verdeutlichung: Rot kann eine gelbliche Richtung haben (Orangerot) oder eine bläuliche
(Beerentöne, Pink).
warm kalt
Lichtwert: hell (am hellsten: Weiß) – dunkel (am dunkelsten: Schwarz)
Buntwert: bunt (Gelb, Rot, Pink …) – unbunt (Grau, Beige, Braun …)
bunt unbunt
Farbintensität: leuchtend (Neonpink) – gedeckt (Altrosa)
leuchtend gedeckt
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Es gibt Personen, die können alle genannten Parameter tragen und tun es auch. Wie das
geht?
Es braucht Selbstsicherheit, Experimentierfreudigkeit und vielleicht auch ein bisschen Mut.
Empfehlen würde ich das nur, wenn Du Dich damit 100%ig wohlfühlst und Du bereits ein
gewisses Händchen dafür entwickelt hast.
Es gibt also Menschen, die tragen beispielsweise ausschließlich gedeckte, unbunte Farben.
Und andere, die kleiden sich wie ein bunter Papagei. Und natürlich gibt es was dazwischen.
Das Wichtigste ist: Es darf/muss/soll zu Dir passen und Dir ein gutes Gefühl und Sicherheit
geben. Bitte bedenke auch, dass manche Farben im Sommer besser an Dir aussehen als im
Winter. Lebensgefühl und Pigmentierung der Haut sind im Sommer anders als im Winter.
Muster
Muster sind insbesondere im beruflichen Kontext ein viel diskutiertes Thema. Muster sind
generell weder gut noch schlecht. Sie sind zum einen, eine Frage des persönlichen
Geschmacks, zum anderen haben sie eine gewisse Wirkung und erzielen gewisse Effekte.
Test: Bei welchem Oberteil fällt es Dir leichter, Dich auf die Frau zu konzentrieren?
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95% werden jetzt sagen: Bei der Frau im weißen Top.
Warum ist das so?
Große Muster lenken unseren Blick ab. Das kann in Situationen, wo wir eine kurze Nacht
hatten oder vielleicht ein unschönes Herpes die Lippe ziert, ein großartiger Effekt sein.
Möchtest Du aber sicherstellen, dass Deine Ansprechpartner sich auf Dich, Deine Inhalte
konzentrieren, dann mach es ihnen leicht und sorge dafür, dass ihre Blicke nicht unnötig
durch großflächige Muster abgelenkt werden.
Kleine Muster (Karo, feine Streifen, etc. ) werden auf die Entfernung vom Auge her als eine
Fläche wahrgenommen und haben diesen Ablenk-Effekt somit nicht.
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Aufgabe: Erstelle Deine persönliche Business Grundfarbigkeit.
So geht’s:
Welche Farben trägst Du gerne (beruflich)?
Bekommst Du für bestimmte Farben öfter Komplimente als für andere?
In aller Regel besitzen wir alle ähnliche Basisfarben (2–4), zum Beispiel: Blau, Weiß, Schwarz,
Braun, Beige, Grau. Darüber hinaus haben wir Akzentfarben, die wir mit den Grundfarben
kombinieren (idealerweise 1–3), zum Beispiel: Rot, Grün, Pink, Türkis …
Bitte beschränke Deine Akzentfarben auf die Farben, in denen Du Dich wirklich gut fühlst
und die Du gerne trägst. Je weniger Vielfalt, desto leichter lässt sich Deine Kleidung
kombinieren. Das bedeutet nicht, dass Deine Garderobe und Deine Kombinationen deshalb
langweilig sind. Du kannst mit Deinen Farben maßgeblich Deinen persönlichen Stil prägen.
Kleiner Tipp: Rote Haare, grüne oder blaue Augen könnten Akzentfarbe sein.
Beispielhafte Grundfarbigkeit:
BLAU GRAU WEISS
Beispielhafte Kleidungsstücke in diesen Farben: Hosen, Blusen, Oberteile, Blazer, Jacken,
Kleider, Schuhe, Gürtel.
Dazu passende beispielhafte Akzentfarben:
beeriges ROT
Beispielhafte Kleidungsstücke in diesen Farben: Blusen, Oberteile, Strick, Schuhe, Gürtel,
Taschen, Accessoires (Schals, Armbänder, …)
Schmuck: SILBER
Oft kann das auch eine Grundsatzentscheidung notwendig machen: in Deinen Basisfarben
künftig Blau oder aber Schwarz zu wählen. Denn beispielsweise in der Business-Garderobe
hat die Frage Blau oder Schwarz weitreichende Folgen im Bereich Leder-Accessoires: Willst
Du alles doppelt vorhalten: blaue und schwarze Schuhe, Tasche, Gürtel? Meine Empfehlung
ist das nicht. Die „Farbe“ des Schmucks zu kennen bedeutet, bspw. beim Kauf von einer
Handtasche, dass Du bei der Wahl von zwei in Frage kommenden Modellen – eine mit
goldenen, die andere mit silbernen Metalldetails leicht entscheiden kannst.
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3. Material
Materialien sind so wichtig, weil sie Dir ein Gefühl geben. Ein gutes oder ein mittelmäßiges
oder auch ein schlechtes. Genauso „sprechen“ sie auch mit Deinem Gegenüber. Materialien
sind wichtig, weil sie Wertschätzung ausdrücken und weil sie entscheiden, ob Du Dich
wohlfühlst in Deiner zweiten Haut.
Wir haben es hier mit einem wichtigen Grundpfeiler Deiner (künftigen) Garderobe zu tun. In
den nächsten Tagen und Wochen wirst Du noch deutlicher merken, was Dir gefällt, was es
alles tatsächlich gibt und was zu Dir und Deinem Leben passt. Also streck die Fühler aus und
taste Dich durch Deinen Schrank und die Geschäfte.
In vielen Schränken finde ich Regale voller ganz normaler Jersey-T-Shirts. Die
Materialkategorie ist eher fest statt weich, die Form wird eher vom Shirt vorgegeben, statt
die Silhouette zu umschmeicheln, und von weichem Fall kann erst gar keine Rede sein. Bei
Blusen finde ich oft die klassische Baumwoll-Bluse, nichts bis wenig Seidiges, Fliessendes.
Dabei gibt es so viel mehr. Gerade im Bereich Oberteile. Und genau dieser Bereich ist einer,
den Du als Frau nutzen kannst. Ein Mann in Seidenbluse gibt es eher selten. Mach Dir die
femininen Materialien zu eigen. Selbst die klassische Hemdkragenbluse wirkt in seidiger
Qualität ganz anders – femininer – als ihre baumwollene Schwester.
Material kommuniziert Mit Dir und Deinem Gegenüber. Du kennst das: Du schlüpfst in eine Bluse, ein Shirt, einen
Pullover hinein und es fühlt sich großartig an. Du fühlst Dich einfach so richtig wohl in
diesem Teil, weil es sich klasse auf Deiner Haut anfühlt. Das Schöne ist: Dieses Gefühl spürst
nicht nur Du. Dein Gegenüber sieht es. An Deiner Haltung, Deiner Ausstrahlung. Die
entscheidet maßgeblich über Deine Wirkung auf andere.
Darüber hinaus „spricht“ das Material mit Deinem Gegenüber. Trägst Du eine feine seidige
Bluse und einen guten Blazer zu einer schicken Jeans beim Geschäftstermin, kommuniziert
das:
„Ich bin mir dieses hochwertige Material wert und Du, lieber Geschäftspartner/
Kunde/Chef, bist es mir auch wert, dass ich es heute trage.“
Das funktioniert natürlich auch anders herum. Minderwertiges oder abgetragenes Material,
das optisch als solches erkennbar ist, kommuniziert: „Weder ich noch Du bin/bist mir mehr
wert als das alte/billige Shirt.“
An dieser Stelle sei gesagt: Diese ganze Kommunikation passiert unterbewusst. Und
unterstützt bzw. untergräbt unsere Persönlichkeit und Kompetenz unterschwellig.
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Fällt’s oder steht’s? Es gibt Materialien, die fallen weich, umhüllen unsere Silhouette und lassen auch ein
Röllchen hier oder da einfach verschwinden, optisch zumindest. Andere Stoffe legen sich um
unseren Körper und zeigen gnadenlos jede Delle, jeden zu optimistisch gekauften
Hosenbund und selbst BH-Ösen scheinen durch. Es gibt Stoffe, die tragen auf (alles
Glänzende), und andere zeigen, was wir unseren Kollegen nicht zeigen möchten. Manche
Stoffe liegen starr um unseren Leib und zeigen je nach Passform alles oder nichts.
Beispielhafte Darstellung von Oberteilen (Bilder:Outletcity.de):
Links: ein fester, eher stehender Stoff.
Rechts: weich fallend.
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Glatt, grob oder glänzend? Die Oberfläche der Stoffe die wir tragen „spricht“ ebenfalls.
Glatte und feine Stoffe signalisieren mehr Kompetenz als grobe Stoffe. Wie kommt das
Zustande? Glatt und fein ist hochpreisiger, edler und das wiederum steht für Kompetenz. Bei
groben Stoffen, tritt oft auch etwas rustikales, sportliches mit in Erscheinung. Möchtest Du
so wirken: Dann sind grobe Stoffe eine Möglichkeit für Dich das textil auszudrücken.
Bei groben Stoffen ist es ähnlich wie bei einem Muster: Es besteht die Möglichkeit, dass zu
unruhige Materialien den Blick des Betrachters von Dir ablenken.
Glänzende und samtige Stoffe werden generell eher der Abend-Garderobe zugeordnet.
Aufbrechende Dresscodes und findige Designer schaffen es allerdings, auch diese Stoffe
heutzutage anders zu interpretieren. Was bedeutet, dass – wenn es Deinem Geschmack,
Deinem Wesen entspricht – durchaus auch ein blaues oder rotes Samtjäckchen tagsüber
getragen wird.
Bitte beachte: Das sind menschliche Verankerungen. Sicher können die sich im Verlaufe der
nächsten zig Jahre Evolution verändern. Darauf kannst Du warten. Oder Du beginnst heute,
Dich mit den für Dich stimmigen Materialien zu identifizieren.
Die Grundlage ist immer Dein Dreiklang: Persönlichkeit, Kompetenz, Anlass.
Materialzustand Manchen Teilen sieht man häufiges Waschen und Tragen einfach irgendwann an. Die Farbe
verblasst, es entsteht Pilling, das Material leiert unter Umständen aus oder ist an
beanspruchten Stellen dünn. Auch das spiegelt Dich als Mensch in den Augen Deines
Gegenübers. Daher ist es besonders wichtig, ausgediente Kleidung (auch Schuhe natürlich)
gehen zu lassen.
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Business Stil Tagebuch II
Passform
‣ Was möchtest Du betonen? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?
‣ Was möchtest Du ausgleichen? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?
‣ Willst Du größer oder kompakter wirken? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?
‣ Welche Tipps hinsichtlich kaschieren und inszenieren sind hilfreich für Dich?
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Farben
‣ Welche Farben hast Du in Deiner Business Garderobe?
‣ Welche Farben trägst Du gerne?
‣ Gibt es Farben, die keinen Sinn machen, weil Du bspw. nichts dazu kombinieren kannst?
(Braune Handtasche, wenn braun sonst in der Garderobe überhaupt nicht vorkommt
bspw.)
‣ Bist Du zufrieden mit Deiner Farbigkeit oder wünscht Du Dir mehr Farbe? Wenn ja, über
welche kleinen Details könntest Du Farbe hineinbringen und in welcher stimmigen
Farbe?
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Material
‣ Herrscht bei Dir Materialvielfalt oder eher Monotonie? Notiere Dir welche Art von
Materialien Du hast. Fest, weich, glatt, strukturiert, …
‣ Welche Art von Materialien passt zu Dir und Deiner gewünschten Wirkung (glatt oder
grob, weich oder fest)?
‣ Sind Deine Teile in gutem und wertigem Zustand?
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