Sport
Kerncurriculum fürdas Gymnasium – gymnasiale Oberstufedie Gesamtschule – gymnasiale Oberstufe
das Kolleg
An der Weiterentwicklung des Kerncurriculums für das Unterrichtsfach Sport in der gymnasialen
Oberstufe waren die nachstehend genannten Personen beteiligt:
Eva-Maria Albu, Wolfenbüttel
Karsten von Eitzen, Buxtehude
Björn Elling, Walsrode
Heiko Gerdes, Papenburg
Thorsten Herla, Braunschweig
Holger Kossenjans, Osnabrück
Torsten Kuntz, Hildesheim
Dirk Röper, Hittfeld
Die Ergebnisse des gesetzlich vorgeschriebenen Anhörungsverfahrens sind berücksichtigt worden.
Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (2018)
30159 Hannover, Schiffgraben 12
Druck:
Unidruck
Weidendamm 19
30167 Hannover
Das Kerncurriculum kann als PDF-Datei vom Niedersächsischen Bildungsserver (NIBIS)
(http://www.cuvo.nibis.de) heruntergeladen werden.
Inhalt Seite
1 Bildungsbeitrag des Faches Sport 5
2 Kompetenzorientierter Unterricht 7
2.1 Einführungsphase 7
2.2 Vorbereitung auf das Prüfungsfach Sport 8
2.3 Qualifikationsphase 8
2.3.1 Allgemeine Hinweise für die Unterrichtsgestaltung 9
2.3.2 Organisation und Unterrichtsgestaltung im Ergänzungsfach Sport 9
2.3.3 Organisation und Unterrichtsgestaltung im Prüfungsfach Sport 10
2.3.4 Modelle für das Prüfungsfach Sport 10
2.4 Kursarten und Anforderungsniveaus 11
2.5 Innere Differenzierung 13
3 Erwartete Kompetenzen 14
3.1 Einführungsphase 14
3.1.1 Prozessbezogene Kompetenzbereiche 14
3.1.2 Inhaltsbezogener Kompetenzbereich 15
3.2 Qualifikationsphase 15
3.2.1 Prozessbezogene Kompetenzbereiche 16
3.2.2 Inhaltsbezogener Kompetenzbereich 17
4 Sportpraxis – Konkretisierung des Kompetenzerwerbs in den Bewegungsfeldern 18
4.1 Bewegungsfeldgruppe A 19
4.1.1 Bewegungsfeld „Schwimmen, Tauchen, Wasserspringen“ 19
4.1.2 Bewegungsfeld „Turnen und Bewegungskünste“ 22
4.1.3 Bewegungsfeld „Gymnastisches und tänzerisches Bewegen“ 24
4.1.4 Bewegungsfeld „Laufen, Springen, Werfen“ 26
4.1.5 Bewegungsfeld „Bewegen auf rollenden und gleitenden Geräten“ 28
4.1.6 Bewegungsfeld „Kämpfen“ 30
4.2 Bewegungsfeldgruppe B 32
4.3 Bewegungsfeldübergreifende Vorhaben 34
4.3.1 Triathlon und vergleichbare ausdauerorientierte Mehrkämpfe 34
4.3.2 Fitness 36
4.3.3 Inlinehockey oder Kanupolo 37
5 Inhalte des Sporttheorieunterrichts im Sekundarbereich II 38
5.1 Inhalte der Einführungsphase 41
5.2 Inhalte der Qualifikationsphase 42
5.2.1 Themenfeld „Bewegungsanalyse“ 42
5.2.2 Themenfeld „Bewegungslernen und Techniktraining“ 43
5.2.3 Themenfeld „Grundlagen des Taktiktrainings“ 44
5.2.4 Themenfeld „Psychologisches Training“ 44
5.2.5 Themenfeld „Grundlagen sportlichen Trainings“ 44
5.2.6 Themenfeld „Anatomisch-physiologische Grundlagen“ 45
5.2.7 Themenfeld „Planung und Steuerung sportlichen Trainings“ 46
5.2.8 Themenfeld „Training der konditionellen Fähigkeiten“ 46
5.2.9 Themenfeld „Training der koordinativen Fähigkeiten“ 47
5.2.10 Themenfeld „Sport als gesellschaftliches Phänomen“ 47
5.2.11 Themenfeld „Sport und Gesundheit“ 48
5.2.12 Themenfeld „Sport, Ernährung und Doping“ 48
5.2.13 Themenfeld „Motive sportlichen Handelns“ 49
5.2.14 Themenfeld „Aggression und Gewalt im Sport“ 49
6 Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung 50
7 Aufgaben der Fachkonferenz 53
8 Bilingualer Unterricht 55
Anhang
A 1 Operatoren für Theorie und Praxis 57
A 1.1 Operatoren zur schriftlichen Kompetenzüberprüfung 57
A 1.2 Operatoren für den Praxis-Theorie-Verbund 59
A 2 Modelle für das Prüfungsfach Sport 62
A 3 Beispiele für Kursausschreibungen im Ergänzungsfach 64
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1 Bildungsbeitrag des Faches Sport
Der Sportunterricht leistet einen einzigartigen und unverzichtbaren Beitrag zur Erfüllung des ganzheit-
lichen Bildungs- und Erziehungsauftrags. Die Besonderheit des Sportunterrichts liegt in der Bewegung
und der damit verbundenen kognitiven Auseinandersetzung. Beides findet im Sport individuell und
gemeinschaftlich statt und fördert sowohl die Sacherschließung als auch die Persönlichkeitsentwick-
lung.
Kern des Sportunterrichts ist immer die Bewegung. Die allgemeinen Ziele des Sportunterrichts in der
Oberstufe sind die sportliche Handlungskompetenz und die Entwicklung einer selbstverantwortlichen
Werthaltung durch Sport. Dieser Doppelauftrag von Sacherschließung und Persönlichkeitsentwicklung
des Schulsports wird erfüllt, wenn er sowohl eine aktive Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und
Sportkultur und deren Gestaltung erlaubt, als auch eine differenzierte Ausprägung persönlicher Moti-
ve, Haltungen und Wertvorstellungen durch die mit Bewegung, Sport und Spiel verbundenen Heraus-
forderungen fördert.
Das Erreichen und der Zugang zu diesen beiden Zieldimensionen des Sportunterrichts werden über
das mehrperspektivische Bewegungshandeln erreicht, d. h. über die Vermittlung vielfältiger, unmittel-
barer Erlebnisse, Erfahrungen und deren reflexive Verknüpfung. Der Sportunterricht ist so zu gestal-
ten, dass die pädagogischen Perspektiven – (A) Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungser-
fahrungen erweitern; (B) sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten; (C) etwas wagen und
verantworten; (D) das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen; (E) kooperieren, wettkämpfen und
sich verständigen; (F) Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln – didaktisch und me-
thodisch in angemessener Weise Berücksichtigung finden und verschiedene Facetten des Sporttrei-
bens und des Bewegens so für alle Schülerinnen und Schüler erlebbar werden. Dieses ermöglicht
vielfältige Zugänge zu Bewegungen durch unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.
In sportpraktischer Hinsicht ist der Sportunterricht in der Oberstufe insbesondere durch Steigerung
und Vertiefung der sportmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten auf eine Verbesserung der indivi-
duellen sportlichen Handlungskompetenz sowie eine Erweiterung des individuellen Bewegungsreper-
toires ausgerichtet. Die zunehmende Vertiefung und Verknüpfung mit sporttheoretischen Inhalten zielt
auf eine reflektierte Auseinandersetzung im Sportunterricht der Oberstufe ab, sodass differenzierte
Einsichten in die Bedingungen und Wirkungen von Sporttreiben ermöglicht werden. Gerade in diesem
Praxis-Theorie-Verbund wird der Sportunterricht den gymnasialen Anforderungen eines wissen-
schaftspropädeutischen Unterrichts gerecht.
Über das Bewegungshandeln hinaus leistet das Fach Sport einen zentralen Beitrag zur Ausprägung
weiterer Kompetenzen für die Lebensbewältigung und Lebensgestaltung. So thematisiert das Fach
Sport aufgrund seiner vielfältigen gesellschaftlichen Bezüge u. a. soziale, ökonomische, ökologische
und politische Phänomene und Probleme und trägt dazu bei, wechselseitige Abhängigkeiten zu er-
kennen und Wertmaßstäbe für eigenes Handeln sowie ein Verständnis für gesellschaftliche Entschei-
dungen zu entwickeln. Beim Sporttreiben im schulischen Kontext entstehen durch die Kombination
von körperlichen und psychosozialen Erfahrungen, der kognitiven Durchdringung von Bewegungsan-
lässen und der Notwendigkeit sozialer Interaktion anspruchsvolle und motivierende Lebens- und Er-
5
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fahrungsräume. Zugleich weist der Sport einen hohen Vernetzungsgrad mit der Sozialisation und Le-
benswirklichkeit der Jugendlichen auf. Die zielgerichtete Gestaltung von Bewegungs- und Reflexions-
arrangements ist daher Voraussetzung, die Freude an der Bewegung und am gemeinschaftlichen
Sporttreiben zu wecken und die Einsicht zu vermitteln, dass sich kontinuierliches Sporttreiben, ver-
bunden mit einer gesunden Lebensführung, positiv auf die körperliche, soziale, emotionale und geisti-
ge Entwicklung auswirkt und Selbstverantwortung stärkt.
Durch das Kennenlernen verschiedener Bewegungsbereiche und vielfältiger sportlicher Handlungs-
motive eröffnet sich eine Vielzahl sportlicher Handlungsfelder. Als Bewegungsfach leistet Sport einen
spezifischen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und ermöglicht es, auch die Vielfalt
sexueller Identitäten zu thematisieren. Aufgrund der Besonderheit des Faches, Unterricht auch im
Freien auf Außenanlagen und in naturnahen Räumen durchzuführen, eignet sich der Sportunterricht in
besonderem Maße, Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung anzusprechen. Darüber hinaus
ermöglicht das Thematisieren unterschiedlicher Formen der Fortbewegung eine Auseinandersetzung
mit dem Thema Mobilität. Der vielfältige und verantwortungsvolle Einsatz unterschiedlicher Medien
erweitert die Handlungskompetenz im Sport.
Im Fach Sport erwerben die Schülerinnen und Schüler spezifische Kompetenzen, die zur Bewältigung
unterschiedlicher beruflicher Anforderungen benötigt werden. Zugleich erfahren die Schülerinnen und
Schüler Bezüge zu verschiedenen Berufsfeldern. Die Schule ermöglicht es damit den Schülerinnen
und Schülern, Vorstellungen über Berufe und über eigene Berufswünsche zu entwickeln, die über eine
schulische Ausbildung, eine betriebliche Ausbildung, eine Ausbildung im dualen System oder über ein
Studium zu erreichen sind. Der Fachunterricht leistet somit auch einen Beitrag zur Berufsorientierung,
ggf. sogar zur Entscheidung für einen Beruf.
Der Schulsport besteht darüber hinaus nicht nur aus dem Unterrichtsfach Sport, sondern auch aus
dem außerunterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangebot der Schule und berücksichtigt unter
anderem die Kooperation mit Sportvereinen und Sportfachverbänden sowie die Talentsichtung und
Talentförderung.
Sportliche Veranstaltungen und Wettkämpfe im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport
bieten den Schülerinnen und Schülern durch die Zusammenarbeit mit Vereinen und anderen Sportan-
bietern die besondere Möglichkeit, weitere Lernerfahrungen zu sammeln und ihre Persönlichkeitsent-
wicklung durch eine zunehmende Übernahme von Verantwortung auszubilden. Damit werden Bereit-
schaften für gesellschaftliche Aufgaben wie die Übernahme eines Ehrenamtes, von Freiwilligen-
diensten oder der Ausübung einer Übungsleitertätigkeit geschaffen.
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7
2 Kompetenzorientierter Unterricht
Im Kerncurriculum des Faches Sport werden die Zielsetzungen des Bildungsbeitrags durch verbindlich
erwartete Lernergebnisse konkretisiert und als Kompetenzen formuliert. Dabei werden im Sinne eines
Kerns die als grundlegend und unverzichtbar erachteten fachbezogenen Kenntnisse und Fertigkeiten
vorgegeben.
Kompetenzen weisen folgende Merkmale auf:
‒ Sie zielen auf die erfolgreiche und verantwortungsvolle Bewältigung von Aufgaben und
Problemstellungen ab.
‒ Sie verknüpfen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu eigenem Handeln. Die Bewäl-
tigung von Aufgaben setzt gesichertes Wissen und die Beherrschung fachbezogener
Verfahren voraus sowie die Einstellung und Bereitschaft, diese gezielt einzusetzen.
‒ Sie stellen eine Zielperspektive für längere Abschnitte des Lernprozesses dar.
‒ Sie sind für die persönliche Bildung und für die weitere schulische und berufliche Ausbildung
von Bedeutung und ermöglichen anschlussfähiges Lernen.
Die im Sportunterricht zu erwerbenden Kompetenzen werden in inhaltsbezogene und prozessbezoge-
ne Kompetenzbereiche zusammengefasst, die das Fach strukturieren. Die prozessbezogenen Kom-
petenzen sind darüber hinaus in die Bereiche Methodenkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkom-
petenz unterteilt. Alle Kompetenzbereiche stehen im engen wechselseitigen Zusammenhang und
führen in ihrer Gesamtheit zu einer Handlungskompetenz nicht nur im unmittelbaren sportlichen Han-
deln.
Aufgabe des Unterrichts im Fach Sport ist es, die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schü-
ler anzuregen, zu unterstützen, zu fördern und langfristig zu sichern. Dies gilt auch für die fachüber-
greifenden Zielsetzungen der Persönlichkeitsbildung.
2.1 Einführungsphase
Dem Unterricht in der Einführungsphase kommt beim Übergang zur Qualifikationsphase eine Brü-
ckenfunktion zu. Der Unterricht gibt den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, Arbeitsweisen und
Arbeitsgebiete der gymnasialen Oberstufe kennen zu lernen. Auf die Wahl der Schwerpunktfächer in
der Qualifikationsphase sowie die Arbeitsweise in Fächern auf erhöhtem Anforderungsniveau sollen
die Schülerinnen und Schüler besonders hingewiesen und in geeigneter Form vorbereitet werden.
Im Fach Sport dient die Einführungsphase insbesondere der Vertiefung der im Kerncurriculum für die
Schuljahrgänge 5 bis 10 festgelegten Kompetenzen und bahnt somit die erfolgreiche Teilnahme an
der Qualifikationsphase der Oberstufe an.
Die besondere Aufgabe der Einführungsphase besteht darin, die fachbezogenen Kompetenzen unter-
schiedlich vorgebildeter Schülerinnen und Schüler zu erweitern, zu festigen und zu vertiefen. Diese
bilden zugleich die Eingangsvoraussetzungen für die Qualifikationsphase.
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Damit hat der Unterricht folgende Ziele:
‒ Angleichung der Kompetenzen,
‒ Ausdifferenzierung des fachlichen Könnens und Wissens,
‒ Einführung in die Arbeitsweisen der Qualifikationsphase,
‒ Gewährung von Einblicken in das unterschiedliche Vorgehen der verschiedenen Kursarten
und Anforderungsniveaus,
‒ Bereitstellung von Entscheidungshilfen bei der Fächerwahl in der Qualifikationsphase.
Der sportpraktische Unterricht im Fach Sport kann im Klassenverband bzw. klassenübergreifend statt-
finden. Ein jahrgangsübergreifender Unterricht im Verbund mit Schülerinnen und Schülern der Qualifi-
kationsphase ist nicht möglich.1
2.2 Vorbereitung auf das Prüfungsfach Sport
Schülerinnen und Schüler, die in der Qualifikationsphase den sportlichen Schwerpunkt oder Sport als
fünftes Prüfungsfach wählen wollen, belegen als Eingangsvoraussetzung in einem Schulhalbjahr den
zweistündigen Sporttheorie-Kurs der Einführungsphase.
Dieser bereitet im Praxis-Theorie-Verbund auf die Anforderungen im Prüfungsfach Sport und in grund-
legender und exemplarischer Weise auf den Unterricht der Sporttheorie in der Qualifikationsphase
vor. Dabei sind die in Kapitel 5.1 genannten Inhalte der Themenfelder im Hinblick auf den Sporttheo-
rie-Kurs der Einführungsphase zu berücksichtigen. Die angegebene Zahl der Doppelstunden gilt als
Empfehlung, um die vorgegebenen Inhalte der Sporttheorie zu vermitteln. Es ist Aufgabe der Fach-
konferenz und der jeweiligen Lehrkraft, die Unterrichtseinheiten so zu konzipieren, dass in exemplari-
scher Weise sportpraktische Inhalte mit sporttheoretischen Themenstellungen vernetzt werden und
die Schülerinnen und Schüler so einen Einblick in spezifische Arbeitsweisen des Prüfungsfaches
Sport erhalten.
Ein isolierter Theoriekurs erfüllt diese Funktion nicht.
Im Einführungskurs Sporttheorie wird eine Klausur geschrieben.2
Die Leistungen im Wahlfach Sporttheorie sind nicht versetzungs- und abschlussrelevant, können aber
als Ausgleich herangezogen werden.3
2.3 Qualifikationsphase
Das Kerncurriculum für die Qualifikationsphase nimmt die Struktur des Kerncurriculums für die Schul-
jahrgänge 5 bis 10 des Sekundarbereichs I insoweit auf, als dass es die sieben Bewegungsfelder
beibehält und weiterhin zwischen prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen unter-
scheidet.
1 Die Vorgaben der VO-GO oder der BbS-VO in der jeweils gültigen Fassung sind zu beachten. 2 Siehe Kapitel 7, Aufgaben der Fachkonferenz. 3 Die Vorgaben der AVO-GOBAK und der WeSchVO in der jeweils gültigen Fassung sind zu beachten.
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2.3.1 Allgemeine Hinweise für die Unterrichtsgestaltung
In der Qualifikationsphase wird die im Sekundarbereich I begonnene und in der Einführungsphase
erweiterte Arbeit fortgeführt und intensiviert. Der auf vertiefte Allgemeinbildung, Entwicklung der all-
gemeinen Studierfähigkeit und Wissenschaftspropädeutik angelegte Unterricht erweitert und vertieft
nun systematisch die von den Schülerinnen und Schülern erworbenen Kompetenzen.
Dies gilt für die drei Kursarten gleichermaßen (vgl. Kapitel 2.4).
Für die Gestaltung der Arbeit im Sportunterricht der Qualifikationsphase sind deshalb insbesondere
folgende Prinzipien handlungsleitend:
‒ Praxis-Theorie-Verbund,
‒ Schülerorientierung,
‒ Problem- und Handlungsorientierung,
‒ Differenzierung,
‒ Wissenschaftspropädeutik,
‒ Mehrperspektivität,
‒ Inhaltlicher Pluralismus,
‒ Zukunftsorientierung,
‒ Transfer.
Das Kerncurriculum formuliert Kompetenzen und Kerninhalte. Für die Konzeption und Umsetzung der
Unterrichtseinheiten bestehen Freiräume, die unter Wahrung der genannten Prinzipien genutzt wer-
den sollen. Die Fachkonferenz kann den Lehrkräften daher Spielraum bei der Themenwahl lassen,
solange die Vorgaben des Kerncurriculums eingehalten werden und der Erwerb der im schuleigenen
Arbeitsplan festgelegten Kompetenzen bis zum Ende der Qualifikationsphase gesichert ist. So besteht
die Möglichkeit, Interessen von Lernenden und Lehrkräften, aber auch regionale oder schulspezifische
Besonderheiten und aktuelle Ereignisse zu berücksichtigen.
2.3.2 Organisation und Unterrichtsgestaltung im Ergänzungsfach Sport
In der Qualifikationsphase kann der Sportunterricht im Ergänzungsfach entweder in jahrgangsüber-
greifenden oder in jahrgangshomogenen Lerngruppen stattfinden.
Den Schülerinnen und Schülern sollte ein vielfältiges Wahlangebot unterbreitet werden.
Schülerinnen und Schüler, die Sport nicht als Prüfungsfach gewählt haben, belegen in jedem Schul-
halbjahr einen zweistündigen sportpraktischen Kurs. Dabei sind im Verlauf der Qualifikationsphase je
zwei Inhalte aus den Bewegungsfeldgruppen A und B zu berücksichtigen. Bietet eine Schule ein be-
wegungsfeldübergreifendes Vorhaben an (vgl. Kapitel 4.3), muss die Fachkonferenz klären, welcher
Bewegungsfeldgruppe der entsprechende Kurs zuzuordnen ist.4
4 Die Vorgaben der AVO-GOBAK, der VO-GO oder der BbS-VO und der EPA-EB Sport Niedersachsen in der jeweils gültigen Fassung sind zu beachten.
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Durch die vorgegebene Zuordnung der inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen zu den Bewe-
gungsfeldern ist sichergestellt, dass
‒ alle im Kapitel 3.2.1 genannten prozessbezogenen Kompetenzen (Methoden-, Sozial- und
Selbstkompetenz) auf grundlegendem Niveau erreicht sind und
‒ die für die gewählten Bewegungsfelder bzw. Sportarten angegebenen bzw. ausgewählten
inhaltsbezogenen Kompetenzen (lernfeldübergreifende Unterrichtsvorhaben) vermittelt
wurden.
Aus Gründen der Unterrichtsorganisation und zur Sicherstellung der in den Bewegungsfeldern ver-
bindlich zu erwerbenden Kompetenzen kann Sportunterricht auch in Kompaktphasen durchgeführt
werden.
2.3.3 Organisation und Unterrichtsgestaltung im Prüfungsfach Sport
In den Prüfungsfächern auf grundlegendem und erhöhtem Niveau liegt der Unterricht in der Hand
einer Lehrkraft, um den geforderten Praxis-Theorie-Verbund und das höhere Kompetenzniveau
sicherzustellen.
Im Praxisbereich sind mindestens fünf (bis maximal sieben) sportpraktische Inhalte verpflichtend.
Mindestens zwei sportpraktische Inhalte sind aus der Bewegungsfeldgruppe A5 und drei sportprakti-
sche Inhalte sind aus der Bewegungsfeldgruppe B verpflichtend, wobei hier ein Zielschuss- und ein
Rückschlagspiel enthalten sein müssen. Dazu kann die Lehrkraft auf der Grundlage des von der
Fachkonferenz festgelegten schulinternen Arbeitsplans (vgl. Modell 1 oder 2 im Anhang) im Praxisbe-
reich maximal zwei weitere sportpraktische Inhalte auswählen.
Im Theoriebereich sind die unten genannten Inhalte (vgl. Kapitel 5) in der Qualifikationsphase zu
berücksichtigen.
Die Lehrkräfte wählen sinnvolle sportpraktische Inhalte und fachspezifische Methoden passend zu
den sporttheoretischen Inhalten aus. Auf diese Weise wird im Hinblick auf die Abiturprüfung eine hohe
Verbindlichkeit, aber durch das Angebot vielfältiger Sportarten und Themen auch eine große Offenheit
geschaffen. Für den Sportunterricht in der Qualifikationsphase werden damit Spielräume eröffnet, die
genutzt werden sollen, um unterschiedlichen unterrichtlichen Gegebenheiten und den lerngruppen-
spezifischen Interessen gerecht zu werden.
2.3.4 Modelle für das Prüfungsfach Sport
Für das Prüfungsfach Sport auf grundlegendem und erhöhtem Niveau kann der Kompetenzerwerb im
Praxis-Theorie-Verbund nach unterschiedlichen Modellen sichergestellt werden (vgl. Anhang 2).
5 Triathlon und andere ausdauerorientierte Mehrkämpfe können als Prüfungssportart gewählt werden und sind in diesem Fall der Bewegungsfeldgruppe A zuzuordnen.
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Die Fachkonferenz hat die Aufgabe, ein Modell verbindlich festzulegen und entsprechend der Vorga-
ben auszugestalten (vgl. Kapitel 7). Dabei ist darauf zu achten, dass das Wiederholen eines Schul-
jahrgangs möglich sein muss. Die einmal festgelegte Reihenfolge der sporttheoretischen Inhalte ist
daher als Standardabfolge aufzufassen, die nur durch erneuten Fachkonferenzbeschluss geändert
werden kann.
Sporttheoretische und sportpraktische Inhalte (einschließlich der im Zusammenhang mit der Abiturprü-
fung benannten Sportarten/Disziplinen), einschlägige Fachverfahren, notwendige Wiederholungs- und
Übungsphasen sind zu einer didaktisch und pädagogisch sinnvollen Halbjahresplanung zu verbinden
(vgl. Kapitel 7).
Es ist Aufgabe der Fachkonferenz und der Fachlehrkräfte, die Unterrichtsplanung im Praxis-Theorie-
Verbund so zu gestalten, dass Lösungen gefunden werden, die sowohl den jeweiligen zeitlichen und
organisatorischen Bedingungen als auch den Interessen der Lerngruppen gerecht werden. Der Her-
stellung vertiefter Praxis-Theorie-Bezüge ist durch die Wahl geeigneter sportpraktischer Inhalte und
Methoden besondere Beachtung zu schenken.
Insbesondere soll der Praxis-Theorie-Bezug, der an der konkreten praktischen Handlungsebene an-
setzt, integraler Bestandteil aller Unterrichtsvorhaben sein. In den verbindlichen Unterrichtsaspekten
fast aller sporttheoretischer Inhalte ist ein Bewegungs- bzw. Handlungsaspekt enthalten.
Genauso verpflichtend ist die durchgängige Einbeziehung einschlägiger fachspezifischer und fach-
übergreifender Verfahren. Dabei geht es sowohl um deren angemessene Erschließung als auch da-
rum, dass die Schülerinnen und Schüler an geeigneter Stelle diese Verfahren selbstständig anwen-
den, um fachspezifische Problem- und Fragestellungen sachgerecht und zielorientiert zu lösen.
Beispielhaft genannt seien Videoanalysen, Beobachtungsbögen zur Analyse von Bewegungstechni-
ken und Spielsituationen, Tests zur Feststellung der motorischen Leistungsfähigkeit, Trainingspläne
zur Verbesserung der motorischen Leistungsfähigkeit, Lern- und Übungsarrangements für den Kom-
petenzerwerb sowie Interviews, Literatur- und Internetrecherche zur Beschaffung von Informationen.
2.4 Kursarten und Anforderungsniveaus
Das Fach Sport kann in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
‒ sechsstündig als Prüfungsfach auf erhöhtem Anforderungsniveau (Schwerpunktfach Sport),
‒ vierstündig als Prüfungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau (fünftes Prüfungsfach)
und
‒ zweistündig als Ergänzungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau angeboten werden.6
Der Unterricht im zweistündigen Ergänzungsfach zielt vor allem auf die bewegungsfeldspezifische
Weiterentwicklung der sportlichen Handlungsfähigkeit und die Förderung der Persönlichkeitsentwick-
6 Die Vorgaben der AVO-GOBAK und der VO-GO oder der BbS-VO in der jeweils gültigen Fassung sind zu be-achten.
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lung ab, wobei exemplarisch auch auf Lernbereiche der Sporttheorie und einzelne Sinnperspektiven
zurückgegriffen wird.
In den Prüfungsfächern finden Vertiefungen sowohl im sportpraktischen als auch im sporttheoreti-
schen Teil mit dem Ziel statt, die Entwicklung einer umfassenden Handlungskompetenz und die Her-
ausbildung eines reflektierten Standpunktes im Rahmen sporttheoretischer und fächerübergreifender
Zusammenhänge sowie die Fähigkeit zur Anwendung im konkreten Handlungsvollzug zu erreichen.
In Anlehnung an die EPA-EB intendiert der Unterricht auf grundlegendem und erhöhtem Anforde-
rungsniveau die Vermittlung von Kompetenzen
‒ zur Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur, was die Handlungsfähigkeit in
exemplarisch ausgewählten Individual- und Spielsportarten beinhaltet,
‒ zur Untersuchung unterschiedlicher Motive und Ziele des institutionalisierten Sports,
‒ zur Beherrschung wesentlicher Fachmethoden und die Erkenntnis fächerübergreifender
Zusammenhänge,
‒ zur sachlich und fachlich korrekten sowie adressatengerechten Verständigung über bewe-
gungsbezogene Sachverhalte, Probleme und Zusammenhänge.
Unterschiede zwischen den Prüfungsfächern auf grundlegendem und auf erhöhtem Anforderungsni-
veau bestehen im Grad der Vertiefung, der Intensität und der Reflexion wissenschaftspropädeutischen
Arbeitens.
Diesbezüglich können unter anderem folgende Aspekte differenziert werden:
‒ Anforderungen an selbstständige Arbeits- und Untersuchungsformen beim Wissenserwerb
und in der Praxis-Theorie-Verbindung,
‒ Komplexität der ausgewählten Inhalte, Theorien und Modelle,
‒ Abstraktionsniveau sowie Differenzierungs- und Vertiefungsgrad in der Sacherarbeitung,
‒ Vielfalt und Beherrschungsgrad der Fachmethoden,
‒ Ausmaß, Tiefe und Stringenz des Reflektierens im Hinblick auf angewandte Methoden und die
Begrenztheit wissenschaftlicher Aussagen,
‒ inhaltliche Vielfalt durch unterschiedliche Anzahl der zu bearbeitenden Themenfelder.
Kompetenzen, die in Kursen mit erhöhtem Anforderungsniveau zusätzlich erworben werden müssen,
sind entsprechend gekennzeichnet.
Die VO-GO regelt, welche Bedingungen für eine Zulassung zum Prüfungsfach Sport erfüllt sein müs-
sen.
Hinweise zur Abiturprüfung
Für die Abiturprüfung können nur Sportarten bzw. sportartübergreifende Mehrkämpfe gewählt werden,
die im Rahmen des schulischen Kursangebotes belegt worden sind.
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Ist Sport vierstündiges Prüfungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau, wählt der Prüfling für
die sportpraktischen Prüfungsteile eine Sportart aus der Bewegungsfeldgruppe A und eine weitere
Sportart aus der Bewegungsfeldgruppe B aus.
Im sechsstündigen Prüfungsfach auf erhöhtem Anforderungsniveau sind im Rahmen der Abiturprü-
fung in der Sportpraxis drei Teilprüfungen abzulegen. Dazu wählt der Prüfling für die sportpraktischen
Teilprüfungen eine Sportart aus der Bewegungsfeldgruppe A und eine weitere Sportart aus der Bewe-
gungsfeldgruppe B aus. Die dritte Teilprüfung erfolgt im Praxis-Theorie-Verbund. Dazu werden sport-
theoretische Kenntnisse aus verschiedenen Halbjahren der Qualifikationsphase und deren Anwen-
dung in dem Bewegungsfeld überprüft, dem die Sportart zugeordnet ist.
Die Leistungsbewertung erfolgt nach den Vorgaben der EPA-EB. In das Prüfungsergebnis der dritten
Teilprüfung gehen die theoretischen Anteile mit 40 bis 50 Prozent ein.
2.5 Innere Differenzierung
Mit Rücksicht auf die Heterogenität der Lernenden hinsichtlich ihrer fachlichen und personalen Kom-
petenzen oder ihres kulturellen sowie sozialen Hintergrundes sind auch im Sekundarbereich II diffe-
renzierende Lernangebote und Lernanforderungen für den Erwerb der in diesem Kerncurriculum vor-
gegebenen Kompetenzen im erforderlichen Umfang bereitzustellen. Innere Differenzierung als
Unterrichtsprinzip berücksichtigt die Lernausgangslage, zielt auf die individuelle Förderung ab, entwi-
ckelt und unterstützt das selbstständige Lernen und bindet die Lernenden in die Gestaltung der Unter-
richtsprozesse ein. Binnendifferenzierende Maßnahmen können auf allen didaktischen und methodi-
schen Ebenen durchgeführt werden, also hinsichtlich einzelner Unterrichtsziele, -inhalte, -medien und
vor allem hinsichtlich der Unterrichtsorganisation.
Eine besondere Bedeutung kommt der Einführungsphase zu, in der es nötig ist, die individuellen Fä-
higkeiten, Fertigkeiten und Neigungen im Rahmen der Ermittlung der Lernausgangslage festzustellen
sowie diese produktiv in die Planung und Umsetzung des Unterrichts einzubetten, um eine langfristig
erfolgreiche Arbeit im Fach Sport in der gymnasialen Oberstufe anzubahnen. In der Qualifikationspha-
se steht dagegen die zielgerichtete Vorbereitung auf die thematischen, fach- und kursspezifischen
Anforderungen der Abiturprüfung im Vordergrund. Dabei sind die oben angesprochenen differenzie-
renden Maßnahmen in angemessener Vielfalt umzusetzen.
13
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3 Erwartete Kompetenzen
3.1 Einführungsphase
Am Ende der Einführungsphase müssen die Schülerinnen und Schüler über eine Handlungskompe-
tenz verfügen, die ihnen eine erfolgreiche Mitarbeit in der Qualifikationsphase ermöglicht. Damit die
geforderten inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen erworben werden können, müssen beide
Bewegungsfeldgruppen (A und B) berücksichtigt werden.
3.1.1 Prozessbezogene Kompetenzbereiche
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ erwerben verschiedene Lernstrategien und Methodenkenntnisse,
‒ werten Bewegungsabläufe und Spielhandlungen auch mithilfe digitaler Medien nach vor-
gegebenen und selbst erstellten Kriterien aus,
‒ geben gezielte Bewegungskorrekturen,
‒ entwickeln, organisieren und leiten Spiele,
‒ verändern Regeln und Bewegungsideen zielorientiert und situationsgerecht.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ arbeiten in verschiedenen Sozialformen und Gruppenzusammensetzungen ziel- und sach-
orientiert,
‒ lösen in Bewegungs- und Spielsituationen auftretende Konflikte,
‒ verhalten sich in Wettkämpfen regelgerecht und fair,
‒ helfen und sichern selbstverantwortlich im Lern- und Übungsprozess.
Selbstkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ verfügen über eine erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf eigene und fremde
Ausdrucks- und Darstellungsformen,
‒ demonstrieren eigene Bewegungslösungen,
‒ schätzen Risiken beim Sport realistisch ein und setzen sich angemessene Ziele,
‒ treffen bewusste Entscheidungen für die eigene sportliche und körperliche Entwicklung,
‒ sind in der Lage, ihr individuelles Wohlbefinden durch Sport, Spiel und Bewegung positiv zu
beeinflussen,
‒ reflektieren Lernprozesse.
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3.1.2 Inhaltsbezogener Kompetenzbereich
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ zeigen eine altersgemäße Ausprägung der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten,
‒ wenden grundlegende Bewegungstechniken aus der Bewegungsfeldgruppe A an,
‒ wenden spielspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten aus der Bewegungsfeldgruppe B an,
‒ setzen gruppen- und mannschaftstaktische Strategien im Spiel um,
‒ erklären grundlegende Sachverhalte der Bewegungs- und Trainingswissenschaft.
3.2 Qualifikationsphase
Das Kerncurriculum für das Fach Sport in der Qualifikationsphase formuliert verbindlich zu erwerben-
de Kompetenzen und weist zugleich durch die Bewegungsfelder sowie durch die obligatorischen
sporttheoretischen Themen verbindliche Inhaltsbereiche und darauf bezogene spezifische Kompeten-
zen aus. Die Darstellung knüpft an die Kompetenzbereiche der EPA-EB Sport an und definiert im Ein-
zelnen das Niveau der abschlussorientierten Kompetenzen.
Die in diesem Abschnitt genannten Kompetenzen sind auf dem jeweilig vorgegebenen Niveau für die
Abiturprüfungen in den Prüfungsfächern und im Ergänzungsfach relevant.
In den Bewegungsfeldern (siehe Kapitel 4) werden die spezifischen Kompetenzen für das Ergän-
zungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau (linke Spalte) sowie für das Prüfungsfach auf
grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau (rechte Spalte) ausgewiesen.
Sind die Zeilen über mehrere Spalten durchgehend dargestellt, sind die Kompetenzen für beide Kurs-
niveaus gleichbedeutend verbindlich.
Die Kompetenzen aus den vier Kompetenzbereichen (Inhaltskompetenz, Methodenkompetenz, Sozi-
alkompetenz, Selbstkompetenz) und die auf die Bewegungsfelder sowie auf die sporttheoretischen
Inhalte bezogenen spezifischen Kompetenzen sind bei der Unterrichtsplanung verbindlich zu berück-
sichtigen.
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3.2.1 Prozessbezogene Kompetenzbereiche
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ beherrschen Verfahren zur Lösung bewegungsbezogener Aufgabenstellungen: Problemanalyse
(Analyse von Bewegungsabläufen und Spielhandlungen), Analyse von Materialien und Infor-
mationen, Erarbeitung von Lösungsstrategien, Auseinandersetzung mit der Problemstellung
durch Erproben und Experimentieren, Ergebnisanalyse und Ergebnissicherung,
‒ planen, organisieren und gestalten Bewegungsarrangements, Übungssequenzen und Spiel-
situationen unter verschiedenen methodischen und didaktischen Zielsetzungen,
‒ wenden Lehr- und Lern- sowie Feedbackmethoden situationsadäquat an, geben gezielte
Bewegungshilfen und Bewegungskorrekturen und reflektieren diese.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ verhalten sich fair in Bezug auf die Anerkennung von unterschiedlichen Leistungs- und Motiva-
tionsvoraussetzungen, wenden Strategien zur Lösung von Konflikten an und erkennen Stärkere
an sowie unterstützen bzw. integrieren Schwächere,
‒ übernehmen Verantwortung für sich und andere (z. B. helfen und sichern selbstständig) im Lern-
und Übungsprozess,
‒ wenden ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit in Bezug auf Arbeits- und Kooperations-
techniken bzw. in der Unterstützung bei Lern- und Trainingsprozessen an.
Selbstkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ verfügen über eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf die eigene Person
(Selbstbild), den eigenen Körper (Körperbild, Körperhaltung, Körpersprache) und die eigenen
sowie fremden Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten,
‒ setzen sich angemessene Ziele in Bezug auf körperliche Reaktionen auf Bewegungen sowie
Risiken beim Sport und zeigen adäquate Verhaltensweisen,
‒ steuern ihr Bewegungshandeln und die eigene sportliche und körperliche Entwicklung
zielgerichtet.
16
17
3.2.2 Inhaltsbezogener Kompetenzbereich
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ demonstrieren sportmotorische Fertigkeiten in den thematisierten Inhaltsbereichen,
‒ demonstrieren eine allgemeine und spezielle Spielfähigkeit,
‒ verfügen über sportmotorische Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und
Koordination) zur Bewältigung der gestellten Bewegungsaufgaben und Handlungssituationen,
‒ gestalten kriterienbezogen rhythmische, tänzerisch-gymnastische oder spielerische
Bewegungen,
‒ präsentieren den kreativen und produktiven Umgang mit Formen der Bewegung und des Spiels,
‒ wenden Fachsprache an,
‒ formulieren und überprüfen Hypothesen in der Auseinandersetzung mit der eigenen
Bewegungspraxis,
‒ bewältigen und bewerten Bewegungs- und Handlungsverläufe sowohl im Hinblick auf praktisch-
handelnde als auch theoretisch-reflexive Kriterien,
‒ wenden Erklärungsmodelle und Testverfahren aus verschiedenen sportwissenschaftlichen
Disziplinen an und überprüfen ihre Eignung für die Lösung der jeweiligen Bewegungsprobleme
oder -aufgaben,
‒ verfügen über Kenntnisse, Einstellungen und Werthaltungen im Zusammenhang mit über die
Fachgrenzen hinaus bedeutsamen sportbezogenen Themen der Gegenwart, wie z. B.
Beitrag von Bewegung, Sport und Spiel zur gesunden Lebensführung und sinnvollen Frei-
zeitgestaltung,
Problematik von leistungssteigernden Mitteln u. a. beim Doping,
Aspekte der ästhetisch-gestalterischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebens-
welten,
Notwendigkeit des umweltbewussten Handelns,
Leistungen und Probleme des organisierten Sports,
Reflexion der Wechselwirkungen zwischen Sport auf der einen und Politik, Medien und
Wirtschaft auf der anderen Seite,
Reflexion der persönlichen Motive des Sporttreibens,
‒ reflektieren die Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Sportunterricht,
‒ besitzen die Fähigkeit zu vernetztem, fachübergreifendem Denken und zu selbstständigem
Lernen, begründetem Urteilen und Handeln.
17
18
4 Sportpraxis – Konkretisierung des Kompetenzerwerbs in den Bewe-
gungsfeldern
In diesem Kapitel wird aufgezeigt, wie der Kompetenzerwerb innerhalb der Sportpraxis auf den ver-
schiedenen Anforderungsniveaus realisiert werden kann. Die angegebenen sportpraktischen Inhalte
bieten im Sinne der Kompetenzorientierung innerhalb eines Bewegungsfeldes verschiedene Umset-
zungsoptionen bzw. Schwerpunktsetzungen.7
Innerhalb der einzelnen Bewegungsfelder sind jeweils inhaltsbezogene Kompetenzen (ohne Schattie-
rung) und dazugehörige prozessbezogene Kompetenzen (grau schattiert) ausgewiesen. Alle ange-
führten prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen sind abhängig von der gewählten
sportpraktischen Schwerpunktsetzung des Kurses verbindlich anzusteuern.
Die entsprechende Schwerpunktsetzung des Kurses ist durch eine im Vorfeld anzufertigende und für
die Schülerinnen und Schüler einsehbare Kursausschreibung, die über Thema, Inhalte, Kompetenzen
und die Grundlagen der Leistungsbewertung informiert, auszuweisen.
Für das Ergänzungsfach ist in einigen Bewegungsfeldern eine Auswahl der sportpraktischen Inhalts-
bereiche des jeweiligen Bewegungsfeldes möglich (z. B. im Bewegungsfeld „Schwimmen, Tauchen,
Wasserspringen“: Sportschwimmen, Wasserspringen usw.). Dabei sind die verbindlichen Vorgaben
zur Kursbelegung (siehe Kapitel 2.3.2) und zur Organisation und Unterrichtsgestaltung im Ergän-
zungsfach Sport einzuhalten.
Für das Prüfungsfach Sport gelten die Kompetenzen in der rechten Spalte sowohl für Kurse auf er-
höhtem Anforderungsniveau (Schwerpunktfach) als auch für Kurse auf grundlegendem Anforderungs-
niveau (fünftes Prüfungsfach). Die Kompetenzen, in denen Praxis und Theorie des Faches eine sys-
tematische Verknüpfung erfahren, sind abiturrelevant und daher verbindlich anzusteuern. Bei der
Wahl der Kursinhalte sind die verbindlichen Vorgaben (siehe Kapitel 2.3.3) einzuhalten.
7 Für das Prüfungsfach sind im Hinblick auf den praktischen Teil der Abiturprüfung die Vorgaben der EPA-EB zu beachten.
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5 Inhalte des Sporttheorieunterrichts im Sekundarbereich II
Der Sporttheorieunterricht beschäftigt sich mit Inhalten aus den Themenbereichen Sportbiologie und
Trainingswissenschaft, Bewegungswissenschaft sowie Sport und Gesellschaft.
Die Inhalte sind in 14 Themenfeldern (vgl. Kapitel 5.2) ausgewiesen und verbindlich zu unterrichten.
Für das Prüfungsfach auf grundlegendem Niveau sind davon vier als optionale Themenfelder
gekennzeichnet. Die Themenfelder können unterschiedlichen Themenbereichen zugeordnet sein.
Die verschiedenen Inhalte können somit themenbereichsübergreifend unterrichtet werden.
Die Themenfelder sollen soweit wie möglich im Praxis-Theorie-Verbund vermittelt werden, um eine
optimale Vernetzung der sporttheoretischen mit den sportpraktischen Kompetenzen anzubahnen. Im
Rahmen des Sporttheorieunterrichts sollen weiterhin Bezüge zu aktuellen Themen hergestellt werden
(z. B.: Hintergrund von Regelveränderungen in großen Sportspielen, HIIT, Life Kinetik, Core-Training,
Trendsportarten und ihre Entwicklung, aktuelle sportpolitische Entwicklungen bei sportlichen Großver-
anstaltungen).
Durch die Einbindung einzelner Inhalte aus den Themenfeldern in die Einführungsphase wird der
inhaltliche Umfang in der Qualifikationsphase nicht nur reduziert, sondern der Unterricht im Prüfungs-
fach Sport in der Qualifikationsphase sinngebend vorbereitet.
Der Schwerpunkt des Themenbereichs Bewegungswissenschaft liegt in der Bewegungsanalyse
und verschiedenen Aspekten des Bewegungslernens.
Bei der Bewegungsanalyse steht die Außensicht einer Bewegung im Mittelpunkt. Ausgehend von den
biomechanischen Grundlagen sportlicher Bewegungshandlungen bilden qualitative und quantitative
Bewegungsmerkmale die Basis zur strukturierten Funktionsanalyse von sportlichen Bewegungen und
damit zur differenzierten Bewegungsbetrachtung.
Die Anwendung verschiedener Analysemethoden – wie z. B. Beobachtungsbögen, Auswertung von
Foto- und Videosequenzen – ermöglichen eine differenzierte Betrachtung der Funktionalität von even-
tuell auftretenden Bewegungsabweichungen und somit eine gezielte Weiterentwicklung der Bewe-
gungsabläufe.
Ausgehend von der eigenen Bewegungspraxis sollen im Themenfeld Bewegungslernen und Tech-
niktraining die Entwicklung motorischer Lernprozesse und weitere Grundlagen untersucht werden. In
diesem Zusammenhang sollen unterschiedliche Lehr-/Lernmethoden und Korrekturmaßnahmen hin-
sichtlich ihrer Funktionalität beurteilt und adäquat eingesetzt werden.
Durch die strukturierte Vermittlung taktischer Inhalte wird im Individual- und Mannschaftssport die
zentrale Voraussetzung für sportlichen Erfolg geschaffen. Die Bedeutung psychischer Faktoren für die
Leistungsfähigkeit sowohl in der eigenen Sportpraxis als auch im Spitzensport wird exemplarisch ana-
lysiert.
Sofern keine Vorgabe hinsichtlich der sportpraktischen Inhalte für das schriftliche Abitur bekannt ge-
geben wird, ist sicherzustellen, dass das im Praxis-Theorie-Verbund erarbeitete Wissen und Können
auf alle im Abitur zugelassenen Sportarten übertragen werden kann (vgl. EPA-EB).
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Oberstufenspezifische Untersuchungsmöglichkeiten sind unter anderem experimentelle Erprobungen
von Lernarrangements und konkreten Übungsangeboten.
Der Schwerpunkt des Themenbereichs Sportbiologie und Trainingswissenschaft liegt in der Ver-
mittlung der Grundlagen des sportlichen Trainings. Den Ausgangspunkt der Vermittlung stellen die
allgemeine Gesetze, Prinzipien und Ziele sportlichen Trainings und die anatomisch-physiologischen
Grundlagen sowie psychosozialen Dispositionen des einzelnen Sportlers dar.
Die Planung und Steuerung sportlichen Trainings werden zunächst allgemein beleuchtet. Diese wird
ggf. von der Planung einzelner Trainingsinhalte bis hin zu langfristiger Trainingsplanung (Jahres-,
Makro- und Mikrozyklus) präzisiert. Das Training der sportmotorischen Fähigkeiten wird auf spezifi-
sche Ziele, Methoden und Inhalte hin analysiert, um Trainingsziele begründen zu können und Trai-
ningsmethoden und Trainingsinhalte hinsichtlich ihrer Eignung für die geplanten Adaptationsprozesse
beurteilen zu können.
Die Grundlagen sportlichen Trainings führen zu einer exemplarischen und vertieften Bearbeitung von
sportmotorischen Anforderungsprofilen verschiedener Sportarten/Disziplinen, deren Vergleich und den
daraus resultierenden Konsequenzen für die Trainingsplanung. Sportmotorische Tests dienen dabei
als spezifisches diagnostisches Verfahren zur Analyse sportmotorischer Fähigkeiten, technischer Fer-
tigkeiten oder sportartspezifischer Gesichtspunkte.
Vor dem Hintergrund trainingswissenschaftlicher und physiologischer Erkenntnisse (s. o.) liegen in der
Planung und Steuerung individueller Trainingsprozesse Möglichkeiten zur theoriegebundenen Refle-
xion und zum wissenschaftspropädeutischen Arbeiten.
Die unmittelbare Verflechtung inhalts- und prozessbezogener Kompetenzen kommt im systemati-
schen Einsatz trainingswissenschaftlicher Verfahren und Materialien zum Ausdruck. Die Konkretisie-
rung erfolgt über einen intensiven Praxis-Theorie-Bezug. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass auf
der Basis spezifischer diagnostischer Verfahren und analysierter Anforderungsprofile ein funktionales
und systematisches Training für einen Teilleistungsfaktor entwickelt und durchgeführt wird.
Der Themenbereich Sport und Gesellschaft umfasst sehr unterschiedliche Inhalte: Sport wird immer
in einem gesellschaftlichen Kontext vollzogen. Da der gesellschaftliche Kontext aber einem ständigen
Wandel unterworfen ist, wird in diesen Themenfeldern der Sportbegriff in seiner differenzierten Ver-
wendung reflektiert. Die Funktionen, die man dem Sport grundsätzlich zuordnen kann, sollen er-
schlossen werden. Über diese unterschiedlichen Funktionen sollen die Wechselwirkungen zwischen
dem Sport und der Wirtschaft, der Politik und den Medien erörtert werden. In die unterrichtliche Be-
trachtung müssen dabei neben ökonomischen und sozialen auch ökologische Fragestellungen einbe-
zogen werden. Es soll durch die Einbeziehung vielfältiger Materialien (z. B. Texte, Modelle, Grafiken,
Statistiken) erkennbar werden, dass der Sport als ein Spiegelbild der Gesamtgesellschaft begriffen
werden kann. Außerdem ist zu reflektieren, dass aktuelle Diskussionen im Sport und die Entwicklung
von Zukunftsperspektiven nicht ohne eine historische Einordnung begriffen werden können.
Die subjektive Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld Sport eröffnet es den Schülerinnen und Schü-
lern, die Möglichkeiten und Grenzen dieses Arbeitsbereiches zu erfassen. Zur Bearbeitung dieses
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Themenbereiches eignen sich in besonderer Weise empirische Verfahren. Hierbei werden Materialien
aus qualitativen und quantitativen Erhebungen berücksichtigt. Die eigenständige Anfertigung von In-
terviews und Fragebogenerhebungen sollte im Unterricht Berücksichtigung finden.
Im Themenfeld Sport und Gesundheit sind die Prinzipien der Mehrdimensionalität und der Zukunfts-
orientierung besonders zu beachten. Die Auswirkungen von Sportverletzungen sowie geeignete Prä-
ventions- und Regenerationsmaßnahmen werden dargestellt.
Im Themenfeld Sport, Ernährung und Doping wird der Einfluss der Ernährung auf das sportliche
Handeln hinterfragt und anhand von Extremformen (z. B. Diäten, Low-Carb, usw.) kritisch analysiert.
Hierzu werden zunächst die Grundlagen der Ernährung erarbeitet. Die differenzierte Betrachtung der
Motive, der Wirkmechanismen und Folgen von Ernährungssubstitution und Doping werden beschrie-
ben und kritisch aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Grundlage der Aufgabenstellung in den Abiturprüfungen sind die Kompetenzen des Kerncurriculums
Sport der Qualifikationsphase.
Zugunsten einer inhaltlichen Entlastung und zur Fokussierung auf das kompetenzorientierte
Arbeiten in der Qualifikationsphase erfolgen für jeden Abiturjahrgang Präzisierungen durch die
speziellen fachbezogenen Hinweise des Niedersächsischen Kultusministeriums für die Abitur-
prüfung.
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5.1 Inhalte der Einführungsphase
Sportbiologische bzw. sportphysiologische Grundlagen (ca. 3 Doppelstunden)
‒ Aufbau und Funktion des passiven und aktiven Bewegungsapparates.
‒ häufige Sportverletzungen und Verletzungsprävention; endogene und exogene Ver-
letzungen; Verletzungsarten (Brüche, Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Verren-
kungen, Verletzungen der Bänder bzw. Sehnen) sowie Möglichkeiten der Verletzungs-
prophylaxe.
‒ Aufbau und Funktion von körperlicher Erwärmung, Dehnung und des Abwärmens im
sportlichen Kontext sowie Reflexion des praktischen Nutzens.
Trainingswissenschaftliche Grundlagen (ca. 3 Doppelstunden)
‒ Grundlagen des sportlichen Trainings
(Definition „Sportliches Training“, Faktoren der sportlichen Leistungsfähigkeit, Trainings-
gesetze und Trainingsprinzipien).
‒ Übersicht der sportmotorischen Fähigkeiten (Konditionelle und koordinative Fähigkeiten).
Bewegungswissenschaftliche Grundlagen (ca. 3 Doppelstunden)
‒ Grundlagen der Bewegungsanalyse (Einführung in die Bewegungsanalyse nach dem Drei-
Phasen-Modell nach MEINEL).
Sportsoziologische und sportpsychologische Grundlagen (ca. 2 Doppelstunden)
‒ Motive und Motivationen sportlichen Handelns.
‒ Funktionen und Dysfunktionen des Sports.
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5.2 Inhalte der Qualifikationsphase
5.2.1 Themenfeld „Bewegungsanalyse“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ erklären allgemeine biomechanische Grundlagen und wenden biomechanische Prinzipien
sachgerecht an,
‒ erläutern die Bedeutung und Charakteristik einzelner Bewegungsmerkmale für die quali-
tative Bewegungsanalyse,
‒ interpretieren Bild- und Filmmaterial zu Bewegungsabläufen unter morphologischen und
funktionalen Gesichtspunkten,
‒ entwerfen funktionale Bewegungsanalysen (Aufgaben- und Ablaufanalyse) und erörtern
Probleme der Phaseneinteilung von Bewegungen,
‒ entwickeln und formulieren Hypothesen in der Auseinandersetzung mit der eigenen
Bewegungspraxis,
‒ wenden fachspezifische Verfahren der Bewegungsbeobachtung und Bewegungsdiagnostik
(z. B. Beobachtungsbogen, Fotosequenzen, Videoanalyse) sachgerecht an und entwerfen
Fehleranalysen.
Zusätzlich für das erhöhte Anforderungsniveau
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ reflektieren verschiedene methodische und didaktische Zielsetzungen sportlicher
Bewegungen (Außensicht/Innensicht).
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Kinematik und Dynamik
Translatorische und rotatorische Bewegungen
Zyklische und azyklische Bewegungsstrukturen und Phasenmodelle
‒ biomechanische Prinzipien
‒ qualitative Bewegungsmerkmale
‒ Analyse von Bewegungsabweichungen und Fehlern
Für das erhöhte Anforderungsniveau
‒ Reflexion sportlicher Bewegung aus unterschiedlichen Perspektiven (Außensicht/Innen-
sicht)
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5.2.2 Themenfeld „Bewegungslernen und Techniktraining“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ erläutern allgemeine theoretische Grundlagen, Phasen und Einflussfaktoren des
Bewegungslernens,
‒ übertragen ihre Kenntnisse auf die eigene Bewegungspraxis, um eigene Bewegungs-
möglichkeiten einzuschätzen und realistische Lernziele herzuleiten,
‒ entwickeln Lernarrangements und Übungssequenzen nach lerntheoretischen Gesichts-
punkten,
‒ beurteilen Lehr-/Lernmethoden und Korrekturmaßnahmen hinsichtlich ihrer Funktionalität
und setzen diese zur Unterstützung und Steuerung motorischer Lernprozesse ein,
‒ beschreiben die allgemeinen theoretischen Grundlagen der Informationsaufnahme und
Informationsverarbeitung bei motorischen Lernprozessen,
‒ beschreiben die Prozesse der Bewegungssteuerung und der Bewegungshandlung jeweils
am Beispiel eines Modells und überprüfen den Gültigkeitsbereich und die Anwendungs-
relevanz dieses Modells,
‒ benennen die Analysatoren und beschreiben deren Funktionen in unterschiedlichen
Sportarten/Disziplinen,
‒ untersuchen Informations- und Koordinationsanforderungen von Sportspielen mittels eines
Modells.
Zusätzlich für das erhöhte Anforderungsniveau
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ reflektieren vertieft den Zusammenhang von motorischem Lernen und Instruktion.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Phasen und Verläufe motorischen Lernens
‒ Faktoren, die den motorischen und technischen Lernprozess beeinflussen
‒ Aufbau einer Bewegungshandlung
‒ motorische Entwicklung in verschiedenen Altersstufen und hormonelle Prozesse sowie
ihre Auswirkung auf die motorische Leistungs- und Lernfähigkeit
‒ Methoden des Bewegungslernens zur Optimierung des motorischen Lernprozesses
‒ Fehlerkorrektur und Korrekturgrundsätze
‒ Mensch als informationsverarbeitendes System, Analysatoren
‒ Motorik als Regelkreis
‒ spezifische Druckbedingungen in Sportspielen und daraus resultierende Informations- und
Koordinationsanforderungen (z. B. NEUMAIER-Modell)
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5.2.3 Themenfeld „Grundlagen des Taktiktrainings“
(optional für das Prüfungsfach auf grundlegendem Niveau)
Die Schülerinnen und Schüler ...
‒ benennen Komponenten sportlicher Taktik und stellen deren Bedeutung für die sportliche
Leistungsfähigkeit dar,
‒ wenden spezifische Inhalte und Methoden an, um ein Taktiktraining für verschiedene
Altersstufen und Leistungsniveaus zu entwickeln,
‒ erörtern Möglichkeiten des Taktiktrainings im langfristigen Trainingsaufbau eines Spiel-
sportlers.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte:
‒ Bedeutung des Taktiktrainings
‒ Komponenten des Taktiktrainings
‒ methodische Grundsätze des Taktiktrainings
5.2.4 Themenfeld „Psychologisches Training“
(optional für das Prüfungsfach auf grundlegendem Niveau)
Die Schülerinnen und Schüler ...
‒ benennen psychische Faktoren in Abgrenzung zu anderen Leistungsfaktoren,
‒ überprüfen die Bedeutung einzelner Faktoren für das eigene sportliche Handeln,
‒ analysieren die Anwendung psychologischen Trainings im Spitzensport und erproben
exemplarisch psychologisches Training in der eigenen Praxis.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ psychische Faktoren (z. B. Wahrnehmung, Empfindung, Gedächtnis, Emotion, Kognition
und Motivation) und deren Einfluss auf Bewegung
‒ psychologisches Training
5.2.5 Themenfeld „Grundlagen sportlichen Trainings“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ erklären wesentliche Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit,
‒ erklären verschiedene konditionelle und koordinative Fähigkeiten und benennen deren
Wechselwirkungen,
‒ benennen Belastungskomponenten und beschreiben die Charakteristik allgemeiner
Trainingsmethoden,
‒ beurteilen Training anhand der Trainingsprinzipien zur Auslösung, Festigung und
Steuerung von Anpassungsprozessen,
‒ erklären und reflektieren physiologische Gesetzmäßigkeiten,
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‒ erklären sachgerechte Anforderungsprofile für verschiedene Sportarten/Disziplinen und
stellen diese vergleichend gegenüber,
‒ entwickeln daraus resultierende Konsequenzen für die Trainingsplanung.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Begriffsbestimmung der sportmotorischen Fähigkeiten (Kondition und Koordination)
‒ Erscheinungsformen bzw. Arten der betrachteten konditionellen Fähigkeit
‒ Belastungsnormativa bzw. Belastungskomponenten
‒ Gesetze, Prinzipien und Ziele sportlichen Trainings
‒ Bedeutung der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten für die sportliche Leistung
‒ Training der konditionellen Fähigkeiten in verschiedenen Altersstufen
‒ sportmotorische Anforderungsprofile verschiedener Sportarten/Disziplinen
5.2.6 Themenfeld „Anatomisch-physiologische Grundlagen“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ beschreiben den Aufbau und die Funktion der quergestreiften Skelettmuskulatur und
erläutern verschiedene Kontraktionsformen anhand sportpraktischer Beispiele,
‒ differenzieren Muskelfasertypen nach ihren charakteristischen Leistungsmerkmalen und
kennen deren Anpassungsmöglichkeiten,
‒ reflektieren die Bedeutung muskulärer Anpassungsprozesse für die sportliche Leistungs-
fähigkeit und leiten Konsequenzen für die eigene Sportpraxis her,
‒ beschreiben den Aufbau und die Funktion von unterschiedlichen Gelenkarten und der
Wirbelsäule,
‒ beschreiben die anatomischen und physiologischen Grundlagen in den Bereichen Herz-
Kreislauf, Atmung und Blut hinsichtlich der sportpraktischen Bedeutung,
‒ erklären die Anpassung dieser Systeme/Organe auf konditionelles Training,
‒ beschreiben aerobe und anaerobe Wege der Energiebereitstellung hinsichtlich ihrer sport-
praktischen Bedeutung und erörtern deren Verhältnis in Abhängigkeit von Art und Dauer
der Belastung,
‒ beurteilen die Bedeutung der verschiedenen Resynthesewege für unterschiedliche
sportliche Tätigkeiten und leiten Konsequenzen für die eigene Sportpraxis her,
‒ erklären die Bedeutung der Anpassungsprozesse für die sportliche Leistungsfähigkeit im
Bereich der Ausdauer und leiten Konsequenzen für die eigene Sportpraxis her.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Aufbau und Funktion der quergestreiften Skelettmuskulatur, Mechanik der Muskel-
kontraktion, Kontraktionsformen
‒ Muskelfasertypen
‒ muskuläre Dysbalancen
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‒ Aufbau der wesentlichen Gelenke und der Wirbelsäule
‒ anatomisch-physiologische Grundlagen des Herz-Kreislauf-Systems und der Atmung
‒ aerobe und anaerobe (laktazide/alaktazide) Energiebereitstellung
‒ Adaptation in unterschiedlichen Organsystemen
5.2.7 Themenfeld „Planung und Steuerung sportlichen Trainings“
(optional für das Prüfungsfach auf grundlegendem Niveau)
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ beschreiben Abschnitte des langfristigen Trainingsaufbaus, begründen die Periodisierung
des Trainings und erstellen einen entsprechenden Trainingsplan.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Wechselwirkungen zwischen konditionellen und koordinativen Leistungsfaktoren
‒ Trainingsplanung im Jahres-, Makro-, Mikrozyklus
‒ allgemeiner Aufbau von Trainingseinheiten
5.2.8 Themenfeld „Training der konditionellen Fähigkeiten“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ setzen spezifische Trainingsmethoden und Trainingsinhalte situationsgerecht ein und
benennen die zu erwartenden Trainingseffekte,
‒ begründen Trainingsziele und beurteilen Trainingsmethoden und Trainingsinhalte
hinsichtlich ihrer Eignung für die geplanten Adaptationsprozesse,
‒ beschreiben motorische Testverfahren für verschiedene Zielbereiche,
‒ wenden verschiedene Testverfahren unter Wahrung der Testgütekriterien an, um die
eigene Leistungsfähigkeit zu überprüfen,
‒ diskutieren den praktischen Nutzen und die Aussagekraft des jeweiligen Testverfahrens.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
Die aufgeführten verbindlichen Unterrichtsaspekte/-inhalte beziehen sich auf die jeweils betrach-
tete konditionelle Fähigkeit (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit).
‒ spezifische Trainingsziele, -methoden, -inhalte sowie dadurch bedingte Adaptations-
prozesse
‒ Risiken und Gefahren des Trainings der konditionellen Fähigkeiten
‒ Arten und Nutzen motorischer Tests
‒ Durchführung allgemeiner und spezieller Tests zur Feststellung der motorischen
Leistungsfähigkeit
‒ Testgütekriterien (Haupt- und Nebenkriterien)
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5.2.9 Themenfeld „Training der koordinativen Fähigkeiten“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ vergleichen anhand von Strukturierungskriterien Erscheinungsformen der Koordination und
benennen deren Wechselwirkungen,
‒ setzen spezifische Trainingsmethoden und Trainingsinhalte situationsgerecht ein und
benennen die zu erwartenden Trainingseffekte,
‒ begründen Trainingsziele und beurteilen Trainingsmethoden und -inhalte hinsichtlich ihrer
Eignung für die geplanten Adaptationsprozesse,
‒ wenden ihr Wissen an, um systematisch zu trainieren.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Modell der koordinativen Fähigkeiten (z. B. nach MEINEL/SCHNABEL)
‒ leistungsbestimmende Faktoren der koordinativen Fähigkeiten
‒ Wechselwirkung zwischen den koordinativen Fähigkeiten und den Analysatoren
‒ Trainierbarkeit koordinativer Fähigkeiten; methodische Grundsätze und Maßnahmen im
Koordinationstraining
‒ altersabhängige Trainierbarkeit der koordinativen Fähigkeiten
5.2.10 Themenfeld „Sport als gesellschaftliches Phänomen“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ wenden einen differenzierten Sportbegriff an, der verschiedene methodische und
didaktische Zielsetzungen beinhaltet,
‒ beschreiben idealtypische gesellschaftliche Funktionen des Sports in der sich verän-
dernden Gesellschaft und reflektieren damit einhergehende Dysfunktionen,
‒ erörtern sportökonomische, sportpolitische und sportökologische Einflussgrößen und
Zusammenhänge,
‒ diskutieren Konsequenzen medialer Vermarktung,
‒ beschreiben Aufbau und Aufgaben wichtiger Institutionen und Organisationen des Sports
und bewerten diese kritisch,
‒ stellen organisierten und nicht-organisierten Sport vergleichend gegenüber,
‒ untersuchen die Folgen veränderter Lebensbedingungen und Lebensgewohnheiten auf die
Sportanbieter,
‒ beschreiben verschiedene Berufe und Berufsfelder im Bereich Sport.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Definition des Sportbegriffes
‒ Funktionen und Dysfunktionen des Sports
‒ Kommerzialisierung und Professionalisierung
‒ mediale Vermarktung
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‒ Institutionen und Organisationen des deutschen Sports
‒ organisierter und nicht-organisierter Sport
‒ Folgen veränderter Lebensbedingungen und -gewohnheiten für Sportanbieter
‒ Berufsfeld Sport
5.2.11 Themenfeld „Sport und Gesundheit“
Die Schülerinnen und Schüler ...
‒ beschreiben Auswirkungen von Sportverletzungen sowie geeignete Präventions-/Regene-
rationsmaßnahmen,
‒ entwickeln ein reflektiertes Gesundheitsverständnis,
‒ beschreiben und erläutern Ziele, Inhalte und Methoden für ein lebenslanges Bewegungs-/
Sportkonzept,
‒ untersuchen den Stellenwert unterschiedlicher Sportarten/Disziplinen für ein Gesundheits-
training.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ häufige Sportverletzungen von Muskeln, Knochen, Sehnen, Bändern und Gelenken:
Analyse, Regenerationsmaßnahmen, Prävention
‒ Ziele, Inhalte und Methoden eines lebensbegleitenden Gesundheitstrainings
‒ Bedeutung unterschiedlicher Sportarten für den Erhalt der Gesundheit vs. Folgen von
Bewegungsmangel
5.2.12 Themenfeld „Sport, Ernährung und Doping“
Die Schülerinnen und Schüler ...
‒ beschreiben Nährstoffe als Energieträger, Baustoffe und Katalysatoren in ihrer Bedeutung
für sportliche Leistungsfähigkeit,
‒ benennen Parameter und Kriterien für eine bedarfsangepasste Ernährung und entwickeln
einen individuellen Ernährungsplan,
‒ erläutern die Zusammenhänge des Flüssigkeits- und Nährstoffbedarfs und nutzen ihr
Wissen in Training und Wettkampf,
‒ analysieren und diskutieren Probleme bzw. Risiken durch „extreme“ Formen der
Ernährung,
‒ erklären den Begriff der Ernährungssubstitution an ausgewählten Beispielen,
‒ erörtern Grenzen und Risiken der Ernährungssubstitution,
‒ erklären die aktuelle Dopingdefinition,
‒ erläutern Dopingwirkstoffe und Dopingmethoden,
‒ diskutieren den gesellschaftlichen Stellenwert und Folgen von Doping.
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Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ allgemeine Grundlagen der Ernährung (Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel, Energie-,
Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf)
‒ Grundsätze für eine bedarfsangepasste Ernährung des Sportlers und spezielle Ernäh-
rungsprobleme
‒ Problemfeld Ernährung: Extremformen von Ernährung (Diäten, Low-Carb, vegetarisch,
vegan, ...) und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit
‒ historische Entwicklung des Dopings und aktuelle Dopingdefinitionen
‒ Grenzen zwischen Ernährungssubstitution und Doping
‒ Überblickswissen über Dopingwirkstoffe und -methoden und deren gesundheitliche Folgen
‒ mehrperspektivische Diskussion der Freigabe von Doping
5.2.13 Themenfeld „Motive sportlichen Handelns“
Die Schülerinnen und Schüler …
‒ erläutern den Unterschied zwischen Motiv und Motivation,
‒ erörtern Bedingungen und Wirkungen leistungsmotivierten Handelns,
‒ reflektieren Motive des Sporttreibens und überprüfen deren Bedeutung für das eigene
sportliche Handeln,
‒ analysieren wesentliche Einflussfaktoren der Leistungsmotivation eines Individuums in
einer sportlichen Handlungssituation,
‒ analysieren Prozesse der Leistungsmotivation im Sport anhand konkreter Fallbeispiele.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Motiv-Definitionen im Vergleich
‒ Modell zum leistungsorientierten Handeln
5.2.14 Themenfeld „Aggression und Gewalt im Sport“
(optional für das Prüfungsfach auf grundlegendem Niveau)
Die Schülerinnen und Schüler ...
‒ definieren die Begriffe Aggression und Gewalt und grenzen sie voneinander ab,
‒ erläutern verschiedene Aggressionsmodelle und überprüfen ihre Praxisrelevanz,
‒ erörtern Formen und Ursachen der Gewalt im Sport und zeigen exemplarisch Lösungs-
möglichkeiten auf.
Verbindliche Unterrichtsaspekte/-inhalte
‒ Definition und Abgrenzung der Begriffe Aggression und Gewalt
‒ Aggressionsmodelle
‒ Formen und Ursachen der Gewalt im Sport
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6 Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung
Der am Kompetenzerwerb orientierte Unterricht bietet den Schülerinnen und Schülern einerseits in
Lernsituationen ausreichend Gelegenheiten, Problemlösungen zu erproben, andererseits fordert er
den Kompetenznachweis in Leistungssituationen. Ein derartiger Unterricht schließt die Förderung der
Fähigkeit zur Selbsteinschätzung der Leistung ein.
In Lernsituationen dienen Fehler und Umwege den Schülerinnen und Schülern als Erkenntnismittel,
den Lehrkräften geben sie Hinweise für die weitere Unterrichtsplanung. Das Erkennen von Fehlern
und der produktive Umgang mit ihnen sind konstruktiver Teil des Lernprozesses. Für den weiteren
Lernfortschritt ist es wichtig, bereits erworbene Kompetenzen herauszustellen und Schülerinnen und
Schüler zum Weiterlernen zu ermutigen.
Leistungssituationen haben das Ziel, die Verfügbarkeit der erwarteten Kompetenzen nachzuweisen.
Grundlage der Leistungsfeststellung, der Leistungsbewertung und der Benotung sind die in den Be-
wegungsfeldern ausgeschriebenen inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen. Leistungsfeststel-
lungen und Leistungsbewertungen geben den Schülerinnen und Schülern und deren Erziehungsbe-
rechtigten Rückmeldungen über die erworbenen Kompetenzen und den Lehrkräften Orientierung für
notwendige Maßnahmen zur individuellen Förderung. Zugleich dienen besondere ausgewählte Leis-
tungsbewertungen der Notenfeststellung.
Neben der kontinuierlichen Beobachtung der Schülerinnen und Schüler im Lernprozess und ihrer indi-
viduellen Lernfortschritte sind die Ergebnisse sportmotorischer, mündlicher, schriftlicher und anderer
fachspezifischer Lernkontrollen zur Leistungsfeststellung heranzuziehen.
In Lernkontrollen werden überwiegend Kompetenzen überprüft, die im unmittelbar vorangegangenen
Unterricht erworben werden konnten. Darüber hinaus sollen jedoch auch Problemstellungen einbezo-
gen werden, die die Verfügbarkeit von Kompetenzen eines langfristig angelegten Kompetenzaufbaus
überprüfen.
Für eine transparente Leistungsbewertung sind den Lernenden die Beurteilungskriterien rechtzeitig
mitzuteilen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Quantität, sondern besonders die Qualität
der Beiträge für die Beurteilung maßgeblich ist. Im Laufe eines Schulhalbjahres sind die Lernenden
mehrfach über ihren aktuellen Leistungsstand zu informieren.
Bei der Übertragung der festgestellten Leistung in eine Leistungsbewertung und insbesondere in eine
Leistungsbenotung liegt es in der pädagogischen Verantwortung der Lehrkraft, die folgenden Bezugs-
normen angemessen zu berücksichtigen:
a) Sachnorm (Erfüllung der im Kerncurriculum Sport genannten inhaltsbezogenen und prozess-
bezogenen Kompetenzen),
b) Individualnorm (Differenz zwischen der individuellen Anfangs- und Endleistung unter Berück-
sichtigung persönlicher Ausgangsbedingungen) und
c) Sozialnorm (Relation der festgestellten Leistung im Vergleich zur Gruppe).
Der Sachnorm kommt die vorrangige Bedeutung zu, da sich Individual- und Sozialnorm auf die Erfül-
lung der Sachanforderungen beziehen.
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Bei kooperativen Arbeitsformen sind sowohl die individuelle Leistung als auch die Gesamtleistung der
Gruppe in die Bewertung einzubeziehen. Zudem werden neben den methodisch-strategischen auch
die sozial-kommunikativen Leistungen angemessen berücksichtigt.
Im Prüfungsfach Sport sind zudem die Ergebnisse der Klausuren heranzuziehen. In den Klausuren
der Qualifikationsphase werden die Schülerinnen und Schüler an das in den EPA formulierte Niveau
der Abiturklausuren schrittweise herangeführt.
Die Teilaufgaben werden so zusammengestellt, dass verschiedene im Unterricht vermittelte Kompe-
tenzen überprüft und die drei Anforderungsbereiche (I „Wiedergeben und beschreiben“, II „Anwenden
und strukturieren“ sowie III „Transferieren und verknüpfen“) berücksichtigt werden. Dabei liegt der
Schwerpunkt im Anforderungsbereich II, den Anforderungsbereich I gilt es stärker zu berücksichtigen
als den Anforderungsbereich III. Klausuren sind materialgebunden. Mit Materialien sind nicht nur
Quellen wie Texte, Bilder bzw. Bildfolgen, Karikaturen u. a. gemeint, sondern auch Trainingspläne,
Videosequenzen, Grafiken, Tabellen und Darstellungen, an die sich Analyse und Beurteilung an-
schließen. Alle Hilfsmittel und Methoden, die in der Abiturprüfung benutzt werden sollen, müssen im
Unterricht und in den Klausuren mehrfach verwendet worden sein.
Zur Bewertung der Leistung werden …
‒ in der Einführungsphase sowie im Ergänzungsfach der Qualifikationsphase unterrichts-
immanente Lernerfolgskontrollen einbezogen, die den Leistungsstand in allen Kompetenz-
bereichen (inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen) widerspiegeln. Den Schwerpunkt
soll hierbei die Beurteilung der erreichten sportlichen Handlungsfähigkeit (Sachnorm) bilden.
Der individuelle Lernfortschritt (Individualnorm) und die individuellen Lernvoraussetzungen
sowie der Leistungsstand der Lerngruppe (Sozialnorm) sollen angemessen berücksichtigt
werden. Zur Leistungsfeststellung und -bewertung können verschiedene Formen genutzt
werden.
‒ in der Qualifikationsphase im Prüfungsfach Sport die sportpraktischen und
sporttheoretischen Anteile im Verhältnis 1:1 gewichtet.8 Die Teilzensur in der Sporttheorie
setzt sich aus der Bewertung der sonstigen Leistungen im Unterricht und aus den
Ergebnissen der Klausuren zusammen. Dabei darf der Anteil der schriftlichen Leistungen ein
Drittel an der Teilzensur nicht unterschreiten und 50% nicht überschreiten.9
8 Die Vorgaben der VO-GO in der jeweils gültigen Fassung sind zu beachten. 9 Hinweis: Die Note für den Unterricht in Sporttheorie in der Einführungsphase (vgl. Kapitel 2.3) ist nicht verset-zungsrelevant und wird nicht mit der Note des regulären Unterrichts im Fach Sport verrechnet.
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7 Aufgaben der Fachkonferenz10
Die Fachkonferenz erarbeitet unter Beachtung der erlassrechtlichen Grundlagen und der fachbezoge-
nen Vorgaben des Kerncurriculums einen fachbezogenen schuleigenen Arbeitsplan11. Die Erstellung
des Fachcurriculums ist ein Prozess.
Mit der regelmäßigen Überprüfung und Weiterentwicklung des Fachcurriculums trägt die Fachkonfe-
renz zur Qualitätsentwicklung des Faches und zur Qualitätssicherung bei.
Die Fachkonferenz ...
erstellt einen organisatorischen und inhaltlichen Rahmen, indem sie ...
‒ das Unterrichtsangebot unter Berücksichtigung der verbindlichen Vorgaben12 organisiert und
koordiniert,
‒ aus den Bewegungsfeldern unter Beachtung einer inhaltlichen Vielfalt ein Unterrichtsangebot
entwickelt,
‒ bei übergreifenden Vorhaben (vgl. Kapitel 4.3) festlegt, welchem Bewegungsfeld diese zuge-
ordnet werden,
‒ Ausschreibungen für alle im Ergänzungsfach angebotenen Kurse erstellt (vgl. Anhang A 3),
‒ entscheidet, welche Schulbücher und Unterrichtsmaterialien eingeführt werden sollen.
trifft Absprachen über …
‒ die Festlegung von Inhalten bzw. der Struktur von Unterrichtseinheiten, die den Erwerb der
erwarteten Kompetenzen, ggf. unter Berücksichtigung vorhandener regionaler Bezüge,
ermöglichen,
‒ die Festlegung der zeitlichen Zuordnung von Kompetenzen und Themen innerhalb der
Schulhalbjahre,
‒ individuelle Förderkonzepte und Maßnahmen zur Binnendifferenzierung,
‒ geeignete Unterrichtsmaterialien, die den Aufbau der Kompetenzen fördern,
‒ die Abstimmung eines fachbezogenen Konzepts zum Einsatz von Medien auf das
schulinterne Mediencurriculum, um die zu fördernden fachbezogenen Kompetenzen
systematisch zu entwickeln,
‒ die Konzeption und Bewertung von inhaltsbezogenen und prozessbezogenen Kompetenzen,
‒ die einheitliche Verwendung der Fachsprache und der fachbezogenen Hilfsmittel,
‒ fachübergreifende und fächerverbindende Anteile des Fachcurriculums in Abstimmung mit
den anderen Fachkonferenzen.
10 Berufliches Gymnasium: Fachgruppen gemäß § 35a NSchG. 11 Berufliches Gymnasium: Schulisches Curriculum gemäß BbS-VO und EB-BbS. 12 Die Vorgaben der AVO-GOBAK und der VO-GO oder der BbS-VO in der jeweils gültigen Fassung sind zu beachten.
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beteiligt sich an der Fach- und Schulentwicklung, indem sie …
‒ bei der Entwicklung des Förderkonzepts der Schule mitwirkt und die erforderlichen
Maßnahmen zur Umsetzung abstimmt (z. B. Spitzensportförderung, Bewegungs- und
Gesundheitsangebote),
‒ die Nutzung außerschulischer Lernorte, die Teilnahme an Wettbewerben usw. initiiert,
‒ Beiträge des Faches zur Gestaltung des Schullebens bei schulischen und außerschulischen
Aktivitäten initiiert (z. B. Ausstellungen, Projekttage, Schulfeste, bewegte Schule, Pausen-
angebote) und zur Entwicklung des Schulprogramms beiträgt,
‒ ein Fortbildungskonzept für die Fachlehrkräfte entwickelt und sich über Fortbildungsergeb-
nisse informiert,
‒ bei der Erstellung des fächerübergreifenden Konzepts zur Berufsorientierung und Berufs-
bildung mitwirkt und das Konzept im Fachcurriculum aufgreift.
Wird Sport als Prüfungsfach angeboten …
‒ entscheidet die Fachkonferenz über das Unterrichtsmodell (siehe Kapitel 2.3.4 und Anhang
A 2) und legt innerhalb dieses Modells eine Standardabfolge für die Themenfelder fest,
‒ benennt die Fachkonferenz in Absprache mit den Fachlehrerinnen und Fachlehrern die
Halbjahresthemen,
‒ bestimmt die Fachkonferenz die Prüfungssportarten, innerhalb derer die sportpraktische
Abiturprüfung absolviert werden kann,13
‒ trifft die Fachkonferenz Absprachen zur Konzeption und zur Bewertung von inhaltsbezogenen
und prozessbezogenen Kompetenzen sowie zur Bewertung von schriftlichen und sonstigen
Leistungen und bestimmt deren Verhältnis bei der Festlegung der Zeugnisnote.
13 Die Vorgaben der EPA-EB und EB-VO-GO in der jeweils gültigen Fassung sind dabei zu beachten.
54
55
8 Bilingualer Unterricht
Schulische Bildung muss der dynamisch wachsenden Bedeutung der Beherrschung von Fremdspra-
chen, insbesondere der englischen Sprache, in unterschiedlichen Sachgebieten Rechnung tragen, um
Schülerinnen und Schülern eine umfassende Allgemeinbildung zu vermitteln, sie auf die internationale
Arbeitswelt vorzubereiten und um einen Beitrag zur interkulturellen Handlungsfähigkeit der Lernenden
zu leisten. Dies geschieht z. B. durch die Verwendung einer Fremdsprache (z. B. Englisch) als Ar-
beitssprache in bilingualen Lerngruppen. Auch Sportunterricht in der gymnasialen Oberstufe kann in
einer Fremdsprache erteilt werden.
Die im bilingualen Sportunterricht benutzte Fremdsprache ist dabei einerseits sprachliches Instrument
zur Auseinandersetzung mit dem jeweils gegebenen Sachverhalt, andererseits ist sie Kommunika-
tionsmittel zwischen Lehrkraft und Schülern sowie zwischen den Schülern untereinander.
Die besondere Eignung des Sportunterrichts als fremdsprachig erteiltes Sachfach auch für die gym-
nasiale Oberstufe ergibt sich aus der Bewältigung authentischer Sprechsituationen zur Kommunika-
tion auf verschiedenen Handlungsebenen. Der für die gymnasiale Oberstufe geforderte Praxis-
Theorie-Verbund ist damit für den bilingualen Unterricht ein äußerst geeignetes Handlungsfeld, denn
der Gebrauch der Fremdsprache im bilingualen Sportunterricht findet nicht in künstlich geschaffenen
Kommunikationsprozessen statt, sondern hat direkten Wirklichkeitsbezug durch real gegebene Situa-
tionen in den Themenbereichen der aktiv zu bearbeitenden Bewegungsfelder im Kursunterricht. Die
Kommunikation in der Fremdsprache führt direkt zur Bewältigung von Problemstellungen und damit
unmittelbar zu verwertbaren Ergebnissen. Dadurch leistet die fremdsprachige Bewältigung problem-
orientierter Aufgaben in einem handlungsorientierten Unterricht neben der Erweiterung der Hand-
lungskompetenz in den jeweiligen Bewegungsfeldern einen Beitrag zur Verbesserung der Sprach-
kompetenz. Ergänzt durch einen adäquaten Medieneinsatz sind im Sportunterricht der gymnasialen
Oberstufe die oben aufgeführten Kompetenzen erreichbar und um sportliche Aspekte des Zielspra-
chenlandes erweiterbar.
Die im Sportunterricht gegebene Mehrperspektivität stellt zudem eine weit über das Fach hinausge-
hende zusätzliche Ebene der fremdsprachigen Kommunikation dar. Authentische Kursinhalte aus
ausgesuchten Themenbereichen ermöglichen einen Kompetenzerwerb auch im Bereich der Sport-
Kultur des jeweils gewählten Zielsprachenlandes. Die Beschäftigung mit den fremdsprachigen Materi-
alien und die Reflexion der unterschiedlichen Perspektiven fördern eine vertiefte interkulturelle Kom-
petenz.
Der fremdsprachig erteilte Sportunterricht erfordert in besonderer Weise die fächerübergreifende Zu-
sammenarbeit mit Lehrkräften der Zielsprache und ermöglicht Synergieeffekte durch projektorientier-
tes Lernen im Fächerübergriff. Die Fremdsprache als Arbeitssprache kann auch in zeitlich begrenzten
geeigneten Unterrichtseinheiten, d. h. in bilingualen Modulen, im Sachfachunterricht zum Einsatz
kommen.
Die Gestaltung des fremdsprachig erteilten Sportunterrichts basiert auf den didaktischen und methodi-
schen Prinzipien des Sportunterrichts der gymnasialen Oberstufe sowie den spezifischen Bedingun-
gen des bilingualen Unterrichts. Die Verwendung der Zielsprache ist den fachlichen Aspekten des
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Sportunterrichts in der gymnasialen Oberstufe nachgeordnet. Um die Durchlässigkeit zwischen fremd-
sprachig und muttersprachlich erteiltem Sportunterricht zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass
die Fachterminologie sowohl in der Zielsprache als auch in der Muttersprache gelernt wird. Für die
Leistungsbewertung im bilingualen Sachfachunterricht sind die fachlichen Leistungen entscheidend;
die angemessene Verwendung der Fremdsprache einschließlich der entsprechenden Fachsprache ist
jedoch zu berücksichtigen.
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Anhang
A 1 Operatoren für Theorie und Praxis
Ein wichtiger Bestandteil jeder Aufgabenstellung sind Operatoren. Sie bezeichnen als Handlungsver-
ben diejenigen Tätigkeiten, die von Schülerinnen und Schülern bei der Bearbeitung von Aufgaben
ausgeführt werden sollen. Dabei ist es notwendig, zwischen Operatoren für die Kompetenzüberprü-
fung und für den Kompetenzerwerb zu unterscheiden.
Im Fach Sport werden zusätzlich bewegungsbezogene Operatoren definiert.
A 1.1 Operatoren zur schriftlichen Kompetenzüberprüfung
In der Regel sind die Operatoren den einzelnen Anforderungsbereichen (s. Tabelle) zugeordnet.
Allerdings werden die Operatoren durch den Kontext der Prüfungsaufgabe erst konkretisiert bzw. prä-
zisiert: durch die Formulierung bzw. Gestaltung der Aufgabenstellung, durch den Bezug zu Text-
materialien, Abbildungen, Problemstellungen usw.
Die folgenden Operatoren finden Verwendung in den Aufgabenvorschlägen im schriftlichen Abitur.
Operatoren AFB Definitionen Beispiel
Analysieren/
Untersuchen II–III
Unter gezielten Fragestellungen, Materialien, Sachverhalte, Ele-mente oder Strukturmerkmale kri-terienorientiert oder aspektgeleitet erschließen und die Ergebnisse strukturiert darstellen
Analysieren Sie unter Zuhilfe-nahme der Daten in Material M1 das konditionelle Anforde-rungsprofil, dem ein Basketball-spieler im Wettkampf genügen muss.
Untersuchen Sie die verschie-denen Arten/Formen der Aus-dauer im Hinblick auf ihre Be-deutung im Beachvolleyball.
Angeben/
(Be)nennen I
Elemente, Sachverhalte, Begriffe oder Daten ohne nähere Erläute-rungen aufzählen/angeben
Nennen Sie die wesentlichen Aussagen des Textes.
Anwenden II
Einen bekannten Sachverhalt oder eine bekannte Methode auf eine neue Problemstellung beziehen
Wenden Sie die Ihnen bekann-ten Aggressionstheorien auf das vorliegende Textbeispiel an.
Auswerten II–III
Materialien, Daten, Einzelergeb-nisse oder andere Elemente in einen Zusammenhang stellen und zu einer abschließenden Gesamt-aussage zusammenführen
Werten Sie das gegebene Ma-terial hinsichtlich ihrer zugrun-deliegenden Trainingsmethode aus.
Begründen II–III
Einen angegebenen Sachverhalt auf Regeln und Gesetzmäßigkei-ten bzw. Kausalbezüge zurückfüh-ren
Begründen Sie mithilfe der Da-ten im Material die unterschied-lichen durchschnittlichen Laktatwerte.
Beschreiben I–II
Materialien, Strukturen, Sachver-halte oder Zusammenhänge struk-turiert und unter Verwendung der Fachsprache in eigenen Worten wiedergeben
Beschreiben Sie den darge-stellten Bewegungsablauf unter Berücksichtigung der Phasen-struktur und der Funktion der einzelnen Phasen.
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Operatoren AFB Definitionen Beispiel
Beurteilen/ Bewerten
III
Zu einem Sachverhalt ein selbst-ständiges Urteil unter Verwendung von Fachwissen und Fachmetho-den formulieren und begründen
Beurteilen/Bewerten Sie unter Berücksichtigung des Ma-terials die handballspezifische Einsatzmöglichkeit der Dauer-methode.
Darstellen I–II
Zusammenhänge, Sachverhalte oder Arbeitsverfahren strukturiert und fachsprachlich einwandfrei wiedergeben
Stellen Sie drei verschiedene Methoden des Ausdauertrai-nings dar.
Deuten II-III Sachverhalte in einen (kausalen) Erklärungszusammenhang brin-gen
Deuten Sie die Entwicklung der Mitgliederzahlen des DOSB.
Entwickeln/
Entwerfen II–III
Nach vorgegebenen Bedingungen zu einem Sachverhalt oder zu einer Problemstellung eine Ein-schätzung oder ein Lösungskon-zept selbstständig planen/erstellen
Entwickeln/Entwerfen Sie ein Trainingsarrangement, das zu einer Verbesserung der Kraft führt.
Erklären/
Erläutern II
Ein Phänomen oder einen Sach-verhalt fachsprachlich verständlich (ggf. mit Bezug auf Regeln, Ge-setzmäßigkeiten und Ursachen) darstellen und durch zusätzliche Informationen veranschaulichen und verständlich machen
Erklären Sie besonders geeig-nete Trainingsmethoden zur Verbesserung der Schnelligkeit eines Fußballspielers (Stür-mers).
Erläutern Sie, welche Trai-ningsprinzipien bei einem län-gerfristigen Training eines Fuß-ballspielers zu berücksichtigen sind.
Erörtern/
Diskutieren III
Ein Beurteilungs- oder Bewer-tungsproblem erkennen und dar-stellen, unterschiedliche Positio-nen bzw. Pro- und Contra-Argumente reflektieren und abwä-gen sowie mit einem eigenen be-gründeten Sach- und/oder Wertur-teil als Ergebnis abschließen
Erörtern Sie unter Materialbe-zug, ob Skifahren im Sinne des Umweltschutzes verboten wer-den sollte.
Diskutieren Sie den Stellen-wert von Aggression im moder-nen Fußballspiel.
Prüfen/
Überprüfen III
Inhalte, Sachverhalte, Aussagen, Vermutungen oder Hypothesen nachvollziehen und auf der Grund-lage eigener Beobachtungen oder eigenen Wissens auf ihre sachli-che Richtigkeit hin untersuchen
Prüfen/Überprüfen Sie unter Berücksichtigung der im Mate-rial beschriebenen Zielsetzun-gen die Eignung von „Boxe Éducative“ für den Einsatz im regulären Sportunterricht.
Skizzieren I–II
Sachverhalte, Strukturen oder Er-gebnisse kurz und übersichtlich grafisch darstellen (unter Einsatz von z. B. Übersichten, Schemata, Diagrammen, Abbildungen, Tabel-len)
Skizzieren Sie das Regel-kreismodell der Bewegungsko-ordination nach MEINEL/ SCHNABEL.
Vergleichen/ Gegenüber-stellen
II
Nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Ge-meinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und dar-stellen
Vergleichen Sie die Entwick-lung der Beachsportarten Beachsoccer und Beachvolley-ball anhand des vorgegebenen Materials miteinander.
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59
A 1.2 Operatoren für den Praxis-Theorie-Verbund
Die nachfolgenden beispielhaften Operatoren dienen in besonderer Weise der Kompetenzüberprüfung
im Praxis-Theorie-Verbund.
Operatoren Definitionen Beispiel
Absolvieren Gestellte Anforderungen einer Aufgabe/Situation erfüllen
Absolvieren Sie einen 100-
Meter-Lauf.
Analysieren/Untersuchen
Unter gezielten Fragestellun-gen, Materialien, Sachverhalte, Elemente oder Strukturmerk-male kriterienorientiert oder as-pektgeleitet erschließen und die Ergebnisse strukturiert dar-stellen
Analysieren/Untersuchen Sie
den vorliegenden Trainingsplan hinsichtlich der zugrundelie-genden Intentionen.
Angeben/(Be)nennen
Elemente, Sachverhalte, Be-griffe oder Daten ohne nähere Erläuterungen aufzählen/ angeben
Benennen Sie verschiedene
Ausdauerfähigkeiten.
Geben Sie verschiedene Aus-dauerfähigkeiten an.
Anwenden Verfügbare Fertigkeiten und Fähigkeiten situativ angemes-sen einsetzen
Wenden Sie die Technik des
Vh-Ük-Clears situationsadäquat an.
Begründen
Einen angegebenen Sachver-halt auf Regeln und Gesetz-mäßigkeiten bzw. Kausalbezü-ge zurückführen
Begründen Sie Ihre Aussage aus biomechanischer Sichtwei-se.
Bewältigen
Eine Situation/Aufgabe durch
den Einsatz vorhandener Kom-petenzen erfolgreich meistern
Bewältigen Sie eine Sprint-
strecke in maximalem Tempo.
Beschreiben
Materialien, Strukturen, Sach-verhalte oder Zusammenhänge strukturiert und unter Verwen-dung der Fachsprache in eige-nen Worten wiedergeben
Beschreiben Sie den Prozess
der Energiebereitstellung in der Muskelzelle beim 5.000-Meter-Lauf.
Demonstrieren
Eine Bewegungslösung nach vorgegebenen oder selbst ge-wählten Kriterien vorführen
Demonstrieren Sie die Grund-technik des Brustschwimmens.
Einschätzen
Situationen, Sachverhalte, eigenes Können und eigene Möglichkeiten realistisch be-werten
Schätzen Sie ihre individuelle Leistungsfähigkeit in Hinblick auf einen 1000-Meter-Lauf rich-tig ein.
Entwickeln/Entwerfen
Nach vorgegebenen Bedingun-gen oder Kriterien zu einem Sachverhalt oder zu einer Problemstellung eine Einschät-zung oder ein Lösungskonzept selbstständig planen/erstellen
Entwickeln/Entwerfen Sie ein Trainingsarrangement, das zu einer Verbesserung der Kraft führt.
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60
Operatoren Definitionen Beispiel
Erklären/ Erläutern
Ein Phänomen oder einen Sachverhalt fachsprachlich verständlich (ggf. mit Bezug auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten usw.) darstellen und durch zu-sätzliche Informationen veran-schaulichen und verständlich machen
Erklären/Erläutern Sie bei den zugehörigen Street-/Beach-Variationen die jeweils wesent-lichen Veränderungen.
Erproben
Geräte, Techniken, Bewegung durch sportliche Handlungen auf ihre Tauglichkeit bzw. Effektivität hin testen
Erproben Sie vorhandene Lö-sungen hinsichtlich ihrer Funk-tionalität zur Bewältigung der Aufgabenstellung.
Differenzieren
Einen Sachverhalt nach aus-gewählten Aspekten charakte-risieren
Differenzieren Sie Muskelfa-
sertypen nach ihren charakte-ristischen Leistungsmerkmalen und nennen deren Anpas-sungsmöglichkeiten.
Gestalten
Vorgegebene oder selbstge-wählte Aufgabenstellungen und/oder Motive bzw. Themen kriteriengeleitet bearbeiten
Gestalten Sie eine Choreogra-
fie unter Berücksichtigung der vorgegebenen tänzerischen Mittel.
Herleiten
Durch die Reflexion/Analyse sportpraktischer oder theoreti-scher Phänomene zu Erkennt-nissen gelangen
Leiten Sie Bewegungskorrektu-ren aus der Fehleranalyse her.
Konzipieren
Einen zielgerichteten Plan nach eigenen und vorgegebenen Aufgabenstellungen entwerfen
Konzipieren Sie individuell ge-eignete Kürübungen.
Organisieren
Ein Spiel, eine Übung, einen Wettkampf vorbereiten und durchführen
Organisieren Sie eine geeig-nete Übungssituation zur Ver-mittlung des Give-and-Go.
Präsentieren
Darstellen von Ergebnissen aus Entwicklungs-, Erpro-bungs- oder Gestaltungspro-zessen
Präsentieren Sie die Ergebnis-se Ihrer Gruppenarbeit.
Reflektieren
Prozesse, Situationen und Be-wegungshandlungen hinsicht-lich bestimmter theorie- oder erfahrungsbezogener Kriterien hinterfragen
Reflektieren Sie Ihr sportliches Handeln in Bezug auf Ihr indivi-dualtaktisches Verhalten.
Skizzieren
Sachverhalte, Strukturen oder
Ergebnisse kurz und übersicht-lich grafisch darstellen (unter Einsatz von z. B. Übersichten, Schemata, Diagrammen, Ab-bildungen, Tabellen)
Skizzieren Sie das Regel-
kreismodell der Bewegungsko-ordination nach MEINEL/ SCHNABEL.
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61
Operatoren Definitionen Beispiel
Systematisieren
Sachverhalte und/oder Kennt-nisse nach ausgewählten As-pekten bündeln und ordnen
Systematisieren Sie die dar-
gestellten taktischen Verhal-tensweisen nach den vorgege-benen Kriterien.
Trainieren
Systematische Steigerung oder Festigung der sportlichen Leis-tungsfähigkeit verfolgen
Trainieren Sie Ihre aerobe
Ausdauerfähigkeit mithilfe der Dauermethode.
Üben
Kriterienbezogene Optimierung von gelernten Bewegungen
Üben Sie den Topspin-Aufschlag unter Zuhilfenahme der vorgegebenen Bewegungs-kriterien.
Vergleichen/Gegenüber-stellen
Nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichts-punkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen
Vergleichen Sie das Basket-
ballspiel mit dem 10.000-m-Lauf hinsichtlich der Ausdauer-belastung. Stellen Sie das Basketballspiel hinsichtlich der Ausdauerbelas-tung dem 10.000-m-Lauf gegen-über.
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62
A 2 Modelle für das Prüfungsfach Sport
Modell 1
In diesem Unterrichtsmodell werden die verbindlichen Themenfelder in einer festen Reihenfolge auf
die in den Halbjahren zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden aufgeteilt. Hierbei werden in jedem
Schulhalbjahr – mit Ausnahme des 4. Schulhalbjahres – zwei sportpraktische Inhalte mit sporttheore-
tischen Inhalten verknüpft (bei Auswahl der max. Anzahl an sportpraktischen Inhalten). Die Behand-
lung der sporttheoretischen Inhalte erfolgt somit im obligatorischen Praxis-Theorie-Verbund, bleibt
aber eher additiv und in sich geschlossen. Die Fachgruppe muss hier lediglich die Abfolge der sport-
theoretischen Inhalte festlegen, um vergleichbare Bedingungen für Wiederholer herzustellen.
Sporttheoretische Themenfelder Sportpraktische Inhalte (exemplarisch)
1. Schuljahrgang der Qualifikationsphase
1. Schulhalbjahr
Bewegungsanalyse
Bewegungslernen und Techniktraining
Grundlagen des Taktiktrainings
Psychologisches Training
Schwimmen
Badminton
2. Schulhalbjahr
Grundlagen sportlichen Trainings
Anatomisch-physiologische Grundlagen
Planung und Steuerung sportlichen Trainings
Training der konditionellen Fähigkeiten
Training der koordinativen Fähigkeiten
Leichtathletik
Handball
2. Schuljahrgang der Qualifikationsphase
3. Schulhalbjahr
Sport als gesellschaftliches Phänomen
Sport und Gesundheit
Sport, Ernährung und Doping
Tanz
Volleyball
4. Schulhalbjahr
Motive sportlichen Handelns
Aggression und Gewalt im Sport
Fußball
62
63
Modell 2
Dieses Unterrichtsmodell enthält im vorliegenden Beispiel ebenfalls die Maximalauswahl an sieben
sportpraktischen Inhalten, von denen – mit Ausnahme des 4. Schulhalbjahres – zwei in jedes Schul-
halbjahr fallen. Die sporttheoretischen Themenfelder werden hier aber nicht abschließend behandelt,
sondern über alle vier Kurshalbjahre vertiefend fortgeführt. Dadurch kann der Praxis-Theorie-Verbund
sehr differenziert erfolgen und es wird ein kumulativer Kompetenzaufbau unterstützt. Allerdings muss
die Fachkonferenz hier deutlich konkretere Absprachen treffen, um vergleichbare Bedingungen für
Wiederholer herzustellen.
Sporttheoretische Themenfelder
Sportpraktische Inhalte (exemplarisch)
Bewe-
gungsfeld-
gruppe B
Bewe-
gungsfeld-
gruppe A
Bewe-
gungsfeld-
gruppe B
Bewe-
gungsfeld-
gruppe A
Sport als gesellschaftliches Phänomen
Sport und Gesundheit
Sport, Ernährung und Doping
Motive sportlichen Handelns
Aggression und Gewalt im Sport
Rück-
schlag-
spiele
(allg.)
Leicht-
athletik
Geräte-
turnen
Ziel-
schuss-
spiele
(allg.)
Schwim-
men
Bewegungsanalyse
Bewegungslernen und Techniktraining
Grundlagen des Taktiktrainings
Psychologisches Training
Badminton
als
Einkon-
taktspiel
Leicht-
athletik Fußball
Schwim-
men
Grundlagen sportlichen Trainings
Anatomisch-physiologische Grundlagen
Planung und Steuerung sportlichen Trainings
Training der konditionellen Fähigkeiten
Training der koordinativen Fähigkeiten
Volleyball
als
Mehrkon-
taktspiel
Geräte-
turnen Handball
Schwim-
men
1. Schul-
halbjahr
2. Schul-
halbjahr
3. Schul-
halbjahr
4. Schul-
halbjahr
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64
A 3 Beispiele für Kursausschreibungen im Ergänzungsfach
Fach:
Bewegungsfeldgruppe:
Bewegungsfeld:
Kursart:
Kursnummer:
Wochenstundenzahl:
Jahrgangsstufe:
Kursthema:
Kurslehrer/in:
Sport
A
Turn- und Bewegungskünste
Ergänzungsfach
XXX
2
12/13
(Ab-)Springen – Stützen – Überschlagen
N.N.
Leitidee: Die SuS entwickeln an einem Gerät oder in einer vorgegebenen, aber veränderbaren Gerä-
tebahn eine eigene Turnkür. Sie erproben Bewegungsformen und -verbindungen mit den Schwer-
punkten Stützen und Überschlagen. Sie wählen für sich angemessene Übungsteile bzw. Übungs-
verbindungen aus, verbessern die Ausführung kontinuierlich und demonstrieren sie. Außerdem üben
und demonstrieren sie einen Sprung am Pferd oder Sprungtisch.
Kompetenzerwerb:
Die Schülerinnen und Schüler ...
● gestalten und präsentieren eine fünfteilige Kür an einem Gerät oder einer Gerätekombination
mit mindestens einem Stütz- und einem Überschlagelement unter Berücksichtigung ästheti-
scher, funktionaler und gestalterischer Kriterien, ● analysieren Stütz- und Überschlagsbewegungen nach vorgegebenen Kriterien und nehmen
gezielte Bewegungskorrekturen vor, ● verfeinern ihre Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf den eigenen Körper und die eigenen
Bewegungsmöglichkeiten durch Erprobung vielfältiger Überschlags- und Stützbewegungen
und die Einnahme verschiedener Raumlagen, ● erarbeiten und demonstrieren turnerische Bewegungselemente im Rahmen einer Gestal-
tungsidee mit einem Partner/einer Partnerin oder in der Gruppe, ● akzeptieren unterschiedliche Leistungs- und Motivationsvoraussetzungen bzw. -niveaus und
wenden Strategien zur Lösung von Konflikten oder Gestaltungsprozessen situations- und
gruppenadäquat an, ● erkennen die Notwendigkeit von sachgerechten Geräteaufbauten und Gerätesicherungen
sowie von Hilfe- und Sicherheitsstellungen, nehmen Unterstützung an und übernehmen Ver-
antwortung für sich und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, ● bauen Geräte und Gerätesicherungen sachgerecht auf, ● wenden Hilfe- und Sicherheitsstellungen selbstständig sachgerecht an und beherrschen die
entsprechende Fachsprache.
64
65
Inhalte:
● Abspringen von verschiedenen Geräten und Niveaus (Reutherbrett, Minitramp, Kasten, …) ● Gestaltung von Absprung-, Flug- und Stützphasen unter ästhetischen und funktionalen Aspek-
ten ● Gestaltung von Gerätearrangements zu Übungs- und Präsentationszwecken ● ausgewählte Fachmethoden des Bewegungslernens und Trainierens ● helfen und sichern ● beobachten und korrigieren
Leistungsbewertung:
Inhaltsbezogene Kompetenzen
● Entwickeln und Präsentieren einer fünfteiligen Kür an einem Gerät oder einer Gerätekombina-
tion mit mindestens einem Stütz- und einem Überschlagelement und einem Stützsprung an
Pferd oder Sprungtisch; die Bewertung erfolgt nach Schwierigkeitsstufen und Ausführungskri-
terien.
Prozessbezogene Kompetenzen
● Analysieren von Stütz- und Überschlagsbewegungen nach vorgegebenen Kriterien und
Vornehmen gezielter Bewegungskorrekturen. ● Situations- und gruppenadäquates Anwenden von Lösungsstrategien oder Gestaltungs-
prozessen. ● Unterstützen und Übernehmen von Verantwortung für sich und Mitschülerinnen und Mit-
schüler im Lernprozess, bei Hilfe- und Sicherheitsstellungen sowie bei Geräteaufbauten.
Unterrichtsmaterial:
● rutschfeste Socken oder Gymnastikschuhe
Bemerkungen:
● Exkursion in die Kunstturnhalle zur Erkundung von olympischen Turngeräten (Kostenbei-
trag: 5 Euro)
65
66
Fach:
Bewegungsfeldgruppe:
Bewegungsfeld:
Kursart:
Kursnummer:
Wochenstundenzahl:
Jahrgangsstufe:
Kursthema:
Kurslehrer/in:
Sport
B
Spielen
Ergänzungsfach
XXX
2
12/13
Rugby – Entwicklung individual-, gruppen- und mannschafts-taktischer Maßnahmen
N.N.
Leitidee: Die SuS entwickeln ausgehend von einer gegebenen Spielidee (Endzone, Rückpass, Raum-
gewinn durch Ballvortrag) ihr Rugbyspiel. Dabei analysieren sie Spielverläufe, erarbeiten und erproben
situationsgerechte Angriffs- und Abwehrmaßnahmen auch im Hinblick auf ihre individuellen Hand-
lungsmöglichkeiten. Spezifische Techniken und Taktiken werden situationsnah geübt, um die Spielfä-
higkeit im 7er-Rugby zu verbessern.
Kompetenzerwerb:
Die Schülerinnen und Schüler ...
● analysieren Spielsituationen unter funktionalen Kriterien (z. B. Nutzung von Lücken, Passdistanz,
Passtiefe, Sicherung) und reflektieren Handlungsalternativen als Basis für ein adäquates Ent-
scheidungsverhalten,
● planen, organisieren und gestalten Bewegungsarrangements, Übungssequenzen und Spielsitua-
tionen unter verschiedenen Betrachtungssituationen im Rahmen der vorgegebenen Spielidee
(Endzone, Rückpass, Raumgewinn durch Ballvortrag),
● erarbeiten, erproben und demonstrieren Grundfertigkeiten (z. B. Passen und Fangen, hohes und
tiefes Halten) und grundlegende taktische Fähigkeiten (z. B. Durchbruch/Fintieren) im 7er-Rugby,
● entwickeln einfache individual-, gruppen- und mannschaftstaktische Maßnahmen zur Bewältigung
reduzierter Angriffs- und Abwehrsituationen und organisieren Spiel- und Übungssituationen,
● setzen bewegungstheoretische Kenntnisse ein, um Lern- und Übungssituationen zur Aneignung
sportspielspezifischer Fertigkeiten selbstständig zu planen und zu arrangieren,
● reflektieren eigene und fremde Voraussetzungen im physischen und psychischen Bereich, um
daraus Konsequenzen für die Rollen- und Aufgabenverteilung herzuleiten,
● spielen fair und übernehmen Verantwortung für sich und ihre Mitspielerinnen und Mitspieler,
● verhalten sich fair in Bezug auf die Anerkennung von unterschiedlichen Leistungs- und Motiva-
tionsvoraussetzungen, wenden Strategien zur Lösung von Konflikten an, erkennen Stärkere an
und unterstützen bzw. integrieren Schwächere,
● reflektieren die physische und psychosoziale Bedeutung von Sportspielen im Allgemeinen und
dem Rugby im Speziellen als lebensbegleitende Freizeitaktivität.
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Inhalte:
● Entwicklung eigener Spielformen/Regeln des Rugbys und 7er-Rugbys ● reduzierte Übungs- und Spielformen, z. B. 1:1, 2:2 usw. und Überzahlsituationen ● Analyse von Spielsituationen und Technikvarianten ● Verbesserung ausgewählter Techniken und Taktiken
Leistungsbewertung:
Inhaltsbezogene Kompetenzen
● Entwickeln und Demonstrieren von angemessenen Lösungen für taktische und technische
Bewegungsprobleme
Prozessbezogene Kompetenzen
● Analysen von Spielsituationen ● selbstständiges Planen und Arrangieren von Lern- und Übungssituationen ● Fair Play
Unterrichtsmaterial
● Stollenschuhe ● Wetterfeste, robuste Sportkleidung
Bemerkungen
Der Kurs findet auch bei regnerischem bzw. kühlerem Wetter auf dem Sportplatz statt.
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