Zukunft Bioindikation

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Beitragsserien Wirkungskataster Nachwort: Zukunft Bioindikation Zukunft Bioindikation Ralf-Dieter Zimmermann (Bingen/Rh.), Rosemarie Umlauff-Zimmermann (Karlsruhe) Die Bioindikation verfiigt heute, wie die Bei- tragsserie gezeigt hat, fiber eine Vielzahl ausge- reifter und in der Praxis erprobter Verfahren. Mit Hilfe dieser Methoden kann eine breite Spanne verschiedener, durch Schadstoffe beding- ter, Wirkungen erfatgt und bewertet werden. Ge- geniiber den technischen Messungen der Immis- sionskonzentrationen hat sich die Bioindikation in den letzten Jahren deutlich abgegrenzt. Doku- mentiert wurde mit vielen Untersuchungen der prinzipiell andere Aussagewert dieser synergisti- schen Wirkungsergebnisse. Dennoch bleiben auch bei der Bioindikation noch viele Fragen, z.B. im Bereich der Methodik und Bewertung, unbeantwortet. Eine umfassen- dere Vereinheitlichung des Einsatzes der ver- schiedenen Verfahren sowie der Durchfiihrung ist im Sinne einer besseren Akzeptanz in der Of- fentlichkeit zwingend notwendig. Einen Beitrag hierzu sollte diese Serie liefern. Wie in Teil V der Beitragsserie wiedergegeben, ist der wichtigste Arbeitsschwerpunkt der kiinftigen Jahre die Weiterentwicklung der Auswerteverfah- ren. Die Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Daten, bei der Auswertung und Ergebnisdarstel- lung, sind weniger fiir den aktiven als vielmehr fiir den passiven Biomonitoringbereich vorhan- den. Insbesondere der syn6kologische Untersu- chungsansatz im Rahmen einer 6kologischen Um- weltanalyse (vgl. TeiI IV), verbunden mit einer 6kotoxikologischen Bewertung, ist so komplex, datg hier an den Bewertungsmodellen intensiv weitergearbeitet werden mug. Die sinnvolle Ver- kniipfung zwischen statistischen Methoden und 6kotoxikologischem Expertenwissen ist verlangt. Ein weiterer zukiinftiger Arbeitsschwerpunkt der Bioindikation ist der richtige Einsatz von Bioin- dikationsverfahren im Zusammenhang mit den Umweltvertr/iglichkeitsuntersuchungen (vgl. Teil IV). Daneben sollten die Versuchsanordnungen bei Labortests besser den Freilandbedingungen angepat~t werden, um Ergebnisse iibertragbar zu machen. Neue praktische Erkenntnisse in dem Bereich der Schadstoffwirkungen sind zu sammeln: 1. Die Problematik der Ammoniakbelastung kann mit der Bioindikation noch nicht ausrei- chend bearbeitet werden. 2. Die Photooxidantienwirkungen sind derzeit noch nicht zufriedenstellend erfaf~bar. 3. Dariiber hinaus stehen heute noch keine prak- tikablen Bioindikationsverfahren zur Erfas- sung und Bewertung von Innenraumbelastun- gen zur Verfiigung. Ein neues Forschungsgebiet wird der Bioindika- tion mit der m6glichen Erfassung der Wirkungen durch UV-B-Strahlung er6ffnet. Dies aUes sind wichtige Felder kiinftiger For- schung bzw. Weiterentwicklung. Der Stellenwert der Bioindikation muf~ fiir die Beurteilung der 6kologischen Verh/iltnisse in unserer Umwelt kiinftig weiter ausgebaut werden. Nur sie bietet die M6glichkeit einer ganzheitlichen Umweltbe- wertung. Zum Abschlutg der Beitragsserie danken die Her- ausgeber allen Autoren fiir ihre Mitarbeit sowie den Lesern fiir ihr Interesse. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiter der Redaktion der UWSF mit Frau Almut Heinrich an der Spitze, fiir die gute Betreuung und kollegiale Zusam- menarbeit in angenehmer Atmosph/ire. Anschriften der Herausgeber: Prof. Dr. Ralf-Dieter Zimmermann FH Rheinland-Pfalz, Abt. Bingen Fachbereich Umweltschutz Rochusallee 4 D-55411 Bingen Dr. Rosemarie Umlauff-Zimmermann Landesanstalt fiir Umweltschutz Bad.-Wiirtt. Sachgebiet Okotoxikologie Griesbachstr. 1 D-76185 Karlsruhe UWSF - Z. Umweltchem. Okotox. 8 (6) 319 (1996) © ecomed verlagsgesellschaft AG & Co.KG Landsberg 319

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Beitragsserien Wirkungskataster

Nachwort: Zukunft Bioindikation

Zukunft Bioindikation

Ral f -Die te r Z i m m e r m a n n (Bingen/Rh. ) , Rosemarie Umlauff-Zimmermann (Karlsruhe)

Die Bioindikation verfiigt heute, wie die Bei- tragsserie gezeigt hat, fiber eine Vielzahl ausge- reifter und in der Praxis erprobter Verfahren. Mit Hilfe dieser Methoden kann eine breite Spanne verschiedener, durch Schadstoffe beding- ter, Wirkungen erfatgt und bewertet werden. Ge- geniiber den technischen Messungen der Immis- sionskonzentrationen hat sich die Bioindikation in den letzten Jahren deutlich abgegrenzt. Doku- mentiert wurde mit vielen Untersuchungen der prinzipiell andere Aussagewert dieser synergisti- schen Wirkungsergebnisse.

Dennoch bleiben auch bei der Bioindikation noch viele Fragen, z.B. im Bereich der Methodik und Bewertung, unbeantwortet. Eine umfassen- dere Vereinheitlichung des Einsatzes der ver- schiedenen Verfahren sowie der Durchfiihrung ist im Sinne einer besseren Akzeptanz in der Of- fentlichkeit zwingend notwendig. Einen Beitrag hierzu sollte diese Serie liefern.

Wie in Teil V der Beitragsserie wiedergegeben, ist der wichtigste Arbeitsschwerpunkt der kiinftigen Jahre die Weiterentwicklung der Auswerteverfah- ren. Die Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Daten, bei der Auswertung und Ergebnisdarstel- lung, sind weniger fiir den aktiven als vielmehr fiir den passiven Biomonitoringbereich vorhan- den. Insbesondere der syn6kologische Untersu- chungsansatz im Rahmen einer 6kologischen Um- weltanalyse (vgl. TeiI IV), verbunden mit einer 6kotoxikologischen Bewertung, ist so komplex, datg hier an den Bewertungsmodellen intensiv weitergearbeitet werden mug. Die sinnvolle Ver- kniipfung zwischen statistischen Methoden und 6kotoxikologischem Expertenwissen ist verlangt.

Ein weiterer zukiinftiger Arbeitsschwerpunkt der Bioindikation ist der richtige Einsatz von Bioin- dikationsverfahren im Zusammenhang mit den Umweltvertr/iglichkeitsuntersuchungen (vgl. Teil IV). Daneben sollten die Versuchsanordnungen bei Labortests besser den Freilandbedingungen angepat~t werden, um Ergebnisse iibertragbar zu machen.

Neue praktische Erkenntnisse in dem Bereich der Schadstoffwirkungen sind zu sammeln:

1. Die Problematik der Ammoniakbelastung kann mit der Bioindikation noch nicht ausrei- chend bearbeitet werden.

2. Die Photooxidantienwirkungen sind derzeit noch nicht zufriedenstellend erfaf~bar.

3. Dariiber hinaus stehen heute noch keine prak- tikablen Bioindikationsverfahren zur Erfas- sung und Bewertung von Innenraumbelastun- gen zur Verfiigung.

Ein neues Forschungsgebiet wird der Bioindika- tion mit der m6glichen Erfassung der Wirkungen durch UV-B-Strahlung er6ffnet.

Dies aUes sind wichtige Felder kiinftiger For- schung bzw. Weiterentwicklung. Der Stellenwert der Bioindikation muf~ fiir die Beurteilung der 6kologischen Verh/iltnisse in unserer Umwelt kiinftig weiter ausgebaut werden. Nur sie bietet die M6glichkeit einer ganzheitlichen Umweltbe- wertung.

Zum Abschlutg der Beitragsserie danken die Her- ausgeber allen Autoren fiir ihre Mitarbeit sowie den Lesern fiir ihr Interesse. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiter der Redaktion der UWSF mit Frau Almut Heinrich an der Spitze, fiir die gute Betreuung und kollegiale Zusam- menarbeit in angenehmer Atmosph/ire.

Anschriften der Herausgeber: Prof. Dr. Ralf-Dieter Zimmermann

FH Rheinland-Pfalz, Abt. Bingen Fachbereich Umweltschutz

Rochusallee 4 D-55411 Bingen

Dr. Rosemarie Umlauff-Zimmermann Landesanstalt fiir Umweltschutz Bad.-Wiirtt.

Sachgebiet Okotoxikologie Griesbachstr. 1

D-76185 Karlsruhe

UWSF - Z. Umweltchem. Okotox. 8 (6) 319 (1996) © ecomed verlagsgesellschaft AG & Co.KG Landsberg

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